Cruzeiro Belo Horizonte

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Cruzeiro Belo Horizonte
Wappen von Cruzeiro Belo Horizonte
Basisdaten
Name Cruzeiro Esporte Clube
Sitz Belo Horizonte, Minas Gerais, Brasilien
Gründung 2. Januar 1921
Farben blau, weiß
Eigentümer Ronaldo – 90 %
Präsident Sérgio Santos Rodrigues
Website cruzeiro.com.br
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Fernando Seabra
Spielstätte Estádio Independência
Plätze 23.018
Liga Série A
Staatsmeisterschaft Minas Gerais
Série A 2023
Staatsmeisterschaft 2024
14. Platz
4. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Der Cruzeiro Esporte Clube, im deutschsprachigen Raum allgemein bekannt als Cruzeiro Belo Horizonte oder einfach nur Cruzeiro, ist der erfolgreichste Sportverein aus Belo Horizonte, der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Minas Gerais. Er ist vornehmlich durch seine Fußballmannschaft bekannt geworden.

Cruzeiro ist unter anderem zweifacher Sieger der Copa Libertadores, vierfacher brasilianischer Fußballmeister (1966, 2003, 2013 und 2014), sechsfacher Pokalsieger. Er war, bis zum Abstieg 2019, neben dem Flamengo Rio de Janeiro der einzige Club in Brasilien, der immer national erstklassig gespielt hat.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cruzeiro (1923)

Der Klub wurde am 2. Januar 1921 unter dem Namen Societá Sportiva Palestra Itália als Sportverein für die italienischen Einwanderer von Belo Horizonte gegründet. Der Begriff Palestra (von altgriechisch παλαίστρα palaistra ‚Ringerschule‘) beschreibt im italienischen Sprachgebrauch eine Turnhalle. Die ersten Klubfarben waren die Farben der italienischen Flagge: Grün, Rot und Weiß. Die Mannschaft spielte entsprechend in grünen Trikots, weißen Hosen und roten Socken. Vier Monate nach der Gründung fand das erste Spiel zwischen Palestra und dem in der Zukunft größtem Stadtrivalen Atlético Mineiro statt. Am 17. April 1921 trafen die Klubs aufeinander und Palestra konnte das Treffen mit 3:0 für sich entscheiden.[1]

Die Mannschaft von 1925

Ab 1925 wurde die Mitgliedschaft auch für nicht-italienischstämmige Leute geöffnet. 1926 gewann Cruzeiro mit der Staatsmeisterschaft von Minas Gerais den ersten bedeutenden Titel. Bislang folgten noch 38 weitere Erfolge in diesem Wettbewerb. Führend ist hier aber der lokale Hauptkonkurrent von Cruzeiro, Atlético Mineiro, das rund ein halbes Dutzend mehr Siege im Campeonato Mineiro aufweisen kann.[2]

Aufgrund des Kriegseintritts Brasiliens im Januar 1942 wurde der Gebrauch von Begriffen gegnerischer Nationen verboten, und der Verein musste seinen Namen ändern. Ab 30. Januar benannte der Klub sich ursprünglich Sociedade Esportiva Palestra Mineiro. Nach einer von Klubpräsident Ennes Cyro Poni einberufenen Generalversammlung für den 7. Oktober 1942, firmierte der Verein die erste Oktoberwoche ´42 als Ypiranga. Zwischen dem 3. und 7. Oktober veröffentlichten die lokalen Medien den neuen Namen. Spielte aber dann doch noch bis Januar 1943 als Palestra Mineiro. Ehe der Verband von Minas Gerais die neuen Statuten des Klubs genehmigte. Die Mitglieder hatten sich schließlich auf Cruzeiro Esporte Clube („Sportklub Cruzeiro“) geeinigt. Neben Ypirangan stand auch Yale zur Auswahl.[3]

Cruzeiro bezieht sich auf das Kreuz des Südens („Cruzeiro do Sul“), ein Sternbild das auch in der brasilianischen Flagge enthalten ist und ein Symbol des Landes ist. Blau und Weiß wurden zu den neuen Vereinsfarben. Die zugelassenen Farben wurden Blau und Weiß, gewählt als Kompromiss, um die italienischen Fraktionen innerhalb der Klubverwaltung zu beruhigen, da es sowohl für die brasilianische Flagge als auch für die italienische Fußballnationalmannschaft repräsentativ war (blau ist die Farbe des Hauses Savoyen, das Italien von 1861 bis 1946) regierte. Als Erinnerung an die Vergangenheit war in der Saison 2009 auf der Rückseite des Trikotkragens die italienische Flagge eingestickt und auf der linken Brust das alte grün/rote/weiße Logo mit dem Buchstaben P zu sehen.

