Gemeindefusion

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Eine Gemeindefusion ist ein freiwilliger oder erzwungener Zusammenschluss von Kommunen ohne Stadtrechte, und das Ergebnis hat in der Regel (vorerst) auch keine Stadtrechte. Besitzen alle der fusionierenden Gemeinden Stadtrechte, so spricht man von Städtefusion.

Durchschnittliche Einwohnerzahlen je Gemeinde in einigen Ländern

Land Anzahl
Gemeinden
Einwohner Ew.-Ø /
Gemeinde
Jahr
Deutschland 11.114 80.716.000 7.263 2014
Griechenland 6.000 10.815.197 1.803 1997
325 33.278 2011
Niederlande 443 16.730.632 37.767 2014
Österreich 2.354 8.507.786 3.614 2013
2.100 8.579.747 4.086 [1]2015
Österreich: Burgenland 171 287.416 1.681 2013
Österreich: Steiermark exkl. Graz 542 946.847 1.747 2010[2]
Österreich: OÖ Mühlviertel 120 246.419 2.053 1991[3] [4]
Österreich: Niederösterreich 573 1.636.287 2.856 2015
Österreich: Oberösterreich 442 1.436.791 3.251 2015
Österreich: Steiermark 539 1.215.246 2.255 2013
285 1.221.014 4.284 [5]2015
Polen 2.478 38.483.957 15.512 2014
Schweden 290 9.573.466 33.012 2013
Schweiz 2.408 8.609.000 3.575 2013

Durchgeführte Fusionen in Deutschland

Beispiele in Baden-Württemberg

neuer Name aufgelöste Gemeinden Jahr
Albstadt Ebingen (bereits Stadt), Onstmettingen, Pfeffingen, Tailfingen (bereits Stadt) 1975
Bad Friedrichshall Kochendorf, Jagstfeld, Hagenbach 1933, 1935 erweitert
Ballrechten-Dottingen Ballrechten, Dottingen 1971

Beispiele in Bayern

neuer Name aufgelöste Gemeinden Jahr
Dörfles-Esbach Dörfles, Esbach 1971
Garmisch-Partenkirchen Garmisch, Partenkirchen 1935
Seefeld Hechendorf a.Pilsensee, Meiling, Oberalting-Seefeld 1978

Beispiele in Brandenburg

neuer Name aufgelöste Gemeinden Jahr
Gosen-Neu Zittau Gosen, Neu Zittau 2003
Lichterfeld-Schacksdorf Lichterfeld, Schacksdorf 1997
Löwenberger Land Glambeck, Grieben, Großmutz, Grüneberg, Gutengermendorf, Häsen, Löwenberg, Neulöwenberg, Falkenthal, Teschendorf 1997
Uebigau-Wahrenbrück Bahnsdorf, Drasdo, Uebigau (bereits Stadt), Wahrenbrück (bereits Stadt), Wiederau 2001

Beispiele in Hessen

neuer Name aufgelöste Gemeinden Jahr
Ahnatal Heckershausen, Weimar 1972
Alsbach-Hähnlein Alsbach, Hähnlein 1977
Baunatal Altenbauna, Altenritte, Großenritte, Guntershausen, Hertingshausen, Kirchbauna, Rengershausen 1964; 1966, 1971 und 1972 erweitert
Fuldatal Ihringshausen, Knickhagen, Rothwesten, Simmershausen, Wahnhausen, Wilhelmshausen 1970
Habichtswald Dörnberg, Ehlen 1972
Niestetal Heiligenrode, Sandershausen 1972
Schwalmstadt Treysa (bereits Stadt), Ziegenhain (bereits Stadt) und weitere Gemeinden 1970

Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern

neuer Name aufgelöste Gemeinden Jahr
Divitz-Spoldershagen Divitz, Spoldershagen 1999
Feldberger Seenlandschaft Conow, Dolgen, Feldberg (bereits Stadt), Lichtenberg, Lüttenhagen 1999
Kenz-Küstrow Kenz, Küstrow 1999

Beispiele in Niedersachsen

neuer Name aufgelöste Gemeinden Jahr
Katlenburg-Lindau Berka, Elvershausen, Gillersheim, Katlenburg, Lindau, Suterode, Wachenhausen 1974
Rehburg-Loccum Loccum, Bad Rehburg, Münchehagen, Rehburg (bereits Stadt), Winzlar

