Wladimir Borissowitsch Kramnik

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Wladimir Borissowitsch Kramnik
Kramnik, London Chess Classic 2010
Name Wladimir Borissowitsch Kramnik
Verband Russland Russland
Geboren 25. Juni 1975
Tuapse, Russland
Titel Internationaler Meister (1992)
Großmeister (1992)
Weltmeister 2000–2007
Aktuelle Elo‑Zahl 2753 (März 2024)
Beste Elo‑Zahl 2817 (Oktober 2016)
Karteikarte bei der FIDE (englisch)

Wladimir Borissowitsch Kramnik (russisch Владимир Борисович Крамник, wiss. Transliteration Vladimir Borisovič Kramnik, FIDE-Bezeichnung Vladimir Kramnik; * 25. Juni 1975 in Tuapse am Schwarzen Meer, Sowjetunion) ist ein russischer Großmeister im Schach. Von 2000 bis 2007 war er der 14. Schachweltmeister, nachdem er 2000 Garri Kasparow bezwungen, 2004 den Titel verteidigt und 2006 in einem Vereinigungskampf gegen FIDE-Weltmeister Wesselin Topalow den nunmehr alleinigen WM-Titel erobert hatte. Bei der Schachweltmeisterschaft 2007 in Mexiko verlor er den Titel an Viswanathan Anand und konnte ihn auch ein Jahr später bei der WM 2008 in Bonn nicht zurückerobern.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kramnik stammt aus einer intellektuellen Künstlerfamilie. Sein Vater ist Maler und Bildhauer, dessen Werke in der Region Krasnodar ausgestellt werden, seine Mutter ist Musiklehrerin. Die Eltern brachten Kramnik die Schachregeln bei, als er vier Jahre alt war. Schon als Fünfjähriger wurde er Mitglied der Schachsektion im örtlichen Pionierpalast. Bereits als Siebenjähriger war er ein Spieler der 1. Kategorie, als Achtjähriger gewann er die Erwachsenenmeisterschaft von Tuapse. Seine ersten bedeutenden Trainer wurden daraufhin die Meisterspieler Orest Awerkin und Alexei Ossatschuk. Kramnik erhielt als Elfjähriger den Titel Meisterkandidat und galt schon als einer der führenden Spieler der Krasnodar-Region. Zur selben Zeit wurde er in die Michail-Botwinnik-Schachschule aufgenommen, wo neben Botwinnik auch Garri Kasparow den Unterricht leitete. Sein erstes internationales Turnier war die U14-Jugendweltmeisterschaft 1989 in Aguadilla, Puerto Rico, bei der er Zweiter hinter dem Bulgaren Wesselin Topalow wurde. 1990 landete er bei der Meisterschaft der RSFSR in Kuibyschew auf dem geteilten 1.–5. Platz. Nach Stichkämpfen wurde er Zweiter. 1991 gewann er in Guarapuava, Brasilien, die U18-Jugendweltmeisterschaft. Noch als Schüler wurde er in die sowjetische Studentennationalmannschaft aufgenommen, mit der er bei der Studentenmannschaftsweltmeisterschaft im selben Jahr in Maringá, Brasilien, die Goldmedaille gewann. Kramnik spielte an Brett 1 und 2 und gewann alle seine Partien. Im selben Jahr gelang ihm in Cherson ein (geteilter) Sieg beim renommierten Turnier junger sowjetischer Meister.

Durchbruch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1992 war für Kramnik das Jahr des Durchbruchs: Er siegte in Gausdal, beim Open von Dortmund und in Chalkidiki und wurde auf Empfehlung Kasparows in die russische Nationalmannschaft berufen, mit der er auf der 30. Schacholympiade in Manila noch als FIDE-Meister mit 8,5 Punkten aus neun Partien (+8 =1 −0) ein überragendes Resultat erzielte und die Goldmedaille mit dem Team sowie die Einzel-Goldmedaille für seine Leistung am vierten Brett gewann. In Manila wurde er gleichzeitig zum Internationalen Meister und Großmeister ernannt.[1] Ebenso wurde er mit Russland im gleichen Jahr in Debrecen Mannschaftseuropameister mit einem Individualergebnis von 6 aus 7 (+5 =2 −0). Kramnik startete in der Saison 1992/93 für den Klub SV Empor Berlin in der Schachbundesliga und wohnte auch für einige Jahre in der deutschen Hauptstadt.

Erste Anläufe auf den WM-Titel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wladimir Kramnik bei den Dortmunder Schachtagen 1993

1993 gelangen Kramnik zwei Wettkampfsiege gegen Weltklassespieler: Er besiegte in Cannes den Franzosen Joël Lautier mit 4,5:1,5 (+4 =1 −1) und in Alcobendas den Spanier Miguel Illescas Córdoba mit dem gleichen Resultat (+3 =3 −0). Gemeinsam mit Viswanathan Anand und Wesselin Topalow gewann Kramnik in diesem Jahr ein Weltklasseturnier in Madrid und ihm gelang die Qualifikation für die Kandidatenkämpfe sowohl der FIDE (beim Interzonenturnier in Biel) als auch der neu gegründeten PCA (beim Qualifikationsturnier in Groningen).

1994 erwies sich allerdings für Kramnik als Jahr der Rückschläge. Nach einem Sieg gegen Leonid Judassin (4,5:2,5) im Achtelfinale der FIDE-Kandidatenkämpfe in Wijk aan Zee schied Kramnik im Viertelfinale gegen Boris Gelfand in Sanghi Nagar, Indien, mit 3,5:4,5 aus. Ebenso war das Viertelfinale im PCA-Zyklus schon Endstation für Kramnik. Er unterlag Gata Kamsky in New York City mit 1,5:4,5 (+0 =3 −3). Indessen gewann er beim Turnier in Linares erstmals eine Partie gegen Kasparow.

1995 gewann Kramnik bedeutende Turniere in Horgen, Dortmund und Belgrad. 1996 siegte er erneut in Dortmund und in Dos Hermanas (geteilt mit Wesselin Topalow, vor Garri Kasparow), außerdem gewann er ein bedeutendes Schnellturnier in Moskau, bei dem er Garri Kasparow im Finale besiegen konnte. 1997 gewann er gemeinsam mit Garri Kasparow und Pjotr Swidler in Tilburg, gemeinsam mit Viswanathan Anand in Dos Hermanas und ungeteilt in Dortmund. In diesem Jahr wurde er Zweiter, jeweils hinter Garri Kasparow, in Nowgorod und Linares. 1998 spielte Kramnik in Cazorla, Spanien, einen vom im gleichen Jahr gegründeten World Chess Council organisierten Wettkampf gegen Alexei Schirow, in welchem der Herausforderer des 13. klassischen Weltmeisters Garri Kasparow ermittelt werden sollte. Kramnik verlor klar mit 3,5:5,5 (+0 =7 −2) und Schirow erhielt das Recht zur Herausforderung. Indes kam dieser WM-Kampf gegen Schirow aus finanziellen Gründen nie zustande. Im gleichen Jahr gewann Kramnik die Traditionsturniere in Wijk aan Zee (Corus-Schachturnier) und Dortmund und spielte einen Blitz-Wettkampf gegen Garri Kasparow in Moskau 12:12. 1999 gewann Kramnik einen Simultanwettkampf gegen die Schweizer Nationalmannschaft an sechs Brettern mit 4-2.

Sieg über Kasparow im Weltmeisterschaftskampf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2000 gewann Kramnik zunächst die Weltklasseturniere in Linares (zusammen mit Garri Kasparow) und in Dortmund (gemeinsam mit Viswanathan Anand), ehe es im Oktober 2000 in London zum Wettkampf gegen den 13. klassischen Weltmeister Garri Kasparow kam. In dem auf 16 Partien angesetzten Match siegte Kramnik ohne Niederlage vorzeitig nach 15 Partien mit 8,5:6,5 (+2 =13 −0) und wurde damit Nachfolger von Garri Kasparow auf dem Weltmeisterthron. Kasparow geriet unter Kritik, da er gegen den Verlierer des Wettkampfs Kramnik-Schirow von 1998 antrat, doch begründete er seine Wahl des Herausforderers mit Kramniks herausragenden Turnierergebnissen, seinem konstanten 2. Platz in der Weltrangliste und der ausgeglichenen Bilanz in Turnierpartien (vor dem Oktober 2000), die Kasparow gegen Kramnik aufzuweisen hatte: +3 =18 −3, während Kasparows Resultat gegen Schirow so eindeutig war (+9 =9 −0), dass Sponsoren abgeschreckt würden. Kramniks Sieg über Kasparow, wie auch die sichere Art und Weise, in der er erzielt wurde, nämlich ohne eine einzige Niederlage, verblüffte die Schachwelt. Kramnik, der bei seiner Vorbereitung auf Kasparow von den Weltelitespielern Joël Lautier, Miguel Illescas Córdoba und Jewgeni Barejew unterstützt worden ist, überraschte Kasparow vor allem mit den schwarzen Steinen. Gegen die von Kramnik mehrfach angewandte Berliner Verteidigung in der Spanischen Partie gelang es dem Titelverteidiger nicht, Eröffnungsvorteil mit Weiß zu erreichen. Die von Kramnik „ausgegrabene“ und im 19. Jahrhundert sehr populäre Variante wurde nach diesem Wettkampf erneut sehr beliebt und zu einer Standardverteidigung in den Partien der Weltelitespieler. Kramnik selbst gab an, diese sehr anspruchsvolle und auf tiefem Positionsgefühl und -verständnis basierende Verteidigung sei für Schachprogramme nicht zu „verstehen“. Dieser Vorteil habe sich gegen Kasparow, der in seiner Vorbereitung besonders die Unterstützung der Programme bei der Variantenberechnung nutze, als ausschlaggebend erwiesen.

Spielender Weltmeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vitali Klitschko – Wladimir Kramnik, Dortmund 2002.[2]

2001 gelangen Kramnik Siege in Dortmund (gemeinsam mit Wesselin Topalow) und beim Schnellschachturnier in Zürich, bei dem er Kasparow im Finale mit 1,5:0,5 schlug. Im gleichen Jahr schlug er in Budapest den ungarischen Weltklassespieler Péter Lékó in einem Schnellschachmatch mit 7:5. Beim Turnier von Astana wurde er Zweiter hinter Garri Kasparow.

2002 besiegte er den Inder Viswanathan Anand in einem Wettkampf mit Computerunterstützung (die Spieler durften Schach-Software zur Unterstützung verwenden) in León mit 3,5:2,5. Außerdem spielte Kramnik in Bahrain gegen das Schachprogramm Deep Fritz. Der Wettkampf, der unter dem Motto „Brains in Bahrain“ stattfand, endete nach acht Partien 4:4 (+2 =4 −2) unentschieden.

2003 gewann Kramnik gemeinsam mit Péter Lékó in Linares vor Garri Kasparow und der versammelten Weltelite. In Dortmund wurde er hinter Viktor Bologan Zweiter, ebenso beim Schnellturnier in Cap d’Agde hinter Viswanathan Anand. 2004 besiegte Kramnik in Brissago in einem Simultanwettkampf die deutsche Nationalmannschaft mit 2,5:1,5 (drei remis und ein Sieg über Robert Hübner) und gewann das Wimbledon des Schachs, das Traditionsturnier in Linares. In Dortmund wurde er Zweiter hinter Anand.

