Malta beim Eurovision Song Contest

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Bilanz

Flagge Maltas
Teilnehmende Rundfunkanstalt
PBS
Erste Teilnahme
1971
Anzahl der Teilnahmen
35 (Stand 2023)
Höchste Platzierung
2 (2002, 2005)
Höchste Punktzahl
255 (2021)
Niedrigste Punktzahl
1 (2006)
Punkteschnitt (seit erstem Beitrag)
71,91 (Stand 2019)
Punkteschnitt pro abstimmendem Land im 12-Punkte-System
2,10 (Stand 2019)

Dieser Artikel befasst sich mit der Geschichte Maltas als Teilnehmer am Eurovision Song Contest.

Regelmäßigkeit der Teilnahme und Erfolge im Wettbewerb

Gianluca Bezzina im Jahre 2013 war bis Destiny Chukunyere 2021 der letzte maltesische Interpret, der sich unter den besten Zehn platzierten konnte

Malta nahm erstmals 1971 am Eurovision Song Contest teil. Allerdings war das Debüt wenig erfolgreich, denn das Land landete auf dem letzten Platz. Auch im Folgejahr 1972 gelang Malta es nicht genügend Punkte zu erhalten und landete erneut auf dem letzten Platz. Nach diesen Misserfolgen zog sich das Land bereits 1973 wieder vom Wettbewerb zurück. 1974 wurde dann geplant, dass Malta zum Wettbewerb zurückkehrt. Es gab sogar schon eine Vorentscheidung mit dem Sieger Enzo Gusman. Allerdings zog sich das Land kurz vom Wettbewerb aus finanziellen Gründen zurück, so dass es erst 1975 zur Rückkehr kam. Dort erreichte Renato dann mit seinem Lied Singing This Song Platz 12 von 19. 1976 hingegen zog sich Malta erneut vom Wettbewerb zurück. Es wiederholte sich dabei der Fall vom 1974. Der Sänger Enzo Gusman gewann die Vorentscheidung, konnte Malta aber nie vertreten, da sich das Land erneut kurz vor dem Wettbewerb aus finanziellen Gründen zurückzog. Nach dieser kurzen und wenig erfolgreichen Zeit verzichtete Malta von 1977 bis 1990 aus unbekannten Gründen auf eine Teilnahme. Erst 1991 kehrte das Land zum Song Contest zurück und war von nun an deutlich erfolgreicher.

So war die Rückkehr 1991 auch ein voller Erfolg. Das Duo Georgina & Paul Giordimaina holte mit ihrem Titel Could It Be Platz 6 von 22 und mit 106 Punkten das bisher beste Ergebnis Maltas beim Wettbewerb. 1992 konnte diese Platzierung aber noch überboten werden, als Mary Spiteri Platz 3 von 23 holte und mit 123 Punkten eine noch bessere Platzierung erzielte. Auch 1993 und 1994 konnte sich Malta unter den besten Zehn platzieren und holte Platz 8 und Platz 5. 1995 und 1996 platzierte sich das Land ebenfalls unter den besten Zehn, erreichte diese mit Platz 10 aber nur knapp. 1997 wurde mit Platz 9 dann die bereits siebte Platzierung unter den besten Zehn in Folge geholt. 1998 hingegen erreichte die Sängerin Chiara mit ihrem Lied The One That I Love Platz 3 mit 165 Punkten, was die beste Platzierung Maltas bis zu diesem Zeitpunkt darstellte, da der Beitrag mehr Punkte erhielt, als der dritte Platz von 1992. Damit war es der bereits zweite dritte Platz Maltas im Wettbewerb. 1999 endete aber diese erfolgreiche Zeit, denn die Girlgroup Times Three belegte lediglich Platz 15 von 23. Es war die schlechteste Platzierung seit 1972 für Malta. Ab dem Jahre 2000 war das Land aber wieder so erfolgreich wie zuvor.

