VW Scirocco III

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Volkswagen
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Bild
VW Scirocco (2008–2014)
Scirocco (Typ 13)

Verkaufsbezeichnung: Scirocco
Produktionszeitraum: 2008–2017
Klasse: Kompaktklasse
Karosserieversionen: Kombicoupé
Motoren: Ottomotoren:
1,4–2,0 Liter
(90–206 kW)
Dieselmotoren:
2,0 Liter
(103–135 kW)
Länge: 4256 mm
Breite: 1810 mm
Höhe: 1398–1406 mm
Radstand: 2578 mm
Leergewicht: 1280–1439 kg

Vorgängermodell VW Scirocco II
Sterne im Euro-NCAP-Crashtest[1] 5 Crashtest-Sterne

Der VW Scirocco III ist ein 2+2-sitziges Kombicoupé mit Frontantrieb, das erstmals im Frühjahr 2008 auf dem Automobilsalon Genf der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, seit August 2008 erhältlich war und auf der Plattform des VW Golf VI basierte. Die VW-interne Bezeichnung ist „Typ 13“. Er wurde – wie auch der VW Eos – von Volkswagen Autoeuropa in Palmela in Portugal produziert, wo der VW Sharan, der Seat Alhambra und der VW T-Roc gebaut werden.

Während die Produktion der Scirocco-Baureihen I und II nahtlos ineinander überging, kam die Baureihe III erst 16 Jahre nach Auslaufen des Typs II (1992) auf den Markt. Der Scirocco III wurde von der Zeitschrift Top Gear Magazine zum „Car of the Year 2008“ (Auto des Jahres 2008) gewählt. Die Produktion endete mit dem Modelljahr 2017.

Modellgeschichte

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Die dritte Generation des Scirocco wurde erstmals in seiner heutigen Form zunächst als Designstudie und Konzeptfahrzeug mit dem Namen VW Iroc am 24. August 2006 in Berlin präsentiert.

Der Name „Iroc“ sollte die Beziehung zum Namen des „ScIrocco“ herstellen. Die meisten äußeren Designelemente und Merkmale der Karosserie wurden in die Serienversion übernommen. Sie stammen von dem ehemaligen VW-Designer Murat Günak, der unter anderem bei der Gestaltung des VW Golf V, des VW Eos und des VW Tiguan ebenfalls federführend war.

Die Gestaltung der Karosseriefront des Scirocco fällt unter anderem durch die großen Lufteinlässe an der Frontstoßstange, die markante Wabenstruktur am Lufteinlassgitter und die Silhouette der Motorhaube auf – zusammen mit den schwarzen Kühlerschutzlamellen (beim „R“-Modell sind diese schwarz lackiert) verleiht sie dem Sportcoupé einen sogenannten „bösen Blick“.[2][3] Verstärkt wird dieser Eindruck durch die nahtlos in die Lamellen des Kühlergrills übergehenden Gehäuse der Scheinwerfer. Das Volkswagen-Emblem ist flach in die Motorhaube eingelassen. Die Seitenlinie steigt an, während die Dachlinie nach hinten abfällt.

Die Karosserie des Scirocco ist zum Schutz vor Korrosion verzinkt und so weitestgehend vor Rost geschützt. Die Heckklappe kann jedoch durchaus Rostansatz zeigen.[4]

Technisch basiert der Scirocco der dritten Generation auf der von VW mit dem Golf V eingeführten PQ35-Plattform mit Quermotor, die unter anderem auch beim Golf VI verwendet wird.[5] Die Innenausstattung des neuen Scirocco wurde aus Kostengründen fast unverändert aus dem VW Eos übernommen und mit Alu-Look-Elementen aufgewertet.[6] Der Luftwiderstandsbeiwert Cwbeträgt 0,34. Das Kofferraumvolumen liegt zwischen 312 und 1006 Litern bei umgeklappter Rücksitzlehne.

Serienmäßig sind unter anderem 17"-Leichtmetallräder, Lederlenkrad und -Handbremshebel, höhenverstellbare Sportsitze, elektrische Fensterheber, Klimaanlage, Bremsassistent, sechs Airbags, geschwindigkeitsabhängige Servolenkung und Fahrdynamikregelung (ESP). Das ESP lässt sich zwar scheinbar über eine Taste deaktivieren, bleibt aber trotzdem im Hintergrund weiter in einem anderen sportlicheren Modus aktiviert.[7]

Besonderheiten sind unter anderem die hintere Sportsitzbank mit Einzelsitzcharakter und Integralkopfstützen, die auch serienmäßig umlegbar sind, sowie die verdeckte B-Säule, die das Fahrzeug gestreckter und sportlicher aussehen lassen soll.

