Techentin
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 35′ N, 11° 59′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Ludwigslust-Parchim | |
Amt: | Goldberg-Mildenitz | |
Höhe: | 63 m ü. NHN | |
Fläche: | 41,72 km2 | |
Einwohner: | 669 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 16 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 19399 | |
Vorwahl: | 038736 | |
Kfz-Kennzeichen: | LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 76 135 | |
Gemeindegliederung: | 7 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Lange Straße 67 19399 Goldberg | |
Website: | amt-goldberg-mildenitz.de | |
Bürgermeister: | Fred Paarmann | |
Lage der Gemeinde Techentin im Landkreis Ludwigslust-Parchim | ||
Techentin ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Goldberg-Mildenitz mit Sitz in der Stadt Goldberg verwaltet.
Geografie und Verkehr
Die Gemeinde liegt etwa sechs Kilometer westlich von Goldberg und 20 Kilometer südlich von Sternberg. Das in Nord-Süd Richtung langstreckte Gemeindegebiet grenzt im Norden an den Dobbertiner See, welcher teilweise auf dem Gemeindegebiet liegt. Beim Ortsteil Langenhagen befinden sich die unter Naturschutz gestellten Langenhägener Seewiesen. Die Erhebungen im Gemeindegebiet überschreiten knapp die 90 m ü. NHN.
Ortsteile der Gemeinde sind Augzin, Below, Hof Hagen, Langenhagen, Mühlenhof, Techentin und Zidderich.[2]
Geschichte
Der Name Techentin kommt aus dem slawischen "teche" für Trost. Also würde Techentin Ort des Trostes bedeuten. Erstmals urkundlich erwähnt wurde er im Jahr 1219. In der Gründungsurkunde des Klosters Sonnenkamp wurde der Ort „in terra Cutsin in uilla, que dicitur Techutin, XX mansos“ erwähnt.[3]
Das Dorf Below wurde Mitte des 13. Jahrhunderts durch Ansiedlung deutscher Bauern gegründet.
Das Dorf Zidderich wurde Mitte des 13. Jahrhunderts durch die Brüder de Belowe gegründet. Im Dreißigjährigen Krieg entvölkerte sich der Ort. Es entwickelte sich ab 17. Jahrhundert ein Bauhof, der zum Pachtgut wurde. 1945 erfolgte die Enteignung. Heute (2011) ist vom Gutshaus nichts mehr zu finden, vom ehemaligen Gutspark ein kleiner Rest.
Zeitgleich mit den Kommunalwahlen am 7. Juni 2009 fusionierten die bis dahin eigenständigen Gemeinden Langenhagen und Techentin zur Gemeinde Techentin.[4]
Politik
Wappen
Das Wappen wurde 1997 von dem Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick gestaltet und war vom 29. Oktober 1997 bis zum 6. Juni 2009 Hoheitszeichen der Gemeinde Techentin unter Nr. 140 in der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Nach der Fusion mit der Gemeinde Langenhagen wurde das Wappen von der neu entstandenen Gemeinde ausdrücklich angenommen und am 15. September 2009 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 327 der Wappenrolle registriert.
Blasonierung: "In Rot zwei schräggekreuzte goldene Abtstäbe, begleitet: oben von einer goldenen Fürstenkrone, unten von einem silbernen Dreieckschild, darin ein schwarzer Doppeladler."[2]
Flagge
Die Flagge besteht aus goldenen (gelben) Tuch und ist in der Mitte mit dem Gemeindewappen belegt, das zwei Drittel der Höhe und ein Drittel der Länge des Flaggentuchs einnimmt. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.[2]
Sehenswürdigkeiten
→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Techentin
- Dorfkirche Techentin aus dem 13. Jahrhundert, aus Feld- und Backsteinen. Die Kirche wurde in den Jahren 2003 bis 2007 vom Fundament bis zum Dach grundlegend erneuert. Daran war auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligt. Auf dem Dach des Holzturms wurden 12.000 neue Lärchenholz-Schindeln mit 25.000 Nägeln befestigt.
- Altes Pfarrhaus in Techentin neben der Kirche. Es ist baufällig, aber bewohnt und wird hergerichtet.
- Dorfkirche Below: alte Feldsteinkirche, deren durchgreifende Sanierung auch Mitteln der Deutsche Stiftung Denkmalschutz zu verdanken ist.
- Gedenkstätte vor dem Ortsausgang des Ortsteiles Zidderich mit Gedenkstein für zwölf sowjetische Zwangsarbeiterinnen und Kriegsgefangene, die hier 1945 in verschiedenen Gebäuden des Ortes Zidderich an dem damals grassierenden Typhus verstarben. [5] Bis 1989 fanden an dem kleinen Hain jährlich Gedenkfeiern statt, an denen sich auch die sowjetische Garnison aus Parchim beteiligte.
Verkehr
Über die Bundesstraße 192 erreicht man von Goldberg aus die Bundesautobahn 19 Anschluss Malchow nach etwa 22 Kilometern. Bis 1996 verkehrten zudem Züge auf der Bahnstrecke Wismar–Karow durch den Ort. Die Strecke wird heute für Draisinenfahrten genutzt.
Persönlichkeiten
- Michael Conrad Curtius (1724-1802), deutscher Philologe, Historiker und Hochschullehrer
Literatur
- Fred Beckendorff: In: Die Bauern- und Waldarbeiterdörfer im Naturpark und seinem Umfeld. Hrsg.: Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide, Karow 2012 (Aus Kultur und Wissenschaft, Heft 7). Geozon Science Media. ISBN 978-3-941971-07-3, doi:10.3285/g.00008, S. 147-149.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ a b c § 1 der Hauptsatzung (PDF; 30 kB) der Gemeinde
- ↑ Georg Christian Friedrich Lisch: Das Land Kutsin oder Kutin (Bd. 10), Schwerin 1845, S. 36-41
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2009, 2. Liste
- ↑ Info-Tafel gegenüber der Gedenkstätte