Bremervörde

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Wappen Deutschlandkarte
Bremervörde
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bremervörde hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 29′ N, 9° 8′ OKoordinaten: 53° 29′ N, 9° 8′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Rotenburg (Wümme)
Höhe: 4 m ü. NHN
Fläche: 150,42 km2
Einwohner: 18.793 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 125 Einwohner je km2
Postleitzahl: 27432
Vorwahlen: 04761, 04764 (Minstedt), 04769 (Iselersheim)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: ROW, BRV
Gemeindeschlüssel: 03 3 57 008
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausmarkt 1
27432 Bremervörde
Website: www.bremervoerde.de
Bürgermeister: Eduard Gummich (CDU)
Lage der Stadt Bremervörde im Landkreis Rotenburg (Wümme)
KarteBremenHamburgSchleswig-HolsteinLandkreis CuxhavenLandkreis DiepholzLandkreis HarburgLandkreis OsterholzLandkreis StadeLandkreis HeidekreisLandkreis VerdenAhausenAlfstedtAnderlingenBasdahlRotenburg (Wümme)BötersenBothel (Niedersachsen)BreddorfBremervördeBrockelBülstedtDeinstedtEbersdorf (Niedersachsen)Elsdorf (Niedersachsen)FarvenFintelGnarrenburgGroß MeckelsenGyhumHamersenHamersenHassendorfHeeslingenHellwegeHelvesiekHemsbündeHemslingenHepstedtHipstedtHorstedt (Sottrum)Horstedt (Sottrum)Kalbe (Niedersachsen)KirchtimkeKirchwalsedeKlein MeckelsenLauenbrückSittensenLengenbostelOerelOstereistedtReeßumRhadeRotenburg (Wümme)SandbostelScheeßelSeedorf (bei Zeven)SelsingenSittensenSittensenSottrumStemmen (Landkreis Rotenburg)TarmstedtTisteTisteVahldeVahldeVierdenVisselhövedeVorwerk (Niedersachsen)WestertimkeWesterwalsedeWilstedtWohnsteZeven
Karte

Die Stadt Bremervörde (plattdeutsch Bremervöör) ist ein staatlich anerkannter Erholungsort im Norden des Landkreises Rotenburg (Wümme) in Niedersachsen und hat rund 19.000 Einwohner.

Geografie

Bremervörde liegt im Zentrum des Elbe-Weser-Dreiecks an der Oste zwischen Bremerhaven und Hamburg.

Stadtgliederung

Die Stadt teilt sich in die Kernstadt und die dazugehörenden Ortschaften auf. Zu diesen gehören Bevern, Elm, Hesedorf, Hönau-Lindorf, Nieder Ochtenhausen, Iselersheim, Mehedorf, Minstedt, Ostendorf, Plönjeshausen und Spreckens.[2] Zu den Stadtteilen gehören folgende:

  • Das Dänenviertel (alle Straßen haben dänische Namen; geht auf die dänische Herrschaftszeit zurück) ist ein Wohngebiet im Ostteil der Stadt.
  • Engeo ist das südlichste Stadtgebiet und ist von den anderen durch die Oste und den Bahngleisen getrennt. Dort befinden sich die OsteMed-Klink, das Schwimmbad Delphino sowie zahlreiche Schulen (Gymnasium, Haupt-, Realschule, Berufsbildende Schulen, Grundschule Engeo).
  • Die Fresenburg ist mit dem Fresenburger Moor nördlich des Vörder Sees gelegen und dient als Überschwemmungsgebiet bei Hochwasser.
  • Die Gnattenbergswiesen befinden sich im Nordosten der Stadt an der Bundesstraße 74 Richtung Stade und beherbergen einige Gewerbestandorte sowie die städtische Kläranlage.
  • Der nördlichste Stadtteil Höhne liegt am gleichnamigen Waldgebiet mit dem Plietenberg (33,4 m), der höchsten Erhebung im Stadtgebiet.
  • Das Industrie- bzw. Gewerbegebiet Bremervördes liegt im Westen an der Bundesstraße 71/74. Es unterteilt sich in Nord, Süd, Voßberg und das Wohngebiet Kornbeck. Januar 2013 wurde im Industriegebiet Nord die neue Justizvollzugsanstalt eröffnet. Außerdem befindet sich dort das Tierheim des Tierschutzvereins.
  • Die Innenstadt Nord wird durch die B 71/74 und den Vörder See begrenzt. Dort liegen das Messegelände, der Marktplatz (heute ein Parkplatz), der Hafen, das Haus am See und ein Teil des Natur- und Erlebnispark sowie das alte Rathaus.
  • Die Innenstadt Süd liegt zwischen den Bahngleisen und der B 71/74. In ihr liegen der Bahnhof, das Mühlencenter, die Schule am Mahlersberg, die katholische Kirche und die OsteMed-Kliniken mit Pflegebereich.
  • Der Stadtteil Neues Feld und Finkenmoor liegt im nördlichen Stadtgebiet. Dort befinden sich der Natur- und Erlebnispark mit der Welt der Sinne und der Bürgerpark sowie das Jugendhotel Ostel.
  • Das Stadtgebiet Schützenpark und Walkmühle erstreckt sich von der Gerichtsherrenbrücke bis zum Mulsumer Weg bei Tinste (Ortsteil von Mulsum) in dem sich der Standort der ehemaligen Walkmühle am Pulvermühlenbach, der Schützenhof sowie die Sportanlagen des Bremervörder SC mit Schützenhofstadion befinden.
  • Die Stadtmitte beherbergt das Rathaus, den Rathausmarkt, die Fußgängerzone mit den Geschäften, die Grundschule Stadtmitte und die St. Liborius-Kirche.
  • Das Neubaugebiet Vörder Feld liegt im Osten und ein reines Wohngebiet, das gegen Ende des 20. Jahrhunderts errichtet wurde.
  • Das Vorwerk, welches sich zum großen Teil am rechten Osteufer befindet ist überwiegend ein Waldgebiet und besitzt mit dem ehemaligen Burg- und Schlossgelände das historische Grundgelände Bremervördes. Auf dem Burgberg liegen das Kreishaus und das Bachmann-Museum. Außerdem gibt es noch das Wehr am rechten Ostearm, die Straßenmeisterei und das Stuhmer Museum

Nachbarstädte

Langen, Cuxhaven
37 km, 51 km
Hemmoor, Otterndorf
22 km, 39 km
Stade, Glückstadt
25 km, 38 km
Bremerhaven
38 km
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Harsefeld, Buxtehude, Hamburg
24 km, 37 km, 57 km
Osterholz-Scharmbeck, Bremen
37 km, 51 km
Zeven,
Rotenburg (Wümme)
24 km, 45 km
Tostedt, Buchholz in der Nordheide
44 km, 52 km

Nachbargemeinden

An die Stadt Bremervörde grenzen folgende Gemeinden:

Gewässer

Durch Bremervörde fließt die Oste, welche von dort bis zur Mündung eine befahrbare Wasserstraße ist. Dieser als Unteroste gekennzeichnete Abschnitt (nördlich des Bremervörder Wehrs) war bis Juni 2010 eine Bundeswasserstraße. Die Oberoste (südlich des Wehrs) ist lediglich für die Sportschifffahrt zugänglich. Am linken Ostearm befindet sich der Bremervörder Hafen (Flusskilometer 0,2), welcher für die Freizeitschifffahrt sowie vom Oste-Yacht-Club und Vörder-Yacht-Club genutzt wird. Im südlichen Stadtgebiet mündet die Bever in die Oberoste, nordöstlich zweigt der Oste-Schwinge-Kanal ab.

Außerdem befinden sich in Bremervörde einige Seen, von denen der bekannteste der Vörder See ist. Dieser ist ein künstlich angelegter See, der Naherholungsort dient und Teil des Natur- und Erlebnispark Bremervörde ist. Einziger Zufluss ist der Balbecksbach, der vor der Errichtung des Sees in die Oste mündete. Weitere Seen im Stadtgebiet sind der ehemalige Burggraben, der Gelbe See und der Auesee im Auepark.

Geologie

Bremervörde liegt am Schnittpunkt der Zevener mit der Stader Geest und ist somit überwiegend auf Geestboden gelegen. Allerdings befinden sich um die Stadt herum einige Moorflächen (Vörder Moor im Norden, Teufelsmoor im Südwesten), sodass auch der Einfluss dieser zu erkennen ist. Die tiefsten Stellen im Stadtgebiet befinden sich in den Moordörfern im Norden (Hönau-Lindorf, Iselersheim, Mehedorf, Ostendorf), tiefster Punkt sind die Ostendorfer Wiesen (-0,5m). Die höchsten Erhebungen sind der Plietenberg (33m) sowie der Steinberg (30m) im Waldgebiet Höhne, der Rethwiesenberg (25m) bei Elm, der Sprakelsberg (25m) bei Hesedorf und der Feldberg (22m) bei Minstedt.

Geschichte

Merian-Kupferstich, 1653

Zu Beginn des 12. Jahrhunderts wurde vom Sachsenherzog Lothar von Supplingenburg (dem späteren Kaiser Lothar III.), an einer strategisch wichtigen Furt über die Oste, die Wasserburg Vörde erbaut, genannt „castrum vorde“. Durch ihre Größe und dominierende Bedeutung im Lande zwischen Elbe und Weser war die Burg Vörde während der folgenden Jahrhunderte oftmals Gegenstand von erbitterten kriegerischen Auseinandersetzungen. So gelangte die Festung im Streit um das Erbe der Stader Grafen 1144 zunächst in den Besitz von Herzog Heinrich dem Löwen und seiner Söhne, ehe sie 1219 an die Bremer Erzbischöfe fiel. Da die Burg Vörde im Mittelpunkt des geistlichen Fürstentums lag, wurde sie bald zur Hauptburg des Erzbistums Bremen, im späten Mittelalter auch zum Sitz der Zentralverwaltung des Erzstifts, sowie der Lokalverwaltung der Vogtei oder des Amtes Bremervörde. Mehrere Bremer Erzbischöfe haben als weltliches und geistliches Oberhaupt des Erzstiftes von Bremervörde aus regiert, da sie sich wegen der häufigen Auseinandersetzungen mit dem Rat der Stadt Bremen und der dortigen Kaufleute nur selten in Bremen aufhielten.

Die Beschießung Bremervördes durch die Dänen, 1657

Im Laufe des Dreißigjährigen Kriegs wurde Bremervörde mehrmals von Kaiserlichen, Dänen und Schweden belagert, so 1627 und 1646. Da die Stadt hierbei größtenteils zerstört wurde, verlegten die Schweden den Regierungssitz ihres neu geschaffenen Fürstentums Bremen-Verden nach Stade. Eine weitere Belagerung erlitt die Stadt 1657 während des Ersten Nordischen Kriegs, oder Dänisch-Schwedischen Kriegs. 1682 wurde die Burg Vörde schließlich geschleift, und die Gebäude des Schlosses wurden abgebrochen. Nur die ehemalige Kanzlei der Erzbischöfe von Bremen und Verden aus der Zeit um 1608 blieb erhalten, das heutige 'Alte Kreishaus'. Das gewonnene Baumaterial wurde unter anderem für die Errichtung des Schwedenspeichers in Stade benutzt.

Im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg von 1675 bis 1676 wurde das schwedische Bremervörde in einem Feldzug durch mehrere Staaten des Heiligen Römischen Reiches und Dänemark erobert und blieb bis zum Kriegsende 1679 in alliiertem Besitz. Im Zuge des Frieden von Saint-Germain im Jahre 1679 fiel Bremervörde wieder an Schweden.

Zur Hannoverschen Zeit siehe: Hans-Cord Sarnighausen: Hannoversche Amtsjuristen von 1715 bis 1866 in Bremervörde, in: Jahrbuch der Männer vom Morgenstern 88 (2009), Bremerhaven 2010, S. 59-80 mit 15 Abb. und 47 Quellenangaben.