So erreichte die Sängerin Claudette Pace im Jahre 2000 Platz 8 von 24. Auch 2001 konnte mit Platz 9 eine weitere Platzierung unter den besten Zehn erreicht werden. 2002 folgte dann der nächste Erfolg. Die Sängerin Ira Losco belegte mit ihrem Lied 7th Wonder Platz 2 mit 164 Punkten. Ihr fehlten dabei lediglich zwölf Punkte zum Sieg. Umso überraschender war das Ergebnis 2003, als der maltesische Beitrag Vorletzter mit vier Punkten wurde. 2004 musste Malta dann am neu eingeführten Halbfinale teilnehmen. Dort belegte das Duo Julie & Ludwig Platz 8, womit sie sich für das Finale qualifizieren konnten. Im Finale erreichte ihr Lied On Again … Off Again dann Platz 12. 2005 hingegen war das Land wieder sehr erfolgreich. So trat die Sängerin Chiara, die bereits 1998 Platz 3 holte, erneut für Malta an. Im Finale erreichte ihr Lied Angel am Ende Platz 2 mit 192 Punkten. Bis heute ist dies die beste Platzierung Maltas beim Wettbewerb. Ebenso stellen die 192 Punkte Maltas heutige Höchstpunktzahl dar. Ab 2006 endete dann aber die erfolgreiche Zeit Maltas beim Song Contest.

So war Malta, wie bereits im Vorjahr, bereits für das Finale vorqualifiziert durch die gute Vorjahresplatzierung. Dort erfolgte dann aber Maltas bis heute schlechteste Platzierung im Wettbewerb. Schließlich landete der Sänger Fabrizio Faniello mit seinem Lied I Do auf dem letzten Platz und erhielt nur einen Punkt, was auch Maltas niedrigste Punktzahl bis heute darstellt. 2007 musste das Land dann am Halbfinale teilnehmen, belegte dort aber nur Platz 25 von 28, womit Malta zum ersten Mal im Halbfinale ausschied. Es war damit das erste Mal seit 1990, dass kein maltesischer Beitrag im Finale vertreten war. Auch im Folgejahr konnte das Land nicht das Finale erreichen und schied im Halbfinale aus. 2009 hingegen trat die Sängerin Chiara, die bereits 1998 Platz 3 und 2005 Platz 2 erreichte, zum bereits dritten Mal für Malta an. Sie erreichte zwar das Finale, belegte dort aber nur Platz 22 von 25. 2010 und 2011 schied Malta dann wieder im Halbfinale aus. Allerdings fehlte 2011 nur ein Punkt zur Finalqualifikation. Erst ab 2012 lief es für Malta wieder besser im Wettbewerb.

2012 konnte der Sänger Kurt Calleja das Land zum ersten Mal seit 2009 wieder ins Finale bringen. Dort belegte sein Lied This Is the Night aber nur Platz 21. 2013 hingegen belegte der maltesische Beitrag Tomorrow von Gianluca Bezzina Platz 4 im Halbfinale, womit das Land erstmals seit 2006 wieder zwei Mal in Folge am Finale teilnahm. Im Finale folgte dann der große Erfolg, denn der Beitrag belegte am Ende Platz 8. Es war die beste Platzierung Maltas seit 2005 und auch die erste Platzierung auf der linken Tabellenseite seitdem. Die Band Firelight konnte 2014 allerdings nicht an diesen Erfolg anknüpfen. Sie erreichten zwar das Finale, belegten dort aber nur Platz 23. 2015 hingegen schied der maltesische Beitrag dann erstmals seit 2011 wieder knapp im Halbfinale aus. 2016 trat dann die Sängerin Ira Losco, die 2002 Platz 2 belegte, erneut für ihr Land an. Während sie im Halbfinale Platz 3 belegte, erreichte sie im Finale am Ende lediglich Platz 12. 2017 schied Malta dann wieder im Halbfinale aus, denn das Lied Breathlessly belegte lediglich den drittletzten Platz im Halbfinale. Bemerkenswert ist dabei, dass die 55 Punkte allesamt von den Jurys stammen. Vom Televoting erhielt die Sängerin Claudia Faniello keine Punkte. Nach diesen Misserfolg, konnte das Land auch 2018 nicht das Finale erreichen. Erst 2019 konnte die Sängerin Michela mit ihrem Lied Chameleon Malta zurück ins Finale bringen. Dort belegte der Beitrag am Ende Platz 14. 2021 gelang der Sängerin Destiny erneut der Sprung ins Finale und dort ein siebter Platz. Dabei erzielte sie mit 255 Punkten eine neue Rekordpunktzahl für Malta. Nach dem erfolgreichen Jahr scheiterte man allerdings wieder 2022 an einer Finalqualifikation. Auch 2023 verpasste man erneut den Finaleinzug. Zudem wurde man sogar Letzter im Halbfinale mit gerade einmal drei Punkten, was das schlechteste maltesische Ergebnis darstellt.

Insgesamt landeten also 16 von den 33 Beiträgen in der linken Tabellenhälfte. Malta erreichte bisher dreimal den letzten Platz und schied bisher neunmal im Halbfinale aus. Dem gegenüber stehen allerdings zwei zweite Plätze und zwei dritte Plätze sowie einige weitere Platzierungen innerhalb der besten Zehn, womit Malta zu den durchschnittlich erfolgreichen Ländern im Wettbewerb zählt.

Liste der Beiträge

Farblegende: – 1. Platz. – 2. Platz. – 3. Platz. – Punktgleichheit mit dem letzten Platz. – ausgeschieden im Halbfinale/in der Qualifikation/im osteuropäischen Vorentscheid. – keine Teilnahme/nicht qualifiziert. – Absage des Eurovision Song Contests.

Jahr Interpret Lied
Musik (M) und Text (T)
Sprache Übersetzung Finale Halbfinale/
Qualifikation
Nationaler Vorentscheid
Platz Punkte Platz Punkte
1971 Joe Grech Marija l-Maltija
M: Joe Grech; T: Charles Mifsud
Maltesisch Die maltesische Marija 18 / 18 52 Direkte Teilnahme Malta Song for Europe 1971
1972 Helen & Joseph L’imħabba
M: Charles Camilleri; T: Albert Cassola
Maltesisch Die Liebe 18 / 18 48 Malta Song for Europe 1972
1973 Auf Teilnahme verzichtet
1974 Enzo Gusman Paċi fid-Dinja
M/T: Enzo Gusman
Maltesisch Friede der Welt Teilnahme zurückgezogen
finanzielle Schwierigkeiten
Malta Song for Europe 1974
1975 Renato Singing This Song
M: Sammy Galea; T: M. Iris Mifsud
Englisch Dieses Lied zu singen 12 / 19 32 Direkte Teilnahme Malta Song for Europe 1975
1976 Enzo Gusman Sing Your Song Country Boy
M/T: Enzo Gusman
Englisch Sing Dein Lied, Country-Boy Teilnahme zurückgezogen
finanzielle Schwierigkeiten
Malta Song for Europe 1976
1977
bis
1990
Auf Teilnahme verzichtet
1991 Georgina & Paul Giordimaina Could It Be
M: Paul Abela; T: Raymond Mahoney
Englisch Könnte es sein 6 / 22 106 Direkte Teilnahme Malta Song for Europe 1991
1992 Mary Spiteri Little Child
M: Georgina Abela; T: Raymond Mahoney
Englisch Kleines Kind 3 / 23 123 Malta Song for Europe 1992
1993 William Mangion This Time
M/T: William Mangion
Englisch Dieses Mal 8 / 25 69 Malta Song for Europe 1993
1994 Chris & Moira More Than Love
M: Christopher Scicluna; T: Moira Stafrace
Englisch Mehr als Liebe 5 / 25 97 Direkt für das Finale qualifiziert Malta Song for Europe 1994
1995 Mike Spiteri Keep Me in Mind
M: Ray Agius; T: Alfred C. Sant
Englisch Behalt mich im Gedächtnis 10 / 23 76 Malta Song for Europe 1995
1996 Miriam Christine In a Woman’s Heart
M: Paul Abela; T: Alfred C. Sant
Englisch Im Herzen einer Frau 10 / 23 68 4 / 29 138 Malta Song for Europe 1996
1997 Debbie Scerri Let Me Fly
M/T: Ray Agius
Englisch Lass mich fliegen 9 / 25 66 Direkt für das Finale qualifiziert Malta Song for Europe 1997
1998 Chiara The One That I Love
M: Jason Cassar; T: Sunny Aquilina
Englisch Der, den ich liebe 3 / 25 165 Malta Song for Europe 1998
1999 Times Three Believe ’n Peace
M: Christopher Scicluna; T: Moira Stafrace
Englisch Glaube an den Frieden 15 / 23 32 Malta Song for Europe 1999
2000 Claudette Pace Desire
M: Philip Vella; T: Gerard James Borg
Englisch, Maltesisch Wunsch 8 / 24 73 Malta Song for Europe 2000
2001 Fabrizio Faniello Another Summer Night
M: Paul Abela; T: Georgina Abela
Englisch Noch eine Sommernacht 9 / 23 48 Malta Song for Europe 2001
2002 Ira Losco 7th Wonder
M: Philip Vella; T: Gerard James Borg
Englisch 7. Wunder 2 / 24 164 Malta Song for Europe 2002
2003 Lynn Chircop To Dream Again
M: Alfred Zammit; T: Cynthia Sammut
