„Wikipedia:Kurier“ – Versionsunterschied

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=== Schnellumfrage Visual Editor ===
Über dieses Wochenende läuft eine [[Wikipedia:Umfragen/VisualEditor Opt-in|Schnellumfrage VE]] mit dem Ziel, die Foundation darüber eindringlich in Kenntnis zu setzen, was die deutsche Gemeinschaft darüber denkt. Sollten Denkprozesse einsetzen, die etwas bewirken, so ist das Ergebnis vielleicht das geeignete Druckmittel. Beteiligt euch. <small>[[Benutzer:-jkb-|-jkb-]], 27.07.</small>

=== Belegdichte ===
=== Belegdichte ===
[[File:Belegdichte.svg|thumb|Tendenz steigend, ca. 1,8 Einzelnachweise pro Seite]]
[[File:Belegdichte.svg|thumb|Tendenz steigend, ca. 1,8 Einzelnachweise pro Seite]]

Version vom 27. Juli 2013, 00:44 Uhr

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Erstes Wikiversity-Treffen: Community im Aufbruch

Logo der Wikiversity

Über ein Jahr hat es seit den ersten Bemühungen gedauert, bis die deutschsprachigen Wikiversianer zueinander gefunden hatten. Am 19. und 20. Juli 2013 fand in Limburg an der Lahn das erste Wikiversity-Treffen überhaupt seit Bestehen der Plattform statt. Es war wohl nicht das erste Treffen von Wikiversity-Autoren weltweit, insoweit waren die französischsprachigen Wikiversity-Autoren uns einige Jahre voraus, aber deren Treffen liegen nun auch schon wieder einige Zeit zurück, sie fanden in den Jahren 2007–2009 in Frankreich statt.

Dem Treffen waren intensive Diskussionen in der Community über die Zukunft des Projekts vorausgegangen, über die auch der Kurier schon berichtet hatte, und macher Streit ist noch immer nicht geklärt. Im Zuge dessen hatte sich auf Anregung von Benutzer:Wvk die AG Wikiversity gegründet, die seitdem die weitere Entwicklung des Projekts optimistisch in die Hand genommen hat.

Im Kern geht es darum, Bildungsaktivitäten rund um Wikipedia und die übrigen Wikimedia-Projekte im Bildungswesen zu etablieren und darüber hinaus dafür zu sorgen, dass Wikiversity als eine Plattform für freie Bildungsmaterialien anerkannt und attraktiv wird. Dazu ist es erforderlich, die Anforderungen, die Lehrer und Hochschullehrer an eine Lernplattform heute stellen, ernstzunehmen und ein Umfeld zu schaffen, das für die Durchführung von Lehrveranstaltungen förderlich ist.

Nach einer Standortbestimmung durch die Benutzer Aschmidt und Wvk, hatten deshalb zunächst die Praktiker das Wort: Zwei Dozenten, die auf Wikiversity arbeiten, erläuterten ihre Arbeit und erzählten von ihren Erfahrungen.

Als erster erläuterte Benutzer Bocardodarapti, wie er seit 2008 seine Mathematikvorlesungen an der Universität Osnabrück modular und semantisch organisiert auf Wikiversity eingebracht hat. Im Hintergrund werkelt ein ausgefeiltes Vorlagenkonzept, bei dem ihm ursprünglich der Benutzer:Exxu geholfen hatte. Durch den modularen Aufbau der Seiten wird so unter anderem die Fehleranfälligkeit verringert. Aber auch der Aufwand beim Erstellen von Skripten und Übungen verringert sich erheblich. Neben der Wiki-Version gibt es von den Seiten auch jeweils noch eine LaTeX-Version als Unterseite, aus der heraus man PDF-Versionen mit einem hochqualitativem mathematischem Formelsatz zum Drucken erstellen kann. Auf diese Weise ist dort im Laufe der Jahre ein vollständiges Mathematik-Curriculum für das Grund- bzw. Bachelorstudium entstanden. Im kommenden Semester wird insoweit ein Mathematik-Vorkurs für Studienanfänger auf Wikiversity durchgeführt.

Benutzer:Renepick berichtete im Anschluss über eine Lehrveranstaltung, die er gemeinsam mit Benutzer:Lkastler für die Deutsche SchülerAkademie, eine Fördereinrichtung für Hochbegabte, zum ersten Mal auf Wikiversity durchgeführt hat. In dem Kurs:Wie funktioniert eigentlich ein Computer lernten die Schülerinnen und Schüler elementare Kenntnisse in der Programmiersprache C sowie die Hardware eines Raspberry Pi kennen. Für den Kurs wurden eine Vielzahl an hochwertigen Medien erstellt, darunter auch Screencasts zu den ersten Schritten auf Wikiversity sowie zum Arbeiten mit Emacs. Als nächstes plant Renepick einen MOOC zum Thema Web Science in der englischen Wikiversity.

Der Samstagvormittag stand dann ganz im Zeichen einer kompakten, aber doch eingehenden Moodle-Schulung durch den Geschäftsführer der Beratungs- und Schulungsfirma eLeDia, Ralf Hilgenstock. Benutzer:Jan Luca, der leider selbst nicht an der Tagung teilnehmen konnte, hatte im Vorfeld ein Wikiversity-Moodle auf Wikimedia Labs installiert und ein Plugin entwickelt, mit dessen Hilfe es möglich ist, beliebige Seiten aus allen Wikimedia-Projekten dynamisch und unter Beachtung der urheberrechtlichen Vorgaben in Moodle-Kurse einzubinden. Jan Luca sorgte auch dafür, dass ein Etherpad und das Video-Konferenzsystem BigBlueButton in diesem Moodle gepluggt werden können. Im Laufe der Schulung wurde schnell klar, dass die Reflexion pädagogischer Konzepte innerhalb der Wikiversity-Community bisher noch gar keine Rolle gespielt hatte. Es ist gerade der große Unterschied zwischen dem enzyklopädischen Projekt Wikipedia und dem didaktischen Projekt Wikiversity, dass ein laienhafter Ansatz im Bildungsbereich nicht zum Erfolg führen kann – was sich übrigens auch darin zeigt, dass Lehrmaterialien regelmäßig nicht aus freien Stücken entstehen, sondern stets im Zusammenhang mit einer realen Lehrveranstaltung. Man war sich schnell einig, dass es insoweit einer fachkundigen Beratung der Community bedarf, um die internen Prozesse für Lehrveranstaltungen neu aufzustellen.

Benutzer:Schlesinger widmete seinen darauf folgenden Impuls der Zukunft des gerade von Wikimedia Deutschland aufgegebenen Hochschulprogramms, das auf Wikiversity von der Community fortgesetzt wird. Am Ende stand dabei die Frage, ob es überhaupt möglich sein werde, eine reine Dienstleistung für Lehrstühle ausschließlich mit Ehrenamtlichen zu erbringen, gerade angesichts des Umstands, dass die Wikiversity auch im übrigen einen sehr hohen Arbeitseinsatz erfordert, der mit langfristig nur zwei aktiven Admins erbracht werden muss. Hier stellt sich die Frage, ob es besser wäre, Honorarkräfte zur Unterstützung zu beschäftigen, wenn das Projekt Erfolg haben soll.

Danach präsentierte Simon Köhl von der Münchener Mathematikplattform Serlo seine Pläne für die weitere Entwicklung und stellte die technischen und inhaltlichen Neuerungen vor, die dort vorgesehen sind. Serlo hat sich bisher nicht auf den großen Wikis engagiert, sondern eine eigene Plattform aufgebaut, die nun weiter verbessert und ausgebaut werden soll.

Das Treffen endete mit einer allgemeinen Aussprache über das Umfeld des Projekts und die weitere Zusammenarbeit im einzelnen. Freie Lehrmaterialien sind derzeit Gegenstand einer umfangreichen Diskussion im Bildungswesen, zu der Wikimedia Deutschland im September eine Konferenz in Berlin ausrichten wird. Daran werden voraussichtlich drei Teilnehmer des Treffens, nämlich die Benutzer Bocardodarapti, Renepick und Raymond, für Wikiversity teilnehmen. Auch die Organisatorin der Konferenz, Elly Köpf von Wikimedia Deutschland, war deshalb bei dem Treffen zugegen und hat sich eingebracht.

Wikiversity sollte heute mehr denn je ein Wikimedia-Projekt sein, das im Bildungswesen gebraucht wird. Bevor aber ein größerer Kreis von Nutzern auf Wikiversity eingeladen werden kann, sind zuvor noch viele Aufräumarbeiten zu erledigen, nachdem die Plattform über einen sehr langen Zeitraum hinweg von den früher aktiven Administratoren so gut wie nicht gepflegt worden war. So haben sich eine Vielzahl an Dateien angesammelt, die mit der Licensing Policy der Wikimedia Foundation nicht vereinbar sind und die Urheberrechtsverletzungen darstellen. Es wurden aber auch viele Seiten angelegt und wieder verlassen, die den Qualitätsanforderungen an ein Wikimedia-Projekt, in dem wissenschaftlich gearbeitet werden kann, nicht genügen können. Dementsprechend schlecht ist in manchen Bereichen die Außenwirkung. Der Mehrwert von Wikiversity im Vergleich zu anderen Lösungen im E-Learning blitzte zwar immer durch, konnte aber nicht abschließend erörtert werden. Klar ist: Wikiversity muss mehr sein als ein Wiki für freie Kursmaterialien. Wikiversity muss neben Inhalten auch eine didaktisch funktionale Verknüpfung von Inhalten bieten. Zu einer Einigung über die feste Verteilung von Aufgaben unter den aktiven Benutzern kam es leider nicht. Man war sich aber einig, dass es ein Folgetreffen geben soll, möglichst im Rhythmus der Semester- und Schulferien, das heißt nach dem Ende des bevorstehenden Wintersemesters, denn Wikiversity soll sehr viel stärker als bisher Teil des Bildungsbetriebs werden. Erste Bewegung zeichnet sich ab.

Besonders erfreulich war, dass wir bei der Tagung zwei Vertreter der ZUM, die das ZUM-Wiki betreibt, in Gegeneinladung zu meinem Besuch beim ZUM-Wiki-Seminar im vergangenen März begrüßen durften. Benutzer:Karl.Kirst, der sich schon 2005 als einer der allerersten auf Wikiversity angemeldet hatte, und Benutzer:Cethegus waren gern gesehene Gäste. Cethegus hat bereits auf der ZUM-Unity einen Beitrag veröffentlicht, in dem er seine Eindrücke von dem Treffen verarbeitet hat. (A, 24.7.)

Universitätskurs zu Wikipedia im Sommersemester 2013 beendet

Im Sommersemester 2013 fand am Historischen Institut der Philipps-Universität Marburg eine Übung mit 20 Studierenden zum Thema "Historisches Wissen in der Online-Enzyklopädie Wikipedia" statt. Vor genau einem Jahr war am gleichen Ort eine solche Veranstaltung schon einmal im Rahmen des von Wikimedia Deutschland e.V. initiierten Hochschulprogramms angeboten worden. Leider wurden damals aus verschiedenen Gründen die Ergebnisse nicht eingesammelt, geschweige denn evaluiert.

Aufbauend auf den älteren Erfahrungen wurden diesmal einige Rahmenbedingungen anders gestaltet: Durch die bewusste Nichtvorabinformation der WP-Community sollte den Studierenden mehr Freiheit in den mühsamen Anfangsphasen der Artikelerstellung gegeben werden, um so die Motivationsfaktoren besser mit den im SoSe 2012 in Marburg gemachten Erfahrungen vergleichen zu können. Dafür wurde die Veranstaltung statt in einer (öffentlichen) WP-Unterseite im Uni-internen ILIAS-System organisiert. Dies hatte den nützlichen Nebeneffekt, dass die Studierenden sich mit zwei unterschiedlichen Wiki-Systemen auseinandersetzen mussten.

Die 20 Artikel wurden für die Veröffentlichung im Benutzernamensraum vorbereitet und später in den Artikelnamensraum überführt/kopiert. Die Themen konnten aus einer Liste gewählt oder frei vorgeschlagen werden. Neben der inhaltlichen Erarbeitung der Themen widmete sich ein Teil der Veranstaltung den handwerklichen Aspekten beim Erstellen und Bearbeiten der Artikel sowie dem konstruktiven und kritischen Umgang mit Enzyklopädien im allgemeinen und der Wikipedia im speziellen. Hinzu kamen Kurzreferate, die sich allgemein mit fachbezogenen Web-Anwendungen beschäftigten.

Dabei stellte sich einmal mehr heraus, dass die geschriebenen Regeln relativ schnell zu vermitteln sind. Um aber auch die ungeschriebenen Regeln erklären zu können, wurden die Artikel bereits vier Wochen vor Ende des Semesters in den Artikelnamensraum überführt. Die Reaktionen anderer Wikipedianer ließen nicht lange auf sich warten. Eine größere Zahl von Artikeln wurde für die Rubrik "Schon gewusst ...?" auf der Hauptseite nominiert, bisher fünf wurden dort auch publiziert. Etwa die Hälfte der Artikel wurde ins Review gestellt und anhand der Reaktionen die Kritikpunkte und die Diskussionsabläufe erläutert. Bisher zwei Artikel wurden in die KALP gestellt, um auch die ungeschriebenen Mechanismen der Kandidatur am Beispiel erläutern zu können. Dass beide Artikel aufgrund schneller Bearbeitungsbereitschaft tatsächlich alle kritischen Punkte während der Kandidatur abarbeiten konnten und mit "Lesenswert" bewertet worden sind, war ein willkommener Nebeneffekt. In die universitäre Benotung flossen neben der Artikelarbeit, die begleitenden Themenreferate und die Tagesprotokolle ein.

Das Ziel der Übung – jeder Studierende sollte am Ende des Semesters einen eigenen Artikel in der Wikipedia veröffentlicht haben, der dann unter freier Lizenz zur Verfügung steht – sollte die Studierenden technisch und in der Rezeption zu einem kritischen und konstruktiven Umgang mit der Wikipedia anregen. Als Kollateralnutzen sind für die Wikipedia 16 neue Artikel (inklusive zwei lesenswerter) entstanden und vier überarbeitet worden und 20 junge Wikipedianer motiviert worden, von denen sicher einige abseits der Erfordernisse für den Scheinerwerb weitermachen werden.ThW, 24. Juli 2013

Wikipedianische Randbeobachtungen

Wikipedia ist eine Erfolgsgeschichte ehrenamtlicher Arbeit. Zehntausende Wikipedianer haben in ihrer Freizeit die größte Enzyklopädie der Welt geschaffen. Doch wenn eine Website über Jahre zu den Top-10-Websites der Welt gehört, eröffnet das Möglichkeiten und weckt Begehrlichkeiten. An den Rändern der Wikipedia bewegen sich Akteure, die mit Geld Einfluss auf Wikipedia nehmen, oder nehmen möchten. Dank der Projektförderung von Wikimedia Deutschland habe ich die Gelegenheit, diese Ränder näher in Augenschein zu nehmen. Um die Ränder abzusuchen, und ein paar Büsche abzuklopfen, habe ich viel geschrieben, noch mehr gelesen, mit bezahlten Schreibern geredet und mit einigen Wikipedianern geredet. Aber noch lange nicht mit allen.

Deshalb versuche ich, Wikipedianer mit "Semi-Externen" zusammenzubringen. In den nächsten Tagen werde ich einen ersten ungefähren Eindruck von meinen bisherigen Rand-Beobachtungen geben. Praktiker, die aus verschiedenen Gründen Wikipedia gut kennen, aber außerhalb der Wikipedia hauptberuflich schreiben, werden über Realitäten, Möglichkeiten und Zwänge bezahlten Schreibens berichten. Dabei wird in Frankfurt Arne Klempert anwesend sein, der ehemals bei Wikimedia Deutschland und der Wikimedia Foundation aktiv war, und heute für uns vor allem durch den Wikipedia Corporate Index wichtig ist. In Göttingen und Essen erzählt Kai Metzger, freier Autor und langjähriger intimer Wikipedia-Kenner vom freien und vom bezahlten Schreiben und dessen Unterschieden. In Wien gibt es nur mich und das Thema.

Danach folgt eine Diskussion darüber, was die Entwicklungen in diesen Randbereichen für die Zukunft der Wikipedia bedeuten könnten.

Die Veranstaltungen finden statt:

Weitere Veranstaltungen in Freiburg, Leipzig, München und Aachen werden folgen. df, 17. Juli 2013

Fotoflug über das Sauerland

8:30 Uhr: Abflug, 1. Start

Das WikiProjekt Sauerland ist schon lange ein gesetzter Begriff; nun wollte das Team den nächsten Wurf machen und Luftbilder der Region bekommen. Falkmart hat die Organisation in die Hand genommen und WMDE die Gelder gerne bewilligt. Wie auf den Seiten zu sehen ist, wurde sehr schnell von Mitarbeitern des Projektes Sauerland eine Liste von gewünschten Bildern zu zahlreichen Objekten zusammengestellt. Die Organisation brummte hervorragend.

Ein Zufall ergab, dass die Do27 aus Nordholz in Schmallenberg gewesen ist. Durch die Verbindung zu den bisherigen Fotoflugaktionen wurde der Kontakt hergestellt und der Flieger konnte eingeplant werden. Flugerfahrene Fotografen waren auch schnell gefunden, die kannten sogar den Piloten und das Flugzeug und waren damit sehr gut vorbereitet auf die Gegebenheiten. Damit stand das Team.

Nach ein paar Fragen und Telefonaten hin und her über Entfernungen, Flugdauer und Bedingungen wurde der Termin fixiert und die Aktion umgesetzt.

Da die Flugsportgruppe Nordholz in dieser Zeit ihr Fliegerlager in Schmallenberg durchgeführt haben, stand die Do27 nur zeitweilig zur Verfügung, denn die erste Aufgabe war es, Segelflieger hochzuziehen. Daher wurde der erste Start vor der Entwicklung der Thermik angedacht: 8:00 Uhr am Flugplatz Schmallenberg-Rennefeld. Also früh ins Bett und früh auf den Beinen.

Schmallenberg und die Parallele von Ost- und Weststraße

Falkmart war bereits vor Ort und schaute sich den Flieger an. Wir begrüßten uns freudig und haben uns einen Platz im Fliegerheim gesucht, um die Route zu besprechen. Kurze Zeit später war auch der Pilot dabei und die Route wurde mit den erlaubten Flugbereichen abgestimmt – passte einfach perfekt.

Nun galt es noch, etwas zu warten, denn es dauerte doch etwas, bis der erste Frühnebel sich verzogen hatte und die Aussichten gut wurden. Und nun ab ins Flugzeug, Ausrüstung rein, Navigationssyteme einschalten, um die Flugroute zu protokollieren, und die Plätze eingenommen. Kurze Probe, ob die Sprechanlage funktioniert, und dann ging es um 8:30 Uhr auf die Startbahn.

Die erste Runde über Schmallenberg war wettertechnisch ganz okay und lieferte schon interessante Bilder von Schmallenberg selbst und der Parallelen von Ost- und Weststraße mit Schützenplatz und Kirche oder dem Kloster Grafschaft. Solche Straßenzüge gibt es sonst nirgendwo im Sauerland.

Viadukt Willingen
Bobbahn Winterberg
Burg Canstein

Der Flug ging dann über die ersten Regionen bis Hallenberg, wo wir dann aber leider auf Grund zu schlechter Wetterlage abbrechen mussten. Wenn die Wolken unterhalb der Berggipfel liegen und darunter noch einige Wolkenschichten die Sicht erschweren, wird es keine guten Bilder geben. Also zurück und warten. Inzwischen wurden die Segelflieger aktiv und es war schön zu beobachten, wie ruhig und organisiert es auf dem Flugplatz abläuft, die Starts und Landungen, die Gespräche mit dem Tower und untereinander. Dazu viel Sonne und ein Kaffee, passte einfach.

Gegen 13:00 Uhr ging es dann wieder los. Den Flieger zur Tanksäule schieben (Bremse klemmte leider erstmal fest) und dann volltanken. Weiß jemand, wo das Benzin eingefüllt wird? Richtig, ganz oben auf den Tragflächen. Neuer Start und wieder im festen Vorsatz, viele schöne Bilder zu machen und die Erwartung des Sauerland-Projektes zu erfüllen. 4500 Auslösungen später hatten wir den Flug beendet.

Die Bilder durchschauen und hochladen dauert seine Zeit und dann ist das Sauerland-Projekt am Zug, diese Bilder zuzuordnen und einzubinden. Das fällt uns schwer, wie auch eine Situation im Flugzeug: Fotografiere das Naturschutzgebiet dort hinter den Fichten. Alles klar oder nicht? Für einen Großstädter ist die Frage: Wie sehen Fichten von oben aus? An dieser Stelle auch das Lob an Falkmart als Planer und Navigator; es war genial, wie er dem Piloten und uns als Fotografen die Angaben machte. Auch der Pilot war begeistert: Solche Planung und Kenntnisse der Region umgesetzt in eine Flugroute inklusive frühzeitiger und perfekter Ansagen hatte er noch nicht erlebt – bei 35 Jahren Flugerfahrung!

Die Vorbereitungen für 2014 und einen weiteren Fotoflug laufen gleich wieder an. Dabei steht die Überlegung im Raum, auch lokale Fotografen an das Thema heranzuführen, Scheu und Ängste oder Unsicherheiten abzubauen und hier auch aktiv werden zu können.

Vielen Dank an das Sauerland-Projekt, an Falkmart und den Piloten und WMDE für die Unterstützung, wir hatten Spaß und nun viele schöne Bilder.

Viele Grüße vom Auslöser Michael Kramer, 8. Jul. 2013

Deutschland sucht den Super-Juror

Wiki-Loves-Monuments-Logo
Wiki-Loves-Monuments-Logo

Auch dieses Jahr können wieder Fotos von Kulturdenkmalen aus Deutschland beim internationalen Wettbewerb Wiki Loves Monuments eingereicht werden. Um im Oktober die Preisträger zu bestimmen und zu entscheiden, welche Fotos um die nationalen und internationalen Plätze konkurrieren sollen, bedarf es einer Jury. Ein paar Enthusiasten haben sich schon auf Wikipedia:Wiki Loves Monuments 2013/Deutschland/Jury gemeldet, unter ihnen viele, die sich mit Fotografie auskennen. Aber wir brauchen noch viel mehr. Und Wikipedianer, die sich mit Denkmalpflege im Speziellen oder Architektur im Allgemeinen auskennen. Und Wikipedianer, die gerne Artikel schreiben und wissen, wie ein guter Artikel aussieht (und wie Fotos ihn bereichern können). Wir peilen im Moment eine elfköpfige Jury an. Die Arbeit der Jury wird sich vermutlich am Vorgehen des letzten Jahres orientieren. Nach Ende des Wettbewerbs, Anfang Oktober, wird jedem Juror ein Teil der eingereichten Fotos zugeschickt. Wir rechnen mit etwa 4000 Fotos pro Juror. Aus diesen gilt es zunächst, jeweils 100 Favoriten herauszufischen. (Eine zeitraubende Aktivität, wenn man die Aufgabe ernst nimmt.) Vermutlich am Wochenende um den 20. Oktober treffen sich dann alle Juroren (möglicherweise in Wuppertal; für Anreise und Übernachtung bietet der Verein Wikimedia Deutschland dankenswerter Weise Unterstützung an), um über die Preisträger zu entscheiden.

Wenn Dich dieser Aufwand nicht abschreckt und Du gerne in der Jury sitzen möchtest, stell Dich bis zum 14. Juli einfach auf Wikipedia:Wiki Loves Monuments 2013/Deutschland/Jury kurz vor und erzähl, was Dir bei der Auswahl der Preisträger wichtig ist. Falls es einer Wahl bedarf, wird sie vom 18. Juli bis zum 31. Juli stattfinden.

Ach ja, wir suchen auch noch externe Juroren (aus der Denkmalpflege/dem Denkmalschutz, Architekten, Architekturfotografen, …). Wenn Du jemanden kennst oder eine gute Idee hast, schreib eine kurze E-Mail an Nicola. AS 02.07.

Feedback-Tool abgelehnt

Das will man nicht...

Die abstimmende Community der deutschsprachigen Wikipedia lehnt eine Einführung des Artikel-Feedback-Tools (AFT) ab. Dies ist das deutliche Resultat des am 1. Juli beendeten Meinungsbildes zum Thema. Sowohl eine Einführung des Tools für den ganzen Artikelbestand als auch die Möglichkeit eines selektiven Einsatzes für einzelne Bereiche oder Artikel (Opt-In) wurden mit je fast zwei Dritteln der Stimmen abgelehnt. Vorangegangen war ein Pilotprojekt, in dessen Rahmen das AFT für eine kleine Artikelauswahl aktiviert worden war. Diese Pilotphase wurde sehr unterschiedlich bewertet, am Ende dominierte jedoch die Skepsis ob des grossen Anteils an nicht verwertbarem Feedback und des Arbeitsaufwands durch das Tool. Dass auch das Opt-In so deutlich abgelehnt wurde, hat den Berichterstatter (der selbst für diese Variante war) eher überrascht; hier wurde neben „ganz oder gar nicht“ mehrfach das Konfliktpotential einer solchen Lösung als Gegenargument vorgebracht. - Noch ist das Tool in der Artikelauswahl der Pilotphase aktiv, obwohl es eigentlich schon vor dem Meinungsbild (nach ursprünglichem Zeitplan ca. am 1. Mai) deaktiviert werden sollte; die Deaktivierung auf der öffentlichen Seite steht jedoch kurz bevor. Einige Tausend Rückmeldungen sind auch dann noch abzuarbeiten. - Es stellt sich die Frage, ob das AFT mit der aktuell doch sehr deutlichen Ablehnung auch wirklich für immer und in jeder Form versenkt bleibt. Vielleicht gibt es doch eines Tages eine Variante, die sich besser handhaben lässt? Wobei es schwierig bleiben dürfte, einen Mittelweg zwischen "Sternchen-Bewertung" ohne Kommentarmöglichkeit (die immerhin keinerlei Abarbeitungsaufwand nach sich zieht, aber sich in der englischen Wikipedia als unbrauchbar erwiesen hat), und einem Tool, das neben brauchbaren Hinweisen auch Unmengen an nutzlosen oder eigentlich sinnvollen, aber nicht umsetzbaren Anregungen generiert und auf die Community daher offenbar abschreckend wirkt, zu finden. Gestum, 2.7.

Verifizierte Accounts: Was machen sie?

Der Verifizierhaken

Verifizierte Accounts gibt es seit April 2011, also seit etwas mehr als zwei Jahren, in der Wikipedia. Seit Februar 2012 gibt es eine Kategorie für sie, und seit Januar 2013 auch eine Anleitung, wie das mit der Verifizierung geht. Verifizierte Benutzer sind im Prinzip normale Benutzer, aber mit einem Unterschied: Sie haben ein blaues Häkchen auf ihrer Nutzerseite. Dieses blaue Häkchen setzt das Support-Team. Das Häkchen bestätigt, dass die Person oder Organisation hinter dem Account vermutlich diejenigen sind, die sie zu sein vorgeben. Oder anders gesagt: Der Name eines verifizierten Accounts weist auf eine real existierende Organisation oder Person hin, und die Person am Editknopf ist vermutlich durch diese Person/Organisation autorisiert. Vor allem soll die Verifizierung verhindern, dass Leute fremde Namen kapern, und unter diesem falschen Namen in der Wikipedia Unsinn schreiben.

Um verifiziert zu werden, gibt es zwei Möglichkeiten: entweder entdeckt ein User die Möglichkeit der Verifizierung selber. Oder jemand macht ihn darauf aufmerksam. Es gibt das Projekt Benutzernamen-Ansprachen, dessen Mitarbeiter potenziell problematische Accounts ansprechen und diese auffordern, sich verifizieren zu lassen. Geschieht dies nach Ablauf einiger Zeit nicht, wird der Account gesperrt.

Verifiziert werden (selten) prominente Personen, und relativ oft Organisationen (sprich: Unternehmen, Stiftungen, Vereine etc.). Den Mechanismus gibt es meines Wissens auch nur in der deutschsprachigen Wikipedia. Auch wenn die verifizierten Accounts nur dazu gedacht sind, um Missbrauch mit fremder Leute Namen zu vereiteln, haben sie für den aktiven Wikipedianer doch mindestens zwei praktische Nebenbedeutungen bekommen. Sie geben jeder Organsation etc., die in Wikipedia transparent auftreten möchte, diese Transparenz. Und sie erlauben es den Wikipedianern, einen gewissen Überblick über das Feld der Autoren-im-Auftrag zu bekommen. Verifizierte Accounts sind fast alle entweder im eigenen Interesse oder im Auftrag anderer Interessen unterwegs. Der nur-ma-so-Hobbywikipedianer ist unter ihnen fast nie zu finden.

Auch wenn die Zahl noch recht übersichtlich ist, und die Aussagekraft aller Analysen damit begrenzt ist, können sie doch dazu dienen, um mal das Wissen über Eigenschaften und Eigenheiten der verifizierten Accounts und damit der Editoren im Auftrag etwas zu erweitern. Anfang des Jahres lief eine Datenbankanalyse über die verifizierten Accounts. Im Juni geschah dies wieder.

Verifizierte Accounts im Januar

Dabei konnte man dann auch einiges über ihr Editverhalten lernen. So gab es im Januar 815 verifizierte Accounts. Über diese ließ sich feststellen: Verifizierte Accounts arbeiten wenig. Von den insgesamt 815 Accounts waren 36 Accounts „aktive Wikipedianer“, das heißt, sie hatten mindestens fünf Edits in den letzten 30 Tagen. Von den 7310 aktiven Wikipedianern im Januar 2013 waren also etwa ein halbes Prozent verifiziert.

Von den 815 Accounts hatten nur 24 Accounts genug Edits zusammenbekommen, um sich irgendeine Art der Sichterrechte zu sichern. Ganze sechs davon waren aktive Sichter. Von diesen sechs wiederum waren vier – Denny (WMDE), Irmgard (Sucomo), der Landtag Mecklenburg-Vorpommern und ein seit Jahren aktiver „Privat-Wikipedianer“, der sich irgendwann hat verifizieren lassen – mittlerweile einschlägig bekannte Accounts, die auch anders in Wikipedia aktiv wurden, und quasi mehr oder weniger Community-Insider sind.

Nur zwei Accounts waren aktive Sichter, und sind unter dem Radar geblieben. Einer ist zwar mit einem Unternehmen verbunden, aber mehr oder weniger als Einzelperson unterwegs, und hat sich tapfer allen Unbilden der Wikipedia unterworfen, und versucht relativ normal mitzuarbeiten. Der andere ist meiner Einschätzung nach eine recht fähige PR-Abteilung. Insgesamt sind die 815 Accounts auf 13.870 Edits gekommen, oder auch 17 Edits pro Account. Zieht man die Edits der sechs aktiven Sichter ab, kommt man auf 10.691 Edits von 809 Accounts, oder auch 13 Edits pro Account. Das ist eher wenig.

Die 13.870 Edits fielen in 3842 Artikel. Das sind 3,6 Edits pro Artikel oder auch 4,7 Artikel pro verifziertem Account.

Die verifizierten Benutzer sind aber auch friedlicher als der Autor dieser Zeilen gedacht hätte. Von den 815 Accounts wurden nur 21 gesperrt, das sind 2,5 %. Die Accounts wurden alle nur einmal gesperrt, und, das vermutet der Autor dieser Zeilen jetzt einfach freihändig, sie wurden unbeschränkt gesperrt, und nie wieder freigegeben. Die Anregung, lieber Diskussionsseiten als Artikel zu bearbeiten, ist zu den verifizierten Accounts nicht vorgedrungen. Gerade mal sieben der 815 Accounts haben mehr Bearbeitung auf Artikeldiskussionsseiten als im Artikelnamensraum. 150 Accounts hingegen haben den Wikipedia-Namensraum gefunden, und dort auf der Vorderseite etwas geschrieben. Leider wirft meine Statistik nicht aus, wieviele Edits davon auf „Wikipedia:Löschdiskussion“ waren. Insgesamt kam es zu 3300 gelöschten Edits, also insgesamt etwa ein Fünftel der versuchten Edits waren in Artikeln, die komplett gelöscht wurden. Von 108 Accounts gab es mehr Beiträge in letztlich gelöschten Artikeln als in letztlich behaltenen Artikeln.

Verifizierte Accounts im Juni

Seit Januar wurde die Anleitung geschaffen, und die verifizierten Accounts waren ein paarmal in der Öffentlichkeit. Es ist nicht überraschend, dass die Zahl der verifizierten Accounts zwischen Januar 2013 und Juni 2013 fast so stark gestiegen ist, wie von April 2011 bis Januar 2013. Es kamen 600 neue Accounts dazu, im Juni ist die Zahl der verifizierten Benutzer auf 1400 gestiegen. Diese haben insgesamt 24.000 Edits. Der Schnitt von 17 Edits/Benutzer ist damit erstaunlicherweise seit Januar gleich geblieben, die Zahl der Edits, wenn man die aktivsten 13 mit aktiven Sichterrechten rausrechnet, ist noch 16, und damit gestiegen. Die Zahl aktiver Sichter ist auf 13 gestiegen. Mittlerweile sind auch sechs Accounts dabei, die des Autors Einschätzung nach in der Community nicht weiter präsent sind oder waren. Weitere 43 sind passive Sichter. Oder anders: Von den 1400 Menschen/Organisationen, die sich die Mühe gemacht haben, den Account verifizieren zu lassen, haben dann 57 (≈ 0,7 %) genug editiert, um zumindest die passiven Sichterrechte zu erhalten. „Aktive Wikipedianer“ mit mehr als fünf Edits waren im Juni 2013 insgesamt 77 verifizierte Accounts. Die Zahl hat sich seit Januar verdoppelt. Da gleichzeitig die Zahl aktiver Autoren insgesamt auf 6600 zurückging, ist der Anteil der verifizierten Aktiven auf ein Prozent gestiegen.

Die 24.000 Edits fielen in 6300 Artikel. Das sind 3,8 Edits, die ein verifizierter Account pro Artikel macht, oder auch 4,5 Artikel pro verifiziertem Account. 36 verifizierte Accounts wurden gesperrt, das sind immer noch 2,5 % wie im Januar. Zwei Accounts haben es immerhin geschafft, mehrfach gesperrt zu werden, was bedeutet, sie wurden nicht gleich und für immer indefinite gesperrt. Die Zahl der Diskussionsseitenliebhaber ist auf 17 gestiegen, oder anders gesagt, 1380 verifizierte Accounts bearbeiten häufiger Artikel als Diskussionsseiten.

In Kurz

Verifizierte Nutzer: Was machen Sie? Nicht viel. Wieviele sind es? Ein Prozent der aktiven Wikipedianer. Wie hoch ist ihre Erfolgsquote? Eher nicht so doll. (df, 2.7., mit Dank an WMDE und WMAT für Recherchehilfe)

XOWA – Wikipedia offline lesen

XOWA mit dem Artikel Wikipedia, hier ohne Bilder

Auch wer nicht ständig über eine Internetverbindung verfügt, muss nicht auf Wikipedia verzichten. Eine Reihe von Offline-Readern ermöglicht es, Wikipedia auch dann zu lesen, wenn man gerade nicht online ist. Doch so manch ein vielversprechendes Programm entpuppt sich bei der Benutzung als untauglich, sei es, weil es Vorlagen nicht darstellen kann, keine lokalisierten Schlüsselwörter kennt oder eine sehr spartanische Benutzeroberfläche bietet. Die Einführung von Lua bei der Vorlagenprogrammierung hat dazu geführt, dass Offline-Reader, die lange Zeit zumindest akzeptabel funktionierten, nun auch keine brauchbaren Ergebnisse mehr liefern. Gleiches gilt für den fortschreitenden Einsatz von Wikidata. Doch das vergangene halbe Jahr hat für Offline-Benutzer nicht nur diese negativen Entwicklungen gebracht, sondern auch ein neues Programm namens XOWA, das so ziemlich alle Wünsche erfüllt, die man an einen modernen Offline-Reader stellen kann. Inzwischen liegt es in der Version 0.7 vor und hat das Alpha-Stadium offiziell hinter sich gelassen.