1950er bis 1970er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster nationaler Erfolg war der Sieg im Finale der Taça Brasil, der zwischen 1959 und 1968 ausgetragenen ersten Version eines brasilianischen Pokalwettbewerbes. In den Finalspielen bezwang Cruzeiro dabei den FC Santos um den Weltstar Pelé mit 6:2 und 3:2. Tostão und Piazza, die 1970 mit der Fußballnationalmannschaft von Brasilien Weltmeister werden sollten, sowie Dirceu Lopes und der langjährige Torhüter Raul Plassmann gehörten zu den Stars dieser von Aírton Moreira trainierten Mannschaft.

Höhepunkt der Vereinsgeschichte sind aber die beiden Siege 1976 – nach einem Entscheidungsspiel gegen Argentiniens River Plate bei denen Roberto Perfumo, der von 1971 bis 1974 bei Cruzeiro spielte, in der Mannschaft war – und 1997 – gegen Peñarol aus Uruguay – in der Copa Libertadores, dem südamerikanischen Äquivalent der europäischen Champions League. 1976 wurde dabei Palhinha mit 13 Toren Torschützenkönig des Wettbewerbes, eine Leistung die seither nur einmal übertroffen wurde.[4]

In den darauffolgenden Weltpokal-Spielen verlor Cruzeiro jeweils gegen deutsche Konkurrenz. Im November 1976 unterlag Cruzeiro im eisigen Münchner Olympiastadion mit 0:2 gegen den FC Bayern München und kam im Dezember zu Hause vor 117.000 Zuschauern trotz 90-minütigen Anrennens gegen das von Sepp Maier gehütete Tor der Bayern nicht über ein 0:0 hinaus. Das Endspiel 1997 in Tokio gegen Borussia Dortmund ging mit 0:2 verloren.

1980er und 1990er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere internationale Erfolge sind die beiden Siege 1991 und 1992 in der zwischen 1988 und 1997 abgehaltenen Supercopa Sudamericana, einem Wettbewerb in dem ehemalige Libertadores-Gewinner teilnehmen durften. In den Finales schlug Cruzeiro dabei mit River Plate und dem Racing Club jeweils argentinische Vereine.

In der Copa Libertadores stand Cruzeiro 1976, 1977, 1997 und 2009 im Finale. Zweimal ging man siegreich aus dem Wettbewerb hervor.

Mit sechs Erfolgen bei sechs Finalteilnahmen im brasilianischen Pokal, der Copa do Brasil, zwischen 1993 und 2018 ist Cruzeiro Rekordgewinner in diesem Wettbewerb seit dessen Einführung in der gegenwärtigen Form 1989.

Seriensieger ab 2003[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2003 wurde die Meisterschaft das erste Mal nach europäischem Vorbild abgehalten. In dieser Saison gewann Cruzeiro dabei das Triple aus Staatsmeisterschaft von Minas Gerais, brasilianischer Meisterschaft und den brasilianischen Pokal. Diese ist bislang keiner weiteren südamerikanischen Fußballmannschaft gelungen. Zu Ehren dieses Erfolges wurde das Vereinslogo um eine Krone über dem bisherigen erweitert.

2013 und 2014 konnten der dritte und vierte brasilianische Meisterschaftstitel eingefahren werden. Die erfolgreiche Dekade setzte sich auf nationaler Ebene mit dem Gewinn des Copa do Brasil in den Jahren 2017 und 2018 fort. Diese waren die Siege fünf und sechs in dem Wettbewerb. Cruzeiro wurde 2018 alleiniger Rekordsieger des Copa.

