Böklund

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Wappen Deutschlandkarte
Böklund
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Böklund hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 36′ N, 9° 35′ OKoordinaten: 54° 36′ N, 9° 35′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Schleswig-Flensburg
Amt: Südangeln
Höhe: 34 m ü. NHN
Fläche: 7,88 km2
Einwohner: 1697 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 215 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24860
Vorwahl: 04623
Kfz-Kennzeichen: SL
Gemeindeschlüssel: 01 0 59 008
Adresse der Amtsverwaltung: Toft 7
24860 Böklund
Website: www.amt-suedangeln.de
Bürgermeister: Jürgen Steffensen (CDU)
Lage der Gemeinde Böklund im Kreis Schleswig-Flensburg
KarteAhnebyAlt BennebekArnisAusackerBergenhusenBöelBöklundBollingstedtBorenBorgwedelBörmBöxlundBrodersby-GoltoftBusdorfDannewerkDollerupDörpstedtEggebekEllingstedtErfdeEsgrusFahrdorfFreienwillGeltingGeltorfGlücksburg (Ostsee)GrödersbyGroß RheideGroßenwieheGroßsoltGrundhofHandewittHarrisleeHasselbergHavetoftHollingstedtHoltHörupHürupHusbyHüsbyIdstedtJagelJannebyJardelundJerrishoeJörlJübekKappelnKlappholzKlein BennebekKlein RheideKronsgaardKroppLangballigLangstedtLindewittLoitLottorfLürschauMaasholmMedelbyMeggerdorfMeynMittelangelnMohrkirchMunkbrarupNeuberendNiebyNiesgrauNorderbrarupNordhackstedtNottfeldNübelOersbergOeverseeOsterbyPommerbyRabelRabenholzRabenkirchen-FaulückRingsbergRüggeSaustrupSchaalbySchafflundScheggerottSchleswigSchnarup-ThumbySchubySelkSieverstedtSilberstedtSollerupSörupStangheckStapelSteinbergSteinbergkircheSteinfeldSterupStolkStoltebüllStruxdorfSüderbrarupSüderfahrenstedtSüderhackstedtTaarstedtTarpTetenhusenTielenTolkTreiaTwedtUelsbyUlsnisWagersrottWallsbüllWanderupWeesWeesbyWesterholzWohldeFlensburg
Karte

Böklund (dänisch: Bøglund) ist eine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet von Böklund erstreckt sich im Süden der naturräumlichen Haupteinheit Angeln (Nr. 700) auf der gleichnamigen Halbinsel.[2]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Böklundfeld, Dennholm, Kattbek (Katbæk), Lindeberg (Lindebjerg), Norderfahrenstedt (Nørre Farensted) und Reesbrück (Risbrig) liegen im Gemeindegebiet.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei landwirtschaftlichen Arbeiten auf den Feldern rund um Böklund wurden immer wieder archäologisch wertvolle Funde aus der Stein- und Eisenzeit zu Tage gefördert. Hierbei handelte es sich um Wikingerskelette, Perlen, Krüge, Urnen, aber auch Steinspeerspitzen.

Der vom Dänischen abgeleitete Ortsname bedeutet Buchenwald. Der Ort wurde zwischen 1445 und 1450 erstmals erwähnt, ist aber älter. Die Kirche wurde Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut.[4] Am Schnittpunkt der Straßen von Eckernförde nach Flensburg sowie von Schleswig nach Satrup gelegen, entwickelte sich Böklund seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts, als es mit den beiden letztgenannten Orten durch die Schleswiger Kreisbahn verbunden wurde, zum größten Ort im südwestlichen Angeln.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahlbeteiligung: 47,7 Prozent
 %
50
40
30
20
10
0
43,3 %
28,9 %
27,8 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Freie Wählergemeinschaft Böklund

Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt dreizehn Sitze vergeben. Die CDU erhielt fünf Sitze und der SSW und die Freie Wählergemeinschaft Böklund je vier Sitze.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindevertretung wählte Jürgen Steffensen zum Bürgermeister für die Amtszeit bis 2023.[6]

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Böklund ist Verwaltungssitz vom Amt Südangeln.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „Von Blau und Gold schräglinks geteilt. Oben ein rot bewehrter, schreitender goldener Löwe, unten eine bewurzelte grüne Buche mit Früchten.“[7]

