Ukraine beim Eurovision Song Contest

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Bilanz

Flagge der Ukraine
Teilnehmende Rundfunkanstalt
NTU
Erste Teilnahme
2003
Anzahl der Teilnahmen
19 (Stand 2024)
Höchste Platzierung
1 (2004, 2016, 2022)
Höchste Punktzahl
631 (2022)
Niedrigste Punktzahl
30 (2003, 2005)
Punkteschnitt (seit erstem Beitrag)
172,82 (Stand 2021)
Punkteschnitt pro abstimmendem Land im 12-Punkte-System
3,60 (Stand 2021)

Dieser Artikel befasst sich mit der Geschichte der Ukraine als Teilnehmer am Eurovision Song Contest.

Regelmäßigkeit der Teilnahme und Erfolge im Wettbewerb

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Ruslana, die erste ukrainische Siegerin 2004 in Istanbul

Die Ukraine nahm erstmals 2003 in Riga teil. Mit dem Sänger Oleksandr Ponomarjow erreichte das Land Platz 14 und somit eine Platzierung im Mittelfeld. Durch diese Platzierung musste die Ukraine allerdings 2004 am Halbfinale teilnehmen. Mit Platz 2 dort war das Land sofort erfolgreich und erreichte das Finale. Dort konnte die Sängerin Ruslana dann mit ihrem Lied Wild Dances Platz 1 erreichen und holte mit 280 Punkten eine neue Höchstpunktzahl für das Land. Nach diesem Erfolg war die Ukraine 2005 Gastgeber, konnte aber nicht an den Vorjahreserfolg anknüpfen. Das Duo Greenjolly landete lediglich auf Platz 20 von 24, was lange Zeit das schlechteste Ergebnis des Landes im Wettbewerb war. In den Folgejahren war das Land aber deutlich erfolgreicher.

Durch die schlechte Vorjahresplatzierung musste die Ukraine 2006 wieder am Halbfinale teilnehmen, konnte aber dort Platz 7 erreichen, womit das Land das Finale erreichte. Dort holte Tina Karol mit Platz 7 dann wieder ein gutes Ergebnis für das Land. 2007 und 2008 war die Ukraine dann sehr erfolgreich und holte jeweils Platz 2 im Finale. 2008 gelang es Ani Lorak sogar das Halbfinale zu gewinnen. 2009 hingegen belegte das Land lediglich Platz 12 im Finale und war somit zum ersten Mal seit 2005 nicht unter den besten Zehn vertreten. 2010 erreichte die Sängerin Alyosha dann mit Platz 10 wieder, wenn auch knapp, eine Platzierung unter den besten Zehn. 2011 konnte die Sängerin Mika Newton das Ergebnis sogar noch überbieten und belegte am Ende Platz 4 im Finale. 2012 endete dieser Erfolg aber wieder. Die Sängerin Gaitana landete am Ende lediglich im Mittelfeld auf Platz 15. Damit erreichte die Ukraine erstmals nach sieben Jahren wieder die rechte Tabellenhälfte. Umso erfolgreicher war die Ukraine im Jahr 2013, als die Sängerin Zlata Ohnjewitsch Platz 3 im Halbfinale und Finale erreichte und damit das beste Ergebnis seit 2008 holte. Auch 2014 war die Ukraine erfolgreich im Wettbewerb und belegte am Ende mit der Sängerin Marija Jaremtschuk Platz 6 im Finale. Am 19. September 2014 gab der Sender NTU allerdings bekannt, dass sich das Land vom Eurovision Song Contest 2015 zurückziehen werde. Als Gründe wurden die politische Lage sowie die schlechte finanzielle Lage angegeben.[1] So kehrte das Land erst 2016 zum Wettbewerb zurück.

