„Henryk M. Broder“ – Versionsunterschied

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Broder kritisierte insbesondere die Verhandlungsbereitschaft deutscher Außenpolitiker gegenüber den afghanischen [[Taliban]] und der iranischen Regierung. So merkte er an, dass die Parteivorsitzende der Grünen, [[Claudia Roth]], sich während eines Besuches im [[Iran]] den Kopf verschleiert und danach für einen kulturellen Austausch eingesetzt hatte, und unterstellte ihr in einer Polemik, sich bei entsprechender Gelegenheit auch für das Lagertheater des [[KZ Theresienstadt]] begeistert haben zu können.<ref>''[http://www.welt.de/print/die_welt/vermischtes/article12290309/Wenn-der-Wahnsinn-epidemisch-wird-heisst-er-Vernunft.html Wenn der Wahnsinn epidemisch wird, heißt er Vernunft].'' In: ''[[Die Welt]].'' 22. Januar 2011.</ref>
Broder kritisierte insbesondere die Verhandlungsbereitschaft deutscher Außenpolitiker gegenüber den afghanischen [[Taliban]] und der iranischen Regierung. So merkte er an, dass die Parteivorsitzende der Grünen, [[Claudia Roth]], sich während eines Besuches im [[Iran]] den Kopf verschleiert und danach für einen kulturellen Austausch eingesetzt hatte, und unterstellte ihr in einer Polemik, sich bei entsprechender Gelegenheit auch für das Lagertheater des [[KZ Theresienstadt]] begeistert haben zu können.<ref>''[http://www.welt.de/print/die_welt/vermischtes/article12290309/Wenn-der-Wahnsinn-epidemisch-wird-heisst-er-Vernunft.html Wenn der Wahnsinn epidemisch wird, heißt er Vernunft].'' In: ''[[Die Welt]].'' 22. Januar 2011.</ref>

=== '''Islamfeindlichkeit''' ===
Nach [[Kay Sokolowsky]] kümmert sich Henryk M. Broder, „wenn er die Muslime ins Visier nimmt, nicht um solche Nebensächlichkeiten wie Geschmack oder Recherche. Verschont von jeglichem Selbstzweifel, gepanzert mit dem stahlharten Halbwissen eines Fanatikers, ist er beim Schimpfen auf die Muslime so firm geworden, daß er wirkt, als hätte er die Weisheit, die er uns um die Löffel haut, mitsamt den Löffeln gefressen”<ref>{{Literatur|Autor=Kay Sokolowsky|Titel=Feindbild Moslem|Hrsg=|Sammelwerk=|Band=|Nummer=|Auflage=1.|Verlag=Rotbuch|Ort=Berlin|Datum=|Seiten=|ISBN=978-3-86789-083-0}}</ref>. Zu seiner Meinung über den Journalisten Broder gefragt, meinte der Kabarettist [[Serdar Somuncu]]: „Ich finde bei Broder am Schlimmsten, dass wenn es um ihn geht und alles was mit Juden zu tun hat er unglaublich genau exakt und überempfindlich ist, aber wenn um andere geht ist er plötzlich sehr ungenau und ist plötzlich ganz liberal und möchte alles sagen dürfen, was er sagen will. Und das finde ich unglaubwürdig”<ref>{{Internetquelle|url=https://www.youtube.com/watch?v=iXaiczcUVBw|titel=|autor=|hrsg=|werk=|datum=|sprache=deutsch|zugriff=26.07.2016}}</ref>. Der Islamwissenschaftler [[Thorsten Gerald Schneiders]] sieht in Broder ein Wegbereiter der [[Islamfeindlichkeit]] in Deutschland. Weiterhin weist er Broder nach, wie er durch [[Suggestion]], Verzerrung und Legendenbildung die Grenze zur Islamfeindlichkeit überschreitet.<ref>{{Literatur|Autor=Thorsten Gerald Schneiders|Titel=Die Schattenseite der Islamkritik. Darlegung und Analyse der Argumentationsstrategien von Henryk M. Broder, Ralph Giordanao, Necla Kelek, Alice Schwarzer und anderen.|Hrsg=Thorsten Gerald Schneiders|Sammelwerk=Islamfeindlichkeit. Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen|Band=|Nummer=|Auflage=2.|Verlag=Verlag für Sozialwissenschaften|Ort=Wiesbaden|Datum=2010|Seiten=438-441|ISBN=978-3-531-17440-2}}</ref> Der FPÖ-Vorsitzender [[Heinz-Christian Strache]], der auf Veranstaltungen mit Zitaten aus Broders Werk warb, empfahl auch dessen Kolumnen. Anders als [[Alice Schwarzer]] wehrte er sich nicht gegen die ungefragte Nutzung seiner Botschaft. Nach Daniel Bax schreibt Broder anders als im Falle des Blogs Politically Incorrect für ein gehobenes Publikum. Oliver Wäckerling und Rafael Walthert nannten den Welt- und Weltwochen-Kolumnist Henyrk M. Broder einen Rechtspopulist.<ref>{{Literatur|Autor=Oliver Wäckerling und Rafael Walthert|Titel=Islamophobe Wahlverwandtschaften. Deutungsmuster, Akteure und Strategien der Schweizer Minarettopposition|Hrsg=Dorothea Lüddeckens|Sammelwerk=Die Sichtbarkeit religiöser Identität. Repräsentation - Differenz - Konflikt|Band=|Nummer=|Auflage=|Verlag=Pano Verlag|Ort=Zürich|Datum=2013|Seiten=368-369|ISBN=978-3-290-22022-8}}</ref> Außerdem verwiesen sie auf einen von Broder zum Thema ''Die letzten Tage Europas - Eurabia oder Eurasia?'' gehaltenen Vortrag in der ''Schweizerzeit'' hin.


== Kontroversen ==
== Kontroversen ==

Version vom 26. Juli 2016, 22:21 Uhr

Henryk M. Broder (2013)

Henryk Marcin Broder (Eigenbezeichnung Henryk Modest Broder;[1] * 20. August 1946 in Katowice, Polen) ist ein deutscher Publizist und Buchautor.

Broder schrieb von 1995 bis 2010 hauptsächlich Kolumnen und Polemiken für das Magazin Der Spiegel und für die Berliner Tageszeitung Der Tagesspiegel. Seit 2011 ist er für Die Welt, die Welt am Sonntag und Welt Online tätig.[2] Er ist der Autor mehrerer Bücher, unter anderem des Bestsellers Hurra, wir kapitulieren![3] Zudem ist er Mitbetreiber des Weblogs Die Achse des Guten, für den er auch Artikel schreibt. Auch war er Gast in einer Vielzahl von Talkshows.

