Luftrettung
Die Luftrettung ist der Einsatz von Rettungsmitteln über den Luftweg in der Notfallmedizin. Die Luftrettung wird dann eingesetzt, wenn die Lage ein schnelleres Eingreifen erfordert, als durch bodengebundene Rettungsdienste möglich ist. Das kommt meist in ländlichen Gebieten vor, wo dann meist ein Rettungshubschrauber verwendet wird; es fliegt aber z. B. in Australien im Outback der Flying Doctor Service Notfall- und auch reguläre ärztliche Einsätze mit Flugzeugen.
Luftrettung in Deutschland
Geschichte
Die Etablierung der Luftrettung im damaligen Bundesgebiet resultierte aus der steigenden Zahl von Straßenverkehrsunfällen mit Unfalltoten in den 1960er Jahren. Die Maßnahmen zur Verkehrssicherheit waren noch schwach ausgeprägt und es war den Feuerwehren sowie dem strukturell eher schwach aufgestellten Rettungsdiensten in vielen Fällen nicht möglich, die Unfallorte innerhalb einer aus medizinischer Sicht akzeptablen Zeitspanne zu erreichen. Als zusätzliche Schwierigkeiten ergaben sich Schwächen in der damaligen Organisation der präklinischen Notfallmedizin. Den Rettungsdiensten kam in erster Linie eine Transportfunktion zu, während vor Ort kaum medizinische Maßnahmen ergriffen wurden. Eine erhebliche Mortalität der Patienten war die Folge.
Aufgrund dieser Fakten wurden Ende der 1960er Jahre erstmals Feldversuche im Einsatz von Hubschraubern zur Notfallrettung nach Straßenverkehrsunfällen durchgeführt. Internistische Indikationen wie der Herzinfarkt oder der apoplektische Insult (Schlaganfall) wurden dabei als Einsatzbereich für Hubschrauber-Notfallrettung noch nicht bedacht. Aufgrund teils beachtlicher Erfolge der Feldversuche organisierte Hans Burghart ab Pfingsten 1970 zunächst zusammen mit der Bundeswehr, die einen Hubschrauber vom Flugplatz Oberschleißheim stellte, an den Wochenenden und in den Ferien einen luftgebundenen Notarztdienst. Als sich die Bundeswehr aus wirtschaftlichen Gründen zurückziehen musste, sprang der ADAC mit Unterstützung des Landes Bayern, des Bundesverkehrsministeriums und der Allianz-Versicherung in die Bresche. So begann der erste Dauerbetrieb eines Rettungshubschraubers in Deutschland am städtischen Krankenhaus München-Harlaching als Christoph 1 am 1. November 1970. Über fast 10 Jahre war Christoph 1 eine Station des Katastrophenschutzes, bevor der Standort wieder durch den ADAC mit einem eigenen Hubschrauber betrieben wurde.
Es folgte im November 1971 die Einrichtung eines sogenannten Test-Rettungszentrums der Bundeswehr in Ulm. Die Luftwaffe stellte in Kooperation mit dem Bundeswehrkrankenhaus Ulm einen notfallmedizinisch ausgerüsteten Hubschrauber vom Typ Bell UH-1D auch dem zivilen Rettungsdienst zur Verfügung. Ab Ende 1971 beschaffte das Bundesministerium des Innern aus Mitteln des erweiterten Katastrophenschutzes Hubschrauber zunächst im Rahmen eines Projektes. Die Aktivitäten des Bundes wurden auf Grundlage der früheren Planung eines flächendeckendes Systems mit insgesamt 18 Stationen (1–18) abgeschlossen. Die Hubschrauber wurden für den Zivilschutz und den Rettungsdienst ausgerüstet und den Bundesländern als Ausstattungspotential bis 1996 an dann 22 Stationen zur Verfügung gestellt. Die Länder setzten diese Hubschrauber in der Luftrettung ein. Es folgte eine Reduzierung um sechs Stationen und 2005/2006 noch einmal um vier, so dass heute an zwölf Standorten geflogen wird. Die abgegebenen Luftrettungszentren wurden nahtlos von der ADAC Luftrettung und der DRF Luftrettung weitergeführt. Für den Flugbetrieb der Hubschrauber des Bundesministeriums des Innern ist die Bundespolizei zuständig. Sie stellt auch die Piloten. Erst 1981 nahm der ADAC mit Christoph 20 in Bayreuth die Errichtung weiterer Stationen auf.
Am 19. März 1973 stationierte die Deutsche Rettungsflugwacht e. V. in Stuttgart einen Rettungshubschrauber vom Typ Alouette III. Dies stellt das erste private Luftrettungszentrum in Deutschland dar. Die DRF ist maßgeblich am Aufbau der Luftrettung in Deutschland beteiligt.
1974 stellte der Begründer der deutschen Luftrettung, Hans Burghart, auf einem Kongress in den USA die deutsche Luftrettung vor und erntete Erstaunen – so eine Lösung gab es in dem Flächenstaat noch nicht. Die Idee fand jedoch sehr schnell Anklang.
Nach der Wende wurde auch die Luftrettung in den neuen Bundesländern neu strukturiert.
Der ADAC stellte 1997 den ersten kombinierten Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber in Dienst. Dieser fliegt unter dem Funkrufzeichen Christoph 77 (EC 145) und ist am Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz stationiert.
Zu einer weiteren Neuerung in der Luftrettung kam es 1999 in Koblenz: Am dortigen Bundeswehrzentralkrankenhaus wurde das erste zivil-militärische Gemeinschaftsprojekt gestartet. Der ADAC stellt in diesem Fall die Maschine (Christoph 23, EC 135) und das Flugpersonal, das medizinische Personal wird von der Abteilung Notfallmedizin des BwZK gestellt. Auch in Ulm findet zwischenzeitlich diese Kooperation statt. Der SAR 71 (UH-1D der Luftwaffe) am Rettungszentrum Bundeswehrkrankenhaus Hamburg wurde am 19. Januar 2006 von einem Hubschrauber Bell 212 des Bundesinnenministeriums (Zivilschutz) abgelöst. Heute fliegt dort eine EC135. In Neustrelitz wurde die Luftwaffe am 1. Juli 2006 von der ADAC Luftrettung abgelöst. Damit betreibt die Luftwaffe keinen Hubschrauber mehr an einem Luftrettungszentrum.
Diese vier genannten Institutionen sind bis heute in der Luftrettung aktiv. Weitere Anbieter sind im Laufe der Zeit hinzugekommen, das Standortnetz wurde stetig erweitert. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde in den neuen Bundesländern nach westdeutschem Vorbild innerhalb nur weniger Jahre ebenfalls ein Luftrettungsnetz aufgebaut.
Bislang waren die Rettungshubschrauber der öffentlich-rechtlichen Luftrettung stets als Ergänzung des bodengebundenen Notarztsystems gedacht. In jüngster Zeit zeichnet sich ab, dass in einigen Gebieten aufgrund struktureller Probleme der präklinischen Notfallmedizin Hubschrauber schon fast zu einem Teil der rettungsdienstlichen Regelversorgung geworden sind. Zudem wird der Ruf nach mehr Stationen im 24-Stunden-Betrieb zur Primärrettung lauter.
Einsatzprofil
Primäreinsatz
Das Heranführen des Notarztes und Notfallsanitäters zum Notfallort zum Durchführen lebensrettender Maßnahmen und zur Herstellung der Transportfähigkeit wird als Primäreinsatz bezeichnet.
Der Transfer von Notfallpatienten vom Ort des Geschehens in das nächste geeignete und aufnahmebereite Krankenhaus unter Aufrechterhaltung der Transportfähigkeit und Vermeidung weiterer Schäden fällt ebenfalls unter den Begriff Primäreinsatz.
Beim Primäreinsatz ist zu unterscheiden, ob der Patient im Zuge einer Außenlandung aufgenommen werden kann, ob die Helfer abgeseilt werden müssen um den Patienten vor Ort zu versorgen, bevor er im Schwebeflug − evtl. stabilisiert mit einer Antirotationsleine – am Tau oder der Winde aufgenommen wird. Dies ist vor allem in unwegsamem Gelände wie den Alpen häufig der Fall, wo die Luftrettungsbetreiber regelmäßig von der Bergwacht unterstützt werden. Manchmal ist auch ein Transport bis zu einem geeigneten Außenlandeplatz an einem Tau notwendig, wo der Gerettete entweder eingeladen oder einem bodengebundenen Rettungsmittel (Rettungswagen) übergeben werden kann.
Die Rettungsleitstelle entsendet einen Rettungshubschrauber immer dann, wenn ein schneller Notarzteinsatz notwendig ist und kein bodengebundener Notarzt zur Verfügung steht oder wenn die speziellen Vorteile eines Rettungshubschraubers gefragt sind. Es wird ebenfalls nach der Schwere der Verletzungen und nach anderen medizinischen Kriterien entschieden, ob der RTH eingesetzt werden muss. In den meisten Fällen werden die Patienten anschließend nicht mit dem RTH, sondern mit einem Rettungswagen transportiert.
Vorteile
- Einsatzfähigkeit in schwer zugänglichen Gegenden (z. B. Gebirgslandschaften).
- Unabhängigkeit von Staus und Fahrbahnzustand (z. B. Eisglätte).
- zügiger und schonender Transport mit medizinischer Betreuung und umfassender Überwachungsmöglichkeit auch in weiter entfernte Krankenhäuser.[1]
Nachteile
- Abhängigkeit von Witterungs- und Sichtbedingungen.
- Nachteinsätze nur mit speziellen Hubschraubern, zum Beispiel in Bayern.
- Die Luft-Transportfähigkeit von Patienten ist vom Zustand abhängig, instabile Patienten können während des Fluges nicht adäquat versorgt werden.
Sekundäreinsatz
Merkmal des Sekundäreinsatzes ist, dass der Einsatzort ein Krankenhaus ist. Beim Sekundäreinsatz geht es um eine Weiterverlegung eines medizinisch versorgten intensivpflichtigen Notfallpatienten aus einem Krankenhaus (mit weniger Versorgungsmöglichkeiten) in ein anderes, spezialisierteres Krankenhaus mit erweiterten Interventionsmöglichkeiten (z. B. Herzkatheteruntersuchung, spezielle Operationen usw.).
Tertiäreinsatz
Blut, Medikamente, Transplantate oder Amputate werden in seltenen Fällen geflogen. Diese Einsatzart wird mitunter auch als Tertiäreinsatz bezeichnet.
Dual Use
Mitunter werden die Maschinen aber auch sowohl für Rettungseinsätze als auch Intensivverlegungsflüge eingesetzt (als RTH/ITH, dual use-System). So werden alle RTH in Baden-Württemberg aufgrund der Landesbestimmungen als Dual-Use-Hubschrauber eingesetzt. Obwohl z. B. die Hubschrauber Christoph Regensburg, Christoph Murnau oder Christoph Hansa (Hamburg) oft primär eingesetzt werden, sind sie nach den Bestimmungen der Länder reine ITH. Christoph 77 in Mainz ist der erste offizielle Dual-Use-Hubschrauber.
