Straßenbahn Dresden

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Straßenbahn Dresden
Bild
Bild
Straßenbahn des Typs NGT6DD am Zwinger
Basisinformationen
Staat Deutschland
Stadt Dresden
Eröffnung 26. September 1872
Betreiber DVB
Verkehrs­verbund VVO
Infrastruktur
Streckenlänge 134,3 km
Gleislänge 296,1 km
Spurweite 1450 mm
Stromsystem 600 V DC Oberleitung
Haltestellen 259
Betriebshöfe 3
Betrieb
Linien 12
Linienlänge 213,1 km
Reise­geschwindigkeit 20,2 km/h
Fahrzeuge 47 NGT6DD-ER
13 NGT6DD-ZR
23 NGT8DD
40 NGT D8DD
43 NGT D12DD
19 T4D-MT und TB4D
5 Triebköpfe und 7 Mittelwagen
der Güterstraßenbahn (CarGoTram)
Statistik
Bezugsjahr 2013
Einwohner im
Einzugsgebiet
600,764 Tsd.
Fahrleistung 13,1 Mio. Zugkilometer/Jahrdep1
Netzplan
Netzplan
Topografisches Streckennetz, Stand Oktober 2012

Die Straßenbahn Dresden ist der wichtigste Träger des ÖPNV in Dresden. Das Straßenbahnnetz umfasst derzeit eine gesamte Streckenlänge von 134,3 Kilometern[1] und hat die einzigartige Spurweite von 1450 Millimetern. Die erste elektrische Straßenbahn verkehrte im Jahr 1893. Betrieben wird das Straßenbahnnetz von der Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB).

Geschichte

Pferdestraßenbahn

Doppeldeckwagen der 1881 eröffneten Pferdestraßenbahnlinie Böhmischer Bahnhof – Tannenstraße - Arsenal der Tramways Company of Germany Ltd.; die Arsenal-Wagen verfügten über eine grüne Stirnscheibe mit einem großen weißen "A". Aus dieser Linie wurde später die "7", die noch heute ihre historische Stammstrecke über die Königsbrücker Straße befährt.

Im Jahr 1838 erhielt Dresden mit einer ersten Pferdeomnibus-Linie einen Vorläufer des öffentlichen Personenverkehrs. In den folgenden Jahren wurde dieses Netz weiter ausgebaut und verband auch nähere Vororte. Der 26. September 1872 brachte die Eröffnung der ersten Pferdestraßenbahnlinie mit einem Spurmaß von 1440 mm.[2] Dieses Prinzip ersetzte nach und nach den Pferdeomnibus, dessen letzte zwei Linien 1899 eingestellt wurden.

Die erste Pferdebahnstrecke führte vom Pirnaischen Platz (dem östlichen Zugang zur Innenstadt) zum wohlhabenden Vorort Blasewitz. Sie wurde durch die Continental-Pferdeeisenbahn-Actiengesellschaft (Unternehmenssitz in Berlin) betrieben. Bis 1873 wurde die Strecke bis Plauen verlängert. Nach dieser ersten Linie wurden aber nur zögerlich Pferdeomnibus-Linien ersetzt. 1879 pachtete die Tramways Company of Germany Ltd. mit Sitz in London diese Linie und setzt sich in Folge für einen weiteren Ausbau ein. Wegen der Farbe ihrer Wagen wurde diese Gesellschaft im Volksmund Die Gelbe genannt.

Nach Meinungsverschiedenheiten zwischen der Stadt und der englischen Gesellschaft wurde 1889 die Deutsche Strassenbahn-Gesellschaft in Dresden konzessioniert. Wegen der Farbe ihrer Wagen wurde diese Gesellschaft im Volksmund Die Rote genannt. Am 6. Juli 1893 eröffnete die rote Gesellschaft die erste elektrische Straßenbahn Sachsens vom Schloßplatz nach Blasewitz. Die Tramways Company konnte nur auf der Vorortstrecke zwischen Blasewitz und Laubegast einen elektrischen Betrieb durchführen, weil die Stadt ausländischen Gesellschaften keine Konzession für den elektrischen Straßenbahnbetrieb erteilte. 1894 wurde die gelbe Gesellschaft deshalb aufgelöst und für ihre Anlagen in Dresden die Dresdner Straßenbahn-Gesellschaft gegründet.

Die Elektrifizierung dauerte etwa zehn Jahre. Die vormaligen Pferdebahnwagen wurden zu Anhängern für die elektrischen Straßenbahnen umgebaut.

Vereinigung des Nahverkehrs – Die Städtische Straßenbahn

Die Stadt Dresden übernahm 1905 beide Straßenbahngesellschaften und schloss sie am 1. Januar 1906 zur Städtische Straßenbahn zu Dresden zusammen.

Im Jahr 1909 wurde das Liniennetz erstmals reformiert. Auch die ursprünglich meterspurigen Strecken der Dresdner Vorortbahn (Niedersedlitz – Laubegast) und der Lößnitzbahn (Mickten – Kötzschenbroda) wurden (nach Umspurung) in das Netz eingegliedert. 1911 wurde die Strecke nach Klotzsche (bis Schänkhübel) eingerichtet. In den 1920er Jahren wurde der Postplatz, schon damals ein zentraler Verkehrsknotenpunkt in Dresden, umgebaut. Dabei entstand als Wartehalle der dortigen Straßenbahnhaltestellen die heute denkmalgeschützte Käseglocke.

Triebwagen von 1927

Dresdner Straßenbahn AG

Am 1. Januar 1930 wurde die städtische Straßenbahn wieder in eine private Form umgewandelt und die Dresdner Straßenbahn AG gegründet.

Großer Hecht

Im Herbst 1931 wurde erstmals der Große Hechtwagen eingesetzt. Er gehörte damals zu den längsten Straßenbahnwagen. Eine wesentliche Neuerung war auch, dass der Fahrer einen Sitzplatz hatte. Auch nach dem Krieg wurden noch Wagen dieses Typs ausgeliefert. 1934 folgte die kleinere zweiachsige Variante, der Kleine Hecht.

1941 wurde die DRÜVEG von der Dresdner Straßenbahn AG übernommen. Damit gehörte nun auch die bislang von der DRÜVEG betriebene Lockwitztalbahn zum Netz der Dresdner Straßenbahn AG.

Straßenbahnbetrieb 1949 im Trümmerfeld der Inneren Altstadt (Blick vom Ende der Prager Straße entlang der See- und Schloßstraße zur Katholischen Hofkirche und dem Georgenbau des Residenzschlosses)

Die Zeit nach dem Krieg

Durch die Luftangriffe am 13. und 14. Februar 1945 wurde das Oberleitungsnetz der Straßenbahnen zu etwa 75 % zerstört. Der Straßenbahnverkehr in Dresden wurde am 12. Mai 1945 wieder aufgenommen. Bis zur Betriebsfähigkeit von Teilstrecken in der stark zerstörten Innenstadt dauerte es aber bis in den Sommer 1945. Einige Strecken blieben aufgrund der großen Zerstörungen auch dauerhaft eingestellt, so etwa die über den Neumarkt. Andere Strecken wurden bis 1950 zur Materialgewinnung zur Reparatur wichtigerer Strecken eingestellt, beispielsweise die von Bühlau nach Weißig (siehe auch unter Bahnstrecke Dürrröhrsdorf–Weißig) und die durch die Hüblerstraße.

Zeit der DDR

Die Tatra-Einheiten sind seit 1969 im Einsatz und wurden in Mehrfachtraktion verwendet. Im Nachtverkehr der 1990er Jahre fuhren sie mitunter auch als Einzelwagen.
Von Laubegast nach Cossebaude: Linie 19 auf der Borsbergstraße im Sommer 1958
Gleisbau in der Warthaer Straße 1969

Der bislang schwerste Straßenbahnunfall in der Geschichte der Stadt Dresden ereignete sich am 9. Dezember 1959 in Dresden-Plauen. Durch zu schnelles Fahren auf der vereisten abschüssigen Strecke von Coschütz entgleiste der Beiwagen der Linie 11 in der Haarnadelkurve Westendring, wobei es elf Tote und über 70 Verletzte gab.

In den Straßenbahnzügen wurde der Schaffnerbetrieb schrittweise abgeschafft. Zunächst wurde der Triebwagen nur noch für Zeitkarteninhaber eingerichtet und mit „Z“ markiert. Dann entfiel der Schaffner für den mittleren Waggon bei zwei Anhängern, sodass nur noch der letzte Wagen für zahlende Fahrgäste verblieb („ZZ“). Der Schaffner im letzten Wagen kassierte und übernahm das Abfertigungssignal an Haltestellen und beim Rangieren. Ab Ende 1963 wurde der schaffnerlose Betrieb durch Einsatz von Zahlboxen eingeführt. Die Wagen waren dann mit „OS“ (Ohne Schaffner) gekennzeichnet. Der Fahrer war danach für das Abfertigen an Haltestellen selbst verantwortlich.