Werdegang

Herkunft und Studium

Henryk M. Broder (2012)

Broder entstammt einer jüdischen Handwerkerfamilie;[4] seine Eltern waren Überlebende von Konzentrationslagern. Die Mutter war laut Broder 1945 nach Auschwitz deportiert worden, entkam jedoch mit drei anderen jüdischen Frauen auf einem Evakuierungsmarsch; der Vater überlebte Buchenwald. Zu seiner Herkunft führte Broder aus: „Ich bin in Polen geboren, mein Vater kommt aus Russland, meine Mutter aus Krakau.“[5][6]

Broder wurde 1946 im polnischen Katowice geboren. 1957 verließ er Polen und kam mit seinen Eltern über Wien 1958 in die Bundesrepublik Deutschland und lebte zunächst in Köln, wo er im Herbst 1966 sein Abitur am mathematisch-naturwissenschaftlichen Hansagymnasium erwarb. Die Zeit an dieser Schule beschrieb er später mit den Worten: „Sie gehört zu den schlimmsten Erinnerungen meines Lebens. Ich träume noch heute, dass ich das Abitur nicht schaffe. Es war keine Schule, es war ein Zuchthaus. Deswegen möchte ich nichts darüber schreiben.[7]

Broder studierte anschließend Rechtswissenschaft, Soziologie, Volkswirtschaftslehre und Statistik an der Universität zu Köln, beendete das Studium jedoch ohne Abschluss.[8]

Beginn der journalistischen Tätigkeit

Am Hansagymnasium hatte Broder bereits in der Oberstufe die Schülerzeitung Hansekogge redigiert. Nach dem Abitur begann er neben seinem Studium für den Westdeutschen Rundfunk zu arbeiten und war u.a. Pressesprecher der Internationalen Essener Songtage 1968. 1969 gründete er gemeinsam mit dem Pop-Impresario Rolf-Ulrich Kaiser, dem Grafiker Reinhard Hippen und dem Schriftsteller und Journalisten Fred Viebahn, den er bereits seit ihrer gemeinsamen Pennälerzeit im Kölner „Politischen Arbeitskreis Oberschulen“ kannte, die antiautoritäre und radikal-liberale Zeitschrift po-po-po (Pop-Politik-Pornographie), die allerdings nach wenigen Ausgaben eingestellt wurde, 1970 gefolgt von einem weiteren kurzlebigen Journal im Zeitungsformat, bubu / eiapopeyea, für das nur noch Broder und Viebahn verantwortlich zeichneten.[9] Gleichzeitig begann Broder, in Hamburg als Autor bei den St. Pauli-Nachrichten zu arbeiten. Das von dem Fotografen Günter Zint 1968 begründete, wöchentlich erscheinende Erotikblatt erzielte bereits 1970 mit einer Kombination aus Kontaktanzeigen, Erotik und linker politischer Agitation Auflagen von um die 800.000 Stück pro Ausgabe.[10] Dabei lernte Broder unter anderem auch die Journalisten Günter Wallraff und Stefan Aust kennen. Broders erstes Buch (Wer hat Angst vor Pornographie) erschien 1970 beim Melzer Verlag.

Auseinandersetzung mit der Linken und Wohnsitz in Israel

Broder war auch Mitarbeiter der Musikzeitschrift song und in den 1970ern bei Pardon und Spontan, die beide oft explizit erotische Aufmacher und eine linke Grundhaltung verknüpften. Im selben Zeitraum begann seine Auseinandersetzung mit antisemitischen Tendenzen innerhalb der Linken. Von 1979 bis 1981 gab er gemeinsam mit dem Autor und Deutsche-Welle-Redakteur Peter Finkelgruen die Zeitschrift Freie Jüdische Stimme heraus. 1981 verließ er Deutschland und verlegte für zehn Jahre seinen Wohnsitz nach Israel,[11] um dort zu arbeiten, unter anderem als Autor bei der englischsprachigen Tageszeitung Jerusalem Post. Als Grund für seinen Weggang aus Deutschland nannte er, rückblickend im Jahr 1993, unter anderem einen Artikel der Journalistin Ingrid Strobl in Emma, in dem das Existenzrecht Israels bestritten wurde. Er habe sich mit „linken Antisemiten à la Schwarzer und Paczensky“ nicht mehr auseinandersetzen wollen. Daraufhin klagte der Journalist Gert von Paczensky, und Broder verpflichtete sich, die Formulierung „linker Antisemit à la Paczensky“ nicht mehr zu verwenden.[12] Broder zufolge habe Alice Schwarzer eine Mitarbeiterin für untragbar erklärt, weil sie „die Geliebte eines militanten Juden“ gewesen sei.[13][14]

Eine 1984 wegen seines damaligen Konflikts[11] mit Alice Schwarzer von Wolfgang Pohrt vorgeschlagene Anthologie zusammen mit Eike Geisel und Christian Schultz-Gerstein über das Verhältnis der deutschen Linken zum Antisemitismus[15] kam nicht zustande. Broder nahm außerdem Anstoß an der von Schwarzer initiierten PorNO-Kampagne, welche der Presse vorwarf, Frauen sexistisch und als Objekte darzustellen. Dabei unterstellte er Schwarzer unter anderem einen autoritären Charakter.[16]

Die Auslieferung von Broders Buch Der ewige Antisemit wurde im Zusammenhang mit Aussagen zum Skandal um das Theaterstück Der Müll, die Stadt und der Tod von Rainer Werner Fassbinder[17] zeitweise gestoppt, nachdem der Intendant des Frankfurter Schauspiels, Günther Rühle, gegen Antisemitismusvorwürfe Broders eine einstweilige Verfügung erwirkt hatte.

Rückkehr nach Deutschland

1993 wurde Broder von Manfred Bissinger bei der Hamburger Zeitung Die Woche[18] engagiert. Im Anschluss daran begann er 1995, für das Magazin Der Spiegel und dessen Online-Ausgabe zu schreiben.

Broder publizierte auch in der Zeit, im profil, in der Weltwoche und der Süddeutschen Zeitung. In den 1980er Jahren moderierte er mit Elke Heidenreich und anderen die SFB-Talkshow „Leute“ aus dem Café Kranzler in Berlin. Er ist Mitherausgeber des Jüdischen Kalenders, einer jährlich im Taschenbuchformat erscheinenden Text- und Zitatensammlung zur neueren und neuesten jüdischen Geschichte und Kultur.

