Qantas Airways

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Qantas Airways
Logo der Qantas
Airbus A380-800 der Qantas
IATA-Code: QF
ICAO-Code: QFA
Rufzeichen: QANTAS
Gründung: 1920
Sitz: Botany Bay City,
Australien Australien
Drehkreuz: * Sydney
Heimatflughafen: Sydney
Unternehmensform: Limited
ISIN: AU000000QAN2
IATA-Prefixcode: 081
Leitung: Alan Joyce (CEO)
Mitarbeiterzahl: 33.584[1]
Umsatz: A$ 15,72 Milliarden[1] (2012)
Fluggastaufkommen: 46.708.000[1] (2012)
Allianz: oneworld
Vielfliegerprogramm: Qantas Frequent Flyer
Flottenstärke: 118 (+ 17 Bestellungen)
Ziele: national und international
Website: www.qantas.com.au
Der Sitz von Qantas (Qantas Building A)

Qantas Airways [ˈkwɔntəs] ist die größte australische Fluggesellschaft mit Sitz in Botany Bay City. Ihr Heimatflughafen ist der Kingsford Smith International Airport in Sydney. Qantas ist Mitglied der Luftfahrtallianz oneworld.

Geschichte

Qantas, 1920 gegründet, ist nach der niederländischen KLM und der kolumbianischen Avianca die drittälteste noch existierende Fluggesellschaft der Welt. Zudem ist sie nach der KLM die zweitälteste ununterbrochen tätige Fluggesellschaft überhaupt.

Anfänge

Eine Replika der ersten Qantas-Maschine von 1920, eine Avro 504K

Die Queensland and Northern Territory Aerial Services (Q.A.N.T.A.S.) wurde am 16. November 1920 in Winton (Queensland; heute ca. 1000 Einwohner) von den Piloten Hudson Fysh und Paul McGinness sowie den wohlhabenden Viehzüchtern Fergus McMasters, Ainslie Templeton und Alan Campbell gegründet.[2]

Als erste Flugzeuge waren zwei Avro 504K geplant. Die Investoren wurden von den Piloten dazu bewegt, auch ein Exemplar des Dreideckers Avro 547 zu ordern, der vier Personen in einer geschlossenen Kabine transportieren konnte – eines der 504K-Flugzeuge wurde daraufhin abbestellt. Ein ausgemustertes Militärflugzeug, eine B.E.2e, bildete schließlich gemeinsam mit der 504K-Maschine den Grundstock des Unternehmens; der erste Flug fand am 31. Januar 1921 statt. Schon im selben Jahr wurde der Firmensitz von Winton gut 180 km südöstlich nach Longreach (4500 Einwohner) verlegt, wo er acht Jahre lang bleiben sollte.

Auf Betreiben des einflussreichsten Investors McMasters wurde Q.A.N.T.A.S. nicht nur als Charterflieger und vornehmlich für Show- und Vergnügungszwecke konzipiert, wie zahlreiche andere kleine Flieger-Firmen der Zeit. McMasters hatte vielmehr die Idee von regelmäßigen Fracht- und Postflügen und warb bei Regionalpolitikern dafür, auch reguläre Passagierflüge im Outback finanziell zu unterstützen. Dies führte dazu, dass Q.A.N.T.A.S. 1922 nach einem erfolgreichen Gebot zwischen den Städten Charleville und Cloncurry die zweite regelmäßig operierende Fluglinie Australiens einrichten durfte. Der erste Passagier war am 2. November 1922 der 84-jährige Alexander Kennedy. Weitere Dienstleistungen, die das junge Unternehmen im strukturschwachen nördlichen Queensland anbot, umfassten Beobachtungs- und Zählungsflüge für Besitzer großer Viehherden und den Transport von Ärzten zu Patienten. Pilot Fysh machte bereits 1921 Bekanntschaft mit John Flynn, der 1928 in Zusammenarbeit mit Qantas den Aerial Medical Service als dauerhafte Organisation einrichtete. 1923 löste Fysh Campbell als Geschäftsführer (Managing Director) von Q.A.N.T.A.S. ab.

