Benutzer:Meister und Margarita/Liste der vom NS-Regime vertriebenen Wissenschaftler

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Die Liste der vom NS-Regime vertriebenen Wissenschaftler umfasst, soweit bekannt, jene Wissenschaftler deutscher Universitäten und wissenschaftlicher Institute, die vom NS-Regime abgesetzt oder entfernt, verhaftet, zur Emigration gezwungen oder ermordet wurden. Die Erstfassung dieser Liste beruht auf den Angaben in Maximilian Scheers Buch Das deutsche Volk klagt an, welches 1936 im Pariser Exil entstand.

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Zitat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Die Hitlerregierung hat nach ihrem Machtantritt nicht nur die jüdischen Gelehrten von den deutschen Universitäten und Hochschulen verjagt. Sie hat die Pazifisten abgesetzt oder verhaftet, die Sozialdemokraten entfernt oder eingesperrt, sie hat alle freiheitlich Denkenden von den deutschen Lehrstühlen vertrieben. Die berühmtesten Forscher und Denker mussten den dröhnenden Militärstiefeln der Garden Hitlers weichen.“

Das deutsche Volk klagt an: Reprint aus dem Jahr 2012, Hamburg: Laika-Verlag, Seite 55

Gedenken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Technische Hochschule Aachen
Name Fach geboren weiterer Lebensweg
Otto Blumenthal Mathematik 20. Juli 1876 in Frankfurt am Main 13. November 1944[1] im Ghetto Theresienstadt
Walter Fuchs Chemie 8. Juni 1891 in Wien Emigration in die USA
Arthur Guttmann Chemie 14. April 1881 in Breslau Emigration nach England
Ludwig Hopf Mathematik und Mechanik 23. Oktober 1884 in Nürnberg Emigration nach England und Irland
Theodore von Kármán Physik und Luftfahrttechnik 11. Mai 1881 in Budapest Emigration in die USA
Paul Ernst Levy Chemie 4. Juli 1875 in Aachen Emigration nach Belgien
Karl Walter Mautner Bauingenieurwesen 2. Mai 1881 in Enns Emigration nach England
Alfred Meusel Volkswirtschaft und Soziologie 19. Mai 1896 in Kiel Emigration nach Dänemark, später nach England
Leopold Karl Pick Maschinenbau 6. November 1875 in Böhmen 15. November 1938 in Aachen
Rudolf Ruer Chemie 30. September 1865 in Ramsbeck 1. August 1938 in Aachen
Hermann Salmang Chemie 18. März 1890 in Aachen Emigration in die Niederlande
Ludwig Strauss Literaturwissenschaft 28. Oktober 1892 in Aachen Emigration nach Palästina

Berlin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufmarsch von NS-Studenten vor Hirschfelds Institut für Sexualwissenschaft unmittelbar vor dessen Plünderung und Zerstörung am 6. Mai 1933
Institut für Sexualwissenschaft
Name Fach geboren weiterer Lebensweg
Felix Abraham Arzt, Forensiker, Sexualwissenschaftler 30. August 1901 in Frankfurt am Main Ende 1937 oder Anfang 1938 Suizid im Exil in Florenz
Magnus Hirschfeld Arzt, Sexualwissenschaftler 14. Mai 1868 in Kolberg War schon 1930 seines Lebens in Berlin nicht mehr sicher, emigrierte und verstarb 1935 in Nizza
Max Hodann Arzt, Eugeniker, Sexualpädagoge 30. August 1894 in Neiße 1933 verhaftet (bis September), danach Emigration in die Schweiz, später nach England und Schweden
Arthur Kronfeld Psychiater, Sexualwissenschaftler 9. Januar 1886 in Berlin 1935 Emigration in die Schweiz, 1936 nach Russland, 1941 gemeinsamer Suizid mit seiner Frau, als sich die deutschen Truppen Moskau näherten

Greifswald[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Universität Greifswald
Name Fach geboren weiterer Lebensweg
Gustav Braun Geograph und Rektor 30. Mai 1881 in Dorpat Verstorben am 11. November 1940 in Oslo
Edmund Forster Psychiater und Neurologe 3. September 1878 in München Suizid 1933 kurz nach seiner Suspendierung
Fritz Klingmüller Rechtswissenschaftler 8. September 1871 in Strehlen Verstorben am 24. April 1939 in Berlin
Paul Merkel Rechtswissenschaftler 18. September 1872 in Rostock Verstorben am 10. Dezember 1943 in München
Konrat Ziegler Altphilologe, Dekan, Rektor 12. Januar 1884 in Breslau Innere Emigration, 18 Monate Haft