Broder wohnt in Berlin und ist mit Hilde Recher-Broder, einer Augsburger Verlegerin, verheiratet. Zusammen haben sie eine erwachsene Tochter namens Hannah.[19][20]

Tätigkeiten und Themen

Broder hat mehrere Bücher über die jüdische Kultur, das deutsch-jüdische Verhältnis und über Judenfeindlichkeit und Antiamerikanismus in der deutschen Gesellschaft geschrieben. Er stellt die sehr gegensätzliche, oft auch drastisch geführte öffentliche Debatte und Auseinandersetzung in Israel[21] der – seiner Ansicht nach – polemische Töne kaum gewohnten deutschen Öffentlichkeit gegenüber.

Broder hat zusammen mit Dan Diner, Wolfgang Pohrt und Eike Geisel in den 1970er Jahren die Kritik am Antizionismus in die politische Linke getragen,[22] was mit zur Entstehung der sogenannten Antideutschen[23][24] beitrug. Bekannt wurde 1991 ein Interview Broders mit Hans-Christian Ströbele in Jerusalem, der 1991 eine Israel-Delegation der Grünen leitete.[21] Thesen Ströbeles zur militärischen Unterstützung Israels bzw. zu einer israelischen Verantwortung für die Angriffe Saddam Husseins riefen nach Veröffentlichung in der Jerusalem Post (in Deutschland in der SZ und der taz) erhebliche Proteste in Israel hervor, worauf Ströbele seinen Israel-Besuch vorzeitig abbrach und sein Vorstandssprecheramt bei den Grünen verlor.[21]

Sein Bruch mit der traditionellen deutschen Linken – vor allem im Zusammenhang mit dem Vorwurf des Antiamerikanismus und des Antizionismus –, der öffentliche Umgang mit dem Islamismus und die deutsche Vergangenheitsbewältigung sind neben dem Nahostkonflikt und Israel Broders zentrale Themen. Von Anfang an unterstützte er den Irakkrieg und den Sturz Saddam Husseins. Er wirft den Europäern vor, gegenüber Diktatur, Islamismus und Terrorismus Appeasement-Politik zu betreiben. Vorübergehend beschäftigte er sich auch mit der deutschen Wiedervereinigung und publizierte einige kulturpolitische Arbeiten, so beim Jüdischen Kalender oder über das Berliner Scheunenviertel. Zusammen mit Eike Geisel, einem Mitautor aus der Hamburger Zeit, hatte er 1992 mit Veröffentlichungen und einem Dokumentarfilm über den Jüdischen Kulturbund auf ein bislang unbeachtetes Kapitel der Kulturpolitik in der NS-Zeit aufmerksam gemacht.

Abseits seiner üblichen thematischen Schwerpunkte hat Broder 2005 bei Spiegel Online ein Reisetagebuch mit Einzelbeiträgen über Kunst, Kultur, Alltagswelt und Landschaft Islands verfasst.[25] Broder schätzt Island vor allem wegen der faktischen Abwesenheit seiner drei „Problemvölker“: keine Juden, keine Araber und nur ganz wenige Deutsche.[26]

Broder betreibt zusammen mit Michael Miersch und Dirk Maxeiner und anderen das nach eigenen Angaben liberale und pro-westliche, aber auch als antiislamisch wahrgenommene[27] publizistische Netzwerk Die Achse des Guten, in dessen Weblog er das Tagesgeschehen kommentiert.[28][29]

Am 21. Oktober 2009 teilte er seinen Entschluss zur Kandidatur für das Amt des Präsidenten des Zentralrates der Juden mit, dessen Zustand er als „erbärmlich“ bezeichnet. Unter anderem wollte er sich dafür einsetzen, die Strafbarkeit der Holocaustleugnung abzuschaffen.[30] Er zog diese Kandidatur jedoch zehn Tage später wieder zurück.[31]

Für die fünfteilige TV-Serie Entweder Broder – Die Deutschland-Safari, die von Hessischem Rundfunk, Bayerischem Rundfunk und Saarländischem Rundfunk für das Fernsehprogramm Das Erste produziert wurde, unternahm Henryk M. Broder im Herbst 2010 mit dem deutsch-ägyptischen Autor und Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad eine 30.000 km lange Autoreise durch Deutschland.

Antisemitismus und Antizionismus

Henryk M. Broder (2007)

Broder bezeichnet den Antizionismus als eine Form des Antisemitismus: „Es gibt keinen Antizionismus, der seinen Ursprung nicht im Antisemitismus hätte.“ „Ein antizionistischer Jude ist tendenziell ein Antisemit. Der Antizionismus ist für Nichtjuden wie für Juden nur eine Ausrede, ihren Antisemitismus sozusagen in einer politisch aseptischen Form präsentieren zu können.“[32]

Bereits Broders 1986 erschienenes Buch Der ewige Antisemit[33] führte zu einer heftigen Kontroverse. Broder richtete seine Analysen nicht auf den extremistischen Rand der Gesellschaft, sondern auf linke und bürgerliche Positionen. Antisemitismus sei ein Amalgam verschiedener, sonst entgegengesetzter Positionen, die nicht wie ein Vorurteil auf wahrgenommene oder projizierte Eigenschaften, sondern als Ressentiment auf die Existenz von Juden und des Staates Israel zielten. Broder schreibt dazu:

„Linke Antisemiten, die ihren Marx gelesen haben, können Juden nicht leiden, weil sie Kapitalisten, Ausbeuter und Unternehmer sind. Rechte Antisemiten, die sich auf Dühring, Stoecker oder Marr berufen, hassen Juden, weil sie Revolutionäre, Sozialisten und Skeptiker sind, Träger des zersetzenden Geistes, eine Gefahr für das Abendland, die Moral und das freie Unternehmertum. Gläubige Menschen mögen Juden nicht, weil viele Juden Ketzer und überzeugte Atheisten sind. Freigeister nehmen es den Juden übel, dass sie immer noch an ihrem alten Glauben festhalten. Feministinnen, die keine Zeile von Thomas von Aquin oder Franz von Assisi gelesen haben, sind über die notorische Frauenfeindlichkeit des Judentums voll im Bilde. Tierschützer und Vegetarier regen sich über das koschere Schächten der Tiere auf. Internationalisten machen Juden den Vorwurf, dass sie einen eigenen Staat gegründet haben, und Nationalisten bemängeln, dass noch nicht alle Juden geschlossen hingezogen sind. So sucht sich ein jeder aus, was ihm gerade passt, um seine Leidenschaft zu befriedigen. Egal worum es geht: Der Jud’ ist schuld!“[34]