Krise seit 2019[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem der Klub 2019 in finanzielle Schwierigkeiten geriet und auch Gehälter nur noch verspätet auszahlen konnte, musste Cruzeiro am Ende der Saison 2019 das erste Mal in die Série B absteigen. Nachdem zunächst ein Verwaltungsrat mit dem Management betraut wurde, stellte dieser in seiner fünfmonatigen Amtszeit ein Schuldenstand von 800 Millionen Real fest. Allein der FIFA schuldete der Klub einen Betrag von 35 Millionen oder dem Klub al-Wahda (Abu Dhabi) fünf Millionen an Transferleistungen. Für die ausstehenden Zahlungen, auch an andere Klubs, drohte dem Klub noch vor dem Start der Série B 2020 ein Abzug von sechs Punkten.[5] Unter Zuhilfenahme von Sponsorengeldern, konnten Zahlungen durchgeführt.[6] Bis Mitte Juli 2020 hatte der Klub Schulden in Höhe von 20,7 Mio. Real bei der FIFA bezahlt. Die Werte bezogen sich Zahlungen an Sorja Luhansk (Willian), CA Unión Florida (Ramón Ábila) und UANL Tigres aus Mexiko für die Übertragung von Rafael Sóbis. Ausstehende Zahlungen bestehen an Independiente del Valle für Luis Caicedo Medina über 674.502 USD bis zum 20. August 2020. Des Weiteren an Spartak Moskau über 395.619 Euro für Pedro Rocha Neves und die fünf Millionen an al-Wahda.

Aufgrund der Unstimmigkeiten zum nicht vollzogenem Transfer von Willian zu Sorja Luhansk, belegte die FIFA im September 2020 Cruzeiro mit einem Transferverbot.[7] Mitte Oktober 2020 stellte der Hauptsponsor von Cruzeiro, das Unternehmen Supermercados BH, zusätzliche Gelder bereit. Diese wurden benutzt um die bei der FIFA anhängigen Zahlungen nebst Strafen für Sorja Luhansk (ca. 9,2 Millionen Real, plus Geldstrafe und Kosten der FIFA in Höhe von ca. 328 Tausend Real), Ramón Ábila (ca. 716 Tausend Real, plus Geldstrafe von ca. 29 Tausend Real) sowie die das Trainerteam um den ehemaligen Trainer Paulo Bento auszugleichen.[8] Ende des Monats hob die FIFA dann die Transfersperre auf.[9] Im Juli 2021 erfolgte eine erneute Transfersperre durch die FIFA.[10] Hintergrund waren weiterhin ausstehende Ablösesummen, welche der Klub aufgrund seiner anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten nicht begleichen konnte.

Am 29. November 2021 gab der Präsident des Klubs bekannt, dass der Klub als erster in Brasilien in eine SAF (Sociedade Anônima do Futebol), wirtschaftliches Fußball-Unternehmen, bei der Junta Comercial (JUCEMG) als SAF do Cruzeiro regestiert worden ist.[11] Die Umwandlung wurde beratend unterstützt von Alvarez & Marsal, Ernst & Young und Volpini & Batista. Bei Eintragung des Klubs hält dieser zunächst 100 % der Anteile. Von diesen können künftig bis zu 49 % an Investoren, auch aus dem Ausland verkauft werden. Der Klub erwartet dadurch in den nächsten Monaten Einnahmen von bis zu 500 Millionen Real. Nach der geltenden Gesetzgebung dürfen Investoren weder direkt oder indirekt an einer anderen SAF in Brasilien beteiligt sein. Laut Registrierungsurkunde dürfen Klubname, Farben, Symbole und Sitz des Klubs nicht verändert werden. Das Unternehmen XP Inc. wurde seitens des Klubs mit der Investorensuche beauftragt. Am 18. Dezember 2021 wurde bekannt, dass der ehemalige Fußballnationalspieler Ronaldo 90 % der Anteile für 400 Millionen Real erworben hat.[12]

Im September 2022 konnte sich der Klub in der Campeonato Brasileiro Série B 2022 nach dem 31. Spieltag, den vorzeitigen Aufstieg in die Série A für 2023 sichern. Am folgenden Spieltag sicherte sich der Klub auch die Meisterschaft in dem Wettbewerb.

