Norwalk Motor Car Company

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Norwalk Motor Car Company war ein US-amerikanischer Automobilhersteller, der 1910–1911 in Norwalk (Ohio) und 1912–1922 in Martinsburg (West Virginia) ansässig war. Der Markenname lautete überwiegend Norwalk.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arthur E. Skadden, zuvor Werksleiter bei der Pressed Radiator Company in New Castle (Pennsylvania), gründete im März 1909 in Norwalk die Auto-Bug Company zur Herstellung eines Highwheelers. Obwohl dieses einfache Fahrzeug recht erfolgreich war und bis Ende 1910 gebaut wurde, benannte Skadden das Unternehmen im April 1910 um in Norwalk Motor Car Company[1] und stellte technisch anspruchsvollere Roadster und Tourenwagen mit Vierzylindermotoren her, die bei 4113 cm³ Hubraum 35–45 bhp (26–35 kW) leisteten. Die Finanzdecke war dünn, und neue Investoren fanden sich nicht, sodass die Firma schon 1911 Konkurs anmelden musste. Der Motorenlieferant und größte Gläubiger, die Model Gas Engine Works in Peru (Indiana), kaufte Maschinen, Gebäude und die drei verbliebenen Wagen auf.[2]

Skadden zog nach Martinsburg um und gründete sein Unternehmen zusammen mit Gilbert McKown, James M. Rothwell, Charles F. Glaser und Thomas W. Martin neu. Das zuletzt in Norwalk gefertigte Modell 45 wurde unverändert übernommen. Dazu kam ein Sechszylindermodell. Ab 1913 wurden die Modelle A und B mit Sechszylindermotoren von 8603 cm³ Hubraum und bis zu 70 bhp (51 kW) gebaut, die Continental zulieferte. Sie hatten einen American Underslung-Rahmen und kosteten zwischen 2750,– US$ und 3750,– US$. Aber Ende 1914 stand schon wieder der Gerichtsvollzieher vor der Tür. Im Februar 1915 wurde die Fertigung eingestellt, die Gesellschaft aber nicht aufgelöst. Skadden stand ihr weiterhin vor und beschäftigte sich zunächst mit der Reparatur und Lackierung von Automobilen.[2]

Erst 1918 zog er erneut eine Automobilfertigung auf. Die Fahrzeuge waren eher konventionelle Hochrahmenautomobile und mit Vier- und Sechszylindermotoren von Lycoming ausgestattet. Die Preise lagen bei ca. 1000 US$. Auch für Piedmont Motor Car Company stellte Norwalk Autos her.[2]

Arthur Skadden verstarb 1919 und seine Witwe führte die Geschäfte weiter. Im September 1922 wurde die Firma aufgelöst.[2]

Markenname Clark-Norwalk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diesen Markennamen trugen 1910 einige Fahrzeuge, die die Verkaufsagentur in Cleveland vertrieb. Ende 1910 wurde eines dieser Fahrzeuge auf der Cleveland Armory Automobile Show präsentiert.

Norwalk-Modelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Modell Bauzeitraum Zylinder Leistung Radstand Aufbauten
35 1910–1911 4 Reihe 35 bhp (26 kW) 2972 mm Runabout 2 Sitze, Torpedo-Roadster 2 Sitze, Tourenwagen 4/5 Sitze[2]
40 1911 4 Reihe 40 bhp (29 kW) 2972 mm Torpedo-Roadster 2 Sitze, Torpedo 4 Sitze, Tourenwagen 5 Sitze[2]
45 1911–1912 4 Reihe 45 bhp (33 kW) 2972–3150 mm Torpedo-Roadster 2 Sitze, Speedster 2 Sitze, Torpedo 4 Sitze, Tourenwagen 5/6 Sitze[2]
Six 1912 6 Reihe 38 bhp (28 kW) 3454 mm Tourenwagen 6 Sitze[2]
A 1913–1915 6 Reihe 60 bhp (44 kW) 3226–3454 mm Roadster 2 Sitze, Tourenwagen 5/6 Sitze[2]
B 1913–1915 6 Reihe 70 bhp (51 kW) 3454–3658 mm Roadster 2/4 Sitze, Tourenwagen 4/6 Sitze[2]
4-18 / 4-19 / 4-30 / 4-30 KS 1918–1921 4 Reihe 35 bhp (26 kW) 2946 mm Tourenwagen 5 Sitze[2]
6-18 1918 6 Reihe 30 bhp (22 kW) 2946 mm Tourenwagen 5 Sitze[2]
4-40 1922 4 Reihe 40 bhp (29 kW) 2946 mm Tourenwagen 5 Sitze[2]

Produktionszahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Produktionszahl
1910 137
1911 238
1912 336
1913 412
1914 387
1915 162
1916 0
1917 0
1918 153
1919 127
1920 83
1921 61
1922 25
Summe[3] 2121

Übersicht über Pkw-Marken aus den USA, die Clark beinhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marke Hersteller Vermarktungsbeginn Vermarktungsende Ort, Bundesstaat
Clark Clark Manufacturing Company 1897 1901 Moline, Illinois
Clark Edward S. Clark Steam Automobiles 1900 1909 Boston, Massachusetts
Clark A. F. Clark & Company 1903 1905 Philadelphia, Philadelphia
Clark Clark Motor Car Company 1910 1912 Shelbyville, Indiana
Clark Furgason Motor Company 1910 1911 Lansing, Michigan
Clark Electric Toledo Electric Vehicle Company 1909 1910 Toledo, Ohio
Clark Electric Brunn Carriage Manufacturing Company 1910 1910 Buffalo, New York
Clark-Hatfield Clark-Hatfield Automobile Company 1908 1909 Oshkosh, Wisconsin
Clark-Norwalk Norwalk Motor Car Company 1910 1910 Norwalk, Ohio
Clarkmobile Clarkmobile Company 1903 1904 Lansing, Michigan

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beverly Rae Kimes, Henry Austin Clark Jr.: Standard catalog of American Cars. 1805–1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola 1996, ISBN 0-87341-428-4, S. 338 und S. 1047–1048 (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kimes/Clark: Standard Catalog, (1985), S. 78
  2. a b c d e f g h i j k l m Kimes/Clark: Standard Catalog, (1985), S. 1005–1006
  3. Beverly Rae Kimes, Henry Austin Clark Jr.: Standard catalog of American Cars. 1805–1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola 1996, ISBN 0-87341-428-4, S. 1047 (englisch).