Ab Ende der 1960er Jahre wurden Straßenbahnwagen des tschechoslowakischen Herstellers ČKD Tatra beschafft und eingesetzt. Dresden war für ČKD Tatra ein Testfeld für den Export der Triebwagen in die DDR. Drei Triebwagen des Typs Tatra T3 (6401, 6402, 6405) waren 1964 und 1965 in Dresden in Betrieb. Der Einsatz dieses Typs war auf Grund der Breite von 2,50 Meter im Liniendienst nur eingeschränkt möglich und wurde nur auf den Strecken Betriebshof Waltherstraße – Betriebshof Tolkewitz und Neustädter Markt – Bahnhof Klotzsche eingesetzt.[3]

Speziell für die Verkehrsbetriebe der DDR entstand deshalb der Tatra T4D mit 2,20 Meter Breite. Die Verkehrsbetriebe der Stadt Dresden bezogen diese Trieb- und Beiwagen von 1968 bis 1984. Die Tatra-Wagen hatten zunächst eine rot-beige Lackierung. Wegen der nun bestehenden Möglichkeit, bis zu 45 Meter lange Großzüge (Triebwagen+Triebwagen+Beiwagen) einzusetzen, wurde das Netz am 4. Mai 1969 reformiert. Einige Grundzüge dieser Veränderungen sind bis heute erhalten geblieben. 1986 wurde auch der Tatra T6A2D in Dresden erprobt und blieb in geringer Stückzahl bis 2001 in Betrieb.

Am 18. Dezember 1977 fand die letzte Straßenbahnfahrt auf der Lockwitztalbahn statt. Danach erfolgten noch Überführungsfahrten der restlichen Fahrzeuge, ehe Anfang 1978 die Oberleitung demontiert wurde. Auch einzelne andere Strecken wurden bis 1990 stillgelegt, so etwa am 26. Mai 1974 die Strecke nach Freital-Hainsberg oder am 9. April 1985 die Strecke nach Pillnitz. Die Stilllegung der Strecke nach Cossebaude wurde zwar noch zu Zeiten der DDR beschlossen, aber erst am 2. Dezember 1990, wenige Wochen nach der Wiedervereinigung vollzogen.

Historische Entwicklung des Liniennetzes der Dresdner Straßenbahn

Liniennetzübersichten, zusammengestellt nach Geschichte der Dresdner Straßenbahn[4]

Linienübersicht im Jahre 1901

Anfangsstation Endstation Bemerkung
Dresdner Straßenbahn AG
Plauen Blasewitz/Loschwitz
Hauptbahnhof Johannstadt (Fürstenstr.)
Georgplatz Neustadt (Hechtstr.)
Hauptbahnhof Albertstadt (Arsenal)
Strehlen Neustadt (Waldschlößchen)
Waldschlößchen Bühlau
Postplatz Wölfnitz
Postplatz Plauen
Postplatz Mickten
Laubegast Cotta
Georgplatz Neustädter Bahnhof
Blasewitz Neugruna (Ludwig-Hartmann-Str.)
Deutsche Straßenbahngesellschaft
Friedrichstadt (Friedrichstr.) Blasewitz
Theaterplatz Neumarkt
Wilder Mann Südvorstadt (Bergkeller)
Neustädter Bahnhof Marienstr.
Trachenberge (St. Pauli-Friedhof) Neustadt (Albertplatz)
Neumarkt Gruna
Albertstadt (Grenadierkaserne) Johannstadt (Güntzplatz.)
Schlossplatz Loschwitz
Postplatz Plauen (Habsburger Str.)
Hauptbahnhof Südvorstadt (Ackermannstr.) Ringlinie

Linienübersicht im Jahre 1906/07

(nach der Übernahme der beiden Straßenbahngesellschaften durch die Stadt, jetzt „Städtische Straßenbahn“)

Linien-Nr. Anfangsstation Endstation Bemerkung
1 Loschwitz/Neugruna Plauen
2 Blasewitz Friedrichstraße
3 Hauptbahnhof Johannstadt (Fürstenstr.) über Pirnaischer Platz
4 Theaterplatz Neumarkt innere Ringlinie
5 Neustadt (Hechtstr.) Georgplatz
6 Wilder Mann Räcknitz
7 Albertstadt (Arsenal) Hauptbahnhof
8 Wilder Mann Südvorstadt (Bergkeller)
9 Neustadt (Waldschlößchen) Leubnitz-Neuostra
10 Neustädter Bahnhof Marienstr.
11 Neustädter Bahnhof Bühlau
12 Trachenberge (St. Pauli-Friedhof) Neustadt (Albertplatz)
15 Postplatz Plauen
16 Albertstadt (Grenadierkaserne) Johannstadt (Güntzplatz.)
18 Schloßplatz Loschwitz
19 Laubegast Cotta
21 Tolkewitz Cotta (Hamburger Str.)
22 Postplatz Plauen (Habsburger Str.)
23 Striesen (Geisingstr.) Bahnhof Wettiner Str. über Postplatz
24 Neustädter Bahnhof Südvorstadt (Reichenbachstr.)
26 Hauptbahnhof Zschertnitz
28 Hauptbahnhof Johannstadt (Fürstenstr.) über Ausstellungsgelände (Stübelplatz)
30 Altmarkt Striesen (Altenberger Str.)

Linienübersicht im Jahre 1909

Linien-Nr. Anfangsstation Endstation Bemerkung
1 Loschwitz/Neugruna (Ludwig-Hartmann-Str.) Plauen
2 Blasewitz Friedrichstraße 1910 bis Schlachthof verlängert
3 Neustädter Bahnhof Striesen (Barbarossaplatz) über Huttenstr. bzw. Augsburger Str.
4 Neustädter Bahnhof Südvorstadt (Schnorrstraße) innere Ringlinie
5 Neustadt (Hechtstr.) Zschertnitz
6 Wilder Mann Räcknitz
7 Albertstadt (Arsenal) Wölfnitz/Altcotta
9 Neustadt (Waldschlößchen) Leubnitz-Neuostra
11 Neustädter Bahnhof Bühlau bis Weißig verlängert
12 Trachenberge (St. Pauli-Friedhof) Seidnitz
15 Plauen Mickten bis Radebeul – Kötzschenbroda verlängert
16 Albertstadt (Grenadierkaserne) Südvorstadt (Reichenbachstr.)
18 Schloßplatz Loschwitz bis Pillnitz verlängert
19 Laubegast Cotta
21 Tolkewitz Cotta bis Cossebaude verlängert
22 Striesen (Altenberger Str.) Plauen (Habsburger Str.) bis Freital – Hainsberg verlängert
23 Striesen (Geisingstr.) Johannstadt (Pfotenhauer Str.) über Postplatz – Hauptbahnhof
26 Blasewitz Friedrichstraße

Linienübersicht im Jahre 1929

Linien-Nr. Anfangsstation Endstation Bemerkung
1 Loschwitz Plauen (Habsburger Str.)
2 Loschwitz Schlachthof
3 Wilder Mann Striesen (Altenberger Str.)
4 Hauptbahnhof Johannvorstadt (Pfotenhauer Str.) innere Ringlinie
5 Trachenberge (St. Pauli-Friedhof) Südvorstadt (Nürnberger Str.)
6 Wilder Mann Räcknitz (ab 1931 nach Coschütz) über Postplatz – Plauen (Chemnitzer Str.)
7 Albertstadt (Industriegelände) Wölfnitz
9 Albertstadt (Grenadierkaserne) Leubnitz-Neuostra
10 Übigau Striesen (Altenberger Str.)
11 Zschertnitz Bühlau ab 1931 bis Weißig
12 Trachenberge (St. Pauli-Friedhof) Niedersedlitz
13 Neustadt (Waldschlößchen) Dobritz
14 Mickten Hauptbahnhof ab 1931 bis Zschertnitz
15 Coschütz Trachau (Geblerstr.) ab 1931 verlängert bis Coswig – Weinböhla
16 Neugruna (Ludwig-Hartmann-Str.) Plauen (Habsburger Str.)
17 Mickten Striesen (Gottleubaer Str.)
18 Loschwitz Leutewitz (Gottfried-Keller-Str.)
19 Cossebaude Niedersedlitz ab 1931 über Tolkewitz – Leuben (Klettestr.)
20 Leutewitz Striesen (Altenberger Str.)
21 Gruna Cotta Plauen (Habsburger Str.)
22 Laubegast Plauen (Habsburger Str.) bis Freital – Hainsberg verlängert
26 Hauptbahnhof Neustädter Bahnhof Ringlinie „26er-Ring“

Linienübersicht im Jahre 1938

Linin-Nr. Anfangsstation Endstation Bemerkung
1 Loschwitz Plauen (Planetteastr.)
2 Loschwitz Schlachthof
3 Wilder Mann Striesen (Altenberger Str.)
5 Trachenberge (St. Pauli-Friedhof) Hauptbahnhof
6 Wilder Mann Coschütz
7 Weixdorf Wölfnitz
8 Hellerau Wölfnitz
9 Albertstadt (Grenadierkaserne) Leubnitz-Neuostra
10 Übigau Striesen (Altenberger Str.)
11 Weißig – Bühlau Südvorstadt (Nürnberger Str.)
13 Trachenberge (St. Pauli-Friedhof) Dobritz
14 Zschertnitz Mickten
15 Weinböhla Niedersedlitz
16 Neugruna (Ludwig-Hartmann-Str.) Plauen (Planetteastr.)
17 Mickten Striesen (Gottleubaer Str.)
18 Pillnitz Leutewitz (Gottfried-Keller-Str.)
19 Niedersedlitz Cossebaude
20 Leutewitz Striesen (Altenberger Str.)
22 Laubegast Hainsberg über Freital
25 Trachau Kleinzschachwitz
26 Hauptbahnhof Neustädter Bahnhof Ringlinie „26er-Ring“
31 Niedersedlitz Kreischa

Linienübersicht im Jahre 1945

Nach dem Bombenangriffen vom Februar 1945 existierte kein zusammenhängendes Netz mehr. Es gab nur noch einzelne Teillinien (bis Mai 1945 auf etwa 123 km Streckenlänge).