2016 war die Rückkehr dann ein voller Erfolg. Nachdem die Sängerin Jamala Platz 2 im Halbfinale erreicht hatte, konnte sie schließlich am Ende den Wettbewerb gewinnen. Es war der bereits zweite Sieg des Landes beim Wettbewerb, womit die Ukraine das bis heute einzige osteuropäische Land ist, welches bereits mehrfach gewinnen konnte. Zugleich stellte Jamala einen neuen Punkterekord für die Ukraine mit 534 Punkte auf und war die erste Siegerin beim ESC, die es über 400 Punkte schaffte. Geschuldet war dies allerdings auch dem neuen Abstimmungsverfahren beim Wettbewerb 2016. 2017 richtete die Ukraine dann zum zweiten Mal den Eurovision Song Contest aus, war aber, wie schon 2005, wenig erfolgreich im eigenen Land. Schließlich holte die Band O.Torvald nur den drittletzten Platz im Finale und damit die bis heute schlechteste Platzierung für die Ukraine beim Wettbewerb. Auch 2018 konnte das Land nicht an die vorherigen Erfolge anknüpfen. So landete der Sänger Mélovin lediglich auf Platz 17 im Finale, womit die Ukraine zum ersten Mal zwei Jahre in Folge keinen Platz unter die besten Zehn erreichte. Trotz dieser geringeren Erfolge wollte die Ukraine 2019 ursprünglich teilnehmen und hielt bereits einen Vorentscheid ab, zog sich Ende Februar 2019 aber vom Wettbewerb zurück.[2] 2020 kehrte die Ukraine zum Wettbewerb zurück. Dieser konnte wegen der COVID-19-Pandemie aber nicht stattfinden, weshalb die Rückkehr zum Wettbewerb erst 2021 erfolgte.

Die Rückkehr 2021 war allerdings ein voller Erfolg. So holte die Band Go_A im Halbfinale Platz 2 und qualifizierte sich damit erneut für das Finale. Dort belegte das Lied Shum am Ende Platz 5 mit 364 Punkten, wobei davon 267 Punkte vom Televoting standen, wo die Band Platz 2 belegte. Es war das beste Ergebnis der Ukraine seit 2016.

2022 gewann der ukrainische Beitrag Stefania der Band Kalush. Der Beitrag stand im Kontext vom Ukraine-Krieg, welcher zu einem Ausschluss von Russland und Belarus führte. Für die Interpreten musste eine Sonderausreisegenehmigung wegen des in der Ukraine verhängten Kriegsrechts erteilt werden. Ursprünglich sollte Alina Pash zum ESC geschickt werden. Allerdings verzichtete sie am 16. Februar 2022 auf die Teilnahme, nachdem sie 2015 illegal die von Russland annektierte Halbinsel Krim besucht hatte.[3] Ein Bandmitglied blieb in der Ukraine, um bei der Verteidigung gegen die Russische Invasion zu helfen.[4]

2023 war die Ukraine als Titelverteidiger direkt für das Finale qualifiziert, wo man mit Platz 6 erneut eine Platzierung unter den ersten Zehn erreichen konnte. 2024 erzielte man nach erfolgreicher Finalqualifikation einen 3. Platz. Seit 2021 landeten alle Beiträge in der Top-Ten, wenn nicht in der Top Five.

Insgesamt landeten 14 von den 19 ukrainischen Beiträgen in der linken Tabellenhälfte. Dazu konnte das Land bisher drei Siege einfahren, zwei zweite Plätze und einen dritten Platz belegen. Ebenso platzierte sich das Land insgesamt zwölf Mal unter den besten Zehn. Durch das Ausscheiden von Australien beim ESC 2021 ist die Ukraine das einzige Teilnehmerland des ESC, welches noch nie im Halbfinale, das 2004 eingeführt wurde, ausgeschieden ist. Bei erst 18 Teilnahmen am Wettbewerb gelang es dem Land bereits dreimal zu gewinnen. Somit gehört die Ukraine zu den erfolgreichsten Teilnehmern beim Wettbewerb.

Liste der Beiträge

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Farblegende: – 1. Platz. – 2. Platz. – 3. Platz. – Punktgleichheit mit dem letzten Platz. – ausgeschieden im Halbfinale/in der Qualifikation/im osteuropäischen Vorentscheid. – keine Teilnahme/nicht qualifiziert. – Absage des Eurovision Song Contests.

