Kaká

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Oktober 2016 um 22:46 Uhr durch (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von Pessottino (Diskussion) auf die letzte Version von Scip. zurückgesetzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kaká
Kaká beim Orlando City SC, 2015
Personalia
Voller Name Ricardo Izecson dos Santos Leite
Geburtstag 22. April 1982
Geburtsort BrasíliaBrasilien
Größe 186 cm
Position Mittelfeld

2 Stand: 30. Mai 2016

Ricardo Izecson dos Santos Leite, mit Kurznamen Kaká (* 22. April 1982 in Brasília), ist ein brasilianischer Fußballspieler. Der offensive Mittelfeldspieler spielt seit 2015 beim Orlando City SC.

Kaká spielte von 2003 bis 2009 sowie von 2013 bis 2014 für den AC Mailand und errang dort seine größten Erfolge: Mit dem Verein wurde er 2004 Italienischer Meister und führte die Mailänder 2007 zu ihrem siebten Triumph in der Champions League. Im gleichen Jahr wurde er zu Europas Fußballer des Jahres und zum Weltfußballer des Jahres gewählt. Darüber hinaus wurde er 2002 zu Beginn seiner Karriere Weltmeister.

Vereinskarriere

Jugend

Kaká wurde am 22. April 1982 als Ricardo Izecson dos Santos Leite in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia geboren. Die Familie zog nach São Paulo um; im Alter von acht Jahren trat Kaká der Jugendmannschaft des FC São Paulo bei. Er stammt damit aus derselben Talentschmiede wie auch seine Nationalmannschaftskollegen Cafu, Luís Fabiano und Júlio Baptista. Im Alter von 15 Jahren unterzeichnete er seinen ersten Profivertrag.

FC São Paulo

2001 gab Kaká sein Profidebüt beim FC São Paulo. Bei seinem Einstand gegen Botafogo FR erzielte er innerhalb von zwei Minuten zwei Tore.[1] In seiner ersten Profisaison mit 19 Jahren erzielte er in 27 Begegnungen zwölf Tore, in der darauffolgenden Saison zehn Tore in 22 Spielen. Daraufhin begann um ihn ein Wettstreit der europäischen Fußballclubs, den der AC Mailand gewann und den Brasilianer 2003 verpflichtete. Während seiner Zeit bei São Paulo war auch der deutsche Verein Bayer 04 Leverkusen an ihm interessiert, doch São Paulo wollte ihn nicht gehen lassen.

AC Mailand

Kaká im Trikot des AC Mailand (2009)

Sein erstes Ligaspiel beim AC Mailand bestritt Kaká am 1. September 2003 gegen Ancona Calcio. In seiner ersten Saison erzielte er in 30 Spielen zehn Tore und gewann mit seinem Verein die italienische Serie A und den Europäischen Supercup.

In der Saison 2004/05 hatte sich Kaká völlig ins Team integriert und übernahm hinter dem Stürmer Andrij Schewtschenko eine wichtige Rolle. Neben dem zweiten Platz in der Serie A wurde der AC Mailand Zweiter der UEFA Champions League. Im Finale verloren sie nach einer 3:0-Führung gegen den FC Liverpool im Elfmeterschießen mit 5:6 (3:3 n. V.). Im Jahr darauf verloren sie im Halbfinale gegen den späteren Gewinner FC Barcelona. In der Saison 2006/07 gewann Kaká mit dem AC Mailand das Finale in Athen in einer Neuauflage des Endspiels von 2005 gegen den FC Liverpool mit 2:1.

Transferkampf und Wechsel zu Real Madrid

Kaká im Trikot von Real Madrid (2011)

Nach einem enttäuschenden fünften Tabellenplatz am Ende der Saison 2007/08 mehrten sich die Wechselgerüchte um Kaká. Der Premier-League-Klub Manchester City bot laut Medienberichten Milan die Rekordablöse von etwa 130 Millionen Euro[2] und dem Brasilianer ein Jahresgehalt von 16,5 Millionen Euro. Kaká lehnte den Wechsel jedoch ab. Ein halbes Jahr später, im Juni 2009, kündigte Kaká jedoch seinen Wechsel zu Real Madrid an. Der Brasilianer unterschrieb bei den Spaniern einen Vertrag bis 2015. Die Ablösesumme betrug 65 Millionen Euro, damit ist Kaká einer der teuersten Transfers in der Geschichte des Profifußballs.[3]