XOWA kann nicht nur Vorlagen mit und ohne Lua korrekt darstellen, auch Formeln und Zeitleisten sind kein Problem. Mit einigem Zusatzaufwand ist es sogar möglich, auch Bilder darzustellen. Bei den Kategorien hat man die Wahl zwischen zwei Varianten: Beim einfachen System fehlen über Vorlagen kategorisierte Seiten, und die Sortierung erfolgt nach Seitenname. Das komplexere System erfordert etwas mehr Aufwand beim Import des Wikis, dafür funktionieren anschließend die Kategorien genauso wie in Wikipedia. Neben den Kategorien kann man auch die Titelsuche (mit Suchvorschlägen) zum Finden von Artikeln verwenden. Außer für Wikipedia kann man XOWA auch zum Lesen der Schwesterprojekte verwenden, hat man Wikidata importiert, werden auch die Sprachlinks und eingebundenen Daten angezeigt.

Vor der ersten Verwendung eines Wikis muss man dieses importieren. XOWA verwendet dazu die regelmäßig aktualisierten XML-Dumps. Für die deutschsprachige Wikipedia muss man knapp 3 GB herunterladen, die Datei ist normalerweise maximal einen Monat alt. Zum Vergleich: Man kann auch Kiwix verwenden, um die deutschsprachige Wikipedia offline zu lesen, die dort benötigte Datei enthält sogar Bilder. Dafür ist sie aber auch 19 GB groß und ein Jahr alt.[1]

Und XOWA ist nicht nur ein Offline-Reader, denn außer zum Lesen kann man das Programm auch zum Bearbeiten verwenden. So kann man auf der Spielwiese einfach einen Artikel vorbereiten und hat auch ohne Internetverbindung eine Vorschau mit allen Vorlagen, man kann überprüfen, welche Links existieren und ob die Formatierung stimmt. Nur den fertigen Artikel dann in Wikipedia kopieren muss man von Hand.

Wer für die nächsten Monate einen Sommerurlaub mit Laptop, aber ohne Internet und damit ohne Wikipedia geplant hatte, oder wer einfach nur so neugierig geworden ist, der findet unter WP:XOWA eine kurze, deutschsprachige Anleitung mit allen wichtigen Links. Schnark, 1. 7.

Tacheles in Frankfurt am Main

Wikimedia Deutschland (WMDE) hatte eingeladen, auf dessen Tacheles-Tour durch Deutschland an der Tourstation Frankfurt am Main mit dem Vorstand Pavel Richter und dem Präsidiumsmitglied Jens Best Tacheles zu reden, und 13 Wikipedianer kamen in einen komfortablen Konferenzraum über den Gleisen des Frankfurter Hauptbahnhofs. Die weite An- und Rückreise von Pavel aus Berlin war im Vorfeld der nur zweistündigen Veranstaltung ebenso kritisiert worden wie die Tatsache, dass es überhaupt einer solchen Diskussion bedarf, angesichts einer Community, die rund um die Uhr über das Netz miteinander verbunden ist und auf das lebhafteste miteinander zu diskutieren pflegt. Eigentlich ist doch schon alles von jedem gesagt worden?

Der Verein sucht das Gespräch mit den engagierten Wikipedianern. Die langanhaltende Diskussion um die Beteiligung von Wikimedia Deutschland an dem sogenannten ZDF-Faktencheck markiert eine Zäsur in der Beziehung zur Community. Damit sollte eine Zusammenarbeit mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk begründet werden, die langfristig auf die Befreiung von Inhalten zielt, und im Gegenzug sollte „Wikipedia“ in einem politischen Entertainment-Format mitspielen, ohne allerdings die Community vorab zu befragen, ob sie das überhaupt wünsche. Mehrere Wochen und Kurier-Beiträge, eine FAQ und eine Umfrage später war klar, dass sich WMDE für die Meinung der Wikipedianer nicht wirklich interessierte und den ursprünglich gefassten Plan mit leichtesten kosmetischen Änderungen durchführte. Mehr noch: Im GLAM- und im Bildungsbereich werden mittlerweile – teils bewusst – Projekte ohne jede Beteiligung und Einbeziehung der Community konzipiert. Hier fehlt es an einer ausreichenden Erdung des Betriebs, der die Basis übergeht.

Der Vorgang um den ZDF-Check war das deutlichste Zeichen für die Entfremdung, die zwischen den Autoren und dem ursprünglich von ihnen gegründeten Förderverein eingetreten war, der mehr möchte, als nur Wikipedia zu unterstützen, nämlich auch politisch in die Gesellschaft hinein wirken. Und auch der Jahresplan 2013, in dem es lapidar hieß, man werde zukünftig in Community-Belange und in Debatten Einfluss nehmen, ließ manchen damals schon aufhorchen. Geändert wurde der Plan dann trotz einer langen Reise quer durch die Community nicht mehr, obwohl es reichlich Kritik online und offline gegeben hatte. Er wurde trotz der Diskussion gänzlich unverändert der Mitgliederversammlung zur Bewilligung vorgelegt, die ihn dann auch passieren ließ. Vielleicht war er schon allzu perfekt ausgearbeitet, als dass er zu noch weitgehenderen Änderungen hätte einladen können?

Wie es denn zukünftig möglich sein werde, seine Meinung wirksam zu Gehör zu bringen und auf die Gestaltung der weiteren Planung tatsächlich Einfluß zu nehmen, wäre eine der Fragen, die im Vorfeld des in Kürze bevorstehenden Planungsprozesses noch zu klären sein wird. Sie blieb vor Ort leider offen. Der Verein tut sich offenbar schwer damit, Meinungsäußerungen aus der Community aufzugreifen und in die eigene Arbeit ändernd einfließen zu lassen. Natürlich kann man in einer von jeher so divers zusammengesetzten Gemeinde nicht jeden beliebigen Standpunkt durchgreifen lassen. Wenn der Tacheles aber einen Sinn haben soll, muss er zu Konsequenzen führen. Fehler kommen überall mal vor, es kommt aber darauf an, wie mit den Fehlern am Ende umgegangen wird, ob es zu Änderungen in Abläufen und Haltungen kommt, ob sich Einsichten einstellen und wie es danach weitergeht. Es reicht nicht aus, die Community nach ihrer Meinung zu befragen, man muss sich auch mit den Antworten auseinandersetzen und sich vor allem an das Ergebnis halten.

Beispielsweise auch mit dem Eindruck, dass sich die Berliner Wikipedianer nicht nur geographisch näher am Vereinssitz befinden, sondern diesen auch personell und inhaltlich so nahe stehen, dass sie gegenüber anderen Regionen eine bevorzugte Stellung einnehmen, was sich mitunter auch auf den Zugang zum Flurfunk auswirken mag sowie dem Privileg, der Mitgliederversammlung ohne nennenswerten Aufwand zweimal im Jahr beiwohnen zu können. Auch wenn das Präsidium mittlerweile ganz mehrheitlich durch Briefwahl bestimmt wird, verbleiben der Mitgliederversammlung Beschlüsse, die nur von ihr getroffen werden können und die ganz wesentliche Aspekte der Projekte betreffen, in jüngerer Zeit etwa die Zukunft des Toolservers. Hier sollten die Chancen, sich an den Beratungen und an den Abstimmungen zu beteiligen, auch in örtlicher Hinsicht gerechter verteilt werden.

Aber auch die kürzlich vorgenommenen Veränderungen bei der Förderung der Redaktionen und der Schwesterprojekte sollen, so war zu hören, noch einmal überdacht werden, weil sie sich im nachhinein für alle Beteiligten als zu aufwändig erwiesen haben.

Insgesamt war es eine offene Diskussion mit wenigen Überraschungen, die mit einer freundlichen Note ausklang. Nachbemerkungen finden sich auch auf der Seite zum Treffen. Zu erwägen wäre vor allem, zukünftig anstelle solcher Kurzinterventionen längerfristig anberaumte Workshops an mehreren Orten einzuführen, in denen Community und Verein die zukünftige Arbeit in einem längeren Prozess gemeinsam planen könnten. (A, 29.6.)

Wikipedianer trafen Römer und Germanen

Wikipedianer, Römer und Germanen in Braunschweig und am Harzhorn!

Am Wochenende 21.–23. Juni trafen sich 20 Wikipedianer und drei Wikimedianer im Braunschweigischen Landesmuseum (BLM), um dort mit mehreren Archäologen, Historikern und Museumsleuten zu diskutieren und um aus erster Hand die neuesten Forschungsergebnisse eines „archäologischen Jahrhundertfunds“ präsentiert zu bekommen. Es ging dabei um das sogenannte „Harzhornereignis“, ein bis vor wenigen Jahren unbekanntes Kampfgeschehen, bei dem sich um 235 n. Chr. tausende römischer Legionäre und Germanen im Norden des heutigen Deutschland und weit im Osten des damaligen Limes offenbar mehrtägige erbitterte Schlachten lieferten. Über fast 1.800 Jahre waren diese Ereignisse in Vergessenheit geraten und erst vor wenigen Jahren wurden die Spuren des Geschehens durch Zufall wieder entdeckt und werden seither erforscht. Ein Ende ist nicht absehbar!

In enger Zusammenarbeit mit dem BLM und Wikimedia Deutschland ist es gelungen, innerhalb von nur acht (!) Wochen ein tolles Haupt- und Rahmenprogramm mit Vorträgen der vor Ort tätigen Archäologen und weiterer Historiker zusammenzustellen und umzusetzen. Dafür möchte ich mich auf diesem Wege zu allererst nochmals bei allen Organisatoren und unermüdlichen Helfern vor und hinter den Kulissen des BLM, beim HAUM und selbstverständlich bei Wikimedia DE (Barbara, Lilli und Katja) bedanken, ohne die diese Veranstaltung sicherlich nicht in nur 8 Wochen hätte organisiert werden können. Also: Chapeau!

Vorträge hielten: Dr. Heike Pöppelmann (Direktorin des BLM), Dr. Michael Geschwinde (Projektleiter am Harzhorn), Dr. Petra Lönne (Archäologin am Harzhorn), Dr. Korana Deppmeyer (Kuratorin der am 1. September beginnenden Niedersächsischen Landesausstellung: „Roms vergessener Feldzug“), Prof. Dr. Michael Meyer (Leiter der Ausgrabungen am Harzhorn) sowie Prof. Dr. Wolfgang Leschhorn (Althistoriker und Numismatiker). Darüber hinaus gab es einen Vortrag von Southpark und Benutzer:Stepro über Wikipedia. Am Samstag fand zudem eine Expertenführung über eines der Schlachtfelder am Harzhorn statt.

Fazit: Eine äußerst gelungene Veranstaltung! Und: Aller Voraussicht nach wird es 2014 eine „Neuauflage“ zu einem anderen aktuellen Thema geben, nämlich „100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges“. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten. Versprochen! BS, 24. Juni 2013

Nachtrag: Besonderer Dank gilt natürlich Brunswyk, dem Initiator und Motor hinter dem ganzen Projekt. Vielen Dank ihm für die geleistete Arbeit! Die tollen Ergebnisse sprechen für sich.DH, 25. Juni 2013

WMDE-Versicherung für Community-Veranstaltungen

Es geht also darum, dass sich jemand mal in einem Erdloch oder an einer Schiene den Fuß umknicken kann oder jemand stößt mit dem Popo eine Vase um. (Simplicius)

Dutzende von Veranstaltungen werden von Wikipedianern und auch den Teilnehmern der Schwesterprojekte jedes Jahr organisiert. Redaktionstreffen, Stammtische, Workshops, Conventions – alles ist dabei. Beim gemütlichen Beisammensein bei Bier und Pizza auf dem Stammtisch entstehen da schnell Ideen für Veranstaltungen mit Programm, ob Exkursionen, Museumsbesuche oder Fotospaziergänge, zunehmend mehr werden es und zunehmend größer werden sie.

Diese Entwicklung ist großartig – was aber weniger bekannt ist: Für Organisatoren ergibt sich das Problem, dass sie als Veranstalter für Unfälle in oder Schäden durch die Gruppe der Teilnehmer haftbar gemacht werden könnten. Auch für die Teilnehmer an einer solchen Gruppe ein unangenehmes Gefühl: entweder unversichert sein oder die Organisation belangen.

Anfang Februar wurde die Idee, dass Wikimedia Deutschland eine Versicherung für Community-Veranstaltungen bereitstellt, bereits konkret erörtert, ein sehr guter Hinweis von Simplicius war es dann, der vor wenigen Wochen dazu führte, dass alles ganz zügig ging und ein Vertrag abgeschlossen werden konnte.

Ergebnis: Ab dem 1. Juli 2013 bietet Wikimedia Deutschland aus der Community heraus organisierten Veranstaltungen Versicherungsschutz. Die jetzt bereitstehende Haftpflicht- und Unfallversicherung schützt dabei nicht allein die Teilnehmer, sondern entlastet vor allem die Organisatoren. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um die Exkursion eines Stammtisches handelt, das Jahrestreffen einer Redaktion, einen Themenworkshop oder eine einmalige Spezialveranstaltung – Hauptsache, es dient der Entstehung, Sammlung und Verbreitung freier Inhalte.

Damit ihr Nutzen davon habt, ist nur eine Meldung an community@wikimedia.de mit einigen wenigen Angaben nötig (Ort, Datum, Programm und Teilnehmerzahl), nach unserer kurzen Bestätigung seid ihr dann versichert. Wikimedia freut sich, dadurch dazu beizutragen, dass durch Freiwillige organisierte größere Veranstaltungen unbefangener und mit einer gewissen Rechtssicherheit durchgeführt werden können. Detailliertere Informationen findet ihr auf der neuen Seite WP:Versicherung, Shortcut WP:VERS.

Wenn ihr Besucher solcher Veranstaltungen seid, weist bitte die Organisatoren auf dieses Angebot hin! Trotz all unserer Bemühungen kann es sein, dass jemand davon keine Kenntnis erhält. Helft mit, dass niemand unnötig in dieses Risiko zurückfällt! DB_WMDE 23.06.

Ballonflug...äh...fahrt mit dem „Flow Funder“

Dammtorwall (Ajepbah, CC-by-sa-3.0 de)
Speicherstadt (Dirtsc, CC-by-sa-3.0)
Köhlbrandbrücke (Martina Nolte, CC-by-sa-3.0 de)

Es ist passiert! Nach mehreren vergeblichen Anläufen seit April waren uns Anfang Juni die Sonne und der Wind wohl gesonnen und die Fotofahrt mit einem Heißluftballon über Hamburg konnte endlich stattfinden. Aufstieg bei strahlender Morgensonne, der Bodennebel hatte sich weitgehend verzogen, alle Kameras klickten ununterbrochen, auch die wegen einsetzender Thermik spannende Landung verlief glimpflich und anschließend wurden wir sogar noch zu einem Aufstieg mit dem Fesselballon „HighFlyer“ in der Hamburger Innenstadt eingeladen. Finanziert wurde die Ballonfahrt für fünf Wikipedianer aus dem „Flow Funding“, einem Modellversuch zur unbürokratischen Vergabe von Fördermitteln der Wikimedia Foundation (Kurierartikel im März).
Derzeit fliegen die Fotos aus dem Projekt auf Wikimedia Commons ein. Wir freuen uns über Mithilfe beim Beschreiben und Kategorisieren der noch nicht zugeordeneten Fotos – und natürlich über die Nutzung der Fotos in Wikipedia-Artikeln. Projektschluss ist der 30. Juni 2013; dann reiche ich meinen Abschlussbericht (derzeit im Entwurfstadium, englisch) an die Foundation ein.
Mein bisheriges Fazit: Es war sehr hilfreich, den Korb für uns alleine zu haben. Mit sieben Personen wäre es zu eng geworden, um ungehindert fotografieren zu können. "Normale" Fahrgäste hätten sich vermutlich gestört gefühlt. Mit Terminfindungsproblemen wegen schlechten Wetters und mit oft trüber Luft kämpft man bei beiden Transportarten gleichermaßen. Ein Nachteil gegenüber dem Flugzeug sind die sehr eingeschränkten, nicht planbaren und recht kurzen Routen mit dem Ballon; ein Flugzeug kann leicht ein oder zwei Runden über eine ganze Stadt drehen. Die gute Fotoausbeute entspricht dennoch meinen Erwartungen. Besonders Einzelgebäude sind leichter und gezielter zu erwischen als aus einem schnellen Flugzeug mit seiner eingeschränkten Fenstersicht. Verwackelter Ausschuss geht gen Null.
Noch bevor das Projekt beendet ist, hat es schon Nachfolger gefunden. Die nächste Ballonfahrt ist in Köln für Ende Juli/Anfang August geplant, der Kontakt zu einem seriösen Anbieter ist vermittelt. Danach sollen Düsseldorf und Städte im Ruhrgebiet drankommen.
Das Hamburger Ballonprojekt war ja auch als Pilottest des Fördermodells „Flow Funder“ gedacht. Wie lief also die Abwicklung mit der Wikimedia-Stiftung? Unser hiesiger „Flow Funder“ Poupou l'quourouce hatte im März den Projektvorschlag zeitnah genehmigt und zur Förderung empfohlen (englisch). Kurz darauf bekam ich Mail vom „Grants Administrator“ aus den USA. Den weiteren Ablauf mit der Foundation habe ich hier im Detail laufend dokumentiert. Hervorheben möchte ich: Der Schriftwechsel kam auf Englisch mit dem Angebot, in jeder beliebigen Sprache zu antworten, die Formulare zur Übermittlung der Personen- und Bankdaten und der Fördervertrag sind jedoch auf Englisch verfasst und zudem für eine Summe unter 1000 Euro meiner Meinung nach recht umfangreich. Offenbar werden solche Kleinstanträge genauso behandelt wie große „Grants“, also wird außer der Beantragung nichts schlanker gestaltet. Angenehm war, dass Empfangsbestätigungen und Antworten aus Amerika meistens schon am gleichen Tag eintrafen. Für die Abrechnung der zu Projektbeginn bereitgestellten Fördermittel genügte es, einen Scan der von mir bezahlten Rechnung über den großen Teich zu mailen. Die Anforderungen an die Berichterstattung sind standardisiert und wieder wird Englisch erwartet (zumindest beim Lesen der Hausaufgaben). Bei einem international ausgerichteten Förderprogramm und angesichts der internationalen Belegschaft (und dem Finanzvolumen) der Foundation wünsche ich mir übersetzte Formulare in den gängigsten Sprachen und die Möglichkeit, den gesamten Vorgang in der eigenen Sprache abzuwickeln. Abgesehen davon halte ich das „Flow Funding“ für eine sinnvolle und zweckmäßige Ergänzung zu anderen Förderangeboten an Communitymitglieder. MN, 23.6.

RENDER: Die finalen Versionen der Unterstützungswerkzeuge sind da

Artikellistengenerator

Seit heute sind die finalen Versionen der Unterstützungswerkzeuge online verfügbar. Diese wurden im Rahmen des RENDER-Projekts entwickelt und ermöglichen es Wikipedia-Nutzern den Status von Artikeln zu verstehen sowie Artikel zu finden, die möglicherweise einer Bearbeitung bedürfen. In den letzten Wochen haben wir Vorschläge und Anmerkungen, die wir auch während der RENDER-Team Communities-Tour gesammelt haben, sowie Erkenntnisse unserer Tests eingebaut und die Werkzeuge entsprechend angepasst.

Der Artikellistengenerator enthält neben einer Reihe kleinerer Anpassungen zwei neue Filter. Jetzt ist es möglich zusätzlich nach Artikeln zu suchen, die seit mehr als 12 Stunden nicht gesichtet wurden, sowie nach verwaisten Seiten, also Artikeln, die von keinem anderen Artikel aus erreicht werden können. Im Artikelmonitor haben wir einige vor allem strukturelle Veränderungen vorgenommen. An dieser Stelle danken wir nochmals allen, die uns mit Hinweisen, Fragen und Ideen unterstützt haben.

Alle Entwicklungen von RENDER laufen nun auch auf Wikimedia Labs. Nachdem die von uns benötigten Datenbanken seit kurzem zur Verfügung stehen, konnten wir den Umzug realisieren. Wer zu diesem Prozess mehr wissen möchte, kann seine Fragen gerne an Johannes Kroll richten.

Was kommt als Nächstes? RENDER selbst wird noch bis Ende September 2013 weiterlaufen. In der verbleibenden Zeit werden wir noch eine Reihe von Tests durchführen und unsere Ergebnisse dokumentieren. Während der diesjährigen Wikimania in Hong Kong werden wir die fertigen Tools vorstellen und über die nächsten Schritte sprechen, um die Nutzeroberflächen der Werkzeuge auch in anderen Sprachversionen verfügbar zu machen. Die Tools werden auch nach Projektende noch verfügbar sein und nach Bedarf angepasst und erweitert werden. Deshalb lasst uns wissen, welche Funktionen oder Features ihr benötigt. Ihr erreicht uns unter der E-Mail-Adresse render@wikimedia.de. AM_WMDE 21.06.

Auf zum Workshop nach Köln

Willkommen in Köln!

Drei Jahre ist es her, seitdem die Kölner Community zu einem Köln-Workshop geladen hat, 2013 folgt nun eine etwas abgespeckte Version: Anders als in den Vorjahren wird der Workshop nur an einem Tag und mit einem besonderen Fokusthema stattfinden: die Regionalisierung der Wikipedia-Communities mit Schwerpunkt Köln und der Region Rhein/Ruhr. Dabei sollen vor allem Fragen zu regionalen Themen und Aktivitäten diskutiert und geplant werden. Der Workshop findet statt am 6. Oktober 2013 in der Jugendherberge Deutz, am Vorabend ist ein Treffen des Kölner Stammtischs in Ehrenfeld geplant.

Im Mittelpunkt steht die potenzielle Einrichtung eines Community-Stützpunktes im Bereich Rhein/Ruhr. Im Nachgang der Mitgliederversammlung, an der u.a. auch ein Antrag zur Regionalisierung des WMDE (Prezi dazu) besprochen wurde, gab es einige spannende Gespräche zu dem Thema Community-Spaces sowohl mit Ehrenamtlichen wie auch Vertretern des Vereins WMDE. Fakt ist, dass WMDE gar nicht uninteressiert ist, Community-Stützpunkte zu unterstützen (versteckt sich hinter Projektsteckbrief: Schau mal vorbei!) und Köln bzw. die Region Rhein/Ruhr ist weiterhin im Fokus des Interesses neben Hamburg (wo es evtl. noch 2013 realisiert wird, Projektseite) und München (wo auch deutliches Interesse herrscht). Auf dem Workshop wollen wir das Thema diskutieren und hoffentlich auch zu einer Entscheidung und potenziellen Realisierung eines solchen Stützpunktes kommen – offen sind vor allem noch Fragen der Ausgestaltung und der Anbindung an die lokale Struktur.

Neben den Stützpunkten kommen jedoch auch andere Themen zur Sprache – darunter etwa die Frage nach der Zukunft des Bilderwettbewerbs „Wiki Loves Monuments“ für Nordrhein-Westfalen, die potenzielle Zusammenarbeit mit lokalen und überregionalen Institutionen im Rheinland wie etwa der Landesregierung und der reichhaltigen Museumsstruktur, die Potenziale der internationalen Zusammenarbeit im Dreiländereck über den Dreiländerstammtisch Aachen, Optionen für den Ausbau und die Koordination von Projekten zu freien Lehrmaterialien (Open educational ressources) oder auch ganz konkreten Projekten wie den Ballonflügen und Festivalbesuchen in Köln und Umland. Das Programm wird gemeinschaftlich erarbeitet und jeder kann Ideen und Vorschläge für Arbeitsthemen unter Wikipedia:Workshop Köln 2013/Programm einbringen.

Zu dem Workshop sind alle eingeladen, die an einem der Wikimedia-Projekte mitarbeiten oder an regionaler Zusammenarbeit interessiert sind – kommt reichlich und tragt euch bitte in die Teilnehmerliste ein, damit ich dort nicht mehr so einsam stehe und vor allem, damit wir ungefähr wissen, für wie viele Teilnehmer wir planen müssen. AR 20.06.

In Wuppertal wurde der Wikipedia ein Gesicht gegeben

Bundestagsabgeordneter Manfred Zöllmer beim Fotografieren; ob er auch die Wikipedia bebildert, ist nicht bekannt

Im vergangenen Jahr wollten wir in Wuppertal beim Geschichtsfest die Idee der Wikipedia sprichwörtlich dem „Mann auf der Straße“ nahebringen (Siehe „Vergesst nicht die Steine!“ (Kurier Beitrag 9/2012)). Überraschend hatte uns kurzfristig (6 Tage vorher) über das OTRS-System eine Einladung zum Engelsfest für Samstag, den 8. Juni 2013, erreicht. Dieses Angebot nahmen wir gerne an und hatten in weniger als 24 Stunden in Kooperation mit der „Zentrale“ der Wikimedia Deutschland alles organisiert, um einen Stand zu haben.

Was man im Gespräch mit der Basis öfter hört, ist, dass die allermeisten die Wikipedia häufig nutzen – aber den wenigsten bewusst ist, dass man aktiv mitarbeiten kann – und darf. Es gab auch positive Resonanz darauf, dass man mal die Gesichter sieht, die dahinter stecken. Wir versuchten alles, um die Leute zum Mitmachen zu bewegen, damit wir die Stadt mit ihren Artikel in ganz Deutschland so gut wie möglich enzyklopädisch darstellen können. Wir wiesen darauf hin, dass es nicht nur wichtig ist, als Autor mitzuarbeiten, sondern dass auch gefundene Rechtschreibfehler direkt berichtigt werden dürfen. Auf die Möglichkeit und das stetige Verlangen nach (freien) Bildern hatten wir auch hingewiesen. Begleitet war dieses Sommerfest von der willkommenen Gelegenheit, die Biografie-Artikel einiger Persönlichkeiten, zum größten Teil erstmals, mit Bildern zu versorgen. Darunter waren die Schriftsteller Karl Otto Mühl, Hermann Schulz und Ulrich Land sowie die Politiker Andreas Bialas, Dietmar Bell, Erhard Eppler und Manfred Zöllmer. Damit haben diese Biografien nun auch ein Gesicht bekommen. Der Verfasser bedankt sich noch bei allen, die zum Gelingen beigetragen haben, und auch bei denen, die uns besucht haben. Ata 19.06.

Schweden feiert 1 Million

Lsjbot freut sich: Er hat den 1.000.000. Artikel der schwedischen Wikipedia erschaffen.

Während in der deutschsprachigen Wikipedia über boterstellte Artikel diskutiert und gestritten wird, feiert man im hohen Norden den 1.000.000. Artikel, der gestern angelegt wurde. Ausgerechnet einer dieser botgenerierten Stubs wird damit ins Rampenlicht gestellt – der vom Lsjbot angelegte Artikel zu der Schmetterlingsart Erysichton elaborata soll es sein. Auf Deutsch übersetzt sähe der gesamte Artikel aus wie folgt:

Erysichton elaborata ist eine von Lucas 1900 beschriebene Motte. Erysichton elaborata ist in der Gattung Erysichton und der Familie der Bläulinge enthalten. Es sind keine Unterarten aufgelistet. Es wird diskutiert, ob es sich um eine eigene Art handelt oder ob sie eine Unterart von Erysichton palmyra ist.“

Die schwedische Community, deren Artikelbestand zu fast der Hälfte von Bots angelegt wurde, positioniert sich mit diesem Meilenstein erneut sehr eindeutig für ihre Roboter – eine Entscheidung, die damit zu akzeptieren ist. Für den Autoren dieser Kurierzeilen ist dieser Meilenstein jedoch recht bitter – erfährt er als Zoologe ja eigentlich nichts zu der Art, außer ihrer Existenz und taxonomischen Schubladisierung. Weder lernt er aus dem Artikel, wo und wie diese Art lebt, noch wie sie überhaupt aussieht – all dies seit Jahren feststehende Minimalforderungen der Redaktion Biologie der deutschsprachigen Wikipedia, an deren Realisierung das Biologenteam seit mittlerweile fast 10 Jahren arbeitet. Die Gratulation von dieser Seite erfolgt entsprechend verhalten.AR (16.6.)

Nachtrag: Durch die erhöhte Aufmerksamkeit wurde der Artikel mittlerweile durch menschliche Aktivität, u.a. des Botbetreibers, etwas ergänzt und enthält nun auch ein Bild und eine Angabe zum Verbreitungsgebiet an der Ostküste Australiens. Wann und ob dies auch bei den restlichen ca. 500.000 Botikeln passieren wird?AR (17.6.)

Nachtrag 2: Einen etwas repräsentativeren Eindruck dieser „Serienbrief“-Funktionalität vermitteln vielleicht die zufällig herausgegriffenen, nacheinander angelegten Artikel Eupterote asemos und Eupterote alterata sowie insbesondere der Vergleich des Quelltexts dieser beiden Artikel.C26 (17.6.)

Nachtrag 3: In der allerbestederwelt deutschsprachigen Wikipedia findet sich zu den genannten Schmetterlingsarten Folgendes: Erysichton elaborata, Erysichton palmyra, Eupterote asemos, Eupterote alterata. 79.168.56.35 20:33, 17. Jun. 2013 (CEST) (17.6.)[Beantworten]

Bearbeitungshäufigkeit und Botartikelanlagen

Korrelation zwischen Bearbeitungshäufigkeit und Botartikelanlagen

Wenn man einmal einen Vergleich zieht, wie häufig die gesamten existierenden Seiten (inkl. Weiterleitungen und Seiten in anderen Namensräumen) in den einzelnen Wikipedien bearbeitet wurden, so zählt die deutschsprachige Wikipedia (≈1.596.200 Artikel) mit ≈125.009.000 Seitenbearbeitungen bei ≈4.441.200 Gesamtseiten 28,15 Bearbeitungen pro Seite, während die niederländischsprachige Wikipedia (seit gestern auf Platz 2 bezüglich der Artikelanzahl von ≈1.602.000) mit ≈38.664.000 Seitenbearbeitungen bei ≈3.021.000 Gesamtseiten nur 12,8-mal pro Seite bearbeitet wurde. In der englischsprachigen Wikipedia gibt es zurzeit ≈4.257.800 Artikel. Die ≈30.405.400 Gesamtseiten zählen dort ≈618.529.000 Bearbeitungen und wurden somit 20,34-mal pro Seite bearbeitet. Und in der französischsprachigen Wikipedia gibt es ≈1.396.900 Artikel. Dort haben die ≈5.840.000 Gesamtseiten ≈94.215.000 Bearbeitungen und wurden 16,13-mal pro Seite bearbeitet.

Bei den anderen großen Sprachversionen in den Top Ten (täglich aktualisiert auf Meta) sieht es wie folgt aus: Die it-WP (Platz 5 bei der Artikelanzahl) hat 19,18 Bearbeitungen/Seite, die es-WP (Platz 6) 17,14, die ru-WP (Platz 7) 18,96, die sv-WP (Platz 8, fast zur Hälfte boterstellte Artikel) nur 9,19, die pl-WP (Platz 9) 19,46 und die ja-WP (Platz 10) 20,68.

Fazit

Damit wurden in der deutschsprachigen Wikipedia im Vergleich zu den anderen großen Sprachausgaben der Top Ten die existierenden Seiten durchschnittlich am häufigsten bearbeitet. Sie hatte Ende Mai 2013 laut der Statistik bei stats.wikimedia.org 0 Prozent boterstellte Artikel (insgesamt 690), danach folgen in der Reihenfolge der Bearbeitungsanzahl/Seite auf Platz 2 ja: (0 % Botartikel, insgesamt 399), dann en: (4 % Botartikel), pl: (16 % Botartikel), it: (10 % Botartikel), ru: (15 % Botartikel), es: (0 %, insgesamt ≈2.000 Botartikel), fr: (3 % Botartikel) und zum Schluss nl: (Ende Mai 57 % Botartikel, also knapp 900.000) und sv: (Ende Mai 47 % Botartikel, d. h. ≈457.000).

Die eifrigsten Botartikelersteller

In der niederländischen Wikipedia führte Ende Mai 2013 der Joopwikibot mit ≈478.000 Artikelanlagen (inzwischen wieder einige Tausend mehr) vor dem LymaBot (≈154.000), dem RobotMichiel1972 (≈143.000) und dem GrashoofdBot (≈99.000). Mit rund 1 Million Artikelanlagen insgesamt führt hingegen der Lsjbot deutlich das Ranking aller Botartikelersteller an: davon ≈454.000 in der sv-WP, ≈316.000 in der Cebuano-Wikipedia und ≈265.000 in der Waray-Waray-Wikipedia. Und hinter dem bereits erwähnten Joopwikibot auf Platz 2 lag Ende Mai der Cheers!-bot auf dem 3. Gesamtplatz mit 172.000 Artikelanlagen in der vietnamesischen Wikipedia – man kann übrigens zurzeit live seine Anlage von knapp 50 Artikeln/Minute verfolgen. In der sv-WP kann man dem Lsjbot bei 15 Artikelanlagen/Minute zusehen, und in der nl-WP hat nach dem gestrigen Run heute noch der RobotMichiel1972 weitere Artikelstubs zu indonesischen Dörfern angelegt, und auch der Joopwikibot war soeben wieder bezüglich weiterer Artikelstubs zu neuen Tierarten aktiv.

In der deutschsprachigen Wikipedia sieht das demgegenüber ganz anders aus: Hier führt der ApeBot mit 240 „Artikeln“ (das waren allerdings 2003 noch alles Weiterleitungen wie diese, die Artikel wurden später durch normale Benutzer über den Weiterleitungen erstellt) vor Rosso Robot mit 180 Artikeln, dem Xqbot mit 97 „Artikeln“ (heute BKLs, 2010 noch Astronomie-Weiterleitungen wie diese, diese oder jene) und dem Rei-bot mit 25 „Artikeln“. Die restlichen 28 Botartikel wurden von 7 verschiedenen „Bots“ erstellt.

Interessant ist hier insbesondere, dass Rosso Robot gar kein Bot ist, sondern ein aktiver Sichter, seine Artikel aber als Botartikel mit eingerechnet werden. Der Benutzername ist auch in keinem anderen Wiki ein Botbenutzer, somit wird er nur wegen des Benutzernamens automatisch so eingeordnet. Je mehr Artikel er erstellt, desto mehr „Botartikel“ hat also die de-WP in der Statistik. ;-) Da die Hunderte von Artikelanlagen von Niabot nicht als Botanlagen zählen (ebenfalls aktiver Sichter), kann also nicht der Bestandteil „bot“, sondern wohl eher der Bestandteil „Robot“ dabei den Ausschlag gegeben haben.

Bei den 25 Artikelanlagen im Astronomiebereich (allesamt „NGC …“) des inzwischen inaktiven Bots Rei-bot dürfte es sich durchgehend um Importe wie diesen aus der pt-WP handeln, der Bot also die Botartikel nicht hier, sondern dort angelegt haben. Auch bei den restlichen sieben Bots sind fehlerhafte Zuordnungen zu finden, so soll der RussBot angeblich diesen aus der en-WP importierten Artikel angelegt haben und der Interwikibot Qualia (s. Benutzerseite) hat 2008 diesen Artikel angelegt und erweitert, auch diesen Artikel hat dieser „halbautomatische Interwiki-Bot“ (mit Botflag) erstellt und viel bearbeitet – Botbetreiber namensgleich: hsb:Wužiwar:Qualia. So und so sahen damals die 12 „Artikel“ von BOTijo aus, heute BKLs …; der Artikel vom FelixBot ein Import aus der ru-WP; Benutzer DasBot ist hier kein Bot, Beiträge = Importe von Botanlagen wie dieser aus der fr-WP; LatitudeBot: 1 Botartikelimport aus der ru-WP; Interwikibot Tsca.bot: zwei Importe aus der pl-WP.

Fazit
Ein echter, originär in der deutschsprachigen Wikipedia neu angelegter Botartikel (außerhalb von Weiterleitungen, Importen von woanders angelegten Botartikeln und normalen Artikelanlagen durch normale Benutzer, die als Bot zählen) konnte beim Durchsehen kein einziger gefunden werden. ost (15.6.)