Jahr Interpret Lied
Musik (M) und Text (T)
Sprache Übersetzung Finale Halbfinale/
Qualifikation
Nationaler Vorentscheid
Platz Punkte Platz Punkte
2003 Oleksandr Ponomarjow
Олександр Пономарьов
Hasta la vista
M: Svika Pick; T: Mirit Shem Or
Englisch a. Auf Wiedersehen 14 / 26 30 Direkt für das Finale qualifiziert interne Auswahl
2004 Ruslana
Руслана
Wild Dances
M: Ruslana; T: Ruslana, Oleksandr Ksenofontov
Englisch, Ukrainisch Wilde Tänze 1 / 24 280 2 / 22 256 interne Auswahl
2005 Greenjolly Razom nas bahato (Разом нас багато)
M/T: Roman Kalyn, Roman Kostyuk, Mikola Kulinich
Ukrainisch, Englisch Zusammen sind wir mehr 20 / 24 30 Direkt für das Finale qualifiziert Nationaler Vorentscheid
2006 Tina Karol
Тіна Кароль
Show Me Your Love
M: Tina Karol, Mikhail Nekrasov; T: Pavel Shilko
Englisch Zeige mir deine Liebe 7 / 24 145 7 / 23 146 Ty-Zirka 2006
2007 Verka Serduchka
Вєрка Сердючка
Dancing Lasha Tumbai
M/T: Andrei Danilko
Englisch, Deutsch, Ukrainisch, Russisch Den Lasha Tumbai tanzen 2 / 24 235 Direkt für das Finale qualifiziert Nationaler Vorentscheid
2008 Ani Lorak
Ані Лорак
Shady Lady
M: Filipp Kirkorow; T: Karen Kavaleryan
Englisch Dubiose Dame 2 / 25 230 1 / 19 152 Nationaler Vorentscheid
2009 Svetlana Loboda
Світлана Лобода
Be My Valentine (Anti-Crisis Girl)
M: Switlana Loboda; T: Jewgeni Matjuschenko
Englisch Sei mein Valentin (Anti-Krisen-Mädchen) 12 / 25 76 6 / 19 80 Nationaler Vorentscheid
2010 Alyosha Sweet People
M: Olena Kucher, Borys Kukoba, Vadim Lisitsa; T: Olena Kucher
Englisch Liebe Leute 10 / 25 108 7 / 17 77 Nationaler Vorentscheid
2011 Mika Newton Angel
M: Ruslan Kvinta; T: Maryna Skomorohova
Englisch Engel 4 / 25 159 6 / 19 81 Nationaler Vorentscheid
2012 Gaitana Be My Guest
M/T: Gaitana
Englisch Sei mein Gast 15 / 26 65 8 / 18 64 Nationaler Vorentscheid
2013 Zlata Ohnjewitsch
Злата Огневіч
Gravity
M: Mikhail Nekrasov; T: Karen Kavaleryan
Englisch Schwerkraft 3 / 26 214 3 / 16 140 Nationaler Vorentscheid
2014 Marija Jaremtschuk
Mapия Яремчук
Tick-Tock
M: Marija Jaremtschuk; T: Marija Jaremtschuk, Sandra Bjurman
Englisch 6 / 26 113 5 / 16 118 Nationaler Vorentscheid
2015 Auf Teilnahme verzichtet
2016 Jamala
Джамала
1944
M/T: Susana Jamaladinowa
Krimtatarisch, Englisch 1 / 26 534 2 / 18 287 Widbir 2016
2017 O.Torwald Time
M/T: O.Torwald
Englisch Zeit 24 / 26 36 Direkt für das Finale qualifiziert Widbir 2017
2018 Mélovin Under the Ladder
M: Mélovin; T: Mike Ryals
Englisch Unter der Leiter 17 / 26 130 6 / 18 179 Widbir 2018
2019 MARUV Siren Song
M: Hanna Korsun, Mikhail Busin; T: Hanna Korsun
Englisch, Deutsch Sirenen-Lied Teilnahme zurückgezogen Widbir 2019
2020 Go_A Solovey (Соловей)
M: Taras Shevchenko, Kateryna Pavlenko; T: Kateryna Pavlenko
Ukrainisch Nachtigall Absage wegen der COVID-19-Pandemie
durch die EBU
Widbir 2020
2021 Go_A SHUM (ШУМ)
M: Taras Shevchenko, Kateryna Pavlenko, Ihor Didenchuk; T: Kateryna Pavlenko
Ukrainisch Lärm 5 / 26 364 2 / 16 267 interne Auswahl
2022 Kalush Orchestra Stefania (Стефанія)
M: Ihor Didentschuk, Tymofij Musytschuk, Witalij Duschyk; T: Ywan Klymenko, Oleh Psjuk
Ukrainisch 1 / 25 631 1 / 17 337 Widbir 2022
2023 TVORCHI Heart of Steel
M: Andrij Huzuljak; T: Jimoh Augustus Kehinde
Englisch, Ukrainisch Herz aus Stahl 6 / 26 243 Direkt für das Finale qualifiziert Widbir 2023
2024 Alyona Alyona & Jerry Heil Teresa & Maria
M/T: Aljona Sawranenko, Anton Tschilibi, Jana Schemajewa, Iwan Klymenko
Ukrainisch, Englisch Teresa & Maria 3 / 25 453 2 / 15 173 Widbir 2024
2025 Widbir 2025
a. 
mit spanischem Titel