Der auf Wunsch lieferbare ParkPilot warnt beim Einparken mit akustischen Signalen vor Hindernissen: Je näher das Fahrzeug einem Hindernis kommt, desto höher wird die Tonfrequenz. Zusätzlich zu akustischen Signalen wird auf dem Radiodisplay das Bild der Rückfahrkamera „Rear Assist“ realitätsgetreu wiedergegeben. Die freie Sicht hinter das Fahrzeug ermöglicht somit einfaches Einparken trotz breiter C-Säulen und kleinen hinteren Fenstern. Dank der hochauflösenden und detaillierten Darstellung können selbst kleine Hindernisse wie etwa Bordsteinkanten deutlich erkannt werden (beides aufpreispflichtige Sonderausstattung).

Modellvarianten

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  • Scirocco „Sport“ („Basisversion“)
    Seit 08/2008. Mit 103 kW (140 PS) starken TDI-Dieselmotor und seit Frühjahr 2009 auch mit 125 kW (170 PS) lieferbar.
  • Scirocco „Collectors Edition“
    Seit Dez. 2008/Jan. 2009. Limitierte Sonderserie mit 100 Stück, Lackierung in „Oryx White“, weiße Leder-Ausstattung in „Berry White“, dem Sondermodell vorbehaltene 19-Zoll-Leichtmetallräder mit polierter Oberfläche, Radio-Navigationssystem, dem elektrischen Panorama-Ausstelldach und Xenon-Scheinwerfern. Nur mit 147 kW (200 PS) leistenden TSI-Motor erhältlich.
  • Scirocco „R Facelift“
    Seit Mitte 2014 hat das Topmodell eine Facelift Variante mit Sonderausstattung im Vergleich zum "R" Vorgänger. Als Antrieb dient der Zweiliter-TSI-Motor mit 206 kW (280 PS) und 360 Nm.
  • Scirocco „R“
    Seit Ende Oktober 2009 das Topmodell der Reihe. Spezielle Sonderausstattung im Vergleich zum Serienmodell, für die R-Edition abgestimmt. Als Antrieb dient der Zweiliter-TSI-Motor mit 195 kW (265 PS) und 350 Nm.
  • Scirocco „Blue Motion“:
    Vorstellung auf der IAA 2009. Mit spezieller Abgastechnik, Getriebe und Motorabstimmung führen zu besseren Verbrauchswerten.
  • Scirocco „TEAM“
    Seit Januar 2010. Spezielle Sonderausstattung mit Radio-Navigationssystem, Klimaanlage, Geschwindigkeitsregelanlage, Multifunktions-Lederlenkrad sowie ein Preisvorteil gegenüber einem vergleichbaren Basismodell.
  • Scirocco „EDITION“:
    Seit Oktober 2010. Spezielle Ausstattungsfeatures im Vergleich zum Serienmodell, kein Preisunterschied gegenüber dem vergleichbaren Basismodell.
  • Scirocco „MATCH“
    Seit November 2011. Erweiterte Ausstattung im Rahmen der Match-Aktion von Volkswagen mit speziellen optionalen Ausstattungspaketen wie „Design-Paket“ und „Match-Plus-Paket“ sowie spezieller Sitzbezüge in einer Stoff-Leder-Kombination, deutlicher Preisvorteil gegenüber vergleichbar ausgestatteten Basismodellen.
  • Scirocco „LIFE“[8]
    Seit Dezember 2012. Löst das Sondermodell „MATCH“ ab, Leichtmetallräder „Spokane“ 8J × 17, Bi-Xenon-Scheinwerfer, Dekoreinlagen „Elliptic für Instrumententafel“, Einstiegsleisten in Aluminium mit Schriftzug „LIFE“, ParkPilot, Climatronic, Radio RCD 310, Seitenscheiben hinten und Heckscheibe abgedunkelt (zu 65 % lichtabsorbierend), Winterpaket, MFA plus und optionales „LIFE-Plus-Paket“.
  • Scirocco „GTS“ (2012–2015)
    Ab Herbst 2012 bis April 2015. Der GTS ist eine "Hommage" an den Scirocco II GTS von 1982. Schwarz-rote Streifenbeklebung auf dem Dach sowie auf Front- und Gepäckraumklappe, Leichtmetallräder "Thunder" 8 J × 18 in Schwarz (Oberfläche glanzgedreht), Seitenschwellerverbreiterungen in Wagenfarbe im "R"-Styling, Dekoreinlagen "Black Peak" für Instrumententafel, Schalthebelknauf in Golfball-Optik, Radio/CD "RCD 310", elektrisches Panorama-Ausstelldach.
  • Scirocco „GTS“ (2015–2017)
    Ab Mai 2015 (Modelljahr 2016) bis zuletzt. Der GTS (facelift) erhält eine neue Ausstattungsvariante. Der Motor 2,0 Liter 162 kW (220 PS) TSI ist nur noch für diese Variante erhältlich. Die Streifenbeklebung auf dem Dach sowie auf Front- und Gepäckraumklappe ist optional, Leichtmetallräder "Norwich" (18 Zoll) in schwarz/silber (Oberfläche glanzgedreht), rot lackierte Bremssättel, weiterhin Seitenschwellerverbreiterungen in Wagenfarbe im "R"-Styling, exklusives GTS-Interieur mit schwarzen Ausstattungsfeatures, roten Nähten und Golfball-Schaltknauf, Radio/CD "Composition Colour", optional elektrisches Panorama-Ausstelldach.
  • Scirocco „CLUB“
    Juni – Oktober 2015, auffällige Farben (z. B. Brightyellow perlmutteffect), Sonderausstattung zum "standard" Scirocco, abgesetzte Nähte in Wagenfarbe an Sitzen und Lenkrad, 122–180 PS Motorvarianten.
  • Scirocco „ALLSTAR“
    Seit Dezember 2015.
  • Scirocco „SOUND“
    Seit Dezember 2016.