Der Hafen von Bremervörde war im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts als Endpunkt der schiffbaren Oste ein wichtiger Umschlagplatz für Torf aus dem Teufelsmoor, sowie für Stackbusch, der von Ewern weitertransportiert wurden. Mit der Verbesserung der landgebundenen Verkehrswege im 20. Jahrhundert verlor die Flussschifffahrt ihre Bedeutung allerdings komplett. Bis zur Auflösung des Landkreises Bremervörde 1977 war die Stadt Sitz der Kreisverwaltung.

Politik

Stadtrat

Stadtratswahl 2011[3] 1
Wahlbeteiligung: 55,8 %
 %
40
30
20
10
0
38,9
29,1
12,6
11,9
4,1
1,2
1,1
0,9
0,4
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
−13,0
+1,7
+3,1
+7,7
+0,7
+1,2
+1,1
−1,1
+0,4

Der Bremervörder Stadtrat (zuständig für das gesamte Gemeindegebiet) besteht aus insgesamt 33 Mitgliedern (32 gewählte Vertreter sowie der amtierende Bürgermeister), die sich seit den Kommunalwahlen 2011 folgendermaßen auf die einzelnen Parteien und Listen verteilt:[4]

Partei / Liste Stimmenanteil Sitze
CDU 38,9 % 142
SPD 29,1 % 9
WG pro BRV 12,6 % 4
Grüne 11,9 % 4
FDP 4,1 % 1
pdv 1,2 % 1

Die Parteien pdv, Linke und CM haben sich allesamt zum ersten Mal für die Stadtratswahl aufstellen lassen. Die WFB hingegen hat sich nicht mehr zur Wahl gestellt. Nach den Wahlen bildete sich im Stadtrat eine Koalition aus SPD, der Wählergemeinschaft pro BRV, den Grünen und der FDP, die CDU und pdv stellen die Opposition.

Bürgermeister

Hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Bremervörde ist Eduard Gummich (CDU), der bei der Kommunalwahl 2006 mit 58,3 % der abgegebenen Stimmen wiedergewählt wurde. Hierbei setzte er sich gegen Johannes Klotz (22,0 %) und Günther Justen-Stahl (19,8 %) durch.1 Allgemeiner Stellvertreter des Bürgermeisters ist Detlev Fischer (CDU), stellvertretende Bürgermeister sind seit den Kommunalwahlen 2011 Uwe-Jürgen Matthias (CDU), Hans Klaus Genter-Mickley (SPD) und Rolf Hüchting (Grüne).[5]

1 
Unstimmige Prozentangaben sind auf Rundungsfehler zurückzuführen.
2 
Die CDU belegt 13 Sitze aufgrund der erreichten Stimmen sowie einen weiteren durch den amtierenden Bürgermeister, welcher alle sieben Jahre gewählt wird (zuletzt 2006).

Ortsrat

Nachdem ein Bürgerentscheid im September 2009 die Bildung eines Ortsrats der Kernstadt Bremervörde bestimmt hatte[6], wurde dieser zu den Kommunalwahlen 2011 erstmals gewählt.

Die neun Sitze verteilen sich wie folgt auf die Parteien und Listen:

Partei / Liste Sitze
SPD 3
Bürgerliste 3
WG Gemeinsam für BRV 2
WG Grüne Liste 1

Ortsbürgermeister

Anlässlich der Ortsratswahlen 2011 wurde zusätzlich ein Ortsbürgermeister nur für die Kernstadt gewählt. Hierbei erhielt Susanne Morgenstern die meisten Stimmen, ihr Stellvertreter wurde Alexander Oppermann.

Wappen

Das Wappen der Stadt Bremervörde zeigt auf rotem Grund ein in Silber gehaltenes Bildnis des heiligen Liborius mit Heiligenschein, der in der Rechten einen silbernen Schlüssel, in der Linken ein offenes Buch hält.