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Das Vereinslogo veränderte sich im Zuge der Jahre.[13] Die letzte Anpassung erfolgte Ende Januar 2021, bei welcher die Krone über dem Logo entfernt wurde.[14]

Entwicklung des Vereinslogo
1921 1927 1942 1959 1961 1996 2003

Trikot[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Cruzeiro noch als Palestra Italia bekannt war, war die Haushemdfarbe grün. Der erste Heim-Kit war ein improvisiertes dunkelgrünes Hemd mit weißen Shorts und grünen Strümpfen. Cruzeiro benutzte dieses Kit bei seinem ersten Profispiel am 3. April 1921 im Prado Mineiro Stadion. In dem Spiel gegen eine Auswahl des Villa Nova AC und Palmeiras aus Nova Lima gelang ein 2:0-Sieg.[15] 1928 wurde die Hemdfarbe ersetzt durch ein helleres Grün. Ausgestattet war dieses mit einem weißen Kragen und roten Manschetten. Die Shorts waren weiterhin weiß, aber die grünen Strümpfe hatten jetzt rote und weiße Details, ähnlich der der italienischen Flagge.

Trikot 1936 mit den Spielern Ninão, Niginho, Bengala

Diese besondere Uniform wurde bis 1940 benutzt. Die hellgrüne Farbe des T-Shirts hatte dem Team später den Spitznamen „Periquito“, Portugiesisch für Sittich geben. 1940 gab es eine weitere Veränderung des Trikots. Das Hemd erhielt horizontale Streifen, mit dem Logo des Klubs in der Mitte. Mit dem Shirtwechsel stellte sich das erste Mal seit zehn Jahren in der Staatsmeisterschaft von Minas Gerais auch wieder der Erfolg ein. Gleich im ersten Jahr mit diesem konnte der Pokal gewonnen werden. Aufgrund Dies war das T-Shirt gewann die 1940 Campeonato da Cidade – jetzt bekannt als die Campeonato Mineiro – nachdem der Verein nicht in der Lage war, das Turnier für zehn Jahre zu gewinnen.

Nach dem Namensverbot 1942 spielte Cruzeiro ein Spiel unter dem Namen Ypiranga. Für dieses Spiel wurde ein blaues Hemd mit einem zentralen horizontalen Streifen verwendet. 1943 bestritt Cruzeiro sein erstes Spiel unter seinem heutigen Namen. Das Hemd war dann ein ganzes blaues Hemd mit einem großen weißen V-Ausschnitt. Die Shorts und Strümpfe waren weiß. Im Jahr 1950 begann Cruzeiro, wegen der schlechten Stadionbeleuchtung, ein rein weißes Hemd während der Nachtspiele zu verwenden. Das Trikot hatte Applikationen, blaue Shorts und weiße Strümpfe und wurde für neun Jahre benutzt. 1956 verwendete Cruzeiro, für eine kurze Zeit, ein neues Hemd, das aus weißen und blauen horizontalen Streifen bestand. Das Shirt wurde aber in vielen Spielen nicht benutzt. Eine weitere Änderung des Shirts erfolgte 1959. Das Hemd wurde ganz blau. Mit dem 1959-Shirt folgte die Änderung der Darstellung des Logos auf dem Shirt. Die fünf Sterne aus dem Logo wurden fortan lose ohne Logo auf der Brust getragen.

1984 trug Cruzeiro das erste Firmenlogo auf seinem Hemd. Es war das Logo des T-Shirt-Herstellers Topper. Im selben Jahr hatte Cruzeiro seinen ersten T-Shirt-Sponsor Medradao. Dieses Shirt kam allerdings nur bei Auswärtsspielen zum Einsatz.

Trikot als SS Palestra Itália 1921-1940
1921 1922 1923 1928 1936 1940

Ausrüster und Sponsoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Material Ausrüster waren bisher.

  • Brasilien Topper: (1984–1985)
  • Deutschland Adidas: (1986–1989)
  • Brasilien Finta: (1990–1996)
  • Brasilien Rhumell: (1997–1998)
  • Brasilien Topper: (1998–2005)
  • Deutschland Puma: (2006–2008)
  • Vereinigtes Konigreich Reebok: (2009–2011)
  • Brasilien Olympikus: (2012–2014)
  • Brasilien Penalty: (2015–2016)
  • Vereinigtes Konigreich Umbro[16]: (2016–2019)
  • Deutschland Adidas: (2020–)

Die Sponsoren waren bisher.

Maskottchen und Spitznamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Gegensatz zum Lokalrivalen Atlético Mineiro, welchen einen Hahn als Maskottchen haben, hat sich bei Cruzeiro der Fuchs etabliert. Es wurde 1945 vom Karikaturisten Fernando Pieruccetti[18] (besser bekannt als Mangabeira) erfunden. Inspiriert wurde dieser dabei von dem ehemaligen Club-Präsidenten Mario Grosso, der mit Klugheit und List das Geschäft des Vereins führte. Man nennt die Elf daher auch die Raposa, portugiesisch für Füchse.