Nachtflüge
Obwohl Rettungshubschrauber grundsätzlich auch nachts eingesetzt werden können, ist das Risiko für Landungen in unbekanntem Gelände aber so hoch, dass sich die Dienstzeit meist nur auf die Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang beschränkt. Nachteinsätze sind dementsprechend selten.
Seit Mitte 2009 laufen bei europäischen Herstellern Initiativen, den Einsatz von bislang vorwiegend militärisch genutzten Nachtsichtbrillen (engl.: NVG = Night Vision Goggles) auch für zivile Hubschraubereinsätze, insbesondere die Rettungsfliegerei zuzulassen.
Der Nachtflug mit Nachtsichtbrillen ist an bestimmte Voraussetzungen gebunden:
- Die Hubschrauber müssen über ein besonders gestaltetes Cockpit (NVG-kompatibel) und besonders gestaltete Außenbeleuchtung (NVG-freundlich) verfügen. Die dementsprechend ausgestatteten Hubschrauber erhalten Einzelzulassungen der europäischen Luftfahrtbehörde EASA.[2][3]
- Die Hubschrauber verfügen zudem über ein Satellitennavigationssystem mit digitaler Karte.
- Es muss eine entsprechend leistungsfähige Nachtsichtbrille nach modernem Standard (Class B) verwendet werden.
- Die Besatzung muss speziell geschult sein und das Einsatzgebiet bei Tageslicht kennen.
- Für den Nachtflug werden zwei Piloten eingesetzt, die unter Einhaltung spezieller Flugwegeprofile fliegen.
Vor einem Einsatz müssen die Vor- und Nachteile der Durchführung eines Fluges gegeneinander abgewogen werden. In Zweifelsfällen trifft der Pilot die Entscheidung, da er für die Sicherheit seines Hubschraubers und die Besatzung verantwortlich ist. Allerdings wird der Hubschrauber bei Nachteinsätzen hauptsächlich als Transportmittel genutzt und weniger häufig als schneller Notarztzubringer, da die Landung auf unbeleuchteten Flächen sehr riskant ist und die örtliche Feuerwehr oder das Technische Hilfswerk regelmäßig zum Ausleuchten der Landestelle alarmiert werden müssen.
Die DRF setzte erstmals ab Juli 2009 Nachtsichtbrillen auf dem ITH Christoph München ein. 2011 folgte Christoph Regensburg. Derzeit sind acht Hubschrauber der DRF rund um die Uhr einsatzbereit.[4]
Insgesamt sind in Deutschland 21 Hubschrauber auch nachts verfügbar, davon ein RTH, vier Dual-Use-Hubschrauber und neun ITH. Die sechs SAR-Hubschrauber der Bundeswehr sind grundsätzlich alle 24h einsatzbereit, ebenso der Großraum-Rettungshubschrauber „GRH Laupheim“.[5]
Alarmierung
Die örtlichen Rettungsleitstellen disponieren nach Eingang des Notrufs das entsprechende Rettungsmittel. Ob der Transport dabei im Rettungswagen oder im Hubschrauber erfolgt, hängt von mehreren Faktoren ab. Der Zeitfaktor sowie der Zustand des Patienten spielen bei der Entscheidungsfindung eine erhebliche Rolle. Der Hubschrauber ist dabei häufig der schnellste Notarztzubringer.
Patiententransport
Ob der Transport dabei im Rettungswagen oder im Hubschrauber erfolgt, hängt von mehreren Faktoren ab. Der Zeitfaktor sowie der Zustand des Patienten spielen bei der Entscheidungsfindung eine erhebliche Rolle. Der Hubschrauber selbst stellt eine weitgehend erschütterungsfreie, jedoch sehr beengte Intensivstation dar, die nur eingeschränkte Zugriffsmöglichkeiten auf den Patienten erlaubt. Deshalb wird versucht, alle erforderlichen Maßnahmen zur Versorgung des Patienten vor Beginn des Fluges zu treffen.
Aussichten
In der Vergangenheit waren Rettungshubschrauber häufig als Ergänzung zum bestehenden bodengebundenen Rettungsdienst im Einsatz. In den vergangenen Jahren ist die Bedeutung der Luftrettung, insbesondere im ländlichen Raum gestiegen, so dass eine Tendenz hin zur Ersatzfunktion zu erkennen ist.
In Deutschland verzeichnen beispielsweise sowohl die DRF Luftrettung[6] als auch der ADAC[7] einen Anstieg der Einsatzzahlen. Alle Luftrettungs-Stationen zusammen verzeichneten von 2010 auf 2011 einen Anstieg von 95.377 auf 99.983 Einsätze.[8] Ein Grund für die gestiegenen Einsatzzahlen der Luftretter sind die strukturellen Veränderungen im deutschen Gesundheitswesen. In strukturschwachen Gebieten herrscht zunehmend ein Mangel an wohnortnaher medizinischer Versorgung. Damit wird die Luftrettung immer wichtiger für eine lückenlose Notfallversorgung der Bevölkerung. Aufgrund der Einführung moderner Therapieverfahren und der veränderten Krankenhauslandschaft werden Notfallpatienten nach der Erstversorgung über weitere Strecken in Spezialkliniken gebracht. Einige Kliniken haben sich beispielsweise auf bestimmte Krankheitsbilder, wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Verbrennungen und chirurgische Kindernotfälle spezialisiert.
Es bestehen daher Überlegungen in ländlichen Gebieten bodengebundenen Systeme zugunsten der Luftrettung aufzugeben oder die Einsatzkoordinierung von ärztlichem Notdienst und Notfallrettung zu kombinieren.[9] Ob zukünftig in Regionen mit geringer Bevölkerungsdichte die Luftrettung alternativ zu bodengebundenen Rettungsdienst sinnvoll eingesetzt werden kann, wird durch das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekts PrimAIR untersucht.[10]
Einsatzmittel
Folgende Begriffe sind für den Hubschraubereinsatz in den DIN definiert:
- Rettungshubschrauber (RTH): Ein zur Durchführung von Primäreinsätzen im Rettungsdienst für notfallmedizinische Aufgaben ausgerüsteter und ausgestatteter Hubschrauber. Er führt auch Sekundäreinsätze im regionalen Bereich durch.
- Intensivtransporthubschrauber (ITH): Ein für den Transport intensivüberwachungs- und intensivpflichtiger Patienten ausgerüsteter und ausgestatteter Hubschrauber. In Ausnahmefällen kann er auch für die Durchführung von Primäreinsätzen von der Leitstelle herangezogen werden. In Deutschland werden hierzu Bell 412, Eurocopter BK117, Eurocopter EC145 und Dauphin eingesetzt.
Weitere Formen von medizinisch ausgestatteten Hubschraubern sind:
- Großraum-Rettungshubschrauber (GRH): primär für militärische Einsätze gedacht, aber auch bei zivilen Katastrophen und Großunfällen einsetzbar
- Notarzteinsatzhubschrauber (NEH), kleinerer Hubschraubertyp, der verringerte Ausrüstung mit sich führt, dient nur der schnellen Zubringung eines Notarztes, vergleichbar einem Notarzteinsatzfahrzeug. Es wird zur Zeit deutschlandweit nur ein NEH eingesetzt.
- Als Ambulanzhubschrauber (AHS) werden in der Regel Hubschrauber bezeichnet, welche im Regelfall für kommerzielle Luftfahrtdienstleister im Einsatz sind und ständig oder bei Bedarf eine medizinische Ausstattung erhalten können. Aufgrund ggf. erforderlicher Umrüstzeiten und nicht genormter Charakteristika werden AHS im Regelfall eingesetzt, um Nicht-Notfallpatienten luftgebunden zu verlegen. Da dies nicht Teil der Notfall-Luftrettung als Bestandteil des Rettungsdienstes ist, werden die AHS aber oftmals nicht als Bestandteil der Luftrettung gewertet. Sie sind auch nicht Teil der öffentlich-rechtlichen Luftrettung Deutschlands. Medizinische Fachgremien (z. B. Konsensgruppe Luftrettung des Ausschusses „Rettungswesen“) sehen keine medizinische Notwendigkeit für AHS-Einsätze und lehnen deren Vorhaltung deswegen ab.
Finanzierung
Die Finanzierung wird in Verträgen mit dem Bundesland und den Kostenträgern (Krankenkassen) geregelt. Investitionskosten für Infrastruktur und die Kosten des Flugbetriebes, die medizinische Besatzung und Einsätze werden von den Kostenträgern (in der Regel Krankenkassen) zum größten Teil getragen. Patienten entstehen für die Inanspruchnahme des Rettungsmittels grundsätzlich keine Kosten (Ausnahme: Selbstzahler).
Funkrufnamen
Die BOS-Rufnamen der Intensivtransporthubschrauber wurden mittlerweile vereinheitlicht. Daher wechselte beispielsweise der ITH München seinen Namen von SAMA 78/1 über ITH München zum jetzt offiziellen Christoph München.
Die Hubschrauber der öffentlich-rechtlichen Luftrettung tragen in Deutschland grundsätzlich einen Christoph-Rufnamen, nach dem Schutzheiligen der Reisenden, Christophorus. Im Gegensatz zu den Rettungshubschraubern sind die Intensivtransporthubschrauber nicht durchnummeriert, sondern tragen nach dem Rufzeichen Christoph den jeweiligen Namen des Bundeslandes, in dem sie stationiert sind. Bei mehr als einem ITH im Land steht stattdessen der Name des Stationierungsortes oder der Region (z. B. Christoph Westfalen, Christoph Nürnberg, Christoph Hessen). In Baden-Württemberg sind nach Landesbestimmung alle Hubschrauber der Luftrettung sogenannte Dual-Use-Hubschrauber. Daher tragen sie „Christoph“ plus Nummer. Die Bezeichnungen Christoph Halle, Christoph Sachsen-Anhalt, Christoph Leipzig passen als Besonderheit nicht in diese Systematik. Die Namensgebung ist insbesondere auf die Entstehungsgeschichte zurückzuführen. Seit Anfang Juli 2012 trägt der Hubschrauber Christoph Leipzig den BOS-Funkrufnamen Christoph 63, da er nach Landesbestimmungen kein ITH ist.
Betreiber
In Deutschland ist der Rettungsdienst Ländersache und wird daher durch Landesrettungsdienstgesetze geregelt. Zur Durchführung der Luftrettung greifen die Länder dabei auf unterschiedliche Organisationen zurück.