Nationale Vorentscheide

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Die Ukraine wählte den Großteil seiner Beitrage über eine Vorentscheidung aus. Lediglich 2003, 2004 und 2021 wurde der Beitrag intern ausgewählt. In allen anderen Jahren wurde jeweils ein nationalen Vorentscheid veranstaltet, mit wechselnden Modus:

2005 war der Vorentscheid besonders aufwändig, er umfasste nicht weniger als 15 Halbfinalrunden mit je fünf Teilnehmern, von denen sich jeweils der beste für das Finale qualifizierte. Kurz vor dem Finale gab NTU jedoch bekannt, dass vier weitere Künstler eine „Wildcard“ für das Finale erhielten, von denen Greenjolly auch gewannen. Abgestimmt wurde per Telefonvoting.[5]

Mit Hilfe der Castingshow Ti-Zirka, an der jedoch auch professionelle Sänger teilnehmen konnten, sollte der ukrainische Vertreter 2006 bestimmt werden. Die drei Finalisten stellten jeweils einen eigenen Beitrag vor und durch eine Mischung aus Telefonabstimmung und einer professionellen Jury.[6]

2007 wurde ein Vorentscheid im „klassischen“ Sinn veranstaltet, sieben Künstler stellten an einem Abend je einen Titel vor. Der Sieger wurde erneut mit Hilfe einer Mischung aus Telefonvoting und Expertenjury bestimmt.[7]

2008 wählte NTU die Sängerin Ani Lorak intern aus. Ihr Lied wurde über eine Vorentscheidung ermittelt, an denen sie fünf Beiträge präsentierte. Am Ende entschied sich das Publikum für den Titel Shady Lady.

2009 fand wieder ein klassischer Vorentscheid statt, indem das Ergebnis zu 50 % per Televoting und zu 50 % per Juryvoting entschieden wird. Am Halbfinale nahmen dabei 31 Beiträge teil, wovon 15 das Finale erreichten. Am Ende gewann der Titel Be My Valentine (Anti-Crisis Girl) von Svetlana Loboda den Vorentscheid.

An Silvester 2009 stellte der ukrainische Sender den intern ausgewählten Kandidaten für den Grand Prix 2010 vor. Es war Wassyl Lazarowich. Am 6. März stellte er in einem öffentlichen Vorentscheid sechs Songs vor. Entschieden wurde per Televoting und Expertenjury. Es gab Kritik, weil andere Sänger nicht die Chance hatten, sich als Kandidat zu bewerben. Gewonnen hat die Ballade I Love You.

Allerdings wechselte kurz darauf das Management des Senders. Dies entschied, dass der jetzige Teilnehmer zurückgezogen und ein Neuer gesucht wird. Jetzt hatten auch andere Sänger die Chance das Ticket nach Oslo zu lösen. Der Sender erlaubte dem zurückgewiesenen Sänger Wassyl Lazarowich an dem neuen Vorentscheid teilzunehmen. Dies tat er auch, wurde aber mit seinem vorher ausgewählten Song nur Achter. 20 Songs nahmen im Finale ohne Semifinals teil. Entschieden wurde wieder per Televoting und Expertenjury.