Als weitere Spitznamen sind geläufig: „Celeste“ (Himmlischen), „La Bestia Negra“[19] (Die schwarze Bestie) und Palestra Mineiro.

Jugendarbeit und Transfers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannt geworden ist Cruzeiro auch durch seine Jugendarbeit, aus der namhafte Spieler wie beispielsweise die brasilianischen Nationalspieler Ronaldo, Dida und Fred hervorgingen, die auch in Europa Erfolg hatten.

Stadion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Estadio Juscelino Kubitschek 1923

Anfang der zwanziger Jahre baute der Klub im Stadtteil Barro Preto sein eigenes Stadion für 5.000 Zuschauer. Der Bau wurde ausschließlich mit Mitteln der Klubmitglieder durchgeführt. 1945 wurde das Stadion in Eigenleistung erweitert für 15.000 Zuschauer. Dieses wurde zu Ehren des damaligen Bürgermeisters von Belo Horizonte Juscelino Kubitschek in Estadio Juscelino Kubitschek de Oliveira (JK) umbenannt. Kubitschek wurde später noch Gouverneur von Minas Gerais und Staatspräsident Brasiliens.

Mit dem Bau des Mineirão 1965 endete endgültig die Nutzung des Stadions JK als Spielstätte. Das letzte Spiel von Cruzeiro im Stadion fand am 14. Februar 1965 mit einem Freundschaftsspiel gegen den EC Democrata statt. Der Club, der das Estádio Independência bereits für die Spiele der größeren Öffentlichkeit nutzte, baute den Platz für Training und Spiele der Mannschaft B und der Basiskategorie um. Im Jahr 1973 wurde mit dem Bau des Trainingszentrums des Vereins Toca da Raposa I, der als einer der modernsten und am besten ausgestatteten der Welt galt, der offizielle Sitz der brasilianischen Mannschaft.

1986 wurden das Spielfeld und ein Teil des Stadions abgebaut und durch Schwimmbäder und Gebäude ersetzt, wodurch ein Country Club Platz erhielt, der dazu diente, die Mitgliederzahl des Clubs zu erhöhen und eine weitere Einkommensquelle zu generieren. Das Training des Nachwuchsbereiches wurde auf die Toca da Raposa übertragen. Heute hat es eine Struktur, die der Freizeit seiner Mitglieder gewidmet ist. Es besteht aus u. a. aus vier Klein-Plätzen, einem Restaurant, einer Turnhalle, drei semi-olympischen Schwimmbecken und drei Kinderbecken.

Das Mineirão (Mai 2013)
Das Estádio Independência (Oktober 2012)

Der Cruzeiro gewann zwölfmal die Staatsmeisterschaft von Minas Gerais im Stadions JK (1926, 1928, 1929, 1930, 1940, 1943, 1944, 1945, 1956, 1959, 1960 und 1961). Hierbei gegen 62 verschiedene Klubs und sieben Auswahlmannschaften in 478 Spielen. Es gab 285 Siege, 96 Unentschieden und 97 Niederlagen, insgesamt 1370 Tore und 718 Gegentreffer.

Seit Fertigstellung des Mineirão trug der Club seine Heimspiele üblicherweise dort aus. Es ist mit einer Kapazität von über 62.160 Plätze Zuschauern das größte Stadion des Bundesstaates Minas Gerais. Es befindet sich im Stadtteil Pampulhas im Süden von Belo Horizonte und wird auch von den Klubs Atlético Mineiro und América Mineiro genutzt. Das Mineirão war auch vielfach Spielstätte für Länderspiele der brasilianischen Nationalmannschaft. In dem Stadion werden auch Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 ausgetragen. Vor dem Umbau für die WM betrug die Kapazität 75.000 Zuschauer.

Das Mineirão wurde von den Architekten Eduardo Mendes Guimarães Júnior und Caspar Garreto geplant. Vom Baubeginn 1963 bis zur Eröffnung 1965 waren etwa 5000 Personen an der Errichtung des Stadions beteiligt. Das am 5. September 1965 eröffnete Stadion hat einen Besucherrekord von 130.000, der 1997 aufgestellt wurde. Seither musste die Kapazität allerdings aus Sicherheitsgründen reduziert werden. Das Mineirão ist nicht Eigentum von Cruzeiro, sondern des Bundesstaates Minas Gerais.