Im Mai 2004 war Kramnik erstmals in Bonn und spielte simultan in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland bei einer großen Veranstaltung unter dem Motto „Schach dem Weltmeister!“.[3]

Titelverteidigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im gleichen Jahr verteidigte Kramnik erstmals seinen gegen Kasparow errungenen Titel. Er trat in Brissago (25. September bis 18. Oktober 2004) gegen Péter Lékó an, der sich durch den Sieg bei den als Kandidatenturnier ausgetragenen Dortmunder Schachtagen 2002 (Finalsieg über Wesselin Topalow mit 2,5:1,5) qualifizierte. Der Wettkampf endete nach hochdramatischem Verlauf mit 7:7 (+2 =10 −2), was Kramnik gemäß Reglement zur Titelverteidigung genügte. Erst ein Sieg Kramniks in der letzten, 14. Partie, stellte den Gleichstand wieder her. Dieser Wettkampf war ursprünglich als Etappe zur Vereinigung der beiden Weltmeistertitel vorgesehen: die FIDE hatte sich in der Prager Abmachung verpflichtet, einen Wettkampf zwischen Garri Kasparow und dem Sieger der FIDE-K.O.-Weltmeisterschaft auszurichten, dessen Sieger dann mit dem Sieger aus Kramnik-Lékó einen Vereinigungswettkampf um die Weltmeisterschaft spielen würde. Die FIDE disqualifizierte indessen ihren Weltmeister Ruslan Ponomarjow und weder ein Qualifikationswettkampf Kasparows noch ein Vereinigungswettkampf kamen zustande. Mit Kasparows Rückzug vom Schach im März 2005 entstand allerdings nunmehr eine neue Situation.

Kramnik bei den Dortmunder Schachtagen 2006

Erkrankung und Rückkehr zum Schach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kramniks Ergebnisse im Jahr 2005 gaben den Kritikern in der Schachwelt Anlass, die Berechtigung seines Championats in Frage zu stellen. So verlor er bei den Weltklasseturnierern in Wijk aan Zee und Sofia jeweils auf fatale Weise gegen den Bulgaren Wesselin Topalow, der später die FIDE-Weltmeisterschaft in San Luis (Argentinien) in überzeugender Manier für sich entscheiden konnte, und es gelang ihm nicht in diesem Jahr einen Preis bei einem Turnier zu gewinnen. Zuletzt landete er im Dezember 2005 bei der Russischen Meisterschaft bei einem Ergebnis von 50 %. Kramnik bot unmittelbar nach Topalows Sieg bei der FIDE-WM diesem einen Vereinigungswettkampf der konkurrierenden Titel an, der vom Bulgaren zunächst mit der Begründung abgelehnt wurde, Kramniks abgefallene Platzierung in der Weltrangliste disqualifiziere ihn für einen Weltmeisterschaftskampf. Im Januar 2006 ließ Kramnik in einer Presseerklärung verlautbaren, er leide „seit längerem“ an einer rheumatischen Erkrankung (Spondylitis ankylosans; in einem späteren Interview sagte er, diese sei „unmittelbar nach dem Jahr 2000“ aufgetreten[4]), die ihn an einer Teilnahme an weiteren Turnieren im ersten Halbjahr 2006 hindere. Nach einer sechsmonatigen erholungsbedingten Pause spielte Kramnik Ende Mai/Anfang Juni 2006 erstmals wieder Turnierschach. Bei der Schacholympiade in Turin erzielte er mit 6,5 aus neun Partien verlustfrei das beste Ergebnis in der russischen Mannschaft sowie die beste Ratingperformance der Olympiade und demonstrierte seine wiederhergestellte Spielstärke.

Siegerehrung der Dortmunder Schachtage 2006

Im August 2006 gelang ihm ein geteilter erster Platz mit Pjotr Swidler bei den Dortmunder Schachtagen.

Wiedervereinigung der konkurrierenden Titel 2006[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom 23. September bis zum 13. Oktober 2006 kam es in Elista, Kalmückien, schließlich doch zum Wettkampf gegen den FIDE-Weltmeister Wesselin Topalow um die Schachweltmeisterschaft. Dieser auf zwölf Partien angesetzte, von der Schachwelt lange ersehnte und freudig begrüßte Wettkampf, bedeutete die Wiedervereinigung der konkurrierenden Titel. Nach einer 2:0-Führung für Kramnik nach den beiden ersten Partien und zwei folgenden Remispartien löste Topalows Manager Silvio Danailow durch einen Protest, der Kramnik indirekt der Manipulation durch Softwareunterstützung bezichtigte, einen Eklat aus. Kramnik beantwortete diesen durch Nichtantritt zur fünften Partie. Als skandalös wurde von Seiten der Kramnik-Delegation die Aushändigung von Videomaterial an das Topalow-Team durch das Berufungskomitee bezeichnet, aus welchem die Topalow-Delegation einen übermäßigen Toilettenaufenthalt Kramniks in seinem Ruheraum während der dritten Partie erkannt haben wollte. Erst eine Intervention des FIDE-Präsidenten Kirsan Iljumschinow und der von ihm eingeleitete Rücktritt des Berufungskomitees, das die Wertung der kampflosen Partie zu verantworten hatte, ermöglichten eine Wiederaufnahme der Verhandlungen der zerstrittenen Seiten. Kramnik behielt sich rechtliche Schritte vor und spielte nach formaler Anerkennung der kampflosen Niederlage nur unter Protest den Wettkampf zu Ende. Nach der letzten regulären Partie am 12. Oktober stand es 6:6, so dass gemäß dem vereinbarten Reglement vier Schnellschachpartien als Tiebreak angesetzt wurden. Nach vier hochdramatischen Partien mit wechselnden Zwischenständen konnte sich Kramnik mit 2,5:1,5 im Schnellschach durchsetzen und hob mit seinem Weltmeisterschaftssieg die seit 1993 bestehende Spaltung in der Schachwelt auf. Es gibt seitdem wieder nur einen Weltmeister.

World Chess Challenge 2006[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
  a b c d e f g h  

Stellung nach Kramniks Fehlzug 34. … Da7–e3??, worauf das Computerprogramm mit 35. De4–h7 matt setzte.

Vom 25. November bis 5. Dezember 2006 spielte Kramnik sechs Partien gegen das Schachprogramm Deep Fritz in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. Kramnik erhielt ein Startgeld von 500.000 US-Dollar und bekam weitere 500.000 US-Dollar im Falle eines Sieges in Aussicht. Es wurde, ebenso wie beim Wettkampf 2002 in Bahrain, vereinbart, dass Kramnik im Vorfeld das Programm erhielt, um sich mit dessen Spielweise vertraut zu machen; außerdem konnte Kramnik während der Partien Einblick in die Eröffnungsbibliothek von Deep Fritz nehmen. Das Programm lief auf einem System mit zwei Intel-Core-2-Prozessoren mit je zwei Prozessorkernen und berechnete acht bis zehn Millionen Stellungen pro Sekunde. Der Vergleich endete schließlich 4:2 für Deep Fritz. Nach Garri Kasparow, der 1997 Deep Blue unterlag, ist Kramnik der zweite Schachweltmeister, der gegen einen Schachcomputer in einem Wettkampf auf mehrere Partien unter Turnierbedingungen verlor.