Seine Unterscheidung zwischen Vorurteil und Ressentiments trug Broder auch bei einer öffentlichen Anhörung des Innenausschusses des Deutschen Bundestages zum Thema Kampf gegen Antisemitismus am 15. Juni 2008 vor. Der Antisemitismus habe sich verändert; anstatt sich mit verbreiteten Vorurteilen oder mit Außenseiterpositionen etwa eines Horst Mahlers zu beschäftigen, sollten moderne, auch im Mainstream praktizierte antisemitische und antizionistische Ressentiments thematisiert und näher betrachtet werden.[35]

Ein Gerichtsprozess wegen Antisemitismusvorwürfen gegen Evelyn Hecht-Galinski führte zu einem starken Presseecho und zu einer Antisemitismus/Israelkritik-Grundsatzdebatte in deutsch- und englischsprachigen Medien.[36][37][38][39][40][41][42][43][44]

Der Bruch mit der Linken

Nach der Entführung eines Passagierflugzeugs der Air France durch deutsche und arabische Terroristen und der israelischen Befreiungsaktion, der Operation Entebbe, im Jahr 1976 sprach Broder offen von linkem Antisemitismus. Die Selektion jüdischer Passagiere durch deutsche Terroristen der Revolutionären Zellen habe ihn dabei weniger aufgeregt, weil man diese „auf das Konto einiger Verrückter und Polit-Gangster“ habe schieben können, mit denen er nichts zu tun gehabt habe. „Entsetzt“ hätten ihn allerdings Reaktionen von Personen aus seinem politischen Umfeld, mit denen er zuvor gegen den Vietnamkrieg demonstriert habe. Broder zitiert dazu Presseberichte und Titelschlagzeilen, so etwa vom Spiegel, in denen die Befreiungsaktion im Jargon von Wehrmachtberichten als „Israels Blitzkrieg“ und „Wüstenfuchs-Aktion“ bezeichnet worden sei.

Broder warf Vertretern der Linken vor, sie hätten Israel als Aggressor verurteilt und eine „flagrante Verletzung der Souveränität eines Mitgliedstaates der Vereinten Nationen“ beanstandet, was angesichts der Situation in Entebbe unverhältnismäßig gewesen sei. Er beschuldigte darüber einen erheblichen Teil der westdeutschen Linken, Solidaritätserklärungen zugunsten Idi Amins abgegeben zu haben.[45] Noch im Jahr 1998 hob Broder die Reaktion auf die Operation Entebbe als Zeitpunkt seines endgültigen Bruchs mit diesem Teil der Linken hervor.[46]

Gegenüber Kritikern der USA und Israels, insbesondere auch aus der traditionellen Friedensbewegung, scheut Broder auch vor heftigen Schmähungen nicht zurück. So bezeichnete er Noam Chomsky als „absoluten Psycho“,[32] Alfred Grosser als „Ekel-Alfred“ und „postsenile Plaudertasche“[47] und unterstellte Horst-Eberhard Richter eine „Psychoanalyse auf Al-Kaida-Niveau“.[48] Jörg Zink bezeichnete er unter anderem als „alten Nazi im Theologen-Kostüm“.[49]

Nahostkonflikt

Broder sieht die Aufmerksamkeit für den Nahostkonflikt gegenüber anderen Konflikten mit höheren Opferzahlen, längerer Konfliktdauer und dennoch deutlich geringerer Resonanz (etwa Tibet und Darfur) als Indiz für antisemitische Tendenzen in der deutschen Öffentlichkeit. Er kritisiert zudem das Niveau vieler Äußerungen zu diesem Konflikt und bezweifelt die Kompetenz und Neutralität der in den Medien präsenten Akteure.[50]

Ein Aufruf Broders anlässlich des Überfalls irakischer Truppen auf Kuwait 1990, Drohungen und Raketenangriffen Saddam Husseins gegen Israel, „an all jene Gutmenschen, die ihren Philosemitismus vor sich hergetragen hatten wie eine Monstranz, sie sollten jetzt tatkräftig ihre Solidarität beweisen und in das bedrohte Israel reisen“, wurde unter anderen von seinem früheren Hamburger Kollegen Günter Wallraff ernstgenommen, der sich mit den bedrohten Israelis solidarisierte und seine Eindrücke von Luftalarmen und Raketeneinschlägen vor Ort beschrieb.[51]

Die Auszeichnung der deutsch-israelischen Publizistin Felicia Langer mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse am 16. Juli 2009 kritisierte Broder wegen Langers Position zu Israel scharf. Sein E-Mail-Wechsel mit Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer wurde später in den Stuttgarter Nachrichten vollständig veröffentlicht.[52]

Islam

Broder hat in den letzten Jahren zahlreiche Beiträge zu Islamismus und islamistischem Terrorismus veröffentlicht. Er kritisiert die seiner Ansicht nach unzureichende Auseinandersetzung mit diesen Phänomenen in Teilen der europäischen Gesellschaft und Medien sowie generell eine Haltung von „1,5 Milliarden Moslems in aller Welt, die chronisch zum Beleidigtsein und unvorhersehbaren Reaktionen neigen“.[53]

In seinem 2006 erschienenen Buch Hurra, wir kapitulieren! Von der Lust am Einknicken plädiert Broder für eine nachdrückliche Verteidigung der Meinungsfreiheit und die einschränkungslose Verurteilung von terroristischen Anschlägen und wendet sich gegen das in seinen Augen falsche öffentliche Bild der Terroristen. Er schildert darin seinen Neid „auf die Terroristen. Nicht nur wegen der Aufmerksamkeit, die sie erfahren, sondern wegen der idealistischen Motive, die ihnen unterstellt beziehungsweise zugesprochen werden.“[54]

Broder bezeichnet den Umgang mit muslimischen Immigranten in Deutschland als zu nachsichtig und spricht in diesem Zusammenhang von „Inländerfeindlichkeit“: Ein neues Phänomen sei, „dass ein Teil der Migranten die Gesellschaft verachtet, in die er gekommen ist.“[55]

Broder kritisierte insbesondere die Verhandlungsbereitschaft deutscher Außenpolitiker gegenüber den afghanischen Taliban und der iranischen Regierung. So merkte er an, dass die Parteivorsitzende der Grünen, Claudia Roth, sich während eines Besuches im Iran den Kopf verschleiert und danach für einen kulturellen Austausch eingesetzt hatte, und unterstellte ihr in einer Polemik, sich bei entsprechender Gelegenheit auch für das Lagertheater des KZ Theresienstadt begeistert haben zu können.[56]