Derzeit gibt es 71 Rettungshubschrauber-Stationen in Deutschland. Die meisten davon sind in die primäre Luftrettung eingebunden. Das bedeutet, dass sie hauptsächlich sowohl als schneller Notarzt-Zubringer und Ersatz eines Notarzt-Einsatzfahrzeugs genutzt werden, jedoch auch Patiententransporte durchführen können, wenn zum Beispiel eine weiter entfernte Spezialklinik angeflogen werden muss oder kein Rettungswagen vorhanden ist. Die Intensiv-Transport-Hubschrauber sowie weitere Hubschrauber, wie etwa die des militärischen Such- und Rettungsdienstes haben nicht die Primärluftrettung als offiziellen vorrangigen Auftrag, können aber in der Regel auch dazu genutzt werden, wenn erforderlich.
Anzahl | Betreiber[B 1] |
---|---|
36 | ADAC Luftrettung gGmbH |
12 | Bundesministerium des Innern (mit für den Katastrophenschutz beschafften Hubschraubern) |
26 | DRF Luftrettung; inkl. drei Station der ehem. HSD Luftrettung |
5 | HDM Luftrettung gemeinnützige GmbH (früher: Team DRF, heute: Tochterunternehmen der DRF Luftrettung) |
2 | Heli-Flight GmbH & Co. KG im Auftrag der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. |
|
Die Bundesrepublik Deutschland verfügt über ein nahezu flächendeckendes Luftrettungssystem, das in über 30 Jahren als Ergänzung zum bodengebundenen Rettungs- und Notarztdienst geschaffen wurde. Es hat sich als äußerst wirksam erwiesen. Der hohe Stellenwert ist heute unbestritten.
Seit der Etablierung der Luftrettung durch den ADAC wurden in Deutschland bis 2005 mehr als eine Million Einsätze geflogen, davon allein nahezu 310.000 Einsätze von der gemeinnützigen ADAC Luftrettung GmbH. Die ADAC Luftrettung betreibt 34 Rettungshubschrauberstationen an 32 Standorten, davon eine in Österreich und eine in den Niederlanden; Die Flotte der ADAC Luftrettung umfasst 51 Hubschrauber (Stand: Dezember 2011). Die DRF Luftrettung, früher (Deutsche Rettungsflugwacht e. V.), verfügt über eine Flotte von über 50 Hubschraubern, die in Deutschland, Dänemark und Österreich eingesetzt werden. Sie hat seit ihrer Gründung 1972 über 350.000 Rettungseinsätze geleistet. Im Jahr 2006 wiesen die Team DRF Luftretter einen Einsatzrekord auf: Insgesamt starteten sie zu 36.499 Einsätzen. Christoph 3 (BMI) in Köln hat seit seiner Indienststellung im Dezember 1971 bis zum 40-jährigen Jubiläum (Dez. 2011) mehr als 47.500 Einsätze geflogen.
Stützpunkte
Nicht aufgenommen sind Standorte in Rostock (ITH), Bad Doberan (NEH), Emden (KTH), Schwerin und Neubrandenburg (Verlegungshubschrauber). Ebenso nicht berücksichtigt die Standorte Christophorus Europa 3 in Suben und Lifeliner 4 in Groningen, dessen Flugbetrieb von der Medical Air Assistance des niederländischen Automobilclubs ANWB für die ADAC Luftrettung durchgeführt wird.
Rufname | Stadt | Betreiber | Internet | Bemerkung |
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Christoph 1 | München | ADAC Luftrettung | Datenblatt Internetauftritt des Christoph 1 |
mit Rettungswinde |
Christoph 2 | Frankfurt am Main | Bundesministerium des Innern | Datenblatt Internetauftritt des Christoph 2 |
Standort: Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main. Am 29. Febr. 2008 Wechsel, von Heli Typ BO 105 zu EC 135. |
Christoph 3 | Köln | Bundesministerium des Innern | Datenblatt | Gemeinsamer Standort mit Christoph Rheinland am Flughafen Köln/Bonn |
Christoph 4 | Hannover | Bundesministerium des Innern | Datenblatt Internetauftritt des Christoph 4 |
in Kooperation mit der Johanniter Unfallhilfe |
Christoph 5 | Ludwigshafen am Rhein | ADAC Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph 6 | Bremen | ADAC Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph 7 | Kassel | Bundesministerium des Innern | Datenblatt | |
Christoph 8 | Lünen | ADAC Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph 9 | Duisburg | Bundesministerium des Innern | Datenblatt | fliegt auch grenzüberschreitende Einsätze in die Niederlande |
Christoph 10 | Wittlich | ADAC Luftrettung | Datenblatt | fliegt auch grenzüberschreitende Einsätze in Luxemburg (Kooperation mit der Air Rescue Luxemburg) |
Christoph 11 | Villingen-Schwenningen | DRF Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph 12 | Siblin / Ahrensbök in Ostholstein | Bundesministerium des Innern | Datenblatt | |
Christoph 13 | Bielefeld | Bundesministerium des Innern | Datenblatt Internetauftritt des Christoph 13 |
|
Christoph 14 | Traunstein | Bundesministerium des Innern | Datenblatt Internetauftritt des Christoph 14 |
mit Bergetau, fliegt auch grenzüberschreitende Einsätze. |
Christoph 15 | Straubing | ADAC Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph 16 | Saarbrücken | ADAC Luftrettung | Datenblatt | fliegt auch grenzüberschreitende Einsätze in Frankreich |
Christoph 17 | Kempten (Allgäu) | Bundesministerium des Innern | Datenblatt | fliegt auch Einsätze in Österreich (vor allem im Winter bei Skiunfällen), mit Bergetau |
Christoph 18 | Ochsenfurt | ADAC Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph 19 | Uelzen | ADAC Luftrettung | Datenblatt | früher Phönix 14 |
Christoph 20 | Bayreuth | ADAC Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph Europa 1 | Würselen bei Aachen | ADAC Luftrettung | Datenblatt | Die Bezeichnung Christoph 21 ist eine frühere, abrechnungstechnische interne Nummer, die nicht als BOS-Funkrufname für den RTH eingeführt wurde. |
Christoph 22 | Ulm | ADAC Luftrettung | Datenblatt | früher SAR 75 |
Christoph 23 | Koblenz | ADAC Luftrettung | Datenblatt | früher SAR 73 |
Christoph Europa 2 | Rheine | ADAC Luftrettung | Datenblatt | Bis zur Umbenennung zum "Christoph Europa 2" war die zunächst abrechnungstechnische interne Bezeichnung Christoph 24 mit dem Wechsel von der Luftwaffe auf den ADAC auch der BOS-Funkrufname. |
Christoph 25 | Siegen | ADAC Luftrettung | Datenblatt Internetauftritt des Christoph 25 |
|
Christoph 26 | Sande bei Wilhelmshaven | ADAC Luftrettung | Datenblatt | früher Christopher Friesland, rund um die Uhr einsatzbereit; mit Rettungswinde und Wetterradar |
Christoph 27 | Nürnberg | DRF Luftrettung | Datenblatt | früher SAR 74, gemeinsamer Standort mit Christoph Nürnberg; EC 135 mit Rettungswinde |
Christoph 28 | Fulda | ADAC Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph 29 | Hamburg | Bundesministerium des Innern | Datenblatt | früher SAR 71 |
Christoph 30 | Wolfenbüttel | ADAC Luftrettung | Datenblatt Internetauftritt des Christoph 30 |
früher Phönix 14 |
Christoph 31 | Berlin | ADAC Luftrettung | Datenblatt Internetauftritt des Christoph 31 |
höchste Einsatzfrequenz in Deutschland |
Christoph 32 | Ingolstadt | ADAC Luftrettung | Datenblatt Internetauftritt des Christoph 32 |
|
Christoph 33 | Senftenberg | ADAC Luftrettung | Datenblatt Internetauftritt des Christoph 33 |
gemeinsamer Standort mit Christoph Brandenburg |
Christoph 34 | Güstrow | Bundesministerium des Innern | Datenblatt | |
Christoph 35 | Brandenburg (Havel) | Bundesministerium des Innern | Datenblatt Internetauftritt des Christoph 35 |
|
Christoph 36 | Magdeburg | DRF Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph 37 | Nordhausen | DRF Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph 38 | Dresden | DRF Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph 39 | Perleberg | ADAC Luftrettung | Datenblatt Internetauftritt des Christoph 39 |
Inbetriebnahme der Station 3. Juni 2008 |
Christoph 40 | Augsburg | ADAC Luftrettung | Datenblatt | Inbetriebnahme der Station am 29. November 2013; höchstgelegene Luftrettungsstation Deutschlands – auf dem Dach des Klinikums Augsburg in 58 Metern Höhe[11] |
Christoph 41 | Leonberg | DRF Luftrettung | Datenblatt | früher Rotkreuz Baden-Württemberg 7 |
Christoph 42 | Rendsburg | DRF Luftrettung | Datenblatt | rund um die Uhr einsatzbereit |
Christoph 43 | Karlsruhe | DRF Luftrettung | Datenblatt Internetauftritt des Christoph 43 |
früher Rotkreuz Baden-Württemberg 6 |
Christoph 44 | Göttingen | DRF Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph 45 | Friedrichshafen | DRF Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph 46 | Zwickau | DRF Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph 47 | Greifswald | DRF Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph 48 | Neustrelitz | ADAC Luftrettung | Datenblatt Internetauftritt des Christoph 48 |
früher SAR 93 |
Christoph 49 | Bad Saarow | DRF Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph 51 | Stuttgart | DRF Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph 53 | Mannheim | DRF Luftrettung | Datenblatt Internetauftritt des Christoph 53 |
früher Flugwacht Mannheim 71 |
Christoph 54 | Freiburg im Breisgau | DRF Luftrettung | Datenblatt | früher Flugwacht Freiburg 71 |
Christoph 60 | Suhl | DRF Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph 61 | Leipzig | ADAC Luftrettung | Datenblatt | gemeinsamer Standort mit Christoph 63 |
Christoph 62 | Bautzen | ADAC Luftrettung | Datenblatt Infos über Christoph 62 |
rund um die Uhr einsatzbereit; mit Bergetau |
Christoph 63 | Leipzig | ADAC Luftrettung | Datenblatt | gemeinsamer Standort mit Christoph 61, vormals Christoph Leipzig |
Christoph 64 | Angermünde | DRF Luftrettung | https://www.drf-luftrettung.de/de/menschen/standorte/station-angermuende | Ab 1. August 2015 im Dienst |
Christoph 65 | Dinkelsbühl-Sinbronn | ADAC Luftrettung | Ab Mitte 2015 im Dienst | |
Christoph 70 | Jena | ADAC Luftrettung | Datenblatt Internetauftritt des Christoph 70 |
