Bundesheer

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Österreichisches Bundesheer
Bundesheer
Führung
Oberbefehlshaber
de jure:
Bundespräsident
Alexander Van der Bellen
Oberbefehlshaber de facto: Bundesministerin für Landesverteidigung
Verteidigungsministerin: Klaudia Tanner
Militärischer Befehlshaber: Chef des Generalstabes General Robert Brieger
Militärische Führung: Bundesministerium für Landesverteidigung
Sitz des Hauptquartiers: Bernardis-Schmid-Kaserne, Wien
Militärische Stärke
Aktive Soldaten: 14.000 Berufssoldaten (ausgenommen Grundwehrdiener)
25.000 Angehörige der Miliz (2021)[1]
Reservisten: 945.000 Reservestand
Wehrpflicht: 6 Monate für alle männlichen Staatsbürger
Wehrtaugliche Bevölkerung: ~1.000.000
Wehrtauglichkeitsalter: 17.–50. Lebensjahr
bis 65. Lebensjahr bei Offizieren, Unteroffizieren sowie Spezialkräften
Anteil Soldaten an Gesamtbevölkerung: ~0,63 %
Haushalt
Militärbudget: 2.713,1 Mio. Euro (2022)[2]
Anteil am Bruttoinlandsprodukt: 0,60 % (2018)[3]
Geschichte
Gründung: 15. Mai 1955
Faktische Gründung: 18. März 1920

Das Bundesheer ist das Militär der Republik Österreich. Ihm obliegt gemäß Art. 79 Abs. 1 Bundes-Verfassungsgesetz die militärische Landesverteidigung und es ist nach den Grundsätzen eines Milizsystems einzurichten.[4] Das Bundesheer verfügt über etwa 14.000 Berufssoldaten – davon 672 Frauen[5], weiters rund 25.000 Soldaten der Miliz. Dazu kommen etwa 8.000 Zivilbedienstete.[1] Ergänzend werden jährlich rund 18.000 Grundwehrdiener im Rahmen eines sechsmonatigen Wehrdienstes ausgebildet (Stand: 2020).[6] Zur Ausrüstung gehören rund 8.000 Fahrzeuge (davon ca. 700 Panzer), ca. 110 Luftfahrzeuge und mindestens 80 Wasserfahrzeuge[7].

Der Oberbefehl über das Bundesheer obliegt dem Bundespräsidenten, der Verfügungsbefehl dem zuständigen Bundesminister. Derzeitige Bundesministerin für Landesverteidigung ist Klaudia Tanner. Chef des Generalstabes ist General Robert Brieger.

Das Bundesheer der Ersten Republik bestand 1920–1938. Sein von der Regierung Dollfuß angeordneter Einsatz im Bürgerkrieg 1934 führte in der Zweiten Republik zu jahrzehntelanger Distanz der Sozialdemokraten als Regierungspartei gegenüber dem 1955 wieder aufgestellten Bundesheer.

Das Heer hat seit 1955 mehrere militärische Einsätze zum unmittelbaren Schutz der Grenzen absolviert (Ungarn 1956, Tschechoslowakei 1968, Jugoslawien 1991). Seit 1960 ist das Heer an Auslandseinsätzen unter UN-Mandat beteiligt, seit 1995 Teilnehmer an der Partnerschaft für den Frieden der NATO.

Seinen personellen Höchststand erreichte das Bundesheer in der Raumverteidigungsära 1987 mit 14 höheren Kommanden, 7 Brigadekommanden, 34 Regimentern, 158 Bataillonen sowie 943 Einheiten. Um das Bundesheer an die Anforderungen der kommenden Jahre anzupassen, wurde vom damaligen Bundesminister, Günther Platter, eine Reformkommission eingesetzt, deren Bericht Mitte Juni 2004 an den Minister übergeben wurde. Die Heeresreform wurde aus Geldmangel jedoch nur zum Teil umgesetzt.[8]

Die Flüchtlingskrise in Europa ab 2015 führte hingegen zu einem Umdenken in der Politik, sodass Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil die Bundesheerreform 2016 präsentieren konnte, die zu einer massiven Aufstockung von Kaderpräsenzeinheiten[9] führen sollte und das Bundesheer neu gliederte[10].

Im Jahr 2019 trat die aktuelle Heeresgliederung in Kraft. Nach dem Kommando Streitkräfte in Graz und Salzburg[11] wurde in Wien das Kommando Streitkräftebasis[12] aufgestellt.

Geschichte des Bundesheeres

Vorgeschichte

Das Bundesheer ging aus der Bewaffneten Macht oder Wehrmacht (das Militär der Österreich-Ungarischen Doppelmonarchie) hervor. Sie bestand aus der Gemeinsamen Armee, den österreichisch-ungarischen Landstreitkräften, der k.k. Landwehr und der k.u. Landwehr.

Bundesheer 1920–1938

Das Bundesheer war von 1920 bis 1934 die Streitmacht der Ersten Republik Österreich und anschließend bis 1938 das Heer des Bundesstaates Österreich, inoffiziell auch als Ständestaat bezeichnet. Die Verbände des Bundesheeres wurden nach dem „Anschluss“ in die Wehrmacht integriert, wo sie insbesondere die Gebirgstruppen verstärkten.

Vorgeschichte 1945–1955

Heeresamt 1945

Österreich verfügte nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur zunächst über kein eigenes Militär, da das Land von alliierten Streitkräften besetzt war (siehe: Besetztes Nachkriegsösterreich). Bereits am 27. April 1945 wurde jedoch von der Regierung Renner in der Renner selbst unterstehenden Staatskanzlei das Heeresamt unter der Leitung des sozialdemokratischen Unterstaatssekretärs Oberstleutnant Franz Winterer[13] errichtet. Das Heeresamt sollte einerseits die deutsche Wehrmacht auf österreichischem Staatsgebiet demobilisieren, andererseits aber auch die ersten Vorbereitungen zur Aufstellung eigener Streitkräfte der Republik treffen.

In den folgenden Monaten wurde das Amt, das im ehemaligen Militärkasino auf dem Wiener Schwarzenbergplatz seinen Sitz hatte, entsprechend ausgebaut. Winterer wurde durch den Kabinettsrat am 19. September 1945 zum Generalmajor befördert. Im November wurde er in den ersten Nationalrat der Zweiten Republik gewählt. Am 30. November verfügte jedoch der Alliierte Rat die Auflösung des Heeresamtes. Daraufhin musste das Amt aufgelöst werden. Am 20. Dezember schied Generalmajor Winterer aus dem Amt, blieb jedoch bis 1949 Abgeordneter. Die Agenden des Kriegsgefangenenwesens wurden dem Bundesministerium für Inneres übertragen.

Staatsvertrag und eigene Verteidigung

Da im Kalten Krieg die Aufhebung der Besetzung durch die Alliierten nur zu erwarten war, wenn die Republik sich selbst verteidigen konnte, traf die Regierung weiterhin Vorsorge für diesen Fall. Kurz nach dem Kriegsende erhoffte die österreichische Politik den raschen Abschluss des Staatsvertrages mit den Alliierten. Anfang 1947 führte Bundeskanzler Leopold Figl daher mit dem letzten österreichischen Generalstabschef vor dem „Anschluss“, Alfred Jansa, Gespräche über das neue Bundesheer, an dessen Spitze Jansa nach Meinung der ÖVP treten sollte, und ließ von ihm ein Militärkonzept erarbeiten.

Der Staatsvertrag kam aber erst am 15. Mai 1955 zustande, nachdem eine Regierungsdelegation im April in Moskau die Neutralität des Landes versprochen hatte. Im Bundesverfassungsgesetz über die immerwährende Neutralität vom 26. Oktober 1955 wurde das der Sowjetunion gegebene Versprechen eingelöst und die eigenständige militärische Sicherung des Landes bestimmt.

Die militärischen und Luftfahrtbestimmungen des Staatsvertrages sahen im Artikel 12 das Verbot vor, Offiziere, die in der deutschen Wehrmacht den Rang eines Obersten oder einen höheren innehatten, in das neue Bundesheer zu übernehmen (so gen. „Oberstenparagraph“). Auch waren in diesen Bestimmungen zahlreiche insbesondere Spezialwaffen betreffende Einschränkungen enthalten, von denen die meisten jedoch Anfang der 1990er Jahre, nachdem sich der an diesen Einschränkungen interessiert gewesene Vertragspartner Sowjetunion aufgelöst hatte, von der Bundesregierung als obsolet erklärt wurden. Zu erwähnen bleibt auch, dass 16 Offiziere, auf welche die Bestimmungen des „Oberstenparagraphen“ zutrafen, dennoch in das Bundesheer übernommen wurden.[14]

B-Gendarmerie 1952–1955

Als erste Streitkraft wurde am 1. August 1952 die B-Gendarmerie aufgestellt, mit ehemaligen Kriegsoffizieren als Führung betraut und direkt dem Bundesministerium für Inneres unterstellt. Für die Verwaltung waren die jeweiligen Landesgendarmeriekommanden zuständig. Am 28. Oktober 1953 wurde im Innenministerium eine eigene Abteilung für die B-Gendarmerie geschaffen, wodurch sie von der zivilen Bundesgendarmerie getrennt wurde. Ende 1953 bestand die B-Gendarmerie aus etwa 4100 Mann. In der Folge entstanden bis 1955 insgesamt zehn Gendarmerieschulen, zwei Fahreinheiten, eine Abteilung D – ein mit den US-Amerikanern gemeinsam geführtes Versorgungslager – und eine Abteilung K (K für Kurse), welche die Ausbildung künftiger Offiziere übernehmen sollte, sowie zwei Telegraphenschulen.

Als Aufgaben der B-Gendarmerie wurden 1954 offiziell nicht nur der Grenzschutz und die Bekämpfung von Unruhen genannt, sondern auch der Einsatz bei Naturkatastrophen sowie taktische Einsätze im Alarmfall, womit der eigentliche Kriegseinsatz gemeint war. Nach dem Abschluss des Staatsvertrages am 15. Mai 1955 war es durch die Existenz dieser Organisation relativ schnell möglich, das neue Bundesheer aufzubauen. Der letzte Aufmarsch der B-Gendarmerie als solche fand am Tag nach Vertragsunterzeichnung in Form einer „Befreiungsparade“ im Linzer Stadtteil Ebelsberg statt. Am 8. Juli 1955 fiel das alliierte Verbot der militärischen Betätigung; das Ende der B-Gendarmerie kann mit dem 27. Juli 1955 angesetzt werden, dem Tag des In-Kraft-Tretens des Staatsvertrages, als sie in Provisorische Grenzschutzabteilung umbenannt wurde. 6000 ehemalige B-Gendarmen bildeten den Kader für das neu gebildete Bundesheer.

Von der Neugründung 1955 zur Raumverteidigungsära ab 1968

1956: Grenzsicherung zum Ungarischen Volksaufstand

Das neue Heer hatte im Herbst 1956 anlässlich des Ungarischen Volksaufstands im Auftrag der Bundesregierung die Sicherung der österreichischen Ostgrenze gegenüber Ungarn durchzuführen, wo nach dem Einmarsch der Sowjetarmee vom 4. bis zum 15. November heftige Kämpfe tobten.

Bis zum 13. November wurde unmittelbar an der Staatsgrenze eine Stärke von 2.740 Soldaten erreicht. Die Grenzsicherung brachte auch den ersten erfolgreichen Einsatz der Nachrichtengruppe des Heeres, des späteren Heeres-Nachrichtenamtes. Den Spähern gelang es trotz der noch mangelhaften Ausrüstung, ein exaktes Lagebild aus Ungarn zu liefern.

Schießbefehl an der Grenze

Außenminister Leopold Figl erklärte am 26. Oktober 1956 gegenüber der Sowjetunion, Österreich habe alle Maßnahmen ergriffen, um seine Neutralität und sein Territorium zu schützen. Dazu gehörte der Befehl an das Heer, auf bewaffnet die Grenze übertretende Soldaten zu schießen. Den die Revolution unterstützenden ungarischen Truppen sollte damit klargemacht werden, dass die Nutzung österreichischen Gebiets zur Verteidigung der Revolution nicht toleriert werden würde. Der Sowjetunion sollte signalisiert werden, bei einer militärischen Intervention in Ungarn (die am 4. November begann) den Einmarsch in Ostösterreich (zur allfälligen Verfolgung flüchtender ungarischer Truppen) nicht in Erwägung zu ziehen. Die Grenzsicherung war daher wichtigster Teil des militärischen Konzepts. Ab dem 27. Oktober häuften sich die Grenzübertritte, woraufhin eine Sperrzone eingerichtet und mit rot-weiß-roten Fähnchen gekennzeichnet wurde.