Im Januar 2023 einigte sich Cruzeiro mit dem Stadioneigentümer América Mineiro auf die Nutzung des Estádio Independência. Dies wurde nach der Rückkehr von Cruzeiro in die Série A vereinbart. Der Betreiber des Mineirão, Minas Arena, möchte das Stadion in einen Veranstaltungsort für Live-Shows und Unterhaltung verwandeln. Clubpräsident Ronaldo brachte einen Stadionneubau ins Spiel, aber zunächst spielt Cruzeiro im Estádio Independência.[20] Hintergrund für den Auszug aus dem Mineirão war, dass sich die Klubführung um Ronaldo mit dem Stadionbetreiber „Minas Arena“ über die finanziellen Modalitäten und Sicherheit von Terminen kommen konnte.[21] In der Saison 2022 war es zu diverse Terminüberschneidungen mit anderen Veranstaltungen des Betreibers gekommen, für welche der Sportklub ausweichen musste, wodurch diesem wichtige Einnahmen fehlten. Damit sollten ein Jahr lang keine Fußballspiele im fünftgrößten Stadion Brasiliens stattfinden. Cruzeiro hatte zu dem Zeitpunkt Anspruch auf 54.000 der Tickets vor Ort und teilte sich die anderen 8.000 mit Minas Arena. Allerdings war der Verein für die Kosten des Spiels verantwortlich, einschließlich der Ausgaben für die Sicherheit, und hatte keinen Zugriff auf Einnahmen aus anderen Bereichen des Stadions, beispielsweise Bars und Parkplätzen.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International

Copa do Brasil Trophäe von 1994 bis 2001
Trophäe des Taça Brasil 1966

National

Beinhaltet AMET Meisterschaft 1926, (LMDT: CA Mineiro), LMDT Meisterschaft 1932 (AMEG: Vila Novo AC) und Supercampeonato 2002 (regulärer Meister: AA Caldense). 1956 geteilte Meisterschaft mit CA Mineiro.

Auszeichnungen

  • Top 100 Klub Auszeichnung durch Confederação Nacional dos Clubes (Fernaclubes): 2016, 2017, 2018[22]

Aktueller Kader[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platzierungen in der Brasilianischen Fußball-Meisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tabelle beginnt mit der Zählung ab der Meisterschaft von 1971. Die früher ausgetragenen Wettbewerbe, welcher später als Meisterschaft anerkannt worden sind, wurden nicht berücksichtigt.

Saison Platz Saison Platz Saison Platz Saison Platz Saison Platz Saison Platz
1971 8 1981 19 1991 16 2001 21 2011 16 2021 141
1972 6 1982 24 1992 8 2002 9 2012 9 2022 11
1973 3 1983 17 1993 12 2003 1 2013 1 2023 14
1974 2 1984 34 1994 22 2004 13 2014 1
1975 2 1985 23 1995 3 2005 5 2015 8
1976 31 1986 8 1996 5 2006 8 2016 12
1977 16 1987 4 1997 20 2007 10 2017 5
1978 10 1988 8 1998 2 2008 3 2018 8
1979 6 1989 3 1999 5 2009 4 2019 17 
1980 10 1990 9 2000 3 2010 2 2020 111
1 
Cruzeiro spielte in diesem Jahr in der Série B

Platzierungen in der nationalen Rangliste des brasilianischen Fußball-Verbandes (CBF)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Berechnung des Rankings durch den Verband erfolgt aus einem Schlüssel, bei dem es Punkte für die Platzierungen in den Ligaklassen A bis D gibt sowie der Platzierung beim Copa do Brasil. Die genannte Platzierung ist das Ergebnis des genannten Jahres, nicht das der Veröffentlichung.