früher SAR 77 |
Christoph 77 | Mainz | ADAC Luftrettung | Datenblatt Internetauftritt des Christoph 77 |
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Christoph 80 | Weiden in der Oberpfalz | DRF Luftrettung | Datenblatt | |
Christoph Berlin | Berlin | HDM Luftrettung | Datenblatt | früher ITH Berlin, rund um die Uhr einsatzbereit |
Christoph Bochum | Bochum | Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. / Heli-Flight | seit dem 1. April 2016 im Dienst am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil | |
Christoph Brandenburg | Senftenberg | ADAC Luftrettung | Datenblatt | gemeinsamer Standort mit Christoph 33, rund um die Uhr einsatzbereit |
Christoph Europa 5 | Niebüll | DRF Luftrettung | Datenblatt | früher Christoph 52 in Itzehoe, davor über 20 Jahre in Hartenholm und auch im Nachtflug unterwegs, fliegt auch grenzüberschreitende Einsätze nach Dänemark |
Christoph Halle | Halle (Saale) | Hubschrauber Sonder Dienst | Datenblatt | Backup für Christoph Sachsen-Anhalt (nur tagsüber) |
Christoph Hansa | Hamburg | ADAC Luftrettung | Datenblatt | offiziell ITH, 85 % Primäreinsätze, frühere ADAC-interne Abrechnungsnummer Christoph 50 |
Christoph Gießen | Gießen | Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. / Heli-Flight | Datenblatt | bis 28. Februar 2014 Christoph Hessen; bis 2006 Christoph Reichelsheim; Einsatzbereit rund um die Uhr; vorrangig ITH, jedoch auch Primäreinsätze; in Verbindung mit Christoph Mittelhessen |
Christoph München | München-Großhadern | HDM Luftrettung | Datenblatt | früher ITH München, rund um die Uhr einsatzbereit. Name war ursprünglich Sama München 78-1 |
Christoph Murnau | Murnau | ADAC Luftrettung | Datenblatt | ITH, ca. 60 % Primäreinsätze, ausgestattet mit Winde |
Christoph Niedersachsen | Hannover | Hubschrauber Sonder Dienst | Datenblatt | rund um die Uhr einsatzbereit; Call-sig: Christoph 86 im Flugfunk |
Christoph Nürnberg | Nürnberg | HDM Luftrettung | Datenblatt | gemeinsamer Standort mit Christoph 27, rund um die Uhr einsatzbereit |
Christoph Regensburg | Regensburg | HDM Luftrettung | Datenblatt | rund um die Uhr einsatzbereit |
Christoph Rheinland | Köln | ADAC Luftrettung | Datenblatt | früher Christoph 75 (ADAC-interne Abrechnungsnummer). Gemeinsamer Standort mit Christoph 3 am Flughafen Köln/Bonn |
Christoph Mittelhessen | Reichelsheim | Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. / Heli-Flight | Datenblatt | vorrangig ITH, jedoch auch Primäreinsätze; in Verbindung mit Christoph Gießen (ehemals Christoph Hessen) |
Christoph Sachsen-Anhalt | Halle (Saale) | Hubschrauber Sonder Dienst | Datenblatt | rund um die Uhr einsatzbereit |
Christoph Thüringen | Bad Berka | HDM Luftrettung | Datenblatt | rund um die Uhr einsatzbereit |
Christoph Westfalen | Greven | ADAC Luftrettung | Datenblatt | rund um die Uhr einsatzbereit, ADAC-abrechnungsinterne Bezeichnung Christoph 76 |
Christoph Dortmund | Dortmund-Wickede | Hubschrauber Sonder Dienst | Datenblatt | früher Florian Unna 0-84-1
nicht öffentlich-rechtlich |
Christoph Weser | Bremen | DRF Luftrettung | Datenblatt | nicht öffentlich-rechtlich, früher verschiedene BOS-Funkrufnamen |
KUNO-SH 01 | Bad Segeberg | KBA Krankentransporte, Behinderten- und Altenhilfe e. V. | Vom 15. Juli bis 15. Oktober 2011 nicht öffentlich-rechtlich am Flugplatz Hartenholm stationiert. Klage auf Weiterbetrieb ist vor dem Bundessozialgericht anhängig.[12] |
Luftrettung in Österreich
Das Rückgrat der österreichischen Flugrettung bildet der Christophorus Flugrettungsverein an dem der ÖAMTC und das Rote Kreuz beteiligt sind.
Der ÖAMTC hat über sein Tochterunternehmen Heliair, das 24 EC 135 in Betrieb hat, die größte zivile Flotte dieses Hubschraubertyps in Europa und verleiht auch fünf Geräte an die ungarische Flugrettung OMSZ.[13] Darüber werden Standorte von privaten Unternehmern im Auftrag der Länder betrieben. Hinzu kommen temporäre Standorte während der Skisaison.
Luftrettung in der Schweiz
In der Schweiz werden Rettungshubschrauber mehrheitlich von der Schweizerischen Rettungsflugwacht (kurz Rega), einer gemeinnützigen privaten Stiftung für Luftrettung oder deren Partnergesellschaften betrieben. Die Rega und ihre Partner können in der Schweiz über die Alarmnummer 1414 angefordert werden. Für den Einsatz in Süddeutschland wird die REGA über die jeweiligen Rettungsleitstellen alarmiert.
Die Rega betreibt zehn Luftrettungsstationen, dazu kommen drei Helikopter der Rega-Partner. Die Standorte werden im Artikel über die Rega beschrieben. Eine Ausnahme bildet der Kanton Wallis, in dem die Air Zermatt und die Air Glaciers für die Luftrettung zuständig sind.
Die erste alpine Luftrettung erfolgte im November 1946 am Gauligletscher.