Englisch Wieder zu träumen 25 / 26 4 Malta Song for Europe 2003
2004 Julie & Ludwig On Again … Off Again
M: Philip Vella; T: Gerard James Borg
Englisch Wieder an … wieder aus 12 / 24 50 8 / 22 74 Malta Song for Europe 2004
2005 Chiara Angel
M/T: Chiara Siracusa
Englisch Engel 2 / 24 192 Direkt für das Finale qualifiziert Malta Song for Europe 2005
2006 Fabrizio Faniello I Do
M/T: Aldo Spiteri, Fabrizio Faniello
Englisch Ich will 24 / 24 1 Malta Song for Europe 2006
2007 Olivia Lewis Vertigo
M: Philip Vella; T: Gerard James Borg
Englisch Schwindel Ausgeschieden 25 / 28 15 Malta Song for Europe 2007
2008 Morena Vodka
M: Philip Vella; T: Gerard James Borg
Englisch Wodka Ausgeschieden 14 / 19 38 Malta Song for Europe 2008
2009 Chiara What If We
M: Marc Paelinck; T: Gregory Bilsen
Englisch Was, wenn wir 22 / 25 31 6 / 18 86 GO Malta EuroSong 2009 Euro Showbox
2010 Thea Garrett My Dream
M: Jason Cassar; T: Sunny Aquilina
Englisch Mein Traum Ausgeschieden 12 / 17 45 The GO Malta Eurosong 2010
2011 Glen Vella One Life
M: Paul Giordimaina; T: Fleur Balzan
Englisch Ein Leben Ausgeschieden 11 / 19 54 Malta Eurovision Song Contest 2011
2012 Kurt Calleja This Is the Night
M/T: Johan Jämtberg, Mikael Gunnerås, Kurt Calleja
Englisch Dies ist die Nacht 21 / 26 41 7 / 18 70 Malta Eurovision Song Contest 2012
2013 Gianluca Bezzina Tomorrow
M/T: Boris Cezek, Dean Muscat
Englisch Morgen 8 / 26 120 4 / 17 118 Malta Eurovision Song Contest 2013
2014 Firelight Coming Home
M/T: Richard Edwards Micallef
Englisch Nach Hause kommen 23 / 26 32 9 / 15 63 Malta Eurovision Song Contest 2014
2015 Amber Warrior
M: Elton Zarb; T: Matt Muxu Mercieca
Englisch Krieger Ausgeschieden 11 / 17 43 Malta Eurovision Song Contest 2015
2016 Ira Losco Walk on Water
M/T: Lisa Desmond, Tim Larsson, Tobias Lundgren, Molly Pettersson Hammar, Ira Losco
Englisch Auf dem Wasser laufen 12 / 26 153 3 / 18 209 Malta Eurovision Song Contest 2016
2017 Claudia Faniello Breathlessly
M: Philip Vella, Sean Vella; T: Gerard James Borg
Englisch Atemlos Ausgeschieden 16 / 18 55 Malta Eurovision Song Contest 2017
2018 Christabelle Taboo
M: Thomas G:son, Johnny Sanchez; T: Muxu, Christabelle
Englisch Tabu Ausgeschieden 13 / 18 101 Malta Eurovision Song Contest 2018
2019 Michela Pace Chameleon
M/T: Joachim Perrson, Paula Winger, Borislav Milanov, Johan Alkenäs
Englisch Chamäleon 14 / 26 107 8 / 18 157 X Factor Malta 2019 (Interpret)
interne Auswahl (Lied)
2020 Destiny All of My Love
M: Bernarda Brunovic, Borislaw Milanow, Sebastian Arman, Dag Lundberg, Joacim Persson, Cesar Sampson; T: Bernarda Brunovic, Borislaw Milanow, Sebastian Arman, Dag Lundberg, Joacim Persson
Englisch All meine Liebe Absage wegen der COVID-19-Pandemie
durch die EBU
X Factor Malta 2020 (Interpret)
interne Auswahl (Lied)
2021 Destiny Je me casse
M/T: Malin Christin, Amanuel Dermont, Nicklas Eklund, Pete Barringer
Englisch, Französisch Ich hau ab 7 / 26 255 1 / 16 325 interne Auswahl
2022 Emma Muscat I Am What I Am
M/T: Dino Medanhodzic, Emma Muscat, Julie Aagaard, Stine Kinck
Englisch Ich bin was ich bin Ausgeschieden 16 / 18 47 Malta Eurovision Song Contest 2022 (Interpret)
interne Auswahl (Lied)
2023 The Busker Dance (Our Own Party)
M: David Meilak, Jean Paul Borg, Matthew James Borg, Michael Joe Cini, Sean Meachen; T: David Meilak
Englisch Tanzen (Unsere eigene Party) Ausgeschieden 15 / 15 3 Malta Eurovision Song Contest 2023
2024 Malta Eurovision Song Contest 2024