Kaká sagte, dass er mit diesem Wechsel auch dem AC Mailand, mit dem er emotional immer verbunden sei, helfen wolle, da sich der Verein in einer „schweren finanziellen Krise“ befinde. Bereits zuvor hatte die Führung des AC Mailand Kaká wegen der finanziellen Lage zu einem Wechsel gedrängt.[4]

In der Spielzeit 2009/10 absolvierte Kaká für Real Madrid 25 Ligaspiele, musste jedoch zwischenzeitlich wegen einer Schambeinprellung und Knieproblemen pausieren. In der darauffolgenden Saison 2010/11 bestritt er aufgrund eines Meniskusschadens lediglich 14 weitere Ligaspiele.[5] In der Saison 2011/12 kam er auf 27 Ligaeinsätze, stand dabei jedoch nur 17 Mal in der Startelf und somit im Schatten seiner Teamkollegen Mesut Özil und Ángel Di María. Kaká schoss fünf Tore und gewann mit Real Madrid am Ende der Spielzeit erstmals die spanische Meisterschaft. In der Saison 2012/13 kam er erneut nicht über die Rolle des Einwechselspielers hinaus und absolvierte lediglich 19 Ligaspiele. Am Saisonende kündigte er an, Real Madrid verlassen zu wollen. Bereits in den vorherigen Transferfenstern hatte der Verein Kaká einen Vereinswechsel nahegelegt. Der Brasilianer konnte seiner hohen Ablösesumme in Madrid nie gerecht werden und kam in vier Spielzeiten auf 120 Pflichtspiele und 29 Tore.

Rückkehr zum AC Mailand

Zur Saison 2013/14 kehrte Kaká ablösefrei zum AC Mailand zurück. Er unterschrieb einen Zweijahresvertrag bis zum 30. Juni 2015.[6] Nach einer Saison, die der Verein im Mittelfeld auf dem achten Tabellenplatz abschloss, wurde der Vertrag in beidseitigem Einvernehmen aufgelöst.[7]

Über São Paulo nach Orlando

Im Sommer 2014 verpflichtete ihn das neu gegründete US-amerikanische Franchise Orlando City SC. Da die Saison der Major League Soccer jedoch erst im Januar beginnt, kehrte er in sechsmonatiger Leihe zum FC São Paulo zurück.[8] Mit einem Basisgehalt von 5,2 Millionen Euro ist er der bestbezahlte Spieler der MLS-Saison 2015.[9] Am 8. März 2015 erzielte Kaká im Spiel gegen den New York City FC das erste Pflichtspieltor für Orlando City überhaupt.

Nationalmannschaft

Kaká im Nationaltrikot bei der WM 2010

2001 nahm Kaká mit der brasilianischen Juniorenmannschaft an der Junioren-Fußballweltmeisterschaft in Argentinien teil, wo die Mannschaft im Viertelfinale gegen Ghana scheiterte.

In der brasilianischen Nationalmannschaft debütierte Kaká am 31. Januar 2002 gegen Bolivien. Er nahm an der WM 2002 teil, war am Titelgewinn Brasiliens jedoch kaum direkt beteiligt, da er im ganzen Turnier lediglich einmal als Einwechselspieler zum Einsatz kam. Erst in den darauffolgenden Jahren erarbeitete sich Kaká den Ruf als einer der besten Fußballspieler Brasiliens. In seinem achten Länderspiel schoss er in der Gold-Cup-Partie gegen Kolumbien am 19. Juli 2003 seine ersten beiden Länderspieltore. Mit der Nationalmannschaft gewann Kaká in den Jahren 2005 und 2009 den FIFA-Konföderationen-Pokal.