Botartikelanteil in der schwedischen Wikipedia und Interwikilinks auf der Hauptseite

Lag der Botartikelanteil in der schwedischen Wikipedia noch am 15. Juni 2013 bei 47 %, so ist er inzwischen auf bereits > 49,5 % angestiegen, also 0,5 % Anstieg pro Tag. Das lässt sich leicht sehen, indem man die Botartikel in den Monatskategorien in der sv:Kategori:Robotskapade artiklar zusammenrechnet, das ergibt zurzeit > 520.200 Botartikel (450.355 Botartikel in den Monatskategorien vor Juni 2013 + > 69.800 in der von Juni). Demgegenüber sind es zurzeit > 1.050.600 Gesamtartikel. Und bereits vorgestern konnte man der sv-WP zum 500.000 Botartikel gratulieren. Zwischenzeitlich hat die schwedischsprachige Wikipedia nicht nur die russischsprachige Wikipedia, sondern auch noch die spanisch- und die italienischsprachige Wikipedia überholt und liegt nun hinter der französischsprachigen Wikipedia seit gestern auf Platz 5 der größten Wikipedien.

Da der Lsjbot auch heute weiter neue Bioartikel anlegt (zurzeit ca. 11 Stubs/Minute), wird die sv-WP voraussichtlich bereits morgen > 50 % Botartikel haben und nach der nl-WP auch der Interwikilink zur schwedischen Wikipedia von der Hauptseite heruntergenommen werden müssen, da Regel 9 der Kriterien für die Interwikilinks auf der Hauptseite weiterhin besagt, dass keine Wikipedien, die überwiegend boterstellt sind (und > 50 % ist mehr als < 50 %), auf der Hauptseite aufgeführt werden. Wer meint, die Kriterien sollten geändert bzw. angepasst werden oder auch nicht, kann sich an Vorschlägen zur Änderung dieser Kriterien auf der dortigen Diskussionsseite beteiligen (zur Diskussion zu Regel 9 und 1). ost (20.6.)

Tacheles reden mit WMDE!

In der letzten Zeit wurden wir im Präsidium von Wikimedia Deutschland durch vehement vorgetragene Vorwürfe an den Verein überrascht. Vorwürfe, die sich – jenseits einzelner Anlässe – oft darauf richteten, dass wir Euch nicht ausreichend konsultierten und in Pläne einbanden. Überraschung, weil wir in den letzten Monaten den Eindruck gewonnen hatten, auf gutem Weg zu einem besseren Verhältnis mit den Communitys zu sein, insbesondere in der Wikipedia.

Mit verschiedenen Aktivitäten, Diskussionen, Treffen und Ideenveröffentlichungen hat der Verein in den letzten Monaten begonnen, sich aktiver zu beteiligen. Dabei haben wir wohl etwas versäumt: nämlich genügend Fragen zu stellen und oft genug die Möglichkeit zu geben, sich frühzeitig aktiv einzubringen.

Und jetzt alle?

Wir möchten daher ab sofort bei Wikimedia Deutschland mehr Platz für Eure Beteiligung und Mitgestaltung schaffen. Es bietet sich an, dies mit einem sehr grundlegenden Schritt zu tun: Die Neufassung der Schwerpunkte des Vereins steht unmittelbar bevor. Schwerpunkte, die zuerst direkt in die anstehende Planung des Jahres 2014 eingehen werden, aber auch langfristig in die Erneuerung unserer Strategie. Dies ist eine gute Gelegenheit, sich an sehr grundlegenden Entscheidungen zu beteiligen.

Klingt gut? – Ist gut! – Trotzdem gibt es ein Aber: Diese Planung ist kein Vorgang, in dem Dinge schnell auf Zuruf geschehen. Es ist kompliziert und bedarf der Geduld bei all den vielen Beteiligten. Die Ausweitung der Partizipation in dieser Geschwindigkeit ist eine abrupte Bewegung für den Verein. Damit das Vorhaben gelingt, müssen wir schrittweise vorgehen und die Beteiligungsmöglichkeiten zukünftig von Jahr zu Jahr weiter ausbauen.

Natürlich werden wir in diesem Jahr keine „perfekte Partizipation“ erreichen. Vielleicht werden Dinge scheitern und Ideen verloren gehen. Entscheidend ist aber nicht völliges Gelingen. Entscheidend ist, dass am Ende viel von Euch dort ankommt, wo es produktiv wirken kann, dass mehr Stimmen als zuvor stärker als zuvor in das Ergebnis eingeflossen sind. Am Ende sollten in die kommende Planung deutlich mehr Gedanken eingeflossen sein, als jene von Präsidium und Geschäftsstelle bei Wikimedia Deutschland. Das wäre ein großer Erfolg für uns alle.

Was kommt jetzt?

Am Ende des Monats Juni werden sich Vertreter von Präsidium und Geschäftsstelle auf eine Tour durch Deutschland begeben, bei der Tacheles geredet werden soll. Tacheles, also „ganz offen und freimütig seine Meinung äußern“ (Wiktionary) heißt für uns, wir wollen zuallererst einmal zuhören und anschließend offen und freimütig sprechen.

  • Am 27., 28. und 29. Juni sind wir daher in München, Köln und Hamburg vor Ort, um dort mit euch über eine bessere Zusammenarbeit zu sprechen.
  • Du bist nicht in München, Köln oder Hamburg? Die Seite Wikipedia:Wikimedia Deutschland e. V./Tacheles 2013 bietet nicht nur Informationen, sondern die Möglichkeit, direkt Tacheles zu schreiben. Auch hier wird jeder Beitrag aufmerksam von uns wahrgenommen.
  • Möchtest Du über das große Bild hinaus dich auch mit detaillierteren Fragern zu den einzelnen Arbeitsbereichen bei Wikimedia Deutschland beschäftigen? Ein Fragebogen bietet Dir die Gelegenheit, dich ausführlicher einzubringen. Du findest Ihn unter Interview.

Was passiert anschließend?

Fortgesetzt wird die Planungsphase dann durch ein Treffen des Präsidiums und der Geschäftsstelle Anfang Juli, in der wir allen Input auswerten wollen und die Zielrichtung der Vereinsarbeit in Form großer Motive niederschreiben. In mehreren Schritten werden diese Motive über das Jahr in immer kleinere Elemente heruntergebrochen, bis zur Jahreswende dann einzelne Projekte und Maßnahmen zu besprechen sind.

Auch während dieser Zeit werden wir euch weiterhin möglichst oft Gelegenheit bieten, Einfluss zu nehmen. Näheres dazu und zum detaillierten Zeitplan werdet Ihr so bald wie möglich erfahren. Wenn Du Ideen dazu hast, in welcher Weise Du gern einbezogen würdet, dann teile uns das bitte an ideen@wikimedia.de mit! Oder schau auf Wikipedia:Wikimedia Deutschland e. V./Tacheles 2013 vorbei! (trm, 14.6.)

Meritokratie in der Wikipedia

Liebe Gemeinde,

es herrscht Meritokratie. Entscheidungen, die nicht passen, werden mit Türknallen quittiert. Autoren gehen sich gegenseitig an die virtuelle Gurgel, Editcounts und ANR-Anteile werden zum validen Diskussionsargument stilisiert. Einst friedliche Autoren drehen so lange gemeinsam an der Wikiquette-Spirale, bis einer in den Nur-Lese-Modus versetzt wird. Persönliche Sichtweisen über Gott und die Welt im Allgemeinen, politische und sexuelle Ansichten im Speziellen oder die Wahl des Haustieres werden wie die sprichwörtlichen Säue durch sämtliche Metadörfer getrieben. Sachlichkeit in Diskussionen verkommt zu einer Tugend Weniger und die Polemik der Kritiker ist schon lange keine mehr. Über allem thronen die Verdienten, die Autoren des Volkes, denen nahezu alles nachgesehen wird. Und die schweigende Mehrheit tut das, was sie nur noch tun kann: Sie zieht sich schweigend in das Schneckenhaus namens Artikelnamensraum zurück, denn das einst fade gewordene Popcorn ist schon seit geraumer Zeit aus. Dies alles sind Umstände, die höchstvermutlich nicht nur mir derzeit zuweilen die Wikipedia verleiden. Es gab in der Vergangenheit ja die verschiedensten Ansätze, von harter Hand bis Mediation war so ziemlich alles vertreten. Gebracht hat es nichts außer noch epischeren Diskussionen. Irgendwo stand mal, dass die Wikipedia kein MädchInnenpensionat sei. Doch, genau das ist sie geworden! (Erstversion von Fred, 14.6., vandalisiert von syr, Überschrift geändert von Tous4821)

WikiCon 2013 – und sie bewegt sich doch!

Vor einiger Zeit wurde hier im Kurier nachgehakt, wo denn die WikiCon 2013 bleibe – woraufhin sich eine nicht sehr kurze und zugleich spannende Diskussion entspann. Im Laufe derselben stellte sich mehrfach die Frage, ob eine WikiCon überhaupt noch realisierbar sei – bis sebmol das Heft in die Hand nahm und proklamierte, dass das doch zu reißen sein müsse … genug geredet, die Planung gewinnt nun an Fahrt: Nachdem sebmol einen Finanzierungsantrag an die Geschäftsstelle des WMDE gestellt hat und von dort die prinzipielle Zusicherung der Mittel bei einem entsprechenden Event durch Pavel Richter bestätigt wurde mit den Worten „Wikimedia Deutschland würde sich sehr freuen, eine große WikiCon zu unterstützen und die anfallenden Kosten zu übernehmen“, sollte das Ganze nun an Fahrt gewinnen.

sebmol hat in der Diskussion bekräftigt, dass er für die Projektleitung, „womit für mein Verständnis auch die meisten logistischen Fragen verbunden wären“, bereit steht; zudem haben sich erste Wikipedianer bereit erklärt, das Team im Bereich der IT/Technik, der Programmplanung und der Versorgung zu unterstützen – die Planungen können also direkt beginnen.

Was steht an?

Natürlich steht mit der Willenserklärung noch keine WikiCon, in nächster Zeit kommt auf das Team und damit jeden Wikipedianer, der mitmachen will, eine Menge Arbeit zu. Zuerst einmal müssen Zeit und Ort eruiert und festgelegt werden, danach folgen die Klärung logistischer Fragen, der verfügbaren Räumlichkeiten, der Programmplanung, der Versorgung, der Teilnehmerakquise und -planung und … und … und …

Wenn ihr mitmachen wollt:

  • Meldet euch beim Projektteam und gebt an, was ihr beitragen wollt.
  • Beteiligt euch an den Diskussionen und Planungen – und fragt einfach mal nach, wo denn noch Hände und Köpfe gebraucht werden.
  • Tragt euch (unverbindlich) in der Teilnehmerliste ein.
  • Schlagt Themen für das Programm vor – was würdet ihr gern hören/machen und was könntet ihr selbst anbieten?

Der Autor dieser Zeilen ist zuversichtlich, dass eine WikiCon noch 2013 gewuppt werden kann, wenn die Community das will und sich gemeinsam ins Zeug legt. (AR, 12.6.)

Wikimedia CH: Call for Projects 2014 hat begonnen

Mitglieder von Wikimedia CH sind wieder herzlich eingeladen, bis zum 31. Juli 2013 Projektvorschläge für das kommende Jahr einzureichen. Mit diesem Call for Projects 2014 wendet sich Wikimedia CH an Vereinsmitglieder, die im Jahr 2014 Ideen umsetzen möchten, welche die Verbreitung von Freiem Wissen fördern sowie bestehende Wikimedia-Projekte unterstützen. Dabei können Projekte innerhalb der folgenden Kategorien vorgeschlagen werden: GLAM, Education, Community, Free Content Generation, International, Events, sowie Research & Technology. Auch dieses Jahr werden die Antragssteller wieder tatkräftig von Wikimedia CH unterstützt und können sich bei Fragen oder Anliegen jederzeit gerne an mich, Muriel Staub, als Community Liaison wenden. (MS_WMCH, 12.6.)

PR-Agenteur als Chapter-Board-Kandidat

Tony Ahn ist seit 2006 Wikipedianer. Seit 2009 benutzt er dabei den Account als User:Noraft. Seinen Erstaccount hat er aufgrund von Online-Verfolgung gewechselt. Dabei hat er seit 2009 recht normal vor sich hin editiert, und das geschrieben und gemacht, was Wikipedianer halt so machen. Unter anderem war Ahn dabei an zwei exzellenten Artikeln beteiligt. Auch schon zu Beginn zeigte Ahn starkes Interesse an Meta- und Real-Life-Themen. So war er seit der Gründung von Wikimedia Philippines in dem Chapter aktiv, und dort in beratender Position im Board. Seine Aktivität im Strategieprozess der Wikimedia Foundation hat Ahn immerhin einen persönlichen WMF-Barnstar von Sue Gardner eingebracht.

Seit 2011 hat Ahn einen zweiten Account, er ist User:I'm Tony Ahn. Diesen Account nun wiederum benutzt er, um bezahlte Artikelvorschläge zu schreiben. Dabei arbeitet er alle paar Monate intensiv an einem Artikel, um dann wieder monatelang nichts zu machen. Oder anders gesagt: quantitativ dürfte das eher ein Taschengeld sein, welches er damit verdient. Klienten bezahlen Ahn, er schreibt einen Artikelentwurf, und bewegt dann nicht-bezahlte Wikipedianer dazu, diesen Entwurf in die Wikipeda zu setzen. Die Vorschläge erstellt Ahn auf seiner Nutzerseite, und fragt dann andere Wikipedianer, ob dies ein geeigneter Ort zum Einstellen wäre.

Dabei hat Ahn im Wesentlichen das gemacht, was die formellen und selbst die informellen Prozeßregeln vorschreiben: er war transparent; er hat die Artikel nicht selbst in die Wikipedia gestellt, sondern nur auf seine persönliche Spielwiese. Am eigentlichen Auswahlprozess war er auch nicht beteiligt. Soweit entspricht das der strengeren der beiden wichtigen informellen Auslegungen zum Conflict of Interest, die in der englischen Wikipedia gelten, auch wenn es nicht unbedingt den ungeschriebenen Ethik-Richtlinien entspricht. Sätze wie "Wiki Star is a simple way to assure that the information about you on the web is accurate. By being proactive, you can control your data, information, content and even your photo" dürften bei den meisten Wikipedianern auch eher Befremden auslösen.

Darüber hinaus schlägt Ahn neu geschriebene Artikel bei „Did You Know“ (DYK; das englische Äquivalent zur deutschen Hauptseitenrubrik „Schon gewusst?“) vor und schreibt freudige Blogposts, wenn diese Artikel auf der Hauptseite sind. Insgesamt hat er nach eigenen Angaben fünf Artikel auf der Hauptseite gehabt. So ist es zum Beispiel geschehen bei Daphne Oseña-Paez. Daphne Oseña-Paez schrieb auch selber in ihrem Blog, ebenso wie Ingrid Chua-Go schrieb selber schrieb. (Die Hauptseiten dazu sind die vom 17. Juni 2011 und vom 18. März 2013). Diese Hauptseitenplatzierung heißt aber auch: andere Wikipedianer setzen die Artikel auf die Hauptseite. (Diskussion 1 und Diskussion 2) Die Hauptseiten-Aktion trifft nun auf weniger Begeisterung in der englischen Wikipedia. Die Gibraltarpedia-Diskussion ist noch in guter Erinnerung, und Did-You-Know ist eine gute Abkürzung zur prominenten Platzierung eines Themas. Ahn hat sich damit nicht nur in der englischen Wikipedia Kritik zugezogen, sondern auch mindestens einen Pressebericht provoziert.

Auf Nachfragen des Kuriers schreibt Ahn, dass er weiter Artikel auf DYK vorschlagen wird, solange er diese für formal und inhaltlich ausreichend hält. Sollten bezahlte Artikel auf DYK verboten werden, wird er auch keine mehr vorschlagen.

Jetzt kandidiert er für das Board von Wikimedia Philippines. Die Offenbarung seines Conflict of Interests geschah in der Kandidatur erst auf Nachfragen, allerdings war es auch vorher schon kein Problem, auf Ahns Nutzerseiten selber alles notwendige herauszufinden. Bei der Kandidatur sieht er keine Probleme, da er selbst nur organisatorisch vor Ort für das Chapter tätig sein wird. Er möchte die Öffentlichkeitsarbeit und interne Organisation verbessern und zum Beispiel beim Fundraising helfen. Das Chapter selbst hat nichts mit den Inhalten in Wikipedia zu tun, und er selbst plant keine On-Wiki-Aktivitäten für das Chapter. Dabei schreibt er, dass er Unbehagen und Ablehnung versteht, aber denkt, dass dieses sich mit Transparenz und genauer Prüfung seiner Aktivitäten durch die Wiki-Öffentlichkeit vermeiden lässt.

Ahn hat zudem auf Jimmys Benutzerseite einen Grundsatztext zu PR in der Wikipedia geschrieben. Tenor: "If you outlaw PR editing, only outlaws will PR edit.", oder weniger flach: PR-Leute, die sich an keine Regeln halten wollen, wird es immer geben; deshalb ist es sinnvoll, denen, die in guter Absicht aktiv sein wollen, einen Weg zu zeigen. Die Diskussion darüber wie englische Community, Wikimedia Philippinen und die Foundation reagieren sollen, ist noch offen. Die Diskussion wie man mit dem Widerspruch zwischen geschriebenen Regeln und ethischem Empfinden umgeht, ist auch offen.

Mit großem Dank an Túrelio, Atlasowa und Jayen466 für die Hinweise und vielen Links zum Thema-- df, 12.6.

Nachtrag: Zur bereits vor der Einstellung obigen Artikels begonnenen Diskussion um Tony Ahn und allgemein den Anforderungen an Kandidaten für Wikimediaposten auf der Leserbriefseite diese Organs geht es hier entlang Al. 12.6.

