Brussels Airlines

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Brussels Airlines
Logo der Brussels Airlines
Airbus A330-300 der Brussels Airlines
IATA-Code: SN
ICAO-Code: BEL
Rufzeichen: BEELINE
Gründung: 2007
Sitz: Brüssel, Belgien Belgien
Drehkreuz: Brüssel-Zaventem
Heimatflughafen: Brüssel-Zaventem
Unternehmensform: Aktiengesellschaft[1]
IATA-Prefixcode: 082
Leitung: Bernard Gustin (CEO)
Mitarbeiterzahl: 3.500[2]
Umsatz: US$ 1,44 Milliarden[2] (2014)
Fluggastaufkommen:   7.500.909 (2015)[3]
Allianz: Star Alliance
Vielfliegerprogramm:
Flottenstärke: 49 (+ 5 Bestellungen)
Ziele: national und International
Website: www.brusselsairlines.com

Brussels Airlines ist eine belgische Fluggesellschaft mit Sitz in Brüssel und Basis auf dem Flughafen Brüssel-Zaventem. Sie ist ein Tochterunternehmen der Deutschen Lufthansa AG und Mitglied der Luftfahrtallianz Star Alliance.

Geschichte

b.house, der Hauptsitz von Brussels Airlines in Brüssel

Brussels Airlines wurde durch den Zusammenschluss der SN Brussels Airlines, die aus der Sabena-Tochter Delta Air Transport hervorging, und der Virgin Express gegründet. Am 25. März 2007 fand der erste Flug unter dem Namen Brussels Airlines und dem IATA-Code “SN”, der von der SN Brussels Airlines übernommen wurde, statt. Den Code trugen auch schon die Flüge der Sabena, dies soll die Herkunft der Fluggesellschaft zum Ausdruck bringen. Die Sabena war in Belgien sehr beliebt und ein Teil des Nationalstolzes. Ihr Bankrott entwickelte sich zu der größten Firmenpleite in der belgischen Geschichte. Da das Schicksal der Sabena damals durch ausländische Investoren wie die Swissair besiegelt wurde, wurde bei der Gründung der SN Brussels Airlines höchste Priorität auf die Beibehaltung der belgischen Identität und Eigenständigkeit gelegt. Eigentümer der neuen Gesellschaft Brussels Airlines waren aus diesen Gründen 40 belgische Investoren, die gemeinsam einen Anteil von knapp über 70 Prozent der Aktien verwalteten. Durch den Zusammenschluss mit der Virgin Express Ende 2004 wurde allerdings die Fluggesellschaft Virgin Atlantic des Unternehmers Richard Branson größter Anteilseigner.[4] 2007, im ersten Jahr der Firmengeschichte, beförderte Brussels Airlines 5,8 Millionen Passagiere und erreichte damit einen Netto-Gewinn von 23,1 Millionen Euro.

Ende 2007 gründete Brussels Airlines zusammen mit Hewa Bora Airways die mauretanische Fluggesellschaft Pan African Airlines unter dem Namen "airDC" neu.[5] Nach dem Flugzeugabsturz einer Hewa-Bora-Maschine am 15. April 2008 revidierte Brussels Airlines die Zusammenarbeit.[6] Ein erneuter Versuch der Einführung der "airDC" wurde unwahrscheinlich, nachdem die ehemaligen Partner Hewa Bora und Brussels Airlines wieder in einen Konkurrenzkampf auf der Strecke Brüssel-Kinshasa getreten sind.[7]

Aufgrund des steigenden Ölpreises hat sich Brussels Airlines 2008 das Ziel gesetzt, nach neuen Möglichkeiten der Spritersparnis zu suchen. So fliegen die Flugzeuge langsamer[8] und die ohnehin unnötigen Aschenbecher wurden aus den Sitzen entfernt. Des Weiteren streicht Brussels Airlines jedes Jahr Flüge am 1. Januar, bis auf die Flüge aus und nach Afrika. Der Neujahrstag sei mit zu hohen Kosten verbunden. Ebenfalls im Jahr 2008 hat Brussels Airlines die BAe 146-200 ausgeflottet. Der letzte Flug einer dieser Maschinen war gleichzeitig auch der letzte Flug zwischen dem nun stillgelegten Flughafen Berlin-Tempelhof und Brüssel.[9]

Am 15. September 2008 kündigte die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa an, zunächst 45 Prozent der Anteile der SN Airholding zu übernehmen. Gleichzeitig erhielt die Lufthansa eine Kaufoption, um in den Jahren 2011 bis 2014 die restlichen 55 % zu erwerben. Diese Option wurde mittlerweile bis 2017 verlängert und bislang nicht ausgeübt [10]. Die Europäische Kommission hat die Transaktion am 22. Juni 2009 genehmigt.[11] Am 19. September 2008 kündigte die Star Alliance an, Brussels Airlines voraussichtlich im Dezember 2009 in ihren Verbund aufzunehmen. Die Aufnahme wurde am 11. Dezember 2008 bestätigt.[12]

