Kobrow
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 41′ N, 11° 49′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Ludwigslust-Parchim | |
Amt: | Sternberger Seenlandschaft | |
Höhe: | 35 m ü. NHN | |
Fläche: | 37,47 km2 | |
Einwohner: | 405 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 11 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 19406 | |
Vorwahl: | 03847 | |
Kfz-Kennzeichen: | LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 76 072 | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Am Markt 1 19406 Sternberg | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Olaf Schröder | |
Lage der Gemeinde Kobrow im Landkreis Ludwigslust-Parchim | ||
Kobrow ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern. Sie wird vom Amt Sternberger Seenlandschaft mit Sitz in der Stadt Sternberg verwaltet.
Geografie und Verkehr
Kobrow befindet sich zwei Kilometer südlich von Sternberg im Bereich der Sternberger Seenplatte. Die Gemeinde ist umgeben von einer bewaldeten Seelandschaft. Im Gemeindegebiet befinden sich drei größere Seen: Schönfelder See, Dannhuser See und Hofsee. Kobrow selbst liegt am Hofsee. Die Gemeinde grenzt im Norden an die B 192. Die Anhöhen im Gemeindegebiet liegen knapp unter 60 m ü. NHN.
Zu Kobrow gehören die Ortsteile Wamckow, Kobrow I, Dessin, Kobrow II und Stieten.[2]
Namensbildung
Die Herkunft des Namens „Kobrow“ wird unterschiedlich gedeutet. Auf der einen Seite könnte er vom altslawischen „kovru“ und polnischen „kobierzec“ abgeleitet sein, was „Teppich“ bedeuten würde. Andere sehen eine Ableitung aus dem Wort „Koberov“, wobei es sich um einen Flur- oder Gewässernamen handeln könnte, der wiederum in dem polabischen Wort „kobère“ seinen Ursprung haben könnte, welches für „Klette“ steht. Möglich sind auch die Herleitung vom altslawischen Wort „kob“ für „Weissagung“, „kobyla“ für „Stute“ oder aus dem Wendischen "kobrow" für Dillhof, also Hof auf dem Dill angebaut wird.
Geschichte
Die älteste vorliegende Ersterwähnung ist die des Ortsteils Stieten. In einer Urkunde aus der Zeit belehnte Bischof Rudolf von Schwerin den Fürsten Pribislaw I. von Parchim-Richenberg mit dem Zehnten mehrerer Orte, darunter auch „Stitne“. Der heutige Ortsteil war bis ins 20. Jahrhundert ein adliges Gut.
Bereits ein Jahr später wurde das Kirchdorf Wamkow als „Womekowe“ erstmals erwähnt als Pribislaw den Pfarrer Jordan in sein Amt einsetzte. In der folgenden Zeit siedelten in Wamckow zwölf Bauern sowie Häusler und Handwerker. Das Dorf wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg zum adligen Gut. Es entstanden eine Schule, eine Mühle, eine Kalkbrennerei und eine Schmiede mit Krug. Etwas abgelegen wurde ein zweiter Hof mit einer Ziegelei errichtet, der später aus dem Ort herausgelöst wurde und 1870 den Namen der adligen Familie Dessin erhielt.
Kobrow selbst taucht erstmals 1307 in einer Urkunde auf, in der Fürst Heinrich II. von Mecklenburg seinen Anteil an Kobrow einem Sternberger Bürger verkaufte. Auch dieser Ort war ursprünglich ein adliger Hof, aus dem sich bis 1900 ein Bauerndorf mit acht Erbpächtern, fünf Büdnern und 13 Häuslern entwickelte. Zwei Bauernstellen waren Ausgangspunkt des heutigen „Kobrow II“, hier entstand zu DDR-Zeiten eine Siedlung des Volkseigenen Gutes Sternberg.
1332 existierte noch ein bewohntes Dorf mit dem Namen „Schönfeld“, welches 1300 als „Schoneveltt“ ersterwähnt wurde. Dieses wurde jedoch bald darauf wüst. Der Name wurde 1852 erneut zwei Erbpachthufen gegeben und steht heute für ein einzelnes Gehöft.
Politik
Wappen
Blasonierung: „Über blauem Wellenschildfuß von Gold und Grün gespalten; vorn eine grüne ausgerissene Klette, hinten eine goldene ausgerissene Fichte.“[3]
Das Wappen wurde wie die Gemeindeflagge anlässlich der 700-Jahr-Feier zum 31. Mai 2007 vom Innenministerium genehmigt und unter Nr. 314 in der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert. Es enthält Motive der Landschaft um Kobrow. Dabei stehen die Klette für den Gemeindenamen, die Waldbestände werden durch die Fichte symbolisiert und der Wellenschildfuß ist Hinweis auf die die Gemeinde umgebenden Seen.
Gestaltet wurde das Wappen vom Schweriner Heraldiker Karl-Heinz Steinbruch.
Flagge
Die Flagge ist gleichmäßig und quer zur Längsachse des Flaggentuches von Grün und Gelb gestreift. In der Mitte des Flaggentuches liegt, auf jeweils ein Drittel der Länge des grünen und des gelben Streifens übergreifend, das Gemeindewappen. Die Höhe des Flaggentuches verhält sich zur Länge wie 3 zu 5.[3]
Sehenswürdigkeiten
- Kobrower Agrarmuseum
- Kobrower Kutschenmuseum
- Feldsteinkirche in Wamckow
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Feldsteinkirche in Wamckow
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Glockenstuhl in Wamckow
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Turm mit Storchennest in Wamckow
Mit dem Ort verbundene Persönlichkeiten
- Helmold von Plesse, vermutlicher Stifter der Feldsteinkirche in Wamckow
- Elisabeth Hillebrandt (* 1886 in Wamckow), Schriftstellerin
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ § 8 der Hauptsatzung (PDF; 1,4 MB) der Gemeinde
- ↑ a b § 1 der Hauptsatzung (PDF; 86,4 kB) der Gemeinde.