Widerstand bei Einmarsch

Für den Fall eines sowjetischen Einmarsches wurden vom Heer drei Gruppen gebildet: Gruppe I hatte den Auftrag, einen hinhaltenden Kampf in Richtung Wien zu führen und die Donaubrücken zu sprengen. Gruppe II sollte kämpfend auf den Raum Klagenfurt zurückweichen und sich dort halten. Gruppe III hatte den Auftrag, Salzburg an der Enns (bis 1955 Grenze der sowjetischen Besatzungszone) abzuriegeln.

Vorkommnisse

Die Sowjetunion behauptete, Österreich habe unter dem Deckmantel von Hilfslieferungen Waffen nach Ungarn gebracht. Wien sei der „Herd“ und Salzburg das „Zentrum“ der ungarischen Emigration, und Österreich habe damit seine Neutralität verletzt. Als Zeugen wurden österreichische Journalisten, und zwar Angehörige der kommunistischen Tageszeitung „Volksstimme“, genannt. Dieses Zentralorgan der Kommunistischen Partei Österreichs druckte viel Sowjetpropaganda und wurde schließlich von der Regierung das Blatt beschlagnahmt; die Staatsanwaltschaft Wien erhob Anklage wegen Aufruhrs und Hochverrats.

Die österreichischen Maßnahmen an der Grenze wurden von den Sowjets respektiert. Sowjetische Truppen rückten in der Regel nie näher als einen Kilometer an den österreichischen Grenzstreifen vor. Es kam allerdings zu irrtümlichen Luftraumverletzungen durch sowjetische Flugzeuge. So wurden über Gleisdorf, 70 km von der ungarischen Grenze entfernt, Flugzettel abgeworfen, die für die ungarische Bevölkerung bestimmt waren. Bei Szentgotthárd stellten die Sowjets Lautsprecher an die Grenze und forderten die nach Österreich geflüchteten Arbeiter einer ungarischen Seidenfabrik zur Rückkehr auf.

Das Bundesheer unterstützte die Entladung von Hilfsgütern am Flughafen Wien und richtete Flüchtlingslager für Zivilisten in Kleßheim und Wien ein. Nach Österreich geflüchtete ungarische Soldaten wurden entwaffnet und gemäß der Haager Landkriegsordnung in Internierten-Sammelstellen untergebracht.

Am 23. November wurde der Befehl zur Reduzierung der Kräfte gegeben. Am selben Tag drangen bei Rechnitz drei sowjetische Soldaten auf österreichisches Staatsgebiet vor. Ein Soldat wurde daraufhin erschossen, einer festgenommen, der dritte konnte fliehen. Zur allgemeinen Beruhigung und zum Schutz der Bevölkerung wurde ein Zug des Infanteriebataillons 2 eingesetzt. Am 13. Dezember überschritt ein einzelner sowjetischer Soldat bei Andau die österreichische Staatsgrenze, zog sich aber bald wieder zurück.

Am 24. Dezember verlegte das Feldjägerbataillon 13 als letzter Verband zurück in die Heimatkaserne. Nachdem ungarische Grenzsoldaten bei Nikitsch auf österreichischem Gebiet eine Gruppe von Flüchtlingen verfolgt und nach Ungarn zurück verschleppt hatten, reiste im Jänner 1957 eine Delegation von Bürgermeistern nach Wien zu Verteidigungsminister Ferdinand Graf, um Soldaten für die Grenze zu fordern. Daraufhin wurden Truppen zur Unterstützung der Zollwache abgestellt. Der Grenzeinsatz wurde erst am 23. April 1957 offiziell beendet.

Aufbaujahre

1958 wurde die Heeres-Unteroffiziersschule in Enns errichtet, die seit dem 13. Jänner 1959 als Ausbildungsstätte aller Unteroffiziere des Bundesheeres dient. Ebenfalls 1958 erfolgte die Wiedereröffnung der Theresianischen Militärakademie (TherMilAk) in der Burg in Wiener Neustadt, der heute einzigen Ausbildungsstätte für Offiziere des Bundesheeres.

Am 11. Dezember 1960 begann der UN-Einsatz in der Demokratischen Republik Kongo, der bis zum 18. September 1963 andauerte. Dies war der erste Auslandseinsatz des Bundesheeres. 1962 erfolgte die Ernennung der ersten Reserveoffiziere. Die Jahre 1963 bis 1966 waren geprägt durch Katastropheneinsätze, unter anderem im Erdbebengebiet von Skopje sowie in Hochwassergebieten in Kärnten, Osttirol, Salzburg, Tirol und der Steiermark.

Am 26. Oktober 1966 verfügte Bundesminister Georg Prader die Wiedereinführung der Traditionspflege im Bundesheer. Vom 13. Juli bis zum 30. Dezember 1967 erfolgte der Grenzschutzeinsatz des Bundesheeres an der Grenze zu Italien, um Terroranschlägen des Befreiungsausschusses Südtirol vorzubeugen.

1968 bis 1989 – die Raumverteidigungsära

Das Raumverteidigungskonzept[15] sah den Kampf und die starke Verteidigung von Schlüsselzonen vor, die auch mit tausenden „Festen Anlagen“ (Bunker), vorbereiteten Sperren, Feldsperren, Sprenganlagen, Landwehrlagern etc. und starken Einheiten geschützt waren.[16] Die Schlüsselzonen und Sperranlagen befanden sich großteils im alpinen, das heißt leichter zu verteidigenden Bereich und waren vor allem gegen den Warschauer Pakt, in Tirol vor allem gegen die NATO aus Deutschland und Italien gerichtet.

Die Bundesregierung hätte sich in die Einsatzzentrale Basisraum zurückziehen sollen. Außerhalb der Schlüsselzonen gab es die sogenannten Raumsicherungszonen, in denen durch eine Kleinkriegstaktik durch leichte Landwehrbataillone (Jagdkampfbataillon) ein potentieller Angreifer (der nach damaliger Planung NATO bzw. Warschauer Pakt oder Jugoslawien war) einen möglichst hohen Eintrittspreis ins neutrale Österreich zahlen sollte und auch danach in seinen Nachschublinien und Einheiten bekämpft werden sollte (siehe auch z. B. Kriegsführung in Afghanistan bzw. heute Irak). Eine starke Verteidigung außerhalb der Schlüsselzonen direkt ab der Staatsgrenze war für den Operationsfall Jugoslawien vorgesehen, der ja dann 1991 in abgeschwächter Form auch eintrat.

Das Raumverteidigungskonzept war, wie aus inzwischen veröffentlichten Dokumenten der ehemaligen potentiellen Gegner hervorgeht, vom Ausland doch „gefürchtet“. So plante z. B. die ungarische Armee für eine nur leicht geschützte Raumsicherungszone 50 bis 70 Geschütze und Granatwerfer, 10 bis 15 Panzer und 15 bis 20 Geschütze (im Direktbeschuss) pro Kilometer ein. Bei einem derartigen Kräfteeinsatz würde das Tempo des Vormarsches innerhalb der Raumsicherungszone 2,5 bis 3 km pro Stunde betragen. Für einen Vormarsch in den Schlüsselzonen sahen sich die Ungarn damals nicht gerüstet.[17] Ein Einmarsch der NATO aus Italien hätte dank der in den Tälern vorbereiteten Sperren und Sprengpläne effizient behindert werden können. Kritiker bezweifelten jedoch, dass eine reale Verteidigungsmöglichkeit angesichts des möglichen Einsatzes von Kernwaffen durch den Gegner bestanden hätte.

In großen Raumverteidigungsübungen wurden verschiedene Szenarien geübt. Dabei wurden mehrmals Spione verhaftet; 1979 auch einer aus der Schweiz.

Die in Landwehrstammregimentern organisierte Armee hatte einen sehr hohen, gut ausgebildeten Milizanteil (Planung 300.000 Mann). Milizsoldaten des Vorarlberger Jagdkampfbataillon (JaKB) 911 hatten wie in der benachbarten Schweiz sogar das Sturmgewehr mit Munition zu Hause. Eine Ausdehnung dieser Regelung auf andere Einheiten in Westösterreich war geplant, wurde jedoch durch das Ende des Kalten Krieges nicht mehr umgesetzt. Mit dem Zerfall des Warschauer Paktes war auch das Raumverteidigungskonzept überholt. Ab 1992 erfolgte daher die Umgliederung der Landwehrstammregimenter in Jäger- und Stabsregimenter und eine deutliche Reduktion der personellen Stärke.

Am 1. Jänner 1968 wurde das militärische Luftraumüberwachungssystem Goldhaube auf dem Kolomannsberg in Betrieb genommen. Am 14. März beschloss der Nationalrat das Militärleistungsgesetz, das dem Bundesministerium für Landesverteidigung im Bedrohungsfall gestattet, zivile Kraftfahrzeuge, Schiffe, Flugzeuge und Baumaschinen anzufordern. Am 21. August erfolgte eine Teilalarmierung des Bundesheeres und eine verstärkte Grenzsicherung entlang der tschechoslowakischen Grenze anlässlich der Intervention des Warschauer Pakts in der ČSSR (Prager Frühling).

Am 1. Jänner 1971 wurde das neue österreichische Militärstrafgesetz eingeführt, das alle bisherigen Bestimmungen, die zum Teil noch auf das Militärstrafgesetzbuch von 1855 zurückgingen, außer Kraft setzte.

Am 24. März 1972 begann der UN-Einsatz auf Zypern, der erst am 18. Juni 2001 endete. Am 26. Oktober 1973 begann der UN-Einsatz auf den Golanhöhen, der bis Juni 2013 andauerte. Am 25. Juni 1974 kamen bei der Suche nach einem abgestürzten israelischen Piloten in Syrien vier österreichische Soldaten durch die Detonation einer Panzermine ums Leben. Bei den Opfern Zugsführer Hans Hofer (30), Korporal Helmut Sturm (21), Rekrut (Wehrmann) Walter Neuhauser (27) und Rekrut (Wehrmann) Alija Voloder (20) handelte es sich um die ersten Gefallenen, die Österreich im Rahmen einer UN-Mission zu beklagen hatte. Am 14. August 1974 wurden auf Zypern die drei österreichischen Soldaten Oberleutnant Johann Izay (26), Oberwachtmeister Paul Decombe (33) und Korporal August Isak (25) bei einem türkischen Luftangriff getötet.

Am 13. Dezember 1975 wurde als Ersatz der bisherigen Uniformen der Kampfanzug 75 eingeführt. Von Mai bis Dezember 1976 leistete das Bundesheer Hilfseinsätze im Erdbebengebiet von Friaul (Italien) sowie Pionier-Assistenzeinsätze nach dem Einsturz und bei der Wiedererrichtung der Reichsbrücke in Wien. Im Jahr 1978 wurde das Sturmgewehr 58 durch das Sturmgewehr 77 ersetzt, der heutigen Standardinfanteriewaffe des Bundesheeres. Trotzdem wurden noch viele Einheiten bis zur Mitte der 80er Jahre hauptsächlich am StG 58 ausgebildet.

Im Dezember 1980 beteiligte sich das Bundesheer an Hilfsmaßnahmen für die Erdbebenopfer in Süditalien (Region Avellino). Im Dezember 1988 halfen österreichische ABC-Kräfte nach dem Erdbeben von Spitak in Armenien. Dies war Anlass zur Gründung der AFDRU.

Im Mai 1989 erfolgte die erste Auswahl und Ausbildung der österreichischen Kosmonauten beim Bundesheer die auch als „Austronauten“ bekannt wurden.

Das Bundesheer seit 1990

Im August 1990 erfolgte die Gründung der Austrian Forces Disaster Relief Unit (AFDRU). Im September selben Jahres begann der bis zum 15. Dezember 2011 andauernde sicherheitspolizeiliche Assistenzeinsatz an der Grenze zu Ungarn. Zwei Monate später wurde Österreich temporäres Mitglied des UN-Sicherheitsrates.

Im Mai 1991 begann der Auslandseinsatz UNAFHIR (United Nations Austrian Field Hospital in Iran) im Rahmen der „Kurdenhilfe“. Das Österreichische Bundesheer mit seinem Sanitätsdienst hatte im Iran ein Feldspital zur Betreuung der nach dem Zweiten Golfkrieg aus dem angrenzenden Irak geflohenen Kurden aufgestellt und betreute es mehrere Monate.