Nationale Vorentscheide

Bis 2018 wurden fast alle maltesischen Beiträge zum Eurovision Song Contest im Rahmen einer im Fernsehen ausgestrahlten Vorausscheidung gewählt, die meist unter dem Titel Malta Song for Europe stattfand, in Anlehnung an den britischen Vorentscheid, der viele Jahre den Titel (A) Song for Europe trug. Die Vorentscheidungen wurden teils mit, teils ohne Halbfinalrunden ausgetragen. Lediglich 2016 wurde Ira Loscos Siegerlied Chameleon (Invincible) durch das intern ausgewählte Lied Walk on Water ersetzt.[1] Seit 2019 wird der Interpret durch die Castingshow X Factor Malta gewählt, während das Lied intern ausgewählt wurde.

Vorentscheide ohne Vorrunden

Bei den ersten beiden Vorentscheiden 1971 und 1972 stellten an einem Abend je sechs Künstler einen Titel vor. Vorentscheide ohne Vorrunden wurden auch in den Jahren 1995 (18 Teilnehmer), 1997 (16 Teilnehmer) sowie 1999 bis 2002 und 2004 mit der konstanten Teilnehmerzahl von 16 durchgeführt. 2005 und 2006 nahmen wieder mehr Sänger teil, nämlich 22 bzw. 18. 2017 fand erstmals seit 2006 kein Semifinale statt und die Jurys, die bisher 83 Prozent des Resultats entscheiden konnten, wurden durch ein reines Televoting ersetzt.[2] Auch 2018 gab es kein Halbfinale mehr, sondern nur eine Sendung an einem Abend. Allerdings wurde das Ergebnis zu 50 Prozent vom Televoting und zu 50 Prozent von einer internationalen Jury entschieden.

Vorentscheide mit Vorrunden

1975 sowie 1991 bis 1994 wurde vor dem Finale jeweils ein Halbfinale abgehalten, in dem die – zwischen 10 und 20 schwankende – Teilnehmerzahl halbiert wurde. 1998 wurden in der Vorrunde von den 22 Kandidaten nur zwei herausgewählt, diese entstammten einer aus sechs Teilnehmern bestehenden Gruppe von „Newcomern“. 2003 traten 24 Sänger im Halbfinale an und 16 durften in die Endrunde, 2007 nahmen sechs der 16 am Finale teil. Bis auf 2009, als es acht Semifinals gab, werden seit 2008 16 Finalisten gewählt, die das Halbfinale mit 24 Teilnehmern am Freitag vor dem Finale bestanden haben. Der Malta Eurovision Song Contest 2015 fand einmalig bereits im November 2014 statt, um die Bühne des Junior Eurovision Song Contest 2014, der am 15. November 2014 in Marsa stattfand, nochmals zu nutzen.