In der zweiten Partie übersah Kramnik, dass sein Gegner mit einem Matt in einem Zug drohte und verlor die Partie. Dieser Fehler wurde von Zsuzsa Polgár als „blunder of the century“ (Patzer des Jahrhunderts) kommentiert.

Verlust des Weltmeistertitels und Revanchekampf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2007 schaffte es Kramnik nicht, seinen Titel in der ausnahmsweise noch einmal als Rundenturnier ausgetragenen Weltmeisterschaft in Mexiko zu verteidigen. Er musste ihn an den Weltranglistenersten und souverän spielenden Viswanathan Anand abtreten, der keine Niederlage erlitt und damit 15. Schachweltmeister in der Kontinuität seit Wilhelm Steinitz wurde. Auch im darauf folgenden Jahr gelang es Kramnik bei der Schachweltmeisterschaft 2008 in Bonn nicht, seinen Titel gegen Anand zurückzuholen.

Aktuelle Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arkadij Naiditsch – Wladimir Kramnik, umringt von Photographen, Schacholympiade 2008 in Dresden

Das Jahr 2009 brachte Kramnik bis Dezember ausschließlich Turniersiege: Er gewann sowohl die Dortmunder Schachtage als auch das Tal Memorial in Moskau, daneben in Zürich ein stark besetztes Jubiläumsschnellturnier vor Topalow und Anand. In den drei genannten Turnieren wurde Kramnik jeweils alleiniger Turniersieger. Erst bei seinem letzten Turnier im Dezember 2009 gelangte Kramnik nicht auf den ersten Platz: beim Weltklasseturnier in London wurde er Zweiter hinter dem neuen Weltranglistenersten Magnus Carlsen.

Im Januar 2010 teilte Kramnik mit Alexei Schirow den zweiten Platz beim Traditionsturnier in Wijk aan Zee, erneut hinter dem Norweger Carlsen. Den President´s Cup in Baku, ein starkes Schnellschachturnier, gewann er dank besserer Feinwertung. Im Oktober 2010 gewann er das Masters Final in Bilbao mit 4 Punkten aus sechs Partien, vor Weltmeister Anand und dem Weltranglistenersten Carlsen. Beim Kandidatenturnier 2011 in Kasan setzte sich Kramnik in der ersten Runde nach Tie-Break gegen Teymur Rəcəbov durch, scheiterte aber in der zweiten Runde, ebenfalls nach Tie-Break, an Alexander Grischtschuk. Im Juli 2011 gelang es ihm, die Dortmunder Schachtage mit 7 Punkten aus zehn Partien zum insgesamt 10. Mal zu gewinnen. Außerdem gewann er im Dezember 2011 die London Chess Classic mit 6 Punkten aus acht Partien vor Hikaru Nakamura und Magnus Carlsen.

2013 wurde er aufgrund der geringeren Zahl der Siege Zweiter im Kandidatenturnier in London nach dem punktgleichen Magnus Carlsen. Den Schach-Weltpokal 2013 gewann Kramnik im Finale gegen Dmitri Andreikin.

2014 wurde er beim Kandidatenturnier in Chanty-Mansijsk Dritter mit 7 aus 14 Punkten (+3 =8 −3).

Kramnik in der 18. WM-Blitzrunde 2015
(siegreich gegen Levon Aronjan)

Bei den Schnell- und Blitzschachweltmeisterschaften 2015 in Berlin war Kramnik in beiden Wettbewerben vorn dabei. Die Schnellschach-WM beendete er ungeschlagen bei fünf Siegpartien auf dem 6. Platz. In der Blitzschach-WM erholte er sich ebenso wie der spätere Weltmeister Grischtschuk nach zwei in der 4. und 5. Runde erlittenen frühen Niederlagen und verlor danach keine weitere Partie mehr. Mit 15 Punkten aus 21 Runden lag er gleichauf mit dem Silbermedaillengewinner Vachier-Lagrave, der 12 gewonnene Partien zu verzeichnen hatte. Kramnik verblieb nach 11 Siegpartien die Bronzemedaille.

2018 nahm er nochmals einen Anlauf auf den Weltmeistertitel. Beim Kandidatenturnier Berlin 2018, für das er eine Wildcard erhielt, kam er mit 6,5 Punkten aus 14 Partien nur auf den 5. Platz, wobei ihm jedoch gegen Levon Aronjan in der 3. Runde ein viel beachteter Sieg in einer Glanzpartie gelang.[5]

Elo-Entwicklung[6]
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Nach Abschluss des Tata-Steel-Schachturniers 2019, bei dem er mit 4,5 Punkten aus 13 Partien den geteilten letzten Platz belegte, kündigte Kramnik am 29. Januar 2019 das Ende seiner Karriere als professioneller Spieler an.[7][8]

Im Jahr 2020 arbeitete Kramnik mit der Firma Deep Mind zusammen, um verschiedene Schachvarianten zu erforschen. Nach Kramniks Ansicht hat das konventionelle Schach an Reiz verloren, weil mittlerweile viele Eröffnungsvarianten mithilfe sehr spielstarker Schachprogramme analysiert sind und Spieler diese nur noch reproduzieren, anstatt auf eigene Kreativität angewiesen zu sein.[9] Es wurden neun Regeländerungen daraufhin untersucht, ob sie zu aus menschlicher Sicht interessanten Spielverläufen führen.[10] Die von Kramnik präferierte Änderung ist, die Rochade nicht mehr zuzulassen. Im Rahmen der Dortmunder Schachtage 2021 spielte Kramnik einen vierrundigen Wettkampf gegen Viswanathan Anand mit dieser Variante, der von Anand mit 2,5:1,5 gewonnen wurde.

Privatleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kramnik ist mit einer Französin verheiratet. Das Paar hat eine Tochter (* 2008) und einen Sohn (* 2013) und lebte in Paris.[11] Im Jahr 2014 zog die Familie nach Genf.[12]

Stil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kandidatenturnier Berlin 2018 (6. Runde)

Kramniks Stil ist geprägt von Einflüssen des pragmatischen Stils von Anatoli Karpow (in seiner Autobiografie gibt er Karpows Partiensammlung als ersten prägenden Eindruck an; Großmeister Jacob Aagaard sieht in Kramniks Spielweise einen „Ausbau von Karpows Stil“[13]) und der in Botwinniks Schachschule vor allem von Garri Kasparow vermittelten tiefgehenden und umfassenden theoretischen Eröffnungs- und Mittelspielvorbereitung. Seine Partien sind meist äußerst sicher angelegt und seine Turnierergebnisse ungewöhnlich arm an Niederlagen. Der englische Großmeister Neil McDonald schreibt, Kramniks Stil sei gekennzeichnet durch „ein Streben nach einem subtilen Positionsangriff, welcher die gegnerische Bauernstruktur unablässig unter Druck setzt. Nichts Ernstes scheint zu passieren, doch unerwartet gibt die Verteidigung nach, wonach häufig die Bildung eines Freibauern möglich ist, welcher sich im Endspiel als entscheidend erweist. Die Anzahl der Siege, die Kramnik aus ausgeglichen erscheinenden Stellungen herauszupressen verstand, ist außergewöhnlich (…).“[14] Nach seinem WM-Gewinn wurde ihm vorgeworfen, er remisiere zu viele Partien. Mit Weiß bevorzugt er geschlossene Eröffnungen, mit Schwarz antwortet er gegen 1. e4 vorwiegend 1. … e5. Er gilt als einer der führenden Experten der russischen und der Berliner Verteidigung sowie der Katalanischen Eröffnung mit Weiß.[15] In jüngerer Vergangenheit hat Kramnik allerdings seine Partien deutlich schärfer angelegt und ist taktischen Verwicklungen nicht abgeneigt.

Partiebeispiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wladimir Kramnik – John Nunn
  a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
  a b c d e f g h  
Endstellung nach 33. f7

In der folgenden Partie gewann Kramnik mit den weißen Steinen gegen den Engländer John Nunn bei der Schacholympiade 1992 in Manila.

Wladimir Kramnik – John Nunn 1:0
Manila, 24. Juni 1992
Königsindische Verteidigung (Sämisch-System), E81
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. f3 0–0 6. Le3 c5 7. dxc5 dxc5 8. Dxd8 Txd8 9. Lxc5 Sc6 10. La3 a5 11. Td1 Le6 12. Sd5 Lxd5 13. cxd5 Sb4 14. Lb5 Sc2+ 15. Kf2 Sxa3 16. bxa3 e6 17. d6 e5 18. Se2 Lf8 19. d7 Lxa3 20. g4 h6 21. h4 a4 22. Td3 Lb2 23. g5 hxg5 24. hxg5 Sh7 25. f4 Ta5 26. Td5 f6 27. Txh7 Kxh7 28. gxf6 exf4 29. e5 Kh6 30. Sxf4 Lxe5 31. Txe5 Txd7 32. Lxd7 Txe5 33. f7 1:0