Luftpostroute nach England

1929 bewarben sich Q.A.N.T.A.S. und drei weitere Firmen um die geplante internationale Luftpost-Beförderung zwischen Australien und Singapur, von wo aus Imperial Airways die Post nach London weiterbefördern sollte. Dies sollte die erste regelmäßige Flugverbindung des Britischen Empire von Australien über Indien und Ägypten nach London ermöglichen. Im Zuge der Bewerbung verlegte man 1929 den Unternehmenssitz von Longreach nach Brisbane, und Q.A.N.T.A.S. als erfolgreichster Bieter führte 1931 bis 1933 Probeflüge durch. Der Vertrag mit Imperial Airways wurde am 18. Januar 1934 geschlossen; Q.A.N.T.A.S. und Imperial Airways gründeten gemeinsam ein neues Unternehmen mit Namen Qantas Empire Airways, das bald zum Mutterkonzern von Q.A.N.T.A.S. werden sollte. McMasters wurde Vorstandsvorsitzender von Qantas, Fysh blieb Geschäftsführer.

Der Zweite Weltkrieg setzte Qantas wegen seiner Spezialisierung auf internationale und regionale Flüge in Nordaustralien stark zu: Darwin wurde 1942 von den Japanern bombardiert und in der Schlacht um Singapur wurde die Hälfte der Qantas-Flotte zerstört. Zudem wurden die meisten Maschinen für Transport- und Versorgungsflüge des Militärs benötigt, vor allem in Neuguinea. 1943 konnte Qantas Empire Airways allerdings die Route ins restliche Commonwealth wieder anbieten: Anstatt über das nach wie vor japanisch besetzte Südostasien zu fliegen, führte die Verbindung nun von Perth nach Colombo. Diese Non-Stop-Flüge dauerten 27 Stunden und stellten damit einen Langzeitrekord für regelmäßige Passagierrouten dar.[2]

Im Juni 1945 flog die Gesellschaft zum ersten Mal mit der Avro Lancastrian zum britischen Flughafen Hurn bei Bournemouth (die Londoner Flughäfen waren noch kriegsbedingt geschlossen). Die Flugverbindung zwischen Sydney und London-Heathrow hat noch heute die Flugnummer QF 1; die Route ist als „Kangaroo-Route“ bekannt.

Verstaatlichung

Eine Lockheed Super Constellation der Qantas 1955
Eine Boeing 747SP der Qantas 1981 in Wellington

Unter Mithilfe von Geschäftsführer Hudson Fysh wurde Qantas Empire Airways zwischen 1946 und 1949 verstaatlicht, die australische Regierung kaufte alle Aktien der Firma zu Marktpreisen auf. Dies ging einher mit der Zwei-Fluglinien-Strategie der australischen Regierung, die zur selben Zeit den staatlichen Inlandsfluganbieter TAA gründete. Hudson Fysh wurde 1947 auch Vorstandsvorsitzender und löste damit den Mitgründer McMasters ab. In dieser Zeit war Qantas die einzige große australische Passagierfluglinie, die internationale Flüge anbot. Neben den existierenden Strecken nach Singapur, Indien und England nahm Qantas in den 1950ern auch Ziele in Südafrika, Japan und den USA auf.

1955 ging die immer noch existierende Tochterfirma Q.A.N.T.A.S. in die Insolvenz; ihr Mitgründer Fysh gab den Posten als Geschäftsführer, den er seit 1923 innehatte, ab. 1966 zog er sich auch aus dem QEA-Vorstand zurück, dessen Vorsitzender er bis dahin war.

Am 26. Juni 1959 wurde das erste Düsenflugzeug, eine Boeing 707-138 mit dem Kennzeichen VH-EBB, von Boeing übernommen. Mit diesem Typ wurde am 29. Juli der Linienbetrieb auf der Strecke Sydney – Nadi – Honolulu – San Francisco aufgenommen; sieben Exemplare davon ersetzten allmählich die Lockheed Super Constellation, die seit April 1954 flog. Am 29. Juli 1961 wurde die erste von sechs Maschinen der u.a. mit stärkeren Triebwerken ausgestatteten Version 707-138B übernommen (VH-EBH).

Seit dem 1. August 1967 heißt die Firma Qantas Airways.

Die erste Boeing 747 wurde am 30. Juli 1971 geliefert; der Typ wird auf den meisten Strecken nach Europa, Afrika und dem amerikanischen Festland geflogen.

Entwicklung seit den 1990er Jahren

1992 übernahm Qantas den ebenfalls staatlichen Fluganbieter Australian Airlines (vormals TAA). 1993 bis 1995 wurde Qantas dann privatisiert. Jedoch ist eine nichtaustralische Beteiligung an Qantas auf 49 % des Aktienkapitals begrenzt. Nach dem Qantas Sale Act müssen Unterstützungsleistungen wie Wartung und Catering ihre Basis in Australien haben.[3]

Am 19. September 2008 erhielt Qantas darüber hinaus ihren ersten Airbus A380.[4]

Bei der Erstauslieferung mehrerer (außer der Besatzung allerdings leeren) Flugzeuge wurden Nonstop-Streckenrekorde aufgestellt: 1989 mit einer B747-400 von London nach Sydney; einige Jahre später mit einem A330-200 von Toulouse nach Melbourne (Rekord für zweistrahlige Flugzeuge).

Seit November 2006 versucht Airline Partners Australia unter Führung der australischen Investmentbank Macquarie Bank und unter Beteiligung amerikanischer und kanadischer Investoren u. a. TPG Capital, Qantas Airways zu übernehmen.[5]

Im Juli 2007 präsentierten sie erstmals ein Flugzeug mit dem neuen Logo auf dem Seitenleitwerk. Das Känguru wurde gegenüber der vorherigen Version leicht modifiziert und etwas schlanker und dynamischer gestaltet. Auch die Schriftart des Qantas-Schriftzugs wurde leicht verändert. In Australien traf die Veränderung auf geteiltes Echo. Es handelt sich um die vierte Veränderung des Känguru-Logos seit seiner Einführung 1944.[6]

Aufgrund einer Reihe glimpflich verlaufener Zwischenfälle 2008 ordnete die australische Flugsicherheitsbehörde eine umfassende Überprüfung der Qantas Airways an und stellte ernsthafte Mängel bei den Wartungsabläufen fest.[7]

Am 29. Oktober 2011 stellte Qantas vorübergehend den gesamten Flugbetrieb ein und ließ alle 108 Maschinen aufgrund von Streitigkeiten mit der Pilotengewerkschaft am Boden. Die Flüge der (Regional-)Töchter waren davon nicht betroffen.[8] Auf Anordnung eines australischen Schiedsgerichts musste der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden. Betroffen von der Einstellung des Flugbetriebes waren ca. 70.000 Passagiere und 500 Flüge.[9]

Im Juli 2012 wurde bekannt, dass Qantas eine Kooperation mit Emirates plant.[10] In Europa soll nur noch London Heathrow von Qantas bedient werden, Frankfurt am Main soll mit Emirates via Dubai an Sydney angebunden werden. Durch die Kooperation würde sich das Streckennetz um etwa 40 Ziele vergrößern.

Für das im Juni 2013 abgeschlossene Geschäftsjahr verzeichnete Qantas erstmals wieder einen Gewinn von vier Millionen US-Dollar.[11]

Zeitlinie

Vereinfachte Zeitlinie zur Geschichte der australischen Luftfahrtlinien (zum detaillierten Schaubild)

Flugziele

Economy-Klasse an Bord eines Airbus A380-800 der Qantas

Qantas’ internationales Netzwerk besteht vor allem aus Strecken nach Neuseeland und Asien. Insgesamt fliegt Qantas etwa 140 Ziele in 37 Ländern an.[12]

Wichtigste Interkontinentalziele sind London-Heathrow (jeweils einmal täglich von Sydney über Dubai beziehungsweise Bangkok und von Melbourne über Dubai beziehungsweise Hongkong) und Los Angeles (jeweils einmal täglich von Sydney, Melbourne und Brisbane, sowie Sydney – Los Angeles – New York-JFK und Melbourne – Auckland – Los Angeles). Die Strecken von Melbourne und Sydney nach Los Angeles und London sind auch die ersten, auf denen nach und nach die Boeing 747 durch Airbus A380 ersetzt wurden.

Darüber hinaus fliegt Qantas von Sydney aus drei- bis sechsmal pro Woche nach Santiago de Chile, Honolulu und Johannesburg.