Halle an der Saale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Universität Halle
Name Fach geboren weiterer Lebensweg
Philosophische Fakultät
Gustav Aubin Nationalökonom und Wirtschaftshistoriker *13.3.1881 gest. 15.9.1938
Reinhold Baer Mathematiker 22. Juli 1902 in Berlin Emigration nach England, 1935 in die USA
Clemens Bosch Althistoriker, Numismatiker 6. Oktober 1899 in Köln Emigration in die Türkei
Paul Frankl Kunsthistoriker 2. Januar 1878 in Prag Emigration in die USA
Adhémar Gelb Psychologe 18. November 1887 in Moskau Emigration in die Niederlande, verstarb an Tuberkulose im Schwarzwald
Betty Heimann Indologin 29. März 1888 in Wandsbek Emigration nach England
Karl Heldmann [1] Historiker 19. September 1869 in Viermünden 12. März 1943 in Kassel-Wilhelmshöhe
Friedrich Hertz Soziologe, Nationalökonom, Kulturhistoriker 26. März 1878 in Wien Rückkehr nach Österreich, 1938 Emigration nach England
Emil Utitz Philosoph, Psychologe, Kunsttheoretiker 27. Mai 1883 in Roztoky Überlebte das Ghetto Theresienstadt, lehrte ab 1945 in Prag
Ernst Wertheimer [2] Biochemiker 24. August 1893 in Bühl Emigration nach Palästina
Mojzis Woskin-Nahartabi Hebraist 16. Dezember 1884 in Russland Emigrierte nach Prag, Ghetto Theresienstadt, ermordet am 19. Oktober 1944 im KZ Auschwitz
Juristische Fakultät
Max Fleischmann Rechtswissenschaftler 5. Oktober 1872 in Breslau Weigerte sich, den Judenstern zu tragen, entzog sich der Verhaftung durch die Gestapo 1943 durch Selbsttötung
Ernst Grünfeld Ökonom 11. September 1883 in Brünn Nachdem ihm die Adoptivtochter entzogen wurde, 1938 Selbsttötung
Rudolf Joerges Rechtswissenschaftler 19. Juli 1868 in Altenkirchen Einstweiliger Ruhestand, 1945 Rückkehr auf seinen Lehrstuhl
Guido Kisch Rechtshistoriker 22. Januar 1889 in Prag Emigration in die USA
Friedrich Kitzinger Strafrechtler 8. November 1872 in Fürth Emigration nach England, Rückkehr, KZ Dachau, Emigration nach Palästina
Theologische Fakultät
Günther Dehn Theologe 18. April 1882 in Schwerin 14 Monate Haft wegen verbotener Lehr- und Prüfungstätigkeit
Hochschule für Lehrerbildung Halle
Name Fach geboren weiterer Lebensweg
Elisabeth Blochmann Pädagogin 14. April 1892 in Apolda Emigration nach England
Anna Demehl
Julius Frankenberger
Hans Hoffmann (Halle)
Karl von Hollander
Fritz Kaufmann (Halle)
Herbert Kranz Germanist, Schriftsteller 4. Oktober 1891 in Nordhausen Arbeitete als Lokalredakteur in Frankfurt/Main
Fritz Maschek
Martin Rang
Herbert Reichwein

X[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Universität X
Name Fach geboren weiterer Lebensweg

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Soziologen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theodor W. Adorno, Arnold Bergstraesser, Norbert Elias, Ernst Hugo Fischer, Theodor Geiger, Rudolf Heberle, Max Horkheimer, Marie Jahoda, Erich von Kahler, Leo Kofler, René König, Siegfried Kracauer, Paul Felix Lazarsfeld, Emil Lederer, Karl Mannheim, Herbert Marcuse, Franz Oppenheimer, Helmuth Plessner, Friedrich Pollock, Karl Popper, Albert Salomon, Alfred Schütz, Alfred Sohn-Rethel, Hans Speier, Karl August Wittfogel

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Wettern, Daniel Weßelhöft: Opfer nationalsozialistischer Verfolgung an der Technischen Hochschule Braunschweig 1930 bis 1945. (Veröffentlichungen der TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, 5), Olms 2010, Hildesheim, ISBN 978-3-487-14359-0.
  • Daniel Weßelhöft: Von fleißigen Mitmachern, Aktivisten und Tätern. Die Technische Hochschule Braunschweig im Nationalsozialismus. (Veröffentlichungen der TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, 6), Olms 2012, Hildesheim, ISBN 978-3-487-14737-6.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Angaben zum genauen Todestag sind widersprüchlich, es wird auch der 12. November 1944 genannt.