Olympische Winterspiele 1988

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XV. Olympische Winterspiele
Logo der Olympischen Winterspiele 1988
Austragungsort: Calgary, Kanada
Eröffnungsfeier: 13. Februar 1988
Schlussfeier: 28. Februar 1988
Eröffnet durch: Jeanne Sauvé (Generalgouverneurin von Kanada)
Olympischer Eid: Pierre Harvey (Sportler)
Suzanne Morrow-Francis (Kampfrichterin)
Wettkämpfe: 46 in 6 Sportarten
Länder: 57
Athleten: 1423, davon 313 Frauen
Medaillenspiegel
Platz Land G S B Gesamt
1 Vorlage:URS-1980 11 9 9 29
2 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 9 10 6 25
3 Schweiz Schweiz 5 5 5 15
4 Finnland Finnland 4 1 2 7
5 Schweden Schweden 4 2 6
6 Osterreich Österreich 3 5 2 10
7 Niederlande Niederlande 3 2 2 7
8 Deutschland BR BR Deutschland 2 4 2 8
9 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2 1 3 6
10 Italien Italien 2 1 2 5
Liechtenstein Liechtenstein - - 1 1
Vollständiger Medaillenspiegel

Die XV. Olympischen Winterspiele wurden 1988 in Calgary, Kanada, ausgetragen. Andere Kandidatenstädte waren Falun in Schweden und Cortina d’Ampezzo in Italien.

Höhepunkte

Erwähnenswert

  • 6.838 akkreditierte Journalisten berichteten über das Ereignis.
  • Problematisch waren die Wetterbedingungen: klirrender Frost wechselte sich mit starken, warmen Föhnstürmen ab. Gegen das Anraten einheimischer Experten, aber im Sinne der übertragenden Fernsehrechteinhaber, fanden die Spiele in einer in Calgary üblicherweise ungünstigen Wetterphase statt.
  • Der österreichische Teamarzt Jörg Oberhammer wurde zwischen den beiden Durchgängen des Herren-Riesentorlaufes von einer Pistenraupe erfasst und verstarb daraufhin. Er gehörte zwar nicht der offiziellen Olympia-Delegation an, stand aber dem ÖSV zur Hilfe.
  • Im Skisprung-Bewerb wurde erstmals ein Teamspringen ausgetragen.

Wahl des Austragungsortes

1. Wahlgang 2. Wahlgang
Kanada Calgary 35 48
SchwedenSchweden Falun 25 31
ItalienItalien Cortina d’Ampezzo 18
Enthaltungen 1

Calgary hatte sich bereits 1964 und 1968 ohne Erfolg für die Olympischen Winterspiele beworben. Im zweiten Anlauf unterlag man Grenoble erst im dritten Wahlgang mit 27 zu 24 Stimmen.

Wettkampfstätten

Die meisten Wettbewerbe, darunter alle Eiswettbewerbe, fanden in Calgary statt. Lediglich die Alpinen Wettbewerbe fanden etwa 80 Kilometer westlich von Calgary in Kananaskis Country statt. Die Biathlon- und Langlaufwettbewerbe fanden etwa 105 Kilometer westlich von Calgary in Canmore statt.

Das Eisstadion Olympic Oval

Calgary

Canmore

Kananaskis Country

Olympischer Fackellauf

Der olympische Fackellauf dauerte 95 Tage. 6250 Läufer legten mit der Fackel insgesamt 18.000 Kilometer zurück. Der Fackellauf begann wie immer in Olympia (Griechenland) und ging dann weiter nach Athen. Von Griechenland nach Kanada wurde die Fackel per Flugzeug transportiert. In Kanada kam sie in St. John’s an. Dann wurde sie über folgende Orte weitergereicht: Québec, Montreal, Ottawa, Toronto, Winnipeg, Inuvik, Vancouver, Edmonton. Zum Schluss kam sie in Calgary an. Schlussläuferin war Robyn Perry, eine damals zwölfjährige kanadische Schülerin und Eiskunstläuferin.