In diesem Jahr gab es 5 Vorrunden, drei Semifinals vor dem eigentlichen Finale. Auch 2011 gab es einen Eklat bei der Vorentscheidung, da sich die Zweitplatzierte Zlata Ohnjewitsch und die Drittplatzierte Jamala aufgrund einer angeblichen Abstimmungsmanipulation durch die Siegerin Mika Newton betrogen fühlten. Der Sender NTU bot ein zweites Finale unter den ersten drei an, das aber aufgrund der Absage der beiden Kläger nicht zustande kam. Somit konnte Mika Newton dennoch die Ukraine vertreten.

Seit 2012 gab es keinerlei Auffälligkeiten mehr. Die Vorrunden wurden abgeschafft und ein Finale, 2012 im Februar und seit 2013 Ende Dezember, bestehend aus 21 und seit 2013 20 Teilnehmern, führt zum ukrainischen Beitrag.

Für 2016 wurde eine Kooperation mit dem privaten TV-Sender STB organisiert. Die Auswahl begann zunächst mit einer Reihe von Live-Auditions im Dezember in der gesamten Ukraine. Am 5. und 6. Dezember fanden offene Castings in Saporischschja und Charkiw statt, am 12. und 13. Dezember in Odessa und Lwiw, sowie am 19. und 20. Dezember in Dnipropetrowsk und Kiew. Nach einer Vorab-Auswahl wurden die 18 Teilnehmer bekanntgegeben. Beim anschließenden Televoting des Vorentscheid wurde die Telefonkosten durch den Sender STB getragen, damit möglichst viele Ukrainer an der Wahl mitwirken können.[8] Es gab zwei Semifinals mit neun Teilnehmern am 6. und 13. Februar, von denen jeweils drei das Finale erreichten. Das Finale fand am 21. Februar 2016 statt.[9]

2017, 2018 und 2020

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Trotz Ausrichtung des ESC 2017 entschied sich der ukrainische Fernsehsender NTU in Kooperation mit STB, einen nationalen Vorentscheid nach gleichen Prinzip wie im Vorjahr zu veranstalten. Dieser fand am 25. Februar 2017 statt. Auch 2018 und 2020 wurde die Kooperation fortgesetzt. Der Vorentscheid nutzte dabei ebenfalls das gleiche Prinzip wie schon zuvor.

2019 wollte das Land ursprünglich teilnehmen und wählte bereits eine Kandidatin über die Vorentscheidung Widbir 2019 aus. Die Siegerin MARUV stimmte allerdings nicht dem Vertrag von UA:Perschyj zu, der unter anderem vorsah, dass sie alle Kosten für Tel Aviv selber tragen müsste und ihre Konzerte in Russland hätte absagen müssen. Dazu hätte sie sich ohne Absprache mit dem Sender nicht mehr öffentlich äußern dürfen. So kontaktierte UA:Perschjy die Zweitplatzierten und Drittplatzierten der Vorentscheidung, die allerdings ebenfalls nicht die Ukraine vertreten wollten, da sie die Vorentscheidung nicht rechtmäßig gewonnen hatten. Am 27. Februar 2019 gab der Sender dann bekannt, dass sie ihre Teilnahme 2019 zurückziehen.[10] 2020 wolle der Sender zurückkehren, allerdings nur, wenn Russland nicht gewinnen sollte.[11]

Ein Großteil der ukrainischen Beiträge wurde komplett auf Englisch vorgestellt, es gab jedoch einige Ausnahmen. So hatte der Beitrag von 2003 eine spanische Titelzeile und der Siegertitel von 2004 enthielt einige Zeilen in der Landessprache. Sowohl 2005 als auch 2007 waren die Lieder multilingual: Greenjolly sangen auf Ukrainisch, Englisch, Polnisch, Deutsch, Spanisch, Tschechisch, Französisch und Russisch;[12] Verka Serduchka zwei Jahre später auf Englisch, Deutsch, Ukrainisch und Russisch. Die beiden Worte in der Titelzeile Lasha Tumbai haben keine Bedeutung, hören sich aber nach Russia goodbye an. Da politische Stellungnahmen beim Eurovision Song Contest nicht erlaubt sind, behauptete Verka, die Worte seien Mongolisch und bedeuteten „geschlagene Butter“.[13] Seitdem sang man, vom Siegertitel 2016 von Jamala abgesehen, der neben englischen Strophen einen Refrain auf Krimtatarisch enthält, bis 2019 nur auf Englisch. Die Beiträge 2020, 2021 (jeweils Go_A) und 2022 (Siegertitel von Kalush Orchestra) waren dagegen komplett auf Ukrainisch, wiederum jener von 2023 komplett auf Englisch.