Sprachen

Malta hat zwei Landessprachen – Maltesisch und Englisch – wobei letztere nur von wenigen im Alltag gesprochen wird. Der erste Beitrag zum Eurovision Song Contest 1971 wurde komplett auf Maltesisch vorgetragen, im Folgejahr wurde die Sprache durch einige Worte in anderen Sprachen ergänzt. Ab 1975 wurden alle Lieder auf Englisch gesungen (2000 enthielt Desire jedoch einige Worte auf Maltesisch), dennoch wurden bei einigen Vorentscheiden alle Beiträge neben Englisch – außer Konkurrenz – auch auf Maltesisch gesungen. Von den Beiträgen 1991, 1993 und 1998 wurden auch maltesische Fassungen veröffentlicht.[3]

Abstimmungsverhalten

Malta gab auffallend häufig Ländern, die am Ende schlecht abschnitten, eine sehr hohe Wertung: 1992 war Malta das einzige Land, das Luxemburg überhaupt Punkte gab, dafür aber gleich die zweithöchste Wertung von zehn. Im gleichen Jahr erhielt die Türkei acht ihrer 17 Punkte aus Malta. 1993 war der Inselstaat Luxemburg gegenüber erneut sehr großzügig und vergab zehn Punkte von insgesamt elf, umso überraschender, da das Voting von Malta aus technischen Gründen aufs Ende verschoben wurde. 1994 war die maltesische Abstimmung besonders kurios; als zwölftes abstimmendes Land wurden die drei höchsten Wertungen an Länder vergeben, die bis dahin noch gar keine Punkte hatten: 8 an die Schweiz (von 15), 10 an Kroatien (von 26) und 12 an die Slowakei (von 15). Aber auch Rumänien erhielt seine ersten Punkte, 6 von 14. 1996 war man erneut das Land, das der Slowakei die meisten Punkte gab, diesmal acht von 19. 1997 und 2001 wurden überdurchschnittlich viele Punkte an Kroatien gegeben: acht von 24 bzw. zehn von 42. Von 2005 bis 2008 gingen die Höchstwertungen immer an Länder, die im hinteren Drittel landeten: 2005 an Zypern (zwölf von 46 Punkten), 2006 an die Schweiz (zwölf von 30 Punkten) sowie 2007 an Großbritannien (zwölf von 19 Punkten) und 2008 Schweden (12 von 47). Auch zu erwähnen ist, dass sowohl Brazil von Bebi Dol 1991 (Jugoslawien) und Verliebt in dich von Stone & Stone 1995 (Deutschland) jeweils nur einen Punkt bekamen – beide aus Malta.

Punktevergabe

Folgende Länder erhielten die meisten Punkte von oder vergaben die meisten Punkte an Malta (Stand: 2023):[4]

Die meisten im Finale vergebenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Italien Italien 224
2 Schweden Schweden 186
3 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 168
4 Zypern Republik Zypern 105
5 Griechenland Griechenland 097
Die meisten im Finale erhaltenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 109
Irland Irland 109
2 Spanien Spanien 095
3 Schweden Schweden 088
4 Kroatien Kroatien 085
5 Griechenland Griechenland 082
Die meisten insgesamt vergebenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Schweden Schweden 321
2 Italien Italien 224
3 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 168
4 Norwegen Norwegen 161
5 Zypern Republik Zypern 151
Die meisten insgesamt erhaltenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 161
2 Irland Irland 160
3 Schweden Schweden 143
4 Kroatien Kroatien 135
5 Norwegen Norwegen 126

Vergaben der Höchstwertung

Seit 1975 vergab Malta die Höchstpunktzahl im Finale an 19 verschiedene Länder, davon neunmal an Italien. Im Halbfinale hingegen vergab Malta die Höchstpunktzahl an 18 verschiedene Länder, davon viermal an Schweden.