Teilnehmer

Eine Rekordzahl von 57 Nationen nahm an den Olympischen Winterspielen 1988 teil. Die Staaten Fidschi, Guam, Guatemala, Jamaika und die Niederländischen Antillen feierten ihre Premieren bei Olympischen Winterspielen.

Europa (982)
Amerika (295)
Asien (113)
Afrika (3)
Ozeanien (30)
(In Klammern: Zahl der teilnehmenden Athleten)

Zeremonien

Eröffnungsfeier

Die Eröffnungsfeier fand am 13. Februar im McMahon Stadium statt. 48.193 Zuschauer waren live vor Ort.

Siegerehrungen

Die Siegerehrungen wurden in der Olympic Plaza abgehalten.

Schlussfeier

Die Schlussfeier fand am 28. Februar 1988, wie die Eröffnungsfeier, im McMahon Stadium statt. Im Stadion waren 48.194 Zuschauer.

Medaillen und Diplome

Ein Medaillensatz, ausgestellt im Pengrowth Saddledome in Calgary

Die Olympiamedaillen wurden von Friedrich Peter aus Vancouver entworfen. Die Auflage betrug 267 Stück. Die Goldmedaille hatte ein Gewicht von 252,4 Gramm, die Silbermedaille wog 226 Gramm und die Bronzemedaille 106,3 Gramm.[1] Des Weiteren wurden 102 Medaillen für die Demonstrationswettbewerbe hergestellt. Die olympischen Diplome waren zweisprachig und waren von den Präsidenten des Organisationskomitees sowie des IOCs signiert. Der Name der Athleten wurde von Kaligraphen von Hand geschrieben.

Die Olympiamedaillen und olympischen Diplome wurden täglich am Olympic Plaza überreicht. Falls es den Athleten nicht möglich war, rechtzeitig zum Plaza zu gelangen, wurde die Vergabe vor Ort bei den Wettkampfstätten durchgeführt.

Sportarten, Zeitplan und Resultate

In Calgary fanden die Winterspiele erstmals über 16 Tage statt, inklusive dreier Wochenenden. Dies wurde vor allem von Seiten der Fernsehanstalten gewünscht. Seit 1984 wurden aber auch sieben Wettbewerbe neu ins olympische Programm aufgenommen. Die alpinen Disziplinen wurden von drei auf fünf erweitert und beinhalteten jetzt auch den Super-G und die alpine Kombination. Das Skispringen wurde um einen Mannschaftsbewerb erweitert.

Die offizielle Gesamtzuschauerzahl wurde mit 1.507.376 angegeben (inklusive 77.028 Freikarten für die olympische Familie). Dies entspricht einer Auslastung von 77,8 Prozent. Die höchste Auslastung wurde im Bobsport mit 95,7 Prozent verzeichnet.[2]

Zeitplan der Olympischen Winterspiele 1988
Februar 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. Zuschauer
Eröffnung 48.193
Biathlon 29.429
Bob 100.927
Eishockey 484.800
Eiskunstlauf 137.838
Eisschnelllauf 39.763
Rennrodeln 76.153
Ski Alpin •• 163.015
Ski Nordisch •• •• 203.886
Abschluss 48.194
Demonstrationsbewerbe
Curling •• 15.527
Freestyle-Skiing •• •• •• 62.705
Shorttrack ••• ••• ••• 9.940
Vorführungen
Behindertenskisport •• •• 9.933
Februar 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. Zuschauer
• = Medaillenentscheidungen

Wettbewerbe

Biathlon

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 1988/Biathlon

Insgesamt fanden drei Wettbewerbe für Männer im etwa 105 Kilometer westlich von Calgary gelegenen Canmore Nordic Centre Provincial Park statt.