Städtepartnerschaften

Bremervörde unterhält Städtepartnerschaften mit den Städten Barth, Mecklenburg-Vorpommern (seit dem 10. September 1990) und Krosno Odrzanskie, Polen (seit dem 7. November 2008). Außerdem besteht eine Städtefreundschaft mit der englischen Stadt Falmouth, Cornwall, Großbritannien (seit der Gebietsreform 1977).[7]

Infrastrunktur

Öffentliche Einrichtungen

Bildungseinrichtungen

Kindertagesstätten

Im Stadtgebiet liegen neun Kindertagesstätten, vier davon in den umliegenden Ortschaften.[8]

  • DRK-Kindergarten
  • DRK-Kinderhaus
  • Evangelische Kindertagesstätte Sternenlicht
  • Evangelischer Kindergarten Schmetterlingswiese, Iselersheim
  • Evangelischer Kindergarten St. Liborius
  • Kindertagesstätte der Lebenshilfe Unterm Regenbogen, Hesedorf
  • Städtische Kindertagesstätte Abenteuerland
  • Städtischer Kindergarten Kunterbunt, Elm
  • Städtischer Kindergarten Schatzkiste, Plönjeshausen

Schulen

Es existieren sechs Grundschulen, davon vier in den umliegenden Ortschaften.[9]

Alle weiterführenden Schulen befinden sich im Schulzentrum Engeos, lediglich die Sonderschule befindet sich in der Innenstadt.[10]

Sonstige Institutionen

In der Kreismusikschule (Zweigstelle des Landkreises) nahe dem Bahnhof können musikalische Grundfertigkeiten sowie das Benutzen von Instrumenten erlernt werden. Außerdem werden Kurse für Kinder von drei bis acht Jahren angeboten.[11]

Die einzige Volkshochschule Bremervördes, die Elbe-Weser-Akademie, fördert und bildet in vier Bereichen Erwachsene aus. Diese Schwerpunkte sind das Berufsförderungszentrum zum Erlernen von kaufmännischen und gewerblichen Berufen, die Senioren-Akademie (spezielle Förderung von Senioren), Volkshochschulkurse- und Lehrgänge sowie Wirtschaftsseminare (insbesondere Firmenschulungen).[12]

Die Stadtbücherei bietet eine Auswahl von über 20.000 Einheiten an, die aus Printmedien (Bücher, Zeitungen, Zeitschriften) und Audio- sowie Videomedien (CD's, DVD's, Hörbücher) bestehen. Auch ein Internetstellplatz steht zur Verfügung, zudem finden regelmäßig Lesungen und Vorträge statt.[13]

Gesundheitswesen

Im Südteil der Stadt liegt das Oste-Klinkum der OsteMed Klinken und Pflege GmbH, welches Krankenhaus für den Großraum Bremervörde (beinhaltet das Stadtgebiet sowie Geestequelle, Gnarrenburg, Kutenholz und Selsingen) ist. Zudem befinden sich im Komplex viele kleinere Arztpraxen von Spezialisten. Außerdem liegen in der Innenstadt viele Allgemeinarztpraxen und Zahnarztpraxen. Darüber hinaus haben die OsteMed Kliniken weitere Standorte in der Stadt, besonders im Pflegebereich.

Medien

In Bremervörde werden die Bremervörder Zeitung mit ihren Sonderausgaben (Rundschau, Sonntagsjournal) und der Bremervörder Anzeiger vertrieben. Überregionale Printmedien werden größtenteils aus den Großraum Bremen bezogen, Hörfunkmedien aus Bremen und Hamburg.

Wirtschaft und Verkehr

Wirtschaft

Bremervörde ist Firmensitz von ca. 150 meist mittelständischen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Größte Arbeitgeber der Region sind die GETI WILBA GmbH & Co. KG, Veredler von Wild und Geflügel und Hersteller von Fertiggerichten, die Thomas GmbH & Co. KG mit der Marke Lattoflex, Erfinder des Lattenrosts, heute Produzent von international patentierten Bettsystemen, die überregional tätige MODE STEFFEN Unternehmensgruppe, das Druck-Unternehmen Oste-Druck und die H. Buck GmbH, ein Hersteller von Türen und Fenstern.

