Steesow
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 9′ N, 11° 33′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 13076127
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Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Ludwigslust-Parchim | |
Amt: | Grabow | |
Höhe: | 36 m ü. NHN | |
Fläche: | 24,4 km2 | |
Einwohner: | Ungültiger Metadaten−Schlüssel 13076127 (31. Dez. 2022)[1]
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Bevölkerungsdichte: | Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 19300 | |
Vorwahlen: | 038781, 038792 | |
Kfz-Kennzeichen: | LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 76 127 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Berliner Straße 8a 19300 Grabow | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Evelin Gernke | |
Lage der Gemeinde Steesow im Landkreis Ludwigslust-Parchim | ||
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Die Gemeinde Steesow gehört zum Amt Grabow im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland).
Geografie
Die Gemeinde im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns an der Grenze zu Brandenburg liegt nordwestlich des Rambower Moores, einem Bestandteil des Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe - Brandenburg. Die nächstgelegene Stadt ist Lenzen (Elbe). Durch das Gemeindegebiet fließt der Göbengraben westlich in Richtung Alte Elde.
Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Bochin, Steesow und Zuggelrade.[2]
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1255 im Zusammenhang mit dem Ratzeburger Zehntregister, als Steesow ein Gut war.[3] Ab 1496 gehörte das Gut dem märkischen Adelsgeschlecht der Quitzow.[4] Der Geometer, Landwirt und Zuckerindustrielle Anton Ludwig Sombart (1816–1898), Vater des Nationalökonomen Werner Sombart und entschiedener Kritiker des preußischen Parzellierungsverfahrens, führte eine private "Kolonisation"[5] auf dem eigens dafür von ihm durch eine Zwangsversteigerung[6][7] erworbenen Rittergut Steesow durch. Nach dem kauf zerlegte er das Gut in mehrere größere und kleinere Grundstücke, ließ neben vier bereits vorhandenen Kolonisten noch 20 weitere Bauern[8] das Gebiete kolonisieren und konnte das ehemalige Gut von Status eines Gutsbezirks ab 1886 in den Status eines Gemeindebezirks überführen.[7] Diesen Prozess der Aufteilung eines landwirtschaftlichen Großbetriebes zur Schaffung von Klein- und Mittelbesitz nutzte er als praktisches gelungenes Beispiel, um dafür mit Referaten zu werben.[9]
Die Ortsteile Bochin und Zuggelrade wurden 1358 und 1542 urkundlich erstmals erwähnt. Bis 1952 gehörten die drei Ortsteile zum Landkreis Westprignitz (Land Brandenburg) an. Mit der Auflösung der Länder, der Schaffung von Bezirken und der grundlegenden Kreisreform in der DDR kamen die drei Gemeinden zum Kreis Ludwigslust und damit zum Bezirk Schwerin.
Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 fiel in Steesow mangels Kandidaten aus.[10]
Rittergut Holdseelen
Das Rittergut Holdseelen befand sich zwischen Steesow und Zuggelrade. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts befand es sich, gemeinsam mit dem Rittergut Pröttlin, im Besitz des märkischen Adelsgeschlechts Blumenthal. Die letzte bekannte Besitzerin war Heike von Blumenthal.[11] Nachdem das Gut jahrelang leer stand, wurde die Ruine komplett abgerissen.