Größte Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der Turnierergebnisse (ohne Schnellschach)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnier Ort Ergebnis/Punktezahl Rang
1989
U14-Weltmeisterschaft Aguadilla (Puerto Rico) 8,5/11 2. Platz
Qualifikationsturnier zum GMA-Open Belgorod 6/9 (+3 =6 −0) 1.–8. Platz
GMA-Open Moskau 4,5/9 (+2 =5 −2) 64. Platz
Internationales Meisterturnier (B-Turnier) Sotschi 6/11 (+2 =8 −1) 4.–5. Platz
1990
RSFSR-Meisterschaft Kuibyschew 9,5/15 (+4 =11 −0) 1.–4. Platz
Qualifikationsturnier zur U18-Weltmeisterschaft Sotschi 6/8 (+4 =4 −0) 1. Platz
U18-Weltmeisterschaft Singapur 8/11 (+5 =6 −0) 2. Platz
1990/1991
U20-Europameisterschaft Arnheim 7/11 (+5 =4 −2) 3.–7. Platz
1991
Stichkampfturnier zur RSFSR-Meisterschaft Rybinsk 3/6 (+1 =4 −1) 2.–3. Platz
Turnier junger sowjetischer Meister Cherson 8/13 (+5 =6 −2) 1.–3. Platz
Open Gdynia 8,5/11 2. Platz
U18-Weltmeisterschaft Guarapuava (Brasilien) 9/11 (+7 =4 −0) 1. Platz
Studenten-Mannschaftsweltmeisterschaft Maringá (Brasilien) 5/5 (+5 =0 −0) am 1. und 2. Brett für die UdSSR
Open São Paulo ?/11 ?
Jugend-Mannschaftsturnier UdSSR-Jugoslawien Leningrad 6/8 (+5 =2 −1) für die UdSSR
58. UdSSR-Meisterschaft Moskau 6/11 (+2 =8 −1) 16. Platz
Open Groningen 6,5/9 (+4 =5 −0) 8. Platz
1992
Open Troll Masters Gausdal 6,5/9 (+4 =5 −0) 1. Platz
Young Masters Oakham 6,5/9 (+4 =5 −0) 4. Platz
Open Dortmund 8,5/11 (+6 =5 −0) 1.–3. Platz (gemeinsam mit Smbat Lputjan und Surab Asmaiparaschwili)
30. Schacholympiade Manila 8,5/9 (+8 =1 −0) 1. Reserve-Brett für Russland
Internationales Turnier Chalkidiki 7,5/11 (+4 =7 −0) 1. Platz
Open, Aljechin-Gedenkturnier Moskau 5,5/9(+3 =5 −1) 9. Platz
Mannschafts-Europameisterschaft Debrecen 6/7 (+5 =2 −0) 3. Brett für Russland
1992/1993
Internationales Turnier Pamplona 4,5/9 (+1 =7 −1) 3.–7. Platz
Schachbundesliga 1992/93 Deutschland 5,5/8 (+3 =5 −0) 1. Brett für den SV Empor Berlin
1993
Österreichische Mannschaftsmeisterschaft (Staatsliga) Salzburg 2,5/3 (+2 =1 −0) 1. Brett für Inter Schweppes Salzburg
Internationales Turnier Linares 7,5/13 (+4 =7 −2) 5. Platz
Wettkampf mit Joël Lautier Cannes 4,5/6 (+4 =1 −1) Kramnik gewinnt 4,5:1,5
Französische Mannschaftsmeisterschaft Auxerre 3/3 (+2 =0 −0) 1. Brett
Internationales Turnier Dortmund 4/7 (+1 =6 −0) 2.–3. Platz (geteilt mit Christopher Lutz)
Internationales Turnier Amsterdam 3,5/6 (+2 =3 −1) 1.–3. Platz
Internationales Turnier Madrid 6,5/9 (+4 =5 −0) 1.–3. Platz
Interzonenturnier Biel 6,5/13 (+6 =5 −2) 2.–9. Platz
Mannschaftsweltmeisterschaft Luzern 3/7 (+1 =4 −2) 1. Brett für Russland
Wettkampf mit Miguel Illescas Córdoba Alcobendas 4,5/6 (+3 =3 −0) Kramnik gewinnt 4,5:1,5
Internationales Turnier Belgrad 6/9 (+3 =6 −0) 2. Platz
PCA-Qualifikationsturnier Groningen 7/11 (+4 =6 −1) 3.–7. Platz
1993/1994
Schachbundesliga 1993/94 Deutschland 8/10 (+6 =4 −0) 1. Brett für den SV Empor Berlin
1994
FIDE-Kandidatenwettkampf gegen Leonid Judassin Wijk aan Zee 4,5/7 (+2 =5 −0) Kramnik gewinnt 4,5:2,5
Internationales Turnier Linares 7/13 (+4 =6 −3) 5.–6. Platz (geteilt mit Joël Lautier)
PCA-Kandidatenwettkampf gegen Gata Kamsky New York City 1,5/6 (+0 =3 −3) Kramnik verliert 1,5:4,5
FIDE-Kandidatenwettkampf gegen Boris Gelfand Sanghi Nagar (Indien) 3,5/8 (+1 =5 −2) Kramnik verliert 3,5:4,5
Internationales Turnier Nowgorod 5/10 (+3 =4 −3) 3. Platz
31. Schacholympiade Moskau 8/11 (+5 =6 −0) 2. Brett für Russland
1994/1995
Schachbundesliga 1994/95 Deutschland 8,5/10 (+7 =3 −0) 1. Brett für den SV Empor Berlin
1995
Internationales Michail-Tal-Memorial Riga 6/10 (+2 =8 −0) 4.–5. Platz (geteilt mit Nigel Short)
Internationales Turnier Nowgorod 5/9 (+3 =4 −2) 6. Platz
Internationales Turnier Dortmund 7/9 (+5 =4 −0) 1. Platz
Europapokal für Vereinsmannschaften, Vorrunde Clichy 2/2 (+2 =0 −0) 1. Brett für den SV Empor Berlin
Internationales Turnier Horgen 7/10 (+4 =6 −0) 1.–2. Platz (geteilt mit Wassyl Iwantschuk)
Internationales Turnier Belgrad 8/11 (+6 =4 −1) 1.–2. Platz (geteilt mit Boris Gelfand)
Europapokal für Vereinsmannschaften, Endrunde Ljubljana 1/2 (+0 =2 −0) 1. Brett für den SV Empor Berlin
1995/1996
Schachbundesliga 1995/96 Deutschland 2,5/4 (+1 =3 −0) 1. Brett für den SV Empor Berlin
1996
Internationales Turnier Amsterdam 4,5/9 (+2 =5 −2) 5.–6. Platz (geteilt mit Joël Lautier)
Internationales Turnier Dos Hermanas 6/9 (+3 =6 −0) 1.–2. Platz (geteilt mit Wesselin Topalow)
Internationales Turnier Dortmund 7/9 (+5 =4 −0) 1.–2. Platz (geteilt mit Viswanathan Anand)
Internationales Turnier Nowgorod 4,5/10 (+2 =5 −3) 4.–6. Platz (geteilt mit Boris Gelfand und Judit Polgár)
Internationales Turnier Wien 5/9 (+3 =4 −2) 4.–6. Platz (geteilt mit Péter Lékó und Judit Polgár)
Europapokal für Vereinsmannschaften, Vorrunde Berlin 3/3 (+3 =0 −0) 1. Brett für den SV Empor Berlin
32. Schacholympiade Jerewan 4,5/9 (+0 =9 −0) 2. Brett für Russland
Europapokal für Vereinsmannschaften, Endrunde Budapest 1,5/2 (+1 =1 −0) 1. Brett für den SV Empor Berlin
Internationales Turnier Las Palmas 5/10 (+2 =6 −2) 3.–4. Platz (geteilt mit Wesselin Topalow)
1997
Internationales Turnier Linares 7,5/11 (+5 =5 −1) 2. Platz
Internationales Turnier Dos Hermanas 6/9 (+3 =6 −0) 1.–2. Platz (geteilt mit Viswanathan Anand)
Internationales Turnier Nowgorod 6/10 (+3 =6 −1) 2. Platz
Internationales Turnier Dortmund 6,5/9 (+4 =5 −0) 1. Platz
Internationales Turnier Tilburg 8/11 (+5, −0=, 6) 1.–3. Platz (geteilt mit Pjotr Swidler und Garri Kasparow)
Internationales Turnier Belgrad 5/9 (+2 =6 −1) 4.–6. Platz (geteilt mit Boris Gelfand und Joël Lautier)
Europapokal für Vereinsmannschaften, Endrunde Kasan 1,5/3 (+1 =1 −1) 1. Brett
1998
Internationales Turnier Wijk aan Zee 8,5/13 (+6 =5 −2) 1.–2. Platz (geteilt mit Viswanathan Anand)
Internationales Turnier Linares 6,5/12 (+2 =9 −1) 3.–4. Platz (geteilt mit Garri Kasparow)
Wettkampf zur WM-Herausforderung von Garri Kasparow gegen Alexei Schirow Cazorla 3,5/9 (+0 =7 −2) Kramnik verliert 3,5–5,5
Internationales Turnier Dortmund 6/9 (+3 =6 −0) 1.–3. Platz (geteilt mit Michael Adams und Pjotr Swidler)
Internationales Turnier Tilburg 6/11 (+3 =6 −2) 3.–5. Platz (geteilt mit Wadim Swjaginzew und Matthew Sadler)
Europapokal für Vereinsmannschaften, Endrunde Belgrad 1/3 (+0 =2 −1) 1. Brett
1999
Internationales Turnier Wijk aan Zee 8/13 (+3 =10 −0) 3. Platz
Internationales Turnier Linares 8/14 (+2 =12 −0) 2.–3. Platz (geteilt mit Viswanathan Anand)
Internationales Turnier Dos Hermanas 5,5/9 (+2 =7 −0) 2. Platz
Internationales Turnier Dortmund 4,5/7 (+2 =5 −0) 2. Platz
FIDE-K.O.-Weltmeisterschaft, 1. Runde gegen Sergey Tiviakov Las Vegas 1,5/2 (+1 =1 −0) Kramnik gelangt in die 2. Runde durch einen 1,5:0,5-Sieg
FIDE-K.O.-Weltmeisterschaft, 2. Runde gegen Viktor Kortschnoi Las Vegas 1,5/2 (+1 =1 −0) Kramnik gelangt in das Achtelfinale durch einen 1,5:0,5-Sieg
FIDE-K.O.-Weltmeisterschaft, Achtelfinale gegen Wesselin Topalow Las Vegas 1/2 (+0 =2 −0) Kramnik gelangt in das Viertelfinale durch einen Sieg (2:0) im Schnellschachstechen, der Wettkampf endete regulär 1:1 nach Turnierpartien.
FIDE-K.O.-Weltmeisterschaft, Viertelfinale gegen Michael Adams Las Vegas 1/2 (+0 =2 −0) Kramnik schied durch eine Niederlage (1:3) im Schnellschachstechen aus, der Wettkampf endete regulär 1:1 nach Turnierpartien.
Europapokal für Vereinsmannschaften, Endrunde Bugojno 2/3 (+1 =2 −0) 1. Brett
2000
Internationales Turnier Wijk aan Zee 8/13 (+3 =10 −0) 2.–4. Platz (geteilt mit Péter Lékó und Viswanathan Anand)
Internationales Turnier Linares 6/10 (+2 =8 −0) 1.–2. Platz (geteilt mit Garri Kasparow)
Internationales Turnier Dortmund 6/9 (+4 =4 −1) 1.–2. Platz (geteilt mit Viswanathan Anand)
Weltmeisterschaftskampf gegen Garri Kasparow London 8,5/15 (+2 =13 −0) Kramnik gewinnt 8,5:6,5 und wird 14. klassischer Weltmeister
2001
Internationales Turnier Wijk aan Zee 8/13 (+4 =8 −1) 3.–4. Platz (geteilt mit Wassyl Iwantschuk)
Internationales Turnier Astana 6,5/10 (+4 =5 −1) 2. Platz
Internationales Turnier Dortmund 6,5/10 (+3 =7 −0) 1.–2. Platz (geteilt mit Wesselin Topalow)
Wettkampf gegen Garri Kasparow, als Michail-Botwinnik-Memorial ausgetragen Moskau 2/4 (+0 =4 −0) Der Wettkampf endete regulär 2:2 nach Turnierpartien, anschließend wurde ein Schnellschachwettkampf gespielt (3:3), danach ein Blitzwettkampf (3,5:6,5)
2002
Französische Mannschaftsmeisterschaft Drancy und Paris 2/3 (+1 =2 −0) 1. Brett für NAO Chess Club Paris
Wettkampf gegen Deep Fritz Manama (Bahrain) 4/8 (+2 =4 −2) 4-4 unentschieden
2003
Internationales Turnier Wijk aan Zee 7/13 (+4 =6 −3) 4.–8. Platz
Französische Mannschaftsmeisterschaft Drancy und Bordeaux 2/3 (+1 =2 −0) 1. Brett für NAO Chess Club Paris
Internationales Turnier Linares 7/12 (+2 =10 −0) 1.–2. Platz (geteilt mit Péter Lékó)
Internationales Turnier Dortmund 5,5/10 (+1 =9 −0) 2.–3. Platz (geteilt mit Viswanathan Anand)
2004
Internationales Turnier Wijk aan Zee 6,5/13 (+3 =7 −3) 6.–8. Platz
Internationales Turnier Linares 7/12 (+2 =10 −0) 1. Platz
Französische Mannschaftsmeisterschaft Belfort und Paris 3/4 (+2 =2 −0) 1. Brett für NAO Chess Club Paris
Internationales Turnier, Vorrundengruppe Dortmund 3/6 (+0 =6 −0) 1.–4. Platz (1. Platz im Schnellschachstechen und Qualifikation für Finalrunden)
Internationales Turnier, Endrundenspiele Dortmund 2/4 (+0 =4 −0) 2. Platz (Schnellschachstechen [Sieg über Pjotr Swidler (2,5:1,5) im Halbfinale, Niederlage im Finale (0,5:1,5) gegen Viswanathan Anand]. Beide Wettkämpfe endeten regulär 1:1 nach Turnierpartien.)
Weltmeisterschaftskampf gegen Péter Lékó Brissago 7/14 (+2 =10 −2) 7:7 unentschieden, gemäß Reglement bleibt Kramnik Weltmeister
2005
Internationales Turnier Wijk aan Zee 7/13 (+2 =10 −1) 4.–7. Platz
Französische Mannschaftsmeisterschaft Port Barcarès 1,5/2 (+1 =1 −0) 1. Brett für NAO Chess Club Paris
Internationales Turnier Sofia 4/10 (+2 =4 −4) 5.–6. Platz (geteilt mit Michael Adams)
Internationales Turnier Dortmund 4,5/9 (+2 =5 −2) 6.–7. Platz (geteilt mit Michael Adams)
Europapokal für Vereinsmannschaften Saint-Vincent (Aostatal) 2,5/4 (+1 =3 −0) 1. Brett für NAO Chess Club Paris
Russische Meisterschaft Moskau 5,5/11 (+2 =7 −2) 7. Platz
2006
37. Schacholympiade Turin 6,5/9 (+4 =5 −0) 1. Brett für Russland
Internationales Turnier Dortmund 4,5/7 (+2 =5 −0) 1.–2. Platz (geteilt mit Pjotr Swidler)
Weltmeisterschaftskampf gegen Wesselin Topalow Elista 6/11 (+3 =6 −2) 6-6 unentschieden, dabei ein kampfloser Gewinn für Topalow, dann 2,5:1,5 im Schnellschach-Tiebreak für Kramnik, Kramnik also Weltmeister
Wettkampf gegen Deep Fritz Bonn 2/6 (+0 =4 −2) Niederlagen in der zweiten und sechsten Partie
2007
Internationales Turnier Wijk aan Zee 8/13 (+3 =8 −0) 4. Platz
Niederländische Mannschaftsmeisterschaft Groningen 0,5/1 (+0 =1 −0) 1. Brett für Share Dimension Groningen
Internationales Turnier Dortmund 5/7 (+3 =4 −0) 1. Platz
Weltmeisterschaftsturnier Mexiko-Stadt 8/14 (+3 =10 −1) 2. Platz hinter Anand, damit Verlust des Weltmeistertitels
Tal Memorial Moskau 6,5/9 (+4 =5 −0) 1. Platz
2008
Internationales Turnier Wijk aan Zee 6,5/13 (+2 =9 −2) 7.–8. Platz (geteilt mit Michael Adams)
Internationales Turnier Dortmund 3/7 (+1 =4 −2) 7. Platz
Tal Memorial Moskau 5/9 (+2 =6 −1) 2.–5. Platz (geteilt mit Alexander Morosewitsch, Boris Gelfand und Ruslan Ponomarjow)
Weltmeisterschaftskampf gegen Viswanathan Anand Bonn 4,5/11 (+1 =7 −3) Anand gewinnt 6,5:4,5 und verteidigt seinen Weltmeistertitel
38. Schacholympiade Dresden 5/9 (+1 =8 −0) 1. Brett für Russland
2009
Internationales Turnier Dortmund 6,5/10 (+3 =7 −0) 1. Platz
Tal Memorial Moskau 6/9 (+3 =6 −0) 1. Platz
Internationales Turnier London 4,5/7 (+3 =3 −1) 2. Platz
2010
Internationales Turnier Wijk aan Zee 8/13 (+4 =8 −1) 2.–3. Platz (geteilt mit Alexei Schirow)
Internationales Turnier Dortmund 5/10 (+2, – 2, =6) 3.–4. Platz
Grand Slam Finale Bilbao 4/6 (+2 =4 −0) 1. Platz
2011
Internationales Turnier Wijk aan Zee 7,5/13 (+3 =9 −1) 5.–6. Platz (geteilt mit Maxime Vachier-Lagrave)
Internationales Turnier Dortmund 7/10 (+5 =4 −1) 1. Platz
Internationales Turnier London 6/8 (+4 =4 −0) 1. Platz
2013
Kandidatenturnier London 2013 London 8,5/14 (+4 =9 −1) 2. Platz
Tal Memorial Moskau 3/9 (+0 =6 −3) 10. Platz
Internationales Turnier Dortmund 6,5/9 (+5 =3 −1) 2. Platz
Schach-Weltpokal Tromsø 13,5/20 (+7 =13 −0) 1. Platz