Höchstwertung (Finale)
Jahr Land Platz
(Finale)
1975 Niederlande Niederlande 1
1976 Teilnahme zurückgezogen
1977
bis
1990
Auf Teilnahme verzichtet
1991 Zypern Republik Zypern 9
1992 Irland Irland 1
1993 Irland Irland 1
1994 Slowakei Slowakei 19
1995 Kroatien Kroatien 6
1996 Osterreich Österreich 10
1997 Spanien Spanien 6
1998 Israel Israel 1
1999 Schweden Schweden 1
2000 Russland Russland 2
2001 Estland Estland 1
2002 Zypern Republik Zypern 6
2003 Island Island 8
2004 Griechenland Griechenland 3
2005 Zypern Republik Zypern 18
2006 Schweiz Schweiz 16
2007 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 22
2008 Schweden Schweden 18
2009 Island Island 2
2010 Aserbaidschan Aserbaidschan 5
2011 Aserbaidschan Aserbaidschan 1
2012 Aserbaidschan Aserbaidschan 4
2013 Aserbaidschan Aserbaidschan 2
2014 Italien Italien 21
2015 Italien Italien 3
2016 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich (J) 24
Australien Australien (T) 2
2017 Italien Italien (J & T) 6
2018 Zypern Republik Zypern (J) 2
Italien Italien (T) 5
2019 Italien Italien (J & T) 2
2020 Wettbewerb abgesagt
2021 Albanien Albanien (J) 21
Italien Italien (T) 1
2022 Spanien Spanien (J) 3
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich (T) 2
2023 Schweden Schweden (J) 1
Italien Italien (T) 4
Höchstwertung (Halbfinale)
Jahr Land Platz
(Halbfinale)
2004 Griechenland Griechenland 3
2005 Lettland Lettland 10
2006 Schweden Schweden 4
2007 Lettland Lettland 5
2008 Schweiz Schweiz 13
2009 Island Island 1
2010 Belgien Belgien 1
2011 Kroatien Kroatien 15
2012 Turkei Türkei 5
2013 Aserbaidschan Aserbaidschan 1
2014 Rumänien Rumänien 2
2015 Schweden Schweden 1
2016 Armenien Armenien (J) 2
Russland Russland (T) 1
2017 Bulgarien Bulgarien (J & T) 1
2018 Norwegen Norwegen (J) 1
San Marino San Marino (T) 17
2019 Niederlande Niederlande (J) 1
Schweiz Schweiz (T) 4
2020 Wettbewerb abgesagt
2021 Rumänien Rumänien (J) 12
Zypern Republik Zypern (T) 6
2022 Schweden Schweden (J) 1
Serbien Serbien (T) 3
2023 Schweden Schweden 2

Verschiedenes

  • Malta nimmt seit 1971 am Wettbewerb teil und konnte diesen seit dem noch nicht gewinnen. Mit 32 Teilnahmen (Stand 2019), wartet Malta zeitlich gemessen am längsten auf einen Sieg. Von den Teilnahmen gemessen wartet Zypern am längsten auf einen Sieg. Seit 1981 nimmt das Land teil, hat mit 36 Teilnahmen aber vier Teilnahmen mehr als Malta.
  • Chiara hatte 2005 mit ihrem Beitrag Angel auch international einen kleinen kommerziellen Erfolg und erreichte unter anderem in Deutschland Platz 95 in den Charts,[5] dies hatte zuvor kein Vertreter des Inselstaates geschafft. Fabrizio Faniello war mit seinem Lied I Do ein Jahr später vor allem im asiatischen Raum erfolgreich.[6]
  • Olivia Lewis hatte seit 1997 jedes Jahr an der maltesischen Vorentscheidung teilgenommen und kam 2004, 2005 und 2006 dreimal hintereinander auf den zweiten Platz, bevor sie 2007 ihr Land vertreten durfte.[7]

Impressionen

Einzelnachweise

  1. tvm.com.mt
  2. eurovoix.com
  3. diggiloo.net
  4. Eurovision Song Contest Databate. Abgerufen am 18. Mai 2023 (englisch).
  5. charts-surfer.de
  6. esctoday.com
  7. geocities.ws