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Holdseelen
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Holdseelen
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Holdseelen
Archäologische Funde
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9d/Krug-Steesow.png)
In den frühen 1830er Jahren wurden bei Feldarbeiten des Gutsackers ein zweischneidiges zur Spitze hin verjüngendes Schwert, dessen Griffzunge ohne Nietlöcher war, gefunden. Dazugehörig wurde ein fast 100 Pfund schweres unförmiges, aus freier Hand geformtes Mörserähnliches Gefäß geborgen. Weil es aus gebrannter, grobkörniger roter Ziegelerde bestand und handwerkliche Mängel aufwies wurde es von den Zeitgenossen nicht dem Mittelalter, sondern heidnischer Zeit zugeordnet. Beides wurde anschließend vom Oberamtmann Meyer zu Chorin dem Professor Danneil zu Salzwedel geschenkt.[12][13] Zusammen mit mehreren weiteren Urnen die im Umkreis, darunter auch in Deibow, gefunden wurden, gelangten diese Stücke nach Berlin, wo sie im Museum zu Berlin ausgestellt wurden.[14] Das Schwert gilt heute als verschollen.[15]
Bevölkerungsentwicklung
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Sehenswürdigkeiten
→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Steesow
- Kirche in Bochin
Verkehrsanbindung
Steesow befindet sich im Städtedreieck zwischen Ludwigslust, Perleberg und Dannenberg (Elbe). Durch diese Städte verlaufen jeweils die Bundesstraße 5, Bundesstraße 191 und die Bundesstraße 195. Keine dieser Städte ist direkt zu erreichen und lediglich die Landesstraße 135, die an der mecklenburgischen Grenze zur L 8 wird, verbindet Steesow mit Lenzen (Elbe) und Grabow. Über eine Wirtschaftsstraße ist Steesow ebenfalls mit Rambow, einem Ortsteil von Lenzen, verbunden. Durch Rambow verläuft die L 13, die in der B 5 mündet und Lenzen mit Karstädt (Prignitz) verbindet.
Parallel zur B 5 verläuft die Bahnstrecke Hamburg-Berlin, die jeweils vom 20 km entfernten Ludwigslust, zeitweise vom 13 km entfernten Grabow oder vom 13 km entfernten Karstädt aus benutzt werden kann.
Literatur
- Anton Ludwig Sombart: Steesow, ein neues Bauerndorf in der Priegnitz, Provinz Brandenburg. In: Landwirthschaftliche Jahrbücher. 18. Band, 1889, S. 157–202.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ § 2 der Hauptsatzung der Gemeinde
- ↑ Liselott Enders: Die Prignitz: Geschichte einer kurmärkischen Landschaft vom 12. bis zum 18. Jahrhundert. Verlag für Berlin-Brandenburg, 2000, S. 99.
- ↑ Leopold Freiherr von Ledebur: Adelslexikon der preußischen Monarchie. Band 2, 1854, S. 244.
- ↑ Zeitschrift für Vermessungswesen. Band 19, 1890, S. 548.
- ↑ Verhandlungen der am 24. und 25. September 1886 in Frankfurt a. M. abgehaltenen Generalversammlung des Vereins für Socialpolitik über die Wohnungsverhältnisse der ärmeren Klassen in deutschen Grossstädten und über innere Kolonisation mit Rücksicht auf die Erhaltung und Vermehrung des mittleren und kleineren ländlichen Grundbesitzes. Duncker & Humblot, 1887, S. 81.
- ↑ a b Niederschriften der Kundgebung der Vereinigung Deutscher Wirtschafts-Kongress, Bände 11-13, 1886, S. 12.
- ↑ Werner Sombart: Volk und Raum. Hanseatische Verl.-Anst., 1928, S. 133.
- ↑ Schriften des Vereins für Socialpolitik. Band 188, Duncker & Humblot, 1939, S. 53.
- ↑ Annett Meiritz: Ratlos in Steesow auf Spiegel Online vom 6. Juni 2009, abgerufen am 9. März 2011.
- ↑ Holdseelen auff schlossarchiv.de, abgerufen am 6. August 2012.
- ↑ Leopold Karl Wilhelm August Freiherr von Ledebuhr: Das königliche museum vaterländischer alterthümer im schlosse Monbijou zu Berlin. 1838, S. 101.
- ↑ Samuel Christoph Wagener: Handbuch der vorzüglichsten, in Deutschland entdeckten Alterthümer aus heidnischer Zeit. Beschrieben und versinnlicht durch 1390 lithographirte Abbildungen. 1842, S. 638.
- ↑ Leopold Karl Wilhelm August Freiherr von Ledebuhr: Die heidnischen Alterthümer des Regierungsbezirks Potsdam. 1852, S. 3.
- ↑ Harry Wüstemann, Josef Riederer: Die Schwerter in Ostdeutschland. 1. Auflage. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-515-08441-X, S. 3.