Luckau

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Wappen Deutschlandkarte
Luckau
Deutschlandkarte, Position der Stadt Luckau hervorgehoben

Koordinaten: 51° 51′ N, 13° 43′ O

Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Dahme-Spreewald
Höhe: 63 m ü. NHN
Fläche: 207,44 km2
Einwohner: 9466 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner je km2
Postleitzahl: 15926
Vorwahlen: 03544, 035324 (Fürstlich Drehna), 035439 (Schlabendorf am See), 035454 (Uckro), 035456 (Duben, Terpt, Willmersdorf-Stöbritz)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: LDS, KW, LC, LN
Gemeindeschlüssel: 12 0 61 320
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 34
15926 Luckau
Website: www.luckau.de
Bürgermeister: Gerald Lehmann (parteilos)
Lage der Stadt Luckau im Landkreis Dahme-Spreewald
Alt Zauche-WußwerkBerstelandBestenseeByhleguhre-ByhlenDrahnsdorfEichwaldeGolßenGroß KörisHalbeHeideblickHeideseeJamlitzKasel-GolzigKönigs WusterhausenKrausnick-Groß WasserburgLieberoseLübbenLuckauMärkisch BuchholzMärkische HeideMittenwaldeMünchehofeNeu ZaucheRietzneuendorf-StaakowSchlepzigSchönefeldSchönwaldSchulzendorfSchwerinSchwielochseeSpreewaldheideSteinreichStraupitz (Spreewald)TeupitzUnterspreewaldWildauZeuthenBrandenburgKarte
Über dieses Bild
Rathaus

Luckau (niedersorbisch Łukow) ist eine Stadt im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet der Stadt Luckau in der Niederlausitz zählt mit 207,44 Quadratkilometern zu den flächengrößten (Platz 91 von 100) Gemeinden in Deutschland und ist größer als etwa die Stadt Stuttgart. Es erstreckt sich entlang der Nordseite des Lausitzer Grenzwalles und wird von Berste und Wudritz durchflossen, die beide in die Spree münden. Den höchsten Punkt des Gemeindegebietes bildet der Mühlenberg im Süden mit 120 m ü. NHN. Zwischen den Ortsteilen Fürstlich Drehna und Schlabendorf sowie Beesdau (Gemeinde Heideblick) erinnern ausgekohlte Tagebaue, die der Rekultivierung zugeführt werden, an das nordwestlichste der Abbaugebiete im Lausitzer Braunkohlenrevier. Die südliche Hälfte des Gebietes der Stadt ist in den Naturpark Niederlausitzer Landrücken eingebettet.

Nachbargemeinden

Im Landkreis Dahme-Spreewald grenzen im Südwesten die amtsfreie Gemeinde Heideblick, im Norden – im Amt Unterspreewald – die Gemeinden Drahnsdorf, Kasel-Golzig und Bersteland, und im Nordosten die Kreisstadt Lübben (Spreewald) an Luckau. Im Osten und Südosten grenzt Luckau an die Städte Lübbenau/Spreewald und Calau im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Im Süden grenzt Luckau an die Gemeinden Massen-Niederlausitz und Crinitz im Amt Kleine Elster-Niederlausitz im Landkreis Elbe-Elster. Im Nordwesten (südlich der Dahme, die dort die Grenze zu Drahnsdorf bildet) gibt es eine kurze Grenze zur Gemeinde Dahmetal im Amt Dahme/Mark im Landkreis Teltow-Fläming.

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Luckau gehören folgende Ortsteile sowie bewohnte Gemeindeteile:[2][3]

Zur Kernstadt Luckau gehört der Gemeindeteil Wittmannsdorf (Witanojce) sowie die Wohnplätze Calauer Vorstadt, Sando (Žandow) und Sandoer Vorstadt.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste überlieferte Urkunde, die die Stadt Luckau (sorbisch Lukkowe) erwähnt, stammt aus dem Jahr 1276. 1351 wurde der Luckauer Vertrag geschlossen. Als wohlhabende Stadt wurde sie 1492 zu einer der Hauptstädte der Niederlausitz. Zu diesem Zeitpunkt war Luckau eine gemischt deutsch- und sorbischsprachige Kleinstadt in sorbischsprachiger Umgebung. Noch Ende des 18. Jahrhunderts verlief die deutsch-(nieder)sorbische Sprachgrenze nur drei Kilometer nordöstlich der Stadt[4], schon die Nachbardörfer Schollen, Karche, Zaacko und Cahnsdorf waren zu diesem Zeitpunkt noch sorbischsprachig.

Mit dem Prager Frieden 1635 wurde der sächsische Kurfürst mit dem Markgraftum Niederlausitz belehnt, welches bis dahin unter böhmischer Lehnshoheit stand.

Im Dreißigjährigen Krieg bauten die Schweden die Stadt als Hauptstützpunkt aus; sie erlitt infolge der anschließenden Auseinandersetzungen starke Zerstörungen.

Am 4. Juni 1813 wurde während der Freiheitskriege im Gefecht bei Luckau der Vormarsch französischer Verbände auf Berlin durch die verbündeten russisch-preußischen Truppen vereitelt. Im Rahmen einer Truppeninspektion weilte Napoleon am 20. und 21. Juli 1813 in Luckau. Er bezog Quartier in der oberen Etage des Sommerhauses des Kaufmanns Vogt. Dieser Kaufmann war damals der reichste Mann der Stadt. Er war so reich, dass sogar die Stadt Luckau sich von ihm Geld auslieh. Da es in dieser Julinacht sehr kalt war, ließ sich Napoleon eine kupferne Wärmflasche ans Bett bringen. Diese Wärmflasche ist heute noch im Niederlausitz-Museum Luckau zu besichtigen.

Durch Beschluss des Wiener Kongresses von 1815 wurde die Niederlausitz preußisch, das Markgraftum aufgelöst und das Gebiet der Niederlausitz und damit auch die Stadt Luckau der Provinz Brandenburg angeschlossen.

Von 1816 bis 1952 war die Stadt Verwaltungssitz des Landkreises Luckau und Anfang des 20. Jahrhunderts ein bekanntes Moorbad. Von 1952 bis 1993 war Luckau Kreissitz des Kreises Luckau (bis 1990 im DDR-Bezirk Cottbus).

Auf der Gemarkung Alteno befand sich zur Zeit des Nationalsozialismus und während des Zweiten Weltkrieges der Fliegerhorst Alteno. Er diente überwiegend der Ausbildung von Flugzeugführern der Luftwaffe. Erst 1944/45 lagen auch aktive fliegende Einheiten hier. Später nutzten die Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee den Flugplatz als Dezentralisierungsflugplatz für das Jagdfliegergeschwader 1 "Fritz Schmenkel".

1953 kam es am Bahnhof Uckro zu einem Zwischenfall bei der Flucht der tschechischen Brüder Mašín nach West-Berlin, die eine Großfahndung der Volkspolizei auslöste und mehrere Tote forderte.

2000 war Luckau Standort der brandenburgischen Landesgartenschau. Unter anderem wurde ein neun Hektar großer Stadtpark angelegt.

Eingemeindungen

Im Jahr 1950 wurde Sando eingegliedert, 1957 kam Wittmannsdorf hinzu.[5] 1997 folgte Gießmannsdorf.[6] Im Jahr 1998 wurden zwei weitere Gemeinden eingegliedert[7], Ende 1999 sechs[8]. Freesdorf wurde zum 31. Dezember 2000 eingegliedert.[9] Zwei weitere Orte folgten Ende 2001.[10] Uckro kam dann 2002 hinzu.[11] Vier weitere Gemeinden wurden im Jahr 2003 eingemeindet.[12]

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Alteno 15.03.1973 Eingemeindung nach Duben
Bergen 31.12.1998
Cahnsdorf 26.10.2003
Duben 26.10.2003
Egsdorf 31.12.1999
Frankendorf 01.07.1950 Eingemeindung nach Görlsdorf
Freesdorf 31.12.2000
Fürstlich Drehna 01.07.1950
01.01.1991
31.12.1999
Umbenennung in Drehna
Umbenennung von Drehna
Eingemeindung nach Luckau
Garrenchen 01.07.1950 Eingemeindung nach Görlsdorf
Gießmannsdorf 30.11.1997
Görlsdorf 26.10.2003
Kaden 15.03.1973 Eingemeindung nach Duben
Karche 01.01.1957 Zusammenschluss mit Zaacko zu Karche-Zaacko
Karche-Zaacko 31.12.1999
Kreblitz 31.12.1999
Kümmritz 31.12.1999
Pelkwitz 01.08.1973 Eingemeindung nach Zöllmersdorf
Presehnchen 01.07.1950 Eingemeindung nach Schlabendorf
Rüdingsdorf 01.04.1974 Eingemeindung nach Gießmannsdorf
Sando 01.07.1950
Schlabendorf 26.10.2003
Schollen 01.07.1950 Eingemeindung nach Karche
Stiebsdorf 06.08.1964 Eingemeindung nach Drehna
Stöbritz 01.10.1962 Zusammenschluss mit Willmersdorf zu Willmersdorf-Stöbritz
Stoßdorf 01.01.1957 Eingemeindung nach Egsdorf
Terpt 31.12.2001
Tugam 01.01.1961 Eingemeindung nach Drehna
Uckro 01.06.2002
Wanninchen 01.07.1950 Eingemeindung nach Görlsdorf
Wierigsdorf 14.04.1966 Eingemeindung nach Gießmannsdorf
Willmersdorf 01.10.1962 Zusammenschluss mit Stöbritz zu Willmersdorf-Stöbritz
Willmersdorf-Stöbritz 31.12.1999
Wittmannsdorf 01.01.1957
Zaacko 01.01.1957 Zusammenschluss mit Karche zu Karche-Zaacko
Zieckau 01.09.1998
Zöllmersdorf 31.12.2001

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1875 4 842
1890 4 514
1910 4 216
1925 4 394
1933 4 636
1939 4 812
Jahr Einwohner
1946 6 145
1950 6 190
1964 6 307
1971 6 438
1981 6 632
1985 6 402
Jahr Einwohner
1990 06 059
1995 05 557
2000 07 904
2005 10 642
2010 10 130
2015 09 558
Jahr Einwohner
2016 9 598
2017 9 766
2018 9 582
2019 9 565
2020 9 443
2021 9 466

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[13][14][15], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommunalwahl 2019
Wahlbeteiligung: 60,2 %
 %
20
10
0
17,4 %
15,1 %
13,6 %
12,7 %
11,9 %
8,7 %
8,5 %
8,0 %
4,0 %
Luckau Land
Jahnke
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−2,1 %p
−2,3 %p
−1,2 %p
−1,0 %p
+8,3 %p
−4,1 %p
−4,7 %p
+3,1 %p
+4,0 %p
Luckau Land
Jahnke

Stadtverordnetenversammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadtverordnetenversammlung von Luckau besteht aus 18 Mitgliedern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[16]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
CDU 17,4 % 3
SPD 15,1 % 3
Luckau-Land 13,6 % 2
Unabhängige Wählergemeinschaft 12,7 % 2
AfD 11,9 % 2
FDP 08,7 % 2
Die Linke 08,5 % 2
Bündnis 90/Die Grünen 08,0 % 1
Einzelbewerber Andreas Jahnke 04,0 % 1

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1990–2010: Harry Müller (parteilos)[17]
  • seit 2010: Gerald Lehmann (parteilos)

Lehmann wurde in der Stichwahl am 11. Oktober 2009 zum neuen Bürgermeister gewählt. Er wurde am 24. September 2017 mit 78,5 % der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre[18] in seinem Amt bestätigt.[19]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nikolaikirche
Georgenkapelle mit Hausmannsturm
Roter Turm
Haus am Markt
Stadtmauer
Karl-Liebknecht-Denkmal von Theo Balden, eingeweiht 1969 zum 50. Todestag von Karl Liebknecht (2010)
Reste des Sandoer Tores
Kulturkirche
Rittergut Görlsdorf um 1860, Sammlung Alexander Duncker
Gut Zieckau um 1860, Sammlung Alexander Duncker
Bürgerhaus auf einer Sonderbriefmarke von 1969

Das Luckauer Wappen wurde am 4. Januar 2005 genehmigt.

Blasonierung: „In Silber auf grünem Rasen ein schreitender, widersehender gold-bewehrter roter Stier mit über den Rücken geschlagenem Schweif.“[20]

Dabei handelt es sich um ein redendes Wappen. Das Symbol des Evangelisten Lukas ist der Stier. Vom Wappen Luckaus wurde das Wappen der Niederlausitz, deren Hauptstadt Luckau einst war, abgeleitet.

Städtepartnerschaften und -freundschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten und Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Baudenkmale in Luckau und in der Liste der Bodendenkmale in Luckau sind die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale verzeichnet. Die Altstadt von Luckau ist in den letzten Jahrhunderten von Kriegs- und sonstigen Zerstörungen im Wesentlichen verschont geblieben und durch historische Bebauung aus dem 17. bis 20. Jahrhundert in seltener Geschlossenheit geprägt. Die Stadt ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ im Land Brandenburg.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Evangelische St.-Nikolai-Kirche
Die gotische zweitürmige Hallenkirche wurde von 1375 bis etwa 1437 errichtet. Im 15. Jahrhundert erfolgten weitere An- und Umbauten. Bei dem Kirchenbrand von 1644 gingen große Teile der mittelalterlichen Ausstattung verloren. Die Wiederherstellung im Inneren erfolgte unter der Leitung der Architekten Petzsch und Bärgt im reichen Barockstil. Die Orgel wurde von 1672 bis 1674 durch den Leipziger Orgelbauer Christoph Donat errichtet, sie besitzt einen reich gegliederten barocken Prospekt. Um 2002 wurden Renovierungsmaßnahmen an der Kirche durchgeführt.
Hausmannsturm mit St. Georgenkapelle
Um das 13. Jahrhundert errichtete Anlage, die Kapelle dient seit der Reformation profanen Zwecken.
Stadtbefestigung
Große Teile der alten 1800 m langen Stadtmauer aus dem 13. und 14. Jahrhundert sind erhalten. Besonders markant ist der Rote Turm.
Barocke Giebelhäuser
Der Marktplatz wird von zahlreichen barocken Wohnhäusern aus dem 17. Jahrhundert umsäumt, die zuletzt in den 1990er Jahren restauriert wurden. Einige dieser Bauten sind durch italienische Barockbaumeister reich stuckiert und mit prächtigen Fassaden versehen worden.
Rathaus
im 17. Jahrhundert errichtet, später klassizistisch ummantelt.
Ehemaliges Kloster/Gefängnis
In der seit 1747 in einem ehemaligen Dominikanerkloster (1291–1546) aus dem Mittelalter in der Nähe des Marktes untergebrachten Justizvollzugsanstalt Luckau war von 1916 bis 1918 der sozialistische Politiker Karl Liebknecht inhaftiert. Daran erinnert eine Bronzestatue des Bildhauers Theo Balden, die 1969 auf dem Marktplatz aufgestellt und nach 1990 an ihren jetzigen Standort in einer Grünanlage an der Stadtmauer im Bereich des Gefängnisses umgesetzt wurde. Während der Zeit des Nationalsozialismus waren hier etwa 1.000 zumeist politische Häftlinge inhaftiert, unter ihnen Wolfgang Abendroth, Robert Uhrig und Günther Weisenborn. Nach Schließung der Haftanstalt im April 2005 wurden dort Teile des Films „Vier Minuten“ gedreht, der den Deutschen Filmpreis 2007 (für 2006) gewann. In der ehemaligen Klosterkirche wurde am 28. November 2008 nach erfolgter Restaurierung das Niederlausitz-Museum eröffnet, das bis dahin andernorts in der Altstadt untergebracht war.
Dorfkirchen
In den Ortsteilen befinden sich Feldsteinkirchen, vorwiegend aus dem 13. oder 14. Jahrhundert wie beispielsweise die Dorfkirche Zöllmersdorf, Dorfkirche Uckro, die Dorfkirche Stöbritz und die Dorfkirche Zieckau.

Denkmäler und Gedenkstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

VVN-Denkmal
im Stadtpark, stammt aus dem Jahre 1949 und erinnert an die Opfer des Faschismus
Gedenkstein für politische Häftlinge
seit 1946/47 auf dem Friedhof an der Lübbener Straße (Feld 87) auf einem Ehrengrab, er erinnert an 25 im Zuchthaus umgekommene politische Häftlinge.
Gedenktafel für Häftlinge aus dem sowjetischen Speziallager Sachsenhausen
Von 800 aus dem sowjetischen Speziallager Überführten starben in Luckau mindestens 23. Seit 2002 erinnert daran eine Tafel an der Stadtmauer der Nordpromenade ca. 100 m nördlich des Liebknecht-Denkmals.
Ehrengrabanlage mit Gedenkstein
im Waldstück Am Borchold des Ortsteiles Uckro für acht sowjetische Kriegsgefangene, die 1942 gestorben sind
Findling in der Dahmer Straße 2
vor der Grundschule des Ortsteiles Uckro, der mit Worten des Kommunisten Robert Uhrig an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus erinnert

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niederlausitz-Museum Luckau

Im Rahmen des Kulturlandjahres Brandenburg 2008 wurde das Niederlausitz-Museum Luckau in der Kulturkirche, einst Kirche des 1291 gegründeten Dominikanerklosters und zuletzt bis 2005 Gefängnis, neu eröffnet. Es steht in der Tradition des 1912 gegründeten Kreis-Heimatmuseums. Die Sammlung mit über 15.000 Objekten, betrifft vor allem die nordwestliche Niederlausitz mit dem Altkreis Luckau. In den Ausstellungen "Luckau - Tor zur Niederlausitz. Mensch - Kultur - Natur" mit Katalog (2010 mit dem Designerpreis des Landes Brandenburg ausgezeichnet) und "Im Knast. Haftalltag und Strafvollzug in Luckau (1747–2005)" wird der Besucher auf die Geschichte Luckaus und der Region mit ihren Besonderheiten eingestimmt. Sonderausstellungen, museumspädagogische Aktionen und Führungen, eine Präsenzbibliothek ergänzen das Bildungs- und Erlebnisangebot.

Museum für Humor und Satire
In der ehemaligen Jugendhaftanstalt befand sich bis 2020 das Museum für Humor und Satire der Stiftung Cartoonmuseum Brandenburg mit Dauer- und Sonderausstellungen, einer der Themenschwerpunkte sind DDR-Karikaturen.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luckau wird seit dem 1. Juli 2019 als Mittelzentrum ausgewiesen.[23][24]

Die Stadt verfügt über mehrere Gewerbegebiete: Luckau Ost und West sowie das Industriegebiet Luckau-Alteno. Überregionale Firmen sind die Wolffkran International AG, Keimfarben GmbH und J.D. Geck GmbH. Im Ortsteil Fürstlich Drehna befindet sich die seit 1745 existierende Brauerei Fürstlich Drehna.[25] Bis zu seiner Insolvenz betrieb auch Schlecker ein großes Auslieferungslager, das derzeit ungenutzt ist.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Luckau-Uckro befindet sich etwa 10 km westlich vom Stadtzentrum im Ortsteil Uckro an der Bahnstrecke Berlin–Dresden mit Halt der Regional-Express-Zügen in Richtung Berlin und Elsterwerda.[26]

Der an der Nebenstrecke Uckro–Lübben gelegene Bahnhof Luckau Zentrum (früher Luckau) (ebenso wie der Haltepunkt Zöllmersdorf) wurde seit der Einstellung des Personenverkehrs durch die Deutsche Bahn AG am 28. Februar 1995 (Strecke Luckau–Uckro) bzw. 1. Juni 1996 (Strecke Luckau–Lübben) noch bis 2008 im Saisonverkehr von dem Privatbahnunternehmen Deutsche Regionaleisenbahn bedient. Seit 2021 bietet ein örtlicher Verein wieder gelegentliche Sonderfahrten nach Lübben an.[27] Bis 1945 ging von dem Bahnhof auch eine Verbindung nach Finsterwalde ab, die als Reparationsleistung zwischen Luckau und Crinitz demontiert wurde.

Durch die Regionale Verkehrsgesellschaft Dahme-Spreewald ist Luckau mit einer PlusBus- sowie weiteren Regionalbuslinien erreichbar.

Luckau liegt am Knotenpunkt der Bundesstraßen 87 (Herzberg (Elster)Lübben), B 96 (ZossenFinsterwalde) und B 102 (nach Jüterbog). 2003/2004 wurde die Ortsumgehung Luckau fertiggestellt. Etwa zehn Kilometer östlich der Stadt befindet sich die Autobahnanschlussstelle Duben an der Autobahn A 13. Die Dorfkirche des Ortsteils Duben ist gleichzeitig eine Autobahnkirche. An der Autobahn wird mit einer Unterrichtungstafel auf den historischen Stadtkern von Luckau hingewiesen.

Ehemaliger Flugplatz Alteno[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem ehemaligen Flugplatz Alteno wurde seit 2007 die Planung eines UNO-Gesundheitszentrums vorangetrieben. 2011 scheiterte dieses Vorhaben, da man sich mit einigen Grundflächenbesitzern nicht auf den Verkauf einigen konnte.[28]