Seit 1952 flog Qantas in Deutschland den Flughafen Frankfurt am Main an.[13] Diese Strecke wurde zuletzt täglich über Singapur bedient, am 14. September 2010 landete zum ersten Mal in der Geschichte des Frankfurter Flughafens ein Airbus A380 der Qantas mit der Registrierung VH-OQA. Zum 15. April 2013 wurde die Route nach Frankfurt eingestellt.[14]

Wichtigstes Drehkreuz außerhalb Australiens war der Flughafen Singapur, wo von den Flügen aus mehreren australischen Städten zu den Direktflügen nach Frankfurt und London sowie den Codeshare-Flügen zu weiteren Zielen in Europa und Asien, beziehungsweise umgekehrt, umgestiegen werden konnte. Im September 2012 hat Qantas jedoch eine strategische Allianz mit dem Konkurrenten Emirates verkündet. Das internationale Drehkreuz wurde hierfür von Singapur nach Dubai verlagert.[15]

Seit Januar 2015 fliegt Qantas wieder nach Vancouver. Der Flug ist saisonabhängig.

Flotte

Ein Airbus A330-200 der Qantas
Eine Boeing 737-800 der Qantas
Eine Boeing 767-300ER der Qantas

Mit Stand Februar 2015 besteht die Flotte der Qantas aus 118 Flugzeugen[16] mit einem Durchschnittsalter von 8,6 Jahren[17]:

Flugzeugtyp aktiv bestellt[18][19][20] Anmerkungen Sitzplätze[21]
(First/Business/Premium-Eco/Eco)
Airbus A330-200 016 235 (-/36/-/199)
301 (-/36/-/265)
304 (-/36/-/268)
Airbus A330-300 010 297 (-/30/-/267)
Airbus A380-800 012 08 erste Auslieferung am 19. September 2008 484 (14/64/35/371)
Boeing 737-800 067 01 168 (-/12/-/156)
Boeing 747-400 012 353 (14/52/32/255)
371 (-/56/40/275)
364 (-/58/36/270)
Boeing 747-400F 001 Frachtflugzeug
Boeing 787-9 08 Plus 15 Optionen, ersetzen vsl. teilweise die Boeing 747-400 - offen -
Gesamt 118 17

Weitere Flugzeuge werden im Verbund QantasLink sowie von den Tochtergesellschaften Qantas Freight und Jetstar Airways betrieben.

Qantas bietet nur noch auf den A380-Strecken von Melbourne und Sydney nach London via Singapur und nach Los Angeles eine First Class an. Daher weisen die neueren A380 der Gesellschaft eine Konfiguration ohne First Class auf. Neun Boeing 747-400 sollten auch nach Erhalt der A380 in der Flotte verbleiben, wurden allerdings ab Ende 2011 ebenfalls auf eine Konfiguration ohne First Class umgerüstet.[22]

Sonderlackierungen

Qantas VH-VXB „Yananyi Dreaming“ (737-800) auf dem Perth Airport

Qantas ließ bisher vier Flugzeuge in der traditionellen Aborigines-Kunst lackieren, von denen nur noch eine, die Boeing 737-838 VH-VXB, im aktiven Dienst steht. Wegen des durch die Farbe erhöhten Gewichts mussten in allen vier Flugzeugen Sitze ausgebaut werden.

  • „Wunala Dreaming“, 747-438, Erstflug 15. September 1989, Kennzeichen VH-OJB.[23][24] 1994 wurde sie über der leuchtend roten Grundfarbe mit teilweise ins Orange übergehenden Abschnitten mit Motiven der Aborigines lackiert, die die Schöpfungsgeschichte des Kängurus darstellen soll. Ab März 2003 ist sie wieder in Qantas-Standardlackierung und mit dem Namen „Mount Isa“ unterwegs. 2003 wurde eine werksneue 747-438ER, Erstflug 30. Juli 2003, Kennzeichen VH-OEJ mit einem identischen Anstrich versehen und erhielt wieder den Namen „Wunala Dreaming“. Die Triebwerke blieben allerdings im Gegensatz zur ersten Maschine grau. Bemerkenswerterweise wurden die Aborigines-Motive erst einige Tage nach dem Erstflug aufgetragen.[25][26] Seit Ende Januar 2012 verkehrt auch diese Maschine wieder im Standardschema der Qantas'[27].
  • „Nalanji Dreaming“, 747-338, Erstflug 24. Januar 1985, Kennzeichen VH-EBU. 1995 wurde der Rumpf aufgrund des 75-jährigen Gesellschaftsjubiläums mit einem hellblauen Anstrich versehen, worüber farbenfrohe Motive der Aborigines im Stil der „Wunala Dreaming“ gemalt wurden. Sie steht seit 2005 konserviert und einem mattblauen Anstrich sowie ohne Triebwerke auf dem Avalon Airport (AVV) in der Nähe von Geelong und Melbourne.[28][29]
  • „Yananyi Dreaming“, 737-838, Erstflug 18. Dezember 2001, Kennzeichen VH-VXB.[30] Sie erhielt eine vom australischen Künstler Rene Kulitja entworfene Lackierung, die die Landschaft rund um den Uluru darstellen soll.[31]

