Landkreis Neuwied
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 50° 34′ N, 7° 28′ O |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Verwaltungssitz: | Neuwied |
Fläche: | 627,04 km2 |
Einwohner: | 187.440 (31. Dez. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 299 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | NR |
Kreisschlüssel: | 07 1 38 |
NUTS: | DEB18 |
Kreisgliederung: | 62 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Wilhelm-Leuschner-Straße 9 56564 Neuwied |
Website: | |
Landrat: | Rainer Kaul (SPD) |
Lage des Landkreises Neuwied in Rheinland-Pfalz | |
Der Landkreis Neuwied ist eine Gebietskörperschaft im Norden von Rheinland-Pfalz. Sitz der Kreisverwaltung und zugleich bevölkerungsreichste Stadt ist das gleichnamige Neuwied.
Geographie
Lage
Der Landkreis Neuwied erstreckt sich entlang des Rheins in Richtung Nordosten. Der Rhein ist über 40 km die südwestliche Grenze. Der Landkreis hat überwiegend Anteil am Westerwald (Naturpark Rhein-Westerwald). Größter Fluss neben dem Rhein ist die Wied, die das Kreisgebiet von Nord nach Süd durchquert.
Nachbarkreise
Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an den Rhein-Sieg-Kreis (in Nordrhein-Westfalen) sowie an die Landkreise Altenkirchen (Westerwald), Westerwaldkreis, Mayen-Koblenz und Ahrweiler (alle in Rheinland-Pfalz).
Geschichte
Das Gebiet des heutigen Landkreises Neuwied war vor 1803 überwiegend Teil der Kurfürstentümer von Trier und Köln sowie der Grafschaft Wied. 1806 gehörte das gesamte heutige Kreisgebiet zum Herzogtum Nassau. Nach dem Wiener Kongress kam das Gebiet 1815 zum Königreich Preußen. 1816 wurde der Landkreis Neuwied innerhalb der Provinz Großherzogtum Niederrhein (ab 1822 Rheinprovinz) gebildet und gehörte zum Regierungsbezirk Koblenz.
Unter der preußischen Verwaltung wurde der Kreis in Bürgermeistereien eingeteilt. 1817 umfasste der Kreis Neuwied die Bürgermeistereien Altenwied, Anhausen, Asbach, Dierdorf, Heddesdorf, Neuerburg, Neustadt, Neuwied, Niederwambach und Puderbach. Der ebenfalls 1816 gebildete Kreis Linz wurde 1822 aufgelöst und die Bürgermeistereien Leutesdorf, Linz und Unkel in den Kreis Neuwied eingegliedert. Gleichzeitig wurde die Bürgermeisterei Engers aus dem Kreis Koblenz dem Kreis Neuwied zugeordnet. Die Bürgermeisterei Altenwied wurde 1823 aufgelöst und die Gemeinden auf die Bürgermeistereien Asbach und Neustadt aufgeteilt. Die Bürgermeistereien wurden 1927 in Ämter umbenannt und bestanden bis 1968. Aus ihnen entstanden die Verbandsgemeinden.
Die Bezeichnung Kreis Neuwied wurde 1935 in Rhein-Wied-Kreis und 1938 in Landkreis Neuwied geändert. 1946 wurde der Landkreis Neuwied Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz, umgangssprachlich ist auch heute noch die Bezeichnung Kreis Neuwied häufig im Gebrauch. Am 7. November 1970 erhielt der Landkreis die Gemeinde Marienhausen vom Unterwesterwaldkreis und den Ortsteil Heckenhahn der Gemeinde Rott vom Landkreis Altenkirchen (Westerwald).[2]
Politik
Kreistag
Der Kreistag des Landkreises Neuwied besteht aus 50 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählten Kreistagsmitgliedern und dem Landrat als Vorsitzendem. Nach der letzten Kreistagswahl am 25. Mai 2014 ergibt sich folgende Sitzverteilung:[3]
Jahr | SPD | CDU | Grüne | FDP | Linke | AfD | FWG | Gesamt |
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2014 | 15 | 21 | 4 | 2 | 2 | 3 | 3 | 50 Sitze |
2009 | 17 | 20 | 3 | 4 | 2 | – | 4 | 50 Sitze |
2004 | 15 | 25 | 3 | 3 | – | – | 4 | 50 Sitze |
1999 | 19 | 24 | 2 | 2 | – | – | 3 | 50 Sitze |
- FWG = Freie Wählergruppe des Landkreises Neuwied e. V.
Aufgrund der Besonderheiten des rheinland-pfälzischen Wahlsystems bei den Kommunalwahlen (personalisierte Verhältniswahl) sind die in der Grafik dargestellten prozentualen Stimmanteile als „gewichtete Ergebnisse“ ausgewiesen, welche das Wahlverhalten nur rechnerisch wiedergeben können.[4]
Landrat
- Landrat ist seit 1993 Rainer Kaul (SPD), bei der letzten Wahl am 7. Juni 2009 erhielt er 62,17 Prozent der abgegebenen Stimmen.
- Die Beigeordneten sind Achim Hallerbach (CDU), und ehrenamtlich Werner Wittlich (CDU) und Fredi Winter (SPD).