Frank-Peter Roetsch (DDR) gewann beide Wettbewerbe. Im Sprint gewann er vor Waleri Medwedzew und Sergei Tschepikow, die beide aus der Sowjetunion kommen. Im Einzel gewann erneut Frank-Peter Roetsch vor Waleri Medwedzew, dritter wurde diesmal der Italiener Johann Passler. Den Staffellauf konnte die Sowjetunion für sich entscheiden.

Es waren die letzten Olympischen Winterspiele, wo Biathlon nur bei Männern olympisch war.

Bob

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 1988/Bob

In Calgary wurden ein Zweierbob und ein Viererbobwettkampf für Männer abgehalten.

Im Zweierbob gewann das Team Sowjetunion I, im Viererbob das Team Schweiz I.

Erstmals nahm auch die Jamaikanische Bobmannschaft an den Olympischen Winterspielen teil. Sie hatten 1988 jedoch noch mit vielen Unfällen und technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Viererbob konnte nicht alle Läufe beenden und wurde nicht klassiert und der Zweierbob kam auf Platz 30. Die Qualifikation und Teilnahme der Jamaikaner war auch die Vorlage für die erfolgreiche Filmkomödie Cool Runnings, die 1993 in die Kinos kam.

Die Wettbewerbe fanden auf der Bob- und Rennschlittenbahn im Canada Olympic Park statt. Sowohl die Bob- als auch Rodelbewerbe waren von der Witterung beeinflusst, weil die böigen Winde manchmal Sand in die Bahn wehten.

Eishockey

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 1988/Eishockey

Am Eishockeyturnier für Männer nahmen zwölf Mannschaften teil.

Gewinnen konnte die Sowjetunion vor Finnland und Schweden. Gastgeber Kanada kam nicht über den vierten Platz hinaus. Die USA schied sogar schon in der Vorrunde aus.

Die Eishockeyspiele wurden in insgesamt drei Eishockeystadien ausgetragen.

Eiskunstlauf

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 1988/Eiskunstlauf

Die Eiskunstlaufwettbewerbe wurden im Scotiabank Saddledome und im Stampede Corral ausgetragen.

Bei den Herren gewann der Amerikaner Brian Boitano, bei den Damen Katarina Witt. Bei den Paaren und im Eistanz gelang der Sowjetunion jeweils einen Doppelsieg. Bei den Paaren gewannen Jekaterina Gordejewa/Sergei Grinkow vor Jelena Walowa/ Oleg Wassiljew. Im Eistanz gewannen Natalja Bestemjanowa/ Andrei Bukin vor Marina Klimowa/ Sergei Ponomarenko.

Die deutsche Eiskunstläuferin Katarina Witt

Eisschnelllauf

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 1988/Eisschnelllauf

Im Olympic Oval wurden zehn Wettbewerbe (fünf für Männer, fünf für Frauen) im Eisschnelllauf ausgetragen.

Bei den Männern gewannen folgende Athleten: 500 Meter Uwe-Jens Mey (DDR) mit Weltrekord, 1000 Meter Nikolai Guljajew, 1500 Meter André Hoffmann (DDR) sowie in den Disziplinen 5000 und 10.000 Meter, diesen mit Weltrekord, Tomas Gustafson (Schweden).

Bei den Frauen dominierte die Niederländerin Yvonne van Gennip. Sie gewann beim 1500 Meter langen Lauf, sowie den Disziplinen 3000 und 5000 Meter, in beiden Distanzen gab es Weltrekord. In der Disziplin 500 Meter gewann die Amerikanerin Bonnie Blair und stellte mit 39,1 Sekunden zugleich einen neuen Weltrekord auf. Die 1000 Meter wurden, ebenfalls mit Weltrekord, von Christa Rothenburger aus der DDR gewonnen.

Rennrodeln

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 1988/Rennrodeln

Im Rennrodeln dominierte, wie erwartet die DDR, dementsprechend freute sich die bundesdeutsche Veronika Bilgeri als Erste im Team „Rest der Welt“.