Islamfeindlichkeit

Nach Kay Sokolowsky kümmert sich Henryk M. Broder, „wenn er die Muslime ins Visier nimmt, nicht um solche Nebensächlichkeiten wie Geschmack oder Recherche. Verschont von jeglichem Selbstzweifel, gepanzert mit dem stahlharten Halbwissen eines Fanatikers, ist er beim Schimpfen auf die Muslime so firm geworden, daß er wirkt, als hätte er die Weisheit, die er uns um die Löffel haut, mitsamt den Löffeln gefressen”[57]. Zu seiner Meinung über den Journalisten Broder gefragt, meinte der Kabarettist Serdar Somuncu: „Ich finde bei Broder am Schlimmsten, dass wenn es um ihn geht und alles was mit Juden zu tun hat er unglaublich genau exakt und überempfindlich ist, aber wenn um andere geht ist er plötzlich sehr ungenau und ist plötzlich ganz liberal und möchte alles sagen dürfen, was er sagen will. Und das finde ich unglaubwürdig”[58]. Der Islamwissenschaftler Thorsten Gerald Schneiders sieht in Broder ein Wegbereiter der Islamfeindlichkeit in Deutschland. Weiterhin weist er Broder nach, wie er durch Suggestion, Verzerrung und Legendenbildung die Grenze zur Islamfeindlichkeit überschreitet.[59] Der FPÖ-Vorsitzender Heinz-Christian Strache, der auf Veranstaltungen mit Zitaten aus Broders Werk warb, empfahl auch dessen Kolumnen. Anders als Alice Schwarzer wehrte er sich nicht gegen die ungefragte Nutzung seiner Botschaft. Nach Daniel Bax schreibt Broder anders als im Falle des Blogs Politically Incorrect für ein gehobenes Publikum. Oliver Wäckerling und Rafael Walthert nannten den Welt- und Weltwochen-Kolumnist Henyrk M. Broder einen Rechtspopulist.[60] Außerdem verwiesen sie auf einen von Broder zum Thema Die letzten Tage Europas - Eurabia oder Eurasia? gehaltenen Vortrag in der Schweizerzeit hin.

Kontroversen

Medienwissenschaftler wie Stephan Weichert und Lutz Hachmeister zählen Broder zu den führenden deutschen Journalisten[18] und Meinungsmachern.[61]

Der Islamwissenschaftler Thorsten Gerald Schneiders von der Universität Münster wirft Broder in einer philologischen Studie über Argumentationstechniken deutscher Islamkritiker Islamfeindlichkeit vor. Demnach arbeite Broder auch in seinem Buch Hurra, wir kapitulieren! unter anderem mit einer Aneinanderreihung von Negativbeispielen, schüre Vorurteile, betreibe Alarmismus und übe Schmähkritik.[62]

Die am Beispiel von Michael Wolffsohn, Rafael Seligmann und Henryk M. Broder angeführte These von der Wiederherstellung der einstigen deutsch-jüdischen Symbiose im Medienbereich wurde durch Katharina Ochse zurückgewiesen.[63][64]

Am Beispiel Broders wurde in einer Dissertation im Jahr 2001 die These vertreten, dass der Diskurs über Juden in Deutschland zumeist deutschen wie nichtdeutschen Juden selbst überlassen sei und werde. Umgekehrt sei das Interesse an jüdischer Kultur und deren Wiederaufnahme in Deutschland, welches Broder vielfältig bediene und auch karikiere, viel bedeutender als bei anderen Minderheiten.[65]

Die Kontroverse um die globale Erwärmung nannte Broder im Jahr 2007 „eine Art Feldgottesdienst der Ungläubigen, die sich im Glauben an das Ende der Welt zusammengefunden haben“.[66]

Bei der Verleihung des Ehrenpreises der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) in Aachen 2011 polemisierte Broder gegen das „alternative friedensbewegte rote Pack“ und bezeichnete u. a. den israelischen Friedensaktivisten Reuven Moskovitz als „nützlichen Idioten der Linken“.[67] Die Rede wurde von den Aachener Nachrichten als „undifferenzierte Brachialkritik“ bezeichnet.[68]

Verschiedene Beobachter wie der Publizist Dieter Bartetzko (FAZ) und der Vizepräsident des Europäischen Parlaments Rainer Wieland (CDU) halten ihm „Populismus“ vor.[69][70] Im Mai 2014 erhielt Broder von der Europa-Union den Negativpreis Europa-Distel 2013 für seine „vornehmlich unsachliche und polemische Europakritik“ in dem Buch Die letzten Tage Europas, das 2013 erschien.[71]

Auf die Spekulation zweier Redakteurinnen im Tagesspiegel, dass unter den Opfern der sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht 2015/16 „womöglich auch Frauen dabei sind“, die gar nicht Opfer geworden seien, sondern durch Anzeigen lediglich Abschiebungen auslösen wollen würden, erwiderte Broder, dass es auch Frauen gebe, die „mit dem Schwanz“ dächten, und wünschte den Autorinnen, dass diese von Männern des IS „nach Rakka eingeladen werden, um zu erfahren, was Rape Culture bedeutet“.[72] Er löste damit Empörung bei Kollegen und Kolleginnen auch innerhalb des Springer-Verlags aus, in dessen Tageszeitung Die Welt Broders Polemik erschienen war. Deren Chefredakteur Stefan Aust erklärte allerdings, „aus dem Zusammenhang gerissen“ wirke die Aussage Broders zwar mindestens geschmacklos, im Gesamtzusammenhang sei sie aber als „Teil eines bitteren Kommentars über die menschenverachtende Verharmlosung“ der Ereignisse in Köln zu verstehen.[73]

Auseinandersetzung mit Jakob Augstein

Broder bezeichnete im September 2012 Jakob Augstein wegen dessen Äußerungen über die Politik der Regierung Israels in verschiedenen Kolumnen auf Spiegel Online u. a. als „lupenreinen Antisemiten“, da er judenfeindliche Ressentiments auf Israel projiziere.[74] Augstein kommentierte diesen Antisemitismus-Vorwurf in einer Spiegel-Online-Kolumne im November 2012 als „inflationären Gebrauch“ und einen der Sache schadenden Missbrauch.[75] Im weiteren Verlauf der Debatte entschuldigte sich Broder für seine „Dramatisierungen“, hielt aber davon abgesehen seine Kritik an Augstein aufrecht.[76] Das Simon Wiesenthal Center (SWC) setzte Augstein 2012 auf Platz 9 seiner Top Ten Anti-Semitic/Anti-Israel Slurs und zitierte dabei Broders Einschätzungen zu Augstein.[77] In den deutschen Medien wurde Augstein durch die Frankfurter Allgemeine Zeitung gegen den Vorwurf des Antisemitismus in Schutz genommen.[78] Die vom Simon Wiesenthal Center kritisierten Textpassagen Augsteins wurden kontrovers diskutiert.[79][80][81]

Ehrungen und Auszeichnungen

1986 erhielt Broder den Hauptpreis des 5. Internationalen Publizistikwettbewerbs in Klagenfurt für die politische Satire Das 12. Bundesland. 2005 folgte der Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen.[82]

Für seine Online-Publizistik wurde Broder im Januar 2007 vom Medienmagazin V.i.S.d.P. mit dem Goldenen Prometheus ausgezeichnet.[83]

Dankesrede zum Börne-Preis 2007

Am 24. Juni 2007 bekam Broder in der Frankfurter Paulskirche den mit 20.000 Euro dotierten Ludwig-Börne-Preis überreicht.[84] Focus-Herausgeber Helmut Markwort, der für das Jahr 2007 von der Frankfurter Börnepreisstiftung als (wie beim Börnepreis üblich) alleiniger Juror und Laudator benannt worden war, hatte sich für Broder entschieden.[85] Die Entscheidung für Markwort als Juror wie auch dessen Auswahl Broders riefen Protest hervor. Alfred Grosser kritisierte Markwort und Broder als des Börnepreises und einer Verleihung in der Paulskirche nicht würdig.[86]

Am 13. September 2008 wurde Broder mit dem Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik ausgezeichnet.

Nach Broder ist der Asteroid 236800 Broder (2007 QU3) benannt.[87]

Am 18. Dezember 2011 erhielt Broder den Ehrenpreis der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Aachen.[68]

2012 erhielt er für die Fernsehsendung Entweder Broder – Die Deutschland-Safari gemeinsam mit Hamed Abdel-Samad den Bayerischen Fernsehpreis.

Am 4. Juni 2013 erklärte Broder in der Welt, er werde seinen Börne-Preis zurückgeben, weil der designierte Preisträger für 2013, der Philosoph Peter Sloterdijk, die Anschläge vom 11. September 2001 als „Kleinzwischenfall“ bezeichnet und damit in Broders Augen auf frivole Art „Terror und Massenmord klein geredet“ hat.[88]

Publikationen

Bücher

Aufsätze

TV-Dokumentationen

  • Es waren wirklich Sternstunden. Der jüdische Kulturbund 1933–1941 (mit Eike Geisel), BR / SFB 1988.
  • Wenn Ihr wollt, ist es kein Märchen … Der Weg in den Staat Israel (mit Klaus Liebe), WDR 1988.
  • Soll sein. Jiddische Kultur im jüdischen Staat (mit Frans van der Meulen), WDR 1988.
  • Die jüdische Nase. Ein ewiges Klischee. ZDF 1993.
  • Entweder Broder – Die Deutschland-Safari (mit Hamed Abdel-Samad), ARD 2010/11.
  • Entweder Broder – Die Europa-Safari (mit Hamed Abdel-Samad), ARD 2012.