Am 24. März 2009 kündigten Brussels Airlines und die Deutsche Lufthansa die Erweiterung ihrer Kooperationen an. So sollen auf den Strecken zwischen Brüssel und Frankfurt am Main, Berlin, Hamburg, Hannover, Nürnberg und Stuttgart Code-Share-Flüge durchgeführt werden. Die gegenseitige Benutzung von Flughafen-Lounges und das Sammeln von Bonusmeilen soll vereinfacht werden.[13] Mittlerweile wurden auch afrikanische Ziele einbezogen. Seit dem 1. Juli 2009 gehört Brussels Airlines zum Lufthansa-Konzern.[14] Seit dem 9. Dezember 2009 ist Brussels Airlines zudem Mitglied der Star Alliance.[15] Brussels Airlines ist auch Mitglied der Association of European Airlines.

Im Sommer 2010 wurden Medienberichte veröffentlicht, nach denen die Gründung einer neuen kongolesischen Fluglinie durch Brussels Airlines mit Hilfe der Muttergesellschaft Lufthansa und lokalen Investoren unter dem Projektnamen Korongo Airlines in Planung sei.[16]

Im Herbst 2012 musterte Brussels Airlines ihre letzten Boeing 737-400 aus.[17] Im Mai 2015 wurde nach vier Jahren ein Wetlease-Vertrag mit Austrian Airlines beendet, die eine Bombardier Dash 8Q-400 für Brussels Airlines betrieb.[18]

Im September 2016 stimmte der Aufsichtsrat der Lufthansa der vollständigen Übernahme der Brussels Airlines zu.[19]

Beförderungsklassen

Auf den meisten europäischen Flügen bietet Brussels Airlines ab dem 28. März 2009 drei verschiedene Ticketarten an[20]:

  • b.business ist die höchste Buchungsklasse (inkl. hochklassigem Catering, freien Nachbarsitzen, Zeitungen etc.) und eine erhöhte Flexibilität bei Umbuchungen
  • b.flex economy+ beinhalten den vollen Service (inkl. Catering, Zeitungen etc.) und eine erhöhte Flexibilität bei Umbuchungen
  • b.light economy ist die billige Variante, bei der normalerweise keine Verpflegung und Umbuchungen inklusive sind

Flugziele

Flugziele der Brussels Airlines

Die Fluggesellschaft fliegt vorwiegend europäische, aber auch afrikanische und asiatische Ziele vom Flughafen Brüssel-Zaventem aus an. Die afrikanischen Ziele wie Douala, Kinshasa, Lomé, Entebbe, Freetown und Dakar waren bereits bei Sabena einige der wichtigsten Ziele und werden durch Brussels Airlines fortgeführt. Seit dem 26. Oktober 2015 fliegt Brussels Airlines auch wieder den Kotoka International Airport (KIA) in Ghanas Hauptstadt Accra an.

Im D-A-CH-Raum werden Berlin-Tegel, Hamburg, Hannover, Frankfurt am Main, München und Nürnberg (ab 15. Februar 2016) in Deutschland, Wien in Österreich sowie Basel, Genf und Zürich in der Schweiz angeflogen.[21]

Brussels Airlines war eine der wenigen verbliebenen internationalen Fluggesellschaften, die den historischen Flughafen Berlin-Tempelhof noch bis fünf Tage vor seiner Schließung am 30. Oktober 2008 anflogen.

Codesharing

Brussels Airlines betreibt Codeshare-Abkommen mit folgenden Fluggesellschaften[22] (Star-Alliance-Mitglieder sind mit * gekennzeichnet):

Flotte

Airbus A320-200 der Brussels Airlines
Avro RJ100 der Brussels Airlines

Mit Stand März 2016 besteht die Flotte der Brussels Airlines aus 49 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 14,4 Jahren:[23]

Flugzeugtyp Anzahl bestellt Anmerkungen Sitzplätze[24]
(Business/Economy)
Airbus A319-100 17 4 141 (-/141)
Airbus A320-200 08 1 168 (-/168)
Airbus A330-200 03 268 (22/246)
Airbus A330-300 06 284 (30/254)
Avro RJ100 12 Ersatz durch Flugzeuge der Airbus A320-Familie bis Ende 2017 97 (-/97)
Bombardier Dash 8Q-400 02 betrieben durch Flybe 78 (-/78)
Embraer ERJ 145 01 betrieben durch bmi regional 49 (-/49)
Gesamt 49 5

Vielfliegerprogramm

Seit dem 26. Oktober 2009 ist Brussels Airlines dem Vielfliegerprogramm Miles & More unter Führung der Lufthansa angeschlossen, welches das eigene Programm Privilege ersetzt hat.[25]

Im Herbst 2015 gründete Brussels Airlines ein neues eigenes Vielfliegerprogramm Loop. Die Passagiere können entscheiden, ob sie weiterhin am Miles & More-Programm teilnehmen oder anstelle von Meilen drei Punkte im Loop-Programm für jeden bei Brussels Airlines ausgegebenen Euro erhalten wollen. Diese Punkte verfallen dabei nicht und es können bis zu fünf Personen eines gemeinsamen Haushalts zusammen Loop-Punkte sammeln.[26]

