Richemont (Moselle)

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Richemont
Richemont (Frankreich)
Richemont (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Thionville
Kanton Fameck
Gemeindeverband Rives de Moselle
Koordinaten 49° 17′ N, 6° 10′ OKoordinaten: 49° 17′ N, 6° 10′ O
Höhe 152–214 m
Fläche 8,48 km²
Einwohner 2.116 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 250 Einw./km²
Postleitzahl 57270
INSEE-Code

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Richemont (deutsch Reichersberg) ist eine französische Gemeinde mit 2116 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Thionville und zum Kanton Fameck.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Richemont liegt in Lothringen, etwa neun Kilometer südlich von Thionville (Diedenhofen) an der Orne auf einer Höhe zwischen 152 und 214 m über dem Meeresspiegel. Das Gemeindegebiet umfasst 8,48 km².

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft gehörte früher zum Bistum Metz.[1] 1181 gab Heinrich von Namur die Mühle des Orts dem Kloster Justemont; das Lehen Richemont gab 1250 Isabeau de Moncler dem Grafen Thiebaut von Bar.[1] In der nachfolgenden Zeit erbauten die Grafen von Rodenmachern auf der Anhöhe bei dem Ort das feste Schloss Ornelle. Gemeinsam mit den Grafen von Warsberg erhoben sich diese 1483 gegen König Maximilian und verwüsteten das Metzer Land. Daraufhin belagerten Metzer und Luxemburger vom 28. Mai an das Schloss und nahmen es nach mehreren Angriffen am 7. Juli, plünderten danach Richemont und teilten die Beute in der Kirche von Buß.[1] In Richemont befand sich auch eine Niederlassung des Templerordens.

Um die Festung Diedenhofen einzuschließen, lagerte hier 1732 Marschall Belleisle, 1755 General Chevert und 1792 die österreichische Armee.[1]

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Diedenhofen im Bezirk Lothringen zugeordnet. Am Ort gab es eine Glashütte, eine Ziegelei, eine Wollspinnerei und eine Gerberei.[1] Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden und wurde Teil des Département Moselle. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2019
Einwohner 2220 3010 2095 1776 1769 1879 1867 2092
Quellen: Cassini und INSEE

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • G. Lenôtre (1855–1935), französischer Historiker und Mitglied der Académie française.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirche St. Gorgonius
  • Schloss

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 107 (books.google.de).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Richemont – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 320 (google.books.de).