Hengwiller

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Hengwiller
Hengwiller (Frankreich)
Hengwiller (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Saverne
Kanton Saverne
Gemeindeverband Pays de Saverne
Koordinaten 48° 40′ N, 7° 20′ OKoordinaten: 48° 40′ N, 7° 20′ O
Höhe 275–400 m
Fläche 2,15 km²
Einwohner 195 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 91 Einw./km²
Postleitzahl 67440
INSEE-Code

Brunnen in Hengwiller

Hengwiller (deutsch Hengweiler, elsässisch Hangwiller) ist eine französische Gemeinde mit 195 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie liegt im Kanton Saverne.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hengwiller ist ein Straßendorf. Das Gemeindegebiet hat einen Anteil am 586 Meter hohen Reuterskopf. Die Nachbargemeinden sind Dimbsthal und Salenthal im Nordosten, Birkenwald im Südosten, Obersteigen im Südwesten und Reinhardsmunster im Nordwesten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hengweiler gehörte zur Herrschaft Ochsenstein.[1] Es war ein Lehen des Bischofs von Metz.[2] Als die Familie derer von Ochsenstein im Mannesstamm mit Georg von Ochsenstein 1485 ausstarb, gelangte das Erbe über dessen Schwester an die Grafen von Zweibrücken-Bitsch.

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1570 kam es zu einem weiteren Erbfall, der Hengweiler zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg brachte: Graf Jakob von Zweibrücken-Bitsch (* 1510; † 1570) und sein schon 1540 verstorbener Bruder Simon V. Wecker hinterließen nur jeweils eine Tochter als Erbin. Die Tochter des Grafen Jakob, Margarethe (* 1540; † 1569), war mit Philipp V. von Hanau-Lichtenberg (* 1541; † 1599) verheiratet. Zu dem sich aus dieser Konstellation ergebenden Erbe zählte auch die Herrschaft Ochsenstein. In der Verwaltungsstruktur der Grafschaft Hanau-Lichtenberg wurde Hengweiler dem Amt Westhofen zugeschlagen.[3] Philipp V. von Hanau-Lichtenberg führte in den ererbten Gebieten sofort die Reformation durch, die wie sein übriges Herrschaftsgebiet nun lutherisch wurden.

Mit der Reunionspolitik Frankreichs unter König Ludwig XIV. kamen das Amt Westhofen und Hengweiler unter französische Oberhoheit. Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., fiel das Erbe – und damit auch Hengweiler – 1736 an den Sohn seiner einzigen Tochter, Charlotte, den Erbprinzen und späteren Landgrafen Ludwig (IX.) von Hessen-Darmstadt. Mit dem durch die Französische Revolution begonnenen Umbruch wurde das Amt Westhofen Bestandteil Frankreichs und in den folgenden Verwaltungsreformen aufgelöst.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1798[4] 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2005 2017
Einwohner 145 88 98 88 93 107 167 174 190

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirche Saint Joseph, 1824

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 645–646.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hengwiller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Knöpp, S. 17.
  2. Knöpp, S. 17.
  3. Knöpp, S. 17; Matt, S. 9.
  4. Matt, S. 9.