WMF-Wahlen haben begonnen

Am Samstagmorgen haben die wichtigsten Wahlen im globalen Wikimedia-Universum begonnen: Alle Mitglieder der Community sind dazu aufgerufen, drei Vertreter für das Board of Trustees und zwei neue Mitglieder für den Spendenverteilungssauschuss (FDC) plus eine Ombudsperson zu wählen. Erstmals stehen die Profile samt Fragen und Antworten an die Kandidierenden größtenteils auch auf deutsch zur Verfügung. Ihr könnt euch somit ausführlich über eure Wunschkandidierenden informieren und entscheiden, wer von ihnen die Interessen der deutschsprachigen Communities am besten vertritt. Die Wahl geht bis zum 22. Juni 2013, die Ergebnisse sollen zwischen dem 25. und 28. Juni 2013 veröffentlicht werden. Für ausführliche Informationen schaut mal weiter unten in Aschmidts Kurierbeitrag oder bei uns ins Blog, wenn's direkt zum Wahlinterface gehen soll, bitte hier entlang. (NE_WMDE, 10.6.)

Meilenstein erreicht: 100 Bands beim Festivalsommer

In den letzten Tagen wurde im Rahmen des Wikipedia:Festivalsommers ein wichtiger Meilenstein überschritten: Mittlerweile haben Teilnehmer dieses Projekt Bilder von mehr als 100 Bands und anderen Künstlern von 14 verschiedenen Veranstaltungen auf die Wikimedia commons hochgeladen, die entsprechende Kategorie enthält mittlerweile 1.600 Dateien. Dokumentiert werden die Ergebnisse unter Wikipedia:Festivalsommer 2013/Bildergebnisse, wo man die Ergebnisse direkt ansehen kann (weshalb dieser Beitrag mal ohne Bebilderung auskommt). Mindestens die gleiche Menge an bereits gemachten Bildern befindet sich jedoch noch in Arbeit und wird in den nächsten Wochen sukzessive gemeinsam mit neuen Bildern hochgeladen.

Das Projekt, das in seiner Konzeption die Akkreditierung von Wikipedianern auf mindestens 30 Festivals vorgesehen hat, läuft nach Ansicht der Organisatoren und der Teilnehmer entsprechend mehr als erfolgreich – auch wenn es natürlich ein paar lessons learned gibt. Der Sommer und die Hauptfestivalsaison startet eigentlich erst durch und gerade in diesem Moment ist eine Fotografin bei Rock im Park am Auslöser während sich der Autor dieser Zeilen auf den Besuch beim Rock am Ring für heute Nachmittag vorbereitet. Für die nächsten Wochen sind im Festivalplan etliche weitere Einsätze bereits bestätigt, in der nächsten Woche etwa beim Nova Rock in Österreich und beim Provinssirock in Finnland und gerade heute wurden zudem die Akkreditierungen zum Summerjam und zum Donauinselfest bestätigt. Es geht also weiter .... AR, 7.06.

Wikipedia dokumentiert Pferdesport

Laura Kraut auf Cedric beim Stechen zum Lotto-Hessen-Cup

Vom 25. bis 28. Mai fand das 77. internationale PfingstTurnier in Wiesbaden statt. Seit 1929 wird das Turnier jährlich im Schlosspark durchgeführt und hat inzwischen eine beachtliche Größe und Bedeutung auch in der internationalen Reiterwelt erhalten. Vor der Kulisse des Schlosses Biebrich und in dem wunderbaren Schlossgarten bietet sich eine sehr angenehme Atmosphäre. Immerhin handelt es sich um die größte Open Air-Sportveranstaltung im Rhein-Main-Gebiet: die rund 5.000 Sitzplätze und 17.000 Stehplätze waren immer gut besetzt.

Ride and Drive: Harald Wolf und Gespannführer Theo Habich wühlen in der Kurve den Platz auf

Von der Dressur über die Vielseitigkeit und das Springen bis hin zum Voltigieren wurde von der Weltspitze des Reitsports wieder alles gezeigt: auch eine schöne Aktion in einer Staffel mit einem Springreiter, der nach einem kurzen Springparcours vom Pferd auf den Vierspänner umsteigen musste und dann mit dem Vierspänner das Gras umgepflügt hat. Es waren viele Reiter mit großem Namen anwesend, darunter auch Beerbaum, Kraut, Onassis, Jung, Werth, Klimke. Preisgelder bis 95.000 Euro beim Lotto-Hessen-Cup sind halt sehr interessant, in diesem Wettbewerb gab es dann sogar ein Stechen mit 6 Reitern und ihren Pferden.

Wenn man dann für Wikipedia mitten drin steht, die Reiter mit ihren Pferden in nächster Nähe die Hindernisse nehmen oder auch mal vorbei reiten, ist es ein irre spannendes Ereignis. Dank der Akkreditierung konnte man an alle für journalistische Zwecke interessanten Plätze ungehindert gelangen, eben auch auf den Springplatz selbst. Das Wetter hatte bis zum Sonntag mitgespielt und reichlich Sonne gespendet. Für einen Fotografen des schnellen Sports konnte es nicht besser sein.

Überschattet wurde das Turnier von dem plötzlichen Tod eines Pferdes nach dem Lauf in der Vielseitigkeit am Samstag. Nach dem letzten Sprung und dem Erreichen von Platz 2 wurde das Pferd langsamer, blieb stehen und brach zusammen. Der Reiter konnte noch rechtzeitig abspringen. Ein Aortaabriss wurde diagnostiziert, wohl nicht ganz ungewöhnlich im Reitsport, und nicht zwingend nur im Hochleistungsreitsport anzutreffen.

Screenshot Pfingstturnier.org

Schade, dass der am Sonntag beginnende Regen die Turniere am Montag nahezu unmöglich gemacht hat. Aber die Gewalten der Natur machen auch vor diesen Ereignissen nicht halt. Es wurden dennoch rund 5.500 Auslösungen, von denen auf Grund meiner eigenen Ansprüche maximal 1.000 hier einfließen werden, zumal Nachbearbeitung, Belichtung, Farben, Namen, etc. doch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Freudig für mich, dass der Name "Wikipedia" auf dem Schild immer wieder gesehen und sehr positiv aufgenommen wurde. Und letztendlich hat der Veranstalter dies auch erkannt. Wer mag, kann ja mal auf der Webseite 77. internationales Wiesbadener PfingstTurnier schauen und etwas nach unten scrollen – kurz vor dem Wetter ist für mich der Wink, den wir immer gerne zur Kenntnis nehmen.

Viele Grüße vom Auslöser (Michael Kramer, 6.6.2013)

Schnellumfrage Visual Editor

Über dieses Wochenende läuft eine Schnellumfrage VE mit dem Ziel, die Foundation darüber eindringlich in Kenntnis zu setzen, was die deutsche Gemeinschaft darüber denkt. Sollten Denkprozesse einsetzen, die etwas bewirken, so ist das Ergebnis vielleicht das geeignete Druckmittel. Beteiligt euch. -jkb-, 27.07.

Belegdichte

Tendenz steigend, ca. 1,8 Einzelnachweise pro Seite

Schon letztes Jahr wurde in einem längeren Kurier-Beitrag die wachsende Belegdichte in der deutschsprachigen Wikipedia diskutiert und eine Belegdichte von ca. 1,5 Einzelnachweisen pro ANR-Seite ermittelt (Stand April 2012). Für den Juni 2013 konnte nun eine Belegdichte von knapp 1,8 ermittelt werden. Das sind ca. 4,7 Mio Einzelnachweise auf ca. 2,6 Mio Seiten (hier wurden auch Begriffsklärungsseiten mit einbezogen). Die genaue Berechnungsmethode kann der Bildbeschreibungsseite bzw. der urprünglichen FzW-Diskussion entnommen werden. Sv., 26.07.

Sprechstunde des Program Evaluation and Design Teams

Am heutigen Abend findet die erste Sprechstunde des Program Evaluation and Design Team als „Office Hour“ im IRC statt. Das Team der Wikimedia Foundation, das von Frank Schulenburg geleitet und durch Sarah Stierch und Jaime Anstee unterstützt wird, wird in Zukunft vor allem vor dem Hintergrund der Mittelverteilung und Beratung des Spendenverteilungs-Ausschusses (FDC) eine zentrale Rolle spielen. Ihre Hauptaufgabe ist die Erarbeitung von Evaluationsrichtlinien und Richtlinien zur Entwicklung und Bewertung von Projekten der Chapter und Communities. Entsprechend der Einladung von Sarah Stierch startet die Office Hour heute Abend um 18:00 Uhr MESZ im IRC-Channel #wikimedia-office auf irc.freenode.net – der Autor dieser Zeilen erhofft sich eine rege internationale Beteiligung. AR, 26.07.

Freigabe von VisualEditor für angemeldete Benutzer

Die Wikimedia-Stiftung schaltet heute, 24. Juli, VisualEditor (VE) Beta für registrierte Benutzer für die deutschsprachige und sieben andere Wikipedia-Sprachausgaben frei (es, fr, he, it, pl, ru, sv). Das Projekt zielt darauf ab Wikipedia am Ende des Prozesses ein umfangreiches visuelles Textverarbeitungsprogramm bereitzustellen. Dabei stellt Beta eine wichtige Zwischenetappe dar. Die ursprünglich geplanten Freigaben für Japanisch, Niederländisch und Portugiesisch wurden zurückgestellt.

Das gewohnte Editieren mit Wikicode wird weiterhin funktionieren und Benutzer, die VisualEditor ausblenden wollen, können dies weiterhin mit einem Community-Gadget tun (Erläuterung dazu), das im Rahmen der Freigabe von VisualEditor auf der englischsprachigen Wikipedia am 01. Juli gebaut wurde. Einen Überblick zu häufig gestellten Fragen gibt die FAQ und auftretende Probleme können auf der Seite für Rückmeldungen problematisiert werden.

Die Freigabe enthält zudem Neuerungen wie die oft geforderte Opt-Out-Einstellung für VisualEditor für die Beta-Phase (Email) und die Integration der auf der deutschsprachigen Wikipedia genutzten gesichteten Versionen in VE.J. (WMF), 24.07.

Vor der Benutzung des VE wird gewarnt, da er ungewollte Phantasiebearbeitungen vornimmt. Das Programm sollte augenblicklich deaktiviert werden, bevor noch mehr Murks entsteht. Künftig empfiehlt es sich, daß die WMF ausschließlich die Arbeit fähiger Programmierer bezahlt. MaB

Entstandene Probleme bitte auf der obig genannten Seite „Rückmeldungen“ erwähnen. Das Programm kann in den Einstellungen im Tab „Bearbeiten“ deaktiviert werden. H&M, 24.7

GLAM-Jahresplanung 2014

Für WP:GLAM ist 2013 ein gutes Jahr. Genannt seien an dieser Stelle nur das erste deutsche Projektworkshop in Kaufbeuren, Wikidata trifft Archäologie sowie GLAM on Tour im Braunschweigischen Landesmuseum. Im kommenden Jahr soll die Zusammenarbeit mit Galerien, Büchereien (Libraries), Archiven und Museen (=GLAM) noch glamouröser werden. Höchste Zeit also, um sich Gedanken über die Jahresplanung 2014 zu machen sowie die bisher gelaufenen Projekte und Kooperationen zu evaluieren. Einen Termin dafür gibt es bereits (31. August und 1. September). Offen ist der Ort. Zur Auswahl stehen Hannover und Berlin. WMDE kümmert sich um Unterkunft, Tagungsort und ggf. Verpflegung, so dass jedem Interessierten eine Teilnahme möglich ist. Auch für das Programm werden Anregungen gerne entgegengenommen. (ms, 22.7.)

AdminCon im Februar 2014 in Oer-Erkenschwick

Die Planung der AdminCon geht voran und nun stehen Termin und Ort fest. Vom 7. bis 9. Februar beherbergt das Haus Haard in Oer-Erkenschwick Admins und (Noch)Nicht-Admins, um sich über Admin-Themen aller Art auszutauschen. Die offizielle Anmeldung startet bald, euer Interesse könnt ihr aber schon jetzt auf Wikipedia:AdminConvention/Teilnehmer bekunden. Weitere Details gibt es nach und nach auf den AdminCon-Seiten. Wer eine Session anbieten möchte, möge dies in der Themensammlung eintragen. Wer sich noch unsicher ist, kann die Organisatorinnen (Henriette, poupou, lyzzy) ansprechen, wir beraten und unterstützen gerne. Die AdminCon soll Themen aufgreifen, die euch bewegen und das kann nur mit eurem Input geschehen.(lzy, 19.7.)

Projektidee Bestimmungsschlüssel

Ich würde gern einen Bestimmungsschlüssel, wie man ihn aus der Botanik kennt, für alle Dinge dieser Welt als Schwesterprojekt von Wikimedia sehen. Hierbei soll man durch Eingabe von ein- und ausschliessenden Kriterien jegliche Dinge der Welt identifizieren können. Mehrere Bestimmungsschlüssel sollen konkurieren können und in den jeweiligen Wikipedia-Artikel münden. Ideen und Kritik zu Wikidentify bitte gern hier. (con, 18.7.) Erste Beschreibungsschritte jetzt auch in deutsch. (con, 19.7.)

Projekte im Community-Budget

Die von WMDE aus dem Community-Budget geförderten Projekte werden nach einem Beschluss auf der 12. Mitgliederversammlung auf Meta unter Wikimedia Deutschland/Community-Budget/de veröffentlicht. Dadurch kann finanzielle Förderung transparent nachvollzogen werden und mit etwas Glück werden weitere Projektaktive animiert, ähnliche eigene Ideen umzusetzen. Rein personelle, organisatorische Unterstützung, für die Wikimedia Deutschland unter community@wikimedia.de ebenfalls jederzeit ansprechbar ist, wird in dieser Liste nicht erfasst. c.WMDE 18.07.

Schweizer Denkmallisten fertiggestellt

Endstand

Das WikiProjekt Schweizer Denkmallisten wurde im letzten Oktober ins Leben gerufen. Die Beteiligten haben seither Kulturgüterlisten für die meisten der 2408 Schweizer Gemeinden erstellt und heute den Endstand erreicht. Nicht erfasst wurden einzig jene Gemeinden (rot markiert), in denen schützenswerte Objekte der Kategorien A und B (nationale bzw. regionale Bedeutung) fehlen. Alle diese Objekte sollen nun landesweit während der diesjährigen Ausgabe von Wiki Loves Monuments bebildert werden. Die Vorbereitungen für den Wettbewerb im September sind im Gange. (Pkh, 16.7.)

Vereinheitlichung der Login-Seiten

Im Zuge der kompletten Umstellung aller Wikimedia-Accounts auf Single User Login (einheitliches Anmeldeverfahren) werden morgen (17.7.) die Log-In-Seiten aller Projekte vereinheitlicht. Das heißt, bei Anmeldung in einem Wikimedia-Projekt werdet ihr (im Hintergrund) zentral über login.wikimedia.org eingeloggt. Die Anzeige von „Anmeldung erfolgreich“ gibt es dann nicht mehr, ihr werdet direkt auf die Seite geleitet, von der aus ihr euch eingeloggt habt.

Sagt das gerne weiter, so eine Änderung kann leicht dazu führen, dass Leute Phishing vermuten oder zumindest verwundert bis irritiert sind über die geänderte Benutzerführung.

Eine Umstellung der Accounts, die bisher noch nicht im SUL-Status sind, erfolgt jedoch erst im August. (NE_WMDE, 16.7.)

Neue Unfallversicherung

Kaum eingeführt ist es direkt auf der ersten Veranstaltung passiert. Das, was in der Zeit ohne Versicherung zum Glück nicht passierte: Ein Unfall. Auf dem Musketiertreffen in Duisburg verletzte sich ein Teilnehmer und musste einen Arzt aufsuchen. Der Versicherung wurde es gemeldet, dem Wikipedianer wird geholfen. Danke für die Versicherung It, 16.07.

Letzter Aufruf Wikisource:Treffen 2013

Es sind noch Plätze frei. Morgen, den 14. Juli ist Anmeldeschluß für diese Veranstaltung am 18.–20. 10. 2013 in Leipzig. r, 13.07.

Das Musketier-Treffen hat begonnen

Berlin baut auf und bereitet sich geistig auf gute Taten im Rahmen der Wikipedia:Musketiere vor. Die Rechner stehen, Kekse sind gereicht, das Bier steht kalt, Review und QS stehen voller Artikel bereit, die der Hilfe bedürfen. Noch allerdings versuchen ein paar tapfere Berliner die Verbindung zum Großtreffen nach Duisburg herzustellen? Was ist passiert? Ein Unglück? Der Grill zu verlockend? Hat die Grundsatzdiskussion zwischen WMDE und anderen Anwesenden das Treffen gelähmt? Oder gehen die Duisburger der alten wikipedianischen Tradition des Kubb nach? Fragen über Fragen, aber der Kurier wird recherchieren. sp, 13.07.

MS Wissenschaft – wie passen wir da rein?

Ausstellung „Alle Generationen in einem Boot“ auf der MS Wissenschaft (2013)

Die MS Wissenschaft ist ein Schiff, das jeden Sommer mit einer Ausstellung zum Thema des Wissenschaftsjahres durch Deutschland und Österreich fährt – in diesem Jahr zum Thema „demografischer Wandel“.

Kern der jeweiligen Ausstellung sind Exponate, die möglichst interaktiv einem breiten Publikum wichtige Aspekte des großen Themas anhand geeigneter Beispiele nahebringen. Davon gibt es ungefähr 30 jedes Jahr, bereitgestellt von Universitäten und den großen Forschungsinstitutionen. Nächstes Jahr lautet das Thema „digitale Gesellschaft“, und da passen kollaborative Plattformen und freie Lizenzen natürlich sehr gut hinein. Daher sind Wikimedianer und andere, die aktiv an der digitalen Gesellschaft teilhaben, herzlich eingeladen, ihre Ideen einzubringen, wie die Wikipedia, ihre Vielsprachigkeit, ihre Schwesterprojekte oder damit verwandte Themen im Rahmen einer solchen Ausstellung präsentiert werden könnten, sei es durch eigenständige Exponate oder in anderer Form. Ebenso sind Ideen gefragt, wie die Ausstellung selbst, die Interaktionen zwischen den einzelnen Exponaten oder auch das Wissenschaftsjahr im weiteren Sinne so gestaltet werden können, dass Mitmachen möglich wird und auch Spaß macht. Mehr dazu auf der Projektseite. dm, 11.07.