Von Juni bis Ende Juli 1991 (Zeitraum des Slowenienkrieges) erfolgte eine verstärkte Grenzsicherung und Verlegung von Teilen des Bundesheeres an die jugoslawische Grenze: Im Raum Feldkirchen wurde bereits die Abwehr eines eventuellen jugoslawischen Luftlande-Angriffs und auch der Abwehrkampf gegen über die Grenze vorstoßende Panzerverbände trainiert, ab der zweiten Übungswoche auch mit scharfer Munition. Am 27. Juni wurden die Garnisonen Villach, Klagenfurt, Bleiburg, Wolfsberg, Straß in Steiermark, Bad Radkersburg, Fehring, Leibnitz und Feldbach in Alarmbereitschaft versetzt, mit scharfer Munition ausgerüstete Flugabwehreinheiten gingen bei den Flugplätzen Klagenfurt, Graz und Zeltweg in Stellung. Ab der Nacht zum 29. Juni wurden die Grenzkontrollstellen mit Panzern und Minenriegeln gesichert und intensive Gefechtsaufklärung durchgeführt. In der Nacht zum 30. Juni wurden drei fremde Soldaten aufgegriffen und interniert. Daraufhin gab es eine Urlaubssperre für alle Soldaten, gleichzeitig wurden die für eine eventuelle Mobilmachung verantwortlichen Verbände alarmiert. Am Höhepunkt der Krise standen 7.700 Soldaten, 150 Panzer und 60 Luftfahrzeuge im Einsatz, 1.250 Tonnen Munition waren an die Grenze transportiert worden. Der Einsatz wurde am 31. Juli offiziell beendet. Während der Grenzüberwachung war eine MiG-21 der jugoslawischen Volksarmee in den österreichischen Luftraum eingedrungen, hatte auf der Höhe von Graz gewendet und den österreichischen Luftraum unbehelligt wieder verlassen. Das Radarsystem Goldhaube zeigte seine damaligen Schwächen bei der Tieffliegererkennung. Draken-Abfangjäger flogen ab diesem Zeitpunkt mehrere Alarmeinsätze, an manchen Tagen patrouillierten sie permanent im grenznahen Luftraum. Seit dem Slowenienkrieg wurde auch die Installation eines Tiefflugüberwachungssystems forciert. Am 25. Oktober kam es noch einmal zum Eindringen einer MiG-21 der JNA in den österreichischen Luftraum durch den kroatischen Piloten Rudolf Perešin.

Im Februar 1995 wurde Österreich Mitglied in der Partnerschaft für den Frieden. 1997 und 1998 erfolgten Assistenzeinsätze von Pionieren und AFDRU (ATHUM/PL – Austrian Humanitarian Contingent/Poland) anlässlich der Flutkatastrophen in Niederösterreich und Polen.[18]

Vom 19. Februar bis zum 12. März 1999 leistete das Bundesheer Hilfe nach der Lawinenkatastrophe von Galtür. Zusammen mit internationaler Beteiligung wurde die größte Luftbrücke in der Geschichte Österreichs gebildet.

Im Juli 1999 begann der bis heute andauernde KFOR-Einsatz im Kosovo.

Am 1. Jänner 2001 wurde Frauen die Ableistung von freiwilligen Waffenübungen und Funktionsdiensten sowie Milizarbeit eröffnet.

In der Nacht zum 17. Juli geriet eine UÇK-Kolonne, die Waffen nach Mazedonien schmuggelte, im albanisch-mazedonischen Grenzgebiet in einen Hinterhalt österreichischer KFOR-Soldaten. Nach einem zweieinhalbstündigen Feuergefecht ergaben sich die Rebellen. Die Österreicher nahmen zehn UÇK-Kämpfer fest und stellten auf elf Tragtieren sieben Sturmgewehre AK-47, 13 Nachtsichtgeräte, Zielhilfen für Granatwerfer, 72 Werfergranaten und große Mengen Infanterie-Munition sicher. Die NATO feierte den bis dahin größten Waffenfund im Kosovo. Zuvor waren eine türkische und eine britische Operation zur Unterbindung des Waffenschmuggels in diesem Gebiet gescheitert.

Vom 1. Februar bis zum 11. Dezember 2002 erfolgte ein ISAF-Einsatz in Afghanistan. Vom 7. bis zum 28. August 2002 half das Bundesheer mit knapp 11.500 Mann bei der Bekämpfung des „Jahrhunderthochwassers“ in Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg.

Ab 2003 erfolgte die schrittweise Einführung des Kampfanzuges 03, der den Kampfanzug 75 ersetzt.

Im August 2005 erfolgte ein weiterer Katastropheneinsatz aufgrund des Alpenhochwassers 2005. Am 26. Oktober 2005 feierte das Bundesheer sein 50-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wurde auf der Wiener Ringstraße eine große Parade abgehalten, wobei mehr als 4.000 Soldaten, 445 Fahrzeuge, fast 200 Panzer und 96 Flugzeuge präsentiert wurden.

Kampfpanzer Leopard 2 bei der Parade auf der Wiener Ringstraße am Nationalfeiertag 2005

Ab dem 1. Jänner 2006 wurde der Grundwehrdienst von acht auf sechs Monate verkürzt. Am 25. Juli desselben Jahres traf eine israelische Fliegerbombe den UN-Stützpunkt Chiyam im Südlibanon. Sie tötete vier UN-Militärbeobachter, darunter den österreichischen Major Hans-Peter Lang (44). Bei der Veranstaltung „Soldier of the Year 2007“ wurde Major Lang posthum mit dem Special Award ausgezeichnet. Der Angriff ist bis heute umstritten, vielerorts wird behauptet, es habe sich hierbei um eine gezielte Tötung gehandelt. Am 1. August wurde die Patrouillenbootstaffel aufgelöst. Am 1. September übernahm das neue Streitkräfteführungskommando mit Sitz in Graz und Salzburg die operative Führung des Bundesheeres.

Am 31. Jänner 2008 begann die bis Ende 2009 laufende humanitäre Mission der EU im Tschad. Der mit einem UNO-Mandat untermauerte Einsatz war eine wichtige Ergänzung zur United Nations Mission in Darfur (UNAMID).[19]

Seit Anfang 2009 befindet sich das Bundesheer in einer finanziell äußerst angespannten Lage, die durch die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise weiter verschärft wird. Nach Presseberichten sei nur noch ein Bruchteil der Kräfte einsatzbereit[20] und die Zukunft der Miliz unsicher geworden.[21] Führende Generäle des Heeres richteten als Reaktion auf diese dramatische Entwicklung einen Brief an Verteidigungsminister Norbert Darabos, in dem sie ultimativ auf einen möglichen Zusammenbruch des Bundesheeres als Folge der Unterfinanzierung hinwiesen.[22] Österreich hat traditionell – nach Prozent des BIP – eines der niedrigsten Verteidigungsbudgets Europas und weltweit.

Bundesheer 2010

Um das Bundesheer an die Anforderungen der kommenden Jahre anzupassen, wurde von Bundesminister Günther Platter (ÖVP) eine aus militärischen Experten und prominenten österreichischen Persönlichkeiten bestehende Reformkommission unter der Leitung von Helmut Zilk (SPÖ) eingesetzt, deren Bericht Mitte Juni 2004 offiziell an den Minister übergeben wurde.

Der Bericht enthält im Kern folgende Vorschläge:

  • Verkürzung der Wehrdienstzeit von acht auf insgesamt nur mehr sechs Monate ab Beendigung des Assistenzeinsatzes (für das Bundesministerium für Inneres) an der Ostgrenze (wurde aber aus innenpolitischen Gründen bereits mit Anfang 2006 verfügt)
  • Die Möglichkeiten eines Berufsheeres werden teilweise erwogen
  • Reduktion der Mobilmachungsstärke von derzeit circa 110.000 auf circa 55.000 Mann
  • Änderungen der Aufgaben der Milizsoldaten
  • Zwei Bataillone (2.500 Mann) und eine Rahmenbrigade (3.500) für Auslandseinsätze
  • Verkauf von circa 40 % der Liegenschaften

Mit dieser Anstoßreform wird der Übergang von einer Ausbildungs- zu einer Einsatzarmee geschaffen. Diese soll sich den sicherheitspolitischen Lageänderungen durch kleinere Transformationen anpassen können. Hauptaugenmerk soll in Zukunft auf Auslandseinsätze, Schutz von Räumen und Objekten, auf Assistenzeinsätze bei Katastrophenfällen und Luftraumüberwachung gelegt werden. In vielen Bereichen wird nur mehr eine gewisse militärische Kernkompetenz beibehalten, um bei Bedarf die Aufwuchsfähigkeit gewährleisten zu können.

Das Bundesheer seit 2015

Durch den Ministerratsbeschluss vom 14. September 2015 wurde festgelegt, dass bis zu 2.200 Soldaten in einen sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz entsendet werden können. Auslöser für die Verlegung von Einheiten an die österreichische Staatsgrenze war die Flüchtlingskrise in Europa ab 2015. Die Führung des Einsatzes obliegt dem Innenministerium.[23]

Auf Grund der geänderten sicherheitspolitischen Lage in Europa tagte im Juni 2016 der Nationale Sicherheitsrat zu einer neuen Struktur des Bundesheers.[24] Der Ministerrat hat Anfang Juli 2016 die Umstrukturierung des Bundesheeres, die so genannte Bundesheerreform 2016 abgesegnet. Kernpunkte der Reform sind die Schaffung von vier Kommanden, die Aufstockung der Kaderpräsenzeinheiten auf bis zu 6.000 Soldaten, die Umstrukturierung der Panzergrenadier- und Jägerbrigaden, die Aufstellung von fünf neuen Bataillonen und die Aufwertung der Militärkommanden in den Bundesländern. Darüber hinaus ist auch eine Verstärkung der Miliz geplant.[25] Durch dieses Reformpaket bzw. die daraus entstehenden neuen Bataillone kommt es erstmals seit 1978 wieder zu einer Vergrößerung des Bundesheeres.[26]

Im Zuge der Reform wird auch die bisherige Liegenschaftsverwertungsgesellschaft SIVBEG aufgelöst und der Verkauf von Bundesheerimmobilien gestoppt. Für Sanierung und Ausbau der Kasernen ist ein Betrag von 535 Millionen Euro geplant.[27] Insgesamt wurde der Verteidigungsetat um 1,3 Milliarden Euro erhöht. Für den Minister sind die veränderte Sicherheitslage, Terror, Cyberangriffe und die hybride Bedrohung Gründe, um in die Verbesserung der Kasernen zu investieren.[28]

Eine neue Aufgabe für das Bundesheer ist seit Juli 2016 die Verwendung des Heeresfliegers Hercules C-130 für die Abschiebung von Asylwerbern.[29] Ein weiterer neuer Aufgabenbereich ist ab 1. August 2016 die Überwachung von einigen Botschaften in Wien. Der Objektschutz wurde bisher von der Bundespolizei durchgeführt. Durch diesen offiziellen Assistenzeinsatz des Bundesheeres werden Exekutivkräfte für den Flüchtlingsbereich frei.[30] Auf Grund der durch das Coronavirus (Covid–19) ausgelösten „Corona-Krise“ wurde 2020 auch das Bundesheer in diversen Bereichen eingesetzt bzw. mobilisiert.