Bei den Männern gewann im Einsitzer Jens Müller (DDR), im Zweisitzer gelang der DDR ein Doppelsieg. Es gewannen Jörg Hoffmann und Jochen Pietzsch vor Stefan Krauße und Jan Behrendt.

Bei den Frauen konnten die Rodlerinnen aus der DDR zum dritten Mal nach Sapporo 1972 und Sarajevo 1984 einen Dreifachsieg feiern. Die Goldmedaille gewann, wie schon vier Jahre zuvor, Steffi Walter, Silber ging an Ute Oberhoffner und Bronze an die derzeitige Weltmeisterin Cerstin Schmidt. Die Wettbewerbe fanden auf der Bob- und Rennschlittenbahn im Canada Olympic Park statt.

Ski Alpin

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 1988/Ski Alpin

Die alpinen Wettbewerbe wurden etwa 80 Kilometer westlich von Calgary in Kananaskis Country im extra für Olympia errichteten Skigebiet Nakiska.

Neu im Programm waren die Disziplinen Super-G und Kombination.

Bei den Männern gewann in der Abfahrt der Schweizer Pirmin Zurbriggen. Im Super-G gewann der Franzose Franck Piccard. Riesenslalom und Slalom konnte jeweils der Italiener Alberto Tomba für sich entscheiden. Tomba hatte zwar bei der WM 1987 Riesenslalom-Bronze gewonnen, doch sein Stern ging erst richtig ab Saisonbeginn 1987/88 auf, als er die Technikbewerbe zu beherrschen begann. Die Kombination gewann der Österreicher Hubert Strolz.

Bei den Damen gewann (überraschend) in der Abfahrt Marina Kiehl aus Westdeutschland. Im Super-G gewann die Österreicherin Sigrid Wolf. Riesenslalom und Slalom wurden jeweils von der Schweizerin Vreni Schneider gewonnen. Die Kombination gewann mit knappem Vorsprung die Österreicherin Anita Wachter.

Wider Erwarten erreichten die Damen und Herren aus Kanada und den USA nur zwei Medaillen, und diese waren Bronze: jeweils Percy in der Abfahrt und dem Super-G der Damen.

Ski Nordisch

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 1988/Ski Nordisch

Langlauf

Die Langlaufwettbewerbe wurden etwa 105 Kilometer westlich von Calgary in Canmore im Canmore Nordic Centre Provincial Park ausgetragen.

Bei den Männern gewann im 15-Kilometer-Rennen Michail Dewjatjarow aus der Sowjetunion. In der Disziplin 30 Kilometer gewann Alexei Prokurorow aus der Sowjetunion. Im 50-Kilometer-Rennen gewann der Schwede Gunde Svan. Schweden konnte auch die Staffel für sich entscheiden.

Bei den Frauen gab es folgende Siegerinnen: 5 Kilometer Marjo Matikainen (Finnland), 10 Kilometer Vida Vencienė (Sowjetunion), 20 Kilometer Tamara Tichonowa, Staffel Sowjetunion.

Nordische Kombination

In der Nordischen Kombination fanden zwei Wettbewerbe für Männer, ein Einzel- und ein Teamwettbewerb, statt. Die Sprungwettbewerbe wurden in Calgary in der Alberta Ski Jump Area, die Langlaufwettbewerbe etwa 105 Kilometer westlich in Canmore im Canmore Nordic Centre Provincial Park ausgetragen.

Im Einzel gewann der Schweizer Hippolyt Kempf vor dem Österreicher Klaus Sulzenbacher und Allar Levandi aus der Sowjetunion. Die Staffel gewann Westdeutschland. Für Österreich waren dies die ersten olympischen Medaillen in dieser Disziplin; Sulzenbacher war bereits vier Jahre zuvor bei den Spielen in Sarajevo durch Rang 9 aufgefallen.