Bis zur Stilllegung durch die Bundeswehr gab es in Alteno, einem Ortsteil von Duben, einen Militärflugplatz mit einer festen Start- und Landebahn, ein Tanklager und ein Munitionslager. Es waren ebenfalls fernbedienbare stationäre automatische Funkfeuer vom Typ PAR-8 in der Hauptlanderichtung in der Nähe von Alteno „A“ 1000 m und in Groß Radden „AO“ 4000 m vorhanden. Der Flugplatz diente in der DDR zuletzt dem Jagdfliegergeschwader 1 (JG-1) der Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee am Fliegerhorst Holzdorf bei Jessen (Elster) als Ausweich-, Feld- und Übungsflugpatz. Der Rufname des Flugplatzes war Arno. Bis 2009 wurden auf diesem Gelände Motorsportveranstaltungen der Mehrzweckanlage (MZA) Luckau durchgeführt. Nach einer Zwischennutzung als Lagerplatz für Windkraftanlagen errichtete die Wirsol Solar AG Anfang 2012 auf dem östlichen Teil der Landebahn einen Solarpark mit 21 MWp Spitzenleistung.[29] Der um den ehemaligen Flughafen gelegene Gewerbegebiet verfügt von Lübben aus über einen Bahnanschluss.

Windenergieanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Gebiet der Stadt stehen zahlreiche Windräder, insbesondere auf der Dubener Platte befindet sich ein großer Windpark.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Luckau verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafenthums Nieder-Lausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Band 3, 1. Ausgabe, Brandenburg 1856, S. 600–608 (online).
  • Georg Hille: Chronologisches Verzeichniß der im Rathsarchiv zu Luckau in der Niederlausitz befindlichen Urkunden. In: Neues Lausitzsches Magazin. Im Auftrage der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften herausgegeben von E. E. Struve. Görlitz 1869, S. 63–141 (online).
  • Julius Vetter: Chronik der Stadt Luckau im Markgraftum Niederlausitz. Fr. Meißner, Luckau 1904, urn:nbn:de:kobv:517-vlib-625.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Luckau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsentwicklung und Flächen der kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden im Land Brandenburg 2021 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Stadt Luckau – Lesefassung inkl. 3. Änderung. Luckau 12. Dezember 2013 (luckau.de [PDF; 27 kB; abgerufen am 4. Juli 2015]).
  3. a b Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg: Stadt Luckau
  4. Jan Brankačk/Frido Mětšk: Geschichte der Sorben - Band 1, Von den Anfängen bis 1789. Domowina-Verlag Bautzen 1977, S. 315 und Karte 5
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  6. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1997
  7. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1998
  8. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  9. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, 2001, Nummer 2, Potsdam, 10. Januar 2001, S. 43, PDF.
  10. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  11. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
  12. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  13. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Dahme-Spreewald, S. 22–25
  14. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  15. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  16. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  17. Luckau sagt Harry Müller Danke. In: Lausitzer Rundschau. 31. Januar 2010.
  18. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74.
  19. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 24. September 2017.
  20. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  21. Eintrag über die Partnergemeinden auf der Homepage der Gemeinde Ilsede Aufgerufen am 10. Mai 2019, 17:07
  22. Stadt Luckau: Bürgerportal Luckau - Städtepartnerschaften. Abgerufen am 21. Februar 2021.
  23. Luckau wird zum Mittelzentrum. In: Lausitzer Rundschau. 15. November 2017, abgerufen am 21. Juni 2021.
  24. Anlage zur Verordnung über den Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. (PDF) In: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg Teil II. 13. Mai 2019, S. 24, abgerufen am 21. Juni 2021.
  25. brauerei-fuerstlich-drehna.de
  26. Bahnhof Uckro – Neues vom Bahnhof Luckau-Uckro. Abgerufen am 16. Juni 2022 (deutsch).
  27. Website der Niederlausitzer Eisenbahnfreunde, abgerufen am 7. Juni 2016.
  28. Kein UN-Klinikum in Luckau. pnn.de, 25. März 2011.
  29. WIRSOL Solar AG verkauft 21 Megawatt Solarpark in Brandenburg. (Nicht mehr online verfügbar.) 13. Januar 2012, ehemals im Original; abgerufen am 30. April 2012.@1@2Vorlage:Toter Link/www.sonnewindwaerme.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  30. Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Magdeburg, Rep. H Rösa, Nr. 1491.
  31. Neuer Ehrenbürger in Luckau.@1@2Vorlage:Toter Link/www.lr-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Lausitzer Rundschau. 10. Juli 2017.
  32. Theodor Schulze auf www.literaturport.de
  33. Mit großer Freude greif ich zur Feder (Memento vom 14. April 2013 im Internet Archive)
  34. Die Apels – eine Dresdner Puppenspielerfamilie zwischen Kaiserreich und DDR (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  35. Kasper, warum hast du so goldene Fäden? (Memento vom 12. September 2012 im Webarchiv archive.today)