Im April 2014 wurde der Scirocco einem Facelift unterzogen.[9]

Äußerlich ist er an der modifizierten Front sowie überarbeiteten Heckleuchten zu erkennen. Zudem wurde die gesamte Motorenpalette auf mehr Leistung sowie Effizienz ausgerichtet.

Das VW-Logo am Heck dient nun ähnlich wie beim Schwestermodell Golf 6 zum Öffnen des Kofferraumes.

Im Sommer 2017 wurde die Produktion mit dem Modelljahr 2017 eingestellt, ein Nachfolgemodell ist seither nicht erschienen.

Der VW Scirocco erreichte beim Euro-NCAP-Crashtest im Jahre 2009 fünf Sterne.[1] Weiterhin hat der Scirocco serienmäßig ein umfangreiches Airbagsystem: Je ein Airbag für Fahrer und Beifahrer mit Beifahrerairbag-Deaktivierung, ein Kopfairbagsystem für die Passagiere beider Sitzreihen sowie Seitenairbags vorn. Die Airbags werden über Crashsensoren ausgelöst: Wird ein Aufprall registriert, zündet das Airbagsteuergerät den Gasgenerator, der die Airbags innerhalb von 30 bis 40 Millisekunden füllt.

Das ebenfalls serienmäßige Elektronische Stabilisierungsprogramm (ESP) hilft in kritischen Fahrsituationen, ein Ausbrechen des Fahrzeugs zu verhindern, indem es gezielt in das Brems- und Motormanagement eingreift. Somit erreicht das Fahrzeug auch in kritischen Situationen maximale Richtungsstabilität. Das System kann bei Bedarf auch abgeschaltet werden, wobei es zur Sicherheit in einem verschärften und sportlicheren Modus trotzdem noch im Hintergrund aktiviert bleibt.[7]

Dank des serienmäßigen „Berganfahrassistenten“ kann auch an stärkeren Steigungen ganz bequem und sicher angefahren werden.

Gegen Aufpreis ist des Weiteren ein System verfügbar, das aufkommende Müdigkeitserscheinungen beim Fahrer unter anderem mit einem Abweichen vom normalen Lenkverhalten registriert und über optische und akustische Signale empfiehlt, eine Pause einzulegen.

Die ebenfalls aufpreispflichtige Diebstahlwarnanlage „Plus“ verfügt im Innenleuchten-Modul des Dachhimmels über eine Innenraumüberwachung inklusive elektronischer Wegfahrsperre und Abschleppschutz.