Vorschläge für das Wikivoyage-Logo gesucht

Ist dem Logo der WTO zu ähnlich

Nachdem sich das 2012 erarbeitete Wikivoyage-Logo als zu ähnlich dem der Welthandelsorganisation (der Kurier berichtete) herausstellte und die WTO einen cease-and-desist letter (das entspricht in etwa einer Abmahnung) an die Wikimedia Foundation sandte, wird auf Meta eine neue Wahl vorbereitet. Logo-Vorschläge werden noch bis zum 24. Juli entgegengenommen. Danach startet die 1. Wahlrunde.

Nicht nur der PageRank

Seit einigen Jahren schon liefert sich Wikipedia ein lustiges Katz- und Maus-Spiel mit den Suchmaschinenoptimierern. Die Suchmaschinenoptimierer wollen PageRank bei Google von Wikipedia erben. Wikipedia hingegen will nicht beerbt werden, und verweist darauf, dass Google die Links aus der Wikipedia sowieso nicht auswertet. In der Suchmaschinenoptimierungsszene kursieren dennoch wildeste Verschwörungstheorien über den Wert von Wikipedia-Links. Aber jede Empirie sagt: für die Suchmaschinenoptimierung sind Wikipedia-Links egal, Suchmaschinenoptimierer, die trotzdem darauf setzen, sind doof. So weit so gut.

Allerdings gibt es noch weitere Dienste, die Algorithmen über das Web laufen lassen, und daraus mehr oder weniger wichtige Zahlen generieren. Klout zum Beispiel misst "Online-Reputation". Die Klout-Zahl ist halbwegs verbreitet. Auch wenn das bisher vor allem ein amerikanisches Phänomen ist, so ist es auch im deutschen Sprachraum präsent. Zumindest für Leute, die mit/ihn/um Online Geld verdienen, spielt die Zahl auch heute schon eine Rolle und kann geldwerte Auswirkungen haben. Früher hat Klout vor allem Twitter-Fans und Facebook-Follower ausgewertet. Seitdem aber aufgefallen ist, wie einfach sich die Fans - und Follower-Zahlen manipulieren lassen, hat Klout seinen Algorithmus ausgeweitet. Seit August 2012 misst Klout auch Wikipedia-Einträge: Ein Eintrag bei Wikipedia zählt mehr als kein Eintrag bei Wikipedia. Ein gut verlinkter Eintrag zählt mehr als schlecht verlinkter Eintrag, und Links vom Eintrag weg bringen Minuspunkte. Das ist inhaltlich zur Reputationsmessung natürlich gerechtfertigt, hat aber für Wikipedia einen unangenehmen Nebeneffekt: der Anreiz, Wikipedia zu manipulieren, steigt. Wo es eine Nachfrage gibt, gibt es Anbieter.

Solche Anbieter sind dann zum Beispiel Buyklout. Da reiht sich der Wikipedia-Eintrag einträchtig neben "Buy Amazon Reviews", "Buy Real Twitter followers", "Buy Youtube Comments". Siehe buyklout.com/collections/campaigns. Ihr reines Wikipedia-Angebot sieht so aus: onwikipedia.com/ ("Are you ready to have your own Wikipedia page created for you by our professional writing team?"). Klout wird hoffentlich keine Revolution im Suchmaschinenunwesen auf Wikipedia auslösen. Leider aber heißt es: es gibt mindestens eine verbreitete Online-Metrik, bei der Wikipedia-Manipulation den eigenen Rang verbessert. df, 08.07.

Aktivierung des VisualEditors um eine Woche verschoben

Das Entwicklerteam hat sich entschlossen, die Aktivierung des VisualEditors global um eine Woche zu verschieben. Damit soll der VisualEditor hier auf der deutschsprachigen Wikipedia allen am 22. Juli zur Verfügung stehen. Es ist dann nicht mehr erforderlich, ihn in den eigenen Einstellungen zu aktivieren. Die Möglichkeit, den Wikitext eines Artikels zu editieren, wird es weiterhin geben. Die Entscheidung, die Aktivierung um eine Woche zu verschieben, fiel aufgrund vieler hilfreicher Fehlerberichte durch die Tester, von denen nun noch einige behoben werden sollen. Die Entwickler sind weiterhin auf Rückmeldungen von erfahrenen Autoren angewiesen. Diese könnt ihr hier hinterlassen. LP, 06.07.

Commons-Richtlinien im Review

Auf Commons läuft eine Debatte zum Aufgabenbereich des Projekts und dem Umgang mit kontroversen Themen an. Auf der Agenda des Vorstoßes stehen u.a. das Projektziel, das Dauerthema Zensur und "Neutralität". Michael Maggs, Bürokrat auf Commons und Board-Mitglied bei Wikimedia UK, hat den Prozess Mitte Juni angestoßen. Vorab gab es auf Commons u.a. im März eine Debatte zum Aufgabenbereich des Projekts und die Signpost hatte im Juni zwei Meinungsbeiträge (12.06; 19.06) zum Thema. J. (WMF), 05.07.

Wiki-Projekt: Private Fahrzeugsammlung Braunschweig

Vom 19. bis zum 21. Juli findet in Braunschweig das Photoprojekt Private Fahrzeugsammlung Braunschweig statt. Aus der 140 Fahrzeuge umfassenden Sammlung sollen KfZ und Automobilia photographiert werden. Es sind noch 1 Platz und 2 Nachrückerplätze frei (Stand 04.07.2013). Das Projekt wird von Wikimedia Deutschland finanziert.C.B., 4.7.

Umfrage zu den Erwartungen an WMDE

Benutzer:Stepro, Mitglied im Präsidium von Wikimedia Deutschland (WMDE), hat aus eigener Initiative zu einer Umfrage zu den Erwartungen an den deutschen Förderverein eingeladen. Die drei Punkte, zu denen man sich äußern kann, drehen sich um die Frage, inwieweit WMDE sich bei seinen Aktivitäten um Wikipedia kümmern sollte oder ob eine stärkere Förderung der Schwesterprojekte angezeigt wäre. Außerdem geht es darum, ob sich WMDE im Stile einer NGO „verstärkt um Themen wie Freie Lizenzen, Open Government, Netzneutralität, Leistungsschutzrechte und OER kümmern“ sollte oder ob der Verein eher sein Profil als Förderverein für die Communities bewahren sollte. Es ist keine bloße Abstimmung, sondern es besteht die Möglichkeit zu differenzierten Äußerungen. Das Ergebnis soll, ebenso wie die sogenannten Tacheles-Runden, in die strategische Planung des Vereins einfließen. Die Umfrage läuft bis 28. Juli 2013. (A, 3.7.)

Wikipedian in Residence beim Schweizerischen Bundesarchiv

Der Wikipedian in Residence ist eine Rolle eines Wikipedianers, der in einer GLAM-Institution mitarbeitet und diese bei der Veröffentlichung von Inhalten innerhalb von Wikimedia-Projekten unterstützt. Ebenso fördert dieser Angestellte die Verbindung zwischen der Community und der Institution. Der erste Wikipedian in Residence war Liam Wyatt im Britischen Musuem für fünf Wochen im 2010. Seither gab es einige Wikipedianer in diversen Ländern, die diese Rolle einnehmen konnten.

Das Schweizerische Bundesarchiv hat nun als erste schweizerische Organisation einen Wikipedian in Residence angestellt. Das Bundesarchiv suchte seit dem April 2013 mit der Unterstützung der Wikimedia Schweiz einen Kandidaten [2] und ich habe mich auf die Stelle beworben und wurde schließlich aus diversen Bewerbern ausgewählt. Ich arbeite dort nun von Juli bis November zwei Tage vor Ort und unterstütze das Archiv bei der Publikation von ausgewählten Unterlagen. Ich fungiere dort auch als Ansprechpartner für die Wikipedia-Community. Bereits geplant ist ein Besuch der Community im Bundesarchiv in Verbindung mit einem Stammtisch. Ebenso plane ich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einige Präsentationen, um ihnen den Einstieg in die Wikipedia-Welt zu erleichtern. Das Engagement stößt bei weiteren Bundesstellen auf Interesse. Es ist für mich deshalb wichtig, dass diese Anstellung zu einem großen Mehrwert für das Bundesarchiv und für die Wikipedia wird.

Ich freue mich sehr auf die Arbeit und werde hier auf der Wikipedia und per Twitter kund tun, wie es mir dort geht und was für Erfahrungen ich mache. MLR, 02.07.

VisualEditor beta ist da

Am 1. Juli kurz vor Mitternacht (CEST) hat das Tech-Department der WMF VisualEditor beta freigegeben. Diese neue Etappe des Interfaces läuft auf der englischsprachigen Wikipedia als Standard und auf De.WP und anderen Wikipedia-Sprachversionen wie zuvor Alpha als opt-in. Probleme, Bugs und andere Rückmeldungen können wie gehabt hier notiert werden.J. (WMF), 01.07.

Blumen für Wikipedia

Blumen für die Wikipedia

Am Donnerstag erschien ein älterer Herr im Büro von WMDE. Er hatte vorher telefonisch angefragt, ob er vorbeikommen könnte und wo das Büro denn sei. Er erschien mitten in eine Besprechung hinein, gespannt, wie er sagte „wie die Wikipedia denn nun aussieht“. Natürlich ist WMDE nicht die Wikipedia und er suchte etwas vergeblich nach der Redaktion Physik in der Hoffnung, den ein oder anderen Benutzer zu treffen, den er auf der Diskussionseite gelesen hatte. Mitgebracht hatte er einen Strauss Blumen. Er wollte sich bedanken, dass es Wikipedia gibt - er, der nach Selbstauskunft die 80 schon überschritten hat, liest seit einiger Zeit „am liebsten die Diskussionen, die sind viel spannender als die Artikel“. Hier sind eure Blumen!c.WMDE 01.07.

Was wäre, wenn …

Wir wollen gratulieren

… ein den meisten Mitlesern bekannter und liebgewonnener Wikipedianer was zu feiern hätte und ein anderer – in diesem Fall ich – sich wünschen würde, dass möglichst viele Leute ihm dazu gratulieren und beschenken. Was wäre weiters, wenn diese Person das aber eigentlich gar nicht öffentlich kommunizieren möchte, sich aber trotzdem total freuen würde, wenn viele Leute an ihn denken würden. Und was wäre drittens, wenn ich euch alle jetzt einfach mal bitten würde, mir – ohne dass ihr wisst, wofür – etwas für diesen anonymen, bekannten Wikipedianer zuzuschicken, damit ich daraus einen schönen Präsentkorb zusammenstellen kann – wärt ihr dabei?

Ich tue nämlich genau dies jetzt einfach mal hier: Ich möchte, dass wir gemeinsam einen großen Präsentkorb für diesen Wikipedianer, Freund und Kollegen zusammenstellen und ihr mir eure Zutaten zuschickt, gern mit persönlicher Note und Widmung. Ich garantiere euch zwar nicht, dass ihr je erfahren werdet, wen ihr für welches Ereignis beschenkt, aber ich garantiere euch, dass er alles bekommt und sich sehr freuen wird – und vielleicht bedankt er sich dann auch bei euch persönlich.

Wenn ihr dabei seid, schickt mir euer Präsent bis Ende September an meine Adresse, die ihr gemeinsam mit einer Liste für alle, die sich beteiligen wollen, unter Benutzer:Achim Raschka/Präsentkorb finden werdet. Falls tatsächlich Dinge bei mir eintrudeln, werde ich euch gern fotografisch das Anwachsen des Korbes dokumentieren. (AR, 29.6.)

5. Treffen der Redaktion Medizin

Am 29. und 30. Juni 2013 fand das 5. Treffen der Redaktion Medizin in Konstanz statt. Themen waren vor allem die Verbesserung des Artikelniveaus und des Arbeitsklimas. Alle Inhalte sind hier im Detail nachzulesen. Uwe G. 30.06.

Wikidata traf Archäologie reloaded

Und jetzt sind endlich auch die Videos dazu da. M.C. 29.06.

Halbwegs durch oder: kein Feld für Bots

Die Kollegen des WikiProject National Register of Historic Places in der englischsprachigen Wikipedia haben vor einigen Tagen festgestellt, daß etwa die Hälfte aller 86.000+ in das National Register aufgenommenen Gebäude, Bauwerke, Objekte, Stätten und historischen Distrikte dort einen Artikel haben. Genau läßt sich das ohne großen Aufwand schwerlich bestimmen, weil wöchentlich ein bis zwei Dutzend Einträge in das Register hinzukommen. Das hiesige WikiProjekt National Register of Historic Places macht, was es kann, ist jedoch chronisch unterbesetzt und viele der 2103 Artikel des Themenbereiches entstanden, ohne daß deren Autoren überhaupt Kenntnis hatten vom Projekt.

Wir widmen den EN-Kollegen den schon vor einiger Zeit entstandenen Artikel Halfway Diner. Wer helfen will: an Übertragungen der über 33.000 Stubs hat das hiesige Projekt kein Interesse. Artikel müssen weder exzellent noch lesenswert sein, und die fast 2000 Artikel der B-Klasse und C-Klasse sind eher für ausdauerndere und ambitioniertere Mitwerkler geeignet, doch in der Beginnergruppe mit ihren fast 7000 Artikeln findet sich sicherlich für fast jeden Wikipedianer, der an der Übertragung englischsprachiger Artikel Spaß hat, etwas interessantes – von Brücken über Kirchen, Straßen, Grenzsteine und Wohnhäuser bis hin zu Dükern reicht die Vielfalt der historisch bedeutsamen Anwesen. Garantiert botfrei und hoffentlich konfliktfrei mit enormen Wachstumspotential präsentiert sich das US-Denkmalschutzprojekt. MaB 28.06

WikiCon 2013 in Schwerin

Vom 22. bis zum 24. November 2013 soll in Schwerin im Schweriner Schloss die nächste WikiCon stattfinden. Wer ist im Orga-Team oder als Helfer dabei? Bitte auf der Projektseite eintragen.Olaf Kosinsky, 26.06.

Wikiversity beta und Old Wikisource auf Incubator?

Auf Meta wird derzeit der Vorschlag diskutiert, ob es sinnvoll wäre, Wikiversity beta und Old Wikisource auf Incubator zu übertragen oder ob die beiden alten Plattformen erhalten bleiben sollten. Der diesbezügliche Vorschlag stammt von User:AtUkr, und er hatte dafür vor allem praktische Gesichtspunkte angeführt: Einige Inkonsistenzen bei den Interwikilinks, die den Benutzern auf den alten Plattformen das Leben anscheinend schwermachen und die entfallen würden, wenn man stattdessen den moderneren Incubator verwenden würde. Ganz sicherlich gibt es Bewegenderes unter der Sonne als diese Fragen, aber es wäre wohl tatsächlich ein Beitrag zur Modernisierung der Wikimedia-Wiki-Familie, zumal Wikiversity beta ohnehin eine Inkubator-Funktion erfüllt hat und außerdem der in den frühen Anfangstagen des Projekts dort angesiedelte Austausch zwischen den Sprachversionen (auch dort, möchte man sagen) nicht stattfindet. Incubator ist gerade erfolgreich beim Start von Wikivoyage eingesetzt worden und kann ohne weiteres die Rolle von Wikiversity beta bei der Vorbereitung neuer Sprachversionen übernehmen. Für den Erhalt von Old Wikisource werden derzeit noch technische Aspekte geltend gemacht, für die aber ebenfalls Lösungen diskutiert werden. (A, 25.6.)

Ergebnisse der Board- und FDC-Wahlen

Gestern gingen die drei Wikimedia-Wahlen zuende. Erstes Fazit: Die Wikimedia-Bewegung wird weiblicher. Vier der sechs gewählten Wikimedianer sind Frauen, darunter zwei der drei gewählten Vertreter für das Board of Trustees. Die Ergebnisse: Wiedergewählt wurden Samuel Klein (Sj) und nach einer gut einjährigen Pause Phoebe Ayers (phoebe). Neu im Board ist María Sefidari (Raystorm). Damit wurde die Rolle der Freiwilligen im Board nach einem ersten Eindruck nachhaltig gestärkt und der Zentralismus der Wikimedia Foundation erfuhr eine Abfuhr. Für das Funds Dissemination Committee wurden Delphine Ménard (notafish), die derzeitige Vizepräsidentin von Wikimedia Deutschland, und Cristian Consonni (CristianCantoro) gewählt. Ombudsfrau wird Susana Morais (Lusitana). Glückwunsch an die Gewählten!

Mit 1927 Abstimmenden nahm die Zahl der Wähler seit der letzten Wahl rapide ab, als noch weit über 3000 Wikimedianer zur Wahl schritten. Zu einem Novum kam es, als der Board-Kandidat Francis Kaswahili Kaguna (Francis Kaswahili) disqualifiziert wurde, da er während der Wahl in einem der Wikimedia-Projekte gesperrt wurde. Auf Commons hatte er zum wiederholten mal Bilder hochgeladen, die einem fremden Urheberrecht unterlagen und nicht frei waren. M.C., 25.06.

Im WMDE-Blog steht jetzt auch nochmal eine Zusammenfassung der Ergebnisse samt Rückblick; auf dieser deutschsprachigen Projektseite wird um Rückmeldungen zur Wahl und zur begleitenden Kommunikation bzw. den Übersetzungen gebeten. Merci! NE_WMDE, 25.06.

Koordinierung der Artikel der Verwaltungseinheiten Indonesiens

Nachdem sich immer mehr Wikipedia-Sprachversionen für Bot-gestützte Stubs entscheiden, um Verwaltungseinheiten einzelner Länder abzudecken, was zur Kritik aus der de-WP führte, ist es an der Zeit zu zeigen, dass man es besser kann. Indonesien bietet als großer Staat mit einer nahezu weißen Landkarte der abgedeckten Verwaltungseinheiten den Raum dies zu tun. Ohne schon jetzt zu entscheiden, ob das Grundgerüst der Artikel zu den untersten Verwaltungsebenen in der de-WP durch Bots oder im Schweiße des Autorenangesichts entstehen soll, müssen vorab einige Punkte geklärt werden, um eine saubere Arbeit zu leisten. Die ersten Gedanken sind nun unter Portal Diskussion:Indonesien#Projekt Geographie Indonesiens aufgeführt. Sie bedeuten auch einige Änderungen, die bestehende Artikel betreffen, weswegen alle Interessierte und Experten aufgefordert sind, sich an den Vorbereitungen zu beteiligen. Nach den Vorbereitungen sind dann Mitautoren gefragt, die die Qualität liefern, die aus den Reihen der de-WP gefordert wurde. Um die Größe des Projekts klar zu machen: Die offizielle Liste der Verwaltungseinheiten Indonesiens von 2010 hat als PDF 2177 Seiten. Seitdem gab es einige Neugründungen. Also, auf geht's! Wer traut sich? JPF 23.06.