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Vladimir Kramnik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eugen Kurz: 30. Schacholympiade in Manila, Schach-Report, Nr. 7, 1992, S. 7.
  2. Dortmunder Sparkassen Chess-Meeting 2002, 20. Juli 2002 auf TeleSchach mit einem Video.
  3. "Schach dem Weltmeister!" mit Wladimir Kramnik am 2. Mai 2004 in der Bundeskunsthalle Bonn auf TeleSchach (Bericht mit einem Film zur gesamten Veranstaltung)
  4. Chessbase.com, 13. März 2006: Kramnik on health, plans – and computers
  5. „Auf der Pressekonferenz erzählte Kramnik, dass er seit Jahren darauf warte, diese von ihm ausgetüftelte Variante mit den schwarzen Steinen endlich aufs Brett zu bringen. Ironie der Geschichte: Diese Variante funktioniert nur, wenn der Weiße mit Bauer e4 eröffnet. Aronjan ist in der Regel d4-Spieler, das weiß Kramnik.“ (Die kleinen Fehler der großen Meister. Eine unsterbliche Partie und viele Matt-Tricks: Die erste Woche des Schach-WM-Kandidaturniers in Berlin hatte es in sich. In: Der Tagesspiegel. 18. März 2018, S. 20).
  6. Zahlen gemäß Elo-Listen der FIDE. Datenquellen: fide.com (Zeitraum seit 2001), olimpbase.org (Zeitraum 1971 bis 2001)
  7. Vladimir Kramnik announces end of chess career, tatasteelchess.com, 29. Januar 2019.
  8. Frederic Friedel: Nach dem Rückzug vom Turnierschach: Ein Interview mit Vladimir Kramnik in de.chessbase.com vom 28. März 2019, abgerufen am 25. Oktober 2020.
  9. Tom Simonite: AI Ruined Chess. Now, It’s Making the Game Beautiful Again, Wired, 9. September 2020
  10. Nenad Tomašev, Ulrich Paquet, Demis Hassabis, Vladimir Kramnik: Assessing Game Balance with AlphaZero: Exploring Alternative Rule Sets in Chess, arxiv:2009.04374
  11. У Владимира Крамника родился сын. In: Ruchess.ru. 1. Februar 2013, abgerufen am 20. Mai 2015 (russisch).
  12. Le cerveau est un muscle et les échecs son fitness. In: Le Temps. 14. März 2015, abgerufen am 12. Juli 2015 (französisch).
  13. Jacob Aagaard: Excelling at Chess; London 2002, S. 29.
  14. Neil McDonald: Chess Secrets. The Giants of Chess Strategy; London 2007, S. 9.
  15. Boris Avrukh: 1. d4 Volume One. 2008 (Glasgow, Quality Chess).