Für den Scirocco III waren zunächst nur zwei Ottomotoren lieferbar, nämlich ein 1,4-Liter-TSI mit 118 kW (160 PS) und der 2,0-Liter-TSI (Motor aus Golf 5 GTI) mit 147 kW (200 PS). Die Kombination aus Benzin-Direkteinspritzung (TSI) und intelligenter Motoraufladung lässt die Benzinmotoren mit TSI-Technologie besonders effektiv arbeiten. Damit sollen sie Vorteile wie hohe Leistung und geringen Verbrauch kombiniert sein. Außerdem basieren diese neueren TSI-Motoren von VW auf einer neuen Grundkonstruktion, deren Nockenwellen über eine Steuerkette statt eines Zahnriemens angetrieben werden und die eine Ölpumpe mit geregeltem Volumenstrom haben.

Der 1,4-Liter-TSI-Motor ist doppelt aufgeladen („Twincharger“) – bei niedrigen Drehzahlen sorgt ein Kompressor für Druck und bei höheren ein Turbolader. Dieses Ladesystem ist bisher außer in Schiffsantrieben nicht weit verbreitet. Damit leistet der Motor 118 kW (160 PS) und erreicht ein Drehmoment von 240 Nm, das bereits ab 1500/min verfügbar ist und bis 4500/min konstant bleibt. Deshalb hängt der 1,4-Liter-TSI laut Auto Bild „beeindruckend souverän am Gas und lässt sich ruckfrei schon aus niedrigsten Drehzahlregionen beschleunigen.“[6]

Die Funktionsweise des von VW „Twincharger“ genannten Systems: Der geregelte Ladedruck des Kompressors steht ab der Leerlaufdrehzahl des Motors zur Verfügung, bis ab etwa 2000/min ein Abgasturbolader die Aufladung des Motors unterstützt, um ab etwa 3500/min den Ladedruck vollständig zu übernehmen. Der Kompressor wird dann über eine Magnetkupplung abgeschaltet.

Mit dieser Technik entfallen die größten Nachteile der beiden Lader:

  • Das „Turboloch“ des Abgasturboladers wird durch den Kompressor überbrückt.
  • Der Kompressor wird bei höheren Drehzahlen von der Kurbelwelle getrennt und entzieht dem Motor somit keine Leistung mehr.

In ähnlicher Form wurde diese kombinierte Aufladung eines Ottomotors durch Kompressor und Turbolader bereits in den 1980er-Jahren in den 200 Serienfahrzeugen des Gruppe-B-Rallyefahrzeuges Lancia Delta S4 eingesetzt.

Im Herbst 2008 folgte als Einstiegsmodell noch der 1,4-Liter-TSI und mit 90 kW (122 PS) Leistung bei einfacher Turboaufladung. Eine zusätzliche Besonderheit dieses Motors ist der in das Saugrohr integrierte Ladeluftkühler. Ebenso wurde der Motorblock den Leistungsverhältnissen angepasst und leichter gemacht.

Beim 2,0-Liter-TSI lädt ein einzelner Turbolader den Motor auf.

Seit Ende 2009 gibt es den 2,0-Liter-TSI-Motor – wie bereits im Golf VI – mit nun 155 kW (211 PS) anstatt mit vorher 147 kW (200 PS). Ab 2014 gab es den 2.0 TSI auch mit 132 kW (179 PS). Die Motoren sind die Weiterentwicklung des 1,8-Liter-TSI aus der EA888-Motorenreihe.

Ebenfalls Ende 2009 erschien ein sportlicheres Modell namens Scirocco R, das auf dem VW Scirocco GT24 basiert und mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe oder wahlweise mit dem 6-Gang-DSG ausgestattet ist. Der Motor für das „R“-Modell stammt aus dem Audi-S3 und ist aus der Motorenreihe EA113. Er leistet 195 kW (265 PS) und hat ein Drehmoment von 350 Nm bei 2500 bis 5000/min.

Außerdem wurde dieses Modell des Scirocco unter anderem mit einem Karosserie-Body-Kit und anderen Aluminiumrädern ausgestattet, um es von den üblichen Modellen zu unterscheiden. Der Scirocco R hat deshalb unter anderem spezielle R-Line-Stoßfänger vorn und hinten. Außerdem kennzeichnen die verbreiterten Seitenschweller, der Heckspoiler in Wagenfarbe, abgedunkelte Rückleuchten und ein schwarz genarbter Diffusor am Heck diese Ausstattungslinie.