Frühere Landräte waren:
- 1816–1822: Carl von Gaertner
- 1822–1851: Philipp Freiherr von Hilgers
- 1851–1877: Eduard Justus von Runkel
- 1877–1906: Friedrich Wilhelm von Runkel
- 1906–1919: Kurt von Elbe
- 1919–1933: Robert Großmann
- 1933–1945: Rudolf Reppert[5]
- Ludwig Schmidt-Weyland (vorläufig)[6] 1945:
- 1945–1947: Kurt Goebel[6]
- 1947–1960: Wilhelm Bruchhäuser (bis 1948 kommissarisch)[6]
- 1960–1981: Josef Oster[6]
- Hans-Valentin Kirschner (kommissarisch)[6] 1981:
- 1982–1983: vakant[6]
- 1983–1993: Hans-Dieter Deckert[6]
Landtag und Bundestag
- Der Landkreis Neuwied ist aufgeteilt in die Landtagswahlkreise Linz am Rhein/Rengsdorf (Wahlkreis 3) und Neuwied (Wahlkreis 4). Die bei der Landtagswahl 2011 direkt gewählten Landtagsabgeordneten waren im Wahlkreis 3 Ellen Demuth (CDU) und im Wahlkreis 4 Fredi Winter (SPD). Über die Landesliste (Listenplatz 17) erhielt aus dem Landkreis Neuwied auch Elisabeth Bröskamp (Grüne) einen Sitz im rheinland-pfälzischen Landtag.
- Zusammen mit dem Landkreis Altenkirchen (Westerwald) gehört der Landkreis Neuwied zum Bundestagswahlkreis Neuwied. Bei der Bundestagswahl 2013 wurde Erwin Rüddel direkt gewählt. Über die Landesliste wurde Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) gewählt.
Kommunalpartnerschaft
Der Landkreis Neuwied unterhält mit dem Landkreis Namysłów in der Woiwodschaft Oppeln (Polen) seit dem Jahr 2000 eine Kommunalpartnerschaft.
Wappen, Flagge und Banner
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Hissflagge
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Banner
Der Landkreis Neuwied führt ein Wappen, eine Hissflagge und ein Banner.
Blasonierung: „In Silber eine eingeschweifte goldene Spitze, darin ein rechtshin schreitender blauer Pfau mit gesenktem Schweif; oben vorn ein durchgehendes schwarzes, hinten ein durchgehendes rotes Kreuz.“ | |
Verkehr
Am rechten Rheinufer entlang zieht sich seit 1869 die Strecke Köln–Neuwied–Vallendar–Koblenz der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft. Die direkte Linie Neuwied–Koblenz wurde durch die Preußische Staatsbahn erst 1918 in Betrieb genommen. Im folgenden Jahr wurde auch die Rheinüberquerung bei Remagen vollendet. In den Westerwald hinauf führten Nebenbahnen seit 1884 von Engers über Siershahn–Dierdorf nach Altenkirchen sowie seit 1912 von Linz über Neustadt (Wied) nach Flammersfeld. Die Nordspitze des Kreises um Asbach und Buchholz erhielt 1892 durch die Brölthaler Eisenbahn AG eine schmalspurige Verbindung nach Hennef. Außerdem gab es reine Güterbahnen in Neuwied und Bad Hönningen.
Der Personenverkehr wurde auf Strecken von 59 km Länge eingestellt. Es verblieb nur die rechtsrheinische Hauptbahn mit einer Verzweigung (45 km). Dem Nahverkehr in der Kreisstadt Neuwied und ihren Vororten diente ab 1901 ein 20 km langes elektrisches Straßenbahnnetz, das der Kreis in eigener Regie betrieb. Es wurde 1949/1950 auf Obusverkehr, später auf Omnibuslinien umgestellt.
Durch das Kreisgebiet führt die Bundesautobahn 3 (Köln–Frankfurt am Main). Ferner durchziehen mehrere Bundesstraßen, Land- und Kreisstraßen das Kreisgebiet, darunter die B 42 (Koblenz–Bonn), die B 256 und die B 413.
Städte und Gemeinden
Der Landkreis Neuwied umfasst 62 Städte und Gemeinden. 61 von diesen Ortsgemeinden gehören acht Verbandsgemeinden an, eine Stadt ist verbandsfrei und gehört somit keiner Verbandsgemeinde an. Die größte Stadt ist Neuwied mit 65.986 Einwohnern, die kleinste Ortsgemeinde ist Ratzert mit 246 Einwohnern. Im Folgenden sind die Verbandsgemeinden mit ihren verbandsangehörigen Ortsgemeinden und Einwohnerzahlen per 31. Dezember 2022 aufgelistet.[7] Die Verwaltungssitze der Verbandsgemeinden sind mit einem Stern (*) markiert.
Für Listen zu dem Begriff „Gebietsveränderungen“ siehe Gebietsreformen in Rheinland-Pfalz.
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen NW zugewiesen. Diese Kennung wurde bereits am 1. August 1956 in NR (Ableitung von Neuwied am Rhein) geändert, um das alte Unterscheidungszeichen auf die kreisfreie Stadt Neustadt an der Weinstraße und den gleichnamigen Landkreis übertragen zu können. Das Kennzeichen NR wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Siehe auch
Weblinks
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- Website des Landkreises Neuwied
- Statistische Daten des Landkreises Neuwied beim Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz
- Literatur von und über Landkreis Neuwied im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur über Landkreis Neuwied in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 164 (PDF)
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Kreistagswahlen
- ↑ Erläuterung des Landeswahlleiters zum „Gewichteten Ergebnis“
- ↑ Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 285–286.
- ↑ a b c d e f g Die Landräte der Kreise Linz und Neuwied von 1816 bis 2016. Heimatverein Rheinbreitbach e. V., abgerufen am 24. Juni 2016.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).