Verkehr

Straße

An das Fernstraßennetz ist Bremervörde über die Bundesstraßen 74 (Berne-Stade), 71 (Bremerhaven-Magdeburg) und 495 (Bremervörde–Glückstadt/Elbfähre Glückstadt–Wischhafen) angeschlossen. Außerdem führt von Bremervörde aus die Landesstraße 123 nach Horneburg (über Kutenholz und Bargstedt), und auch die Kreisstraßen 102 (nach Gnarrenburg), 105 (nach Iselersheim) und 148 (nach Glinstedt) haben ihre Start- beziehungsweise Zielpunkte in Bremervörde. Die geplante Bundesautobahn 20 soll nördlich an Bremervörde vorbei führen (unter anderem durch die Stadtteile Hönau-Lindorf und Nieder Ochtenhausen), wobei eine Auffahrt nördlich von Glinde an der B 495 geplant ist.

Eisenbahn

Zug der EVB im Bremervörder Bahnhof

Bremervörde ist an ein komplexes System von Bahnstrecken angeschlossen, von denen aber nur noch die Bahnstrecke Bremerhaven–Buxtehude zum Personenverkehr genutzt wird. Die Bahnstrecke Bremen-Stade wird nur vom Moorexpress als nostalgischer Tourismusverkehr betrieben und fährt nur an Wochenenden sowie an Feiertagen von Frühjahr bis Herbst. Beide Strecken werden von der EVB betrieben und unterhalten. Seit geraumer Zeit wird von großen Teilen der Bevölkerung eine Reaktivierung der Moorexpress-Strecke gefordert und von den beteiligten Parteien geprüft. Der noch erhaltene Teil der Bahnstrecke Bremervörde-Walsrode von Bremervörde bis Rotenburg wird als Güterverkehrsstrecke von der EVB genutzt und ist Teil des im Elbe-Weser-Dreieck praktizierten Hafenhinterlandverkehrs. Im Zuge dessen restauriert, technisiert und erweitert die EVB ihre Strecken zusehends, sodass beispielsweise eine Verkehrsspange (Y-Trasse) zwischen Hesedorf und Bevern errichtet werden soll, sobald das Güteraufkommen zu stark ansteigt.

Schifffahrt

Die Bremervörder Schifffahrt hatte in früheren Jahren einen großen Stellenwert, der bis heute beinahe komplett verblasst ist. Heutzutage wird der Hafen am Beginn der Unteroste lediglich für Sportschiffe und die Bremervörder Vereine genutzt. Über die Oste gelangt man ab Neuhaus (Oste) über die Ostemündung zur Elbe.

Fahrrad

Rund um und durch Bremervörde verlaufen viele Radrouten, die Teil des Radtourismus im Landkreis Rotenburg sind. Die wichtigsten umliegenden Routen sind die Deutsche Fährstraße, die Geest-Route, die Moorteufel-Route, die Mühlenroute, die Ostekultur-Route, der Oste-Radweg, der Radwanderweg Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer und die Waldentdecker-Route.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bachmann-Museum
Steinzeitdorf am Auesee
Ziegelei Pape in Bevern

Museen

Im alten Kreishaus, dem ältesten erhaltenen Gebäude der Stadt (mit über 400 Jahren), befindet sich heute das Bachmann-Museum. Nach dem Neubau des Kreishauses auf der gegenüberliegenden Seite des Burgbergs, dem ehemaligen Gelände der Burg Vörde, wurde das Gebäude zunächst als Kreismuseum und bis 1991 auch als Kreisarchiv genutzt. Heute beherbergt das Museum, das nach dem Heimatforscher August Bachmann benannt ist, Exponate zur Erdgeschichte, Archäologie, sowie der Geschichte und Volkskunde, meist in Bezug auf die Region. Des Weiteren finden auch themenbezogene Wanderausstellungen, Führungen und Vortragsreihen statt. Nur wenige Minuten Fußweg vom Museum entfernt befindet sich am Ufer des Auesees ein rekronstuiertes Hüttendorf der Mittelsteinzeit, welches Teil des Museums ist.[14]