Saison Platz Saison Platz
2006 09. – 1.654 Punkte 2016 06. – 14.202 Punkte
2007 09. – 1.717 Punkte 2017 01. – 15.288 Punkte
2008 09. – 1.834 Punkte 2018 02. – 15.882 Punkte
2009 09. – 1.891 Punkte 2019 04. – 15.118 Punkte
2010 09. – 1.950 Punkte 2020 11. – 11.768 Punkte
2011 08. – 2.114 Punkte
2012 10. – 13.096 Punkte
2013 08. – 13.512 Punkte
2014 01. – 15.328 Punkte
2015 03. – 14.064 Punkte

Bekannte Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meiste Spiele Meiste Tore

Weitere bekannte Spieler

Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die fünf Trainer mit den meisten Spielen für Cruzeiro waren (Stand: 4. November 2018):[25]

1. Ílton Chaves: 362
2. Levir Culpi: 257
3. Niginho: 256
4. Ayrton Moreira: 206
5. Mano Menezes und Ênio Vargas de Andrade: 187

Frauenfußball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cruzeiros Fußballsektion für Frauen wurde im Spätjahr 2018 gegründet und spielt zur Saison 2019 zweitklassig.

Andere Sportarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben Fußball betreibt der Verein Abteilungen für Leichtathletik und Boccia. In früheren Tagen wurden noch weitere Sportarten unterstützt, u. a. unterhielt der Verein einst eine professionelle Volleyballmannschaft.

Volleyball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Volleyballmannschaft wurde 2009 durch eine Kooperation mit dem Associação Social e Esportiva Sada wieder belebt und somit entstand der Volleyballverein Sada Cruzeiro Vôlei, der u. a. bereits vierfacher Klubweltmeister und siebenfacher Südamerikameister ist.

American Football[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2017 betrieb Cruzeiro eine weitere Kooperation im Bereich des American Football. Den 2014 gegründeten Belo Horizonte Get Eagles wurde im März 2017 eine Kooperation vereinbart.[26] Die Mannschaft lief künftig unter dem Namen Sada Cruzeiro Futebol Americano auf und gewann in der Saison die Meisterschaft. Im Februar 2018 beendete Cruzeiro die Zusammenarbeit.[27]

Cruzeiro ging eine neue Partnerschaft ein. Am 9. März 2018 gab der Klub die Zusammenarbeit mit den Juiz de Fora Imperadores bekannt. Die Kooperation wurde unter dem Brand Cruzeiro Imperadores antreten.[28] Die Zusammenarbeit war auf die Saison befristet.

Anfang April 2021 gab Cruzeiro die Wiederaufnahme des Spielbetriebes in dem Sport an.[29] Der Klub gab die künftige Zusammenarbeit mit den Betim Bulldogs bekannt. Das Team war zu dem Zeitpunkt seit fünf Jahren aktiv und tritt in der Campeonato Brasileiro de Futebol Americano an.

Basketball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie auch im American Football, gab Cruzeiro Anfang April 2021, die Wiederaufnahme seiner Aktivitäten im Basketball bekannt. Unter dem ehemaligen Spieler von Cruzeiro Ítalo Fratezzi betrieb in den 1930er und 1940er Jahren wurde der Sport aktiv betrieben. Die Jugendbasketballmannschaft war im Jahr 1944 ungeschlagener Nationalmeister. Es wurde die Zusammenarbeit mit dem Ardesnorte-MG aus Montes Claros bekannt gegeben. Hier soll der unterklassige Klub zunächst an seinem Heimatstandort sukzessive aufgebaut werden, mit dem Ziel diesen in die oberste Spielklasse, der Campeonato Brasileiro de Basquete, zu führen.

Als Zeitplan von Cruzeiro EC Basquete wurde die Präsentation eines U-22-Teams für den Start des Trainings ab Mai. Ab Juli soll das Team für die Universitätsspiele von Minas Gerais werden, welches auch bei deren nationalen Ausgabe ab November teilnehmen soll. Im Oktober 2021 soll bereits eine Profimannschaft an der Mineiro-Meisterschaft für Erwachsene aufgestellt sein. Bereits zwei Jahre später konnte der Klub erstmals die Meisterschaft in der obersten Spielklasse gewinnen.[30]