Abstimmung über X!s Beitragszähler

Viele kennen X!s Beitragszähler auf dem Toolserver, der nicht nur mit Zahlen, sondern auch bunten Tortengrafiken aufwartet und, sofern der Betreffende damit einverstanden ist nach dem Opt-In-Modell, auch die Arbeitsperioden eines Benutzers in einem Projekt über Jahre hinweg mitsamt den Arbeitsschwerpunkten sehr übersichtlich präsentieren kann. (Hier ist ein Beispiel für die Darstellung nach einem Opt-In und hier die noch sehr viel weitergehende Statistik von wikichecker, die bislang noch nicht für de-wp angeboten wird, aber das Potential zeigt.) Wir hatten 2008 bereits eine lebhafte Diskussion nur zur Veröffentlichung von Beitragszahlen, bei der wir uns am Ende ebenfalls auf ein Opt-In-Modell geeinigt hatten. Als ursprünglich X!s Beitragzähler die Grafiken noch sehr freigiebig zur Verfügung stellte, halfen im März 2010 Diskussionen und Ansprachen, die u.a. auf die Datenschutzrichtlinie des Toolservers verwiesen, bei der Durchsetzung des Opt-In-Modells. Nun ziehen bekanntlich die Dienste vom Toolserver zu den Wikimedia Labs um. Aufgrund des Umzugs wird nun auf Meta die Frage gestellt, ob aus diesem Anlass auf das Opt-In-Modell verzichtet werden könnte, da dies nach dem US-Recht nicht mehr notwendig sei. Ich denke, dass dies eine Frage ist, die uns alle angeht und betrifft, und empfehle daher eine aktive Teilnahme an der Abstimmung. Selbstverständlich sind auch Kommentare in deutscher Sprache willkommen. (AFB 22.6.).

PS: Wie AFB im Diskussionsabschnitt der X!s-Umfrage erwähnte, passt das Thema bestens zur aktuellen Diskussion über eine neue Datenschutzrichtlinie. Er hat dort bereits eine entsprechende Anregung hinterlassen. MN 22.6.

WMF sucht Anregungen zu einer neuen Datenschutzrichtlinie

Die WMF hat dazu aufgerufen, über Änderungen der Datenschutzrichtlinie nachzudenken, deren Bedeutung uns im Licht der jüngsten Ereignisse wieder bewusst geworden ist. Die Community ist eingeladen, Kommentare und Anregungen zur Reform der veralteten und bereits 2008 verabschiedeten Datenschutzrichtlinie hier abzugeben. Das kann auch sehr gerne in deutscher Sprache geschehen. (AFB 19.6., redigiert: J. (WMF)).

Medizin-Autoren bewerben sich um Cochrane-Accounts

Die Cochrane Collaboration ist sozusagen die Generalagentur der sogenannten Evidenzbasierten Medizin – einer rein positivistisch ausgerichteten medizinischen Schule. en:User:Ocaasi weist heute abend darauf hin, dass es gelungen sei, im Rahmen der Wikipedia Library 100 freie Zugänge zur Cochrane Library für Wikipedianer bereitzustellen, die im Bereich Medizin arbeiten. Einzelzugänge kosten normalerweise zwischen 300 und 800 US-Dollar. Wer sich also um einen solchen Zugang bewerben möchte, trage sich bitte in diese Liste in der englischen Wikipedia ein – alles weitere ebenfalls dort. (A., 16.6.).

Gecheckte User

Derzeit findet eine Checkuserwahl auf Commons statt. Nun kann man sicher darüber streiten, ob der Verfasser dieser Zeilen mit seiner Forderung, die Gruppe derer, die diese sehr behutsam zu händelnden Rechte haben, klein zu halten, Recht hat. Viel interessanter oder gar entsetzlicher findet er die Statistik der acht Checkuser von Wikimedia Commons des letzten Jahres: etwa 8.500 Checkuseraktionen wurden durchgeführt. Die Hälfte davon im letzten halben Jahr. Besonders zwei Mitarbeiter, von denen einer gerade das Handtuch geworfen hat, tun sich mit jeweils einer vierstelligen Zahl von Aktionen hervor. Und dem Verfasser mag es sich nicht erschließen, wie so etwas passieren kann. Gibt es wirklich so viele Verstöße, die mit einem CU behandelt werden müssen (wo es doch kaum eine Community mit vielem Gesocke gibt) – oder erfolgt der Umgang mit diesen Knöpfen doch viel zu leicht? Und wie können wir dann über die Bespitzelung durch ACTA, SOPA, PIPA und PRISM klagen, wenn wir in unserem Projekt selbst eine solche Überwachungsstruktur aufgebaut haben? Ein Kommentar von M.C.

Dem Kurier liegt nun eine Antwort der nominierenden Benutzerin vor. Sie begründet die hohen Zahlen mit dem Vorgehen gegen Spambots und Vandalen, die Commons geradezu attackieren. 90 % ihrer Zeit verwende sie damit, Spambots und Angriffs-Benutzerkonten zu überprüfen, um Vandalismus zu bekämpfen. Ferner versichert sie, sie habe niemals einen Stammbenutzer überprüft und wundere sich über diese Kuriermeldung, da man sie bei Fragen auch direkt hätte kontaktieren können. R, 17.6.

Die Zukunft heißt Botpedia

Es musste ja soweit kommen. Andere Sprachausgaben der Wikipedia, besonders die Niederländer und Schweden machen es vor: Tausende neue sogenannte Artikel für eine Enzyklopädie, die angeblich das Wissen der Welt sammeln will, werden nun von Bots erstellt, und niemand regt sich groß darüber auf, Brave New World. Nur wir, die die Sprache der Dichter und Denker, aber auch der Richter und Henker sprechen, finden das nicht in Ordnung. Sind wir konservativ, elitär oder eher nur dumm? Lassen wir einfach mal einen Bot zu Wort kommen: Dieser Kommentar hat 280 Wörter. Dieser Kommentar hat 1943 Zeichen. Er beginnt mit dem Wort Es. Der Autor gehört zur Kategorie Troll. Wirklich beeindruckend, denn der Bot hat immer Recht, verwendet eine neutrale Sprache, bildet vollständige Sätze, liefert belegbare Fakten und macht keinen Ärger, im Gegensatz zu uns menschlichen Autoren. Er kennt sich mit Infoboxen und mit korrekter Formatierung aus, landet nur selten auf der Meldeseite für Vandalen, greift keine anderen Autoren beleidigend an, beantragt keine Sperrprüfungen, meckert nicht und ist ohne Gegenwehr leicht abzustellen. Es gibt mit Bots keinen, äh, Gender-Bias und natürlich auch keine Probleme mit dem Autorenschwund. Wenn in irgendeinem Thema Leute fehlen, kein Problem, die Programmierung von ein paar neuen Bots durch speziell dafür ausgebildete Bots, gern auch mit Stewardrechten, geht schnell vonstatten. Auch mit einem Stimmrecht bei Abstimmungen sind sie absolut zuverlässig. Beleidigende Kontrakommentare? Nicht mit Bots. Wir müssen es einfach zur Kenntnis nehmen: Bots sind die besseren Wikipedianer, unsere Zeiten sind vorbei. Uns bleiben nur noch Konsum, Sex und Drogen.[1] Aber das muss ja nicht schlecht sein, oder? Ein Kommentar von S.

  1. Aldous Huxley: Brave New World, Vintage Books 2004, ISBN 978-0099477464

WMF-Stellungnahme zu PRISM

Die Wikimedia Foundation hat eine Stellungnahme zum PRISM-Abhörprogramm der US-Regierung veröffentlicht. Der Text enthält zwei Hauptpunkte: Erstens wurde Wikimedia weder aufgefordert, an PRISM oder einem anderen Spionageprogramm teilzunehmen, noch hat die WMF ihre technische Infrastruktur modifiziert, um Überwachung ihrer Nutzer seitens der US-Regierung zu erleichtern. Zweitens erhält die WMF momentan viele Aufforderungen, sich in die US-Debatten um PRISM einzubringen und nach Prüfung der Vorschläge die erste Stufe eines richtliniengemäßen Community-Konsultationsprozesses gestartet. Wikimedianer aller Projekte sind gebeten, darüber nachzudenken und WMF mitzuteilen, ob die Foundation mit Mozilla, der Electronic Frontier Foundation, der Free Software Foundation und anderen bei diesem Thema kooperieren und u.a. deren offenen Brief an den Kongress der USA unterschreiben soll. Details finden sich im WMF Blog.J. (WMF), 15.06. Ergänzung: Die entsprechende Diskussionsseite für das Feedback der Community befindet sich auf meta. Im Moment wird an unterschiedlichen Übersetzungen gearbeitet, eine deutsche Übersetzung fehlt noch auch nicht mehr. aw, 15.6.

Mit der Entscheidung über eine Teilnahme an STOPWATCHING.US lässt sich die WMF aber so viel Zeit, dass der Eindruck entsteht, es würde noch bei der US-Regierung um Erlaubnis gefragt. K, 2.7.

Bye-bye, zweiter Platz

And I welcome our new Dutch overlords

Bereitet die Torten vor, stellt den Sekt kalt, und bereitet Euch innerlich darauf vor, den Freunden aus den Niederlanden zu gratulieren! Nur noch wenige Minuten, und die Niederländischsprachler und ihre fleißigen Bots werden den Abstand zur deutschsprachigen Wikipedia weggemacht haben. Bei derzeit 30 Artikeln/Minute werden sie sehr schnell den noch knappen Rückstand von 1.595.706 Artikeln (nl) zu 1.595.907 Artikeln (de) aufgeholt haben. Damit steht ein Wochenende des Feierns und des Einkehrhaltens an. Eine Ära geht vorbei: Die deutsche Wikipedia, die in ihrer Position bisher allen ehrgeizigen Projekten, Botläufen, Wettbewerben und selbst ihrem eigenen Betriebsklima trotzte, ist nur noch eine unter vielen. Und darauf einen Sekt. (sp, 14.6.)

Update: Inzwischen sind die Niederländer vorbeigezogen: nl:Speciaal:Statistieken und Spezial:Statistik. IW (14.6.)

Die Marke von 1,6 Millionen Artikeln wurde dann gestern gleich auch noch kurz darauf um 22:22 Uhr CEST geknackt. Und auch heute sind zwei Bots wieder recht aktiv dabei, neue „Artikel“ zu indonesischen Dörfern und weiteren Tierarten einzustellen, sodass seitdem bereits wieder mehr als 3.000 weitere Artikelstubs angelegt wurden. ost (15.6.)

Updates für den VisualEditor

Der VisualEditor ist jetzt in der ersten Beta-Version verfügbar. Es ist jetzt möglich, Bilder und andere Medieninhalte mit ihm einzufügen. Diese werden aktuell rechtsbündig als Miniatur in den Artikel eingefügt. In Kürze wird es auch möglich sein, andere Ausrichtungen und Größen zu wählen und Bildunterschriften einzufügen. Zusätzlich wurde ein neuer Dialog für Seiteneinstellungen entwickelt. Über diesen können ab sofort auch Kategorien mit dem VisualEditor bearbeitet werden. Er zeigt außerdem alle Sprachlinks für einen Artikel an (Bearbeitung soll in Zukunft auch möglich sein). Weitere Features wie das Bearbeiten von Vorlageninhalten und Referenzen sind in Arbeit und sollten bald verfügbar sein.

Um den VisualEditor zu nutzen, muss er in den Benutzereinstellungen (unter Bearbeiten) aktiviert werden. Aktuell ist geplant, ihn Mitte Juli für alle Nutzer zur Verfügung zu stellen. Bis dahin ist das Entwicklerteam auf das Testen durch erfahrene Autoren angewiesen, um Probleme zu finden und zu beheben. Rückmeldungen können hier hinterlassen werden. (LP., 14.6.)

Haus Doorn im "WOI editathon"-Projekt

Unter einem wenig zugänglichen Titel haben die Schweden zu einer internationalen Wikipedia-Bearbeitungsrunde aufgerufen, mit dem Thema Erster Weltkrieg. Tag des gemeinsamen Bearbeitens für Anfänger und Profis ist der 29. Juni 2013. Wikimedia Nederland trägt mit einer Bearbeitungsrunde im Museum Haus Doorn bei, dem Alterssitz des ehemaligen deutschen Kaisers. Zur Veranstaltung siehe hier. (Z., 13.6.)

Bertelsmann gibt Brockhaus-Enzyklopädie auf

Die Deutsche Presse-Agentur meldet heute nach Angaben der FAZ und der Frankfurter Rundschau, der Bertelsmann-Konzern wolle „das Geschäft mit Lexika aufgeben“. Der Direktvertrieb für die Brockhaus Enzyklopädie werde bis Mitte 2014 eingestellt. Aktualisierungen würden noch sechs Jahre lang online angeboten. Den meisten der davon betroffenen 300 Arbeitnehmern in Gütersloh und München werde gekündigt. Es solle einen Sozialplan geben. Im Direktvertrieb seien noch einmal 300 Handelsvertreter beteiligt, deren Tätigkeit nun wegfalle. Das einzige, was den Berichten zufolge vom Brockhaus noch verbleibe, sei die „gute Marke“. Man denke darüber nach, für sie eine Lizenz zu vergeben. Zuletzt war zu hören, Brockhaus arbeite an einem speziellen „Zugang für wissenschaftliche Bibliotheken, also für Universitätsbibliotheken“ der sich „in der Testphase“ befinde. Bereits im März 2012 hatte die Encyclopædia Britannica bekanntgegeben, es werde bis auf weiteres nur noch eine digitale, keine gedruckte Ausgabe mehr geben. (A., 11.6.)

Wikimedia Brunch in Frankfurt am Main

Am Sonntag, den 9. Juni 2013, fand im Frankfurter Schirn Café der allseits unbekannte 1. Wikimedia Brunch statt. Geladen waren neben ehemaligen Funktionären des Vereins auch Mitglieder des aktuellen Präsidiums, inklusive dessen Vorsitzenden. Obwohl eine Fotografie der Teilnehmer veröffentlicht wurde, ist über Anlass und Inhalt des konspirativen Treffens nichts bekannt. Der Kurier bleibt jedoch wie immer an der Sache dran. (IP, 10.6.)
Update: Wie dem Kurier aus Teilnehmerkreisen zugetragen wurde, ging die Initiative zu diesem Treffen von Präsidiumsmitglied Jens Best aus, der anlässlich eines Besuchs in Frankfurt die Gelegenheit genutzt hatte, "interessierte Vereinsmitglieder zu einem Austausch vor Ort einzuladen". Entgegen anderslautender Gerüchte habe der Vorsitzende des Präsidiums nicht an dem Treffen teilgenommen. Der Kurier kann allerdings nicht ausschließen, dass er zeitgleich an einem wirklich konspirativen Treffen teilgenommen hat, von dem noch nichts auf einschlägigen Enthüllungsplattformen geleakt ist. (akl – 10.06.)

Amical ist erste thematische Organisation

Die katalanische Gruppe Amical Wikimedia ist am 5. Juni 2013 vom Board of Trustees der Wikimedia Foundation einstimmig als erste Thematische Organisation offiziell vorläufig anerkannt worden. Die Einzelheiten der Rechtsbeziehung zwischen Amical und der WMF werden nun innerhalb eines Jahres vertraglich geregelt. Die Vereinigung besteht schon seit 2008 und hat regelmäßig auf Meta über ihre Aktivitäten in den Bereichen GLAM, Bildung, Forschung und Content Liberation mit dem Schwerpunkt katalanische Sprache und Kultur berichtet. Der Kurier gratuliert Amical sehr herzlich! (A., 10.6., via WCA/Journal).

Nur noch 5 Hotelzimmer für Römer-Freunde frei!

21.– 23. Juni in Braunschweig

In weniger als zwei Wochen treffen sich Wikipedianer, Römer und Germanen im Braunschweigischen Landesmuseum, u. a. zu einer geführten Exkursion zum 1.800 Jahre alten Schlachtfeld am Harzhorn. Das Programm steht. Für Kurzentschlossene sind noch 5 Zimmer frei. Also: Schnell anmelden und dabei sein! BS, 8.6.

Entdecke die weiteren Möglichkeiten

Die von Wikinaut vorgeschlagene Verbesserung der Vorlage Gespeichertes Buch erlaubt es seit heute, zusätzlich zum PDF-Format, gespeicherte Bücher auch im epub-, ODT-, oder auch ZIM-Format herunterzuladen. Dies ist eine schöne Verbesserung, die nun weitere Möglichkeiten der Nutzung ermöglicht. Zuvor fand die folgende Diskussion statt. kgh – 06.06.

Reform der WMF-Trademarkrichtlinie

Die Rechtsabteilung der Foundation hat erste Überlegungen zur Reform der Markenrichtlinie, die u.a. Rechte und Pflichten bei der Verwendung des Wikipediaballs durch Communitymitglieder regelt, auf Meta veröffentlicht. Diese Möglichkeit, früh Themen zu setzen und Wünsche zu äußern, ist der erste öffentliche Schritt eines auf mehrere Monate angelegten Prozesses. In der nächsten Phase, die voraussichtlich in ein paar Monaten beginnt, wird die Rechtsabteilung mit Hilfe der bis dahin eingegangenen Rückmeldungen einen Rohentwurf erarbeiten und dann ähnlich dem Diskussionsprozess (2011) zu den Nutzungsbedingungen noch einmal zusammen mit Interessierten auf Meta durchgehen. Obgleich diese Überlegungen innerhalb einer Woche nach dem von Michelle begleiteten Konsultationsverfahren zum neuen Wikivoyagelogo veröffentlicht wurden, besteht keine direkte Verbindung und die Reform der allgemeinen Richtlinie fällt seitens der Rechtsabteilung vor allem in die Zuständigkeit von Yana Welinder. J. (WMF) 03.06.