In der Vorwerkstraße befindet sich das Stuhmer Museum. Dieses stellt das Leben im ehemaligen Landkreis Stuhm dar, wie es in Westpreußen um die Jahrhundertwende und bis 1945 war. Hierzu dienen besonders Ausstellungsstücke aus dem tägliche Leben, aber auch Fotos, Kunstgegenstände und Urkunden.[15]

Denkmale

Im Stadtgebiet existieren einige Denkmäler, diese liegen allerdings nicht in Bremervörde, sondern in den umliegenden Ortschaften.[16]

  • Heimathausanlage mit Museumsscheune: Das gesamte Ensemble, bestehend aus Schafstall, Backhaus, Durchfahrtsscheune, freistehendem Lehmbackofen, Wagenremise, Göpelschauer mit Rosswerk und einer rekonstruierten Scheune, die teilweise aus den vergangenen Jahrhunderten stammen, befindet sich in Plönjeshausen.
  • Heimathaus Logehuus: Im hesedorfer Kulturzentrum finden Theateraufführungen, Konzerte, Dauerausstellungen sowie weitere Veranstaltungen statt. Zum Areal gehören außerdem das Backhaus und die Remise.
  • Heimathaus Mehedorf: Das mehedorfer Heimathasu wurde 1991 zusammen mit Brunnen und Steinbackofen neu aufgebaut, nachdem es in Ostendorf abgetragen wurde. Dort finden regelmäßig Veranstaltungen wie Theateraufführungen statt.
  • Holländer-Galerie-Windmühle Henriette: Die über 20 Meter hohe Mühle, die 1871 in Elm wiederaufgebaut wurde nachdem sie beinahe 100 Jahre in Hamburg stand, ist Teil der Mühlenroute und ein attraktives Kulturdenkmal.
  • Kornspeicher: Der in Nieder Ochtenhausen stehende Mansardenspeicher diente bereits seither als Lagerungsplatz für Korn, nur in der Zeit um den Zweiten Weltkrieg wurde er als Unterkunft genutzt. Nach seiner Sanierung im Jahr 2000 wurde als Denkmal und Veranstaltungsort freigegeben.
  • Ziegelei Pape: Die ehemalige beverner Ziegelei ist ein bedeutendes Industriedenkmal der Region, das besonders durch die Einbindung in die Landschaft und die präzise dargestellte Geschichte sehenswert ist.

Naturdenkmale

Die nachstehende Tabelle listet alle aktuellen und ehemaligen Naturdenkmale im gesamten Stadtgebiet auf. (Stand: 2012)[17]

Denkmal-Nummer Bezeichnung Standort Datum der Verordnung Besonderheiten
ND-ROW 50 Findlinge (Granit und Gneise) Bevern
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
ND-ROW 51 Moränengruppe Plietenberg mit Hügelgrab und Baumgruppe Bremervörde
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
ND-ROW 74 Hofeiche Iselersheim
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
ND-ROW 75 Königstanne Hesedorf
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
nicht mehr vorhanden
ND-ROW 79 Hilgenborn Hesedorf
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
ND-ROW 84 Hofeiche Bevern
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
ND-ROW 95 Breitwüchsige Eiche (Schattenbaum im Felde) Bremervörde
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
ND-ROW 109 Alte Rotbuche Bremervörde
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
ND-ROW 110 300-jährige Eiche Bremervörde
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
ND-ROW 143 Gruppe von 3 Hügelgräbern Hexenberg Bevern
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
ND-ROW 144 Gruppe von 2 Hügelgräbern Bevern
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
ND-ROW 145 Gruppe von 3 Hügelgräbern Bevern
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
ND-ROW 146 Hügelgrab Bevern
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
ND-ROW 147 Hügelgrab Bevern
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
ND-ROW 156 Hügelgräberfriedhof Hesedorf
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
ND-ROW 189 Alte Buche Minstedt
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
Beseitigung am 11. Mai 1987 genehmigt
ND-ROW 201 Stechginster (etwa 7 Sträucher) Bremervörde
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
nicht mehr vorhanden
ND-ROW 205 Kastanie Nieder Ochtenhausen
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
nicht mehr vorhanden