Das Bundesheer im Einsatz in der Corona-Krise 2020/2021

Im Kampf gegen die ab Frühjahr 2020 erfolgte Ausbreitung des Coronavirus während der COVID-19-Pandemie in Österreich wurde erstmals in der Zweiten Republik eine Teil-Mobilisierung der Miliz durchgeführt. Für die Indienststellung ab Mai 2020 erfolgte die Einberufung von 3.000 Mann, das sind rund zehn Prozent aller Milizsoldaten. Einberufen wurden nur Jägerkompanien (zu je rund 200 Mann) und keine ganzen Bataillone.[31] Der Einsatzpräsenzdienst wurde schließlich am 31. Juli 2020 beendet, tatsächlich wurden nur 1.400 Dienstpflichtige mobilisiert, welche zur Grenzsicherung, zu Objektschutzaufgaben wie Botschaftsbewachung, zur Unterstützung beim Schutz kritischer Infrastruktur, als Ergänzung bei den Landespolizeidirektionen und für gesundheitsbehördliche Aufgaben an den Grenzübergängen eingesetzt waren. 600 Soldaten wurde bereits Anfang Juni 2020 entlassen, Ende Juli 2020 folgten die letzten 800.[32]

Neben der Mobilisierung der Miliz wurde ein Aufschubpräsenzdienst angeordnet. Grundwehrdiener des Einrückungstermins Oktober 2019, welche im März 2020 abgerüstet wären, wurden zum weiteren Dienst verpflichtet.[33]

Das Bundesheer wurde im Rahmen der Corona-Krise 2020 als Unterstützung der Behörde beim Reisemanagement und beim Fiebermessen, bei sicherheitspolizeilichen Aufgaben, an der Staatsgrenze und an den Eingängen diverser Krankenhäuser zur Gesundheitskontrolle eingesetzt. Weitere 500 Soldaten waren in den Logistikzentren der Supermarktketten für die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung zum Einsatz gekommen, weil die Logistik des Lebensmitteleinzelhandels durch die „Hamsterkäufe“ kurzfristig schwer belastet war.[34]

Darüber hinaus half das Bundesheer personell bei den Hotlines des Außenministeriums, der Gesundheitshotline AGES sowie in den Landeswarnzentralen. Über 70 Militärpolizisten lösten die Bundespolizei bei Objektschutz-Aufgaben in Wien bei diversen Botschaften ab. Etwa 90 Soldaten unterstützten die Verteilerzentren der österreichischen Apotheken, damit die Versorgung mit Medikamenten sichergestellt bleibt.[34]

Die Transportmaschine C130 Herkules war im Einsatz für die Rückholung von Österreichern aus dem Ausland. Ein an Covid-19 erkrankter Soldat wurde Ende März 2020 aus dem Auslandseinsatz in Sarajewo mittels eines Black Hawk Hubschraubers in das Heeresspital nach Wien ausgeflogen. Der S-70 Black Hawk ist mit einem speziellen medizinischen „MedEvac“ Container ausgestattet. Weitere Flüge, etwa der Transport von Schutzausrüstung, wurden von den Austrian Airlines im Auftrag des Verteidigungsministeriums durchgeführt.[35]

2021 war das Bundesheer mit folgenden Unterstützungsleistungen[36] mehr als 412.000 Personentage im Coronavirus-Einsatz. Das entspricht 3,3 Mio. Arbeitsstunden.[37]

  • Assistenzeinsatz zur Durchführung von Einreisekontrollen
  • Ausreisekontrollen bei Gemeinden und Bezirken
  • Ablaufregelung bei den Testungen
  • Unterstützung im Zuge der Testungen und Impfungen
  • Sanitätsbetreuung
  • Contact-Tracing
  • Transportlogistik
  • Pandemie-bedingter Objektschutz

Entwicklungen 2022

Durch den unerwarteten Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine gab es in Österreich ein plötzliches Umdenken. Nicht nur Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, sondern auch alle Parteien des Nationalrats fordern noch für 2022 eine Erhöhung des Budgets auf 1% des BIP. Dies würde bedeuten, dass das Budget von 2,7 Mrd. Euro auf 4,3 Mrd. Euro erhöht wird. Vor allem Generalstabschef Robert Brieger setzt jetzt auf eine Aufrüstung der Armee.[38]

Bisher bekannte Maßnahmen (bestätigt oder noch nicht ganz beschlossen) sind hier aufgelistet:

  • Erhöhung des Budgets auf 1% 2022, in den folgenden Jahren noch höher
  • Modernisierung der Panzer-/Panzergrenadiertruppe
    • Hierbei gibt es zwei Optionen: 1. Kampfwertsteigerung der Fahrzeuge oder 2. Ankauf von neuen, moderneren Modellen
  • Ankauf von Mittelstrecken-Fliegerabwehrraketen
  • Modernisierung der Eurofighter (+Ankauf von weiteren 2-sitzer Eurofightern steht zur Debatte)
  • persönliche Schutzausrüstung der Infanterie
  • Mobilität der Infanterie
  • Erneuerung der Hubschrauberflotte
    • erste Maßnahmen wurden bereits durch den Ankauf der teils bewaffneten Leonardo AW169M eingeleitet[39]
  • Ankauf von weiteren, teils bewaffneten Drohnen
  • Ankauf von Drohnenabwehr
  • Ankauf von modernerer Munition
  • Ankauf eines zweiten Jet-typs
    • durch das Ausscheiden der Saab 105Ö ohne Nachfolger wurde das Zweiflotten System abgeschafft, welches dadurch wieder eingeführt würde


Robert Brieger schlägt vor, die Budgeterhöhung in einem Streitkräfteentwicklungsgesetz festzuschreiben, um das erhöhte Budget auch nach einem Regierungswechsel zu sichern. Brieger versicherte gleichzeitig, dass das Bundesheer ungeachtet der Höhe der zusätzlichen Mittel diese nach Prioritäten immer sinnvoll verwenden werde. Er setzt gleichzeitig auf schnelles Handeln der Regierung, da durch das starke Aufrüsten in ganz Europa nicht alle Systeme sofort verfügbar sein werden.

Wiedereinführung der verpflichtenden Milizübungen

Diese Übungen wurden 2006 abgeschafft, was schon seit Jahren von vielen Experten stark kritisiert wird. Durch die Wiedereinführung der verpflichtenden Milizübungen würden Grundwehrdiener künftig nach 6 Monaten Grundwehrdienst auch 2 Monate in Milizübungen verbringen. Diese werden üblicherweise in den nächsten 20 Jahren absolviert. Aufgrund dessen würde die Mobilmachungsstärke des Bundesheeres drastisch erhöht werden.

Nur die Grünen stellen sich gegen die Wiedereinführung, da durch eine Verlängerung des GWD auch der Zivildienst verlängert werden müsse.[40]

Auslandseinsätze des Bundesheeres

Das österreichische Bundesheer nimmt mit Kontingenten (AUCON – Austrian Contingent) seit 1960 an friedenserhaltenden internationalen Einsätzen teil:[41]

    • 1 UN-Sanitätskontingent, 54 Mann

Auftrag und Aufgaben

Die Aufgaben des Bundesheeres sind gemäß Art. 79 der Bundesverfassung (B-VG) und § 2 Abs. 1 Wehrgesetz festgelegt. Neben der militärischen Landesverteidigung obliegt dem Bundesheer danach die Aufrechterhaltung der Inneren Sicherheit sowie die Hilfeleistung bei Katastropheneinsätzen und die Teilnahme an Auslandeinsätzen. Um an EU-Einsätzen im Rahmen der Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU teilnehmen zu können, wurde der Artikel 23f (Petersberg-Aufgaben) in die Bundesverfassung aufgenommen.

Ein militärischer Befehl ist als Weisung im Sinne des Artikels 20 B-VG zu qualifizieren. Daher gilt auch im Heer Art. 20, Abs. 1, 3. Satz B-VG: Das nachgeordnete Organ kann die Befolgung einer Weisung ablehnen, wenn die Weisung entweder von einem unzuständigen Organ erteilt wurde oder die Befolgung gegen strafgesetzliche Vorschriften verstoßen würde.

Organisation des Bundesheeres

Friedensorganisation und Einsatzorganisation

  • Friedensorganisation: Im Frieden tritt das Bundesheer zu Übungen und Assistenzeinsätzen zusammen. Um schnell auf vor allem terroristische Angriffe im Inneren, Assistenzanfragen ziviler Behörden (Hochwasserschäden, Lawinen etc.) sowie Veränderungen in der unmittelbaren Nachbarschaft Österreichs reagieren zu können, werden Präsenzkräfte in der Stärke von rund 10.000 Mann aufgestellt, zu deren Bildung bestimmte Verbände und Einheiten abwechselnd herangezogen werden. Dabei sind die Einheiten in sogenannte Kaderpräsenzeinheiten (KPE, 100 % befüllt), Kaderrahmeneinheiten (KRE, 50 % befüllt) und Rahmeneinheiten (RE, 30 % befüllt) gegliedert.
  • Einsatzorganisation: Bei Einsätzen zur militärischen Landesverteidigung kann die Organisation des Bundesheeres von der Friedens- zur Einsatzorganisation werden. Letztere unterscheidet sich von der Friedensorganisation dadurch, dass ihr auch die Wehrpflichtigen des Milizstandes angehören, womit die Gesamtstärke des Heeres beträchtlich anwächst. Dabei werden KR- und R-Einheiten und die strukturierten Milizverbände mit Milizsoldaten befüllt.

Der Übergang von der Friedens- in die Einsatzorganisation erfolgt durch die Mobilmachung. Alle für den Einsatz aufzubietenden Soldaten leisten dann Einsatzpräsenzdienst. Die Heranziehung von Milizsoldaten zum Einsatzpräsenzdienst verfügt bis zu einer Gesamtzahl von 5.000 Mann (innerhalb der ihm von der Bundesregierung erteilten Ermächtigung) der Bundesminister für Landesverteidigung, darüber hinaus der Bundespräsident.

Vertikale Organisation

Politisch-militärische Führung

Das Bundesheer ist Teil der österreichischen Bundesverwaltung und steht gemäß Artikel 80 B-VG unter dem Oberbefehl des Bundespräsidenten. Die Befehlsgewalt über das Bundesheer, soweit diese nicht dem Bundespräsidenten obliegt, wird durch den Bundesminister für Landesverteidigung ausgeübt. Der Bundesminister für Landesverteidigung übt die Befehlsgewalt über die Dienststellen des Bundesheeres grundsätzlich durch deren Kommandanten und Leiter aus.

Bundesminister und Ranghöchste Offiziere seit 1956

Rudolf StriedingerRobert BriegerOthmar CommendaEdmund EntacherRoland Ertl (Offizier)Horst PleinerKarl MajcenRanghöchste Offiziere des BH seit 1956Heinz ScharffHubert WingelbauerAnton LeebOtto Seitz (General)Erwin FusseneggerKlaudia TannerThomas StarlingerJohann LuifMario KunasekHans Peter DoskozilGerald KlugNorbert DarabosGünther PlatterHerbert ScheibnerWerner FasslabendRobert LichalHelmut KrünesFriedhelm FrischenschlagerOtto RöschKarl LütgendorfJohann FreihslerGeorg PraderKarl SchleinzerFerdinand Graf

Gliederung 2020

Bundesministerium für Landesverteidigung

Kommando Streitkräfte

Das Kommando Streitkräfte wurde am 1. April 2019 in Graz aktiviert und führt alle operativen Einheiten des Bundesheers.

Direkt dem Kommando unterstellt sind:

Brigaden

Das Kommando führt die folgenden Einheiten im Range einer Brigade:

3. Jägerbrigade
(Mautern)
4. Panzergrenadierbrigade
(Hörsching)
6. Gebirgsbrigade
(Absam)
7. Jägerbrigade
(Klagenfurt)
  • Luftraumüberwachung, in Wals-Siezenheim
    • Kommando und Betriebsstab, in Wals-Siezenheim
    • Überwachungsgeschwader, am Fliegerhorst Hinterstoisser
      • Stabskompanie
      • Militärflugleitung
      • Jagdstaffel 1, mit Eurofighter Typhoon
      • Jagdstaffel 2, mit Eurofighter Typhoon
      • Flugbetriebskompanie
      • Wachsicherungs- und Ausbildungskompanie
      • Ausbildungs- und Simulationszentrum
    • Radarbataillon, in Wals-Siezenheim
    • Fliegerabwehrbataillon 2, am Fliegerhorst Hinterstoisser, und Aigen im Ennstal
    • Fliegerwerft 2, am Fliegerhorst Hinterstoisser, zuständig für die Wartung der Eurofighter Typhoon, Saab 105Ö und PC-7 Turbo Trainer
    • Technisch-Logistisches Zentrum, in Wals-Siezenheim
  • Luftunterstützung, am Fliegerhorst Vogler
    • Luftunterstützungsgeschwader, am Fliegerhorst Brumowski
    • Verbindungshubschrauberstaffel, in Aigen im Ennstal, mit Alouette III Helikoptern
    • Leichte Transporthubschrauberstaffel 1, am Fliegerhorst Vogler, mit AB 212 Helikoptern
    • Leichte Transporthubschrauberstaffel 2, am Fliegerhorst Vogler, mit AB 212 Helikoptern
    • Lufttransportstaffel, am Fliegerhorst Vogler, mit C-130K Hercules Transportflugzeugen
    • Flugbetriebskompanie, am Fliegerhorst Vogler
    • Hubschrauber-Stützpunkt, in Schwaz
    • Fliegerwerft 1, am Fliegerhorst Brumowski, zuständig für die Wartung der S-70A-42 Black Hawk, OH-58B Kiowa und PC-6 Turbo Porter
    • Fliegerwerft 3, am Fliegerhorst Vogler, zuständig für die Wartung der AB 212 und Alouette III
    • Luftfahrttechnologisches Logistikzentrum, am Fliegerhorst Vogler

Militärkommanden

Organisation des Österreichischen Bundesheeres nach der Bundesheerreform 2019

Kommando Streitkräftebasis

Das Kommando Streitkräftebasis wurde am 1. April 2019 in Wien aufgestellt und beinhaltet folgenden Dienststellen:[44]