Erfolge

  • Campeonato Brasileiro de Basquete: 2023

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erstes Spiel gegen Atlético Mineiro, Bericht auf memoriasdoesporte.com.br vom 29. August 2018, Seite auf portug., abgerufen am 30. August 2018
  2. rsssfbrasil.com: Minas Gerais Estate − List of Champions, abgerufen am 14. Januar 2024
  3. 70 Jahre neue Identität, Bericht auf globoesporte.globo.com vom 7. Oktober 2012, Seite auf portug., abgerufen am 21. Juni 2018
  4. rsssf.org: Copa Libertadores – Topscorers
  5. 800 Millionen Real Schulden, Bericht auf otempo.com.br vom 29. Mai 2020, Seite auf portug., abgerufen am 3. Juni 2020
  6. Vermeidung Punktabzug 2020, Bericht auf terra.com.br vom 28. Mai 2020, Seite auf portug., abgerufen am 3. Juni 2020
  7. Transferverbot 2020, Bericht auf otempo.com.br vom 3. September 2020, Seite auf portug., abgerufen am 8. September 2020
  8. FIFA Zahlungen Oktober 2020, Bericht auf otempo.com.br vom 16. Oktober 2020, Seite auf portug., abgerufen am 28. Oktober 2020
  9. Ende Transfersperre, Bericht auf otempo.com.br vom 27. Oktober 2020, Seite auf portug., abgerufen am 28. Oktober 2020
  10. Transfersperre 2021, Bericht auf uol.com.br vom 1. Juli 2021, Seite auf portug., abgerufen am 29. November 2021
  11. Umwandlung SAF, Bericht auf otempo.com.br vom 29. November 2021, Seite auf portug., abgerufen am 30. November 2021
  12. Ronaldo kauft Cruzeiro, Bericht auf otempo.com.br vom 18. Dezember 2021, Seite auf portug., abgerufen am 18. Dezember 2021
  13. Entwicklung des Logos
  14. Logo 2021, Bericht auf otempo.com.br vom 24. Januar 2021, Seite auf portug., abgerufen am 25. Januar 2021
  15. Trikothistorie (Memento vom 7. Oktober 2009 im Internet Archive), Bericht auf cruzeiro.com.br, abgerufen am 7. Juni 2017
  16. Umbro Ausrüster ab 2016, Bericht auf oglobo.globo.com vom 25. April 2016, Seite auf portug., abgerufen am 21. Juni 2018
  17. Betfair, Bericht auf globo.com vom 29. Februar 2024, Seite auf portug., abgerufen am 1. März 2024
  18. Fernando Pieruccetti
  19. Spitzname: Schwarze Bestie (portugiesisch)
  20. Bradley Rial: Cruzeiro signs stadium deal for return to Série A. In: thestadiumbusiness.com. 30. Januar 2023, abgerufen am 31. Januar 2023 (englisch).
  21. Auszug Mineirão, Bericht auf tenhomaisdiscosqueamigos.com vom 24. Januar 2023, Seite auf portug., abgerufen am 20. Juni 2023
  22. Top 100 Klub 2018, Bericht auf otempo.com.br vom 6. November 2018, Seite auf portug., abgerufen am 13. November 2018
  23. Fábio 976 Spiele, Bericht auf metropoles.com vom 6. Januar 2022, Seite auf portug., abgerufen am 6. Januar 2022
  24. Gilmar Laignier: Dono de marca expressiva no Cruzeiro, Deivid iniciou trajetória com gol e vitória em clássico. Em apenas cinco meses, Deivid marcou 28 gols e ostentou média invejável. In: mg.superesportes.com.br (Superesportes). S/A Estado de Minas, 12. Dezember 2015, abgerufen am 12. Mai 2023 (brasilianisches Portugiesisch).
  25. Trainer Einsätze, Bericht auf otempo.com.br vom 5. November 2018, Seite auf portug., abgerufen am 6. November 2018
  26. Kooperation American Football 2017, Bericht auf globoesporte.globo.com vom 10. März 2017, Seite auf portug., abgerufen am 12. März 2018
  27. Beendigung Get Eagles (Memento vom 7. März 2018 im Internet Archive) Sada Cruzeiro Futebol Americano, Bericht auf otempo.com.br vom 28. Februar 2018, Seite auf portug., abgerufen am 12. März 2018
  28. Cruzeiro Imperadores Gründung, Bericht auf vavel.com vom 10. März 2018, Seite auf portug., abgerufen am 12. März 2018
  29. Wiederaufnahme American Football und Basketball, Bericht auf otempo.com.br vom 6. April 2021, Seite auf portug., abgerufen am 8. April 2021
  30. Basketballmeister 2023, Bericht auf otempo.com.br vom 11. Juni 2023, Seite auf portug., abgerufen am 12. Juni 2023