Donnersbergkreis
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 49° 38′ N, 7° 55′ O |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Verwaltungssitz: | Kirchheimbolanden |
Fläche: | 645,42 km2 |
Einwohner: | 76.208 (31. Dez. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 118 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | KIB, ROK |
Kreisschlüssel: | 07 3 33 |
NUTS: | DEB3D |
Kreisgliederung: | 81 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Uhlandstraße 2 67292 Kirchheimbolanden |
Website: | |
Landrat: | Winfried Werner (SPD) |
Lage des Donnersbergkreises in Rheinland-Pfalz | |
Der Donnersbergkreis ist eine Gebietskörperschaft in der Region Pfalz des Landes Rheinland-Pfalz. Sitz der Kreisverwaltung ist Kirchheimbolanden, die bevölkerungsreichste Kommune ist die Stadt Eisenberg (Pfalz).
Geographie
Lage
Der Donnersbergkreis mit seinem Verwaltungssitz Kirchheimbolanden liegt im Norden der Pfalz. Der überwiegende Teil seiner Fläche gehört zum Nordpfälzer Bergland. Dessen höchste Erhebung, der Donnersberg (686,5 m ü. NHN), zugleich höchster Berg der Pfalz, wurde zur Namensgebung herangezogen. Im Süden hat der Landkreis Anteil am Pfälzerwald, im Osten – mit dem Zellertal – am Weinbaugebiet Pfalz, im Norden auch am Weinbaugebiet Nahe. Von Süd nach Nord durchquert den westlichen Bereich des Landkreises die Alsenz, ein Nebenfluss der Nahe.
Nachbarkreise
Der Donnersbergkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an die Landkreise Bad Kreuznach, Alzey-Worms, Bad Dürkheim, Kaiserslautern und Kusel.
Geschichte
Der Landkreis wurde am 7. Juni 1969 durch die Zusammenlegung der beiden Landkreise Kirchheimbolanden und Rockenhausen gebildet, wobei nur in Grenzbereichen geringfügige Anpassungen vorgenommen wurden.[2] Die beiden Kreise waren 1939 aus den ehemaligen bayerischen Bezirksämtern hervorgegangen, die 1818 als Landkommissariate im Rheinkreis geschaffen worden waren. Ab 1818 gehörte ein großer Teil des heutigen Donnersbergkreises zum Landkommissariat Kirchheim, ab 1862 Bezirksamt genannt. Von ihm wurden 1900 die westlichen Distrikte Obermoschel und Rockenhausen abgespalten und mit dem vom Bezirksamt Kaiserslautern abgetrennten Distrikt Winnweiler zu einem neuen Bezirksamt Rockenhausen zusammengeschlossen.[3] Vor 1815 gehörte das heutige Kreisgebiet dem französischen Departement Donnersberg an.
Am 22. April 1972 wurde die Gemeinde Sembach an den Landkreis Kaiserslautern abgetreten. Am 16. März 1974 kamen drei Gemeinden aus dem Landkreis Kusel hinzu.[2]
Politik
Kreistag
Der Kreistag des Donnersbergkreises besteht aus 38 gewählten Mitgliedern und dem Landrat als Vorsitzendem. Die Kreistagswahl am 7. Juni 2014 hatte folgendes Ergebnis:[4]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2014 |
Sitze 2014 |
% 2009 |
Sitze 2009 |
% 2004 |
Sitze 2004 |
% 1999 |
Sitze 1999 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 34,2 | 13 | 34,5 | 13 | 34,6 | 13 | 42,6 | 16 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 28,2 | 11 | 28,6 | 11 | 31,6 | 12 | 30,9 | 12 |
FWG | Freie Wählergruppe Donnersbergkreis | 15,7 | 6 | 16,1 | 6 | 19,7 | 7 | 15,6 | 6 |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 8,7 | 3 | 7,4 | 3 | 6,9 | 3 | 5,0 | 2 |
AfD | Alternative für Deutschland | 5,5 | 2 | – | – | – | – | – | – |
FDP | Freie Demokratische Partei | 4,0 | 2 | 8,8 | 3 | 7,1 | 3 | 5,9 | 2 |
Linke | Die Linke | 3,7 | 1 | 4,6 | 2 | – | – | – | – |
Gesamt | 100 | 38 | 100 | 38 | 100 | 38 | 100 | 38 | |
Wahlbeteiligung in Prozent | 59,0 | 59,1 | 62,8 | 69,3 |
SPD, FWG und Grüne bilden im Kreistag eine Koalition.[5]
Landräte
- 1969–1971: Adolf Wilhelm Rothley (SPD)
- 1971–1981: Karl Ritter (SPD)
- 1981–1991: Klaus Rüter (SPD)
- seit 1991: Winfried Werner (SPD)
Wappen und Flagge
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Hissflagge
-
Bannerflagge
Der Donnersbergkreis führt ein Wappen sowie eine Hiss- und Bannerflagge.