  • Kommando Streitkräftebasis, in Wien
    • Führungsunterstützungsschule, in Wien
    • Heereslogistikschule, in Wien
    • Versorgungsregiment 1, in Gratkorn
    • Versorgungsbataillon (Miliz), in Gratkorn
    • Heereslogistikzentrum, in Wien
    • Heereslogistikzentrum, in Wels
    • Heereslogistikzentrum, in Wals-Siezenheim
    • Heereslogistikzentrum, in St. Johann in Tirol
    • Heereslogistikzentrum, in Graz
    • Heereslogistikzentrum, in Klagenfurt
    • Heeresmunitionsanstalt, in Großmittel
    • Heeresmunitionsanstalt, in Stadl-Paura
    • Heeresmunitionsanstalt, in Buchberg
    • Heeresbekleidungsanstalt, in Brunn am Gebirge
    • Militärhundezentrum, in Bruckneudorf
    • Informations-Kommunikations-Technologie und Cybersicherheitszentrum, in Wien
    • Sanitätszentrum Ost, in Wien-Stammersdorf
      • Heeresspital, in Wien
      • Heeresapotheke, in Wien
      • Sanitätsschule, in Wien
      • Gesundheits- und Krankenpflegeschule, in Wien
      • Arbeitsmedizinisches Zentrum, in Wien
      • Sanitätsanstalt, in St Pölten
      • Notärztlicher Dienst, in Wien
      • Truppenärztlicher Dienst, in Wien
    • Sanitätszentrum Süd, in Graz
      • Feldambulanz, in Graz
      • Lehrkompanie, in Klagenfurt
    • Sanitätszentrum West, in Innsbruck
      • Feldambulanz, in Innsbruck
      • Lehrkompanie, in Salzburg
    • Feldambulanz, in Hörsching
    • Entminungsdienst, in Wien
    • Heeressportzentrum mit Heeresleistungszentrum, in Wien
    • Heeresleistungszentren, in Linz, Graz, Faaker See, Rif, Hochfilzen, Innsbruck und Dornbirn

Gliederung nach Waffengattungen

     Kampfunterstützungstruppen     
  • Militärpolizei
  • Versorgungsregiment 1
  • Radarbataillon
  • Stabsbataillon 3
  • Panzerstabsbataillon 4
  • Stabsbataillon 6
  • Stabsbataillon 7
  • Führungsunterstützungsbataillon 1
  • Führungsunterstützungsbataillon 2
  • Aufklärungs- und Artilleriebataillon 3
  • Aufklärungs- und Artilleriebataillon 4
  • Aufklärungs- und Artilleriebataillon 7
  • Pionierbataillon 1
  • Pionierbataillon 2
  • Pionierbataillon 3
     Kampftruppen     
     Milizbataillone     

Wehrsystem

Die Organisation des Bundesheeres in Friedenszeiten umfasst nur Wehrpflichtige des Präsenzstandes, die Einsatzorganisation umfasst auch die Milizsoldaten. Für die Heranziehung von mehr als 5.000 Mann der Miliz ist die Ermächtigung des Bundespräsidenten erforderlich.

Wehrpflicht

Das Wehrsystem sieht vor, dass jeder taugliche männliche österreichische Staatsbürger im Alter von 17 bis 50 Jahren, Offiziere, Unteroffiziere und Spezialisten (Ärzte, Ingenieure, Chemiker, Waffenexperten, Dolmetscher etc.) bis zum Ablauf des Jahres, in dem sie das 65. Lebensjahr vollenden, wehrpflichtig sind. Frauen können freiwillig Dienst im Bundesheer leisten (Art. 9a Abs3 B-VG). Männliche Staatsbürger, die aus Gewissensgründen die Erfüllung der Wehrpflicht verweigern, müssen einen Ersatzdienst leisten (Zivildienst). Für Zivildienstleistende, die Berufe, die das Führen einer Waffe erfordern, ergreifen wollen, kann eine nachträgliche militärische Ausbildung angeordnet werden (§ 6b Abs5 Zivildienstgesetz).

Das Bundesheer erhält somit vor allem auf Grund der allgemeinen Wehrpflicht seine personellen Ressourcen.

Milizsystem

Gemäß Artikel 79 B-VG ist das Bundesheer nach einem Milizsystem einzurichten, wonach es in Friedenszeiten nur zu Übungen und in geringerer Mannstärke zusammentritt. Die Wehrpflichtigen gehören für die Dauer ihrer Wehrpflicht dem Präsenzstand, dem Milizstand oder dem Reservestand an:

     Präsenzstand      Personen, die dem Präsenzstand angehören sind Soldaten. Dem Präsenzstand gehören Wehrpflichtige an, die zum Präsenzdienst (in der Dauer von insgesamt sechs Monaten) einberufen sind („Präsenzdiener“) – bzw. Frauen, die sich freiwillig zum Ausbildungsdienst melden – sowie Personen, die dem Bundesheer aufgrund eines Dienstverhältnisses angehören („Berufssoldaten“).
  • Die Friedensorganisation umfasst nur Soldaten,
  • die Einsatzorganisation Soldaten und Wehrpflichtige im Milizstand.
    • Soldaten haben planmäßig vordefinierte Funktionen in der Einsatzorganisation.
     Milizstand      Dem Milizstand gehören Personen an, die nicht im Präsenzstand sind, jedoch auch nicht in den Reservestand (siehe unten) getreten sind. Demnach ist „Milizsoldat“, wer beispielsweise im Zuge einer Mobilmachung vom Reservestand in den Milizstand versetzt wird oder sich in Friedenszeiten freiwillig, vor Rückkehr in den Zivilberuf, zur militärischen Weiterbildung in regelmäßigen Milizübungen verpflichtet hat. Seit September 2009 werden auch Personen im Ausbildungsdienst und Zeitsoldaten, die keine Freiwilligmeldung zur Miliz abgegeben haben, in den Milizstand beordert.

Bis 2006 befanden sich im Milizstand auch jene Wehrpflichtigen, die Grundwehrdienst von weniger als acht Monaten geleistet hatten und die restliche Zeit beispielsweise in Form von alljährlichen Truppenübungen ableisteten.

Milizsoldaten sind zwar in das Bundesheer eingegliedert, jedoch nur zu Übungs- und Einsatzzwecken militärisch tätig und gehen ansonsten einem Zivilberuf nach.

  • Die Friedensorganisation umfasst nur Soldaten, die Einsatzorganisation Soldaten und Wehrpflichtige im Milizstand. Milizsoldaten haben, ebenso wie Soldaten, planmäßig vordefinierte Funktionen in der Einsatzorganisation.

Durch ihre Eingliederung in die Einsatzorganisation treffen Milizsoldaten besonders Pflichten im Rahmen der Einsatzvorbereitung, sie können Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände zur persönlichen Verwahrung bekommen und sind unter den Voraussetzungen des § 35 Wehrgesetz zum Tragen der Uniform auch in Nichtübungs- oder -einsatzzeiten berechtigt.

     Reservestand      Alle Wehrpflichtigen, die weder dem Präsenzstand noch dem Milizstand angehören, sind „Reservisten“. Sie können außerhalb des Bundesheeres ihren Dienstgrad nur mit dem Zusatz „dRes“ („des Reservestandes“) führen und sind unter den Voraussetzungen des § 35 Wehrgesetz zum Tragen der Uniform auch in Nichtübungs- oder Einsatzzeiten berechtigt.
  • Die Friedensorganisation umfasst nur Soldaten, die Einsatzorganisation Soldaten und Wehrpflichtige im Milizstand. Reservisten sind keiner Einsatzorganisation unmittelbar zugeteilt, können aber in besonderen Bedarfssituationen zusätzlich bzw. ersatzweise herangezogen werden.
  • Wehrpflichtige des Reservestandes können in den Fällen eines Einsatzes des Bundesheeres nach § 2 Abs. 1 lit. a bis c Wehrgesetz (militärische Landesverteidigung, Assistenzeinsatz; Näheres siehe oben) – nach Maßgabe des Bedarfs und ihrer Eignung für eine Verwendung in der Einsatzorganisation – in den Milizstand versetzt werden, womit sie zum Beispiel ersatzweise eine planmäßig vordefinierte Funktion in der Einsatzorganisation erhalten.

Von den mehr als 1.000.000 ausgebildeten Wehrpflichtigen im Alter von 18 bis 50 (bzw. 65) stehen etwa 25.000 im Präsenzstand (circa 15.000 Berufssoldaten und circa 10.000 Grundwehrdiener), circa 40.000 im Milizstand und theoretisch circa 945.000 im Reservestand. Durch die auf sechs Monate reduzierte Grundausbildung sind die Grundwehrdiener nach Meinung der Österreichischen Offiziersgesellschaft jedoch nicht mehr feldverwendungsfähig.[45]

Geschlechtsspezifische Einstellungsvoraussetzungen

Frauen können seit 1. Jänner 1998 im Bundesheer freiwillig als Soldatinnen dienen und haben das Recht, diesen Dienst zu beenden.[46] Für sie gelten geringere körperliche Leistungsanforderungen bei Aufnahmetest und späterer Berufsausübung (anders als bei der Schweizer Armee[47]).[48][49] 2010 sind 348, etwas mehr als zwei Prozent der insgesamt knapp 15.000 Berufssoldaten Frauen, darunter 70 Leistungssportlerinnen.[50][51] Trotz anfänglich hohen Interesses konnten die angestrebten mehreren tausend Soldatinnen nicht erreicht werden.[50][52][53]

Dienstgrade und Rangabzeichen

Bundesheer in Zahlen

Verteidigungsetat der letzten Jahre (Personal ab 2015 jeweils mit Stichtag 01.01):[3][54]

Jahr Budget Anteil am BIP Zivilpersonal Militärpersonal

inkl. Wehrpflichtige

Soldaten im Einsatz
2001 3,393 Mrd. Euro 0,91 %
2002 3,344 Mrd. Euro 0,88 %
2003 2,111 Mrd. Euro 0,91 %
2004 2,158 Mrd. Euro 0,89 %
2005 2,160 Mrd. Euro 0,85 % 9.481 35.471 1.202
2006 2,104 Mrd. Euro 0,79 % 9.795 35.448 1.276
2007 2,566 Mrd. Euro 0,91 % 9.563 33.313 1.078
2008 2,558 Mrd. Euro 0,87 % 9.418 27.300 1.300
2009 2,401 Mrd. Euro 0,84 % 9.023 28.065 1.268
2010 2,430 Mrd. Euro 0,82 % 9.030 29.533 1.068
2011 2,453 Mrd. Euro 0,79 % 8.738 27.110 1.298
2012 2,481 Mrd. Euro 0,78 % 8.685 25.963 1.399
2013 2,432 Mrd. Euro 0,75 % 8.077 24.448 1.049
2014 2,491 Mrd. Euro 0,75 % 8.201 22.689 909
2015 2,403 Mrd. Euro 0,70 % 8.263 26.339
2016 2,588 Mrd. Euro 0,74 % 8.196 22.645
2017 2,797 Mrd. Euro 0,80 % 8.177 22.701
2018 2,870 Mrd. Euro 0,70 % 8.216 24.678
2019 2,920 Mrd. Euro 0,70 % 8.121 24.586

Kritik an fehlender Einsatzfähigkeit

Das österreichische Bundesheer wird aufgrund des knappen Budgets, aber auch struktureller Fehler als schlecht auf Bedrohungsszenarien vorbereitet gesehen.[55] Auch der Bundespräsident kritisierte, dass, wenn nichts passiere, in den kommenden Jahre bei der Einsatzbereitschaft „eine rote Linie überschritten“ werde.[56]

Das Bundesheer muss seit Jahren mit einem im internationalen Vergleich sehr geringen Budget auskommen. Für das Jahr 2019 sind 0,57 % des österreichischen BIPs vorgesehen, bis 2022 wird dieser Wert laut Planung auf 0,49 % sinken.[57] Im Vergleich dazu beträgt in der EU der Durchschnitt 1,3 % des BIPs[58]. Durch die zu geringe Finanzierung des Bundesheeres hat sich ein Investitionsrückstau ergeben hat, der zur Behebung Budgetierungen von EUR 16,2 Mrd. über dem derzeit geplanten Finanzrahmen bis 2030 benötigen würde.[59] Gefordert wird zumindest 1 % des BIPs, was bereits Helmut Zilk, der im Jahr 2004 der Vorsitzende der Bundesheerreformkommission war, verlangt hatte.[60]

Ein strukturelles Problem ist, dass im Heer aufgrund eines Pragmatisierungsgrads von über 92 % über die Zeit automatisch viel teures Personal, das im einfachen Dienst kaum einzusetzen ist, entsteht. Eine Folge davon ist, dass unter den insgesamt etwa 15.000 Berufs- und Zeitsoldaten einem Anteil von 21 % Offizieren und 69 % Unteroffizieren lediglich 10 % Soldaten gegenüberstehen (im Vergleich dazu beträgt der Anteil der Soldaten in der Schweizer Armee 70 %). Dazu kommen noch etwa 8.000 Grundwehrdiener, wodurch der Anteil der Soldaten auf 41 % steigt – immer noch weniger als die sich in dieser Betrachtung ergebenden 45 % Unteroffiziere.[61]

Kritisiert wird auch der Niedergang der Miliz, der durch die Bundesheer-Reform-Kommission mit der Verkürzung des Wehrdienstes von acht auf sechs Monate und dem damit verbundene Wegfall verpflichtender Waffenübungen begonnen habe.