Linienübersicht Ende Februar 1945

Linien-Nr. Anfangsstation Endstation Bemerkung
7/8 Weixdorf/Hellerau Neustadt (Bischofsweg)
11 Weißig Weißer Hirsch (Plattleite)
15 Weinböhla Mickten
19 Cossebaude Cotta (Schunkstr.)
22 Hainsberg Bhf. Freital
31 Niedersedlitz Kreischa

Linienübersicht am 2. Juni 1945

Linien-Nr. Anfangsstation Endstation Bemerkung
3 Laubegast Johannstadt (Sachsenplatz)
6 Wilder Mann Neustädter Bahnhof
7 Weixdorf Neustadt (Bischofsweg)
8 Hellerau Neustadt (Bischofsweg)
9 Dobritz Lüttichaustr.
10 Übigau Mickten
11 Weißig – Bühlau Neustadt (Forststr.)
13 Trachenberge (St. Pauli-Friedhof) Neustädter Bahnhof
15 Weinböhla Neustadt (Uferstr.)
115 Niedersedlitz Johannstadt (Stübelplatz)
16 Neugruna (Ludwig-Hartmann-Str.) Johannstadt (Sachsenplatz)
18 Pillnitz Johannstadt (Sachsenplatz)
18 Friedrichstadt (Cottaer Str.) Leutewitz (Gottfried-Keller-Str.)
19 Niedersedlitz Johannstadt (Fürstenplatz)
20 Leutewitz Wölfnitz
22 Hainsberg Plauen (Planetteastr.) über Freital
25 Johannstadt (Stübelplatz) Kleinzschachwitz
26 Johann-Georgen-Allee Johannstadt (Sachsenplatz)
31 Niedersedlitz Kreischa

Seit dem 14. Juli 1945 gab es wieder eine durchgehende Straßenbahnverbindung durch die zerstörte Innenstadt. Die Linie 22 verkehrte wieder zwischen Hainsberg – Freital – Innenstadt (ohne Halt) – Tolkewitz.

Linienübersicht am 31. Dezember 1945

Linien-Nr. Anfangsstation Endstation Bemerkung
2 Schlachthof Neustadt (Forststr.)
3 Striesen (Huttenstr.) Striesen (Altenberger Str.)
6 Wilder Mann Wallstr.
6 Plauen (Fritz-Schulze-Str.) Coschütz
7 Weixdorf Georgplatz ab Ende 1946 wieder bis Wölfnitz
8 Hellerau Georgplatz ab Ende 1946 wieder bis Wölfnitz
9 Dobritz Neustädter Bahnhof ab Ende 1946 bis Klotzsche (Deutsche Eiche) verlängert
10 Übigau Mickten ab Ende 1946 bis Südvorstadt (Nürnberger Str.)
11 Weißig – Bühlau Neustädter Bahnhof ab Ende 1946 wieder bis Südvorstadt (Nürnberger Str.)
13 Trachenberge (St. Pauli-Friedhof) Leubnitz-Neuostra
15 Weinböhla Wallstr.
115 Niedersedlitz Freital (Straßenbahnhof)
16 Neugruna (Ludwig-Hartmann-Str.) Johannstadt (Sachsenplatz) ab Ende 1946 bis Neustädter Bahnhof verlängert
18 Pillnitz Leutewitz (Gottfried-Keller-Str.)
19 Niedersedlitz Cossebaude
20 Leutewitz Wölfnitz
22 Laubegast Hainsberg über Freital
25 Trachau (Geblerstr.) Kleinzschachwitz
26 Lüttichaustr. Johannstadt (Sachsenplatz) ab Ende 1946 wieder als Ringlinie „26er-Ring“
31 Niedersedlitz Kreischa

Linienübersicht am 31. Dezember 1949

Linie Nr. Anfangsstation Endstation Bemerkung
2 Loschwitz Schlachthof
3 Tolkewitz Freital (Straßenbahnhof)
4 Trachenberge Mockritz
7 Weixdorf Wölfnitz
8 Hellerau Leutewitz
9 Wilder Mann Kleinzschachwitz
11 Bühlau Coschütz
13 Übigau Leubnitz
15 Südvorstadt (Nürnberger Str.) Weinböhla
16 Wilder Mann Laubegast
18 Pillnitz Leutewitz (Gottfried-Keller-Str.)
19 Niedersedlitz Cossebaude
31 Niedersedlitz Kreischa

Linienübersicht am 31. Dezember 1950

Linien-Nr. Anfangsstation Endstation Bemerkung
2 Loschwitz (Calberlastr.) Schlachthof
3 Tolkewitz Freital (Straßenbahnhof)
4 Trachenberge Mockritz
5 Leutewitz Übigau
6 Südvorstadt (Nürnberger Str.) Klotzsche
7 Weixdorf Wölfnitz
8 Hellerau Leutewitz
9 Wilder Mann Kleinzschachwitz
10 Johannstadt Reick
11 Bühlau Coschütz
12 Kleinzschachwitz Hainsberg
13 Leubnitz Radebeul-Ost
14 Niedersedlitz Radebeul-West
15 Südvorstadt (Nürnberger Str.) Weinböhla
16 Wilder Mann Laubegast
17 Leuben Wölfnitz
18 Pillnitz Cotta
19 Niedersedlitz Cossebaude
31 Niedersedlitz Kreischa

Linienübersicht Ende 1961

Linie Nr. Anfangsstation Endstation Bemerkung
2 Loschwitz (Calberlastr.) Schlachthof
3 Tolkewitz Freital (Straßenbahnhof)
4 Trachenberge Mockritz
5 Reick Übigau
6 Südvorstadt (Nürnberger Str.) Industriegelände
7 Weixdorf Wölfnitz
8 Hellerau Leutewitz
9 Wilder Mann Kleinzschachwitz
10 Striesen Übigau
11 Bühlau Coschütz
12 Niedersedlitz Hainsberg
13 Leubnitz Radebeul-Ost
14 Kleinzschachwitz Radebeul-West
15 Plauen (Münchner Str.) Weinböhla
16 Wilder Mann Niedersedlitz
17 Niedersedlitz Wölfnitz
18 Pillnitz Leutewitz
19 Laubegast Cossebaude
20 Johannstadt Cotta
31 Niedersedlitz Kreischa
50 Laubegast Cotta Sonderlinie im Berufsverkehr
51 Niedersedlitz Gohlis (Strbf) Sonderlinie im Berufsverkehr
52 Industriegelände Radebeul-Ost Sonderlinie im Berufsverkehr
53 Industriegelände Tolkewitz Sonderlinie im Berufsverkehr
54 Leuben Radebeul-West Sonderlinie im Berufsverkehr
55 Plauen Coswig Sonderlinie im Berufsverkehr
56 Südvorstadt Wilder Mann Sonderlinie im Berufsverkehr
57 Wölfnitz Strbf.Klotzsche Sonderlinie im Berufsverkehr
59 Hainsberg Radebeul-West Sonderlinie im Berufsverkehr

Linienübersicht ab 4. Mai 1969 (neues Liniennetz)

Linien-Nr. Anfangsstation Endstation Bemerkung
1 Coschütz Johannstadt
2 Laubegast Cotta
3 Wilder Mann Freital-Hainsberg
4 Pillnitz Radebeul-West
5 Südvorstadt (Nürnberger Str.) Weinböhla
6 Wilder Mann Niedersedlitz
7 Weixdorf Wölfnitz
8 Hellerau Leutewitz
9 Kleinzschachwitz Übigau
10 Tolkewitz Schlachthof
11 Bühlau Plauen
12 Cossebaude Niedersedlitz
13 Leubnitz Radebeul Ost
14 Kleinzschachwitz Leutewitz
31 Niedersedlitz Kreischa

Linienübersicht Ende 1975

Linien-Nr. Anfangsstation Endstation Bemerkung
1 Cossebaude Johannstadt
2 Laubegast Cotta
3 Wilder Mann Plauen
4 Pillnitz Radebeul-West
E4 Postplatz Radebeul-West
5 Südvorstadt (Nürnberger Str.) Weinböhla
6 Wilder Mann Niedersedlitz
7 Weixdorf Wölfnitz
E7 Industriegelände Wölfnitz
8 Hellerau Leutewitz
9 Kleinzschachwitz Übigau
10 Tolkewitz Schlachthof
11 Bühlau Plauen
12 Niedersedlitz Coschütz
13 Reick Übigau
E13 Reick Radebeul-Ost
14 Kleinzschachwitz Leutewitz
15 Wölfnitz Loschwitz
31 Niedersedlitz Kreischa

Fahrzeuge

Der 45 Meter lange Niederflurgelenktriebwagen NGT D12DD ist das Vorzeigefahrzeug der DVB

Die Fahrzeuge sind in den Stadtfarben Schwarz und Gelb lackiert. Mittlerweile ist ein Großteil des Fahrzeugparks modernisiert, mit neuer Informationstechnik ausgestattet und barrierefrei ausgebaut. Dazu gehören das BLIS (Blindeninformationssystem), die elektronischen Zielanzeigen und Fahrgastinformationsmonitore, die vom IBIS (Integriertes BordInformationsSystem) gesteuert werden. Die Kommunikation zwischen jedem Fahrzeug im Liniennetz der DVB AG und der Betriebsleitstelle wird über das Rechnergestützte Betriebsleitsystem (RBL) und Schnittstellen wie dem IBIS-Gerät über Datentelegramme (alle 15 Sekunden an die Leitstelle) und Infrarot-Baken (an Fahrtstrecken installiert) in moderner Form realisiert.