Kommerzielle Erfolge

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Wild Dances war europaweit kommerziell sehr erfolgreich. Dancing Lasha Tumbai, der Beitrag des Jahres 2007, erreichte – allein durch Downloads – Platz 28 in Großbritannien[14] sowie Platz 31 in Irland.[15] In Frankreich war das Lied sogar ein Top-10-Hit und erreichte Platz sechs.[16]

Ausgetragene Wettbewerbe

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Jahr Stadt Austragungsort Moderation
2005 Kiew Sportpalast Marija Jefrossynina & Pawlo Schylko
2017 International Exhibition Centre Wolodymyr Ostaptschuk, Oleksandr Skitschko & Timur Miroschnytschenko

Folgende Länder erhielten die meisten Punkte von oder vergaben die meisten Punkte an die Ukraine (Stand: 2024):[17]

Die meisten im Finale vergebenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Russland Russland 120
2 Aserbaidschan Aserbaidschan 099
3 Moldau Republik Moldau 083
4 Schweden Schweden 079
5 Litauen Litauen 069
Die meisten im Finale erhaltenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Moldau Republik Moldau 193
2 Polen Polen 190
3 Israel Israel 167
4 Lettland Lettland 162
5 Aserbaidschan Aserbaidschan 158
Die meisten insgesamt vergebenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Belarus Belarus 155
2 Russland Russland 154
3 Litauen Litauen 150
4 Moldau Republik Moldau 149
5 Aserbaidschan Aserbaidschan 139
Die meisten insgesamt erhaltenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Litauen Litauen 288
Moldau Republik Moldau 288
2 Polen Polen 255
3 Lettland Lettland 254
4 Israel Israel 224
5 Belarus Belarus 215
Georgien Georgien 215

Vergaben der Höchstwertung

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Seit 2003 vergab die Ukraine die Höchstpunktzahl an 16 verschiedene Länder, davon viermal an Russland. Im Halbfinale dagegen vergab die Ukraine die Höchstpunktzahl an 14 verschiedene Länder, davon fünfmal an Belarus.