Beispiele in Nordrhein-Westfalen

neuer Name aufgelöste Gemeinden Jahr
Borchen Alfen, Dörenhagen, Etteln, Kirchborchen, Nordborchen 1975
Broichweiden Broich, Weiden 1934
Castrop-Rauxel Castrop (bereits Stadt), Rauxel 1926
Extertal Almena, Asmissen, Bösingfeld, Bremke, Göstrup, Kükenbruch, Laßbruch, Meierberg, Nalhof, Rott, Schönhagen, Silixen 1969
Hürtgenwald Straß, Bergstein 1969; 1972 erweitert
Kalletal Asendorf, Bavenhausen, Bentorf, Erder, Heidelbeck, Henstorf, Hohenhausen, Kalldorf, Langenholzhausen, Lüdenhausen, Osterhagen, Stemmen, Talle, Varenholz, Westorf 1969
Kamp-Lintfort Kamp, Hoerstgen und Vierquartieren (mit Kamperbruch, Lintfort, Rossenray und Saalhoff) 1934; 1950 Stadtrechte
Kerken Aldekerk, Eyll, Nieukerk, Stenden 1969
Marienmünster Altenbergen, Born, Bredenborn (bereits Titularstadt), Bremerberg, Eilversen, Großenbreden, Hohehaus, Kleinenbreden, Kollerbeck, Löwendorf, Münsterbrock, Papenhöfen, Vörden (bereits Titularstadt) 1970
Marsberg Beringhausen, Borntosten, Bredelar, Canstein, Erlinghausen, Essentho, Giershagen, Heddinghausen, Helminghausen, Leitmar, Niedermarsberg, Obermarsberg, Oesdorf, Padberg, Udorf, Westheim; Dalheim (teilweise), Fürstenberg (teilweise), Meerhof (teilweise) 1975
Nettetal Breyell, Hinsbeck, Kaldenkirchen, Leuth, Lobberich (bereits Stadt) 1970
Neukirchen-Vluyn Neukirchen, Vluyn 1928; 1981 Stadtrechte
Porta Westfalica Costedt, Eisbergen, Hausberge an der Porta, Holtrup, Holzhausen an der Porta, Kleinenbremen, Lerbeck, Lohfeld, Möllbergen, Nammen, Veltheim, Vennebeck, Wülpke; Barkhausen an der Porta (teilweise), Neesen (teilweise) 1973
Rheda-Wiedenbrück Rheda (bereits Stadt), Wiedenbrück (bereits Stadt), Lintel, St. Vit, Batenhorst, Nordrheda-Ems
Reichshof Denklingen, Eckenhagen 1969
Schwalmtal Amern, Waldniel 1970
Wachtberg Adendorf, Arzdorf, Berkum, Fritzdorf, Gimmersdorf, Holzem, Ließem, Niederbachem, Oberbachem, Pech, Villip, Werthhoven, Züllighoven 1969
Waldniel Burgwaldniel, Kirspelwaldniel, Lüttelforst 1915
Wanne-Eickel Eickel, Wanne 1926

Beispiele in Rheinland-Pfalz

neuer Name aufgelöste Gemeinden Jahr
Bernkastel-Kues Bernkastel (bereits Stadt), Kues 1905
Idar-Oberstein Algenrodt, Idar (bereits Stadt), Oberstein (bereits Stadt), Tiefenstein 1933
Thaleischweiler-Fröschen Thaleischweiler, Thalfröschen 1969
Traben-Trarbach Traben, Trarbach (bereits Stadt) 1904

Beispiele im Saarland

neuer Name aufgelöste Gemeinden Jahr
Mandelbachtal Bebelsheim, Bliesmengen-Bolchen, Erfweiler-Ehlingen, Habkirchen, Heckendalheim, Ommersheim, Ormesheim, Wittersheim 1974
Rehlingen-Siersburg Rehlingen, Siersburg und 8 weitere 1974

Beispiele in Sachsen

neuer Name aufgelöste Gemeinden Jahr
Bad Gottleuba-Berggießhübel Bad Gottleuba, Berggießhübel 1999
Demitz-Thumitz Demitz, Thumitz 1898
Ebersbach-Neugersdorf Ebersbach, Neugersdorf 2011
Ralbitz-Rosenthal Ralbitz, Rosenthal 1994
Raschau-Markersbach Raschau, Markersbach 2008
Klipphausen Klipphausen, Triebischtal 2012

Beispiele in Sachsen-Anhalt

neuer Name aufgelöste Gemeinden Jahr
Brücken-Hackpfüffel Brücken, Hackpfüffel 2009
Seegebiet Mansfelder Land Amsdorf, Aseleben, Erdeborn, Hornburg, Lüttchendorf, Neehausen, Röblingen am See, Seeburg, Stedten, Wansleben am See 2010
Südharz Bennungen, Roßla, Rottleberode, Stolberg (Harz), Uftrungen und 10 weitere 2010

Beispiele in Schleswig-Holstein

neuer Name aufgelöste Gemeinden Jahr
Ahlefeld-Bistensee Ahlefeld, Bistensee 2008
Fehmarn Burg (bereits Stadt), Bannesdorf, Landkirchen, Westfehmarn 2003
Sankt Peter-Ording Ording, Sankt Peter 1967
Schwentinental Raisdorf, Klausdorf 2008
Sylt Westerland (bereits Stadt), Sylt-Ost, Rantum 2009

Beispiele in Thüringen

neuer Name aufgelöste Gemeinden Jahr
Leinefelde-Worbis Breitenbach, Leinefelde (bereits Stadt), Wintzingerode, Worbis (bereits Stadt) 2004
Zella-Mehlis Mehlis, Zella St. Blasii 1919

Nicht durchgeführte Fusionen in Deutschland

Durchgeführte Gemeindezusammenlegungen in Österreich

2010–2015 erfolgte die bedeutende Steiermärkische Gemeindestrukturreform, bei der die Zahl der Gemeinden von 542 auf 287 und die der Bezirke von 17 auf 13 verkleinert wurde.

Vordernberg wurde basierend auf dem ablehnenden Ergebnis vom September 2012 der Abstimmung der Bewohner nicht wie Hafning und Gai per 1. Jänner 2013 mit Trofaiach fusioniert.

Mit Beschluss auf Landesebene wurden per 1. Jänner 2015 in der Steiermark zahlreiche Gemeinden zu größeren fusioniert. Z.B. Zerlach mit Kirchbach in Steiermark zu Kirchbach in DER Steiermark, womit auch eine sprachliche Formulierung modernisiert wurde. Bereits ein Jahr später wurde die Gemeinde umbenannt in Kirchbach-Zerlach.

Mit Sankt Barbara im Mürztal wurde ein im Kern völlig neuer Gemeindename geschaffen.

In der Steiermark sind schon 2012 und 2013 jeweils per 1. Jänner Bezirke zusammengelegt worden, etwa zum Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. Damit wurden Autokennzeichen mit neuen Kürzeln ausgegeben. z.B. "HF". "BM", das Kürzel von Bruck an der Mur gilt danach im ganzen, größeren Bezirk Bruck-Mürzzuschlag.

Im Zuge von Gemeindezusammenlegungen über die alten Bezirksgrenzen hinweg werden auch Bezirksgrenzen verschoben. So wird Hieflau (ehemals Bezirk Leoben, vgl. Erzbergbahn) Teil des Bezirks Liezen. Nur die Bezirke Graz, Deutschlandsberg, Murau und Voitsberg bleiben in ihren Grenzen unverändert.

Bei der mit ab 2017 wirksamen im September 2015 vom nö. Landeshauptmann verkündeten Auflösung des Bezirks Wien-Umgebung werden die 21 Gemeinden aus den mehreren nicht zusammenhängenden Gebieten des Bezirks auf fünf Wien umgebende Bezirke aufgeteilt. Gemeindefusionen sind keine angekündigt worden.[6]

Die Wirtschaftskammer Steiermark fordert im Oktober 2015 weitere Fusionierung von Gemeinden, um deren Effizienz zu erhöhen und den erfolgten kommunalen Gebührenerhöhungen entgegenzusteuern.[7]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stand: Einwohner 1. Januar 2015, Gemeinden 1. Mai 2015
  2. Gemeindefusionen: 80 Prozent machen's freiwillig: Die Grüne Mark hat ab 2015 statt 542 nur noch 288 Kommunen, Kurier, 3. Oktober 2013, abgerufen am 14. Sept. 2014
  3. Linkliste aller Gemeinden des Mühlviertels, 120 Gemeinden laut Abruf am 14. Sept. 2014
  4. Wirtschaft im Mühlviertel: Das Mühlviertel hatte 1991 246419 Einwohner,
    Quelle: Die Bezirke Oberösterreichs im Spiegel der Statistik, Ausgabe 1993, Handelskammer Oberösterreich, abgerufen am 14. Sept. 2014
  5. Steiermark mit derzeit 539 Gemeinden wird 2015 um 254 Gemeinden weniger haben, Scoop.at, 18. November 2013
  6. http://orf.at/stories/2297995/2298000/ Aus für „WU“, orf.at, 11. September 2015, abgerufen 27. September 2015.
  7. http://steiermark.orf.at/news/stories/2735538/ Gemeindegebühren: WK für Gemeindefusionen, 7. Oktober 2015, abgerufen 7. Oktober 2015.