Der 2-Liter-TDI-Dieselmotor mit 103 kW (140 PS) ist seit Herbst 2008 verfügbar. Der TDI-Dieselmotor mit Common-Rail-Einspritzung hat laut VW den für kleine Dieselmotoren höchsten derzeit erzielbaren Wirkungsgrad von bis zu 45 Prozent. Er soll Sparsamkeit mit Durchzugskraft und Laufruhe vereinen.

Seit dem Mai 2009 ist zusätzlich auch noch der 2-Liter-TDI-Dieselmotor mit 125 kW (170 PS) erhältlich.[10]

Im Januar 2013 ist der 2-Liter-TDI Motor mit 170 PS (125 kW) gegen den 177 PS (130 kW) starken Motor ausgetauscht worden. Dieser war unter anderem im Audi A4 eingebaut.[11]

Der Scirocco ist auf Wunsch auch mit BlueMotion lieferbar, um Kraftstoff zu sparen und den Schadstoffausstoß zu vermindern. Der 1,4-Liter-TSI-Motor, der 2,0-Liter-TDI-Motor und das Doppelkupplungsgetriebe DSG von Volkswagen bilden die Basis. Zusammen mit einer Reihe von kraftstoffsparenden Einrichtungen wie dem Start-Stopp-System oder der Bremsenergie-Rückgewinnung (Rekuperation) helfen sie im Scirocco mit „BlueMotion Technology“, den Verbrauch und die CO2-Emissionen zu reduzieren.

Alle Motoren sind serienmäßig mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe kombiniert. Wahlweise ist bei den Ottomotoren mit 147 kW oder 155 kW und dem Dieselmotor ein Sechsgang-Direktschaltgetriebe (DSG) mit Lenkradschaltwippen erhältlich; der 1,4-Liter-TSI mit 118 kW (160 PS) ist mit einem Siebengang-Direktschaltgetriebe lieferbar.

Das Doppelkupplungsgetriebe – von Volkswagen DSG genannt – wechselt automatisch in wenigen Hundertstelsekunden nahezu unmerklich und ohne Zugkraftunterbrechung in den bereits vorgewählten nächsten Gang. Das sportliche Beschleunigen geschieht so wegen der kurzen Schaltzeiten und dem direkten Ansprechen messbar gleich schnell wie bei einem Schaltgetriebe, nur das Kuppeln entfällt. Das DSG lässt sich sowohl als Automatikgetriebe nutzen als auch über Schaltwippen am Lenkrad schalten. Es ist nicht nur dynamischer zu fahren als ein herkömmliches Automatikgetriebe, sondern hilft durch seine Effizienz im Vergleich dazu auch Kraftstoff zu sparen.

Die Vorderachse mit MacPherson-Federbeinen und Dreiecksquerlenkern hat durch die Verwendung hochfester Materialien ein besonders niedriges Gewicht und braucht nur wenig Platz. Hinten ist eine Vierlenkerachse eingebaut. Die Spurweite vorn/hinten ist 1533/1561 mm bzw. 1569/1575 mm beim R-Modell.

Die Gewichtsverteilung vorne/hinten ist mit 65 zu 35 Prozent angegeben.

Der Scirocco ist gegen Aufpreis mit „Dynamic Chassis Control“ lieferbar – dreifach verstellbare Stoßdämpfer, die sich der jeweiligen Fahrsituation anpassen lassen; innerhalb von Millisekunden stellt sich automatisch jeder Dämpfer individuell auf die Fahrbahn und die Fahrsituation ein. Man hat dabei die Wahl zwischen den Einstellungen SPORT, NORMAL und COMFORT. In der Einstellung SPORT wird zusätzlich die Lenkungs-Charakteristik an eine sportliche Fahrweise angepasst.