Der Aufbau des Wappens der Gemeinde Böklund lehnt sich an das Wappen des Kreises Schleswig-Flensburg an, von dem es auch die Figur des goldenen Schleswigschen Löwen in Blau übernommen hat. Die Verwendung des Zeichens der übergeordneten Gebietskörperschaft will andeuten, dass die zentral-örtliche Funktion der Gemeinde über den nur lokalen Aufgabenbereich hinausweist. Die Buche im unteren Teil des Wappens nimmt Bezug auf den Gemeindenamen (Böklund = Buchenhain), der seinerseits belegt, dass in alter Zeit umfangreiche Buchenwälder im Gemeindegebiet vorhanden gewesen sein müssen.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort befindet sich der Fleischverarbeiter Böklunder Fleischwarenfabrik. Mit über 600 Beschäftigten ist dieses Unternehmen einer der wichtigsten Arbeitgeber des Kreises. Auch deren Muttergesellschaft, die zur Mühlen ApS & Co. KG, ist dort ansässig. Begonnen hat es 1912, als August Peter Christoffersen eine Schweinemästerei aufbaute und ab 1917 expandierte, weil er Großaufträge von der Marine bekam. 1924 kam der Butterversand hinzu und ab 1925 der Fleischversand. 1934 wurde die Konservenfabrik gegründet. Christoffersen entwickelte die erste automatisierte Verpackung von Würstchen und gilt als der Erfinder der Wurst im Glas. 1970 übernahm das Unternehmen Plumrose und so hieß der Betrieb lange Zeit Böklunder Plumrose. 1998 folgte die Zur Mühlen Gruppe, welche heute zur Tönnies Holding gehört.

Wirtschaftsstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Böklund nimmt in der Raumplanung des Landes Schleswig-Holstein den Rang eines ländlichen Zentralsorts ein.[8] Am Ort sind Betriebe zur Befriedigung des täglichen Bedarfs vorhanden.

Bildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Böklund ist Heimat der „Auenwaldschule“. Sie vereint Grund- und Gemeinschaftsschule.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch das Gemeindegebiet verlaufen die schleswig-holsteinischen Landesstraßen 22, 28 und 267.[9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Kulturdenkmale in Böklund stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Gut Fahrenstedt um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Gut Fahrenstedt wurde im 16. Jahrhundert erstmals erwähnt und war 1507 im Besitz von Hardesvogt Clement Erichsen. Bis Ende des 16. Jahrhunderts blieb es im Besitz der Familie Clementsen (bzw. Erichsen), die sich auch um die Innenausstattung der Kirche zu Fahrenstedt verdient gemacht hatte. Das Herrenhaus wurde schon 1723 auf den Fundamenten eines vorhergehenden Gebäudes erbaut. Gut Fahrenstedt, bis 1764 ein Kanzleigut wurde 1766 ein adliges Gut im Eigentum von Baron Fr. Carl von Gersdorff, der es 1789 zum Fideicommiss für seine Familie gemacht hatte. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gut zunächst verpachtet und kurz darauf an einen örtlichen Meiereibesitzer verkauft. In den 1950er Jahren wechselte es noch einmal den Besitzer und wurde neben der Landwirtschaft als Zuchtbetrieb für Holsteiner Pferde genutzt. 1995 wurden die zugehörigen landwirtschaftlichen Flächen an das Land Schleswig-Holstein veräußert und zum Gehege Fahrenstedthof aufgeforstet. 2020 ging der Gutshof auf die heutigen Eigentümer über und wird als Reitanlage genutzt. Das Herrenhaus und das Torhaus von Gut Fahrenstedt sind denkmalgeschützte Bauwerke, im Torhaus befinden sich Ferienwohnungen.

Feldsteinkirche (Südwestseite) mit Fassade aus Natursteinquadern und Backsteinportal (2018)
Die Kirche mit der Nordostansicht (2006)

Die für Böklund heute zuständige und ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Kirche geht in ihrer Entstehung auf das 13. Jahrhundert zurück. Als früherer Kirchenname war in der Dorfchronik eine „Kirche zu Fahrenstedt“ erwähnt.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der TSV Böklund ist ein Breitensportverein mit Sportmöglichkeiten in verschiedenen Sparten.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Böklund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Liste: Zurdung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 11, abgerufen am 13. September 2021.
  3. Aasbüttel – Bordesholm. In: Wolfgang Henze (Hrsg.): Schleswig-Holstein-Topographie : Städte und Dörfer des Landes. Band 1. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2001, ISBN 3-926055-58-8, S. 368.
  4. Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinden Böklund und Uelsby: Kirche zu Fahrenstedt in Böklund (Memento des Originals vom 17. Februar 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kirchenkreis-schleswig-flensburg.de
  5. wahlen-sh.de
  6. shz.de
  7. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  8. Siehe Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein 2010 (Karte). (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Dezember 2019; abgerufen am 13. September 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schleswig-holstein.de
  9. Relation: Böklund (1175544) bei OpenStreetMap. Abgerufen am 13. September 2021.
  10. Siehe TSV Böklund: Startseite. Abgerufen am 13. September 2021.