Literatur

Commons: Henryk M. Broder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Helmut Markwort (2007): „Hurra, wir gratulieren!“, Laudatio auf Broder zum Empfang des Ludwig Börne Preises
  2. Deutschlandradio Kultur: Henryk M. Broder schreibt fortan für die „Welt“-Gruppe im Hause Springer. In: Kulturnachrichten. 27. Dezember 2010, abgerufen am 28. Dezember 2010: „Bislang hat Henryk M. Broder seine provokanten Artikel meist für den ‚Spiegel‘ verfasst. Jetzt hat der Publizist bei Springer unterschrieben – und arbeitet künftig für ‚Die Welt‘, die ‚Welt am Sonntag‘ und für ‚Welt Online‘.“
  3. Thomas Rothschild: Die Achse des Guten in Der Freitag vom 22. Juni 2007
  4. Iris Ockenfels: Broder hört nicht auf zu staunen. In: Die Welt, 29. April 2007.
  5. Henryk M. Broder: Europa ohne Weichspüler. In: Kleine Zeitung, 4. Oktober 2013.
  6. vgl. Henryk M. Broder in der Rolle des Europakritikers. RP Online, 10. Oktober 2013.
  7. 10 /// Hansa Geschichte(n) /// Ehemalige „Es war keine Schule, es war ein Zuchthaus“. (PDF; 138 kB) Hansagymnasium Köln, abgerufen am 16. Oktober 2013 (deutsch).
  8. Eintrag zu Broder im Munzinger-Archiv, Anfang kostenlos einsehbar
  9. [1]
  10. Simon Feldmer: Erotikhefte Die längste Praline der Welt. Süddeutsche Zeitung, 22. Februar 2008, abgerufen am 2. September 2010.
  11. a b Henryk M. Broder: „Ihr bleibt die Kinder Eurer Eltern“ und Warum ich gehe. In: Die Zeit, 27. Februar 1981.
  12. Der SPIEGEL berichtete … In: Der Spiegel. Nr. 43, 1994 (online).
  13. Malte Lehming: Alice Schwarzer und die Toleranz. In: Der Tagesspiegel, 23. September 2010.
  14. Henryk M. Broder: Der ewige Antisemit, Neue Auflage. Berliner Taschenbuch-Verlag, Berlin 2005, S. 59.
  15. Autorenportrait Pohrts bei der Edition Tiamat. Edition Tiamat, abgerufen am 3. September 2010.
  16. Henryk M. Broder: Ein Macho im Rock. In: Der Spiegel. Nr. 12, 1998, S. 48–62 (online – Freunde und Verehrer machen mobil gegen eine unautorisierte Biographie der Feministin. Die Galionsfigur der deutschen Frauenbewegung fürchtet um ihr Ansehen, obwohl das Buch von einer „Emma“-Preisträgerin verfaßt wurde.).
  17. Henryk M. Broder: Der ewige Antisemit. Neue Auflage. Berliner Taschenbuch-Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-8333-0304-2, S. 33.
  18. a b Stephan Weichert, Christian Zabel (Hrsg.): Die Alpha-Journalisten – Deutschlands Wortführer im Porträt. Verlag Halem (4. Mai 2007), ISBN 3-938258-29-2.
  19. Iris Ockenfels: Broder hört nicht auf zu staunen. Die Welt, 29. April 2007, abgerufen am 3. September 2010.
  20. Augsburger Allgemeine: Henryk Broder ist jetzt. In: Augsburger Allgemeine. Abgerufen am 23. September 2015.
  21. a b c Henryk M. Broder: Die Irren von Zion. dtv, 1999, ISBN 3-423-30738-2.
  22. Jörg Später: »Kein Frieden um Israel«. Zur Rezeptionsgeschichte des Nahostkonfliktes durch die deutsche Linke. In: BUKO-Ratschlag Israel, Palästina und die deutsche Linke. 26.–28.03.2004. Reader. S. 23 (PDF; 412 KB)
  23. Benjamin Weinthal: Letter from Berlin: The anti-anti-Zionists (Memento vom 1. Juni 2008 im Internet Archive). In: Haaretz. 8. Juli 2007.
  24. Bernard Schmid: Angekommen im historisch geläuterten Vaterland: «Antideutsch» begründet, für aktive Bundeswehr. In: trend onlinezeitung. 09/06.
  25. Die Beiträge, die ursprünglich zu einem Island-Tagebuch zusammengefasst waren, wurden später in eine thematisch breitere Zusammenstellung Broders Reisen bei Spiegel Online eingereiht.
  26. Dieses Jahr in Reykjavik! Nächstes Jahr in Jerusalem! Oder umgekehrt (Memento vom 23. April 2009 im Internet Archive). 2. Mai 2005 (Internet Archive)
  27. Jörg Lau: Die “Achse des Guten” gegen schwule Parasiten. In: blog.zeit.de vom 24. Januar 2012.
  28. Sabine Pamperrien: Blogger-Journalisten (III): Der Gutmenschen-Fighter (Memento vom 25. Juli 2012 im Internet Archive). In: netzeitung.de. 14. März 2007.
  29. Liste der Beiträge Henryk M. Broders bei der Achse des Guten.
  30. Henryk M. Broder: Meine Kippa liegt im Ring. In: Der Tagesspiegel. 21. Oktober 2009.
  31. Rückzieher: Broder verzichtet auf Kandidatur für Zentralrats-Vorsitz. In: Spiegel Online. 31. Oktober 2009, abgerufen am 9. September 2010.
  32. a b „Wir sind alle traumatisiert“ In: haGalil 14. Juli 2006 (Interview aus Tachles).
  33. Jürgen Elsässer: Die Irren von Zion. In: Hagalil. Abgerufen am 4. September 2010 ((Interview aus Tachles)).
  34. Henryk M. Broder: Der ewige Antisemit. Neue Auflage. Berliner Taschenbuch-Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-8333-0304-2, S. 60 f.
  35. Henryk M. Broder: Der Antisemitismus in seinem neuen Gewand. In: Die Welt. 19. Juni 2008.
  36. John Rosenthal: What is a Jew in Germany Permitted to Say Against a Jew in Germany? In: World Politics Review. 28. August 2008.
  37. Tom Segev: Macht der Selbstkritik. In: Der Spiegel. Nr. 37, 2008, S. 164–165 (online8. September 2008).
  38. Jens Jessen: Israelkritik: Zum Streit zwischen Henryk Broder und Eva Hecht-Galinski. In: Die Zeit. Nr. 37, 4. September 2008.
  39. Patrick Bahners: Rechtsstreit. Was darf eine Jüdin in Deutschland gegen Israel sagen? In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 21. August 2008.
  40. Y. Michal Bodemann: Rufmord und rassistische Hetze. In: Die tageszeitung. 2. September 2008.
  41. Joachim Güntner: Polemiken bitte begründen: Ein Antisemitismusvorwurf vor Gericht. In: Neue Zürcher Zeitung. 8. September 2008.
  42. Court: Journalist can call statements anti-Semitic. In: Jewish Telegraph Agency. 1. Januar 2009.
  43. Alexander Gauland: Mein Blick: Wer oder was antisemitisch ist. In: Der Tagesspiegel. 22. September 2008.
  44. Pascal Beucker: Sieg für Broder im Antisemitismusstreit. In: die tageszeitung. 7. Januar 2009.
  45. Henryk M. Broder: Der ewige Antisemit. Neue Auflage. Berliner Taschenbuch-Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-8333-0304-2, S. 90 ff.
  46. Henryk M. Broder. Autor und Publizist im Gespräch mit Andreas Bönte. In: Bayerischer Rundfunk. 17. Juli 1998 (PDF; 55 KB)
  47. Henryk M. Broder: Ekel Alfred. In: Die Achse des Guten. 13. Oktober 2007.
  48. Henryk M. Broder: Horst-Eberhard, die Friedfertigen, die Friedlosen und ich. In: Die Achse des Guten. 3. Juli 2007.
  49. Henryk M. Broder: Das Letzte: Ich bin Jürgen Fliege und es ist Krieg. 18. Mai 2003.
