Polzow
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 30′ N, 14° 4′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Vorpommern-Greifswald | |
Amt: | Uecker-Randow-Tal | |
Höhe: | 28 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,51 km2 | |
Einwohner: | 261 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 31 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 17309 | |
Vorwahl: | 039743 | |
Kfz-Kennzeichen: | VG, ANK, GW, PW, SBG, UEM, WLG | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 75 109 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Lindenstraße 32 17309 Pasewalk | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Lutz Schmidt | |
Lage der Gemeinde Polzow im Landkreis Vorpommern-Greifswald | ||
Polzow ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Greifswald im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Die Gemeinde gehört zum Amt Uecker-Randow-Tal mit Sitz in der nahen Stadt Pasewalk.
Geografie
Polzow liegt am Nordrand eines Endmoränenbogens, der sich von Pasewalk nach Löcknitz zwischen Uecker- und Randowtal hinzieht. Nördlich von Polzow beginnt das flachere Gebiet der Ueckermünder Heide. Die Gemeinde ist nur 4 km von Pasewalk entfernt, deshalb wird sie von jungen Häuslebauern geschätzt. Neu Polzow liegt einen Kilometer nördlich von Polzow und Roggow zwei Kilometer südlich des Ortes.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen:
- Polzow
- Neu Polzow
- Roggow
Geschichte
- Polzow
Polzow wird als „Poltzow“ im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 erstmals urkundlich erwähnt.
Polzow war ursprünglich ein uckermärkisches Dorf und gehörte zur Mark Brandenburg. Mit der im Jahr 1818 im Königreich Preußen durchgeführten grundlegenden Verwaltungsreform, mit der Neuorganisation der Provinzen, Regierungsbezirke und Kreise, gehörte Polzow so dann auch von 1818 bis 1950 zum Landkreis Prenzlau im Regierungsbezirk Potsdam in der preußischen Provinz Brandenburg. Erst mit der DDR-Kreisreform 1950 wurde es dann dem neu gebildeten (vorpommerschen) Kreis Pasewalk im Land Mecklenburg zugeschlagen. Durch die im Juli 1952 durchgeführte Auflösung der Länder und Bildung der Bezirke in der DDR, gehörte Polzow mit dem Kreis Pasewalk nun bis ins Jahr 1990 zum Bezirk Neubrandenburg.
1915 wurde in Polzow die Schriftstellerin Irma Harder, geb. Lankow (* 1915 † 2008) geboren. 1937 heiratete sie den Mittelbauern Adalbert Harder, mit dem sie einen Bauernhof im nahen Dorf Zerrenthin/Kreis Pasewalk bewirtschaftete. Nach dem Tode ihres Mannes im Jahre 1946 führte sie den Hof weiter. Gleichzeitig begann sie mit dem Verfassen von Theaterstücken für eine von ihr gegründete Laienspielgruppe und von ersten Erzählungen. In diesen stellte sie in einfachem Stil ein realistisches Bild des dörflichen Alltags dar, wie sie ihn während ihrer Zeit als Bäuerin erlebte. 1956 ging sie als freie Schriftstellerin nach Potsdam.
Im Jahr 1990 entstand mit der Deutschen Wiedervereinigung das Land Mecklenburg-Vorpommern nach 1945 zum zweiten Mal neu. Durch die Kreisgebietsreform in Mecklenburg-Vorpommern von 1993/94 wurden aus den drei DDR-Kreisen Pasewalk, Ueckermünde und Strasburg der neue Landkreis Uecker-Randow gebildet dem Polzow bis 2011 angehörte. Durch eine erneute Kreisgebietsreform in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2011 gehört Polzow seitdem zum neu gebildeten Landkreis Vorpommern-Greifswald.
- Einwohnerentwicklung
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- * Dorf Polzow (174 Einwohner) und Gutsbezirk Polzow (84 Einwohner).
- Neu Polzow
- Roggow
Politik
Die Polzower Gemeindevertretung hat folgende 6 Mitglieder:
- CDU: 1 Sitz
- WG Bauernverband-Ländlicher Raum: 1 Sitz
- WG Freunde der Feuerwehr Polzow: 2 Sitze
- WG Sportverein Polzow: 2 Sitze
Sehenswürdigkeiten
→ Siehe: Liste der Baudenkmale in Polzow
- Die im 16. Jahrhundert aus Feldsteinen errichtete Dorfkirche Polzow
- Die 1850 im spätklassizistischen Stil erbaute Dorfkirche Roggow.
Personen
- Irma Harder, geb. Lankow (1915-2008), deutsche Schriftstellerin
Verkehrsanbindung
Die Bundesstraße 104 führt von Lübeck über Schwerin, Neubrandenburg und Pasewalk unter anderem auch durch Polzow und weiter über den Grenzübergang Linken nach Stettin (Szczecin) in Polen. Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Pasewalk und in der Nachbargemeinde Zerrenthin mit Anschluss an die Bahnstrecke Stralsund–Berlin und die Bahnstrecke Bützow–Szczecin.
Literatur
- Liselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil VIII, Uckermark, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2
- Johannes Schultze (Hsg.): Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375, Veröffentlichung der Historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin, VIII, 2, Berlin 1940
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Der Bevölkerungsstand nach Gemeinden und Kreisen in Mecklenburg-Vorpommern, zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres, in: SIS-Datenbank des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommerns.
- ↑ Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. Kreis Prenzlau.
- ↑ a b Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichsgründung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Kreis Prenzlau.
- ↑ Der Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern zum 31. Dezember 2012, in: Statistische Berichte des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommerns, S. 26–27. (PDF; 184 KB)