Seit etwa 1993 wird der Fahrzeugbestand kontinuierlich modernisiert. Direkt nach der Deutschen Wiedervereinigung wurde damit begonnen, die Tatra-Wagen (T4D) zu modernisieren. Mittlerweile sind alle noch vorhandenen Tatra-Wagen auf diesem modernisierten Stand. Seit Anfang 1996 bauen die Verkehrsbetriebe ihren Straßenbahnfuhrpark stadtbahnähnlich um, eine Stadtbahn im klassischen Sinne soll jedoch nicht verkehren. Ziel ist es, einen Großteil der Strecken auf eigenen Gleiskörpern zu führen sowie behindertengerechte Haltestellen (Bahnsteige) zu errichten und der Dresdner Straßenbahn somit einen stadtbahnähnlichen Charakter zu verleihen. Deshalb wurden die Tatra-Wagen bis zum Jahr 2010 aus dem regulären Liniendienst genommen.

Besondere Anforderungen an die Fahrzeuge stellt in Dresden die Topografie. Der höchste Punkt im Streckennetz der Straßenbahn ist der Endpunkt Bühlau. Er liegt mit 300 Metern über Normalnull knapp 190 Meter höher als die Innenstadt. Auch andere Teilstrecken (so z. B. die 2008 neu eröffnete Strecke Gorbitz–Pennrich) erreichen Punkte, die einhundert Meter höher als die Innenstadt liegen. Die Niederflurwagen sind – gemessen je Tonne Gewicht – etwa doppelt so stark motorisiert wie die Tatra-Wagen.

Gegenwärtig gehören folgende Fahrzeuge zum Fuhrpark: Die modernisierten Tatratriebwagen T4D-MT (modernisiert, mit Thyristor-Steuerung) werden nur noch auf der Studentenlinie E3, dem Stadionzubringer E10 und der Messelinie 20 gelegentlich eingesetzt, ansonsten dienen sie als Reserve. Bei der Modernisierung des Tatrabestandes zwischen 1994 und 1997 entstanden aus normalen Triebwagen auch sogenannte Triebbeiwagen „TB4D“, die nur einen Hilfsführerstand haben, aber selbständig fahren könnten. Zum Einsatz kommen dabei Zweifach- und Dreifachtraktionen. Im Mai 2010 wurde der Abschied der tschechischen Fahrzeuge aus dem planmäßigen Liniendienst nach 40 Jahren Einsatz in Dresden gefeiert.

Zwischen 1995 und 1998 bezogen die DVB mit dem Gelenktriebwagen NGT6DD die ersten Niederflurwagen. Von den insgesamt 60 Fahrzeugen sind 13 Wagen als Zweirichtungsfahrzeuge ausgelegt. Genutzt werden können diese Fahrzeuge vor allem bei Baumaßnahmen, die kein Wenden gestatten. Beide Ausführungen haben eine Gesamtlänge von 30 Metern und ermöglichen die Beförderung von etwa 200 Passagieren.

Im Jahr 2002 ließen die Verkehrsbetriebe den Gelenktriebwagen NGT8DD bauen. Er ist mit 41 Metern eine um 2 Segmente verlängerte Version des NGT6DD. In ihm finden 256 Passagiere Platz. Die 23 Wagen dieses Typs waren die ersten Niederflurwagen in Dresden, die mit ihrer Kapazität auf stark belasteten Linien die Tatra-Großzüge (T4D + T4D/TB4D + B4D) ersetzen konnten.

NGT8DD in Dresden-Plauen
Arbeitsplatz des Disponenten für den Straßenbahnverkehr in der Betriebsleitstelle in Trachenberge

Seit der Einführung der Triebwagen des 45 Meter langen, 12-achigen Typs NGT D12DD 2003–2005 werden die Tatra-Beiwagen B4D-MS nicht mehr genutzt. Die Verkehrsbetriebe kauften 32 Wagen und bestellten eine äußerlich ähnliche kurze Variante. Insgesamt kann ein Triebwagen 260 Passagiere befördern. Der erste Wagen wurde nach dem Herstellungsort „Stadt Bautzen“ getauft. Bis auf den 17. Wagen, der gleichzeitig der 100. Niederflur-Straßenbahnwagen in Dresden ist und „Freistaat Sachsen“ getauft wurde, sind viele Wagen nach sächsischen Städten, vornehmlich aus dem Verkehrsverbund um Dresden, benannt. Die NGT D12DD bilden die 2. Generation von Niederflurwagen, bei deren Entwicklung die gesammelten Erfahrungen einfließen konnten. So hat der NGT D12DD wieder vollwertige Drehgestelle unter den langen Segmenten der Bahn (wie bei den Tatra-Wagen), anstatt der festen Fahrwerke unter den kurzen Segmenten der 1. Generation. Weitere Neuerungen sind z. B. die Fahrgastinformation im Innenraum über TFT-Bildschirme. So können z. B. die nächste Haltestelle mit Zusatzinformationen oder die folgenden vier Haltestellen angezeigt werden (die Darstellungen alternieren zyklisch).

Der Niederflurwagen-Typ NGT D8DD ist die Kurzversion des Typs NGT D12DD und diesem optisch und technisch sehr ähnlich. Das innere Design unterscheidet sich lediglich durch die Anordnung der Sitzflächen in den Türbereichen sowie durch das aktualisierte Fahrgastinformationssystem, welches auch englische Textausgaben unterstützt. Mit 30 m Länge ist der Einsatz der modernen Fahrzeuge auch auf schwach nachgefragten Linien möglich. Im Rahmen einer Einweihungsfeierlichkeit wurde der erste Zug mit der Nummer 2601 auf den Namen der Partnerstadt Columbus/Ohio getauft; künftig sollen alle Partnerstädte Dresdens auf diese Weise geehrt werden. Seit September 2006 fahren diese Wagen im Dresdner Liniennetz. Die Bestellung belief sich auf 20 Wagen und zwei eingelöste Optionen auf jeweils 10 weitere Fahrzeuge, sodass 40 Wagen dieses Typs auf Dresdens Gleisen rollen. Eine Lieferung von 11 weiteren 12-Achsern in den Jahren 2009 bis 2010 ergänzte die Niederflurfahrzeugflotte. Seit Mai 2010 übernehmen 166 Niederflurwagen den gesamten Fahrbetrieb, jeweils 83 der 1. und 2. Generation. Die Tatras kommen mittlerweile nur noch in Ausnahmefällen zum Einsatz, z. B. als Studentenshuttle auf der Linie E3, bei Fußballspielen als Linie E10 Bahnhof Mitte – Hauptbahnhof – Stadion Dresden – Fetscherplatz, ansonsten bilden sie eine Reserve für Großereignisse wie z. B. den Kirchentag 2011.[5]

Alle NGT D12DD und NGT D8DD haben seit Anfang an Videoüberwachungsanlagen. Von den Fahrzeugen der Typen NGT6DD und NGT8DD wurden inzwischen alle Exemplare mit Kameras nachgerüstet.

Zum Einsatz bei Baumaßnahmen verfügt der Fuhrpark über Zweirichtungsfahrzeuge. Bei Verwendung von auflegbaren Verbindungsweichen können diese Fahrzeuge ohne Wendeschleifen umkehren.

Güterstraßenbahn „CarGoTram“, Schalker Eisenhütte

Eine Besonderheit im Fuhrpark stellt die Güterstraßenbahn CarGoTram dar. Mit ihr beliefern die Dresdner Verkehrsbetriebe die zentral in Dresden gelegene Gläserne Manufaktur von Volkswagen. Dazu verkehren zwei Züge auf der etwas mehr als vier Kilometer langen Strecke zwischen dem Fahrzeugwerk und dem Logistikzentrum in der Dresdner Friedrichstadt. Mit einer Länge von knapp 60 Metern sind diese Züge die längsten Fahrzeuge im Dresdner Straßenverkehr. Um Verkehrsstörungen ausweichen zu können, gibt es mehrere Routen für die Bahnen.