Höchstwertung (Finale)
Jahr Land Platz
(Finale)
2003 Russland Russland 3
2004 Serbien und Montenegro Serbien und Montenegro 2
2005 Moldau Republik Moldau 6
2006 Russland Russland 2
2007 Belarus Belarus 6
2008 Russland Russland 1
2009 Norwegen Norwegen 1
2010 Aserbaidschan Aserbaidschan 5
2011 Georgien Georgien 9
2012 Aserbaidschan Aserbaidschan 4
2013 Belarus Belarus 16
2014 Schweden Schweden 3
2015 Auf Teilnahme verzichtet
2016 Litauen Litauen (J) 9
Russland Russland (T) 3
2017 Belarus Belarus (J) 17
Moldau Republik Moldau (T) 3
2018 Frankreich Frankreich (J) 13
Israel Israel (T) 1
2019 Teilnahme zurückgezogen
2020 Wettbewerb abgesagt
2021 Italien Italien (J & T) 1
2022 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich (J) 2
Polen Polen (T) 12
2023 Schweden Schweden (J) 1
Polen Polen (T) 19
2024 Schweiz Schweiz (J & T) 1
Höchstwertung (Halbfinale)
Jahr Land Platz
(Halbfinale)
2004 Serbien und Montenegro Serbien und Montenegro 1
2005 Moldau Republik Moldau 2
2006 Russland Russland 3
2007 Belarus Belarus 4
2008 Georgien Georgien 5
2009 Aserbaidschan Aserbaidschan 2
2010 Aserbaidschan Aserbaidschan 2
2011 Slowakei Slowakei 13
2012 Belarus Belarus 16
2013 Belarus Belarus 7
2014 Armenien Armenien 4
2015 Auf Teilnahme verzichtet
2016 Australien Australien (J) 1
Polen Polen (T) 6
2017 Belarus Belarus (J & T) 9
2018 Niederlande Niederlande (J) 7
Moldau Republik Moldau (T) 3
2019 Teilnahme zurückgezogen
2020 Wettbewerb abgesagt
2021 Australien Australien (J) 14
Litauen Litauen (T) 4
2022 Niederlande Niederlande (J) 2
Litauen Litauen (T) 7
2023 Polen Polen 3
2024 Kroatien Kroatien 1
  • Der ukrainische Beitrag von 2006 hieß ursprünglich I Am Your Queen, er erhielt nach dem Vorentscheid aber einen komplett neuen Text. Verfasst wurde dieser von Pavel Shilko – dem Moderator des Eurovision Song Contests 2005 in Kiew.
  • Ruslana war ursprünglich als Moderatorin des Eurovision Song Contests in Kiew angekündigt, gab aber knapp zwei Wochen vor der Veranstaltung ihren Rückzug aus zeitlichen Gründen bekannt.[18] Intern wurde gelästert, dass Ruslana wegen mangelnder englischer Sprachkenntnisse ihren Rückzug bekannt gab.
  • Seit dem Eurovision Song Contest 2005 gilt für Bürger der EU und der Schweiz, die in die Ukraine einreisen, Visafreiheit für 90 Tage. Diese Einreiseerleichterung wurde bei den Contests 2009 in Moskau (Russland) und 2012 in Baku (Aserbaidschan) jedoch nicht übernommen.[19][20]
  • Bei Mika Newtons Auftritt 2011 wurden die Gewinner des ukrainischen Pendants zu "Das Supertalent", Ksenija Symonowa, als Sandmalerin eingesetzt und ihre Zeichnungen auf die LED-Wand im Hintergrund übertragen.
  • 2013 wurde die ukrainische Interpretin Zlata Ohnjewitsch von Igor Vowkowinskij, dem größten lebenden Menschen der USA, auf die Bühne getragen.[21]
  • Die Ukraine ist das einzige osteuropäische Land, welches den Eurovision Song Contest mehr als einmal gewonnen hat.
  • Die Ukraine war das erste Land, welches mit über 400 Punkten gewann.
  • Die Ukraine ist das einzige Land, das noch nie im Halbfinale ausgeschieden ist und bislang immer im Finale teilnahm.

Einzelnachweise

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  1. Eric Nocito: Ukraine withdraws from Eurovision! In: escreporter.com. 19. September 2014, abgerufen am 22. Mai 2018 (englisch).
  2. Sanjay (Sergio) Jiandani: Ukraine: UA:PBC withdraws from Eurovision 2019. In: esctoday.com. 27. Februar 2019, abgerufen am 16. März 2019 (englisch).
  3. mdr.de: Ukraine beim ESC: Ein Stück Hoffnung in Zeiten des Krieges | MDR.DE. Abgerufen am 15. Mai 2022.
  4. Stefania De Michele: ESC-Favorit Kalush Orchestra: "Raketen fliegen über die Häuser meiner Familie". 13. Mai 2022, abgerufen am 15. Mai 2022.
  5. geocities.ws
  6. geocities.ws
  7. geocities.ws
  8. eurofire.me
  9. eurovision.tv
  10. Padraig Muldoon: They’re out: Ukraine will not participate in Eurovision 2019. In: wiwibloggs.com. 27. Februar 2019, abgerufen am 27. Februar 2019 (englisch).
  11. Neil Farren: Ukraine: Intend to Participate in Eurovision 2020. In: eurovoix.com. 28. Februar 2019, abgerufen am 2. März 2019 (englisch).
  12. diggiloo.net
  13. Verka sang Russia Goodbye? (Memento vom 22. März 2012 im Internet Archive)
  14. 10 esc songs in UK Chart (Memento vom 22. März 2012 im Internet Archive)
  15. keithm.utvinternet.ie (Memento vom 18. August 2007 im Internet Archive)
  16. charts-surfer.de
  17. Eurovision Song Contest Databate. Abgerufen am 14. Mai 2024 (englisch).
  18. esctoday.com
  19. ukraina.at (Memento vom 31. Oktober 2010 im Internet Archive)
  20. ukraina.at (Memento vom 16. Oktober 2011 im Internet Archive)
  21. Marco Brey: Ukraine invites us to a surreal fantasy. In: eurovision.tv. Mai 2013, abgerufen am 20. Mai 2013 (englisch).