Nach der Weltmeisterschaft 2010 wurde Kaká vom neuen Nationaltrainer Mano Menezes, der das Amt nach dem Turnier von Carlos Dunga übernahm, erst im November 2011 wieder für Testspiele gegen Gabun und Ägypten nominiert, welche er aber verletzungsbedingt absagen musste. Bis zur nächsten Nominierung verstrich ein weiteres Jahr: Im Herbst 2012 nominierte ihn Menezes für die Testspiele gegen den Irak und Japan, woraufhin Kaká am 11. Oktober 2012 sein Comeback gab. Für die WM 2014 in seinem Heimatland wurde er nicht nominiert. Nach der WM und der Rückkehr Dungas als Nationaltrainer wurde Kaká aufgrund verletzungsbedingter Ausfälle und seiner vorübergehenden Rückkehr zum FC São Paulo im Oktober 2014 als nachnominierter Spieler erneut in den Kader der Nationalmannschaft berufen[10] und gab am 11. Oktober beim traditionellen Superclássico das Américas nach 18 Monaten mit einer Einwechslung gegen Argentinien in seinem 88. Länderspiel sein Comeback. Drei Tage später wurde er gegen Japan erneut eingewechselt.

Im Mai 2015 wurde er zunächst für den erweiterten Kader zur Copa América 2015 nominiert, jedoch im Gegensatz zu Altstar Robinho nicht für den endgültigen Kader berücksichtigt. Nach dem Turnier kam er im August zu zwei Einsätzen. Für die Copa América Centenario 2016, das 100-jährige Jubiläums-Turnier der Copa, wurde Kaká zunächst auch nicht berufen. Nach einer Verletzung von Douglas Costa wurde er als erfahrenster Spieler des Kaders nachnominiert[11] und absolvierte eine Partie in der Vorbereitung.[12] Drei Tage vor Beginn des Turniers fiel er jedoch selbst verletzt aus und verpasste die erste Copa-Teilnahme seiner 14-jährigen Karriere.[13] Die Kontinentalmeisterschaft Südamerikas ist damit weiter der einzige Wettbewerb, den Kaká in seiner Laufbahn nicht gewinnen konnte, da er bei den brasilianischen Siegen 2004 und 2007 verletzt gefehlt bzw. pausiert hatte.

Titel und Erfolge

In der Nationalmannschaft

FC São Paulo

AC Mailand

Real Madrid

Individuelle Erfolge/Ehrungen

Spielweise

Kaká zeichnet sich insbesondere durch seine Schusstechnik und -kraft sowie Dribbelstärke aus. Er ist stark bei Standards und verfügt über eine hohe Ballsicherheit und durch seine gute Übersicht über ein exzellentes Passspiel. In der Offensive kann er relativ vielseitig eingesetzt werden, agiert aber besonders auf der Spielmacherposition bzw. hinter den Spitzen am besten.

Saisonstatistik

Verein Liga Saison Liga Nat. Pokal Int. Pokal Andere Gesamt
Spiele Tore Spiele Tore Spiele Tore Spiele Tore Spiele Tore
FC São Paulo Série A 2001 27 12 7 1 5 0 16 4 55 17
2002 22 9 9 6 - - 17 8 48 23
2003 10 2 5 0 - - 7 5 22 7
Gesamt 59 23 21 7 5 0 40 17 125 47
AC Mailand Serie A 2003/04 30 10 4 0 10 4 1 0 45 14
2004/05 36 7 1 0 13 2 1 0 51 9
2005/06 35 14 2 0 12 5 - - 49 19
2006/07 31 8 2 0 15 10 - - 48 18
2007/08 30 15 - - 9 3 3 2 42 20
2008/09 31 16 1 0 4 0 - - 36 16
Gesamt 193 70 10 0 63 24 5 2 271 96
Real Madrid Primera División 2009/10 25 8 1 0 7 1 - - 33 9
2010/11 14 7 3 0 3 0 - - 20 7
2011/12 27 5 4 0 8 3 1 0 40 8
2012/13 19 3 2 1 6 1 - - 27 5
Gesamt 85 23 10 1 24 5 1 0 120 29
AC Mailand Serie A 2013/14 30 7 1 0 6 2 - - 37 9
Gesamt 223 77 11 0 69 26 5 2 308 105
FC São Paulo Série A 2014 19 2 - - 5 1 - - 24 3
Gesamt 78 25 21 7 10 1 40 17 149 50
Orlando City MLS 2015 28 9 1 1 - - - - 29 10
2016 7 2 - - - - - - 7 2
Gesamt 35 11 1 1 - - - - 36 12
Karriere Gesamt 420 135 43 9 103 32 46 19 612 195