Skispringen

Im Skispringen wurden insgesamt drei Wettbewerbe im Canada Olympic Park in der Alberta Ski Jump Area ausgetragen, die der Finne Matti Nykänen dominierte. Nykänen gewann den Wettbewerb auf der Großschanze sowie auf der Normalschanze. Auch in der Mannschaft siegte er mit Finnland. Allerdings hatten die Skispringer mit starken Winden und Nebel zu kämpfen, die die Wettbewerbe zu einem Glücksspiel werden ließen. Die beiden, an einen kahlen Berghang gesetzten Sprungschanzen waren den Böen schutzlos ausgeliefert.

Der Brite Michael Edwards, bekannt als „Eddie The Eagle“, wurde als Exot zur Hauptattraktion und zum Publikumsliebling. Er war mehr komisches Talent als ernst zu nehmender Sportler und wurde auf beiden Schanzen abgeschlagen Letzter.

Demonstrationswettbewerbe

Curling

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 1988/Curling

Nach einer langen Pause seit 1932 wurde Curling wieder als Demonstrationswettbewerb ausgetragen. Dieser fand in der Max Bell Arena statt.

Das Männerturnier gewann Norwegen mit Skip Eigil Ramsfjell mit einem 10:2-Finalsieg über das Schweizer Team vom CC Solothurn mit Skip Hansjörg Lips. Kanada war mit einem Team aus Calgary vertreten und erreichte den dritten Rang. Das westdeutsche Team vom EV Füssen mit Skip Andreas Kapp belegte zusammen mit Dänemark den sechsten Rang.

Erstmals wurde auch ein Turnier der Frauen durchgeführt. Dort besiegten die Kanadierinnen um Skip Linda Moore im Finale das schwedische Team mit Skip Elisabeth Högström mit 7:5 und gewannen die Goldmedaille. Die Bronzemedaille holte sich Norwegen mit Skip Trine Trulsen. Das westdeutsche Team vom SC Riessersee mit Skip Andrea Schöpp platzierte sich auf dem vierten Rang und das Schweizer Team vom Bern Egghölzi Damen CC mit Skip Cristina Lestander wurde Siebter.

Freestyle-Skiing

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 1988/Freestyle-Skiing

Erstmals bei Olympia wurden Wettbewerbe im Freestyle-Skiing ausgetragen. Diese fanden vom 21. bis 25. Februar 1988 im Canada Olympic Park statt. Gleichzeitig waren die Wettbewerbe die 2. Freestyle-Skiing-Weltmeisterschaft.

Bei den Männern gewann im Ballett der Westdeutsche Hermann Reitberger, im Springen gelang dem Kanadier Jean-Marc Rozon ein Heimsieg. Auf der Buckelpiste gewann der Schwede Håkan Hansson.

Bei den Frauen holte im Ballett die Französin Christine Rossi Gold. beim Springen gelang dies der Amerikanerin Melanie Palenik. Auf der Buckelpiste gewann die Westdeutsche Tatjana Mittermayer.

Shorttrack

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 1988/Shorttrack

Erstmals war Shorttrack olympisch, wenn auch nur als Demonstrationssportart. Die Wettbewerbe wurden im Max Bell Centre ausgetragen.

Bei den Männern gewann der Brite Wilfred O'Reilly in den Disziplin 500 und 1000 Meter. Bei den 1500 und 3000 Meter langen Strecken kamen die Sieger jeweils aus Südkorea. In der Disziplin 1500 Meter gewann Kim Ki-hoon, 3000 Meter gewann Lee Joon-ho. Die 5000-Meter-Staffel konnte die Niederlande für sich entscheiden.

Bei den Frauen gab es folgende Siegerinnen: 500 Meter Monique Velzeboer (Niederlande), 1000 Meter Li Yan (China), 1500 Meter Sylvie Daigle (Kanada), 3000 Meter Eiko Shishii (Japan), 3000-Meter-Staffel Italien.

