University of Cambridge

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University of Cambridge
Datei:University of Cambridge coat of arms official.svg
Motto Hinc lucem et pocula sacra
(„Von hier Erleuchtung und heiliges Wissen“)
Gründung 1209
Trägerschaft staatlich
Ort Cambridge, Vereinigtes Königreich
Kanzler David Sainsbury, Baron Sainsbury of Turville, Sir Leszek Borysiewicz (Vizekanzler)
Studierende 18.271 (6.451 Postgraduierte)[1]
Website www.cam.ac.uk

Die University of Cambridge (deutsch Universität Cambridge) im Vereinigten Königreich wurde im Jahr 1209 gegründet. Die Universität besteht aus 31[2] Colleges und hat daher einen föderativen Charakter. Das offizielle Gründungsdatum des ersten Colleges, Peterhouse, war 1284.

Die University of Cambridge gilt als eine der angesehensten Universitäten der Welt. Sie hat mehr Nobelpreisträger als irgendeine andere Universität auf der Welt hervorgebracht. Mitglieder der Universität haben 92[3] Nobelpreise erhalten, rund 70 davon waren selbst Studenten in Cambridge. Gemeinsam mit der Universität Oxford, der London School of Economics, dem Imperial College London und dem University College London bildet die Universität Cambridge die sogenannte Gruppe der G-5-Universitäten in England.[4]

Allgemeine Informationen

Die 31 Colleges der Universität sind unabhängige Institutionen, getrennt von der Universität selbst, und sie genießen beträchtliche Selbstständigkeit. Die Colleges entscheiden, welche Studenten sie aufnehmen, und sind verantwortlich für Fürsorge, Unterkunft und Lernen in kleinen Gruppen (sog. Supervisions). Aufnahme in einem College bleibt Voraussetzung für die Aufnahme an der Universität. Vorlesungen, Vorträge und Forschung sind hingegen universitär organisiert, d. h., sie finden in den Fakultäten und Instituten statt. Sie ernennen weiterhin ihre eigenen Fellows (Dozenten und Lehrende). Viele Colleges sind außerdem recht wohlhabend, was auf die Universität selbst in geringerem Maße zutrifft. In Cambridge wird in der Regel der Begriff „die Universität“ verwendet, wenn man sich nicht auf die Colleges bezieht.

Die führende Stellung von Oxford und Cambridge im akademischen Leben Großbritanniens kommt in der ironisch zusammenfassenden Bezeichnung Oxbridge zum Ausdruck. Die Rivalität zwischen Oxford und Cambridge hält bis heute an und findet ihren folkloristischen Ausdruck in dem berühmten Boat Race, einem auf der Themse seit 1829 jährlich ausgetragenen Achterrennen der beiden Universitätsmannschaften. Da Oxford und Cambridge sowie einige weitere Traditionsuniversitäten sehr ähnlich aufgebaut sind – jedenfalls im Vergleich mit kontinentaleuropäischen Universitäten – wird ihre Struktur in dem Artikel Britische Universitäten dargestellt.

Die Aufnahme in Cambridge war bis in die 1960er Jahre abhängig von Sprachkenntnissen in Latein und Griechisch – Sprachen, die hauptsächlich an Privatschulen unterrichtet wurden, was den Zugang weitgehend auf Mitglieder der sozialen Oberschicht beschränkte. Seitdem hat sich die Einstellung verändert; der Bewerbungsprozess beruht nun auf anderen Prinzipien. Von Bewerbern für das Erststudium werden sehr gute bis beste Noten erwartet. Britische Bewerber benötigen sehr gute Ergebnisse in ihren A-Levels, deutsche Bewerber sehr gute Noten in relevanten Fächern sowie Überzeugungskraft gegenüber den College Fellows beim Bewerbungsgespräch bezüglich ihrer akademischen Fähigkeiten.

Das erste College war Peterhouse, welches 1284 von Hugh von Balsham, Bischof von Ely, gegründet wurde. Das zweitälteste College ist King’s Hall, welches 1317 gegründet wurde, obwohl es heute nicht mehr als getrenntes College existiert, da es 1546 von Heinrich VIII. mit Michaelhouse zu Trinity College vereint wurde. Viele andere Colleges wurden im 14. und 15. Jahrhundert gegründet. Das jüngste College ist das Robinson College, welches in den späten 1970ern erbaut wurde.

Johann Lair, geboren 1476 in Sieglar (heute Troisdorf-Sieglar), gestorben 1554 in Siegburg, auch genannt John Siberch (hergeleitet von seinem Wohnort Siegburg), gründete 1520 die Universitätsdruckerei in Cambridge. 1521 erhielt er seinen ersten Druckauftrag: Oratio, die Rede, die Dr. Henry Bullock anlässlich der Visite des Kardinals Thomas Wolsey in Cambridge hielt. Bei dieser Gelegenheit gab es in einem Buchdruck erstmals ein Impressum: „Impressa per me Ioannem Siberch“.

