Rouffignac-de-Sigoulès

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Rouffignac-de-Sigoulès
Rouffignac-de-Sigoulès (Frankreich)
Rouffignac-de-Sigoulès (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Dordogne (24)
Arrondissement Bergerac
Kanton Sud-Bergeracois
Gemeindeverband Agglomération Bergeracoise
Koordinaten 44° 47′ N, 0° 27′ OKoordinaten: 44° 47′ N, 0° 27′ O
Höhe 62–163 m
Fläche 6,52 km²
Einwohner 309 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 47 Einw./km²
Postleitzahl 24240
INSEE-Code

Blick auf das Zentrum von Rouffignac-de-Sigoulès

Rouffignac-de-Sigoulès ist eine französische Gemeinde mit 309 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Sie gehört zum Arrondissement Bergerac und zum Kanton Sud-Bergeracois.

Der Name in der okzitanischen Sprache lautet Rofinhac des Sigolés. Mehrere Theorien drehen sich um seine Herkunft. Er könnte sich von einem Landgut ableiten, das in gallorömischer Zeit einem „Rufinius“ gehörte. Eine andere Erklärung ist die eines Landguts einer früheren Villa und eines Vicus, das im fünften Jahrhundert vom Minister Rufinus gegründet wurde. Eine weitere plädiert für einen Hinweis auf die Grotte Fontanguillère, da Raufi oder Roffi in der altfranzösischen Sprache „Grotte“ bedeutet.[1]

Die Einwohner werden Rouffignacois und Rouffignacoises genannt.[2]

Gardonnette

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rouffignac-de-Sigoulès liegt ca. 10 km südwestlich im Einzugsbereich (Aire urbaine) von Bergerac im Gebiet Bergeracois der historischen Provinz Périgord am südlichen Rand des Départements.[3]

Umgeben wird Rouffignac-de-Sigoulès von den Nachbargemeinden:

Pomport Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Monbazillac
Flaugeac
Singleyrac
Ribagnac

Rouffignac-de-Sigoulès liegt in dem Einzugsgebiet des Flusses Dordogne.

Die Gardonnette, einer seiner Nebenflüsse, bildet die natürliche Grenze zu den südlichen Nachbargemeinden Flaugeac, Singleyrac und Ribagnac. Einer ihrer rechten Nebenflüsse, der Ruisseau des Giroux, fließt an der Grenze zur östlichen Nachbargemeinde Monbazillac entlang. Der Courbarieux ist ein weiterer Zufluss der Gardonnette und entspringt in Rouffignac-de-Sigoulès, bevor er an der Grenze zur westlichen Nachbargemeinde Pomport entlang fließt.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grotte Fontanguillère weist auf eine frühe Besiedelung des Gebiets hin, denn sie diente in der Altsteinzeit als Schutzraum, in der Bronzezeit als Grabstätte. Im Mittelalter gehörte Rouffignac zur Kastellanei von Puyguilhem, die von Comte Guilhem, einem Zeitgenossen Karls des Großen, gegründet worden war. Im 12. Jahrhundert erwarb der Seigneur von Bergerac die Pfarrgemeinde. Im 16. Jahrhundert fiel sie unter die Gerichtsbarkeit von Montcuq, das heute ein Weiler von Pomport ist. Die Kastellanei von Bergerac wurde im 17. Jahrhundert aufgeteilt und Rouffignac gehörte nunmehr des Seigneurs von Monbazillac und Bridoire, das heute ein Weiler der Nachbargemeinde Ribagnac ist.[1]

Toponymie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Toponyme und Erwähnungen von Rouffignac-de-Sigoulès waren:

  • Roffinhac (16. Jahrhundert, Kastellanei von Montcuq),
  • Roussignac (1750, Karte von Cassini),
  • Rouffignac (1793, Notice Communale),
  • Roussignac (1801, Bulletin des Lois),
  • Rouffignac (1873, Dictionnaire topographique du département de la Dordogne).[5][6][7]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 360. In der Folgezeit schwankte die Größe der Gemeinde zwischen rund 240 und rund 360 Einwohnern.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2010 2021
Einwohner 279 253 263 281 282 284 337 345 309
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[7] INSEE ab 2006[8][9]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Saint-Claire

Pfarrkirche Saint-Claire[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die romanische Kirche wurde im 14. Jahrhundert auf den Fundamenten einer früheren Burg umgestaltet. Der heutige Glockenturm ist aus ihrem Bergfried entstanden.

Grotte von Fontanguillère[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gelände wurde durch das Bach des Flusses Gardonnette geschaffen. Der erste Teil des Namens „Font“ stammt vom französischen fontaine (deutsch Quelle) ab. Der zweite Teil ist vermutlich ein Hinweis auf die Aale (französisch anguilles) im Fluss. Eine weitere Theorie geht von einer Ableitung vom französischen angle (deutsch Ecke, Verzweigung) aus. Die Grotte barg menschliche Skelette, die auch heute noch hier oder in verschiedenen Museen verstreut sind. Wurfmesser aus Feuerstein und andere Objekte sind hier ebenfalls gefunden worden. Am Ufer eines unweit gelegenen Bachs, der Caborne, sind Reste eines Dolmens entdeckt worden.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weinbau ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde.

Rouffignac-de-Sigoulès liegt in den Zonen AOC des Bergerac mit den Appellationen Bergerac (blanc, rosé, rouge), Côtes de Bergerac (blanc, rouge) und des Monbazillac, einem Dessertwein, mit den Appellationen Monbazillac und Monbazillac Sélection de grains nobles.

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[10]
Gesamt = 54

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Route départementale 933, die ehemalige Route nationale 133, durchquert Rouffignac-de-Sigoulès von Nord nach Süd und verbindet die Gemeinde im Norden mit Bergerac und mit Spanien im Süden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rouffignac-de-Sigoulès – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Rouffignac-de-Sigoulès. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2016; abgerufen am 23. Dezember 2018 (französisch).
  2. Dordogne. habitants.fr, abgerufen am 23. Dezember 2018 (französisch).
  3. Aire urbaine de Bergerac (109). INSEE, abgerufen am 23. Dezember 2018 (französisch).
  4. Ma commune : Rouffignac-de-Sigoulès. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 23. Dezember 2018 (französisch).
  5. Paul Vicomte de Gourgues: Dictionnaire topographique du département de la Dordogne. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1873, S. 275, abgerufen am 23. Dezember 2018 (französisch).
  6. France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 23. Dezember 2018 (englisch).
  7. a b Notice Communale Rouffignac-de-Sigoulès. EHESS, abgerufen am 23. Dezember 2018 (französisch).
  8. Populations légales 2006 Commune de Rouffignac-de-Sigoulès (24357). INSEE, abgerufen am 23. Dezember 2018 (französisch).
  9. Populations légales 2015 Commune de Rouffignac-de-Sigoulès (24357). INSEE, abgerufen am 23. Dezember 2018 (französisch).
  10. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Rouffignac-de-Sigoulès (24357). INSEE, abgerufen am 23. Dezember 2018 (französisch).