Flugrettung in Ungarn
Die ungarische Flugrettung OMSZ verfügt über fünf Stützpunkte, die mit EC 135 ausgerüstet sind. Geplant sind noch zwei weitere und ein Stützpunkt, die nur im Sommer besetzt ist. Sowohl die Planung als auch die Schulung der 80 Notfallärzte wurde vom österreichischen Christophorus Flugrettungsverein durchgeführt. Auch das Fluggerät ist von Heliair gechartert.[14]
Internationale Projekte in Europa
Es gibt Projekte, an denen Organisationen mehrerer Staaten beteiligt sind. Zu nennen sind in diesem Kontext besonders:
Rufname | Stadt | Bemerkung |
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Christoph Europa 1 | Aachen-Merzbrück | Einsätze in Deutschland, Belgien und den Niederlanden. |
Christoph Europa 2 | Rheine | Einsätze in Deutschland und den Niederlanden. |
Christophorus Europa 3 | Suben | Europaweit erster Notarzthubschrauber im seit 2002 länderübergreifendem Betrieb: im Winterhalbjahr fliegt ein Hubschrauber des ADAC, im Sommerhalbjahr des ÖAMTC. Einsatzgebiet ist Bayern und Oberösterreich. |
Christoph Europa 5 | Niebüll | Einsätze in Deutschland und Dänemark (v. a. Südjütland) |
Christoph Europa 9 | Duisburg | Einsätze in Deutschland und den Niederlanden. |
Lifeliner 3 | Nijmegen | Einsätze in den Niederlanden und Deutschland. |
Lifeliner Europa 4 | Groningen | Einsätze in den Niederlanden und Deutschland. Gemeinschaftlicher Betrieb durch ADAC und ANWB. In den Niederlanden wird der Standort ohne den Zusatz Europa geführt. |
Luxembourg Air Rescue | Flughafen Findel | Einsätze in Luxemburg, Belgien, Deutschland und Frankreich. |
REGA | Schweiz (diverse) | Die grenznah stationierten REGA-Hubschrauber aus der Schweiz fliegen ebenfalls regelmäßig Einsätze in Deutschland. So liegt mehr als die Hälfte der Einsatzorte von Rega 2 (Basel) in Südbaden. |
Siehe auch
- Luftrettung in Italien
- Luftrettung in den Niederlanden
- Luftrettung in Tschechien
- Flugrettung in der Slowakei
- Luftrettung in Luxemburg
Literatur
- Holger Scholl: Luftrettung. Stumpf und Kossendey, Edewecht u. a. 2002, ISBN 3-932750-77-2, (Themenschwerpunkt).
- Hubertus Bartmann: Luftrettung am Wasser. Begleitheft zum Aufbaulehrgang für Feuerwehrtaucher – Hubschraubereinsatz. ecomed-sicherheit, Landsberg/Lech 2005, ISBN 3-609-66928-4.
- Roland Oster: Luftrettung. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-613-02846-3
- Tino Lorenz: Am Leben. Notarzt im Rettungshubschrauber. Heller, Taufkirchen 2007, ISBN 978-3-929403-24-4 (online).
Weblinks
- Offizielle Homepage der österreichischen ÖAMTC Luftrettung
- Übersichtskarte Notarzthubschrauber Österreich
- Stützpunkte der Luftrettung in Deutschland, August 2012 (PDF; 400 kB)
- ADAC Luftrettung
- DRF (Deutsche Rettungsflugwacht e. V.)
- Deutsche Informationsseite zu Rettungstransporthubschraubern
Einzelnachweise
- ↑ Ärzte Zeitung vom 10. Januar 2008, S. 10: Schnelligkeit steigert nach Unfällen die Überlebenschancen.
- ↑ Helicopter EC145, naval helicopter : Configuration and options – Eurocopter, an EADS company. Eurocopter.com, abgerufen am 12. Juni 2010.
- ↑ AeroBrief 23/2010 | Aerospace | Eurocopter: Rettungshubschrauber EC135 für das Bundesministerium des Innern. Entity38.de, 22. Februar 2007, abgerufen am 12. Juni 2010.
- ↑ Über uns. drf-luftrettung.de, abgerufen am 1. Juni 2015.
- ↑ Luftrettungs-Standortinfothek. rth.info, abgerufen am 1. Juni 2015.
- ↑ Zahlen und Fakten. In: organisation.drf-luftrettung.de. Abgerufen am 28. Februar 2014.
- ↑ Einsätze der ADAC Rettungshubschrauber. (pdf) Einsatzentwicklung 1970-2012. In: adac.de. , S. 1, abgerufen am 28. Februar 2014.
- ↑ Einsatzstatistik Dt. Luftrettung für das Jahr 2011. (pdf) In: adac.de. 3. Mai 2012, S. 2, abgerufen am 28. Februar 2014.
- ↑ PrimAIR: Luftrettung soll zum Standard werden. In: rettungsdienst.de. Abgerufen am 28. Februar 2014.
- ↑ Projekt PrimAIR. Willkommen auf den Seiten des Forschungsprojekts PrimAIR. In: projekt-primair.de. Abgerufen am 28. Februar 2014.
- ↑ Katja Auer, Stefan Mayr: Deutschlands höchste Luftrettungsstation. In: Süddeutsche Zeitung, 2. Dezember 2013. Abgerufen am 1. April 2014.
- ↑ http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/berufspolitik/article/675360/notarzt-hubschrauber-gericht.html
- ↑ Christophorus fliegt in Ungarn. auf ORF-Volksgruppen abgerufen am 26. Januar 2010
- ↑ Christophorus Magazin (PDF; 474 kB) Juni 2007 abgerufen am 25. Januar 2010