Gallin

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Wappen Deutschlandkarte
Gallin
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Gallin hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 30′ N, 10° 50′ OKoordinaten: 53° 30′ N, 10° 50′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ludwigslust-Parchim
Amt: Zarrentin
Höhe: 39 m ü. NHN
Fläche: 22,71 km2
Einwohner: 580 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 26 Einwohner je km2
Postleitzahl: 19258
Vorwahlen: 038842, 038843, 038851
Kfz-Kennzeichen: LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB
Gemeindeschlüssel: 13 0 76 039
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Amtsstraße 4-5, 19246
Zarrentin am Schaalsee
Website: www.gemeinde-gallin.de
Bürgermeister: Klaus-Dieter Müller
Lage der Gemeinde Gallin im Landkreis Ludwigslust-Parchim
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Karte

Gallin ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Zarrentin mit Sitz in der Stadt Zarrentin am Schaalsee verwaltet. Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Ortsteile Gallin, Hof-Gallin und Nieklitz.[2]

Geografie

Gallin liegt im Westen Mecklenburg-Vorpommerns an der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein. Durch das Gemeindegebiet fließt die Boize in südlicher Richtung zur Sude.

Politik

Wappen

Blasonierung: „In Grün eine silberne Spitze, belegt mit einer roten Kapelle mit zwei betagleuchteten quadratischen Fenstern, einem spitzbedachten Holzturm und einer offenen Tür; vorn eine schräg liegende silberne Pfeilspitze; hinten eine silberne Windrose, oben besteckt mit einer halben goldenen Lilie.“[3]

Das Wappen wurde von Manfred Sturzenbecher entworfen und der Gemeinde am 13. Februar 2003 durch den Innenminister des Landes verliehen.[4] Es wurde unter Nr. 276 in der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Flagge

Flagge der Gemeinde Gallin
Flagge der Gemeinde Gallin

Die Flagge der Gemeinde ist gleichmäßig längsgestreift von Weiß und Grün. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils drei Fünftel der Höhe des weißen und des grünen Streifens übergreifend, das Gemeindewappen. Die Länge des Flaggentuches verhält sich zur Höhe wie 5 zu 3.[3]

Geschichte

Gallin

Gallin wird 1230 als Galin im Ratzeburger Zehntregister als Dorf des Landes Boizenburg erstmals urkundlich erwähnt. Der Name ist altslawischen Ursprungs und bedeutet Ort des Gala[5].

Später gehörte Gallin zusammen mit den Orten Bernstorf, Camin, Neuenkirchen und Tessin der Raubritterfamilie Züle, welche jedoch 1349 vertrieben wurde. 1399 ging Gallin an den Herzog Albrecht III. über. Herzog Johann Albrecht II. verlehnte das Gut und Dorf Gallin 1627 an Heinrich Husanus, in dessen Familienbesitz Gallin bis zu seinem Tod 1673 blieb. Danach wurde das Dorf wieder Besitz der mecklenburgischen Herzöge. Im selben Jahr wurde Gallin an die Gebrüder von Wedemhof zu Lübeck verkauft, welche es dem Lübecker Bürgermeister Hieronymus von Dorne vererbten. Für 1000 Taler kaufte Herzog Friedrich Wilhelm im Jahr 1705 das Gut. Von 1713 bis 1730 wurde der Ort an David Johann Braunschweig und anschließend an seine Witwe verpfändet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Gallin zunächst weiterhin landwirtschaftlich geprägt. Ab 1990 entstand auf Gemeindegebiet und demjenigen der nördlich benachbarten Gemeinde Lüttow-Valluhn das größte neu geschaffene Gewerbegebiet Mecklenburg-Vorpommerns. Hier haben sich, begünstigt durch die Lage unmittelbar an der Autobahn Hamburg - Berlin mit eigener Abfahrt, vorrangig Unternehmen aus dem Transportgewerbe niedergelassen.

Nieklitz

Auch Nieklitz wird 1230 im Ratzeburger Zehntregister erstmals urkundlich erwähnt. Der Name ist ebenfalls altslawischer Herkunft und lautete damals Niclesse was soviel bedeutet wie Nachkommen des Nikol.[6]Ursprünglich gehörte das Dorf den Herren von Roddin, die es an die Herren von Züle verkauften. Im März 1370 schenkten Kuno von Züle und dessen Sohn Vicke das Dorf dem Kloster Zarrentin, nach 1552 wurde es Teil des fürstlichen Amtes Zarrentin unter den Namen Fürstlicher Hof bzw. Amtshof. Im Jahr 1857 hatte Nieklitz 76 Einwohner.

Im Juli 1894 kam es in Nieklitz bei Bauarbeiten für eine Scheune des Rademachers zu einem Aufsehen erregenden Schatzfund, bei dem 152 kleinere deutsche Silbermünzen aus der Zeit von 1667 bis 1734 gefunden wurden.[7]

1947 begann man im Nieklitzer Moor mit der Torfgewinnung, diese wurde 1958 wieder eingestellt. Das Moor wurde Naturschutzgebiet.

1998 wurde das Zukunftszentrum Mensch-Natur-Technik-Wissenschaft von Berndt Heydemann ins Leben gerufen, wofür er 2005 den Umweltpreis der Bundesstiftung Umwelt erhielt.

Sehenswürdigkeiten

  • Fachwerk-Dorfkapelle Gallin
  • Freilicht-Holzskulpturenausstellung in Gallin

Die Baudenkmale der Gemeinde sind in der Liste der Baudenkmale in Gallin aufgeführt.

Verkehrsanbindung

Die Bundesstraße 195 durchquert die Gemeinde von Norden nach Süden. Die Bundesautobahn 24 verläuft etwa zwei Kilometer nördlich von Gallin und wird über den Anschluss Zarrentin erreicht. Der Anschluss Gallin besteht nur aus einer Abfahrt, die aus Richtung Hamburg nutzbar ist.

Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Schwanheide und Boizenburg/Elbe an der Bahnstrecke Hamburg–Berlin. Schwanheide ist etwa 14 Kilometer von Gallins Dorfkern entfernt, Boizenburg 16 Kilometer. Wochentags verbinden Buslinien der Ludwigsluster Verkehrsgesellschaft Gallin mit Boizenburg.

Commons: Gallin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. § 1 der Hauptsatzung (PDF; 42 kB) der Gemeinde
  3. a b § 2 der Hauptsatzung (PDF; 42 kB) der Gemeinde
  4. Mecklenburg-Magazin der Schweriner Volkszeitung, Nr. 3/2005.
  5. Paul Kühnel: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 46, 1881, ISSN 0259-7772, S. 3–168, hier S. 47.
  6. Paul Kühnel: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 46, 1881, S. 3–168, hier S. 100.
  7. Otto Oertzen: Der Münzfund von Nieklitz, in: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde., Bd. 60, Nr. 3 (1895), S. 41-42.