Ausrüstung

Infanteriewaffen

StG 77 und P 80

Radfahrzeuge

Motorräder

PKW und LKW

Lkw Steyr 12M18
  • ca. 400 Steyr 12M18 für Mannschafts- und Materialtransporte, mit Masse in Ausscheidung begriffen.
  • MAN Lion‘s Coach[62]
  • MAN R07[63] (2021)
  • ? Steyr 9S18 Einzel- und Steyr 12S22 Doppelkabiner als Transportfahrzeug für schwere oder sperrige Lasten mit großräumiger Ladefläche
  • 307 MAN TGM 12.240 4×4 BL mit Wechselaufbau
  • 286 Unimog U4000-ÖBH mit Wechselaufbausystem für Mannschafts- und Materialtransporte
  • 380 MAN TGM 14.280
  • 24 MAN 38.440 8x8
  • ? VW Golf 7 Variant zum Personentransport
  • ? VW-Bus zum Personentransport
  • 100 VW Touareg für Ausbildung, Erkundung, Aufklärung und als Verbindungsfahrzeuge[64]
  • 300 Mitsubishi L-200 Pick-Up
  • ? Steyr Pinzgauer 710, 712, 714, 716 M, ältere Versionen mit Masse in Ausscheidung begriffen
  • ? Puch G mit kurzem und langem Radstand sowie mit Fest- und Planenaufbau und als Sondervariante G 290/LP „Sandviper“[65], ältere Fahrzeuge in Ausscheidung begriffen
  • ? ÖAF SLKW für Mannschafts- oder Materialtransporte, mit oder ohne Kranaufbauten, als ABC-Dekontaminationsfahrzeug oder als „gehärtete“ Version zum Schutz gegen max. 7,62 × 51-mm-NATO-Geschosse, mit Masse in Ausscheidung begriffen.
  • ? Verschiedenste ÖAF-LKWs und Spezialfahrzeuge in diversen Größen und Gewichtsklassen sowie mit unterschiedlichen Aufbauten, z. B. als Kipper oder Tanklöschfahrzeug, teilweise auch als „gehärtete“ Fahrzeuge, mit Masse in Ausscheidung begriffen.
  • 3 Schwerlasttransporter
  • 20 VW T6 4 Motion Krankentransportwägen[66]
  • 20 VW Crafter 4 Motion Notarztwägen[66]
  • 30 VW ID.3 für militärische Aufgaben und herkömmliche Fahrten[67]
  • 3 Hyundai Nexo FCEV für Erprobung im Truppenalltag[68]

Panzer

Husare der Militärpolizei

Artillerie

Luftfahrzeuge

Fliegerabwehr

ZFlAK 85

Pioniergeräte

  • schweres Gerät
    • Hydraulikraupenbagger Samsung SE 210-2
    • Grader Faun-Frisch F 155 A
    • Baggerlader JCB 4CX 'Sitemaster' Servo
    • Mobilbagger Volvo EC180BLC
    • Kurzheckbagger Volvo ECR88
    • Schreitbagger Menzi Muck
    • Schreitbagger Kaiser SX
    • Radlader Fiat-Allis 645B-BH
    • 24 VOEST Alpine Tross-130 schwerer Pionier-Mehrzweck-Radlader
    • diverse schwere ÖAF-Spezial-LKW
    • 12 Faltstraßengeräte
  • Geräte zur Minenverlegung
    • 1 Panzerminenleger 90 (PzMiLeg90)
  • Geräte zur Minenräumung
    • 4 Minenräumfahrzeuge leicht (DOK-ING MV-4)
    • 2 Minenräumfahrzeuge mittel (Hydrema 910MCV2-AMCS)
    • Fernlenkroboter tEODor

Sondergeräte

  • 12 AC-Aufklärungsfahrzeug ATF AC (Dingo 2)
  • 24 ABC-Dekontaminationsfahrzeuge ÖAF-sLKW
  • 12 ABC-Personendekontaminationsfahrzeuge ÖAF 19/281
  • 12 ABC-Waffen- und Gerätedekontaminationsfahrzeuge ÖAF 19/281
  • 12 ABC-Wasserversorgungsfahrzeuge (Doppelkabine) Steyr 91 M
  • 18 Rettungsfahrzeuge Pinzgauer 712/RuB
  • 18 Bergefahrzeuge (Doppelkabine) Steyr 19S27
  • 12 Tanklöschfahrzeuge (TLF 4000) ÖAF 19/281
  • 11 Flughafenlöschfahrzeuge (FLF 5000/1000-FIX MIX „Buffalo“) ÖAF 26/604 DFAE/6x6
  • Trinkwasseraufbereitungsanlage (physikalisch) WTC 2000 (auf Anhänger)
  • Trinkwasseraufbereitungsanlage (physikalisch) WTC4000 (Container)

Uniformen

Das österreichische Erbsentarnmuster, hergestellt von 1957 bis 1978

„Tarnanzug ÖBH“ seit 2019

Im März 2019 wurde ein neuer Dienst- und Kampfanzug mit einem vom Bundesheer selbst entwickelten sechsfärbigen Tarnmuster eingeführt.[80] Das Standardmuster ist auf die Umgebungsfarben in Österreich abgestimmt, kann bei Bedarf auch in den Farbversionen für „Wüste“ und „Winter“ angeschafft werden. Die Umstellung auf den „Tarnanzug neu“ wurde beim Jägerbataillon 18 und beim Milizjägerbataillon Burgenland begonnen und wurde im Jahr 2020 beim Panzergrenadierbataillon 13 fortgesetzt. Im Jahr 2021 wurde das Jägerbataillon 23 in Vorarlberg damit ausgestattet.[81] Mittlerweile ist die neue Uniform auch bei den Piloten im Einsatz. Pro Jahr sollen 3.000 bis 4.000 Soldatinnen und Soldaten mit den neuen Uniformen ausgestattet werden. Der „Tarnanzug neu“ soll den Kampfanzug 03 ersetzen.[82][83][84]

Felduniform „Dienstanzug 03“ und „Kampfanzug 03“

Der Kampfanzug 03 (KAz 03) aus dem Jahr 2003 war eine Neuentwicklung der gesamten Bekleidung und Ausrüstung der Soldaten, dabei wurde die Farbe „braungrau “(RAL 7013) des Kampfanzugs 75 beibehalten. Weiters wurde mit dem Kampfanzug 03 auch der Großteil der Ausrüstung des Soldaten ersetzt (z. B. neues modulares Tragesystem, Rucksack, Kevlarhelm usw.).

Die Neuerungen der KAz 03-Uniform bestanden in:

  • Atmungsaktiven Materialien
  • Rangabzeichen vor der Brust und nicht mehr auf den Schultern
  • Anlehnung an den ACU-Schnitt der US-Armee
  • bequemere Trageweise der Uniform
  • Klettflächen auf den Oberarmen

Der Dienstanzug 03 besteht aus der leichten KAz 03-Feldmütze, Feldschuhen leicht, KAz 03-Feldhose leicht, T-Shirt, KAz 03-Feldjacke leicht und der „Funktions“-Kopfbedeckung, welche wären: Barett in verschiedenen Farben (entsprechend der Waffengattung, siehe weiter unten), leichte Feldmütze mit Edelweiß aus Metall für Gebirgsjäger und braungrauen Schiffchen für Angehörige der Luftstreitkräfte (sowohl für Piloten als auch für das Bodenpersonal wie z. B. Flughafenfeuerwehr, Wache, Sanitäter usw.). Seit 2021 wird derzeit eine neue Kopfbedeckung zum Kampfanzug 03 sowie zum neuen Tarnanzug eingeführt. Hintergrund der Adjustierungsmaßnahme: Der neue Kampfanzughut dient vor allem dem besseren Sonnenschutz der Soldaten, verfügt er doch über eine breite rundumlaufende Krempe. Das zeigt sich im Hochsommer zweckmäßiger als die Feldkappe, bei der der Nacken ungeschützt bleibt[85].

Dienstanzug/Kampfanzug 75

Der olivgrüne bzw. braungraue (gemäß RAL-Normierung: RAL 7013) Anzug 75 mit Feldhemd und Feldjacke (bei kühlem Wetter) ist nach wie vor in Verwendung, wurde jedoch durch den Kampfanzug 03 weitgehend ersetzt.
Ab 1992 wurde zusätzlich auf dem linken Oberärmel ein olivgrünes Nationalitätsabzeichen mit der Beschriftung „ÖSTERREICH – BUNDESHEER“ angebracht. Als Kopfbedeckung dienen Feldkappe, Barett oder Fliegermütze sowie die Plüschkappe mit Ohrenschutz bei kälterer Witterung.[86]

Seit Einführung des Kampfanzug 03 wird der Anzug 75 auch als „Dienstanzug 03“ bezeichnet und ist als solcher rein für den Innendienst vorgesehen, allerdings wurde er auch dort weitgehend durch den Dienstanzug 03 ersetzt. Anstatt der Feldkappe des Anzug 75 wird zum Dienstanzug 03 die Kampfanzugkappe des neuen Kampfanzug 03 getragen.

Gesellschaftsuniform „Anzug 65“

Die Ausgangs- bzw. Gesellschaftsuniform wird als „Anzug 65“ bezeichnet und seit 1965 in unveränderter Form ausgegeben. Sie besteht aus feldgrauem Uniformrock, hellgrauer (früher: eisengrauer) Anzugshose, schwarzen Halbschuhen und Tellerkappe. Der weiße Uniformrock wird mit einer schwarzblauen Hose kombiniert.

  • Der Uniformrock (feldgrau): Gebräuchlich sind drei Arten von Knöpfen: Offiziere tragen goldfarbene Knöpfe mit glattem Rand, strichmattiertem Grund und geprägtem stilisiertem Bundesadler. Unteroffiziere desgleichen, jedoch silberfarben. Die Knöpfe der Chargen und Rekruten sind dagegen grau mit glattem Rand und fein gekörnter Innenfläche. Auf der linken Schulter des Uniformrocks tragen Offiziere eine geknöpfte Spange aus goldfarbener Litze; bei Unteroffizieren ist die Spange silberfarben, beim Vizeleutnant (MBUO1/MZUO1) gold-silbern meliert. Zum „Anzug 65“ sind weder Stoffgürtel noch Leibriemen erlaubt.
  • Der Uniformrock (weiß): Eine Besonderheit stellt der weiße Uniformrock dar. Trageberechtigt waren zunächst die Offiziere, seit 1980 auch die Unteroffiziere. Der weiße Rock ist auf eigene Kosten zu beschaffen, kann aber von der Forterhaltung abgegolten werden. Zunächst nur im Sommerhalbjahr und zu offiziellen militärischen Veranstaltungen vorgesehen, darf er seit 1977 ganzjährig benutzt werden. Üblich ist mittlerweile auch das Tragen bei zivilen Veranstaltungen, wie etwa dem Wiener Opernball. 1986 wurde dazu die passende Uniformhose in schwarzblau eingeführt. Anstelle der Passepoillierung ist die Hose mit einem dunkelblauen Smokingband ausgestattet.
  • Die Tellerkappe: Das Modell orientiert sich an der ehemaligen österreichisch-ungarischen Marineoffizierskappe. Sie hat einen schwarzen Lackschirm sowie einen farbigen Kopfstreifen (Landstreitkräfte: schwarz; Luftstreitkräfte: silbergrau), für Offiziere aus Samt, für Unteroffiziere, Chargen und Rekruten aus Halbkammgarn. Die Kappenrosen sind identisch mit denen der Fliegertellerkappe. Das Emblem (Landstreitkräfte: Bundesadler im Eichenlaubkranz; Luftstreitkräfte: Adler-Doppelschwinge im Lorbeerkranz) ist für Offiziere gold-, für Unteroffiziere silberfarben, jeweils aus Metall oder gestickt. Chargen und Rekruten legen ein altsilberfarbenes Abzeichen aus Metall an. Den Dienstgrad General unterscheidet seit 1982 ein scharlachrot unterlegtes Emblem vom Generalleutnant. Die beiden miteinander verdrillten Mützenkordeln sind für Offiziere goldfarben, für Unteroffiziere silberfarben, für den Vizeleutnant gold-silbern meliert. Angehörige der Luftstreitkräfte können zum Anzug 65 auch das Schiffchen tragen. Für die 6. Jäger-Brigade gibt es alternativ die „Gebirgskappe“ mit Edelweiß-Emblem.