Stand: 25. Mai 2016 (Quelle: 1)

Privates

Kaká mit seiner ehemaligen Frau Caroline Celico (2007)

Kakás Vater, Bosco Izecson Pereira Leite, ist von Beruf Ingenieur. Seine Mutter, Simone Cristina dos Santos Leite, arbeitet als Lehrerin. In der brasilianischen Nationalmannschaft ist er – wie beispielsweise auch Sócrates in den 1980er Jahren – einer der wenigen Stammspieler, die der Mittelschicht entstammen. Außerdem hat er einen Bruder, Rodrigo Izecson dos Santos Leite (* 1985), genannt Digão, der bei Kakás langjährigem Verein, dem AC Mailand, unter Vertrag stand und zuletzt für die New York Red Bulls gespielt hatte. Durch seinen Bruder gelangte Kaká auch zu seinem Namen. Da Rodrigo Ricardo nicht aussprechen konnte, nannte er ihn als kleines Kind Kaká.

Am 23. Dezember 2005 heiratete Kaká seine langjährige Freundin und Verlobte Caroline Celico in der evangelischen Freikirche Renascer em Cristo in São Paulo. Die beiden galten in Brasilien als bekanntes Promi-Paar und brachten 2009 und 2011 zwei Kinder zur Welt.[15] Im November 2014 reichte Kaká die Scheidung ein,[16] die im August 2015 offiziell wurde. Aufgrund eines Wirbelbruchs nach einem Badeunfall drohte Kaká im Oktober 2000 das vorzeitige Karriereende. Heute dankt er nach jedem von ihm erzielten Tor Gott, dass er wieder voll einsatzfähig ist, indem er hochblickt und mit beiden Zeigefingern Richtung Himmel zeigt. Er bezeichnet sich auch sonst als tiefgläubigen Christ[17] – Kaká wurde mit 14 Jahren getauft.

Weblinks

Commons: Kaká – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://de.oleole.com/spieler/kaka/biografie/phi4ok.html
  2. FocusOnline: Leonardo im An-, Kaka vor dem Abflug
  3. Statistiken - Transferrekorde - Die teuersten Spielerwechsel. (transfermarkt.de). Abgerufen am 30. August 2013.
  4. sport1.de: "Wir werden wieder Geschichte schreiben"
  5. rp-online.de: "Real-Star Kaka fällt lange aus"
  6. acmilan.com: Welcome back Kaka!
  7. siehe die offizielle Bestätigung auf der Website des AC Mailand.
  8. Kaka freut sich auf Orlando. kicker.de, 2. Juli 2014, abgerufen am 7. Juli 2014.
  9. Kaká Topverdiener in US-Liga. Transfermarkt.de, 30. September 2014, abgerufen am 22. April 2015.
  10. Kaka vor Comeback in der Selecao auf weltfussball.de, abgerufen am 3. September 2015
  11. Bayerns Costa muss Copa absagen auf sport1.de, 27. Mai 2016, abgerufen 30. Mai 2016
  12. Kaká makes substitute appearance as Brazil defeat Panama 2-0 auf mlssoccer.com, 30. Mai 2016, abgerufen 9. Juni 2016
  13. Gustavo und Kaka verpassen Copa auf sport1.de, 2. Juni 2016, abgerufen 9. Juni 2016
  14. FocusOnline: Kaká und Marta Weltfußballer 2007
  15. Kaka: Ehe-Aus beim Ex-Weltfußballer auf sport1.de, 6. November 2014, abgerufen 30. Mai 2016
  16. Kaka: Familienglück trotz Trennung auf sport1.de, 19. Dezember 2014, abgerufen 30. Mai 2015
  17. FussballGott.ch:Der Glaube von Kaká
Vorlage:Navigationsleiste Kader von Orlando City SCVorlage:Navigationsleiste FIFA Ballon d’OrVorlage:Navigationsleiste Ballon d’Or