Erscheinungsbild

Der obere Teil des Flugzeugrumpfs ist weiß, der untere Teil pastellgrau lackiert, Heck und Seitenleitwerk sind dunkelblau. Auf den Seitenleitwerken ist ein aus 14 roten Punkten bestehendes b auf dunkelblauem Grund zu sehen. Eigentlich waren 13 Kugeln geplant, doch wurde eine 14. Kugel hinzugefügt, um abergläubische Fluggäste nicht zu verschrecken.[27] Im Inneren erwarten den Passagier dunkelblaue Ledersitze. Die vorher fast komplett roten Flugzeuge der Virgin Express wurden direkt umlackiert und an das neue Corporate Design angepasst. Anders hingegen die Flugzeuge der SN Brussels Airlines:

Übergangslackierung
  • Erste Variante: Das alte „Sabena-S“ wurde auf manchen Maschinen noch weiter genutzt. Es flogen nicht sofort alle alten SN Brussels Airlines Flugzeuge in den neuen Farben. Hier wurde dann nur das „SN“ am Flugzeugrumpf durch ein kleines „b“ ersetzt (siehe Bilder-Kasten rechts).

Einige BAe-146-Maschinen flogen noch bis ins Jahr 2008 in alten Farben der ersten Variante. Mittlerweile ist keine Maschine mit dem geschichtsträchtigen „S-Tail“ mehr für die Brussels Airlines im Einsatz.

  • Zweite Variante: Mittlerweile ist man dazu übergegangen, ein rotes „b“ anstelle des „Sabena-S“ auf die mittelblauen Seitenleitwerke mit der alten Lackierung zu platzieren (Stand: November 2007).[28]

Auch diese dem neuen Design auf den ersten Blick sehr ähnliche Übergangslackierung hat noch eine orangefarbige Seitenlinie der alten SN-Lackierung und einen nicht komplett grau ausgefüllten Rumpf.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Brussels Airlines – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. brusselsairlines.com - Company - Organisation - Shareholders (englisch) 5. März 2015
  2. a b Factsheet Brussels Airlines (Star Alliance) 2014, abgerufen 26. September 2014
  3. brusselsairlines.com: All-time record for Brussels Airlines in 2015 (englisch), abgerufen am 12. Januar 2016
  4. europolitan.de - Lufthansa prüft Übernahme der belgischen Fluggesellschaft Brussels Airlines (29. April 2008)
  5. touristikpresse.net - airDC: Eine neue Airline am kongolesischen Himmel (2. November 2007)
  6. aero.de - Brussels Airlines prüft Partnerschaft mit Hewa Bora (16. April 2008)
  7. rtbf.be - Hewa Bora reprend ses vols Kinshasa-Bruxelles après une pause de deux ans (französisch, 30. Mai 2009)
  8. Der Spiegel - Bye-bye, Billigflieger (23. Mai 2008)
  9. YouTube - Last international flight Tempelhof (5. November 2008)
  10. http://aviationweek.com/awin-featured-story/lufthansa-brussels-airlines-deepen-relationship-0
  11. Europäische Kommission - Fusionskontrolle: Kommission knüpft Genehmigung der Übernahme von SN Brussels Airlines durch Lufthansa an Bedingungen (22. Juni 2009)
  12. staralliance.com - BRUSSELS AIRLINES TO JOIN STAR ALLIANCE (11. Dezember 2008)
  13. konzern.lufthansa.com - Lufthansa und Brussels Airlines bauen Partnerschaft aus (24. März 2009)
  14. konzern.lufthansa.com (30. Juni 2009, nicht mehr abrufbar)
  15. konzern.lufthansa.com (16. Dezember 2009, nicht mehr abrufbar)
  16. aero.de - Brussels treibt Airlinegründung in Zentralafrika voran (13. Juli 2010)
  17. ch-aviation Brussels Airlines, abgerufen am 22. Dezember 2015
  18. austrianaviation.net - AUA beendet Wetlease an Brussels abgerufen am 19. Mai 2015
  19. Radikalkur bei Air Berlin, NZZ, 29. September 2016
  20. brusselsairlines.com - Reiseklassen abgerufen am 24. April 2015
  21. brusselsairlines.com - Reiseziele abgerufen am 24. April 2015
  22. brusselsairlines.com - Partner Airlines (englisch) abgerufen am 24. April 2015
  23. Brussels Airlines Fleet Details and History. In: www.planespotters.net. Abgerufen am 23. März 2016.
  24. brusselsairlines.com - Fleet (englisch) abgerufen am 26. September 2014
  25. brusselsairlines.com - Brussels Airlines passengers earn Miles & More points as from today, 26. Oktober 2009
  26. Brussels Airlines bringt innovatives Treueprogramm, abgerufen am 21. Oktober 2015
  27. Der Standard - Aberglaube verändert Logo (21. Dezember 2006)
  28. flugzeugbilder.de - Bild einer Maschine mit Übergangslackierung (18. November 2007)
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