Paradeanzug der Garde und der Theresianischen Militärakademie

Garde bei einer Parade in Paris
Soldaten des Jägerbataillons 19 mit dem grünen Barett der Jägertruppe

Zu Paraden wird eine dem Gesellschaftsanzug ähnelnde Uniform getragen, jedoch mit Helm, Paradeschuhen (für Offiziere Paradestiefel), braunem Leibriemen und weißen Handschuhen. An der linken Schulter des Uniformrocks wird dazu eine Fangschnur angelegt – goldfarben für Offiziere, silberfarben für Unteroffiziere, weiß für Chargen und Rekruten. Offiziere tragen außerdem Säbel, Säbelkuppel und Portepee.

Barettfarben

Das Barett dient meist als Ausgangskopfbedeckung oder wird bei speziellen Anlässen zum Feldanzug getragen. Als äußeres Erkennungszeichen tragen viele Soldaten des Österreichischen Bundesheeres ein Barett, außer bei den Luftstreitkräften oder den Gebirgsjägern, diese besitzen eine eigene Kopfbedeckung (siehe Kampfanzug 03). Die Farbe dieser Kopfbedeckung gibt unter anderem Auskunft darüber, welcher Waffengattung bzw. welchem Verband ein Soldat angehört. Der Bundesadler auf dem Barett ist bei Rekruten und Chargen metallfarben, bei Unteroffizieren silberfarben und bei Offizieren goldfarben.[87]

Grünes Barett
Jägertruppe (Ausnahme: Jägerbataillon 25, Jägerbataillon 33)
Pioniertruppe
Territoriale Organisationen
Soldaten von Akademien und Schulen (Ausnahme: Heereslogistikschule, ABC-Abwehrschule, TherMilAk, HUAk, Sicherheitsschule) des Bundesheeres
Schwarzes Barett
Panzertruppe, Panzergrenadiertruppe und Panzerartillerietruppe
Scharlachrotes Barett
Gardebataillon
Rotes Barett
Jägerbataillon 25
Korallrotes Barett
Militärstreife und Militärpolizei
Rostbraunes Barett
Führungsunterstützungstruppe
Signalgraues Barett
Theresianische Militärakademie
Heeresunteroffiziersakademie
Bundeshandelsakademie für Führung und Sicherheit an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt (Sicherheitsschule)
Hechtgraues Barett
ABC-Abwehrtruppe
AFDRU
Dunkelblaues Barett
Heereslogistikschule
Kommando Streitkräftebasis
Militär Medizinisches Zentrum
Gelbgrünes Barett
Heeressportzentrum
Olivgrünes Barett mit braunem Riemen
Jagdkommando
Olivgrünes Barett mit braunem Riemen und Jagdkommando-Abzeichen
Soldaten mit abgeschlossenem Jagdkommando-Grundkurs
Blaues UN-Barett
Soldaten im Dienst der Vereinten Nationen

Farbe des Bundesadlers und der Adler-Doppelschwinge

Paraden, Feiern und Ausstellungen

  • Die Angelobung von neuen Grundwehrdienern, je Einrückungstermin nach einer gewissen Einschulungszeit, findet häufig, insbesondere am Nationalfeiertag, 26. Oktober, als Schauveranstaltung an öffentlichen Plätzen vieler Städte statt.
  • Usus seit 25 Jahren war die Leistungsschau am Nationalfeiertag am Heldenplatz in Wien. Typisch dabei ist die Ausstellung von stehenden Fahrzeugen und Hubschraubern und das Öffnen ihrer Türen, das Präsentieren von Geräten und Waffen und eine Fallschirmspringerankunft. Für den Transport, etwa von schweren Panzern per Tieflader-Schwertransport, die personelle Betreuung und eventuell angebotene Verköstigung von Publikum fallen Kosten und Personalaufwand an. – Verteidigungsminister Thomas Starlinger sagte im Juni 2019 die Leistungsschau aus Geldnot ab. Aufgrund der Restriktionen durch die Covid-19-Pandemie fand in den Jahren 2020 und 2021 die Leistungsschau als "Hybrid-Event" mit Live-Berichterstattung des ORF und privater TV-Sender sowie auch virtuell im Internet statt[88].
  • In mehrjährigem Abstand findet seit 2003[89] an zwei Tagen im Juni, Juli oder September die Flugschau AirPower im Raum um den Militärflugplatz Zeltweg statt. Typisch werden dabei auch militärische Flugzeuge, Demonstrations- und Kunstflüge gezeigt. Typisch ist die Kofinanzierung durch Bundesheer, Land Steiermark und Sponsoring, etwa durch einen Getränkehersteller.

Museale Rezeption

Heeresgeschichtliches Museum

„Panzergarten“ des HGM
Saab „Draken“ im HGM

Das von Kaiser Franz Joseph I. 1869 als k.k. Hofwaffenmuseum eröffnete Heeresgeschichtliche Museum (HGM) im Wiener Arsenal ist das Leitmuseum des Österreichischen Bundesheeres. Es präsentiert sowohl die Geschichte der kaiserlichen Armee ab Beginn des 17. Jahrhunderts als auch jene des Bundesheeres ab dem Jahr 1920. Im Museum sind beispielsweise die ältesten Uniformen des Bundesheeres aus den 1920er Jahren ausgestellt.[90] Im HGM finden auch Sonderausstellungen zu militärischen Themen statt, so zum Beispiel „50 Jahre Bundesheer“ (2005), „Your Buddy – Das Jagdkommando“ (2007), „Spätsommer ’68. Der Einsatz des Österreichischen Bundesheeres“ (2008) und „Schutz und Hilfe. 50 Jahre Auslandseinsätze des Österreichischen Bundesheeres (2010)“.

Im so genannten „Panzergarten“ des Museums, in der Regel von März bis Oktober öffentlich zugänglich, sind die wichtigsten Gefechtsfahrzeuge des Bundesheeres von 1955 bis in die Gegenwart ausgestellt. Die unterschiedlichen Typen zeigen dabei einen roten Faden der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Panzerwaffe: Die ersten österreichischen Panzertruppen waren durchwegs mit Fahrzeugen der Besatzungsmächte ausgerüstet, die zum überwiegenden Teil noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammten, so zum Beispiel der US-amerikanische M8, der Schützenpanzer M21 oder der leichte Kampfpanzer M24. An sowjetischen Panzern sind die wichtigsten Exemplare vertreten, wie der Kampfpanzer T-34 und das Sturmgeschütz SU-100, das ursprünglich vor dem Heldendenkmal der Roten Armee auf dem Schwarzenbergplatz aufgestellt war.

Es gibt jedoch auch Exponate österreichischer Herkunft, wie die Prototypen des Schützenpanzers Saurer und des Jagdpanzers Kürassier, der auch in der neueren A1-Version vertreten ist. Die beiden letztgenannten Panzerfahrzeuge sind nach wie vor beim Bundesheer im Einsatz, ebenso wie die Panzerhaubitze M109, von der ein Exemplar im Panzergarten besichtigt werden kann. Der Kampfpanzer M60, der über viele Jahre beim Bundesheer im Einsatz war, ist das größte und schwerste Kettenfahrzeug dieser Sammlung.[91]

Im Außenbereich des Heeresgeschichtlichen Museums sind auch zwei Düsenflugzeuge ausgestellt, die beim Bundesheer im Einsatz waren, nämlich eine Saab 29 Tunnan, auch bekannt als Fliegende Tonne, und einen Saab 35 Draken.

Außenstellen des Heeresgeschichtlichen Museums

Salzburger Wehrgeschichtliches Museum

Das Salzburger Wehrgeschichtliches Museum (SWGM) in der Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim zeigt in seiner Ausstellung Objekte aus zweitausend Jahren Wehrgeschichte und gibt damit einen Einblick in die Militärgeschichte aus allen bedeutenden Epochen. Das Österreichische Bundesheer der Zweiten Republik und seine Traditionen stellen einen zentralen Mittelpunkt der Präsentation dar. Besonders werden die neuen Aufgaben, die friedenserhaltenden Engagements in Afrika, dem Nahen Osten und am Balkan in Ausstellungen dokumentiert. Schwergewichte bilden die – mehr als 12.000 Objekte umfassende – Sammlung von Exponaten, Fachliteratur und Originalquellen. In regelmäßigen Abständen werden in Sonderausstellungen Spezialsammlungen wie Uniformen, Orden und Ehrenzeichen, Sonderausrüstungen samt deren Entwicklungen, künstlerische Arbeiten von Soldaten sowie einzigartige Dokumente und Archivalien der Militärgeschichte für die Öffentlichkeit im In- und Ausland zugänglich gemacht. Im Außengelände werden Panzer, Rohrwaffen, Fahrzeuge und ein Abfangjäger vom Typ Saab Draken gezeigt.[99]

Literatur

  • Peter Fichtenbauer, Christian Ortner: Die Geschichte der österreichischen Armee von Maria Theresia bis zur Gegenwart in Essays und bildlichen Darstellungen, Verlag Militaria, Wien 2015, ISBN 978-3-902526-71-7.
  • BMLVS (Hrsg.): Die dritte Dimension. Militärluftfahrtausstellung Zeltweg, Wien 2013, ISBN 978-3-902551-41-2.
  • Karl W. Haltiner, Gerhard Kümmel: Die Entwicklung des Österreichischen Bundesheeres seit dem Ende des Kalten Krieges. In: Ders. (Hrsg.): Wozu Armeen? – Europas Streitkräfte vor neuen Aufgaben (= Militär und Sozialwissenschaften. Bd. 41). Nomos, Baden-Baden 2008, ISBN 978-3-8329-3558-0, S. 79–97.
  • Christoph Hatschek: Schutz und Hilfe – 50 Jahre Auslandseinsatz des Österreichischen Bundesheeres. Die museale Würdigung des Engagements für den Frieden. In: Viribus Unitis. Jahresbericht 2010 des Heeresgeschichtlichen Museums. Wien 2011, ISBN 978-3-902551-19-1, S. 16–42.
  • Christoph Hatschek: Camouflage – militärische Notwendigkeit oder „Modetrend“ – Die „battle-dress“ des Österreichischen Bundesheeres im Wandel der Zeit. In: Viribus Unitis. Jahresbericht des Heeresgeschichtlichen Museums 2011. Wien 2012, ISBN 978-3-902551-28-3, S. 10–35.
  • Alfred Kyrer und Michael Alexander Populorum: Weißbuch zur strategischen Neuausrichtung des Österreichischen Bundesheeres oder: New Military Governance 2015. Peter Lang Verlag Academic Research, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-631-62392-3.
  • Manfried Rauchensteiner (Gesamtred.): Das Bundesheer der Zweiten Republik. Eine Dokumentation (= Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums (Wien). 9). Österreichischer Bundesverlag, Wien 1980, ISBN 3-215-04081-6.
  • Manfried Rauchensteiner, Wolfgang Etschmann (Hrsg.): Schild ohne Schwert? Das Österreichische Bundesheer 1955–1970 (= Forschungen zur Militärgeschichte. Bd. 2). Verlag Styria, Graz u. a. 1991, ISBN 3-222-12140-0.
  • Manfried Rauchensteiner, Wolfgang Etschmann, Josef Rausch (Hrsg.): Tausend Nadelstiche. Das Österreichische Bundesheer in der Reformzeit 1970–1978 (= Forschungen zur Militärgeschichte. 3). Styria, Graz u. a. 1994, ISBN 3-222-12260-1.
  • Thomas Reichl: Von Vätern und Söhnen. 50 Jahre österreichisches Bundesheer. In: Viribus Unitis. Jahresbericht 2003 des Heeresgeschichtlichen Museums. Wien 2004, S. 7–22.
  • Thomas Reichl: Panzerlärm an Österreichs Grenze. Der Grenzsicherungseinsatz des Österreichischen Bundesheeres 1956. In: Viribus Unitis. Jahresbericht 2006 des Heeresgeschichtlichen Museums. Wien 2007, ISBN 978-3-902551-04-7, S. 53–80.
  • Thomas Reichl: Spätsommer 68. Der Einsatz des österreichischen Bundesheeres. In: Viribus Unitis. Jahresbericht 2008 des Heeresgeschichtlichen Museums. Wien 2009, ISBN 978-3-902551-09-2, S. 39–50.
  • Rolf M. Urrisk: Stets bereit. Das Österreichische Bundesheer im In- und Ausland. Weishaupt-Verlag, Wien 2010, ISBN 978-3-7059-0321-0.
  • Rolf M. Urrisk: Das Österreichische Bundesheer 2000. Die Fahrzeuge, Flugzeuge, Uniformen und Waffen des österreichischen Bundesheeres von 1918 – heute. Weishaupt-Verlag, Wien 1999, ISBN 3-7059-0073-0.
  • Hans Wolker: Schatten über Österreich. Das Bundesheer und seine geheimen Dienste. Promedia Verlag, Wien 1993, ISBN 3-900478-66-X.

Siehe auch

Commons: Österreichisches Bundesheer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Aufgaben der Streitkräfte. Personalstärke. In: bundesheer.at. Abgerufen am 7. Juni 2021.
  2. Tanner: Zum dritten Mal in Folge Verteidigungsbudget erhöht. Abgerufen am 14. Oktober 2021.
  3. a b Budgetbericht 2021. (PDF; 1 MB) In: Bundesministerium für Finanzen. 14. Oktober 2020, abgerufen am 30. November 2020.
  4. Art. 79
  5. Mehr Frauen für das Bundesheer. Abgerufen am 7. Juni 2021.
  6. Immer mehr wählen Zivil- statt Grundwehrdienst. In: orf.at. Abgerufen am 2. September 2020.
  7. Pioniere erhalten neue Mehrzweckboote. In: milnews.at. Abgerufen am 3. September 2020.
  8. Presseaussendung PK0532
  9. Die Kaderpräsenzeinheiten des Bundesheeres. In: bundesheer.at. Abgerufen am 28. Juni 2016.
  10. Neugliederung des Bundesheeres: Festakt zum Auftakt In: bundesheer.at. Abgerufen am 7. Juni 2021.
  11. Neue Heeresgliederung tritt in Kraft. In: bundesheer.at. Abgerufen am 7. Juni 2021.
  12. Neue Heeresgliederung: Kommando Streitkräftebasis aufgestellt. In: bundesheer.at. Abgerufen am 7. Juni 2021.
  13. BGBl. Nr. 1/1945
  14. Vgl. dazu Peter Barthou: Der »Oberstenparagraph«. Der Umgang mit Obersten und Generalen der Wehrmacht im Österreichischen Bundesheer. (=Schriften zur Geschichte des Österreichischen Bundesheeres, Bd. 14). Gra&Wis, Wien 2008, ISBN 978-3-902455-15-4.
  15. Das Österreichische Bundesheer in der Ära des Raumverteidigungskonzeptes – Erlebnisse und Ergebnisse, von General i. R. Othmar Tauschitz. (PDF; 61 kB) BMLV, abgerufen am 4. Januar 2009.
  16. Andreas Stupka und Thomas Lampersberger: Operation im Alpenvorland – Teil 3. Artikel vom 8. November 2016, abgerufen am 20. November 2018.
  17. Vortrag eines ungarischen Generals in „Information zur Sicherheitspolitik Nr. 20“, Juli 1999.
  18. Bundesheer beteiligt sich am Katastrophenhilfseinsatz in Mosambik (Erwähnung von Polen 1997). BMLV, abgerufen am 7. Januar 2009.
  19. Bundesheer im Tschad. BMLV, abgerufen am 4. Januar 2009.
  20. Nur noch 6.500 Soldaten in Österreich einsatzbereit. In: DiePresse.com. 29. März 2009, abgerufen am 31. Dezember 2017.
  21. Der Teilzeitsoldat. In: DiePresse.com. 9. April 2009, abgerufen am 31. Dezember 2017.
  22. Revoltierende Generäle im Bundesheer. In: DiePresse.com. 3. April 2009, abgerufen am 31. Dezember 2017.
  23. Hintergrund: Unterstützungsleistungen und Assistenzeinsatz zur Flüchtlingshilfe. Bundesministerium für Landesverteidigung, 15. September 2015, abgerufen am 20. Januar 2016.
  24. Nationaler Sicherheitsrat tagt zu neuer Struktur. Der Standard, 29. Juni 2016, abgerufen am 27. Juli 2016.
  25. Ministerrat segnet Umstrukturierung des Bundesheeres ab. Die Presse, 5. Juli 2016, abgerufen am 27. Juli 2016.
  26. Die neue Struktur des Bundesheeres (2016). Österreichisches Bundesheer (Bundesministerium für Landesverteidigung), 13. Juli 2016, abgerufen am 27. Juli 2016.
  27. Doskozil: Wir brauchen jede einzelne Kaserne. Die Presse, 13. Juli 2016, abgerufen am 27. Juli 2016.
  28. Doskozil stoppt Kasernenverkauf und investiert 535 Millionen. Der Standard, 13. Juli 2016, abgerufen am 27. Juli 2016.
  29. Heeresflieger Hercules zu erstem Abschiebeflug gestartet. Der Standard, 13. Juli 2016, abgerufen am 27. Juli 2016.
  30. Assistenzeinsatz: Bundesheer bewacht Botschaften. Die Presse, 25. Juli 2016, abgerufen am 27. Juli 2016.
  31. Mobilmachung der Miliz läuft an. Wiener Zeitung, 23. März 2020, abgerufen am 23. März 2020.
  32. https://www.bundesheer.at/miliz/einsatz/artikel.php?id=5751
  33. Zivildiener und Grundwehrdiener müssen länger dienen. Oberösterreichische Nachrichten, 15. März 2020, abgerufen am 23. März 2020.
  34. a b Bundesheer unterstützt die Apotheken. Niederösterreichische Nachrichten, 15. März 2020, abgerufen am 23. März 2020.
  35. Infizierter österreichischer Soldat aus Sarajewo zurückgeholt. Kurier, 29. März 2020, abgerufen am 30. März 2020.
  36. Einsatzübersicht. 13. Januar 2022, abgerufen am 18. Januar 2022.
  37. Bundesheer war 3,3 Mio. Stunden im CoV-Einsatz. ORF.at, 20. Dezember 2021, abgerufen am 18. Januar 2022.
  38. Generalstabschef: Bundesheer braucht sechs bis zehn Milliarden Euro. Abgerufen am 11. März 2022.
  39. Österreich kauft 18 AW169M. Abgerufen am 21. März 2022.
  40. Längerer Wehrdienst? Grüne blocken ab. Abgerufen am 13. März 2022.
  41. Den aktuellen Stand siehe Grafik auf Auslandseinsätze des Bundesheeres – Zahlen, Daten, Fakten, bmlv.gv.at (abgerufen am 12. August 2014).
  42. Artikel in der Ausgabe 4/2007 der Zeitschrift Truppendienst.
  43. „Anzahl der Soldaten in Auslandseinsätzen des Österreichischen Bundesheeres im Dezember 2020“, Statista (abgerufen am 22. Dezember 2020).
  44. Neue Heeresgliederung: Kommando Streitkräftebasis aufgestellt, Website www.bundesheer.at, abgerufen am 27. April 2020
  45. Zusammenfassung der Veranstaltung vom 1. Februar 2007. Österreichische Offiziersgesellschaft, abgerufen am 10. Juni 2008.
  46. Artikel 9a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz „Jeder männliche Staatsbürger ist wehrpflichtig. Staatsbürgerinnen können freiwillig Dienst im Bundesheer als Soldatinnen leisten und haben das Recht, diesen Dienst zu beenden.“
  47. Gleiche Fitness-Beurteilung für Mann und Frau. Schweizer Armee, 2007, archiviert vom Original am 28. Januar 2016; abgerufen am 3. Dezember 2011 (TFR=Test Fitness Rekrutierung): „Da die Frauen in allen Truppengattungen die gleichen minimalen körperlichen Anforderungen erfüllen müssen wie die Männer, werden sie beim TFR jetzt auch gleich beurteilt.“
  48. Sportlimits Eignungsprüfung. (PDF; 117 kB) Heerespersonalamt, S. 1f, abgerufen am 1. Juli 2020.
  49. Körperliche und geistige Fitness als Voraussetzung. Bundesheer, archiviert vom Original am 12. April 2016; abgerufen am 21. Dezember 2011.
  50. a b Heer nicht attraktiv für Frauen. Der Standard, März 2010, abgerufen am 14. November 2011.
  51. Symposium „WoMen serving together“. Bundesheer, 12. Oktober 2011, abgerufen am 13. November 2011: „Derzeit leisten knapp 400 Frauen Dienst beim Bundesheer, das sind knapp zwei Prozent, ein Prozentsatz, den es zu steigern gilt, so der Konsens am Podium.“
  52. 949 der Beilagen XXII. GP – Regierungsvorlage – Materialien. (PDF, 280kB) Österreichisches Parlament, 17. Mai 2005, S. 7, abgerufen am 14. November 2011.
  53. Oliver Mark: Frauen beim Heer: Langer Marsch durchs Minenfeld. derStandard.at, 9. November 2011, abgerufen am 9. November 2011: „derStandard.at: Das Bundesheer steht Frauen immerhin schon seit 13 Jahren offen. Warum hat man es in dieser Zeit nicht geschafft, den Beruf attraktiver zu machen? Moosmaier: Erst in den letzten Jahren wurden verstärkt Maßnahmen gesetzt. Heuer gab es zum Beispiel im Rahmen vom „Girl’s Day“ Einladungen an 480.000 junge Frauen. 528 waren dann einen Tag bei uns zum Schnuppern, was letztendlich in 50 neuen Anmeldungen für den Ausbildungsdienst resultierte.“
  54. Defence Data Portal auf EDA. Abgerufen am 2. Februar 2016.
  55. Armin Arbeiter: Bundesheer vor Bankrott: Der letzte Warnschuss. 17. September 2019, abgerufen am 23. Oktober 2019.
  56. Martin Gebhart: Tag der Leutnante: „Sicherheit steht am Scheideweg“. 28. September 2019, abgerufen am 23. Oktober 2019.
  57. Heeresbudget sinkt und sinkt. In: dieSubstanz.at. 26. August 2019, abgerufen am 23. Oktober 2019 (deutsch).
  58. Abgerüstet. In: profil.at. 3. August 2018, abgerufen am 23. Oktober 2019.
  59. Bundesheer braucht laut Lagebericht 16,2 Milliarden Euro. In: derStandard.at. 17. September 2019, abgerufen am 23. Oktober 2019 (österreichisches Deutsch).
  60. „2020 ist das Heer pleite“ – was ist dran an der Minister-Warnung? 19. Juni 2019, abgerufen am 23. Oktober 2019.
  61. Plan-B der Generäle • Systemversagen Bundesheer. In: addendum.at. Abgerufen am 23. Oktober 2019.
  62. BMLVS-Abteilung Kommunikation - Referat 3: Bundesheer: Neue Großraumbusse an die Truppe übergeben=. Abgerufen am 30. September 2020.
  63. BMLVS-Abteilung Kommunikation – Referat 3: Bundesheer: Neue Großraumbusse an die Truppe übergeben=. Abgerufen am 30. September 2020.
  64. Bundesheer beschafft 100 VW Touareg auf bundesheer.at
  65. Ausrüstung des Bundesheeres. In: bundesheer.at. Abgerufen am 5. September 2020.
  66. a b Aufrüstung im Sanitätsbereich. Abgerufen am 20. Januar 2022.
  67. Bundesheer setzt auf Nachhaltgkeit. Abgerufen am 3. Februar 2022.
  68. Bundesheer testet Wasserstoffautos. Abgerufen am 3. Februar 2022.
  69. Oberösterreichische Nachrichten: Welser Bundesheer reaktiviert Panzer, anstatt sie als Ersatzteillager zu nützen. (nachrichten.at [abgerufen am 27. September 2017]).
  70. a b http://milnews.at/2017/neue-radpanzer/, abgerufen am 24. Juli 2018
  71. Christkind bringt Pandur II. In: doppeladler.com. Abgerufen am 4. Januar 2017.
  72. wilhelm.theuretsbacher: Minister Doskozil stockt die Panzerflotte auf. (kurier.at [abgerufen am 4. Januar 2017]).
  73. a b c http://milnews.at/2018/fahrzeuge-heer/, abgerufen am 24. Juli 2018
  74. a b http://milnews.at/2016/18-dingo-2/, abgerufen am 24. Juli 2018
  75. http://milnews.at/2017/stellngn-oebh-komm/, abgerufen am 24. Juli 2018
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