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Görlitz

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Wappen Deutschlandkarte
Görlitz
Deutschlandkarte, Position der Stadt Görlitz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 9′ N, 14° 59′ OKoordinaten: 51° 9′ N, 14° 59′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Görlitz
Höhe: 199 m ü. NHN
Fläche: 67,52 km2
Einwohner: 56.694 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 840 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 02826–02829
Vorwahl: 03581
Kfz-Kennzeichen: GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI
Gemeindeschlüssel: 14 6 26 110
Stadtgliederung: 10 Stadt- und 8 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Untermarkt 6/8
02826 Görlitz
Website: www.goerlitz.de
Oberbürgermeister: Joachim Paulick (parteilos)
Lage der Stadt Görlitz im Landkreis Görlitz
KarteBärwalder SeeBerzdorfer SeeTalsperre QuitzdorfTalsperre QuitzdorfPolenTschechienLandkreis Sächsische Schweiz-OsterzgebirgeBad MuskauBeiersdorfBernstadt a. d. EigenHerrnhutBertsdorf-HörnitzBoxberg/O.L.Boxberg/O.L.DürrhennersdorfEbersbach-NeugersdorfKottmar (Gemeinde)Gablenz (Oberlausitz)GörlitzGörlitzGroß DübenGroß DübenGroßschönau (Sachsen)GroßschweidnitzHähnichenHainewaldeHerrnhutHohendubrauHorkaJonsdorfKodersdorfKönigshainKrauschwitz (Sachsen)Kreba-NeudorfLawaldeLeutersdorf (Oberlausitz)LöbauMarkersdorf (Sachsen)Markersdorf (Sachsen)MittelherwigsdorfMückaMückaNeißeaueNeusalza-SprembergKottmar (Gemeinde)NieskyKottmar (Gemeinde)OderwitzOlbersdorfOppachOstritzOybinQuitzdorf am SeeReichenbach/O.L.RietschenRosenbachRothenburg/OberlausitzSchleife (Ort)Schönau-Berzdorf auf dem EigenSchönbach (Sachsen)SchöpstalSeifhennersdorfReichenbach/O.L.TrebendorfTrebendorfVierkirchen (Oberlausitz)WaldhufenWeißkeißelWeißwasser/OberlausitzZittauZittauLandkreis BautzenBrandenburg
Karte
Görlitz, Stadtansicht mit St. Peter und Paul (Peterskirche) und Vogtshof
Luftbild der Stadtansicht: vorn der Kaisertrutz am Demianiplatz und hinten die Peterskirche an der Neiße

Görlitz (polnisch Zgorzelec, obersorbisch Zhorjelc) ist die östlichste Stadt Deutschlands und Kreisstadt des Landkreises Görlitz. Die sechstgrößte Stadt des Freistaates Sachsen liegt in der Oberlausitz an der Lausitzer Neiße, die hier seit 1945 die Grenze zu Polen bildet. Der östlich der Neiße gelegene und wesentlich kleinere Teil der Stadt wurde durch die Grenzziehung in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg abgetrennt und bildet seitdem die eigenständige polnische Stadt Zgorzelec.

Da in der Region Oberlausitz-Niederschlesien keine Stadt allein die Ansprüche an ein Oberzentrum erfüllt, wurden Görlitz, Bautzen und Hoyerswerda von der sächsischen Landesplanung zu einem Oberzentralen Städteverbund zusammengeschlossen, der in Funktionsergänzung die Aufgaben eines Oberzentrums erfüllt.

Die durch reiche spätgotische, renaissancezeitliche und barocke Bürgerhäuser in der Innenstadt und ausgedehnte Gründerzeitviertel bestimmte Stadt Görlitz blieb im Zweiten Weltkrieg von Zerstörungen fast völlig verschont. Mit 3500 größtenteils restaurierten Baudenkmälern kann sie eines der besterhaltenen historischen Stadtbilder in Deutschland aufweisen und bildet das größte Flächendenkmal Deutschlands.[2] Die Stadt ist Mitglied der Euroregion Neiße.

Geografie

Geografische Lage

Die 2004 eröffnete Fußgängerbrücke von Görlitz nach Zgorzelec

Görlitz liegt in der niederschlesischen Oberlausitz am westlichen Ufer der Neiße, die hier durch die Ausläufer des böhmisch-lausitzischen Grenzgebirges den Ostrand des Lausitzer Granitmassivs durchbricht. Es bildet den Übergang zwischen der nördlich gelegenen Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft und dem südlichen gelegenen Lausitzer Bergland. Die ehemaligen Stadtteile am rechten (östlichen) Flussufer bilden seit der Grenzziehung von 1945 zwischen Sowjetischer Besatzungszone und der Volksrepublik Polen, beziehungsweise der endgültigen Festschreibung der Staatsgrenze 1990 die polnische Stadt Zgorzelec. Görlitz und Zgorzelec als polnische Schwesterstadt verstehen sich als eine Europastadt.

Die höchste Erhebung des Görlitzer Stadtgebiets, die Landeskrone, liegt 420 m ü. NN, die niedrigste Stelle der Stadt befindet sich an der Neiße bei 185 m ü. NN.

Der 15. Meridian östlicher Länge, an dem sich die Zeitzone der Mitteleuropäischen Zeit orientiert, durchquert die Stadt. Dies hat zur Folge, dass die Mitteleuropäische Zeit außerhalb der Sommerzeit mit der astronomischen Ortszeit von Görlitz übereinstimmt. Die Stadt liegt auf 51°09' nördliche Breite. Das Ausdehnungsgebiet erstreckt sich 19,4 km von Nord nach Süd und 7,3 km von Ost nach West. Die Position des Meridian-Denkmal zu Ehren von Juri Gagarin, dem ersten Menschen im Weltall, südwestlich der Stadthalle und unmittelbar an der Straßenbrücke nach Polen gelegen, ist aber absichtlich falsch aufgestellt. Der exakte Ort befindet sich auf den Neiße-Wiesen, etwa 30 Meter vom Ufer. Das war aber zum Zeitpunkt der Aufstellung als Grenze zu Polen nicht zugänglich.

Die nächstgrößeren Städte sind Cottbus etwa 80 km nordwestlich, Dresden etwa 90 km westlich, das schlesische Legnica etwa 80 km östlich und das tschechische Liberec etwa 50 km südlich von Görlitz. Bis Bautzen sind es etwa 50 km.

Geologie

Während des Tertiärs bildeten sich in abflusslosen Senken Moorwälder. Überflutungen und das Absterben von Pflanzen sowie die daraus resultierenden Ablagerungen führten zur Bildung von Braunkohlebecken wie dem in Berzdorf. Die Basalt- und Phonolithkuppen wie die Landeskrone sind vulkanischen Ursprungs.

Der geologische Untergrund im Görlitzer Gebiet besteht aus Lausitzer Grauwacke im Norden. Diese setzt sich aus Biotit, grauem Quarz und hellem Feldspat zusammen. Sie zeigt sich in Schichten aus feinkörniger Grauwacke und dichten Grauwackenschiefern. Im Süden des Stadtgebietes bestimmt Ostlausitzer Granodiorit. Die Grenze zwischen den verschiedenen Untergrundarten verläuft im Bereich Ochsenbastei, Neißstraße, Peterstraße, Heiliges Grab bis über Girbigsdorf. An der Obermühle beginnt die Einengung der Neiße, die vom harten Granodiorit verursacht wird.[3]

Stadtgliederung

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Gliederung der Stadt

Das Stadtgebiet von Görlitz ist in neun Stadt- und acht Ortsteile gegliedert. Die Stadtteile sind historisch gewachsen, durch Ansiedlung der Vertriebenen nach 1945 entstanden oder wurden als vorher selbstständige Gemeinden oder Gemarkungen bis 1952 eingegliedert. Die acht Ortsteile wurden bei der jüngsten Gemeindereform in den 1990er Jahren der Stadt zugeschlagen und liegen räumlich vom Kernstadtgebiet entfernt.

Stadtteile sind die Altstadt, Biesnitz, Innenstadt, Klingewalde, Königshufen, Nikolaivorstadt, Rauschwalde, Südstadt und Weinhübel (bis 1937 Posottendorf-Leschwitz).

Ortsteile sind: Hagenwerder (bis 1936 Nikrisch), Tauchritz, Schlauroth, Kunnerwitz, Klein Neundorf, Ludwigsdorf, Deutsch-Ossig und Ober-Neundorf.

Umland

Im Nordwesten von Görlitz liegen die Kleinstädte Niesky und Rothenburg. Die Gemeinden Schöpstal und Neißeaue liegen nördlich vom Stadtgebiet. In westlicher Richtung liegt Markersdorf. Östlich der Neiße grenzt Zgorzelec an Görlitz. Weiter östlich folgt Lubań. Im Südwesten befinden sich Schönau-Berzdorf und Ostritz. Südlich liegen die ehemaligen Kreisstädte Löbau und Zittau.

Bis auf Zgorzelec und Lubań gehören alle angrenzenden Gemeinden und Städte dem Landkreis Görlitz an. Westlich beginnt der Landkreis Bautzen.

Flächennutzung

Diagramm zur Flächennutzung

Das Görlitzer Stadtgebiet besteht zu über 60 % aus Grünflächen. 1484,6 ha stehen der Stadt als Baufläche zur Verfügung. Diese unterteilen sich in mehrere Nutzungs- bzw. Bebauungsarten. Im Stadtkern ist die Bebauung sehr dicht. Besonders die Alt- und Nikolaivorstadt sind durch enge Straßenzüge und hohe Altbauten geprägt. Teilweise reichen die Gebäude direkt bis an das Ufer der Neiße heran. In den Stadtteilen Königshufen, Rauschwalde und Weinhübel beherrschen dagegen Wohnblöcke des "kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsbaus" das Bild, wobei man den typischen Plattenbau WBS70 eigentlich nur in Königshufen findet. Diese Stadtteile umschließen den Stadtkern in Richtung Norden, Westen und Süden. In Biesnitz befinden sich vermehrt Eigenheimstandorte, die die ursprüngliche, aus Villen bestehende Vorstadt verdichten. Die jüngst eingemeindeten Ortsteile weisen eine ländliche Struktur auf. Im äußersten Süden, auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände in Hagenwerder, befindet sich das größte Industrie- und Gewerbegebiet der Stadt. Zwischen Königshufen und der BAB 4 liegt ein weiteres Gewerbegebiet. Wasserflächen machen etwa 11 % aus. Der geflutete Tagebau Berzdorf liegt südlich von Weinhübel und schließt an Hagenwerder an. Basierend auf Daten der Stadtverwaltung Görlitz vom 17. Oktober 2005, erging folgender Flächennutzungsplan.[4]

Nutzungart absolut in ha Prozentual
Wohnbauflächen 675,3 10,05 %
Besonderes Wohngebiet 14,7 0,22 %
Gemischte Bauflächen 215,7 3,21 %
Kerngebiet 17,1 0,25 %
Gewerbliche Baufläche 428,3 6,37 %
Sonderbaufläche 165,3 2,46 %
Flächen für Gemeinbedarf 105,4 1,57 %
Ver- und Entsorgung 35,3 0,53 %
Straßenverkehr 112 1,67 %
Verkehrsflächen mit besonderer Zweckbestimmung 33,6 0,50 %
Flächen für Bahnanlagen 115,7 1,72 %
Grün- und Freiflächen (inkl. Wald) 4062,1 60,43 %
Wald 360 5,36 %
Wasserflächen 741,5 11,03 %
Gesamt 6722 100,00 %

Klima

Klimadiagramm von Görlitz[5]

Die durchschnittliche Lufttemperatur in Görlitz beträgt 8,2 °C, der jährliche Niederschlag 657 Millimeter.

Über das Jahr herrscht durchschnittlich eine Höchsttemperatur von 23 °C und eine Tiefsttemperatur von −4 °C. Im Schnitt ergibt sich die höchste Niederschlagsmenge im August mit 73 Millimetern, während der Februar mit rund 38 Millimetern der trockenste Monat ist. Der Juli weist mit rund 7 Stunden täglich die längste Sonnenscheindauer auf. Der Dezember hingegen bringt es durchschnittlich nur auf 1 Stunde und 45 Minuten pro Tag.[6]

Das Stadtklima der Stadt Görlitz wird besonders durch die dichte Bebauung des Stadtzentrums beeinflusst. Dies ist der Grund für eine höhere Lufttemperatur und weniger Luftzirkulation als im Umland. Während der wärmeren Jahreszeit steigt die Wärmebelastung und Schwüle. Der Luftaustausch im Stadtkern ist stark eingeschränkt. Während der Nacht kann sich eine Wärmeinsel bilden. Im Vergleich zu den Kaltluftgebieten im Umland kann diese Wärmeinsel 10 °C Differenz aufweisen. Diese Effekte sind allerdings typisch für Städte. Görlitz verfügt über klimaökologisch und lufthygienisch wirksame Freiflächen, die den Luftaustausch mit den bebauten Flächen intensivieren und damit das Stadtklima verbessern.[7]

Geschichte

Ansicht der Stadt von Osten, 1575
Ansicht um 1850

Hauptartikel: Geschichte von Görlitz

Archäologische Funde im Stadtgebiet belegen eine Besiedlung seit der späten Jungsteinzeit (Schnurkeramische Kultur). Aus der Zeit der Lausitzer Kultur stammen Funde von Brandbestattungen. Des Weiteren wurden Kupfer- und Bronzemünzen aus der späten Römischen Kaiserzeit geborgen. Nachdem während der Völkerwanderungszeit im 4. und 5. Jahrhundert die germanische Bevölkerung das Gebiet der östlichen Oberlausitz aufgelassen hatte, wurde das Gebiet erst im späten 7. und 8. Jahrhundert von slawischen Gruppen wiederbesiedelt, die sich zum Stamm der Besunzane zusammenschlossen. Aus dieser Zeit stammen Funde von Keramik aus der heutigen Nikolaivorstadt und der östlichen Altstadt.

Ende des 10. Jahrhunderts unterwarf der meißnische Markgraf Gero die slawischen Stämme in der Ober- und Niederlausitz und gliederte ihr Gebiet in das entstehende deutsche Reich ein. Es blieb jedoch lange Zeit ein Konfliktherd zwischen Böhmen, Polen und dem Heiligen Römischen Reich. Görlitz wurde 1071 erstmals in einer Urkunde König Heinrichs IV. erwähnt. Wenige Jahre später kam das Gebiet der heutigen Ober- und Niederlausitz 1075 als Pfand und 1089 schließlich als Reichslehn unter die Herrschaft der böhmischen Herzöge und später Könige, die bis 1635 damit auch Stadtherren von Görlitz waren.

In den Jahren um 1126 wurde die Burg Yzcorelik, die vermutlich im Bereich der Peterskirche lag, zusammen mit anderen wichtigen Burgen an der Grenze Böhmens durch Herzog Soběslav I. ausgebaut. Angelehnt an die dörfliche Siedlung bzw. die Burg entwickelte sich wohl in der Mitte des 12. Jahrhunderts an der Via Regia eine Ansiedlung von Kaufleuten mit der Nikolaikirche. Um 1200 entstand eine planmäßige Stadtanlage um den Untermarkt im Bereich der heutigen Altstadt.

Unter der Herrschaft der Askanier, die den östlichen Teil des Landes Bautzen mit der Stadt Görlitz 1253 als Pfand vom böhmischen König erhalten hatten, wurde die Stadtanlage nach Westen erweitert und eine Stadtbefestigung errichtet, die nun auch das 1234 gegründete Franziskanerkloster mit einschloss. Für die Zeit kurz vor 1300 ist ein Stadtrat mit Bürgermeister, zwölf Ratsherren und vier Schöffen belegt. 1303 bekam Görlitz das Stadtrecht verliehen und wenig später entwickelte sich auch eine jüdische Gemeinde. Nachdem die Stadt 1329 wieder zurück an Böhmen gefallen war, bestätigte der böhmische König Johann von Luxemburg die sich rasch entwickelnde Ansiedlung der Juden und stattete Görlitz mit zahlreichen Rechten, insbesondere dem Münzregal, aus. 1339 erhielt die Stadt zusätzlich das Stapelrecht für Waid und wurde durch ihren aufstrebenden Handel und eine florierende Tuchproduktion bald darauf zur bedeutendsten Handelsstadt zwischen Erfurt und Breslau.

Gestützt auf ihre wirtschaftliche Macht und königliches Privileg gründeten am 21. August 1346 Bautzen, Görlitz, Zittau, Kamenz, Löbau und Lauban den Oberlausitzer Sechsstädtebund, um im Auftrag des Landesherrn, des Königs von Böhmen Karl I. und späteren deutschen Kaisers Karl IV., den Landfrieden zu wahren. Rechtlich stand Görlitz damit den Freien Reichsstädten kaum nach. Einhergehend mit dem wirtschaftlichen Aufschwung und in Ablehnung der "Außenpolitik" des Rates begehrten in diesem Zeitraum die Görlitzer Zünfte mehrmals vergeblich gegen die Ratsobrigkeit auf. 1377 bis 1396 war die Stadt Zentrum des Herzogtums Görlitz, das Karl IV. für seinen siebenjährigen Sohn Johann gegründet hatte. Dieser gestattete 1389 die Vertreibung der Juden aus Görlitz. Nach seinem Tod 1396 wurde das Herzogtum wieder aufgelöst.

Der Schönhof, erbaut 1526.

Während der Hussitenkriege wurden 1429 lediglich die südlichen und östlichen Vorstädte niedergebrannt, die ummauerte Stadt jedoch nicht belagert. Neben zahlreichen Fehden, die die Stadt schon im 14. Jahrhundert zur Wahrung des Landfriedens und ihrer umfangreichen Privilegien geführt hatte, war sie im 15. Jahrhundert auch in die Auseinandersetzungen um den Böhmischen Thron zwischen Georg von Podiebrad und Matthias Corvinus verwickelt. Als Konsequenz wurden bis 1477 auch die Vorstädte mit einem Graben und Palisaden umgeben und die Stadtbefestigung modernisiert und verstärkt. 1491 entluden sich die Spannungen zwischen Görlitz und Zittau, die bereits nach Ende der Hussitenkriege sich begannen aufzubauen, in einem Bierkrieg. Unter der Herrschaft des ungarischen Königs Matthias Corvinus kam die Stadt im späten 15. Jahrhundert zu höchster Blüte, die bis weit in das 16. Jahrhundert anhielt. Aus dieser Zeit stammen zahlreiche Bürgerhäuser und Kirchenbauten der Spätgotik und Renaissance.

Ab 1521 wurde in Görlitz evangelisch gepredigt, auch wenn sich der Rat noch lange der Reformation widersetzte. 1539 wurde eine evangelische Kirchenordnung eingeführt. In der Folge des Schmalkaldischen Krieges war die Stadt 1547 vom Oberlausitzer Pönfall betroffen, da die Sechsstädte nur sehr zögerlich Truppen für den Krieg gestellt hatten, die zudem das kaiserliche Lager bereits vor der Schlacht bei Mühlberg wieder verließen. Die Stadt wurde zur Zahlung einer hohen Geldstrafe verpflichtet und verlor zahlreiche Rechte und sämtlichen Landbesitz. Zwar konnten in den folgenden Jahren viele Besitzungen und Privilegien wieder zurückgekauft werden, die Macht der Städte in der Oberlausitzer Ständerepublik war jedoch zugunsten des Landesherrn und der großen Adelsgeschlechter gebrochen.

Datei:Kupferstich goerlitz 1650.gif
Görlitz um 1650 als Kupferstich von Matthäus Merian
Untermarkt um 1932

1635 wurde Görlitz zusammen mit der Oberlausitz, deren Stände sich den aufständischen Böhmen angeschlossen hatten, zum Ausgleich für Kriegsschulden des Kaisers an das Kurfürstentum Sachsen vergeben. Im weiteren Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wurde das von Schweden besetzte Görlitz im Jahr 1641 erfolgreich belagert und erlitt schwere Schäden. Im Siebenjährigen Krieg war die Stadt in der Schlacht von Moys erneut Schauplatz militärischer Auseinandersetzungen.

1779 wurde hier die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften gegründet, die später zur größten bürgerlichen Gesellschaft ihrer Art in Deutschland heranwuchs.

1816 wurde Görlitz als Folge der Beschlüsse des Wiener Kongresses in die preußischen Provinz Schlesien eingegliedert und Sitz des gleichnamigen Kreises innerhalb des Regierungsbezirks Liegnitz. Die Zugehörigkeit zu Preußen hatte entscheidenden Einfluss auf die politische und gesellschaftliche Entwicklung der Stadt. 1833 wurde das preußische Stadtrecht eingeführt und die Stadt unter dem ersten Oberbürgermeister Gottlob Ludwig Demiani zu einer erneuten Blüte geführt. 1847 erhielt sie einen Bahnanschluss nach Dresden und wurde zeitgleich über eine Zweigbahn mit Berlin und Breslau verbunden. 1867 eröffnete die Berlin-Görlitzer Eisenbahn-Gesellschaft ihre Strecke vom Görlitzer Bahnhof in Berlin. Damit in Verbindung stand eine rasche Industrialisierung. Zahlreiche öffentliche Großbauten, Industrieanlagen und ausgedehnte Wohnsiedlungen der Gründerzeit prägen noch heute das Stadtbild südlich der Altstadt.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde wie überall im Deutschen Reich die jüdische Bevölkerung systematisch entrechtet und in Konzentrationslager verschleppt. Allerdings war der Versuch, in der Reichspogromnacht 1938 die Görlitzer Synagoge in Brand zu setzen, gescheitert, so dass diese als eine der wenigen Synagogen im heutigen Sachsen größtenteils unversehrt blieb. 1944 wurde das KZ-Außenlager Görlitz eingerichtet. Nachweislich wurden hier über 400 jüdische Häftlinge aus Ungarn, Polen, Tschechien und Russland ermordet oder starben an Krankheiten und Entkräftung.

Hotherturm, Vogtshof und die Türme der Peterskirche

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Görlitz durch die Oder-Neiße-Grenze geteilt. Der östlich der Neiße gelegene Teil der Stadt ist seither polnisches Staatsgebiet und heißt Zgorzelec. Die dort ansässige Bevölkerung wurde ab 21. Juni 1945 zwangsausgesiedelt. Trotzdem wuchs die Stadtbevölkerung wegen der Flüchtlingswellen kurzzeitig auf über 100.000. Der bei Deutschland verbliebene größere Teil der Stadt wurde Teil des Landes Sachsen, welches 1952 aufgelöst wurde. Danach gehörte die Stadt zum Bezirk Dresden.

Ab 1975 entstanden die Neubaugebiete Königshufen und Rauschwalde, während die Bausubstanz der Alt- und Innenstadt verfiel. Ende der 1980er Jahre waren flächendeckende Abrisse geplant, die durch die politische Wende 1989 jedoch verhindert werden konnten. Es gibt in Deutschland nur sehr wenige in ihrer Einwohnerzahl (2007: 58 000; seit ein paar Jahren mehr Zu- als Wegzug) mit Görlitz vergleichbare Städte, die eine solche Dichte von gut erhaltenen Baudenkmälern verschiedener Epochen aufweisen können. Von dem Bau- und Rekonstruktions-Boom nach der Wiedervereinigung, der wesentlich durch Fördermaßnahmen des Staates und der Europäischen Union getragen wurde, konnte insbesondere die Innenstadt profitieren. Der anhaltende Bevölkerungsschwund in den östlichen Bundesländern macht sich allerdings auch in dieser Region bemerkbar.

Im wiedergegründeten Freistaat Sachsen wurde Görlitz eine kreisfreie Stadt im neu gebildeten Regierungsbezirk Dresden. Im Zuge der Kreisreform 1994 ging der Landkreis Görlitz im neuen Niederschlesischen Oberlausitzkreis auf. Görlitz wurde zunächst Kreissitz, verlor diesen jedoch bald darauf an Niesky. Im Verlauf der sächsischen Kreisgebietsreform 2008 wurden der Niederschlesische Oberlausitzkreis, die kreisfreie Stadt Görlitz sowie der Landkreis Löbau-Zittau am 1. August 2008 zum Landkreis Görlitz fusioniert. Kreissitz wurde Görlitz. Damit entfiel der Status kreisfreie Stadt, Görlitz bekam jedoch den Titel Große Kreisstadt.[8][9][10]

Religionen

Außenansicht der Lutherkirche mit Lutherdenkmal

Görlitz ist Sitz des katholischen Bistums Görlitz und eines evangelischen Regionalbischofs für den Sprengel Schlesische Oberlausitz der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Die Reformation fasste seit 1521 Fuß und 1525 wurde in Görlitz die erste evangelische Messe gelesen. Seit dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts war Görlitz eine rein lutherische Stadt. Wie alle Lausitzer Lutheraner gehörten die Görlitzer Gemeinde keiner Landeskirche an, sondern die Stadt verwaltete ihre Kirchenangelegenheiten selbst, wobei allerdings dem katholischen Dekan des Domstifts Bautzen, als Leiter einer apostolischen Administration, bedeutende Rechte verblieben. Die evangelisch-lutherische Frömmigkeit in Görlitz wurde Ende des 17. Jahrhunderts stark vom Pietismus beeinflusst. Ab 1815 gehörte die Stadt zu Preußen und ihr Kirchenwesen wurde in die unierte evangelische Kirche Preußens eingeordnet.

Als Reaktion auf die vom preußischen Staat zwangsverordnete Union zwischen der lutherischen Kirche und der reformierten Tradition entstand die evangelisch-lutherische (altlutherische) Kirche in ganz Preußen. In Görlitz wurde daher die Evangelisch-Lutherische Heilig-Geist-Kirchengemeinde gegründet, die heute zum Kirchenbezirk Lausitz der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche gehört. Durch die Wahl des derzeitigen Gemeindepfarrers Gert Kelter zum Propst des Sprengels Ost der SELK am 27. Januar 2007 ist Görlitz Sitz der Propstei Ost der Altlutheraner geworden.

Ansicht des Altars in der Dreifaltigkeitskirche

Ansonsten war die Stadt Teil der schlesischen Provinzialkirche der evangelischen Landeskirche, deren Sitz sich seinerzeit in Breslau befand. Infolge der Grenzziehung nach dem Zweiten Weltkrieg (Oder-Neiße-Grenze) verblieb nur noch ein kleiner Teil des Gebiets der schlesischen Provinzialkirche bei Deutschland und kam zur Sowjetischen Besatzungszone. Das frühere Görlitzer Stadtgebiet östlich der Neiße wurde zur Stadt Zgorzelec zusammengefasst. Die dort ansässige, meist evangelische deutsche Bevölkerung wurde 1945–1947 zwangsausgesiedelt. Die an ihrer Stelle neu angesiedelte Stadtbevölkerung war meist römisch-katholisch, so dass die Bevölkerung des zur Stadt Zgorzelec gewordenen ehemaligen Görlitzer Stadtgebiets seit etwa 1947 mehrheitlich katholisch ist.

Die Kirchenleitung unter Bischof Ernst Hornig musste 1946 Breslau verlassen und siedelte nach Görlitz um. So wurde Görlitz 1947 Sitz einer Landeskirche, die zunächst den Namen Evangelische Kirche von Schlesien behielt, 1968 jedoch ihren Namen in Evangelische Kirche des Görlitzer Kirchengebiets ändern musste und 1992 ihren gegenwärtigen Namen Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz erhielt. Zum 1. Januar 2004 ging diese Landeskirche in der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz auf. Seither ist Görlitz Sitz des (vierten) Sprengels dieser neuen Landeskirche. Innerhalb dieses Sprengels gehören die Kirchengemeinden der Stadt Görlitz zum gleichnamigen Kirchenkreis.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zogen vermehrt wieder römisch-katholische Gläubige in die Stadt und gründeten ab 1853 wieder eigene Pfarrgemeinden. Sie gehörten zum Erzbistum Breslau. Als dessen Gebiet nach dem Zweiten Weltkrieg infolge der Grenzziehung geteilt wurde, bildete der westlich der Neiße bei Deutschland verbliebene Teil des Bistums Breslau zunächst das Erzbischöfliche Amt Görlitz. Hieraus entstand über die 1972 eingerichtete Apostolische Administratur Görlitz zum 8. Juli 1994 das heutige Bistum Görlitz innerhalb der neu errichteten Kirchenprovinz Berlin, dessen Kathedrale die 1898 erbaute St. Jakobuskirche wurde. Innerhalb des Bistums Görlitz gehören die Pfarrgemeinden der Stadt Görlitz, St. Hedwig und Hl. Kreuz, zum gleichnamigen Dekanat.

Daneben gibt es in Görlitz auch freikirchliche Gemeinden der Baptisten, der Siebenten-Tags-Adventisten, der Pfingstler, der Evangelisch-methodistischen Kirche und des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland.

Weitere Religionsgemeinschaften sind die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), die Zeugen Jehovas, die Neuapostolischen Kirche und eine Gemeinde des Apostelamts Jesu Christi.

Seit 2005 gibt es in Görlitz wieder eine jüdische Gemeinde die, noch am Anfang ihres Bestehens, sieben Mitglieder zählt.[11] Die Gemeinde ist bereits vom Zentralrat der Juden in Deutschland und dem sächsischen Landesrabbiner Dr. Almekias-Siegl anerkannt worden und verhandelt derzeit mit der Stadtverwaltung über die Rückübertragung der Synagoge auf der Otto-Müller-Straße.

Eingemeindungen

Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden im Jahr 1925 Rauschwalde im Jahr 1929 Moys (polnisch: Zgorzelec-Ujazd) nach Görlitz eingemeindet. Nach dem Krieg folgten 1949 Weinhübel und Klingewalde und im Jahr 1952 Biesnitz. Nach der Wende folgten am 1. Januar 1994 Deutsch-Ossig und am 1. März Hagenwerder/Tauchritz sowie Schlauroth. Als letzte kamen im Jahr 1999 (1. Januar) noch Kunnerwitz mit Klein Neundorf, Ludwigsdorf mit Ober-Neundorf sowie Teile der Gewerbegebiete der Gemeinde Schöpstal (Girbigsdorf und Ebersbach) hinzu.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerdichte der Görlitzer Stadt- und Ortsteile

Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Görlitz

1949 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Görlitz vor allem durch die zahlreichen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Gleichzeitig erreichte die Bevölkerungszahl der Stadt mit 101.742 auch ihren historischen Höchststand. Bis 1988 war ein Bevölkerungsrückgang auf 77.609 Einwohner zu verzeichnen. Seit der Wende in der DDR verlor die Stadt durch Abwanderung und Geburtenrückgang etwa ein Viertel der Bevölkerung.

Am 31. Dezember 2007 betrug die Amtliche Einwohnerzahl für Görlitz nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen 56.724 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Seit 1949 ist das ein Rückgang um 44 Prozent. Mit einem weiteren Rückgang der Bevölkerung wird gerechnet. So prognostiziert das Statistische Landesamt für das Jahr 2020 eine Bevölkerungszahl für Görlitz von 46.400.

Diese Prognose gilt jedoch als umstritten, denn seit zwei Jahren verzeichnet Görlitz mehr Zu- als Abwanderer, wobei jeder Zehnte der 2000 Neubürger über 60 Jahre alt ist. Bei den Senioren gilt die Stadt durch ihr Ambiente, ihre Kultur sowie die geringen Lebenshaltungskosten als beliebter Ruhesitz. Die Rentner stammen dabei größtenteils aus den alten Bundesländern.[12][13]

Görlitz und die polnische Nachbarstadt Zgorzelec haben zurzeit zusammen rund 91.000 Einwohner, davon leben rund 33.000 in Zgorzelec.

Politik

An der Spitze der Stadt ist seit 1282 ein Bürgermeister bezeugt. Später gab es auch einen Rat. Der Bürgermeister wechselte jährlich. Nach dem Übergang an Preußen wurde die preußische Städteordnung eingeführt. Rat und Bürgermeister blieben bestehen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Amt des Oberbürgermeisters eingeführt.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt und nach dem Zweiten Weltkrieg bestand ein „Rat der Stadt“ beziehungsweise die Stadtverordnetenversammlung, die nach den in der DDR geltenden Regelungen gewählt wurde.

Nach Wende und dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland 1989/1990 wurde das zunächst als Stadtverordnetenversammlung, nunmehr als Stadtrat bezeichnete Gremium wieder frei gewählt. Der Stadtrat wählte anfangs auch den Oberbürgermeister. Seit 1994 wird der Oberbürgermeister jedoch direkt von den Bürgern gewählt und ist Vorsitzender des Stadtrats.

Stadtrat

Die Stadtvertretung Görlitz besteht aus 38 Abgeordneten. Im Stadtrat sind zurzeit folgende Parteien/Vereinigungen vertreten:

Partei Sitze
CDU 10
Bürger für Görlitz e.V. 9
Die Linke. 6
Zur Sache! e.V. 5
SPD 3
FDP 2
Bündnis 90/Die Grünen 2
NPD 1

gemeinsame Fraktionen bilden die Stadträte von CDU/FDP, Bürger für Görlitz/die Grünen und Zur Sache!/SPD

Bürgermeister und Oberbürgermeister von Görlitz

Hauptartikel: Liste der Bürgermeister von Görlitz

Die Stadt Görlitz hatte im Laufe ihrer Geschichte viele Bürgermeister, von denen einige das Stadtbild bleibend veränderten.

Bartholomäus Scultetus war ab 1592 sechsmal in Folge Bürgermeister von Görlitz, so wie vor ihm, 1474, Georg Emmerich. Beide haben maßgeblich an der Geschichte der Stadt mitgewirkt und ihre Spuren hinterlassen. 1833 bis 1846 war Gottlob Ludwig Demiani der erste Oberbürgermeister der Stadt Görlitz. Er sorgte für einen wirtschaftlichen Aufschwung und brachte Görlitz in die Reihe der großen preußischen Städte. Von 1906 bis 1927 bekleidete Georg Snay das Amt des Oberbürgermeisters. Er eröffnete die städtische Bibliothek.

Im Jahr 1945 übernahm Walter Oehme kommissarisch das Amt des Oberbürgermeisters. Im November desselben Jahres fiel er einer Intrige zum Opfer und musste das Amt wieder abtreten.

Seit 2005 ist Joachim Paulick Oberbürgermeister von Görlitz.

Wappen

Wappen
1536 verliehenes Wappen von Görlitz

Blasonierung: Das Wappen der Stadt Görlitz ist gespalten; vorn in Gold ein doppelköpfiger schwarzer Adler, hinten in Rot auf silbernem Schildfuß stehend ein doppelschwänziger silberner Löwe mit goldener Krone, goldenen Klauen und blauer Zunge. Der Löwe hält mit der rechten Vorderpranke, der linksgewendete Kopf des Adlers mit dem Schnabel eine goldene Kaiserkrone auf dem Spalt.

Der Schild trägt einen silbernen Stechhelm mit rotem Adlerflug und rotweißen Helmdecken, im Adlerflug steht wieder der weiße/silberne, gekrönte Löwe der linken Schildhälfte. Adlerflug und Helmdecken sind mit goldenen Lindenblättern bestreut. Die Stadtflagge/-fahne ist weiß-rot mit aufgelegtem Wappen.

Das Wappen wurde am 29. August 1433 von Kaiser Sigismund der Stadt Görlitz verliehen. Damit erhielt die Stadt eine besondere Auszeichnung, als Zeichen seiner Anerkennung der Dienste der Stadt Görlitz im Hussitenkrieg, weil die Verleihung eines Wappens seinerzeit mit ungewöhnlichen Kosten verbunden war. Der Adler steht für das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, der Löwe für Böhmen. Der Adler weist auf die Stadtanerkennung durch den Kaiser und der Löwe auf die Landeszugehörigkeit zu Böhmen hin, bevor Görlitz 1635 an Sachsen und 1815 an Preußen fiel.

Am 2. Oktober 1536 verlieh Kaiser Karl V. ein Wappen, dessen Schild viergeteilt ist. Im ersten und vierten Feld steht der Reichsadler, im zweiten und dritten Feld der böhmische Löwe. Belegt ist dieses Wappen, das sich wegen der Rolle Karls 1547 im Oberlausitzer Pönfall nicht gegen die Variante von 1433 durchsetzen konnte, mit einem zweimal von Rot und Silber geteilten Schild des Hauses Österreich mit der Kaiserkrone.

Weiterhin führt die Stadt Görlitz ein Stadtsignet, das aus dem Wappenschild des Wappens von 1433 besteht.

Die Benutzung des Stadtwappens/Schmuckwappens ist dem Oberbürgermeister sowie dem Stadtrat vorbehalten. Alle Behörden und Dienststellen der Verwaltung der Stadt führen den Wappenschild.

Städtepartnerschaften

Görlitz unterhält seit 1971 Städtepartnerschaften zu Amiens in Frankreich und Molfetta in Italien. Im Jahr 1980 kamen Zgorzelec in Polen und 1981 Nový Jičín (Neutitschein) in Tschechien hinzu. Die jüngste Partnerschaft ist seit 1990 die mit Wiesbaden in Hessen.

Religion, Kultur und Sehenswürdigkeiten

Blick auf die Türme der Peterskirche
Luftbild Theater am Demianiplatz mit Kaisertrutz, dahinter Reichen- bacher Turm am Obermarkt mit Dreifaltigkeitskirche, mittig der dicke Turm

Görlitz besitzt eine der am besten erhaltenen Altstädte Mitteleuropas.

Görlitz und Zgorzelec, die polnische Schwesterstadt, verstehen sich als eine Europastadt. Für das Jahr 2010 bewarben sie sich gemeinsam als Europäische Kulturhauptstadt. Dazu war eines der Schwerpunktprojekte in der Bewerbungsschrift die Entwicklung eines neuen Zentrums, des sogenannten „Brückenparks“. Entlang der Neiße werden beiderseits Objekte wie z. B. die Stadthalle, die Synagoge, die Hochschule und auf dem östlichen Neißeufer die Oberlausitzer Ruhmeshalle architektonisch zusammen mit weiteren Ideen zu einem Gesamtentwurf entwickelt. In mehreren Sommerprojekten haben sich bereits Studierende aus beiden Ländern Gedanken dazu gemacht. Es soll eine Art „Laboratorium“ entstehen, in dem europäisches Denken und Handeln erprobt werden kann.

Der Studiengang Kultur und Management an der Hochschule Zittau/Görlitz (FH) sowie viele engagierte Bürger und Unternehmen der Region unterstützten die verbindende Idee der Kulturhauptstadt-2010-Bewerbung von Görlitz. Ein sichtbares Zeichen dieser Unterstützung sind die fünf Flaggen, die auf der Landeskrone wehen. Zur Kulturhauptstadt 2010 wurde Essen gewählt, Görlitz erreichte den zweiten Platz. Jurymitglieder betonten, dass die Entscheidung äußerst knapp war. In Essen wurde öffentlich die Einbindung einiger Görlitzer Projekte in das Kulturhauptstadt-Projekt vorgeschlagen. Durch ihre Bewerbung und das dahinterstehende Konzept erreichten Görlitz und Zgorzelec aber dennoch eine beträchtliche Steigerung ihres Bekanntheitsgrades im In- und Ausland. Im April 2009 wurde bekannt, dass Görlitz sich um den Titel des UNESCO-Weltkulturerbe bewirbt.[14] Damit möchte Oberbürgermeister Joachim Paulick die Lücke schließen, die entsteht, nachdem das Dresdner Elbtal den Titel verlor.

Bauwerke

Görlitzer Eisenbahnviadukt über die Neiße

Görlitz überstand den Zweiten Weltkrieg fast ohne Zerstörungen und besitzt eine Altstadt mit zahlreichen historischen, teilweise denkmalgeschützten Bauwerken. Die Altstadt und die Nikolaivorstadt sind überwiegend von Bebauung aus dem Mittelalter sowie aus der Zeit der Renaissance und des Barock geprägt. Die Innenstadt ist ein Gründerzeitviertel mit vollständig geschlossenen Gründerzeit- und Jugendstil-Straßenzügen. Görlitz ist die Stadt mit den meisten separat geschützten Denkmälern in Deutschland. Hinzuweisen ist auf die Peterskirche sowie den Ober- und Untermarkt mit ihren Renaissancefassaden. So befindet sich in Görlitz der Schönhof, erbaut 1526 durch Wendel Roskopf d. Ä., das älteste bürgerliche Renaissancegebäude Deutschlands. Auch aus neuerer Zeit existieren einzigartige Bauwerke: Das Görlitzer Warenhaus am Demianiplatz, direkt neben der Frauenkirche gelegen, ist heute das einzige historische Kaufhaus seiner Epoche in Deutschland, das die wechselnden Moden und vor allem den Zweiten Weltkrieg ohne erhebliche Veränderungen überstanden hat (und daher auch das einzige mehrgeschossige Hertie-Kaufhaus ohne Rolltreppen). Es wurde 1912–1913 als „Grand Bazar zum Strauß“ nach Plänen des Architekten Carl Schumanns errichtet, der die Fassade 1897–1904 nach dem damals gängigen Vorbild des Berliner Kaufhauses Wertheim von Alfred Messel gestaltete. Im Jahre 1984 wurde das Gebäude restauriert. Auf dem Untermarkt 22 ist der sogenannte Flüsterbogen über dem Eingangstor besonderer Anziehungspunkt für Touristen.

Reichenbacher Turm am Obermarkt nahe Kaisertrutz
Blick auf den Untermarkt aus einem der Hallenhäuser
Typisches Haus der Görlitzer Altstadt (alte Ratsapotheke auf dem Untermarkt)

Görlitz trägt den inoffiziellen Namen „Stadt der Türme“. Diese Bezeichnung stammt von den erhalten gebliebenen Türmen, die einst zur Stadtwallanlage gehörten. Dazu zählen der Dicke Turm/Frauenturm, der Nikolaiturm sowie der Reichenbacher Turm. In der Nähe des Reichenbacher Turms befindet sich die Kaisertrutz. Diese gehörte ebenso zur Befestigungsanlage der Stadt und wurde 1490 erbaut. Wie der Kaisertrutz gehört auch die Ochsenbastei zur mittelalterlichen Stadtbefestigung. Im Mittelalter diente sie als Zwinger. Heute ist sie eine Grünanlage im barocken Stil und mit Wasserspielen und Ornamentbeeten gestaltet. Das älteste nichtkirchliche Gebäude der Stadt ist das Waid- und Renthaus. Es war der Aufbewahrungsort und Stapelplatz für die Tuchfärbepflanze Waid aus dem 15. Jahrhundert. Heute ist es Sitz des Fortbildungszentrums für Handwerk und Denkmalpflege e.V.

Die Neißstraße 30 ist ein Barockhaus, in dem sich das Kulturhistorische Museum Görlitz und die „Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften“ befinden. In der Neißstraße befindet sich auch das Biblische Haus, dessen Fassade aus Sandstein mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament versehen ist. Erwähnenswert sind die Langen Lauben am Untermarkt mit Hallenhäusern. 1906 wurde mit dem Bau einer Musikhalle für die Schlesischen Musikfestspiele begonnen. Diese wurde 1910 als Stadthalle eröffnet. Seit 1. Januar 2005 ist sie auf Grund von Sanierungsbedarf geschlossen. Ein privater Investor wird gesucht.

In den Jahren 1844 bis 1847 entstand der Neißeviadukt mit Material aus den Königshainer Steinbrüchen. 1855 wurde das Blockhaus zu militärischen Zwecken an dessen Brückenkopf errichtet. Die Ratsapotheke mit den beiden Sonnenuhren von Scultetus wurde 1558 im Stil der Renaissance überformt. 1876 entstand die Görlitzer Stadtbibliothek mit dem Ziel das Volk zu bilden und das gesammelte Wissen zu verbreiten. Damals hatte sie ihren Sitz in der Annengasse. Ab 1905 entstand der Bibliotheksbau im Jugendstil auf der Jochmannstraße. Das Rathaus mit Verkündigungskanzel und Justitia-Standbild ist Zeuge vieler baulicher und stilistischer Veränderungen. Im 14. Jahrhundert wurde es erstmals von der Verwaltung bezogen. Erst um das Jahr 1900 wurden die letzten Umbauarbeiten abgeschlossen.

Die Scultetus-Sternwarte bietet ihren Besuchern einen Blick in die Sterne. Unter der 8 m großen Kuppel des Planetariums ist Platz für 40 bis 60 Besucher. Das etwa 3000 m² große Gelände verfügt über zwei Beobachtungsstationen mit abfahrbaren Dächern. Zwei Teleskope mit Spiegeldurchmessern von 40 und 15 cm sind in den Kuppeln des Hauptgebäudes untergebracht. Im Zuge der Konsolidierung des städtischen Haushalts laufen zurzeit Verhandlungen, den Erhalt der Sternwarte zu sichern.

Am 20. Oktober 2004 wurde die Altstadtbrücke wiedereröffnet. Sie dient als Fußgängerüberweg nach Polen.

Sakralbauten

Die Dreifaltigkeitskirche am Obermarkt

Hauptartikel: Kirchen in Görlitz

Im Jahre 1349 wurde die Sühnekirche „Unserer Lieben Frauen“ errichtete, die 1429 in den Hussitenkriegen zerstört wurde. Als Ersatz dafür entstand 1473 am gleichen Platz die Frauenkirche. Bis 1831 war dieser spätgotische Bau von einem Friedhof umgeben. Die Silhouette von Görlitz wird besonders durch die Türme der Peterskirche geprägt. Sie ist die größte spätgotische Hallenkirche Sachsens. Ihre beiden Türme und ihre imposante fünfschiffige Halle machten sie zu einem Wahrzeichen der Stadt. Die Kathedrale St. Jakobus ist Sitz des Bistum Görlitz. Sie ist im neogotischen Stil errichtet worden. Ein Jahr später, 1901, wurde die Lutherkirche geweiht und wurde so die erste evangelische Kirche nach der Reformation. Besonders auffällig sind ihre reich verzierten Fenster. In den Jahren zwischen 1234 und 1245 wurde vor den Toren der Stadt die Dreifaltigkeitskirche errichtet. Die Mönche des Franziskanerordens nutzten sie anfangs als Kloster. 1715 wurde sie der Heiligen Dreifaltigkeit gewidmet und dient als evangelisches Gotteshaus. Einer der bedeutendsten Sakralbauten der Stadt ist die Synagoge. Sie wurde von 1909 bis 1911 erbaut. Diese ist die einzige in Sachsen, die die Pogromnacht 1938 unzerstört überstanden hat. Die Synagoge ist heute eine Stätte der Begegnung und des Lernens. Kurzzeitig wurde sie auch wieder als Gotteshaus benutzt. Von erheblicher kunsthistorischer Bedeutung ist der Nachbau des Heiligen Grabes von Jerusalem von 1504. Es stellt gemeinsam mit dem nachgebildeten Kreuzweg auch heute noch eine beliebte Pilgerstätte dar.

Theater

Theater am Demianiplatz

Das Theater Görlitz wurde 1851 am Demianiplatz erbaut und 1927 erweitert. Gerhart Hauptmann (1862–1946), der Literaturnobelpreisträger, war häufiger Gast in Görlitz und bis 1988 Namenspatron des Theaters. 2002 wurde der Zuschauerraum rekonstruiert und mit einer modernen Technik ausgestattet, die auch simultane Übersetzungen zulässt. Seit September 2002 ist auch die ursprünglich der Altstadt zugewandte Nordfassade wieder hergestellt. Das Theater ist Austragungsort von Uraufführungen, die eigens dafür geschrieben wurden, beispielsweise das Musical Radio Babylon und die M. Eggert Oper Linkerhand. Außerdem arbeitet die Theaterpädagogik mit dem Dienstleitungszentrum für Arbeit seit vier Jahren zusammen. Die Teilnehmerinnern schrieben eigene Theaterstücke über ihre - die Arbeitlosenproblematik - Hartz IV die auch von ihnen, den Hartz-IV-Empfängern, gespielt wurden. Gemeinsam mit der Neuen Lausitzer Philharmonie werden Werke aller Genres (Oper, Operette, Musical, Tanztheater, Schauspiel) aufgeführt.

Das Görlitzer Theater tauscht seine Inszenierungen mit denen der Schauspielbühnen in Bautzen und Zittau aus, so dass in allen drei Städten neben den Philharmonischen Konzerten auch ein komplettes Dreispartenprogramm mit Musiktheater, Ballett und Schauspiel angeboten wird.

Neben dem großen Haus, das auch „Kleine Semperoper“ genannt wird, bespielt das Theater seit 1999 eine kleinere Studiobühne, das „Apollo“. Diese Spielstätte wird seit Januar 2005 auch im Rahmen der Veranstaltungsreihe Synagoge im Apollo vom Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V. genutzt.

Eine weitere Besonderheit bietet das Theater in der Europastadt Görlitz/Zgorzelec an: In Kooperation mit dem Theater Jelenia Góra (Teatr Jeleniogórski) gibt es eine polnischsprachige Abonnementsreihe sowie mit dem „Görlitzer Mittwoch“ ein Forum im Apollo, das die deutsch-polnische Annäherung und den Gedankenaustausch fördert.

Museen

Naturkundemuseum am Marienplatz
Firmenlogo von Ernst Herbst&Firl, Kamerafabrik, Fotomuseum Görlitz

Hauptartikel: Görlitzer Museen

Görlitz bietet eine Vielzahl von Museen aus verschiedenen Fachrichtungen. Dabei wird das Spektrum von Historie bis Moderne genauso abgedeckt wie Kunst und Natur. Die „Städtischen Sammlungen für Geschichte und Kultur“, bestehend aus der Oberlausitzschen Bibliothek der Wissenschaften, dem Ratsarchiv und dem Kulturhistorischen Museum Görlitz, umfasst mehrere Gebäude und bietet eine Vielzahl von Kunstwerken und Kulturschätzen aus der Region.

Das Senckenberg Museum für Naturkunde ging aus der 1811 gegründeten Ornithologischen Gesellschaft zu Görlitz hervor. Der Ausstellungsschwerpunkt des Museums behandelt den „Naturraum Oberlausitz“. Die Präsentation erklärt die Erdgeschichte der Region mit ihren vielfältigen geologischen Formationen und zeigt regionale Lebensgemeinschaften mit typischen Pflanzen und Tieren in lebensecht gestalteten Dioramen. Eine Etage präsentiert die Vielfalt der Tiere der tropischen Regenwälder sowie der afrikanischen Savanne. Einigen der exotischen und Lausitzer Tiere begegnet der Besucher im Lebendtierbereich des Museums wieder. Durch das Treppenhaus des zieht sich das 30-fach vergrößerte Modell einer Bodensäule. Hier lernt der Besucher die verschiedenen Bewohner dieses wenig bekannten Lebensraumes kennen. Im Eingangsbereich informiert eine Ausstellung über die Erkenntnisse der Evolutionsforschung vom 18. Jahrhundert bis heute. Die Dauerausstellungen sind durch ein Audioführersystem in deutsch, englisch und polnisch für die Besucher erschlossen.

Im Schlesischen Museum zu Görlitz wird seit 2006 eine Dauerausstellung zu 1.000 Jahren schlesischer Geschichte gezeigt.

Mit dem Schaufelradbagger Nr. 1452, einem Tagebaubagger, und der Ausstellung zur „Geschichte des Braunkohlen-Abbaues im Tagebau Berzdorf von 1835 bis 2000“ im Bahnhof Hagenwerder wurde ein „Technisches Denkmal“ gesetzt.

Das Görlitzer Museum der Fotografie, unter der Regie der Gesellschaft für das Museum der Fotografie Görlitz e. V., bietet einen Einblick in die Geschichte und Kunst des Fotografierens.

Gedenkstätten

Im Jahre 1988 wurde an der Synagoge Otto-Müller-Straße 3 zur Erinnerung an die jüdischen Opfer der Shoa sowie an die Verwüstung des Gotteshauses bei den Novemberpogromen 1938 eine Gedenktafel angebracht. Ein Mahnmal auf dem Jüdischen Friedhof an der Biesnitzer Straße erinnert an 323 KZ-Häftlinge aus dem Außenlager Görlitz des KZ Groß-Rosen. Für die italienischen Militärinternierten, die während des Zweiten Weltkrieges Opfer von Zwangsarbeit wurden, wurde ein Gedenkstein auf dem Städtischen Friedhof errichtet. Die Gedenktafel am linken Flügel des Landratsamtes Postplatz 18 erinnert an kriegsmüde Wehrmachtssoldaten und Zivilpersonen, die im Frühjahr 1945 ermordet wurden. Das Denkmal aus dem Jahre 1948 am Wilhelmsplatz (zu DDR-Zeiten Karl-Marx-Platz) ist allen Opfern des Faschismus gewidmet. Eine weitere Tafel erinnert an der ehemaligen Tuchfabrik Hossner, an der Neiße im Stadtteil Weinhübel (bis 1936 Leschwitz) an die Opfer eines 1933 für annähernd 1.300 Häftlinge dort eingerichteten Schutzhaftlagers. Für den Künstler Johannes Wüsten, der 1943 in Brandenburg-Görden ermordet wurde, sind Gedenktafeln an den Häusern Johannes-Wüsten-Straße 7 und 23 sowie Porträtbüsten in der Ständigen Ausstellung der Kunstsammlungen und in der Schule seines Namens angebracht worden. Die Gedenktafel am Haus Bismarckstraße 32 erinnert an den sozialdemokratischen Politiker Rudolf Breitscheid, der 1944 im KZ Buchenwald ums Leben kam. An seinem Geburtshaus Konsulstraße 1, ist für den antifaschistischen Gewerkschafter Kurt Steffelbauer, der 1942 in Berlin-Plötzensee ermordet wurde, eine Tafel angebracht worden. Eine weitere Gedenktafel erinnert an den kommunistischen Widerstandskämpfer Herbert Balzer, der 1945 von SS-Männern ermordet wurde. Sie befindet sich am Haus James-von-Moltke-Straße 7.

Musik

Zusammen mit der Hochschule für Kirchenmusik finden in der schlesischen Oberlausitz Orgelkonzerte statt. So sind unter anderem auch die Görlitzer Kirchen besondere Aufführungsorte, an denen die restaurierten Orgeln zum Einsatz kommen. Mit dem „Bach-Chor“ werden bemerkenswerte chorsinfonische Konzerte aufgeführt. Das Orchester der Neuen Lausitzer Philharmonie ist eines der bedeutendsten Einrichtungen der Region Oberlausitz/Niederschlesien. Es bietet Kammer- und Sinfoniekonzerte und ist Teil aller Inszenierungen des Theaters Görlitz. Ein besonderer Schwerpunkt bildet die Musik der Sorben. Die Landskron Herolde entstanden 1996 zur 925-Jahre-Feier der Stadt Görlitz. Sie bilden einen Zug mit Görlitzer Fanfarenmusik zu festlichen Anlässen.

Görlitzer Oldtimer-Parkeisenbahn

Nikolaiturm an der alten Stadtmauer, 1954

In Görlitz wurde die elfte Pioniereisenbahn der DDR unter Verwendung einer Nachbildung der ersten deutschen Eisenbahn, die am 7. Dezember 1835 ihre Jungfernfahrt von Nürnberg nach Fürth bestritt, des Adlers im Schmalspurbahnformat erbaut. 1976 nahmen etwa 70 Görlitzer Schüler die Tätigkeit in der neuen Arbeitsgemeinschaft des Pionierhauses auf. Für die eisenbahntechnische Unterstützung stellte die Deutsche Reichsbahn der DDR in den ersten Jahren immer wieder Kollegen zur Unterstützung frei. Von 1975 bis 1990 wurden die Lokführer von der DR aus dem BW Görlitz gestellt.

Parks

Der Görlitzer Naturschutz-Tierpark ist ein anspruchsvoll gestaltetes naturnahes Ensemble. In verschiedensten, zum Teil durch die Besucher begehbaren Gehegen leben über 500 Tiere wie kleine Pandas, Fischotter oder Yaks. Mit seiner fünf Hektar großen Fläche gehört er zu den kleineren Zoos in Deutschland. Im Jahr 2007 feierte der Park seinen 50. Geburtstag und konnte erstmals seit zehn Jahren mehr als 100.000 Besucher verzeichnen.[15]

Ca. 17 km nördlich von Görlitz liegt die Kulturinsel Einsiedel. Sie ist eine gelungene Verbindung von Kunst, Kultur und Natur. Auf dem detailliert gestalteten Abenteuerspielplatz finden sich Tunnel, Klettergerüste und ein großes Piratenschiff. Im Jahr 2005 eröffnete auch ein Hotel auf der Kulturinsel. Es besteht aus mehreren Baumhäusern in acht bis zehn Metern Höhe.

In der Nähe der Stadthalle befindet sich der Stadtpark, dessen besondere Anziehungspunkte ein großer Holzspielplatz und der Meridianstein für den 15. Grad östlicher Länge sind.

Naturdenkmäler

Luftbild der Landeskrone mit Aussichtsturm von 1796 und "Burghotel"
Ein Wahrzeichen der Stadt, die Landeskrone

Die Landeskrone, das Wahrzeichen von Görlitz, ist ein 420 Meter hoher Basaltkegel und vulkanischen Ursprungs. Sie ist die einzige namhafte Erhebung im Umkreis von Görlitz. Von der Landeskrone ergibt sich ein weiter Blick über das Lausitzer Bergland bis hin zum Zittauer Gebirge und bei guter Sicht bis zum Riesengebirge mit der Schneekoppe. Eine erste Bebauung geht auf die Bronzezeit zurück, es folgten eine frühmittelalterliche und eine hochmittelalterliche Burganlage. Die heutige Bebauung geht auf das 18. und 19. Jahrhundert zurück. Auf dem Südgipfel steht die 13 m hohe Bismarcksäule, zu Ehren von Fürst Otto von Bismarck, der Ehrenbürger der Stadt Görlitz ist.

Sport

Seit 2004 findet Ende Mai der Europamarathon als Lauf durch zwei Länder mit den Strecken Marathon, Halbmarathon für Inline-Skater, Läufer und Rollstuhlfahrer/Handbiker, seit 2008 auch für Tretrollerfahrer sowie zehn Kilometer und fünf Kilometer für Läufer statt. 2009 fand bereits zum 74. Mal das Radrennen „Rund um die Landeskrone“ statt. Der „Herbstlauf in den Berzdorfer Halden“ ist ein Crosslauf, der seit 1997 veranstaltet wird. Seit 1978 findet jedes Jahr am 31. Dezember der „Görlitzer Silvesterlauf“ auf dem Sportplatz „Eiswiese“ statt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Muschelminnabrunnen am Postplatz

In Görlitz finden das ganze Jahr über verschiedene Feste und Großveranstaltungen statt. Bedeutendste kulturelle Veranstaltung dürfte das Altstadtfest sein. Jährlich findet das Sommertheater auf dem Görlitzer Untermarkt, also in historischer Kulisse statt. 2004 wurde das erste Historienspiel „Der verräterischen Rotte Tor. Tuchmacheraufstand zu Görlitz 1527.“ aufgeführt und begründete somit das Sommertheater auf dem Görlitzer Untermarkt. „Die Pulververschwörung und das Heilige Grab zu Görlitz“ wurden 2005 und 2006 vorgetragen. Dieses Historienspiel von Hermann Rueth verarbeitet die Legende um den Förderer des Heiligen Grabes, Georg Emmerich. Das Stück „Jakob Böhme und die Pest zu Görlitz“ wurde 2007 und 2008 aufgeführt. Das Schauspiel von Herrmann Rueth mit der Musik von C. M. Wagner stellt den Schuster und Mystiker Jakob Böhme in den Mittelpunkt des dritten Stückes der Görlitzer Historienspiel-Reihe.

Den Auftakt der Veranstaltungen bilden im Februar die Filmtage und der Opernball. Im März finden die Musiknacht und das Frühlingsfest des Naturschutz-Tierparks mit dem traditionellen Mistkarrenrennen statt. Im Frühling gibt es dann am 19. April den Internationaler Denkmaltag. Im April findet auch noch das Dreiland-Kurzfilm-Festival mit Beiträgen aus Deutschland, Polen und Tschechien statt. Im Mai folgen die Jazztage, das Muschelminna-Fest, das Storchenfest im Naturschutz-Tierpark und die Görlitzer Orgelnacht. Im Sommer gibt es neben der Oldtimer-Eisenbahn, im Juni, das Campus Open Air, am 21. Juni Fête de la musique, am 3. Sonntag im Juni den Tag der offenen Sanierungstür, das Brauereifest der Landskronbrauerei, die Schlesischen Musikfeste (alle 2 Jahre), das Internationale Spielleutetreffen (alle 2 Jahre), das Collegium PONTES Görlitz-Zgorzelec-Zhorelec und den Erlebnistag am Berzdorfer See. Im Juli folgen der Schlesische Tippelmarkt, die Musikveranstaltung 15° – Rock an der Brücke. Beendet werden die Sommerveranstaltungen mit dem Internationalen Straßentheaterfestival „ViaThea“ und dem Altstadtfest

Im September gibt es die Niederschlesischen Kulturtage, den Tag des offenen Denkmals, die Lange Nacht der Museen und die Internationale Sommerschule der Künste. Im Spätherbst folgen im November die Görlitzer Rocknacht und die Verleihung des Internationalen Brückepreises. Beendet wird das Veranstaltungsjahr mit dem Görlitzer Christkindelmarkt.

Kulinarische Spezialitäten

Schlesischer Mohnkuchen

Görlitz bietet schlesische Küche und Spezialitäten aus der Region. Ein typisches Gericht aus Schlesien ist das Schlesische Himmelreich, ein Fleischgericht mit Backobst. Die schlesische Wellwurst, rustikale Kesselsülze oder pfannengebratene Landleberwurst gehören zu den lokalen Wurstspezialitäten. Auch eine Vielzahl regionalen Gebäcks wird angeboten. Schlesischer Mohnkuchen sowie Schlesischer Butterdrückstreuselkuchen, aber auch die so genannte Liegnitzer Bombe gehören zum Angebot mancher Bäckereien.

Wirtschaft und Infrastruktur

Besonders in den Jahren 1991 bis 1998 wurden viele ansässige Betriebe stillgelegt. Dies hatte zur Folge, dass die Arbeitslosigkeit in der Region kontinuierlich anstieg und immer mehr Fachkräfte und junge Menschen zum Wegzug aus der Region bewegte. Viele Wirtschaftsbereiche schrumpften dramatisch. So waren im Jahr 2000 noch 700 Angestellte in den Bereichen Land-, Forstwirtschaft und Fischerei tätig. 2004 waren es nur noch 100. Auch das Baugewerbe ging in dieser Zeit von 1900 auf 1100 Beschäftigte zurück. Das private wie auch gewerbliche Dienstleistungsgewerbe hingegen konnte wachsen.

Ansässige Unternehmen

Lausitzbahn in Hagenwerder. Die Connex Sachsen GmbH hat ihren Sitz in Görlitz.

In Görlitz ist eine Reihe von Unternehmen ansässig. Dazu gehören in erster Linie: Bombardier Transportation GmbH (ehemals Waggon- und Maschinenbau AG, VEB Waggonbau Görlitz), die heute alle Doppelstockwagen für die Deutsche Bahn liefert. Die Siemens AG hat in Form ihres Geschäftsbereiches Power Generation (Turbinenbau) hier ihren Hauptsitz. Die MAXROI Graphics GmbH ist ein Druckhaus mit über 100 jähriger Tradition. Sie entstand aus der City-Druck GmbH, welche bis 1992 der Treuhand gehörte. Eine weitere traditionsreiche Druckerei im Zentrum der Stadt ist Augustadruck. Weiter sind die Landskronbrauerei und der Erfinder der Liebesperlen, die Süßwarenfabrik Rudolf Hoinkis GmbH überregional bekannt. Die twenty4help Knowledge Service GmbH betreibt in Görlitz ein großes technisches Call Center. Grund für diese Entwicklung sind zum einen die günstigen Konditionen in der Stadt und der relativ hochdeutsche Sprachgebrauch der ansässigen Bevölkerung. Im Jahr 2008 gründe die Kölner Firma Software Quality Systems AG in Görlitz einen weiteren Standort.[16] Die Koramic Dachprodukte GmbH & Co. KG (vormals F. v. Müller Dachziegelwerke GmbH & Co. KG) ist ein bundesweit operierendes Unternehmen zur Herstellung und Vertreibung von Tondachziegeln. Die Veolia Verkehr GmbH (Verkehrsgesellschaft Görlitz GmbH & Stadtwerke Görlitz AG (Kommunaldienstleistungen)) betrieb bis November 2008 in Görlitz die Connex Sachsen GmbH (u. a. Lausitzbahn).

Medien

Ein lokales Fernsehprogramm sendet eRtv (euro Regional tv). Mit einem Studio ist der Hörfunksender Radio Lausitz vertreten. MDR 1 Radio Sachsen betreibt ein Korrespondentenbüro.

In Görlitz erschien als Tageszeitung ab dem 3. Mai 2004 die „Görlitzer Allgemeine“ (GA). Bereits am 16. Juni musste die Ausgabe wieder eingestellt werden. Damit bleibt die Sächsische Zeitung (SZ) die einzige Tageszeitung in der Stadt. Die SZ unterhält eine Lokalredaktion in Görlitz. Als Anzeigenblätter erscheinen der „Wochenkurier“ und der „Niederschlesische Kurier“.

Im Senfkorn-Verlag Görlitz erscheint die Monatszeitschrift „Schlesien heute“.

Bis Juni 2004 erschien im Neisse Verlag „Soda – Kulturjournal im Länderdreieck“. Im selben Verlag, der seinen Sitz seit 2006 in Dresden hat, erscheint seit 2004 die deutsch-polnische Vierteljahresschrift für Kultur und Geschichte „SILESIA NOVA“.

Journalisten aus der Region gründeten im Oktober 2003 den deutsch-polnischen „Presseclub Görlitz/Zgorzelec“.

Verkehr

Görlitzer Bahnhofshalle im Jugendstil
Vorderansicht des Görlitzer Hauptbahnhofs
Neißebrücke aus dem Jahr 2004

Eisenbahn

Görlitz ist mit seinem Bahnhof auch ein wichtiger Eisenbahnknoten. Die Stadt liegt an der Kreuzung der Bahnlinien Dresden–Breslau (seit 1847) und BerlinCottbus–Görlitz–ZittauLiberec (Reichenberg). Auf der Strecke Berlin–Görlitz verkehren Züge seit 1867 auf der Görlitzer Bahn. Der Streckenabschnitt Görlitz–Zittau wurde 1875 eröffnet und trägt auch den Namen Neißetalbahn. Auf dem Görlitzer Stadtgebiet liegen mit Görlitz-Rauschwalde, Görlitz-Weinhübel und Hagenwerder noch drei weitere Bahnhöfe.

ÖPNV

Im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) betreibt die Verkehrsgesellschaft Görlitz GmbH zwei Straßenbahnlinien mit einer Gesamtlänge von 16,1 km und acht Stadtbuslinien mit einer Gesamtlänge von 52,4 km, darunter eine Linie im grenzüberschreitenden Verkehr mit einer Gesamtlänge von 4,8 km.

Straßenverkehr

Das Straßennetz hat eine Gesamtlänge von rund 217 km, darunter 3,7 km Bundesautobahn, 21,8 km Bundesstraßen, 23,7 km Staatsstraßen, 9,0 km Kreisstraßen und 158,8 km Gemeindestraßen. Durch das nördliche Stadtgebiet von Görlitz führt die A 4 ErfurtDresden–Görlitz, die jenseits der Neiße als polnische A4 über Breslau zur ukrainischen Grenze weiterführt. Ferner führen die B 6 Richtung Bautzen, die Bundesstraße 115 nach Forst (Lausitz) und die B 99 nach Zittau durch das Stadtgebiet.

Das Stadtzentrum wird stark vom motorisierten Individualverkehr in Anspruch genommen. Selbst engste Gassen werden mit Autos befahren und als Parkplatz verwendet. Seit 2006 werden zunehmend verkehrsberuhigte Bereiche eingerichtet, um die Altstadt zu entlasten. So ist beispielsweise der Untermarkt weitgehend gesperrt. Die Neißstraße, die vorher über die Weberstraße als Abkürzung nach Königshufen und Klingewalde genutzt wurde, wurde mit Pollern abgetrennt und ist nur noch in eine Richtung befahrbar. Der Verkehrsstrom fließt seit dem über Schützenstraße und Uferstraße. Die Verkehrsbeschilderung in Görlitz wird oft kritisiert. So gelten viele Zeichen als überflüssig und verwirrend. Am Bahnhof und dem City Center Frauentor sind zur Entlastung der innerstädtischen Parksituation mehrstöckige Parkhäuser errichtet worden. Die einzige große Fußgängerzone befindet sich auf der Berliner Straße, auf der sich die Straßburg-Passage als Durchgang zum Willhelmsplatz befindet.

Die Radfahrer haben einen Anteil von 12,4 % am gesamten Verkehrsaufkommen.

Flugverkehr

Der Görlitzer Flugplatz, der 1925 eröffnet wurde, befindet sich am nordwestlichen Stadtrand unmittelbar an der Bundesstraße 6 bzw. an der neu gebauten Ortsumgehung der B 115. Er verfügt über eine 750 Meter lange Graspiste. Die Nutzung des Görlitzer Flugplatzes ist für Flugzeuge bis 5,7 Tonnen möglich. Dieser Platz wird hauptsächlich vom ortsansässigen Görlitzer Flugsportclub, aber auch von anderen Flugvereinen genutzt. Touristen werden Rundflüge mit Motor-, Segel- oder Ultraleichtflugzeugen über die Stadt, das Zittauer Gebirge und das Lausitzer Bergland angeboten.

30 Kilometer nördlich der Stadt befindet sich der größere Verkehrslandeplatz Flugplatz Rothenburg/Görlitz. Mit einer Rollbahnlänge von 2500 m kann er für Flugzeuge bis zu 14 Tonnen genutzt werden. In Rothenburg gibt es gleichwohl nur wenig Flugverkehr, sodass heute auf dem kleineren Flugplatz am Stadtrand von Görlitz mehr Flugbewegungen verzeichnet werden.

Öffentliche Einrichtungen

Städtische Einrichtungen, Ämter und Behörden

Blick auf das Amtsgericht
Görlitzer Rathaus am Untermarkt

Görlitz ist Sitz eines Amtsgerichts und eines Landgerichts sowie des Landrats. Hinter dem Amtsgericht befindet sich die Justizvollzugsanstalt Görlitz. Diese wurde in den Jahren 1863 bis 1865 erbaut und 1905 bis 1909 nach amerikanischem Vorbild kreuzförmig erweitert.

Die Jägerkaserne mit Blick auf die Türme der Peterskirche.

In der Jägerkaserne ist der Sitz der Stadtverwaltung. Das Standesamt befindet sich im Görlitzer Rathaus. Dieses dient noch immer als Sitz des Oberbürgermeisters. Auf der Jochmann-Straße befindet sich die Stadtbibliothek. Das Zollamt hat seinen Sitz nahe der Grenze am Görlitzer Stadtpark.

Gesundheitswesen

Klinikum

Das Städtische Klinikum Görlitz gGmbH ist das größte Krankenhaus im Landkreis Görlitz. Es verfügt über mehrere Institute wie dem für Bildgebende Diagnostik oder für Pathologie. Das Klinikum ist in mehrere Fachkliniken unterteilt. Dazu gehören eine Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, eine Augenklinik, ein Komplex für Kinder- und Jugendmedizin, eine Neurochirurgie, eine Psychiatrie und Psychotherapie sowie weitere medizinische Angebote. Das Tumorzentrum Ostsachsen e. V. hat ebenfalls am Klinikum seinen Sitz.[17]

Malteser Krankenhaus St. Carolus

In Rauschwalde befindet sich das Malteser Krankenhaus St. Carolus, es ist ebenfalls eine Rettungsleitstelle. Es wurde jahrzehntelang vom Orden der Borromäerinnen betreut und geleitet.

Friedhöfe

Görlitz verfügt über mehrere Friedhöfe unter anderem in Hagenwerder, Kunnerwitz, Ludwigsdorf, Tauchritz sowie Weinhübel und Königshufen. Letzterer ist der größte in Görlitz. Er ist in einen neuen und alten Abschnitt unterteilt. Der ältere knüpft nahtlos an den Nikolaifriedhof an.[18] Zudem gibt es einen jüdischen Friedhof in der Südstadt. Dieser dient heute auch als Gedenkstätte der im KZ-Außenlager Görlitz gestorbenen Häftlinge.[19]

Bildung

Hochschulen

Das Annengymnasium in der Innenstadt

Am 13. Juli 1992 wurde Görlitz mit Gründung der Hochschule Zittau/Görlitz (FH), auch University Of Applied Sciences, Hochschulstadt. Es haben sich internationale Netzwerke gebildet, womit Görlitz als internationaler Bildungsstandort weit über seine Grenzen hinaus wirkt.

Ferner gibt es in Görlitz eine „Hochschule für Kirchenmusik“, die 1927 in Breslau und 1947 in Görlitz als Evangelische Kirchenmusikschule neu gegründet wurde. Sie befand sich bislang in Trägerschaft der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz und wurde durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst staatlich anerkannt. Die Schließung der Kirchenmusikschule im Jahre 2008 zugunsten der Berliner Kirchenmusikschule ist beschlossen.

Das Institut für kulturelle Infrastruktur Sachsen mit Sitz in Haus Klingewalde ist Träger des Collegium PONTES Görlitz-Zgorzelec-Zhorelec, eines trinationalen Wissenschaftskollegs zur Erforschung aktueller Probleme der EU-Integration, und der Internationalen Sommerschule der Künste Görlitz-Zgorzelec-Zhorelec.

Andere Bildungseinrichtungen

Luftbild Berufsschule für Wirtschaft und Soziales an der Carl-von-Ossietzky-Straße Bildhintergrund: Bahnhofstraße und Neiße mit Eisenbahn-Viadukt

Der Berufsschulkomplex an der Carl-von-Ossietzky-Straße (Berufsbildende Schulen Christoph Lüders, unterteilt in Berufliches Schulzentrum für Wirtschaft und Soziales Görlitz sowie Berufliches Schulzentrum für Technik Görlitz) ist eines der modernsten Zentren der beruflichen Bildung in Sachsen und kann bis zu 3000 Schüler aufnehmen. Das Augustum-Annen-Gymnasium ist eine musisch-künstlerisches Schule. Es ist zum einen in der Annenschule am Marienplatz Ecke Steinstraße untergebracht. Zum anderen im alten Kloster der Benediktiner. Das Joliot-Curie-Gymnasium befindet sich auf dem Willhelmsplatz. Es ging aus der 1779 gegründeten Luisenschule hervor. Es war eine reine Mädchenschule, an der bis 1945 das Abitur ablegt werden konnte. Die größte Mittelschule in Görlitz ist die Fischmarktschule. Auch sie war einst eine Mädchenschule und wurde 1833 in Betrieb genommen. Daneben gibt es in Görlitz das Fortbildungszentrum für Handwerk und Denkmalpflege, die DenkmalAkademie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und die private Bildungseinrichtung MultiMediaPark, die im November 2001 mit Unterstützung des Arbeitsamtes gegründet wurde und Angebote zum Umgang mit Neuen Medien macht. Außerdem gibt es in Görlitz alle üblichen Arten von allgemeinbildenden und beruflichen Schulen und zwei berufliche Schulzentren. Diese sind das Bildungszentrum für informationsverarbeitende Berufe und die DPFA Akademiegruppe. Letztere betreibt seit 2006 eine freie Grundschule, die sogenannte Regenbogenschule. In ihr wird zweisprachig, deutsch und polnisch, unterrichtet.

Persönlichkeiten

Hauptartikel: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Görlitz

Söhne und Töchter der Stadt

Der Görlitzer Philosoph und Mystiker Jakob Böhme

Der wohl bekannteste Sohn der Stadt ist Jakob Böhme (1575–1624), Philosoph und Mystiker. Böhme lebte als Schuhmacher am östlichen Neißeufer. Sein Erstlingswerk Aurora oder Morgenröte im Aufgang erlangte weltweit Beachtung.

Marie Elise Kayser war die Begründerin der Frauenmilchsammelstellen in Deutschland.

Paul Mühsam, ein Onkel des Schriftstellers Erich Mühsam, war Anwalt und ein bedeutender Lyriker. Seine Tochter Else Levi-Mühsam wurde 1992 Ehrenbürgerin von Görlitz.

Werner Finck war ein Kabarettist, Schauspieler und Schriftsteller.

Wendel Roskopf war als Ratsbauherr an der Gestaltung der Altstadt beteiligt. Der Schönhof am Untermarkt gilt als sein bedeutendstes Bauwerk.

Die erste Landkarte der Oberlausitz stammt aus Görlitz. Sie wurde vom ehemaligen Bürgermeister und Astronomen Bartholomäus Scultetus erstellt. Scultetus gilt als einer bedeutendsten Kartographen des mitteldeutschen Raumes. Er war es auch, der das zwölfteilige Zifferblatt am Görlitzer Rathaus einführte.

Samuel Gottfried Geyser war Pädagoge und evangelischer Theologe. Er hatte den mathematischen Lehrstuhl der Universität Kiel inne an der er auch zum Professor der Theologie wurde. Sein Vater Gottfried Geyser war in Görlitz ein Theologe gewesen.

Agnete Fingerin war eine Pilgerin und wird noch oft mit dem Bau des Heiligen Grabes in Görlitz in Verbindung gebracht. Offiziell konnte dies nie bestätigt werden.

Hildegard Burjan war Ordensgründerin und christlichsoziale Politikerin.

Elsbeth Ebertin war eine deutsche Astrologin und Graphologin und avancierte nach dem Ersten Weltkrieg zur bekanntesten Astrologie-Publizistin.

Alexander May war ein größtenteils für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten auftretender Schauspieler und Drehbuchautor.

Herbert Hirche, der deutsche Architekt und Industriedesigner, gehört zu den bekannten Görlitzern.

Joachim Kaps, ein bekannter deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.

Ulrike Richter wurde bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal über 100 Meter und 200 Meter Rücken sowie mit der 4×100 Meter Lagenstaffel Olympiasiegerin.

Klaus Bittner gewann bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom im Deutschlandachter olympisches Gold.

Bekannte Görlitzer aus dem aktuellen Zeitgeschehen sind Torsten Gütschow, Hans-Jürgen Dörner, Heiko Scholz, Jens Jeremies sowie Michael Ballack. Alle fünf sind oder waren international erfolgreiche Fußballer. Ballack ist Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft.

Der Landtagsabgeordnete Volker Bandmann (CDU) ist geborener Görlitzer und vertritt den Wahlkreis Görlitz im Landtag.

Ein weiterer berühmter Görlitzer ist der Handballer Lars Kaufmann. Zurzeit spielt er beim Bundesligisten TBV Lemgo und wurde Anfang 2007 mit der Deutschen Handball Nationalmannschaft Weltmeister.

Ehrenbürger

Otto von Bismarck sowie Paul von Hindenburg wurden als ehemaliger Reichskanzler bzw. Reichspräsident zu Ehrenbürgern berufen. 1910 erhielt auch Bolko Graf von Hochberg diese Ehrung. Er war es, der die Görlitzer Stadthalle erbauen ließ und das Schlesische Musikfest ins Leben rief.

Der ehemalige Oberbürgermeister Wiesbadens, Achim Exner, sowie sein Nachfolger, Hildebrand Diehl, wurden aufgrund ihrer Verdienste für Görlitz zu Ehrenbürgern erklärt. Auch Gottfried Kiesow, der Initiator des Görlitzer Fortbildungszentrums für Handwerk und Denkmalpflege e. V., und Hans Nadler verdienten sich durch den Erhalt der historischen Altstadt sowie vieler Denkmäler die Ehrung. Der 2007 verstorbene frühere Apostolische Administrator von Görlitz (1972–1994), Bernhard Huhn wurde 1996 zum Ehrenbürger ernannt.

Siehe auch: Liste der Ehrenbürger von Görlitz

Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Hedwig von Andechs ist die Schutzpatronin der Stadt Görlitz. Die gebürtige Kitzingerin war Herzogin Schlesiens.

Georg Emmerich, ein Görlitzer Tuchmacher, gilt als Stifter des Heiligen Grabes, das eine Nachbildung der Grabeskirche darstellt.

Am 23. Mai 1813 residierte Napoleon, Feldherr der französischen Streitkräfte, am Obermarkt. Seine Unterkunft wurde später nach ihm benannt.

Die Muse Goethes, Wilhelmine Herzlieb oder kurz Minna genannt, starb in der Görlitzer Nervenheilanstalt von Dr. Karl Ludwig Kahlbaum. Eine Siedlung wurde nach ihr benannt.

Der Botaniker und Afrikaforscher Hermann Steudner besuchte in Görlitz die Schule. Ein ihm zu Ehren von Eduard Lürssen geschaffenes Denkmal wurde teilweise zerstört.

Sonstiges

Vereine

Görlitz hat ein lebendiges Vereinswesen mit über hundert eingetragenen Vereinen aus den Bereichen Sport, Traditionspflege, Kirche, Natur und Umwelt, Jugend, Bildung, Kultur, Sozial sowie Wirtschaft und Technik. Der bekannteste Görlitzer Sport- und Fußballverein ist der „NFV Gelb-Weiß Görlitz 09“, der derzeit in der Landesliga Sachsen spielt. Im Bereich der Kultur ist die „DenkmalAkademie e. V.“ zu nennen. Das „Görlitzer Fortbildungszentrum für Handwerk und Denkmalpflege e. V.“, welches seinen Sitz im ehemaligen Waidhaus hat, ist ebenso in der Pflege und Erhaltung der historischen Altstadt aktiv. Die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz e.V. ist ein historisch begründeter Verein. Dieser Verein sammelt und verwahrt das Wissen der Oberlausitz. Der Verein „Berzdorf–Oberlausitz e. V.“ hat sich im Oktober 2001 in Görlitz gegründet. Ziel des Vereins ist es die Geschichte des Tagebaus Berzdorf der Nachwelt zu erhalten.

Altstadtmillion

Görlitz hat einen unbekannten Gönner, der seit 1995 jedes Jahr über einen Münchener Anwalt genau 1.000.000 DM (ab 2002 511.500 Euro) überweisen lässt. Im Laufe der Jahre entstand in der Stadt der Begriff Altstadtmillion. Die Altstadtstiftung verwaltet das Geld und das Kuratorium für Maßnahmen der Denkmalpflege vergibt es an Bauherren und Institutionen. Seit 2004 werden die so geförderten Objekte mit einer Plakette gekennzeichnet.[20]

Internationaler Brückepreis

Die Europastadt Görlitz/Zgorzelec verleiht jährlich den mit 2500 Euro dotierten Internationalen Brückepreis.[21] Sie ehrt damit seit 1993 Persönlichkeiten, die sich mit ihrem Lebenswerk Verdienste bei der Völkerverständigung in Europa erworben haben. Preisträger sind unter anderem Günter Grass oder der ehemalige sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf.

Pensionopolis

Den Beinamen „Pensionopolis“ bekam Görlitz schon im 19. Jahrhundert, als es vor allem von preußischen Beamten als Alterssitz genutzt wurde. Diese Entwicklung macht sich auch jetzt wieder bemerkbar. Pensionäre verlegen ihren Wohnsitz in die Görlitzer Altstadt. Gründe hierfür sind die ruhige Lage, die kulturelle Vielfalt der Stadt bei überschaubarer Größe, die bis zu 20 Prozent geringeren Lebenshaltungskosten und die günstigen Mieten. Bis 2007 zogen bereits über 1.000 Senioren in die Stadt. Die Stadt Görlitz versendet gezielt Infopakete, um Rentner für die Stadt zu interessieren.[22]

Filmstadt Görlitz

Auf Grund der unversehrten Altstadt ist Görlitz ein beliebter Drehort für Filme in historischer Kulisse.[23] Bereits 1954/55 entstanden hier Außenaufnahmen zu Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse und Ernst Thälmann – Führer seiner Klasse von Kurt Maetzig. 1980 wurde „Der Gevatter Tod“, ein Märchenfilm basierend auf gleichnamiger Vorlage, in Görlitz gedreht. Unter der Regie von Radu Gabrea entstand 1993 das Liebesdrama Rosenemil. 1998 drehte Regisseur Fred Kelemen hier einen Teil der Szenen für seinen Film Abendland.[24] Die kurz zuvor restaurierte Fassade des Görlitzer Warenhauses bot auch hier einen historischen Eindruck. 2002 wurde Görlitz zum Paris des 19. Jahrhunderts im Film In 80 Tagen um die Welt. Der historische Ziegelbau der Landskronbrauerei diente als New Yorker Hafen. Die Filmstudios Babelsberg wählten die Stadt auch zum Schauplatz für die Verfilmung des Romans „Der Vorleser“. Kate Winslet spielt darin die Hauptrolle. Für diesen Film wurden mehrere Straßenzüge gesperrt und der gesamte Straßenbahnfahrplan angepasst. Görlitz mimt Heidelberg im Jahr 1950.[25] Für Quentin Tarantinos Neuverfilmung des 1978 veröffentlichten Kriegsfilm Ein Haufen verwegener Hunde unter dem Titel Inglourious Basterds fanden im November 2008 Dreharbeiten unter anderem auf dem Untermarkt statt.[26] Brad Pitt spielt darin die Rolle des Lt. Aldo Raine, einem skalpierenden Nazijäger.[27] Regisseur Philipp Stölzl (Nordwand) wird ab August 2009 einen Film über eine der ersten großen Lieben von Johann Wolfgang Goethe, Charlotte Buff drehen. Der Film wird unter dem Namen Goethe! produziert. Neben Görlitz werden die Dreharbeiten auch an einigen Orten in Sachsen-Anhalt stattfinden.[28][29]

Breitbandnetz

Görlitz wurde nach der Wiedervereinigung an das Netz der Deutschen Telekom angeschlossen. Das Netz wurde modernisiert und so wurden in vielen Teilen der Stadt Glasfaserleitungen gelegt. Die Telekom versprach sich davon eine bessere und modernere Nutzung im Osten Deutschlands sowie eine leichtere Erweiterbarkeit für folgende Technologien. Ende der 1990er-Jahre traten die ersten Probleme auf. Das immer populärer werdende ADSL war in Görlitz kaum verfügbar. Grund hierfür war, dass die Leitungen aus Glasfaser bestehen und nicht wie von der Technik verlangt, aus Kupfer. Im Jahr 2005 bewarb sich Görlitz als erste Stadt beim T-City-Wettbewerb der Telekom und kam im Januar 2007 in die Runde der letzten Zehn. Der Wettbewerb sollte die Nutzung des modernen Glasfasernetzes mittels VDSL ermöglichen. Seit Juli 2007 ist Görlitz an das Breitbandnetz von Kabel Deutschland angeschlossen. Bereits im Jahr 2006 war bekannt, dass Kabel Deutschland einen Vertrag mit der „Wohnungsbaugesellschaft Görlitz“ abgeschlossen hatte. Seither treibt die Telekom den Ausbau ihres Kupfernetzes in der Stadt voran. Görlitz gehört zusammen mit allen Mitbewerbern des T-City-Wettbewerbs dem „Netzwerk der Zukunftsstädte“ an.[30]

Zipfelbund

Zusammen mit den Gemeinden Selfkant, Oberstdorf und List bildet Görlitz den Zipfelbund. Dieser Bund ist keine politische Organisation, sondern eine am 3. Oktober 1999 in Wiesbaden gegründete Partnerschaft zur Belebung des Tourismus. Wer es binnen vier Jahren schafft, alle diese Orte zu bereisen, wird mit einem Geschenkkorb geehrt. Dieser enthält Spezialitäten aus allen teilnehmenden Regionen.

Siehe auch

Portal: Lausitz – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Lausitz

Literatur

  • Amtsblatt der Kreisfreien Stadt Görlitz, 14. Dezember 2004.
  • Tino Fröde: Privilegien und Statuten der Oberlausitzer Sechsstädte – Ein Streifzug durch die Organisation des städtischen Lebens in Zittau, Bautzen, Görlitz, Löbau, Kamenz und Lauban in der frühen Neuzeit. Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf 2008. ISBN 978-3-933827-88-3.
  • Andreas Bednarek: Die städtebauliche Entwicklung von Görlitz im 19. Jahrhundert. Stadtverwaltung, Görlitz 1991 (Schriftenreihe des Ratsarchivs der Stadt Görlitz, Band 15).
  • Andreas Bednarek: Streifzüge durch Görlitz. 2. Auflage. Sutton, Erfurt 2000, ISBN 3-89702-018-1.
  • Andreas Bednarek, Hans-Jürgen Treppe: Historisches Warenhaus Karstadt, Görlitz. 2. Auflage. Schnell und Steiner, Regensburg 2002, ISBN 3-7954-5935-4.
  • Görlitz. In: Meyers Konversationslexikon. 4. Auflage. 1888/89, Band 7, S. 524.
  • Görlitzer Magazin. Geschichte und Gegenwart der Stadt Görlitz und ihrer Umgebung. Jg. 1 (1987) ff., mit fortlaufender Bibliographie Die östliche Oberlausitz im Spiegel der Literatur. ISSN 1439-2690
  • Michael Guggenheimer: Görlitz. Schicht um Schicht. Lusatia, Bautzen 2004, ISBN 3-936758-12-3.
  • Ernst Heinz Lemper: Görlitz. 3. Auflage. Seemann, Leipzig 1972; erweiterte Neuauflage unter dem Titel Görlitz. Eine historische Topographie. Oettel, Görlitz 2001, ISBN 3-932693-63-9.
  • Theodor Neumann: Geschichte von Görlitz. Remer, Görlitz 1850 (Digitalisat bei google-books).
  • Doris und Jürgen Sieckmeyer: Görlitz. Das Tor zum Osten. Wienand, Köln 1995, ISBN 3-87909-474-8.
  • Erich Keyser (Hrsg.): Nordostdeutschland. Kohlhammer, Stuttgart 1939 (Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte, Band 1).

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
  2. Deutschlands größtes zusammenhängendes Flächendenkmal. Abgerufen am 1. Oktober 2008.
  3. Reiseführer Oberlausitz – Görlitz – Geologie und Landschaft. Abgerufen am 1. Oktober 2008.
  4. Luftreinhalteplan für die Stadt Görlitz (PDF). Abgerufen am 29. September 2008.
  5. Deutscher Wetterdienst, Normalperiode 1961–1990
  6. Klima-, Niederschlags- und Temperaturdiagramme der Stadt Görlitz
  7. Messungen im Auftrag der Stadtverwaltung Görlitz – durchgeführt durch die Dr. Schulz & Partner GmbH 1993 bis 1995.
  8. Pressemitteilung des Sächsischen Ministeriums des Innern zur Verwaltungsreform (PDF)
  9. Neugliederungsvorschlag des Sächsischen Ministeriums des Innern (PDF)
  10. Gesetzesvorlage des Sächsischen Landtages zur Kreisreform 2008 (PDF)
  11. http://www.domradio.de/includes/eactions/news/artikel_22988.html
  12. Net-tribune.de: Görlitz, beliebter Ruhesitz bei der älteren Generation
  13. Dradio.de: Der Osten als Migrationszone für gut betuchte Rentner
  14. MDR: Görlitz visiert Welterbe-Titel an
  15. Tierpark Görlitz: 50 Jahre alt und trotzdem fit
  16. Görlitzer Anzeiger: SQS eröffnet erste ostdeutsche Filiale
  17. Offizielle Seite des Tumorzentrum Ostsachsen e. V.
  18. Historische und aktuelle Informationen zum städtischen Friedhof
  19. Fotostrecke des jüdischen Friedhofs in der Görlitzer Südstadt
  20. http://www.goerlitz.de/buergerportal-der-stadt/aktuelles0/aktuellenews-details/neues/klappe_die_16/12/01/2010.html
  21. Offizielle Seite des Internationalen Brückenpreises
  22. Lr-online.de: Pensionopolis als Chance für Görlitz
  23. IMDB: Filme, die in Görlitz gedreht worden sind und noch gedreht werden
  24. Die Welt: „Abendland“: Willkommen im Zentrum des Weltschmerzes
  25. Lr-online.de: Dreharbeiten zum Vorleser legen Straßenbahn lahm
  26. FAZ: Hollywood goes Görlitz
  27. Lausitz.20-cent.de: Tarantino plant Kriegsfilm in der Lausitz
  28. Halterner Zeitung: Philipp Stölzl dreht Film über Goethes erste Liebe
  29. Videothek.us: Film über Goethes erste Liebe wird in Görlitz und Thüringen gedreht
  30. Offizielle Seite des Netzwerks der Zukunftsstädte