Blasonierung: „Durch eine eingebogene grüne Spitze, darin eine goldene strahlende Sonne, von Gold und Silber gespalten, rechts ein rotes, links ein blaues sechsspeichiges Rad.“ | |
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Abgesehen von der Stadt Eisenberg existieren keine größeren Industriestandorte. Die Wirtschaft setzt auf Tourismus, punktuell auch auf Weinbau. Ackerbau und Viehzucht, insbesondere der Anbau von Weizen, Raps und Mais, aber auch die Milchwirtschaft, spielen im ländlich geprägten Donnersbergkreis eine wichtige Rolle. Die ehemals vielen kleinen landwirtschaftlichen Betriebe haben sich auf wenige Großbetriebe reduziert.
Verkehr
Individualverkehr
Der Donnersbergkreis wird von der Bundesautobahn 63 Mainz–Kaiserslautern durchquert. Ferner berührt die A 6 Saarbrücken–Waidhaus (auch: Via Carolina genannt) den Südrand des Kreises. Mehrere Bundesstraßen durchziehen das Kreisgebiet, darunter die B 47 (Worms–Michelstadt, auch Nibelungenstraße genannt) und B 48 (Bingen–Bad Bergzabern).
Öffentlicher Personennahverkehr
Im Alsenztal betrieb die Pfälzische Nordbahn seit 1870 eine Bahnlinie von Kaiserslautern bis Winnweiler und seit 1871 bis Bad Münster am Stein. Davon zweigte in Langmeil seit 1872/73 die Donnersbergbahn nach Marnheim ab, von wo 1873/74 die Strecke nach Kirchheimbolanden – Alzey weiterging, während die Zellertalbahn nach Monsheim führte.
Von Grünstadt her kam 1876 noch die Eistalbahn nach Eisenberg hinzu, die erst 1932 durch die Deutsche Reichsbahn über Ramsen bis Enkenbach ins Alsenztal weitergeführt wurde. Nur drei Jahre später wurde das Netz bei einem Höchststand von 80 Kilometer wieder verkleinert, als die schmalspurige Anschlußbahn stillgelegt wurde, die 1903 durch die Pfalzbahn von der Stadt Obermoschel zur Station Alsenz (4 Kilometer) an der Hauptstrecke eröffnet worden war.
Die weiteren Einstellungen des Personenverkehrs reduzierten die Bahnen bis auf 30 Kilometer Länge:
- 1935: Alsenz–Obermoschel (Schmalspurbahn) =M=, 4 Kilometer
- 1945: Kirchheimbolanden–Marnheim, 6 Kilometer
- 1951: Alzey–Morschheim–Kirchheimbolanden, 6 Kilometer (30. Mai 1999 reaktiviert)
- 1976: Grünstadt–Eisenberg–Eiswoog–Enkenbach, 11 Kilometer (29. Mai 1994 bis Eisenberg, 28. Mai 1995 bis Ramsen, 12. August 2001 bis Eiswoog reaktiviert)
- 1983: Langmeil–Marnheim–Monsheim, 23 Kilometer (26. Mai 2001 im Ausflugsverkehr reaktiviert)
Damit ist das Schienennetz im Kreisgebiet mehr als verdoppelt worden. Für den öffentlichen Personennahverkehr bestehen 15 Buslinien.
Energieversorgung
Das Kreisgebiet durchziehen zwei Pipeline für Erdgas der Creos Deutschland GmbH sowie die NATO-Pipeline „Zweibrücken–Fürfeld“.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2022[6])
Verbandsgemeinden mit ihren verbandsangehörigen Gemeinden:
(Sitz der Verwaltung der Verbandsgemeinde *)
Listen zu dem Begriff „Gebietsveränderungen“ siehe Gebietsreformen in Rheinland-Pfalz
Kfz-Kennzeichen
Am 7. Juni 1969 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Kirchheimbolanden gültige Unterscheidungszeichen KIB zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Seit dem 15. Juli 2013 ist auch das Unterscheidungszeichen ROK (Rockenhausen) erhältlich.
Weblinks
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- Website des Donnersbergkreises
- Statistische Daten des Donnersbergkreises beim Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz
- Literatur von und über Donnersbergkreis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur über Donnersbergkreis in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ a b Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 161f (PDF)
- ↑ Wilhelm Volkert, Richard Bauer: „Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte“, Beck, München 1983, Seite 558
- ↑ Wahlergebnisse der Kreistagswahlen, der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz
- ↑ http://gruene-donnersberg.de/kreistag/
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).