Im Betriebshof Trachenberge ist das Straßenbahnmuseum Dresden eingerichtet. Dort werden historische Dresdner Straßenbahnfahrzeuge gesammelt, zum Beispiel der Große Hecht, und vom Straßenbahnmuseum Dresden e. V. gepflegt. Der Besuch des Straßenbahnmuseums ist an wenigen Tagen im Jahr möglich.

Name Bild Herkunft Baujahr Anzahl LÜP Achsanzahl Leergewicht Vmax Leistung Beförderung
NGT D12DD Bombardier Bautzen 2003–2005
2009–2010
43 (32+11) 45.090 mm 12 56,7 t 70 km/h 680 kW 260 Personen
NGT D8DD Bombardier Bautzen 2006–2009 40 (in 2 Baureihen mit je 20 Wagen) 30.040 mm 8 38,7 t 70 km/h 510 kW 172 Personen (erste Baureihe), 176 Personen (zweite Baureihe)
NGT8DD Bombardier Bautzen 2001–2002 23 41.020 mm 8 48,1 t 70 km/h 570 kW 256 Personen
NGT6DD-ER DWA Bautzen 1995–1998 47 30.280 mm 6 33,4 t 70 km/h 380 kW 184 Personen
NGT6DD-ZR DWA Bautzen 1995–1998 13 30.280 mm 6 34,5 t 70 km/h 380 kW 184 Personen
T4D-MT/TB4D ČKD Tatra 1968–1984 13 Triebwagen, 6 Triebbeiwagen 15.000 mm 4 17,22 t (T4D-MT), 17,1 t (TB4D) 60 km/h 172 kW 74 Personen (T4D-MT), 77 Personen (TB4D)
CarGoTram Schalker Eisenhütte 2000 5 Triebköpfe und 7 Mittelwagen (2 Züge) 59.400 mm 20 90,0 t 50 km/h 900 kW 60 t Ladung

Messstraßenbahn

Seit März 2009 wird durch die Verkehrsbetriebe eine Messstraßenbahn eingesetzt, die über mindestens fünf Jahre Daten über strukturelle Belastungen im normalen Einsatz sammeln soll. Die Straßenbahn ist ein Fahrzeug vom Typ Gelenktriebwagen NGT D8DD. Mit der Auswertung der Daten befasst sich das Institut für Bahnfahrzeuge und Bahntechnik der Fakultät Verkehrswissenschaften an der TU Dresden. Die Erkenntnisse sollen später helfen, Simulationen der Materialbelastung zu verbessern, Wartungsintervalle zu optimieren und verbesserte Fahrzeuge zu entwickeln. An dem Projekt beteiligen sich weitere Partner, wie der Fahrzeughersteller Bombardier Transportation mit dem Werk in Bautzen oder das Unternehmen für Materialforschung IMA Dresden. Das Fahrzeug trägt Ganzreklame, die das Projekt und alle Partner bewirbt.[6]

Betriebshöfe

Tatra T4D als Schienenschleifwagen am Betriebshof Waltherstraße
Umgebauter Tatra T4D als Fahrleitungs­inspektionswagen vor dem Betriebshof Tolkewitz

Seitdem 1996 der neue Betriebshof in Gorbitz (inklusive Werkstätten) im Westen des Dresdner Netzes in Betrieb ging, wurden die meisten der ursprünglich recht zahlreichen kleineren Straßenbahnbetriebshöfe schrittweise stillgelegt. Erhalten blieben ab 2007 neben Gorbitz nur noch die Betriebshöfe in Trachenberge (im Nordwesten) und in Reick (im Südosten). Letzterer wurde von 2005 bis 2007 grundlegend erneuert und erweitert. Alle Anlagen sind als moderne Betriebshöfe mit Gleisschleifen angelegt und erfordern im Gegensatz zu den kleineren Anlagen kein Rangieren im öffentlichen Verkehrsraum.

Betriebshof Gorbitz

Der Betriebshof Gorbitz liegt in südwestlicher Außenlage des Straßenbahnnetzes und umfasst ein Betriebsgelände von 11.000 m². Zum Betriebshof gehören neben der Abstellhalle mit zwölf Gleisen die Betriebswerkstatt mit sechs Gleisen und die Schwerpunktwerkstatt mit angeschlossener Nebenwerkstatt, die fünf Gleise umfasst. In der Betriebswerkstatt werden Fristenuntersuchungen und in der Schwerpunktwerkstatt Hauptuntersuchungen sowie umfangreiche Reparaturen vorgenommen. Die Verkehrsbetriebe können in der Schwerpunktwerkstatt Instandsetzungen und Reparaturen an Drehgestellen durchführen und Fahrzeuge lackieren. Er ersetzte den Betriebshof Naußlitz, in dem heute ein „Kaufland“-SB-Markt untergebracht ist. Die Werkstatt befand sich vorher im inzwischen ebenfalls geschlossenen Betriebshof Tolkewitz.

Betriebshof Reick

Der Betriebshof Reick liegt in südöstlicher Randlage des Netzes und ist hauptsächlich als Abstellanlage konzipiert. Er ersetzt die alte Fahrzeughalle in Reick sowie die Anlage in Tolkewitz und verfügt über neun 150 Meter lange Gleise in einer Abstellhalle. In Reick können 45 der 30-Meter-Triebwagen abgestellt werden. Durch einen Kreuzungsausbau in Leuben werden alle östlichen Endhaltestellen (Laubegast, Kleinzschachwitz, Niedersedlitz und Prohlis) südlich der Elbe direkt erreicht. In der Anlage befindet sich außerdem eine dreigleisige Halle für Reinigungsarbeiten in und an den Fahrzeugen.

Die 6200 m² große Anlage befindet sich im Gelände des alten Betriebshofs. Dieser hatte seinen Zugang an der Mügelner Straße, die nördlich der Anlage verläuft. Der Eingang des neuen Betriebshofs befindet sich dagegen an der südlichen Neubaustrecke vom Albert-Wolf-Platz nach Altreick. Früher verband ein Gleisanschluss dieses Depot mit dem Güterbahnhof Dresden-Reick, dieser wurde jedoch zusammen mit dem Güterbahnhof in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts abgebaut.

Betriebshof Trachenberge

Der Betriebshof Trachenberge liegt im Dresdner Norden, zwischen Heidestraße und Trachenberger Straße. Er ist als Abstellanlage konzipiert und bietet außerdem einen Abstellplatz für 34 Busse. Zusätzlich enthält er in der alten Fahrzeughalle das Straßenbahnmuseum. Auf dem Gelände haben die Dresdner Verkehrsbetriebe ihren Sitz.

Auf dem Betriebshof Trachenberge fand im September 2012 die Feier anlässlich 140 Jahren Straßenbahn in Dresden (beginnend ab der Pferdestraßenbahn) statt. In diesem Rahmen erfolgte die erstmalige Austragung der Tram-EM zur Ermittlung der besten Straßenbahnfahrer Europas.[7] Sieger wurde das Team der Straßenbahn Budapest.

Sonstige Betriebshöfe

Außerdem gab es in Dresden die Betriebshöfe Johannstadt (1998 stillgelegt und abgerissen für das neue Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik), Gohlis (am Grünen Weg, heute gewerblich genutzt), Naußlitz (umgebaut zu einer Kaufland-Filiale), Blasewitz (Tolkewitzer Straße, umgebaut zu einem Einkaufszentrum), Bühlau, Klotzsche (beide mittlerweile abgerissen) und Mickten (umgebaut zu einem Einkaufszentrum) sowie außerhalb der Stadtgrenze in Coswig, Freital-Deuben und in Kreischa (Meterspur, für die Lockwitztalbahn).

Weiterhin gibt es noch den Betriebshof Waltherstraße, der aber schon längere Zeit nur noch für Baufahrzeuge der DVB benutzt wird.

Der Straßenbahnhof Tolkewitz wird seit Dezember 2015 abgerissen. Auf dem Gelände entsteht ein Schulneubau.[8]

Liniennetz seit 1990

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Straßenbahnen am Postplatz vor der Zusammenlegung der Haltestellen
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Haltestelle Postplatz in der Wallstraße nach der Umgestaltung

Die letzten grundlegenden Reformen, auf denen das heutige Netz basiert, fanden im Jahr 2000 bei der Straßenbahn und 2009 bei den Buslinien statt.

Aktuell werden zwölf Straßenbahnlinien auf einem 213 Kilometer langen Liniennetz betrieben, das Streckennetz hat eine Länge von 134,3 Kilometer, davon 11,7 Kilometer eingleisig.[1]

Obwohl das Straßenbahnnetz dezentral aufgebaut ist, lässt sich der Postplatz, an dem mehr als die Hälfte aller Linien verkehren, als wichtigster Umsteigepunkt bezeichnen. Weitere bedeutende Umsteigehaltestellen befinden sich am Hauptbahnhof/Wiener Platz, Hauptbahnhof/Unter den Brücken, Hauptbahnhof Nord, am Pirnaischen Platz, am Bahnhof Mitte, am Straßburger Platz (Gläserne Manufaktur) und am Albertplatz. Insgesamt queren zwei Drittel der Linien die Elbe über eine der vier innerstädtischen Brücken, die Linie 6 als einzige zweimal (Marien- und Albertbrücke). Der Großteil der Verkehrsachsen, die parallel zur Elbe verlaufen, liegt südlich der Elbe.