Die Boeing 747-438, Erstflug 9. Oktober 1989, mit der Kennzeichen VH-OJC und dem Namen „City of Melbourne“ wurde ab Januar 2001 als Werbeträger für den Formel-1-Grand-Prix in Melbourne genutzt. Auf beiden Seiten wurde ein neutraler, roter Formel-1-Rennwagen aufgebracht. Der rote Anstrich des Hecks zog sich weiter in Richtung Bug und begann an den hinteren Flügelwurzeln als mehrfarbig gestaltete Zielflagge, die über den hinteren Fenstern des Oberdecks auslief. Seit Februar 2003 verkehrt die Maschine wieder in der Standardlackierung der Qantas.[32]

Qantas Founders Museum

Die zweite Boeing 707-138 der Qantas

Auf dem Gelände des Flughafens von Longreach (LRE), der von 1921 bis 1929 Hauptsitz der Qantas war, gibt es das Qantas Founders Outback Museum mit Informationen über die Anfänge der Luftfahrt in Australien und zahlreichen Ausstellungsstücken, darunter die Boeing 747-238B mit dem Kennzeichen VH-EBQ, Erstflug 28. November 1979, eine Schenkung von Qantas im Jahr 2002. Das Flugzeug sollte eigentlich ausgemustert werden und auf einem Flugzeugfriedhof enden. Um auf der Landebahn des Longreach Airports landen zu können, die eigentlich nur für Kleinflugzeuge gebaut wurde, wurden alle Sitze, die Innenverkleidung und jeglicher Ballast ausgebaut und das Flugzeug mit gerade ausreichend Kerosin betankt, um die Strecke von Brisbane nach Longreach (ca. 1000 km) zurückzulegen. Alle ausgebauten Teile wurden per Lkw nach Longreach transportiert. Die Reparatur der Landebahn wurde mit dem Verkauf des restlichen Kerosins finanziert. Des Weiteren wurde die Ausstellung um die im Jahr 1957 gebaute Boeing 707-138 mit dem aktuellen Kennzeichen VH-XBA[33] erweitert. Sie war die 29. produzierte und – obwohl erst als zweite geliefert – die erste 707 im aktiven Liniendienst der Qantas mit dem damaligen Kennzeichen VH-EBA und ist weltweit die älteste einsatzfähige Maschine dieses Typs. Sie wurde bis Ende 2006 in der Werft des englischen Flughafens Southend (SEN/EGMC) vollständig restauriert, nachdem sie dort rund sieben Jahre eingelagert war.[34]

Zwischenfälle

Qantas ist die älteste große Fluggesellschaft, bei der es noch nie einen Absturz eines Jets mit Todesopfern gab. Im Zeitraum 1927 bis 1951 kam es jedoch zu neun Unfällen mit Propellerflugzeugen, bei denen Tote zu beklagen waren.[35][36]

In jüngerer Zeit sorgten zudem mehrere Zwischenfälle für mediale Aufmerksamkeit:

  • Am 30. Januar 1942 wurde eine Short S.23 (G-AEUH) mit 18 Personen an Bord von japanischen Kampfflugzeugen abgeschossen. 13 Insassen starben bei dem Zwischenfall.[37]
  • Eine kleinere Propellermaschine vom Typ de Havilland Australia DHA-3 Drover mit dem Kennzeichen VH-EBQ stürzte am 16. Juli 1951 ab; dabei kamen sieben Personen ums Leben.[38]
  • Am 25. Juli 2008 musste eine von Hongkong nach Melbourne aufgebrochene Boeing 747-400 mit dem Kennzeichen VH-OJK auf den Philippinen notlanden, nachdem ein geborstener Sauerstofftank ein acht Quadratmeter großes Loch in den Rumpf gerissen hatte.[39]
  • Am 4. November 2010 musste ein Airbus A380-842 mit dem Kennzeichen VH-OQA und dem Taufnamen Nancy-Bird Walton, nachdem es in einem Triebwerk zu einer Explosion gekommen war, in Singapur notlanden. Verletzt wurde niemand, die Maschine wurde jedoch durch umherfliegende Teile der Turbine (einem so genannten „uncontained engine failure“) strukturell schwer beschädigt. An Bord waren 440 Passagiere und 26 Crew-Mitglieder. Das Flugzeug war unter der Flugnummer QF32 auf dem Weg nach Sydney. Bis zur Klärung des Zwischenfalls stellte die Fluggesellschaft alle Flüge mit der A380 ein.[40][41] Im Dezember 2010 reichte Qantas Klage gegen den Triebwerkshersteller Rolls-Royce ein.[42] Der Airbus A380 VH-OQA konnte den Flugbetrieb am 21. April 2012 wieder aufnehmen.[43]

Trivia

John Travoltas Boeing 707-138B in Qantas-Lackierung der 1960er Jahre
  • Mit dem Kennzeichen VH-EBA wurde bei mehreren neu bei Qantas in Dienst gestellten Flugzeugtypen das jeweils erste Exemplar versehen. So war obengenannte 707-138 damit gekennzeichnet, die erste Boeing 747 (eine 747-238B, Erstflug 30. Juli 1971) sowie der erste Airbus, hier ein A330-200, der nach der Ausmusterung nun im aktiven Dienst der Qantas-Tochter Jetstar Airways mit deren Lackierung steht.[44]
  • Hollywood-Star John Travolta kaufte von Qantas eine ausrangierte Boeing 707-138B, die er seitdem regelmäßig für Inlands- und Transatlantikflüge nutzt. Auf Grund einer Vereinbarung mit Qantas ist er als Werbebotschafter für das Unternehmen im Einsatz und darf seine 707 im Gegenzug in der historischen Qantas-Lackierung betreiben. Das Flugzeug hat die Registrierung N707JT.
  • Qantas hat bei Boeing den Kunden-Code -38. Das bedeutet, eine von Qantas neu ab Werk erworbene Boeing 747-400 besitzt offiziell die Bezeichnung Boeing 747-438. Diese Bezeichnung wird auch beim Weiterverkauf beibehalten, so dass anhand der letzten beiden Stellen der Typbezeichnung bei jeder Boeing der Erstkunde dieses Flugzeugs feststellbar bleibt.
  • In dem Film Rain Man (1988) weigert sich Raymond Babbitt (Dustin Hoffman), mit einer anderen Fluglinie als Qantas zu fliegen, da diese noch nie abgestürzt sei.[45]
  • Qantas ist Sponsor der australischen Fußballnationalmannschaft („Qantas Socceroos“).
  • Die australischen Paläontologen Thomas H. Rich und Patricia Vickers-Rich benannten 1999 den Dinosaurier Qantassaurus nach der Fluggesellschaft.
  • Eine gemeinsame Bestimmung von Qantas und Air New Zealand, nach der Männer nicht neben alleine reisenden Kindern im Flugzeug sitzen dürfen, sorgte im August 2012 wegen des damit einhergehenden Generalverdachts der Pädophilie gegen Männer für öffentliche Aufmerksamkeit.[46]
  • Die längste Strecke der Welt, die nonstop mit dem Airbus A380-800 bedient wird, ist Sydney–Dallas. Die Flugzeit beträgt etwa 15 Stunden und 30 Minuten und in Gegenrichtung knapp 17 Stunden bei einer Länge von 13.804 Kilometern.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Qantas – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Qantas – Reiseführer
 Wikinews: Qantas Airways – in den Nachrichten