Technische Daten

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VW Scirocco III (2008–2014)

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Scirocco III 1.4 TSI 1.4 TSI 2.0 TSI R 2.0 TSI 2.0 TDI (DPF)
Bauzeitraum 07/2008–04/2014 07/2008–10/2009 10/2009–04/2014 10/2009–04/2014 07/2008–04/2014 05/2009–12/2012 01/2013–04/2014
Motorkennbuchstaben CAXA CAVD CAWB CCZB CDLA CBDB, CFHC CBBB, CFGB CFGC
Motorbaureihe VW EA111 VW EA888 VW EA113 VW EA189
Motortyp Vierzylinder-Ottomotor in Reihenbauart, Direkteinspritzung Vierzylinder-Dieselmotor in Reihenbauart, Common-Rail-Einspritzung
Motoraufladung Turbolader Turbolader, Kompressor Turbolader
Hubraum 1390 cm³ 1984 cm³ 1968 cm³
max. Leistung
bei min−1
90 kW (122 PS)/
5000
118 kW (160 PS)/
5800
147 kW (200 PS)/
5100–6000
155 kW (211 PS)/
5300–6200
195 kW (265 PS)/
6000
103 kW (140 PS)/
4000
125 kW (170 PS)/
4200
130 kW (177 PS)/
4200
max. Drehmoment bei min−1 200 Nm/1500–4000 240 Nm/1500–4500 280 Nm/1700–5000 280 Nm/1700–5200 350 Nm/2500–5000 320 Nm/1750–2500 350 Nm/1750–2500 380 Nm/1750–2500
Antriebsart, serienmäßig Frontantrieb
Getriebe, serienmäßig 6-Gang-Schaltgetriebe
Getriebe, optional 7-Gang-DSG (DQ200) 6-Gang-DSG (DQ250)
Leergewicht 1319 kg 1346 kg [1360 kg] 1373 kg [1393 kg] 1419 kg [1439 kg] 1379 kg [1395 kg] 1395 kg [1421 kg] 1374 kg [1393 kg]
Beschleunigung
0–100 km/h
9,7 s 8,0 s 7,2 s [7,1 s] 6,9 s 6,0 s [5,8 s] 9,3 s 8,1 s 7,9 s
Höchstgeschwindigkeit 200 km/h 218 km/h 235 km/h 240 km/h [238 km/h] 250 km/h (abgeregelt) 207 km/h [205 km/h] 222 km/h [220 km/h] 223 km/h [220 km/h]
Kraftstoffverbrauch
auf 100 km (kombiniert)
6,0–6,4 l Super 6,6 l Super
[6,3 l Super]
7,6 l Super 7,4 l Super
[7,5 l Super]
8,1 l Super
[8,0 l Super]
4,5–4,8 l Diesel
[4,9–5,3 l Diesel]
5,3 l Diesel
[5,6 l Diesel]
5,1 l Diesel
[5,5 l Diesel]
CO2-Emission 139–149 g/km 154 g/km
[147 g/km]
179 g/km 172 g/km
[174 g/km]
189 g/km [187 g/km] 123–127 g/km [129–139 g/km] 139 g/km [147 g/km] 134 g/km [144 g/km]
Abgasnorm Euro 5 Euro 4 Euro 5
Werte in eckigen Klammern gelten für Modelle mit Doppelkupplungsgetriebe (DSG)

VW Scirocco III (2014–2017)

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Scirocco III 1.4 TSI BMT 2.0 TSI BMT 2.0 TSI BMT R 2.0 TSI 2.0 TDI (DPF) BMT
Bauzeitraum 04/2014–09/2017 04/2014–09/2017 06/2014–09/2017 05/2014–03/2017 04/2014–09/2017 06/2014–09/2017
Motorkennbuchstaben CZCA CULA CULC CDLK CUUB CUWA
Motorbaureihe VW EA211 VW EA888 VW EA113 VW EA288
Motortyp Vierzylinder-Ottomotor in Reihenbauart, Direkteinspritzung Vierzylinder-Dieselmotor in Reihenbauart, Common-Rail-Einspritzung
Motoraufladung Turbolader
Hubraum 1395 cm³ 1984 cm³ 1968 cm³
max. Leistung bei min−1 92 kW (125 PS)/5000–6000 132 kW (180 PS)/4200–6200 162 kW (220 PS)/4500–6200 206 kW (280 PS)/6000 110 kW (150 PS)/3500–4000 135 kW (184 PS)/3500–4000
max. Drehmoment bei min−1 200 Nm/1400–4000 280 Nm/1250–4400 350 Nm/1500–4400 350 Nm/2500–5000 320 Nm/1750–3000 380 Nm/1750–3250
Antriebsart, serienmäßig Frontantrieb
Getriebe, serienmäßig 6-Gang-Schaltgetriebe
Getriebe, optional 6-Gang-DSG (DQ250)
Leergewicht 1280 kg 1346 [1387] kg 1369 [1394] kg 1426 [1450] kg 1375 [1395] kg 1395 [1418] kg
Beschleunigung 0–100 km/h 9,3 s 7,4 [7,4] s 6,5 [6,5] s 5,7 [5,5] s 8,6 [8,6] s 7,5 [7,5] s
Höchstgeschwindigkeit 203 km/h 227 [225] km/h 246 [242] km/h 250 km/h (abgeregelt) 215 [213] km/h 230 [228] km/h
Kraftstoffverbrauch
auf 100 km (kombiniert)
5,4 l Super 6,0 [6,4] l Super 6,0 [6,4] l Super 8,0 [7,9] l Super 4,2 [4,5] l Diesel 4,4 [4,8] l Diesel
CO2-Emission 125 g/km 139 [148] g/km 139 [148] g/km 187 [185] g/km 109 [119] g/km 115 [125] g/km
Abgasnorm Euro 6
Werte in eckigen Klammern gelten für Modelle mit Doppelkupplungsgetriebe (DSG)