Der Straßenring um die Innenstadt, der traditionell so genannte 26er Ring, ist nach dem Streckenverlauf der eingestellten Ring-Straßenbahnlinie 26 benannt. Jede Straßenbahnlinie in der Stadt führt über Teile des Rings oder kreuzt diesen. Alle wichtigen Bahnhöfe der Stadt und zahlreiche weitere zentrale Umsteigehaltestellen befinden sich an diesem Ring.

Eine Besonderheit stellt die Straßenbahnlinie 4 dar, die außerhalb Dresdens noch durch die Großen Kreisstädte Radebeul und Coswig führt und in Weinböhla endet. Mit einer Länge von rund 29 Kilometern ist sie die mit Abstand längste Linie des Straßenbahnnetzes. Ihr Lauf durch Dresden – vor allem durch den Stadtteil Laubegast und durch die Innere Altstadt vorbei am Theaterplatz – sowie durch das Weinanbaugebiet in Radebeul macht die Linie touristisch interessant. Die DVB vermarktet sie daher als „KulTourlinie“.[9] Ebenfalls den Charakter von Überlandstraßenbahnen tragen die Strecken der Linie 7 nach Weixdorf und der Linie 8 nach Hellerau. Die Linie 9 wird als „Shoppinglinie“ vermarktet, da sie zwei große Einkaufszentren am Stadtrand miteinander verbindet und die wichtigen Einkaufszentren und -straßen in der Innenstadt passiert. Linien, die nur vorübergehend eingerichtet werden (etwa aufgrund von Baumaßnahmen), erhalten traditionell Nummern im 40er-Bereich.

Linienübersicht 1994

Übersicht der Standard-Straßenbahnlinien im Jahr 1994.[10]

Linien-Nr. Anfangsstation Endstation Bemerkung
1 Leutewitz Tolkewitz
2 Prohlis Gorbitz
3 Wilder Mann Plauen
4 Laubegast Übigau
5 Südvorstadt Weinböhla
6 Wilder Mann Niedersedlitz
7 Wölfnitz Weixdorf
8 Hellerau Leutewitz
9 Friedrichstadt Kleinzschachwitz
10 Gorbitz Laubegast
11 Bühlau Plauen
12 Coschütz Niedersedlitz
13 Mickten Prohlis
14 Kleinzschachwitz Wölfnitz
26 Johannstadt Johannstadt Ringlinie über Bahnhof Neustadt

Linienübersicht 1999

Übersicht der Standard-Straßenbahnlinien im Jahr 1999.[11]

Linien-Nr. Anfangsstation Endstation Bemerkung
1 Leutewitz Tolkewitz
2 Gorbitz Prohlis
3 Wilder Mann Coschütz
4 Laubegast Weinböhla
5 Südvorstadt Übigau
6 Bahnhof Neustadt Niedersedlitz
7 Weixdorf Gorbitz
8 Hellerau Bahnhof Mitte
9 Kleinzschachwitz Friedrichstadt
10 Gorbitz Laubegast
11 Bühlau Zschertnitz
13 Mickten Prohlis
14 Kleinzschachwitz Leutewitz
26 Bahnhof Neustadt Johannstadt

Aktuelle Linienübersicht

Schematisches Straßenbahnliniennetz mit allen Haltestellen, ab 26. November 2011
Linie Strecke (Mit wichtigen Haltestellen) Länge Fahrzeit Anzahl der Haltestellen
1 Prohlis – Gruna – Straßburger Platz – Postplatz – Bahnhof Mitte – Leutewitz 15,2 km 47 min 34
2 Kleinzschachwitz – Gruna – Straßburger Platz – Postplatz – Bahnhof Mitte – Cotta – Gorbitz 18,1 km 54 min 38
3 Coschütz – Plauen – Hauptbahnhof – Albertplatz – Bahnhof Neustadt – Wilder Mann 11,9 km 38 min 25
4 Laubegast – Striesen – Straßburger Platz – Postplatz – Mickten – Radebeul – Coswig – Weinböhla 28,6 km 81 min Richtung Laubegast: 57, Richtung Weinböhla: 56
6 Niedersedlitz – Tolkewitz – Schillerplatz – Sachsenallee – Bahnhof Neustadt – Bahnhof Mitte – Cottaer Straße – Löbtau – Wölfnitz 19,1 km 62 min Richtung Niedersedlitz: 49, Richtung Gorbitz: 48, Wölfnitz – Niedersedlitz: 45, Niedersedlitz – Wölfnitz: 44
7 Weixdorf – Klotzsche – Albertplatz – Pirnaischer Platz – Hauptbahnhof – Löbtau – Gorbitz – Pennrich 23,0 km 64 min Richtung Pennrich: 44, Richtung Weixdorf: 43
8 Hellerau – Albertplatz – Postplatz – Prager Straße – Hauptbahnhof – Südvorstadt 13,3 km 39 min 27
9 Prohlis – Reick – Zoo – Lennéplatz – Hauptbahnhof – Prager Straße – Postplatz – Neustädter Markt – Neustadt – Mickten – Kaditz 16,9 km 51 min 40
10 (von Linie 12) Striesen, Ludwig-Hartmann-Str. – Straßburger Platz – Hauptbahnhof – Bahnhof Mitte – Friedrichstadt Messe Dresden 11,2 km 35 min 23
11 Bühlau – Weißer Hirsch – Albertplatz – Bahnhof Neustadt – Postplatz – Hauptbahnhof – Lennéplatz – Zschertnitz 15,8 km 46 min 31
12 (von Linie 10) Striesen, Ludwig-Hartmann-Str. – Schillerplatz – Straßburger Platz – Prager Straße – Postplatz – Löbtau – Leutewitz 14,5 km 50 min Richtung Leutewitz: 33, Richtung Striesen: 32
13 Prohlis – Reick – Zoo – Lennéplatz – Straßburger Platz – Rosa-Luxemburg-Platz – Alaunplatz – Mickten 14,7 km 48 min 37 (nach Kaditz: 43)
20 (Bedarfslinie) Messe Dresden – Postplatz (Ringlinie) 3,7 km 13 min 23

In den 1990er Jahren wurde die Liniennummer 51 für den „Citysprinter“ von Bühlau nach Gorbitz verwendet. Dienstfahrten und Sonderfahrten kennzeichnet die DVB mit der Liniennummer 59. Dies entspricht der Tradition der Verkehrsbetriebe aus den 1960er Jahren, damals wurden in der Berufsverkehrszeit bedarfsdeckende Zusatz-Linien mit Nummern von 51 bis 59 eingeführt. Damit wurde den „Werktätigen“ ein ergänzendes System angeboten, so dass auf ausgelasteten Strecken auf dem Weg zur Arbeit kein Umsteigen nötig war. Als Linie 20 verkehrt zu bestimmten Veranstaltungen eine Straßenbahnlinie als Zubringer vom Stadtzentrum zur Messe Dresden.

Stadtbahnkonzept

In der historischen Altstadt Dresdens wird die Straßenbahn in Straßenmitte geführt (Auffahrt zur Augustusbrücke am Schloßplatz)

Das Stadtbahnkonzept in Dresden unterscheidet sich in einiger Hinsicht von anderen. Es sind in Dresden keine U-Bahn-ähnlichen Strecken geplant. Eine Stadtbahn im engsten Sinn wird es daher wohl nie geben. Im Innenstadtbereich, zum Beispiel auf dem Theaterplatz wird auch weiterhin eine Straßenbahn im klassischen Sinn fahren. Auf Grund der dortigen Sichtbeziehungen konnten Hochflurbahnen sehr schnell ausgeschlossen werden. Über die Modernisierung des Fuhrparks setzen die Verkehrsbetriebe auf Niederflur. Um auch die Haltestellen komfortabler zu gestalten, werden sie dort, wo ein Parkstreifen existiert, bis auf Straßenmitte gezogen. In anderen Fällen wird die Fahrbahn erhöht, um ein ebenes Einsteigen zu ermöglichen. An einigen Stellen werden Haltestellen zusätzlich über Lichtsignalanlagen gesichert. Neben dem Komfort soll dabei vor allem Barrierefreiheit gewährleistet werden.

In der Innenstadt fahren die Bahnen teilweise auf besonderen Bahnkörpern, wie bei der Trasse vom Hauptbahnhof zum Albertplatz und der kreuzenden Haupttrasse vom Straßburger Platz zum Postplatz. Die Carolabrücke ist die einzige Elbbrücke in Dresden mit baulich getrennten Straßenbahngleisen. In den Außenbereichen der Stadt wurden besondere Bahnkörper vor allem in den letzten Jahren errichtet, zum Beispiel der Gleisbogen am südlichen Westendring in Coschütz, in dem auf knapp 1 km Fahrstrecke 50 Höhenmeter überwunden werden. Bei der Anbindung der Großsiedlungen Gorbitz und Prohlis in den 1970er und 1980er Jahren wurden die Trassen von Anfang an mit besonderen Bahnkörpern ausgestattet, ebenso war dies bei der Überlandstraßenbahnstrecke nach Weixdorf, Hellerau und Weinböhla außerhalb der Ortschaften der Fall.

An einigen Stellen sind die Bahnkörper als Rasengleis gestaltet, um eine Lärmreduzierung und eine Vergrößerung der Regenwassersickerfläche (Flächenentsiegelung) zu erreichen. Dort wo Straßenbahntrassen entlang von Parks und Alleen geführt werden, hat das Rasengleis auch einen ästhetischen Wert. Neben oder auf stark befahrenen Straßen ist der besondere Bahnkörper teilweise gepflastert, so dass er von Linienbussen und Rettungsfahrzeugen befahren werden kann. An Kreuzungen gibt es für Bahnen und Busse Vorrangschaltungen.

„Combibord“-Bahnsteig

An Haltestellen, wo Bus und Straßenbahn halten, wird angestrebt, dass von beiden Verkehrsmitteln aus ein barrierefreier Umstieg möglich ist. Dazu wurde von den Dresdner Verkehrsbetrieben der „Combibord“ entwickelt und patentiert – ein Bahnsteig, der sowohl von Bussen als auch von Bahnen barrierefrei genutzt werden kann. Der „Combibord“ kann, wie beim Kasseler Sonderbord, auch an andere Niederflurbusse und -bahnen angepasst werden.

Netzentwicklung

Seit 1990

Seit 1990 wurde das Straßenbahnnetz mehrfach umfassend umgestellt. Dabei wurde vor allem die Zahl der Linien reduziert, aber auch einzelne Streckenabschnitte stillgelegt, dies sind:[12]

  • Meißner Landstraße – Cossebaude (seit 1990 ersetzt durch Buslinie 94)
  • Tharandter Straße – Altplauen – Reckestraße – Plauenscher Ring (seit 1998 ersetzt durch Buslinie sowie Neubautrasse auf anderer Relation [Nöthnitzer Straße – Westendring])
  • nördliche Fetscherstraße – Pfotenhauerstraße (seit 2000 ersetzt durch Buslinie, die Gleise wurden beim Ausbau des Zubringers der Waldschlößchenbrücke entfernt).

Die erste größere Investition der Nach-Wende-Zeit war in den 1990er Jahren die exemplarische Modernisierung der Pilotlinie 2; ausgewählt für diesen Zweck als eine der Linien mit relativ großem Anteil an separatem Gleiskörper, vor allem weil sie die beiden großen Netzerweiterungen aus sozialistischer Zeit in Prohlis (1981) und Gorbitz (1986) befährt.

Im Zuge der Planung der Waldschlößchenbrücke war eine Neubautrasse von der Fetscherstraße über die Stauffenbergallee zur Königsbrücker Straße vorgesehen. Sie wurde jedoch – nach zwischenzeitlicher Umwandlung in eine „Straßenbahnoption“ – schließlich ganz aus dem Projekt „Verkehrszug Waldschlößchenbrücke“ gestrichen. Dies geschah, obwohl die Verkehrsbetriebe den Nachweis des volkswirtschaftlichen Nutzens einer solchen Trasse erbracht hatten,[13] denn es entsprach der damaligen verkehrspolitischen Schwerpunktsetzung (Bevorzugung des MIV), siehe Dresdner Brückenstreit – Abschnitt „Straßenbahn“.

Bauarbeiten am Postplatz Mai 2006

1999 wurde die Neubaustrecke nach Coschütz zwischen Nöthnitzer Straße und Westendring als Ersatz für die stillgelegte Strecke über Altplauen fertiggestellt. Durch das Elbehochwasser 2002 musste die Strecke über die Kaditzer Flutrinne nach Übigau aufgegeben werden. (Ersatz durch Buslinie 79) 2004 wurde als Ersatz die Strecke ab Sternstraße über Elbepark nach Kaditz (Riegelplatz) gebaut. Eine weitere große Baumaßnahme war der Ende 2006 abgeschlossene, umfassende Umbau des Postplatzes, welcher der Umstellung von 16 auf vier Haltestellen diente.

Nachdem in den 1990er Jahren die vorher eingleisigen Strecken zu den Endpunkten Kleinzschachwitz und Niedersedlitz zweigleisig ausgebaut wurden, geschah dies 2006 auch auf der Leubener Straße zwischen Leuben und Laubegast. Durch eine neue Abbiegemöglichkeit am Leubener Friedhof kann seither auch Laubegast direkt vom Betriebshof Reick aus erreicht werden. Diese neue Fahrtroute für aus- und einrückende Fahrzeuge wurde wegen der Ausgliederung des Betriebshofs Tolkewitz erforderlich.

Im Februar 2007 konnte nach vier Jahren wieder die Strecke der Linie 6 vom Bahnhof Dresden Mitte zur Tharandter Straße auf der Löbtauer Straße freigegeben werden. Dort musste eine Brücke über den Fluss Weißeritz nach dem Hochwasser 2002 neu errichtet werden. Am 29. November 2008 wurde die Neubaustrecke vom Betriebshof Gorbitz über Gompitz nach Pennrich in Betrieb genommen, was die bedeutendste Netzerweiterung seit mehr als 20 Jahren (damals Erschließung der Neubaugebiete Prohlis und Gorbitz) darstellte. Am 29. Mai 2011 wurde zudem die 1,3 km messende Verlängerung der Linie 10 von der Haltestelle Vorwerkstraße zur neuen Endhaltestelle Messe Dresden in Betrieb genommen. Die Strecke führt dabei mit einer neu errichteten Brücke parallel zur Schlachthofbrücke über die linkselbische Ostra-Flutrinne, nachdem Überlegungen zur ebenerdigen Durchfahrung und induktiver Energiezuführung mittels des Systems Primove von Bombardier Transportation verworfen wurden.[14] Baubeginn war im Juli 2010, wobei es sich um das erste realisierte „Priorität-A“-Projekt der 2010 durch den Stadtrat beschlossenen Liste handelt.

Zukunft

Im November 2009 legten die Dresdner Verkehrsbetriebe dem Dresdner Stadtrat Planungen für mehrere neue Straßenbahnstrecken vor. Dieser beschloss in seiner Sitzung am 15. April 2010 eine Projektliste, unterteilt in die Prioritäten A (hoch prioritär) bis D (nicht weiter zu verfolgen), die auch in den Verkehrsentwicklungsplan 2025plus einfließen sollten. Die Planungen für Strecken der Prioritätsstufe A wurden seitdem im Gesamtvorhaben Stadtbahn 2020 gebündelt fortgeführt und Anfang März 2011 der Landesdirektion Dresden ein entsprechender Rahmenantrag übermittelt. Die Projekte im Einzelnen sind:[15][16]

Priorität A (siehe auch Stadtbahn 2020):

  • Wiederaufbau der Straßenbahnstrecke von der Johannstadt über Pfotenhauerstraße (2,7 km), Budapester Straße und Chemnitzer Straße nach Plauen (3,2 km) als Wiedereinführung der Linie 5, bis 2019[veraltet] (aktuell Buslinie 62) (inzwischen von Förderung zurückgestellt)
  • verbunden damit eine Straßenbahnstrecke auf der Striesener Straße zum Fetscherplatz (1,0 km), bis 2019[veraltet]
  • Neubau einer Straßenbahnstrecke von Bühlau nach Weißig (3,5 km), bis 2019[veraltet] (aktuell Buslinie 61)
  • Neubau einer Straßenbahnstrecke von Löbtau zur Südvorstadt über die Nossener Brücke (Bedienung durch Umlegung der Linie 7) sowie Weiterführung über den Zelleschen Weg bis zum Wasaplatz (Umlegung der Linie 9), bis 2019[veraltet] (Buslinie 61) – in diesem Zusammenhang Einrichtung eines neuen S-Bahn-Haltepunktes Nossener Brücke

Priorität B:

  • Neu- oder Wiederaufbau der Straßenbahnstrecke vom Wasaplatz nach Leubnitz (Buslinie 75)
  • Neubau einer Straßenbahnstrecke im Korridor Wasaplatz – Haltepunkt Strehlen – Tiergartenstraße – Gruna – Striesen – Blasewitz (Buslinie 61)

Priorität C:

  • Korridor Tolkewitz – Seidnitz – Reick (ungefährer Verlauf Buslinie 65 zwischen Schillerplatz und Hülßestraße)
  • Dohnaer Straße (Buslinie 66)
  • Bürgerwiese (Buslinie 75)
  • Reisewitzer Straße (ungefähr ehemalige Linie 8, heute Buslinie 63)
  • Briesnitz Cossebaude (ehemalige Linie 1, heute Buslinie 94)
  • Korridor Wilschdorf/Rähnitz
  • Waltherstraße (über Waltherstraßenbrücke)
  • Kesselsdorfer Straße (heutige Buslinie 70)
  • Begradigung Prohliser Allee (zwischen Albert-Wolf-Platz und Haltepunkt Dobritz)
  • Laubegast (Verlängerung Linie 4 auf Teilstrecke Linie 86)
  • Ostragehege – Mickten (Weiterführung Linie 10, benötigt Brückenneubau im Ostragehege)
  • Kaditz/Serkowitz (Verlängerung Linie 9 im Bereich Buslinie 64)
  • Prohlis
  • Südhöhe (Teilstrecke Buslinie 63)

ohne Priorität in Abstimmung mit dem Umland:

Stadtbahn 2020

Im Juli 2011 gab das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr bekannt, die höchstpriorisierte Strecke Johannstadt–Plauen wegen mangelnder Umsetzbarkeit nicht zur Förderung beim Bundesverkehrsministerium anzumelden.[17] Den daraufhin reduzierten Rahmenantrag übergaben die DVB im September 2011 dem SMWA, welches diesen bis Juli 2012 dem BMVBS zur Förderung nach GVFG weiterleitete. Die Vorplanungen für die folgenden darin enthaltenen Abschnitte sollen teilweise bis Anfang 2014 abgeschlossen sein[18]:

  • Verlegung der Straßenbahnstrecke zwischen Tiergarten und Wasaplatz (Straßenbahnlinien 9, 13) aus der Wasastraße in die Oskarstraße mit Verknüpfung zum S-Bahn-Haltepunkt Strehlen (teilweise in Priorität B enthalten gewesen, Teilprojekt 1.4). Das Baurecht wurde im September 2016 erteilt[19], Baubeginn im Frühjahr 2017 und Eröffnung im Jahr 2018 angestrebt[20].
  • Neubau einer Straßenbahnstrecke von der Umsteigehaltestelle Tharandter Straße in Löbtau (Teilprojekt 1.1, Baurecht für 2017 erwartet) zur Südvorstadt über die Nossener Brücke (Bedienung durch Umlegung der Linie 7, Teilprojekt 1.2) sowie Weiterführung über den Zelleschen Weg bis zum Wasaplatz (Umlegung der Linie 9, Teilprojekt 1.3), bis 2019[veraltet] (Buslinie 61) - die in diesem Zusammenhang angedachte Einrichtung eines neuen S-Bahn-Haltepunktes Nossener Brücke wurde auf Beschluss des Stadtrates fallengelassen[21]
  • Neubau einer 3,5 km langen Straßenbahnstrecke von Bühlau nach Weißig (aktuell Buslinie 61, Teilprojekt 2), zunächst bis 2019[veraltet] geplant gewesen. Wegen der Schwierigkeiten beim Umbau des Ullersdorfer Platzes und einer veränderten Einschätzung der Kosten-Nutzen-Relation ist derzeit (Stand 2016) nur eine Verlängerung zu einem neu anzulegenden P+R-Platz geplant.[22]

Verkehrsentwicklungsplan 2025plus

Der seit 2009 erarbeitete Verkehrsentwicklungsplan 2025plus (VEP)[23] befand sich seit Oktober 2013 in der politischen Beratung und wurde im November 2014 durch den Stadtrat beschlossen.[24] Die Stadtbahn betreffende Maßnahmen sind in Anlage 6 sowie den Abbildungen 11 und 23 des Planwerks enthalten und umfassen:

Priorität A+:

  • Nutzung der Bahnstrecke zwischen Weixdorf und Königsbrück für eine Stadtbahnanbindung mit der Linie 7 nach Ottendorf-Okrilla Nord, ggf. Königsbrück (lfd. Nr. 81, langfristig)

Priorität B++:

  • Stadtbahntrasse Strehlen – Schillerplatz über Zwinglistraße/Pohlandplatz (lfd. Nr. 99, nach Umsetzung Stadtbahn 2020)

Flächenvorhaltung:

Nachtverkehr

Die meisten Straßenbahnlinien verkehren die gesamte Nacht hindurch auf zumindest einem Teil ihrer gewöhnlichen Linienführung. Dabei fahren sie im Allgemeinen bis circa 22:45 Uhr alle 15 Minuten, bis gegen 1:45 Uhr in einem 30-Minuten-Takt, danach alle 70 Minuten.

Literatur

  • Hermann Großmann: Die kommunale Bedeutung des Straßenbahnwesens beleuchtet am Werdegang des Dresdner Straßenbahnen. Baensch, Dresden 1903. (Digitalisat)
  • VEB Verkehrsbetriebe der Stadt Dresden (Hrsg.): Geschichte der Dresdner Straßenbahn. Verlag Tribüne, Berlin 1981, ISBN 3-88506-018-3.
  • Dresdner Verkehrsbetriebe AG (Hrsg.): 120 Jahre Straßenbahn in Dresden. Dresden 1992.
  • Dresdner Verkehrsbetriebe AG (Hrsg.): Von Kutschern und Kondukteuren – Die 125jährige Geschichte der Straßenbahn zu Dresden. Dresden 1997, ISBN 3-88506-008-6.

Film

  • SWR: Eisenbahn-Romantik – Die gute alte Elektrische (Folge 646)
  • Hirsch Film Filmproduktion: Dresden Einst & Jetzt. Unterwegs mit der Strassenbahn. Dresden 2002

Weblinks

Commons: Trams in Dresden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Alle Angaben Stand 31. Dezember 2013: dvb.de: Zahlen & DatenBroschüre ‚Zahlen und Daten 2013‘ deutsch (PDF | 1,9 MB)
  2. Hermann Großmann: Die kommunale Bedeutung des Straßenbahnwesens beleuchtet am Werdegange der Dresdner Straßenbahnen. Wilhelm Baensch, Dresden 1903, S. 42/43, als Digitalisat (abgerufen am 27. September 2016): „Der Oberbau maß 1440 mm Spurweite im Lichten zwischen den inneren Spurkranzrändern.“, was eindeutig nicht die Spurweite im heutigen Sinn, sondern die Beschreibung des Spurmaßes ist.
  3. T3 – Das Tatrazeitalter beginnt. In: DVB Info. Nr. 01, 2010, S. 22.
  4. Werner Kreschnak, Geschichte der Dresdner Straßenbahn, Verlag Tribüne, 1981
  5. Dresden nimmt Tatra-Tram aus dem Betrieb Eisenbahnjournal Zughalt.de am 30. Mai 2010
  6. TU Dresden, Professur für Fahrzeugmodellierung und -simulation: Projektseiten zur Messstraßenbahn
  7. Europameisterschaft der Straßenbahnfahrer startet in Dresden. In: Sächsische Zeitung. 25. September 2012, abgerufen am 12. Oktober 2016.
  8. Straßenbahnhof Tolkewitz wird zum Campus, bei dresden-tolkewitz.de, abgerufen am 10. März 2016.
  9. DVB: Kultourlinie 4 – Kultur auf der ganzen Schiene
  10. Die Straßenbahn in Dresden 1988 bis 1994.
  11. Dresdner Verkehrsbetriebe AG 1994 bis 2000.
  12. Wieviel Straßenbahn kann sich Dresden leisten? (Memento vom 14. April 2009 im Internet Archive) (Dresdner Blätt’l 3/98 vom 20. Februar 1998 zum Thema Erhalt des Streckennetzes)
  13. Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) Stadtbahntrasse „Waldschlösschenbrücke“ in Dresden. Verkehrsplanung Köhler und Taubmann GmbH, 1999, archiviert vom Original am 29. Juli 2007; abgerufen am 17. Oktober 2013.
  14. Bahn soll durch die Flutrinne zur Messe fahren, in: Sächsische Zeitung, 19. Februar 2009 (kostenpflichtig online).
  15. DVB Fakt: Das Tramnetz wächst S. 12, Ausgabe 5, 12/2009 (Memento vom 3. Januar 2014 im Internet Archive) (PDF-Datei; 6,20 MB)
  16. Stadtratsvorlage V0405/10 Prioritätenliste Straßenbahn-Neubaustrecken als Grundlage für die weitere Planung
  17. Christin Grödel: Stadtbahnlinie von Johannstadt nach Plauen muss warten (Memento vom 24. Juli 2012 im Webarchiv archive.today), in: Dresdner Neueste Nachrichten, 7. Juli 2011 (basierend auf der Pressemitteilung der Dresdner Verkehrsbetriebe).
  18. Niederschrift und Vorlagen 43. Sitzung Stadtrat. Ratsinformationssystem, 12. Juli 2012, abgerufen am 4. Januar 2013.
  19. Dresdner Verkehrsbetriebe können Straßenbahn mit Bus und S-Bahn verknüpfen. Landesdirektion Sachsen, 13. September 2016, abgerufen am 27. September 2016.
  20. 2018 rollen Bahnen in der Oskarstraße. Sächsische Zeitung, 27. September 2016, abgerufen am 27. September 2016.
  21. Stadtbahn Dresden 2020 - Projekt 1: Löbtau - Südvorstadt - Strehlen. DVB, 25. Januar 2016, abgerufen am 25. Januar 2016.
  22. Stadtbahn Dresden 2020 - Projekt 2: Bühlau - Weißig. DVB, abgerufen am 27. September 2016.
  23. Stadtratsvorlage V2476/13 Verkehrsentwicklungsplan 2025plus (VEP 2025plus). Ratsinformationssystem, 8. August 2013, abgerufen am 2. Januar 2014.
  24. Niederschrift zum öffentlichen Teil der 4. Sitzung des Stadtrates (SR/004/2014) am Donnerstag, 20. November 2014. (PDF; 589 KB) Landeshauptstadt Dresden, S. 25–28, abgerufen am 11. Mai 2015.