Einzelnachweise

  1. a b c Factsheet Qantas (oneworld) 2012 (PDF; 164 kB), (englisch) abgerufen am 21. April 2013
  2. a b Biographie von Hudson Fysh in ADB Online
  3. The Sydney Morning Herald [1], 14. Dezember 2013
  4. aero.de, „Qantas erhielt ihren ersten A380“, 19. September 2008
  5. Christoph Hein, Singapur: Qantas soll bei Macquarie landen. In: faz.net. 22. November 2006, abgerufen am 7. Dezember 2014.
  6. qantas.com.au: „The Kangaroo Symbol“
  7. Flugsicherheitsbehörde findet Wartungsmängel. In: Spiegel Online. 1. September 2008, abgerufen am 7. Dezember 2014.
  8. tagesschau.de: Qantas-Flotte bleibt vorerst am Boden, 29. Oktober 2011
  9. tagesschau.de: Qantas-Flotte muss wieder abheben, 30. Oktober 2011
  10. www.aero.de
  11. airliners.de - Nachrichten aus aller Welt KW35/2013
  12. www.qantas.com.au
  13. Qantas History
  14. airliners.de - Qantas streicht Frankfurt doch früher 5. Februar 2013
  15. Ian Waldie: Neues Drehkreuz in Dubai: Qantas schließt Bündnis mit Konkurrenten Emirates (Memento vom 7. September 2012 im Internet Archive)
  16. Ch-aviation: Fleet (englisch), abgerufen am 28. Februar 2015
  17. Fleet age Qantas. airfleets.net, abgerufen am 28. Februar 2015 (englisch).
  18. Orders, Deliveries, Operators. Airbus, 30. Juni 2013, abgerufen am 30. Juli 2013 (englisch).
  19. Orders and Deliveries. Boeing, 30. Juni 2013, abgerufen am 30. Juli 2013 (englisch).
  20. Qantas sieht ihre Zukunft im Dreamliner, abgerufen am 20. August 2015
  21. Qantas - Onboard (englisch) abgerufen am 30. Juli 2013
  22. „Qantas Strip Out First Class“
  23. Historie aller gebauten Boeing 747
  24. Airliners.net 747-438 VH-OJB „Wunala Dreaming“/„Mount Isa“
  25. Historie aller gebauten Boeing 747
  26. Airliners.net 747-438ER „Wunala Dreaming“
  27. 747-438ER VH-OEJ ex „Wunala Dreaming“
  28. Historie aller gebauten Boeing 747
  29. Airliners.net 747-338 „Nalanji Dreaming“
  30. Historie aller gebauten Boeing 737
  31. Airliners.net 737-838 „Yananyi Dreaming“
  32. Airliners.net
  33. Airliners.net, B707-138 VH-XBA
  34. Website des „Qantas Founders Museum“, englisch
  35. Daten über die Fluggesellschaft Qantas Airways Qantas Airways im Aviation Safety Network (englisch)
  36. Daten über die Fluggesellschaft Qantas Airways Qantas Empire Airways im Aviation Safety Network (englisch)
  37. www.ntl.nt.gov.au
  38. Flugunfalldaten und -bericht des Flugunfalles mit der Nummer 35 von 1951 in der Accident Database von Plane Crash Info
  39. Ermittler geben explodierendem Sauerstofftank die Schuld. In: Spiegel Online. 28. Juli 2008, abgerufen am 7. Dezember 2014.
  40. Qantas Major Disruptions: QF32 Air Return to Singapore – Aircraft has Landed Safely (englisch) auf qantas.com.au abgerufen am 4. November 2010
  41. A380 muss nach Triebwerksbrand notlanden. In: Spiegel Online. 4. November 2010, abgerufen am 7. Dezember 2014.
  42. Qantas geht rechtlich gegen Rolls-Royce vor. Untersuchung des Triebwerkzwischenfalls zeigt «grosses Sicherheitsproblem». In: Neue Zürcher Zeitung. 2. Dezember 2010, abgerufen am 20. Dezember 2014.
  43. Airbus A380 - MSN 14 - VH-OQA (englisch), abgerufen am 1. Februar 2016
  44. Airliners.net VH-EBA
  45. Nikolas Neuhaus: „Sicherste Fluglinie der Welt“: Blaue Augen für Qantas. In: n-tv. 17. November 2010, abgerufen am 22. Juni 2011.
  46. Männer dürfen nicht neben Kindern sitzen. In: Spiegel Online. 15. August 2012, abgerufen am 7. Dezember 2014.