Bert van Marwijk

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Bert van Marwijk
Bert van Marwijk (2018)
Personalia
Voller Name Lambertus van Marwijk
Geburtstag 19. Mai 1952
Geburtsort DeventerNiederlande
Größe 181 cm
Position Mittelfeld, Sturm
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1969–1975 Go Ahead Eagles 146 (16)
1975–1978 AZ Alkmaar 69 (20)
1978–1986 MVV Maastricht 225 (11)
1986–1987 Fortuna Sittard 11 0(1)
1987–1988 FC Assent 17 0(0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1975 Niederlande 1 0(0)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1982–1986 MVV Maastricht (Jugend)
1986–1990 SV Meerssen (Jugend)
1990–1991 FC Herderen
1991–1995 RKVCL Limmel
1995–1998 SV Meerssen
1998–2000 Fortuna Sittard
2000–2004 Feyenoord Rotterdam
2004–2006 Borussia Dortmund
2007–2008 Feyenoord Rotterdam
2008–2012 Niederlande
2013–2014 Hamburger SV
2015–2017 Saudi-Arabien
2018 Australien
2019 Vereinigte Arabische Emirate
2020–2022 Vereinigte Arabische Emirate
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Lambertus „Bert“ van Marwijk, Ritter im Orden von Oranien-Nassau, (* 19. Mai 1952 in Deventer, Niederlande) ist ein ehemaliger niederländischer Fußballspieler und heutiger Fußballtrainer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Mittelfeldspieler oder Stürmer kam er 390-mal in der Eredivisie, der höchsten niederländischen Spielklasse, zum Einsatz und spielte einmal in der niederländischen Nationalmannschaft. Seine Spielerlaufbahn führte ihn unter anderem zum AZ Alkmaar und dem MVV Maastricht. Sein größter und einziger Titel als Spieler war der Gewinn des niederländischen Pokals mit dem AZ Alkmaar in der Saison 1977/78.

Als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge und Feyenoord Rotterdam[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon in den letzten Jahren seiner aktiven Fußballerkarriere trainierte van Marwijk erste Jugendteams. Über die Stationen FC Herderen, RKVCL Limmel, SV Meerssen und Fortuna Sittard landete er im Jahr 2000 schließlich als Übungsleiter bei Feyenoord Rotterdam, wo er vier Jahre lang angestellt war. Sein größter Erfolg war hier der Gewinn des UEFA-Pokals, den er 2002 im Finale mit 3:2 gegen Borussia Dortmund gewann. Sein Nachfolger in Rotterdam wurde Ruud Gullit.

Erste Station in der Bundesliga: Borussia Dortmund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juni 2004 unterzeichnete van Marwijk gemeinsam mit Dick Voorn bei Borussia Dortmund einen Zweijahresvertrag, der am 28. Mai 2005 vorzeitig bis zum 30. Juni 2007 und am 26. Juli 2006 nochmals bis zum 30. Juni 2008 verlängert wurde. Am 2. Dezember 2006 bestätigte van Marwijk allerdings Presseberichte, wonach er den Verein zum 30. Juni 2007 verlassen werde. Zwei Wochen später, am 18. Dezember 2006, wurde er als Cheftrainer der Borussia entlassen. Als Nachfolger verpflichteten die Dortmunder Jürgen Röber.

Rückkehr zu Feyenoord und Bondscoach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Saison 2007/08 war van Marwijk erneut Trainer bei Feyenoord Rotterdam. Er unterschrieb im Sommer 2007 einen Zweijahresvertrag, den er jedoch nicht erfüllte, da er nach der Europameisterschaft 2008 die niederländische Nationalmannschaft als Nachfolger von Marco van Basten übernahm. Dennoch führte er das Team zum Pokalsieg. Sein Vertrag mit dem Koninklijke Nederlandse Voetbal Bond wurde im März 2010 bis einschließlich der Europameisterschaft 2012 verlängert. Mit der niederländischen Nationalmannschaft gelangte er bei der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika bis ins Finale, das allerdings gegen Spanien mit 0:1 nach Verlängerung verloren wurde. Bei der Europameisterschaft 2012 verloren die Niederlande unter seiner Leitung als Trainer alle drei Spiele in der Vorrunde und schieden aus. Für die Niederlande war es das schlechteste Turnierergebnis überhaupt. Am 27. Juni 2012 trat van Marwijk als Nationaltrainer zurück.[1]

