Marling (Südtirol)

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Marling
(ital.: Marlengo)
Wappen
Wappen von Marling
Wappen von Marling
Karte
Staat: Italien
Region: Trentino-Südtirol
Provinz: Bozen – Südtirol
Bezirksgemeinschaft: Burggrafenamt
Einwohner:
(VZ 2011/31.12.2022)
2.535/2.838
Sprachgruppen:
(laut Volkszählung 2011)
86,41 % deutsch
13,41 % italienisch
0,17 % ladinisch
Koordinaten 46° 39′ N, 11° 9′ OKoordinaten: 46° 39′ N, 11° 9′ O
Meereshöhe: 270–1779 m s.l.m. (Zentrum: 363 m s.l.m.)
Fläche: 12,8 km²
Dauersiedlungsraum: 5,3 km²
Nachbargemeinden: Algund, Lana, Meran, Partschins, Tscherms
Partnerschaft mit: Gelnhausen (DE), Kals am Großglockner (AT)
Postleitzahl: 39020
Vorwahl: 0473
ISTAT-Nummer: 021048
Steuernummer: 00232380212
Bürgermeister (2015): Walter Mairhofer (SVP)

Marling ([ˈmarlɪŋ]; italienisch Marlengo) ist eine Gemeinde in Südtirol (Italien), direkt südwestlich der Stadt Meran. Marling hat 2838 Einwohner (Stand 31. Dezember 2022). Sie gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zum Gerichtsbezirk Meran und war Teil des Bezirks Meran.

Geografie

Das Dorf liegt auf einer Höhe von 363 Metern über dem Meer auf einem von Obstkulturen und Weinbergen bepflanzten Hügelgelände. Marling grenzt im Norden an Algund, im Nordosten an Meran und im Süden an Tscherms. Im Osten wird das Gemeindegebiet vom Fluss Etsch begrenzt, im Westen vom Marlinger Berg und dem Marlinger Joch. Die höchste Erhebung ist der Berg Hohe Tann mit 1779 Metern über dem Meer.

Sehenswürdigkeiten

Inneres der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt

Der viel begangene Marlinger Waalweg führt oberhalb des Zentrums am Steilhang entlang und ermöglicht einen guten Einblick in den Marlinger Siedlungsraum. Der nahezu waagerechte Weg entlang des 12 km langen, künstlichen Wasserlaufs ist der längste dieser Art in Südtirol. Angelegt wurde der Waal von 1737 bis 1756 auf Anregung des Kartäuserklosters Allerengelberg, das ein Weingut in Marling besaß.

Die 1901 geweihte Marlinger Pfarrkirche Maria Himmelfahrt ist ein neugotischer Bau des 19. Jahrhunderts. Der Turm und die Seitenkapelle stammen noch aus der Erbauungszeit im 13. Jahrhundert. Die erste Erwähnung einer Pfarrei in Marling datiert auf das Jahr 1166. Franz Liszt schrieb ein Lied über die „Glocken von Marling“ nach einem Text von Emil Kuh (1828–1876). Die markante Silhouette der Marlinger Pfarrkirche war außerdem Vorbild für den Bau der Selsley Church in Gloucestershire. Ihr Bauherr, Samuel Marling, hatte Marling bei seinem Kuraufenthalt im Burggrafenamt in den 1860er Jahren besucht.[1]

Das Schloss Lebenberg oberhalb Marlings gehört zu den größten und schönsten Schlössern Südtirols. Es befindet sich in Privatbesitz und kann teilweise besichtigt werden.

Wirtschaft

Die Gemeinde ist vor allem durch den Anbau von Tafeläpfeln und den Tourismus geprägt. Der im Ort ansässigen, 1937 gegründeten Obstgenossenschaft COFRUM gehören 260 Mitglieder aus Marling und dem benachbarten Tscherms an. Im Jahr 2008 wurde auf 600 Hektar ein Ertrag von 48.000 Tonnen erwirtschaftet. Die am häufigsten angebauten Apfelsorten sind Golden Delicious und Gala.

Verkehr

Bahnhofsgebäude in Marling

Marling ist von den Nachbargemeinden Meran, Tscherms und Algund über Landstraßen zu erreichen. Auch die Schnellstraße Meran-Bozen (MeBo genannt) hat eine Marlinger Ausfahrt. Die Vinschgaubahn hält nach dem Start in Meran auch am Bahnhof von Marling, bevor sie weiter in Richtung Vinschgau fährt.

Bis 1950 gab es die Möglichkeit, mit der Lokalbahn Lana–Meran nach Meran zu fahren. Heute wird dieser Dienst von Autobussen ausgeführt.

Persönlichkeiten

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister seit 1952:[2]

  • Johann Schwienbacher: 1952–1956
  • Adolf Theiner: 1956–1969
  • Josef Gamper: 1969–1980
  • Karl Gögele: 1980–2005
  • Walter Mairhofer: 2005–

Partnerschaften

Weblinks

Commons: Marling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gunther Langes: Burggrafenamt und Meran, Athesia, Bozen 1990, ISBN 88-7014-021-0, S. 199.
  2. Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. (PDF; 15 MB) In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159, abgerufen am 16. November 2015.