Produktionszahlen Scirocco III

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Gesamtproduktion 272.436 Fahrzeuge von 2008 bis 2017

[12][13][14][15][16]

Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Summe
20.442 47.277 45.230 42.481 33.620 23.400 23.573 16.251 11.963 8.199 272.436

Zulassungszahlen

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Zwischen 2008 und 2018 sind in der Bundesrepublik insgesamt 53.186 Scirocco der dritten Generation neu zugelassen worden. Mit 16.162 Einheiten war 2009 das erfolgreichste Verkaufsjahr.

Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2008 setzte VW drei 239 kW (325 PS) und 320 Nm starke Scirocco GT24 – die Rennversion des neuen Scirocco – ein. Im Feld der über 200 Fahrzeuge wurden Rang 11 und 15 im Gesamtklassement erzielt, jeweils mit Hans-Joachim Stuck neben anderen am Steuer.[18] 2009 erzielte der bestplatzierte VW Scirocco GT24 Rang 15, gefolgt von den Teamkollegen im erstmals gestarteten VW Scirocco GT24-CNG (Erdgasantrieb) auf Rang 17, welcher gleichzeitig den Sieg in der Klasse „Alternative Kraftstoffe“ einfuhr.

Des Weiteren wurde von 2010 bis 2014 ein Markenpokal unter dem Titel Volkswagen Scirocco R-Cup ausgetragen.

  • Claudia Böhler: Aufregend vernünftig. Der Volkswagen Scirocco 1974–1992. aus der Reihe: Modellgeschichten – Schriftenreihe der Historischen Kommunikation der Volkswagen Aktiengesellschaft, Wolfsburg 2008, ISBN 978-3-935112-33-8, volkswagenag.com (PDF; 3,89 MB)
  • Fuths, Peitzmeier: Scirocco – Comeback einer Legende. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-7688-2543-6.
Commons: Volkswagen Scirocco III – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Wertung beim Euro-NCAP-Crashtest
  2. focus.de
  3. focus.de
  4. welt.de
  5. autoaid.de
  6. a b autobild.de
  7. a b auto.freenet.de
  8. michaelneuhaus.de
  9. Facelift für VW Scirocco
  10. VW erweitert Motorenpalette des Scirocco mit 125 kW TDI@1@2Vorlage:Toter Link/www.atzonline.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11. autozeitung.de
  12. VW: Geschäftsbericht Seite 95. Abgerufen am 14. Juli 2022.
  13. VW: Geschäftsbericht 2011 Seite 117. Abgerufen am 14. Juli 2022.
  14. VW: Geschäftsbericht 2013 Seite 57. Abgerufen am 14. Juli 2022.
  15. VW: Geschäftsbericht 2015 Seite 57. Abgerufen am 14. Juli 2022.
  16. VW: Geschäftsbericht 2017 Seite 29. Abgerufen am 14. Juli 2022.
  17. Neuzulassungen von Personenkraftwagen nach Marken und Modellreihen. In: Kraftfahrt-Bundesamt. Abgerufen am 23. Januar 2023. Jahr 2008, Jahr 2009, Jahr 2010, Jahr 2011, Jahr 2012, Jahr 2013, Jahr 2014, Jahr 2015, Jahr 2016, Jahr 2017, Jahr 2018
  18. Offizielle Gesamtergebnis-Liste des 36. ADAC Zurich 24h Rennen (Memento des Originals vom 5. Juni 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/adac.24h-rennen.de (PDF; 182 kB)