Rückkehr in die Bundesliga: Hamburger SV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach etwas über einem Jahr ohne Anstellung übernahm van Marwijk am 25. September 2013 die auf dem 16. Tabellenplatz stehende Bundesligaelf des Hamburger SV vom zuvor entlassenen Thorsten Fink. Er kehrte somit nach rund sieben Jahren in die höchste deutsche Spielklasse zurück. Beim HSV unterschrieb van Marwijk einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015 mit einer Option auf eine weitere Spielzeit und brachte Co-Trainer Roel Coumans mit an die Elbe.[2] Nach einer anfänglichen Steigerung bis zur Winterpause mit Platz 14 stellte der Verein unter van Marwijk im Februar 2014 einen negativen Vereinsrekord ein. Noch nie zuvor hatten die Hamburger in ihrer 51-jährigen Bundesligazugehörigkeit sieben Spiele nacheinander verloren. Nach einer 2:4-Niederlage beim Tabellenletzten Eintracht Braunschweig wurde van Marwijk am 15. Februar 2014 schließlich entlassen.[3]

Nationaltrainer von Saudi-Arabien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. September 2015 wurde van Marwijk Trainer der Saudi-arabischen Fußballnationalmannschaft.[4] Nach gescheiterten Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung trennte sich der Verband im September 2017 von ihm.[5]

Nationaltrainer von Australien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Januar 2018 übernahm van Marwijk den Trainerposten der australischen Nationalmannschaft,[6][7] im März wurde bekannt gegeben, dass ihm nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 der Australier Graham Arnold ins Amt folgen wird.[8] Bei der Weltmeisterschaft schied van Marwijk mit den Australiern nach der Gruppenphase aus.

Nationaltrainer der Vereinigten Arabischen Emirate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von März 2019 bis Dezember 2019 war van Marwijk Cheftrainer der Fußballnationalmannschaft der Vereinigten Arabischen Emirate.[9] Am 14. Dezember 2020 gab der Verband die erneute Verpflichtung van Marwijks bekannt.[10]

Titel und Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

AZ Alkmaar:

Als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Feyenoord Rotterdam:

Niederländische Nationalmannschaft:

Privat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Van Marwijks Schwiegersohn ist der ehemalige niederländische Nationalspieler Mark van Bommel, der in seiner Amtszeit Kapitän der Elftal war.
  • Am 12. Juli 2010 wurde Van Marwijk von der niederländischen Königin zum Ritter geschlagen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bert van Marwijk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Van Marwijk stopt als bondscoach (Memento vom 2. Juli 2012 im Internet Archive), Pressemitteilung auf der Website der niederländischen Nationalmannschaft (27. Juni 2012)
  2. Bert van Marwijk wird Trainer des Hamburger SV (Memento vom 26. September 2013 im Internet Archive)
  3. HSV stellt Trainer Bert van Marwijk frei (Memento vom 21. Februar 2014 im Internet Archive)
  4. Van Marwijk wird Nationaltrainer von Saudi-Arabien
  5. Bert van Marwijk als Trainer von Saudi-Arabien entlassen. In: sport1.de. 15. September 2017, abgerufen am 29. Februar 2024.
  6. Bert van Marwijk: Socceroos name coach for World Cup 2018. In: theguardian.com. Abgerufen am 25. Januar 2018 (englisch).
  7. FFA appoint Van Marwijk as Caltex Socceroos Head Coach for 2018 FIFA World Cup in Russia. 25. Januar 2015, abgerufen am 9. Februar 2018 (englisch).
  8. Graham Arnold will become Socceroos coach after the World Cup. In: News.com.au. Abgerufen am 8. März 2018 (englisch).
  9. Van Marwijk übernimmt Vereinigte Arabische Emirate. In: sport.ORF.at. 20. März 2019, abgerufen am 20. März 2018.
  10. Süddeutsche Zeitung: Van Marwijk wird erneut Nationaltrainer der Emirate. Abgerufen am 14. Dezember 2020.