Emkendorf

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Wappen Deutschlandkarte
Emkendorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Emkendorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 16′ N, 9° 51′ OKoordinaten: 54° 16′ N, 9° 51′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Rendsburg-Eckernförde
Amt: Nortorfer Land
Höhe: 19 m ü. NHN
Fläche: 38,96 km2
Einwohner: 1368 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 35 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24802
Vorwahl: 04330
Kfz-Kennzeichen: RD, ECK
Gemeindeschlüssel: 01 0 58 049
Adresse der Amtsverwaltung: Niedernstraße 6
24589 Nortorf
Website: www.amt-nortorfer-land.de
Bürgermeister: Jochen Runge
Lage der Gemeinde Emkendorf im Kreis Rendsburg-Eckernförde
Karte

Emkendorf (niederdeutsch: Emkendörp, dänisch: Emekenby) ist eine Gemeinde im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein.

Geografie und Verkehr

Emkendorf liegt etwa 13 Kilometer südöstlich von Rendsburg im Naturpark Westensee. Westlich verlaufen die Bundesautobahn 7 und die Bahnstrecke von Rendsburg nach Neumünster.

Sie liegt in einer hügeligen, wald- und seereichen Landschaft und enthält drei Naturschutzgebiete.

Geschichte

Der Ort Emkendorf wurde erstmals im Jahr 1190 als Imekenthorp – benannt nach dem Besitzer, dem Ritter Emcko von Westensee, einem Vasallen der Grafen von Schauenburg und Holstein, – erwähnt, ist jedoch schon um 1600 untergegangen. Die heutige Gemeinde Emkendorf ist die von der Einwohnerzahl und Fläche größte Gemeinde des Amts Nortorf-Land und umschließt den Gutshof sowie die Dörfer Bokelholm und Kleinvollstedt.

Bokelholm wurde 1630 als Meierhof erstmals urkundlich erwähnt und hat eine Freiwillige Feuerwehr auf Ortsebene mit über 20 Einsatzkräften, die für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe sorgt.

Kleinvollstedt gehörte ebenfalls zum Gut, ist aber vermutlich älter. Seit 300 Jahren gibt es in Kleinvollstedt eine Schule.

Gut Emkendorf

Herrenhaus und Ehrenhof des Gutes Emkendorf

→ Hauptartikel: Gut Emkendorf

Ende des 18. Jahrhunderts ließ Jean Henri Desmercières das Herrenhaus des Guts im spätbarocken Stil erbauen. Friedrich Karl von Reventlow, der das Gut von seinem Bruder übernommen hatte, ließ es von dem sächsischen Baumeister Carl Gottlob Horn (1734–1807) klassizistisch überformen. So wurde unter die barocke Decke eine niedrigere, klassizistische eingezogen und der bis dato barock gestaltete Park dem neuen Zeitgeschmack angepasst. Innen ist das Herrenhaus reich verziert und ausgestattet.

Auf Betreiben seiner Gattin Julia, geborene Schimmelmann und Tochter des dänischen Finanzministers, empfing er eine große Zahl berühmter Persönlichkeiten der Epoche, darunter Friedrich Gottlieb Klopstock, Matthias Claudius und Johann Caspar Lavater sowie La Fayette. Diese Debattierkreise, die man auch den Emkendorfer Kreis nannte, haben dem Gut die Bezeichnung „Weimar des Nordens“ eingetragen. Das Gut war insgesamt von 1764 bis 1929 im Besitz der Familie Reventlow, mit einer kurzen Unterbrechung Anfang des 18. Jahrhunderts, als es innerhalb kurzer Zeit mehrfach den Besitzer wechselte. Es war das wohl größte Gut in Schleswig-Holstein und für die Verwaltung vieler umliegender Dörfer, Höfe und Seen zuständig.

Obwohl bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein großer Teil der Original-Innenausstattung verloren ging, fanden keine großen baulichen Veränderungen mehr statt, so dass die Anlage in einem relativ originalgetreuen Zustand erhalten ist. Das Gut liegt am Hasensee, der früher mit dem Westensee verbunden war, und hat einen weitläufigen Landschaftspark im englischen Stil, also eine Parkanlage, die dem Geschmack der Zeit entsprechend der Natur nachgebildet war. Von ihr sind jedoch nur noch Teile erhalten.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden im Gutshaus Kriegsflüchtlinge einquartiert, nach der Kapitulation am 8. Mai rückte eine britische Garnison in die Gebäude ein.

Heute ist das Herrenhaus in Privatbesitz. Es ist umfassend restauriert und für seine Konzerte bekannt, unter anderem im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals.

Der „Große Saal“ wird zusätzlich von vielen Brautpaaren als Trausaal angemietet.

Politik

Von den 13 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die Wählergemeinschaft UWE seit der Kommunalwahl 2013 sieben Sitze, die CDU hat vier und die SPD zwei.[2]

Wappen

Blasonierung: „Unter silbernem Zinnenschildhaupt in Rot ein silbernes, eine Eichel in den Pfoten haltendes Eichhörnchen, begleitet von drei bewurzelten silbernen Lindenbäumen in der Stellung 2 : 1.“[3]

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Kulturdenkmale in Emkendorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Persönlichkeiten

Der CDU-Politiker Claus Ehlers wurde 1944 in Emkendorf geboren.

Commons: Emkendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Sitzverteilung nach Kommunalwahl 2013
  3. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein