Ingrid Mickler-Becker

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Ingrid Mickler)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ingrid Mickler-Becker (* 26. September 1942 in Geseke als Ingrid Becker) ist eine ehemalige deutsche Leichtathletin, die in Mexiko 1968 im Fünfkampf und später in München 1972 mit der 4-mal-100-Meter-Staffel zweimal die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen errang.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie nahm erstmals 1960 an Olympischen Spielen teil und war in diesem Jahr jüngstes Mitglied der deutschen Mannschaft. 1968 wurde sie Olympiasiegerin im Fünfkampf. Nach der Goldmedaille wurde sie ausgewählt, die deutsche Fahne für die bundesdeutsche Mannschaft bei der Schlussfeier zu tragen. Im gleichen Jahr wurde sie zur Sportlerin des Jahres gewählt. 1971 wurde sie nach Siegen im Weitsprung und mit der Sprintstaffel bei den Europameisterschaften erneut Sportlerin des Jahres. In ihrer aktiven Karriere startete sie für die LG Geseke und den USC Mainz. Sie hatte bei einer Größe von 1,78 m ein Wettkampfgewicht von 64 kg. Seit 1977 ist sie persönliches Mitglied des Nationalen Olympischen Komitees. Ingrid Mickler-Becker ist Mitglied in der Leichtathletik-Gemeinschaft Geseke (LG Geseke), der vermutlich ältesten LG Deutschlands, und startete für diesen Verein auch viele Jahre als aktive Sportlerin. Auch heute noch engagiert sie sich für den Verein und ihre Heimatstadt Geseke. So leitet sie als Vorsitzende den Förderverein für Leichtathletik in Geseke.

Am 27. November 1968 erhielt sie für ihren Olympiasieg – unter ihrem damaligen Familiennamen Becker – das Silberne Lorbeerblatt.[1] 2005 erhielt Ingrid Mickler-Becker die Auszeichnung Goldene Sportpyramide 2005 (25.000 Euro) der Stiftung Deutsche Sporthilfe für ihr Lebenswerk als Sportlerin und bei der Förderung des Sports. 2006 folgte die damit verbundene Aufnahme in die Hall of Fame des deutschen Sports. 2009 wurde sie zur Ehrenbürgerin von Geseke ernannt.[2]

Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ingrid Mickler-Beckers Vater fiel im Zweiten Weltkrieg. Sie war zunächst Verkäuferin und Gemeinde-Angestellte und nahm später ein Lehrerstudium auf. 1973 erhielt sie den Preis des Kultusministers des Landes Rheinland-Pfalz für das beste Examen des Jahres an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.

Bis 1987 war sie Gymnasiallehrerin für Sport und Sozialkunde in Mainz, danach ging sie in die USA, wo ihr Mann als Ingenieur tätig war. 1990 war sie für die CDU für anderthalb Jahre Staatssekretärin im Sozialministerium von Rheinland-Pfalz, verlor aber den Posten nach der nächsten Wahl wieder. Später war sie für eine deutsch-schweizerische Beratungsfirma tätig.

Mickler-Becker ist verheiratet und Mutter eines Sohnes. Sie lebt in Zornheim (Rheinhessen).

Erfolge (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 (publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft).
  • Karl-Heinz Keldungs: Ulrike Mickler-Becker. In: ders.: Die deutsche Leichtathletik in 100 Porträts von Hanns Braun bis Malaika Mihambo. Arete Verlag Christian Becker, Hildesheim 2022, ISBN 978-3-96423-081-2, S. 109–112.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sportbericht der Bundesregierung an den Bundestag. Drucksache 7/1040, S. 66.
  2. Peter Middel: Ingrid Mickler-Becker Geseker Ehrenbürgerin, leichtathletik.de 2. April 2009.