  50. „Es gehört nicht viel dazu, um ein Nahostexperte zu werden. Es ist ein ungeschützter Beruf, der jedem Bruchpiloten offen steht. Wer es bei DSDS nicht mal ins Sechzehntelfinale schaffen würde, wer als Künstler oder Schriftsteller nicht weit gekommen ist und am liebsten Offene Briefe schreibt, wer den Dativ nicht vom Genitiv und einen Statisten nicht von einem Statiker unterscheiden kann, wer als Eventmanager beim Ballermann versagt hat, der wird Nahostexperte.“ (Der Nahe Osten ist für alle da! In: Die Achse des Guten. 23. Juli 2007.)
  51. Hannes Stein: Satanischer Wallraff. In: Die Welt. 12. Juli 2007.
  52. Dokumentiert: Broder an Palmer an Broder. In: Stuttgarter Nachrichten. 30. Juli 2009.
  53. Hurra, wir kapitulieren! S. 13.
  54. Henryk M. Broder: Hurra, wir kapitulieren! Wjs, 2006, ISBN 3-937989-20-X.
  55. Anne Will und die deutsche Inländerfeindlichkeit. In: Die Welt. 11. Februar 2007.
  56. Wenn der Wahnsinn epidemisch wird, heißt er Vernunft. In: Die Welt. 22. Januar 2011.
  57. Kay Sokolowsky: Feindbild Moslem. 1. Auflage. Rotbuch, Berlin, ISBN 978-3-86789-083-0.
  58. . Abgerufen am 26. Juli 2016 (deutsch).
  59. Thorsten Gerald Schneiders: Die Schattenseite der Islamkritik. Darlegung und Analyse der Argumentationsstrategien von Henryk M. Broder, Ralph Giordanao, Necla Kelek, Alice Schwarzer und anderen. In: Thorsten Gerald Schneiders (Hrsg.): Islamfeindlichkeit. Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen. 2. Auflage. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17440-2, S. 438–441.
  60. Oliver Wäckerling und Rafael Walthert: Islamophobe Wahlverwandtschaften. Deutungsmuster, Akteure und Strategien der Schweizer Minarettopposition. In: Dorothea Lüddeckens (Hrsg.): Die Sichtbarkeit religiöser Identität. Repräsentation - Differenz - Konflikt. Pano Verlag, Zürich 2013, ISBN 978-3-290-22022-8, S. 368–369.
  61. Holger Böthling: Meinungsfreude pur Lutz Hachmeisters „Nervöse Zone“ und „Die Alpha-Journalisten“, Die Berliner Literaturkritik, 6. August 2007.
  62. Thorsten Gerald Schneiders: Die dunkle Seite der Islamkritik. Darstellung und Analyse der Argumentationsstrategien von Henryk M. Broder, Ralph Giordano, Neçla Kelek, Alice Schwarzer und anderen. In: ders. (Hrsg.): Islamfeindlichkeit, wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen. VS Verlag, Wiesbaden 2009.
  63. Katharina Ochse: ‘What could be more fruitful, more healing, more purifying?’ Representations of Jews in the German Media after 1989. In: Sander L. Gilman, Maria Carmen Gear, Karen Remmler, Lila Scott (Hrsg.): Reemerging Jewish Culture in Germany: Life and Literature Since 1989. NYU Press, New York 1994, ISBN 0-8147-3065-5.
  64. Katharina Ochse zufolge würde, wer die These den drei Genannten vortrage, „Wolfssohn schmeicheln, auf höfliche Zurückweisung Seligmanns treffen und von Broder derart durch die Mangel gedreht werden, dass er es sein Leben lang bereute, jemals ein jüdisches Thema angefasst zu haben.“
  65. Inga-Marie Kühl: Zwischen Trauma, Traum und Tradition: Identitätskonstruktionen in der jungen jüdischen Gegenwartsliteratur, Diss.-Arb., Humboldt-Univ., Berlin 2001.
  66. Henryk M. Broder: Erdbeere des Unheils. In: Die Weltwoche. Ausgabe 11/07.
  67. Erwiderung Henryk M. Broder, abgerufen am 31. Dezember 2011.
  68. a b Broders rhetorischer Sturmangriff auf das «friedensbewegte Pack». aachener-nachrichten.de, 20. Dezember 2011, archiviert vom Original am 20. Januar 2012; abgerufen am 5. Januar 2013.
  69. Dieter Bartetzko: In was für einer Zeit leben wir denn? In: FAZ, 10. Mai 2008.
  70. Kritik an Henryk Broders „Die letzten Tage Europas“. EurActiv, 28. August 2013.
  71. Europa-Lilie für den Deutschlandfunk - Publizist Henryk M. Broder erhält Europa-Distel
  72. Henryk M. Broder: Die Presseschau zum Abend. In: Die Achse des Guten. 12. Januar 2016.
  73. Thorsten Schmitz: Broder wünscht Journalistinnen Erfahrung mit IS-„Rape Culture“, Süddeutsche Zeitung, 13. Januar 2016.
  74. Henryk M. Broder: Ein lupenreiner Antisemit, eine antisemitische Dreckschleuder. In: Die Achse des Guten, 17. September 2012.
  75. Jakob Augstein: Überall Antisemiten. In: Spiegel Online, 26. November 2012, abgerufen am 31. Dezember 2012.
  76. Henryk M. Broder: Das war nicht hilfreich. Ich entschuldige mich. In: Die Welt, 11. Januar 2013.
  77. Simon Wiesenthal Center: 2012 Top Ten Anti-Semitic/Anti-Israel Slurs. In: Simon Wiesenthal Center, abgerufen am 27. Dezember 2012, (PDF; 904 kB).
  78. Nils Minkmar: Eine offene Gesellschaft. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. Januar 2013.
  79. Matthias Küntzel: Jakob Augstein und der Israelkomplex. In: Die Welt, 14. Januar 2013.
  80. Graumann und Augstein streiten über Israel-Kritik. In: Spiegel Online, 12. Januar 2013.
  81. Timo Stein: Antisemitismus beginnt nicht mit dem Holocaust. In: Cicero, 16. Januar 2013.
  82. Verleihung des Schubart-Literaturpreises 2005 an Henryk M. Broder. Die Jury rückte Broders „streitbares wie kenntnisreiches Werk“ in die „freiheitliche und republikanische Tradition des deutschsprachigen Journalismus“. Es sei Broders „bleibende[s] Verdienst […], stets prägnant und präzise argumentierend für das jüdisch-deutsche und das deutsch-israelische Verhältnis einzutreten“.
  83. Die Begründung für Broders Wahl lautete: „Henryk M. Broder ist der Onlinejournalist des Jahres, weil er im Karikaturenstreit die Frage gestellt hat, wo eigentlich all die dänischen Fahnen herkommen. […] Er ist polemisch und politisch absolut unkorrekt, manchmal möchte man jubeln, weil endlich mal jemand Klartext schreibt, manchmal möchte man ihm widersprechen.“
  84. Henryk M. Broder: Toleranz hilft nur den Rücksichtslosen. Börnepreisrede. auf: Spiegel online. 25. Juni 2007.
  85. Broder mit dem Börne-Preis geehrt. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 24. Juni 2007. Markwort bezeichnete Broder als „freien Geist, der leidenschaftlich und feurig schreibt, oft polemisch und ohne Rücksicht auf ‚political correctness’, aber immer unabhängig und überraschend“.
  86. Beleidigung des Humanismus – Falsche Wahl: Henryk M. Broder hat den Börne-Preis nicht verdient. In: taz, 3. Februar 2007; Hintergrund war eine vom Focus nicht abgedruckte positive Rezension Grossers eines israelkritischen Buches von Rupert Neudeck.
  87. 236800 Broder ssd.jpl.nasa, abgerufen am 30. September 2011.
  88. Henryk M. Broder: Warum ich meinen Börne-Preis zurückgebe, Welt, 4. Juni 2013
  89. dradio.de: Interview (März 2012)