Nieden
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 26′ N, 13° 55′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Vorpommern-Greifswald | |
Amt: | Uecker-Randow-Tal | |
Höhe: | 25 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,5 km2 | |
Einwohner: | 162 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 25 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 17309 | |
Vorwahl: | 039740 | |
Kfz-Kennzeichen: | VG, ANK, GW, PW, SBG, UEM, WLG | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 75 103 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Lindenstraße 32 17309 Pasewalk | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Roswitha Retzlaff | |
Lage der Gemeinde Nieden im Landkreis Vorpommern-Greifswald | ||
Nieden ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Greifswald im Osten Mecklenburg-Vorpommerns (Deutschland). Sie wird vom Amt Uecker-Randow-Tal mit Sitz in der Stadt Pasewalk verwaltet.
Geografie
Die Gemeinde Nieden, eine der kleinsten im Landkreis, liegt am flachen Hang einer Endmoräne, die sich in Nord-Süd-Richtung am Ostufer der Uecker hinzieht. Der Ort direkt an der Landesgrenze zu Brandenburg befindet sich etwa auf halbem Wege zwischen den Städten Pasewalk und Prenzlau.
Geschichte
Für die urkundliche Ersterwähnung des Ortes mit Nedam wird das Jahr 1121 angegeben. Bereits seit dem 6. Jahrhundert war Nieden eine wichtige slawische Festung. Nieden wurde immer wieder durch polnische Heere in Mitleidenschaft gezogen. Der Herzog von Pommern ließ ein festes Haus, "dat feste Hus to Nedam", zur Sicherung der Uckerfurt erbauen. Als brandenburgisches Lehen war es im Besitz der von Lindstedt und durch Erbgang seit etwa 1600 im Besitz der Herren von Winterfeld. Ursprünglich gehörte das Rittergut Nieden gemeinsam mit den Rittergütern Schmarsow, Damerow, Spiegelberg, Rollwitz und Züsedom einschließlich des jeweiligen Kirchenpatronats zu einem Güterkomplex der Familie von Winterfeld. Die Familie errichtete in Nieden anstelle eines alten Herrenhauses noch in den 1920er Jahren ein historisierendes, völlig aus Feldsteinen bestehendes Schloss mit ansehnlichem Rundturm und glockenähnlicher Turmhaube in einem mehrere Hektare umfassenden Park an dem Flüsschen Uecker. 1945 brannte das Schloss ab. Von der Familie werden die Ländereien bis zum heutigen Tage bewirtschaftet.
Am 25. Juli 1952 wurde Nieden zusammen mit anderen Gemeinden aus dem brandenburgischen, bis 1945 preußischen Landkreis Prenzlau herausgelöst und dem Kreis Pasewalk im Bezirk Neubrandenburg zugeordnet.
In Nieden sind mehrere Vereine ansässig, zum Beispiel der Förderverein für Kirche und Dorf Nieden, der Anglerverein und die Freiwillige Feuerwehr.
Politik
Die Gemeindevertretung Niedens (6 Sitze) setzt sich seit der Kommunalwahl 2014 folgendermaßen zusammen[2]:
- Wählergemeinschaft "Niedener Bürgerschaft": 5 Sitze
- Einzelbewerberin Ganske: 1 Sitz
Sehenswürdigkeiten
→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Nieden
- Slawischer Burgwall: Bereits im 6. bis 12. Jahrhundert wichtiger slawischer Verwaltungssitz. Zur Sicherung der Uckerfurt hatte sich der herzoglich pommersche Kastellan eine starke Festung „dat feste Hus tu Nedam“ errichtet. Diese Festung Nedam wurde vom polnischen König Boleslaus III. 1121 erobert und zerstört. Das berichtete einer der Viten des Bischof Otto von Bamberg.
- Evangelische spätromanische Kirche aus Feldsteinen vom frühen 13. Jahrhundert mit Mansarddach; späterer quadr. Fachwerkturm mit geschweifter Haube; südl. Anbau; Innen: bemalte Holzdecke, Glocken von 1375, Renaissancealtar von 1618, barocke, hölzerne Kanzel von 1710 mit Winterfeld'schem Wappenschild, Taufschale als Taufengel vom 17. Jh., barockes Gestühl im Kirchenschiff und im Chor, silbernes Abendmahlgeschirr von um 1690, Grüneberg-Orgel auf der Empore. Die Sanierung von 1911 erfolgte nach Plänen von Bruno Taut und dem Maler Franz Mutzenbecher mit expressionistischen Elementen.
Verkehrsanbindung
Entlang des Ueckertales verlaufen die Bahn- und Straßenverbindungen (B 109) zwischen Pasewalk und Prenzlau. Die Autobahnabfahrt Pasewalk-Süd der A 20 liegt in 3 km Entfernung vom Dorf. Der nahe Bahnhof Nechlin (Ortsteil der Gemeinde Uckerland) liegt auf der Westseite der Uecker im brandenburgischen Landkreis Uckermark. In Brandenburg heißt der Fluss Ucker.
Literatur
- F. Richter: Das Dorf Nieden. In: Prenzlauer Kreiskalender. 8, Prenzlau 1933.
- Liselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VIII: Uckermark. Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Wahlergebnis 2014