Sport

Überregional bekannt ist die Handballabteilung des TSV Bremervörde. Die erste Mannschaft spielte in der Saison 2008/2009 in der 2. Bundesliga (Nord). Seit der Saison 2010/2011 spielt die Mannschaft in der Oberliga Nordsee (4. Liga) und wurde ein Jahr später Meister, verzichtete allerdings aus wirtschaftlichen Gründen auf den Aufstieg.

Im Fußballbereich gibt es den Bremervörder SC, der seit der Saison 2011/12 in der Bezirksliga Lüneburg 3 spielt.

Tourismus

Balancierscheibe in der Welt der Sinne

Bremervörde ist Ausgangs- bzw. Endpunkt der Deutschen Fährstraße. Der Vörder See wird gern zum Baden, aber auch zum Bootsfahren genutzt. Direkt am Vörder See befindet sich der Natur- und Erlebnispark Bremervörde, auch Welt der Sinne genannt, der 1991 aus der Ausstellung „Natur im Städtebau“ des Landes Niedersachsen hervorgegangen ist.[18] In dem Park ist die Konzeption der „Erfahrungsfelder zur Entfaltung der Sinne“ von Hugo Kükelhaus in die Praxis umgesetzt worden.[19] Bremervörde ist Haltepunkt des Moorexpress, einer historischen Bahnlinie, die von Bremen über Worpswede und Bremervörde nach Stade fährt. Sie ermöglicht das Mitnehmen von Fahrrädern, fährt allerdings nur an Sommerwochenenden regelmäßig.

Religion

In Bremervörde gibt es mehrere evangelische Kirchengemeinden, zudem eine katholische und neuapostolische Kirchengemeinde sowie die Zeugen Jehovas. Insgesamt bestehen elf Gemeinden im Stadtgebiet:[20]

Personen und Persönlichkeiten

in Bremervörde geboren

mit Bremervörde verbunden

Verweise

Weblinks

Commons: Bremervörde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Bremervörde und die Ortschaften in bremervoerde.de, abgerufen am 16. Februar 2013
  3. Kommunalwahl 2011 in bremervoerde.de, abgerufen am 16. Februar 2013
  4. Stadtrat und Ortsräte in bremervoerde.de, abgerufen am 16. Februar 2013
  5. Politik in bremervoerde.de, abgerufen am 16. Februar 2013
  6. Deutliche Mehrheit für einen Ortsrat in der Kernstadt in brv-zeitung.de, abgerufen am 18.Februar 2013
  7. Partnerschaften in bremervoerde.de, abgerufen am 16. Februar 2013
  8. Kindertagesstätten in bremervoerde.de, abgerufen am 13. Februar 2013
  9. Grundschulen in bremervoerde.de, abgerufen am 13. Februar 2013
  10. Weiterführende Schulen in bremervoerde.de, abgerufen am 13. Februar 2013
  11. Kreismusikschule in bremervoerde.de, abgerufen am 13. Februar 2013
  12. Volkshochschule in bremervoerde.de, abgerufen am 13. Februar 2013
  13. Stadtbücherei in bremervoerde.de, abgerufen am 16. Februar 2013
  14. Museen in bremervoerde.de, abgerufen am 13. Februar 2013
  15. Stuhmer Museum in Bremervörde in tourow.de, abgerufen am 13. Februar 2013
  16. Denkmäler in bremervoerde.de, abgerufen am 19. Februar 2013
  17. Naturdenkmale in lk-rotenburg.de, abgerufen am 17. Februar 2013
  18. Natur- und Erlebnispark Bremervörde: SinnesRauschen im Natur- und Erlebnispark
  19. Natur- und Erlebnispark Bremervörde: Wer war Hugo Kükelhaus?
  20. Kirchen in bremervoerde.de, abgerufen am 13. Februar 2013