Seit 2006 gehört die University of Cambridge dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Der Cambridge-Gletscher in der Antarktis ist nach der Universität benannt.

Rankings

2010 und 2011 belegte die Universität sowohl im QS World University Rankings als auch im Ranking von U.S. News & World Report weltweit den 1. Platz,[5][6] während sie 2011 im Times Ranking auf dem 6. Platz und im Academic Ranking of World Universities der Jiaotong-Universität Shanghai auf dem 5. Platz weltweit und damit 1. Platz in Europa landete.[7][8]

2009 rankten die Marketing-Unternehmensberater von World Brand Lab Cambridge als 50. einflussreichste Marke der Welt und der 4. einflussreichsten aller Universitäten hinter Harvard, dem MIT und Stanford.[9] 2011 belegte Cambridge den dritten Rang nach Harvard und dem MIT in den Times Higher Education World Reputation Rankings, welche versuchen, anhand von Umfragen unter Forschern und Professoren aller Fachrichtungen den akademischen Ruf der Universitäten im Allgemeinen zu bewerten.[10]

In nationalen Rankings kämpft Cambridge stets mit Oxford um den Platz an der Tabellenspitze. 2012 entschied die Universität von Cambridge drei der vier wichtigsten nationalen Ranglisten, und zwar The Independent, The Guardian wie auch The Sunday Times für sich, während sie im Times Ranking den zweiten Platz belegt.[11][12][13]

Cambridge belegte ebenfalls den ersten Platz in den 2001 und 2008 von den vier Finanzierungsorganen für höhere Bildung in Großbritannien durchgeführten Research Assessment Exercises, die sich zum Ziel gesetzt haben, den wissenschaftlichen Wert der Forschungsarbeit aller öffentlichen Universitäten zu bewerten[14][15]

Colleges

Blick auf Clare College und King’s College Chapel
Blick auf Trinity College, Gonville and Caius College, Clare College und King’s College Chapel, fotografiert von St John’s College Chapel

Die Colleges sind sich selbst verwaltende Einrichtungen und wesentlicher Bestandteil der Universität, mit eigener Ausstattung und eigenem Grundstück. Sie sind für die Universität vor allem bei der Unterbringung von Studenten, in Belangen des Gemeinwohls, bei gesellschaftlichen Veranstaltungen und bei der Lehre für Studenten ohne Abschluss von Bedeutung.

College Gegründet
Christ’s 1505
Churchill 1960
Clare College 1326
Corpus Christi 1352
Darwin 1964
Downing 1800
Emmanuel 1584
Fitzwilliam 1869 (als Fitzwilliam Hall)
Girton 1869
Gonville and Caius 1348
Homerton 1976
Hughes Hall 1886
Jesus 1496
King’s 1441
Lucy Cavendish 1965
Magdalene 1428
Murray Edwards (bis 2008 New Hall) 1954
Newnham 1871
Pembroke 1347
Peterhouse 1284
Queens’ 1448
Robinson 1979
St Catharine’s 1473
St Edmund’s 1896
St John’s 1511
Selwyn 1882
Sidney Sussex 1596
Trinity 1546
Trinity Hall 1350
Wolfson 1965

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: University of Cambridge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Facts and Figures January 2014 (PDF; 174 kB)
  2. Liste der 31 Colleges auf der offiziellen Seite der Universität, abgerufen am 9. Februar 2013
  3. Liste der Nobelpreisträger auf der offiziellen Seite der Universität, abgerufen am 20. Oktober 2015
  4. http://www.timeshighereducation.co.uk/story.asp?storyCode=186508&sectioncode=26
  5. World University Rankings. Times Higher Education, November 2010, abgerufen am 16. September 2010.
  6. QS World University Rankings 2011/12 Results. Abgerufen am 28. Dezember 2011.
  7. http://www.timeshighereducation.co.uk/world-university-rankings/2011-2012/top-400.html
  8. http://www.arwu.org/
  9. www.worldbrandlab.com
  10. http://www.timeshighereducation.co.uk/world-university-rankings/2010-2011/reputation-rankings.html
  11. http://www.guardian.co.uk/education/universityguide
  12. http://www.thecompleteuniversityguide.co.uk/league-tables/rankings
  13. http://www.thetimes.co.uk/tto/public/gug/
  14. http://education.guardian.co.uk/researchratings/table/0,11229,-4319756,00.html
  15. http://www.rae.ac.uk/