Behindertenskisport

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 1988/Behindertenskisport

In Calgary wurden vier Vorführungswettbewerbe im Behindertenskisport mit insgesamt 25 Athleten und 18 Athletinnen ausgetragen.

Die 5-Kilometer-Langläufe für Blinde wurden mit Hilfe von Begleitläufern absolviert. Bei den Männern gewann der Norweger Hans Aalien und bei den Frauen die Österreicherin Veronika Preining.

Daneben wurde ein Riesenslalom für Oberschenkelamputierte durchgeführt. Diesen konnte der bundesdeutsche Alexander Spitz sowie die US-Amerikanerin Diana Golden für sich entscheiden.

Herausragende Sportler und Leistungen

Die erfolgreichsten Teilnehmer
Rang Sportler Land Sportart Gold Silber Bronze Gesamt
1 Matti Nykänen Finnland Finnland Skispringen 3 0 0 3
Yvonne van Gennip Niederlande Niederlande Eisschnelllauf 3 0 0 3
3 Tamara Tichonowa Vorlage:URS-1980 Langlauf 2 1 0 3
Frank-Peter Roetsch Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Biathlon 2 1 0 3
5 Gunde Svan Schweden Schweden Langlauf 2 0 0 2
Alberto Tomba Italien Italien Ski Alpin 2 0 0 2
Vreni Schneider Schweiz Schweiz Ski Alpin 2 0 0 2
Tomas Gustafson Schweden Schweden Eisschnelllauf 2 0 0 2

Die erfolgreichsten Olympioniken dieser Spiele waren der finnische Skispringer Matti Nykänen und die niederländische Eisschnellläuferin Yvonne van Gennip mit jeweils drei Goldmedaillen.

Der Italiener Alberto Tomba und die Schweizerin Vreni Schneider gewannen beide bei ihren ersten Olympischen Spielen die Goldmedaillen im Riesenslalom und Slalom.

Mit 11 Jahren und 256 Tagen war die chinesische Eiskunstläuferin Liu Luyang die jüngste Teilnehmerin dieser Winterspiele. Sie belegte im Eistanz den 19. und somit zweitletzten Platz. Ältester Teilnehmer war der Bobfahrer Harvey Hook aus den Amerikanischen Jungferninseln mit 52 Jahren und 197 Tagen. Er kam mit dem Zweierbob bei 41 teilnehmenden Teams auf Platz 35.

Literatur

  • Calgary Olympic Development Association: XV Olympic Winter Games: Official Report. Calgary 1988, ISBN 0-921060-26-2. Online: Teil 1 (PDF, 27 MB), Teil 2 (PDF, 11 MB)
  • Volker Kluge: Olympische Winterspiele. Die Chronik. 3., erw. Auflage. Sportverlag, Berlin 1999, ISBN 3-328-00831-4.
  • Dieter Kürten (Hrsg.): Olympische Spiele 1988. Calgary − Seoul. Mosaik Verlag, München 1988, ISBN 3-570-01821-0.
  • Harry Valérien (Hrsg.): Olympia 88: Seoul, Calgary. Südwest Verlag, München 1988, ISBN 3-517-01058-8.
  • Ernst Huberty, Willy B. Wange: Die Olympischen Spiele Seoul/Calgary 1988. Köln 1988
  • Lisa H. Albertson, John Robinson (Hrsg.): Seoul Calgary 1988: The Official Publication of the U.S. Olympic Committee. Commemorative Publications, Salt Lake City 1988, ISBN 0-918883-02-4.
  • Ellen Galford: The XXIII Olympiad: Los Angeles 1984, Calgary 1988, World Sport Research & Publications Inc., Los Angeles 1996, ISBN 1-888383-21-6.

Weblinks

Commons: Olympische Winterspiele 1988 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Offizieller Bericht, S. 307
  2. Kluge, S. 668, Anmerkung 9