Boren

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Wappen Deutschlandkarte
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Boren
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Boren hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 37′ N, 9° 49′ OKoordinaten: 54° 37′ N, 9° 49′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Schleswig-Flensburg
Amt: Süderbrarup
Höhe: 21 m ü. NHN
Fläche: 30,15 km2
Einwohner: 1196 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 40 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24392
Vorwahl: 04641
Kfz-Kennzeichen: SL
Gemeindeschlüssel: 01 0 59 187
Adresse der Amtsverwaltung: Königstraße 5
24392 Süderbrarup
Website: www.suederbrarup.de
Bürgermeister: Thomas Detlefsen (CDU)
Lage der Gemeinde Boren im Kreis Schleswig-Flensburg
KarteAhnebyAlt BennebekArnisAusackerBergenhusenBöelBöklundBollingstedtBorenBorgwedelBörmBöxlundBrodersby-GoltoftBusdorfDannewerkDollerupDörpstedtEggebekEllingstedtErfdeEsgrusFahrdorfFreienwillGeltingGeltorfGlücksburg (Ostsee)GrödersbyGroß RheideGroßenwieheGroßsoltGrundhofHandewittHarrisleeHasselbergHavetoftHollingstedtHoltHörupHürupHusbyHüsbyIdstedtJagelJannebyJardelundJerrishoeJörlJübekKappelnKlappholzKlein BennebekKlein RheideKronsgaardKroppLangballigLangstedtLindewittLoitLottorfLürschauMaasholmMedelbyMeggerdorfMeynMittelangelnMohrkirchMunkbrarupNeuberendNiebyNiesgrauNorderbrarupNordhackstedtNottfeldNübelOersbergOeverseeOsterbyPommerbyRabelRabenholzRabenkirchen-FaulückRingsbergRüggeSaustrupSchaalbySchafflundScheggerottSchleswigSchnarup-ThumbySchubySelkSieverstedtSilberstedtSollerupSörupStangheckStapelSteinbergSteinbergkircheSteinfeldSterupStolkStoltebüllStruxdorfSüderbrarupSüderfahrenstedtSüderhackstedtTaarstedtTarpTetenhusenTielenTolkTreiaTwedtUelsbyUlsnisWagersrottWallsbüllWanderupWeesWeesbyWesterholzWohldeFlensburg
Karte

Boren (dänisch: Borne) ist eine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg an der Schlei in der Landschaft Angeln in Schleswig-Holstein.

Galerie-Holländer-Windmühle von 1837
Eisenbahnbrücke in Lindaunis
Wohnhaus und Praxis des „Landarztes“

Geschichte

Die Region ist seit der Jungsteinzeit besiedelt, worauf 13 Hünengräber im Gemeindegebiet hinweisen.

Die St. Marien-Kirche wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet. Da bei Renovierungen von 1938 bis 1950 die barocken Emporen und Logen entfernt und die Fenster verkleinert wurden, ist sie relativ stilrein romanisch erhalten.[2] Die Ausmalung, Fenster und das Relief am Altartisch stammen von Alwin Blaue. Ein hölzerner Glockenturm von 1693 steht etwas abseits. Der Heimatforscher Hans Nicolai Andreas Jensen war von 1835 bis 1845 hier Pastor.

Eingemeindungen

Am 1. Februar 1974 wurden die Gemeinden Ketelsby und Lindau eingegliedert.[3] Am 1. März 2013 kamen Ekenis und Kiesby hinzu.

Ortsteile

Boren besteht unter anderen aus den Ortsteilen Akeby (dänisch: Ågeby), Boren, Fahrtoft (Fårtoft), Güderott (Gyderød), Hegeholz, Hürye, Ketelsby, Lindau (Lindå), Lindaunis (Lindånæs), Papenfeld, Rehberg (Rebjerg ) und Wrium. Insgesamt gibt es 31 einzelne Dörfer und Siedlungen.

Mit der Fusion 2013 kamen die Dörfer Ekenis (dänisch: Egenæs) - mit Bicken, Boknis (Bognæs), Ekenisfeld, Ekenislund, Pageroe (Paverød), Wattlück - und Kiesby (dänisch: Kisby) - mit Bremswatt, Kaltoft, Kiesbyfeld – zur Gemeinde Boren.

Lindau, Lindau-Mühlenholz, Lindaumühlenholz

Um Verwechselungen mit anderen gleichnamigen Orten zu vermeiden, wird häufig (insbesondere in alten Dokumenten) von Lindaumühlenholz oder Lindau-Mühlenholz gesprochen. Der Grund ist, dass die Hauptstraße, die durch den Ortsteil Lindau führt, Mühlenholz heißt.

Die Galerie-Holländer-Windmühle von 1837 wurde 1985 renoviert und ist betriebsfertig.

Lindaunis

In Lindaunis befindet sich die Lindaunisbrücke, eine Klappbrücke in Stahlgitter-Kastenkonstruktion für den Eisenbahn- und Autoverkehr. Im Sommer ist die Brücke eine Viertelstunde lang vor jeder vollen Stunde geöffnet. Die Bahnstrecke von Flensburg nach Kiel führt über die Brücke, die auch von der Bahn betrieben wird. Da die Fahrbahn nicht von der Eisenbahnstrecke getrennt ist und die Züge Vorfahrt haben, muss der Autoverkehr sowohl auf die durchfahrenden Züge als auch auf die Öffnungszeiten für den Schiffsverkehr achten. Der Bahnhof Lindaunis wurde geschlossen und ist jetzt eine Gaststätte.

Lindaunis war Lebensort und Wirkungsstätte des Jagdhistorikers Hans Jessen, Verfasser u.a. der Landesjagdgeschichte Schleswig-Holsteins.

Gut Dänisch-Lindau

Das 1415 entstandene Gut Dänisch-Lindau hat ein für die Region ungewöhnliches Herrenhaus aus dem 15. Jahrhundert. Es handelt sich hierbei um einen eingeschossigen Backsteinsaalbau, der reetgedeckt ist und einen Rittersaal enthält. Es wurde durch Film- und Fernsehaufnahmen bekannt, unter anderem für die Fernsehserie Der Landarzt (seit 1986).

Ekenis

Ekenis, ein typisches Runddorf, wurde 1352 erstmals erwähnt. Da Ekenis im Erdbuch von 1231 des dänischen König Waldemar nicht verzeichnet ist, vermutet man, das seine Gründung in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erfolgte. Fundstätten von Flintdolchen, Flintspitzen sowie mehrerer Hünengräber aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit zeugen von einer Besiedelung aus dieser Zeit. Weiterhin sind Urnengräber aus der römischen Kaiserzeit und Reste einer eiszeitlichen Siedlung gefunden worden. Anhand der Flurnamen wird angenommen, dass der Ort durch jütische Bauern gegründet wurde.

In Pageroe gab es Reste einer mittelalterlichen Burg. Margarethe von Dänemark hatte die Burg 1406 gekauft und ließ sie anschließend abtragen.

Kiesby

Kiesby wurde 1386 erstmals erwähnt. Der Ortsname bedeutet das Dorf oder die Siedlung des Kisi. Der Ort ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. In dem relativ kleinen Ort Kiesby haben sich zwei Kinderheime etabliert, weswegen das Durchschnittsalter der Dorfeinwohner eher gering ist.

Politik

Nachdem seit der Fusion mit Ekenis und Kiesby ein von der Kommunalaufsicht berufener Beauftragter (der letzte Bürgermeister der Altgemeinde Boren) die Aufgaben der Gemeindevertretung und des Bürgermeisters wahrgenommen hatte, wurde am 26. Mai 2013 eine neue Gemeindevertretung gewählt. Von den elf Sitzen haben seitdem die CDU und die Wählergemeinschaft AWB jeweils vier Sitze, die Grüne Alternative Liste GAL hat drei Sitze.

Wappen vor 2013

Wappen

Die bis zum 28. Februar 2013 bestehende Gemeinde Boren führte seit 2008 ein Wappen mit folgender Blasonierung: „In von Blau gesäumtem Gold ein blaues Balkenkreuz. 1 ein blaues Flügelkreuz, 2 ein blauer Eichenzweig mit einer Eichel und zwei Blättern, 3 zwei blaue Fische übereinander und 4 drei schwebende blaue Wellenbalken.“[4]

Wirtschaft

Weite Teile der Gemeinde sind landwirtschaftlich geprägt. Ein touristisches Zentrum liegt am Lindauer Noor der Schlei.

Sehenswürdigkeiten

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Boren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Kirche Boren
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 184.
  4. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein