Le Frêche

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Le Frêche
Le Frêche (Frankreich)
Le Frêche (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Landes (40)
Arrondissement Mont-de-Marsan
Kanton Adour Armagnac
Gemeindeverband Pays de Villeneuve en Armagnac Landais
Koordinaten 43° 56′ N, 0° 14′ WKoordinaten: 43° 56′ N, 0° 14′ W
Höhe 55–124 m
Fläche 23,41 km²
Einwohner 410 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 18 Einw./km²
Postleitzahl 40190
INSEE-Code

Le Frêche ist eine französische Gemeinde mit 410 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Landes in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Mont-de-Marsan und zum Kanton Adour Armagnac (bis 2015: Kanton Villeneuve-de-Marsan).

Der Name in der gascognischen Sprache lautet Frèishe. Er leitet sich vom gascognischen Wort hreishèda (deutsch Eschenwald) ab.[1]

Die Einwohner werden Fréchois und Fréchoises genannt.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le Frêche liegt ca. 25 km östlich von Mont-de-Marsan in der historischen Provinz Armagnac (Region) in der historischen Provinz Gascogne an der östlichen Grenze zum benachbarten Département Gers.

Umgeben wird Le Frêche von den Nachbargemeinden:

Lacquy Saint-Justin
Villeneuve-de-Marsan Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Labastide-d’Armagnac
Arthez-d’Armagnac Lannemaignan (Gers)

Le Frêche liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour.

Die Midouze, ein Nebenfluss des Adour, bewässert das Gebiet der Gemeinde ebenso wie ihre Zuflüsse,

  • der Ruisseau de Houeillède und
  • der Ruisseau du Frêche mit seinen Nebenflüssen,
    • dem Ruisseau de Lacquy und
    • dem Ruisseau de la Houn Grane mit seinem Nebenfluss,
      • dem Ruisseau de Blazion.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Neuordnung der Territorien während der Französischen Revolution besaß die neue Gemeinde den Namen Freche. Zwischen 1790 und 1794 wurde die Gemeinde Goussiés an die Gemeinde Freche angegliedert. 1801 erhielt die Gemeinde den Namen Le Frèche, ab 1962 den heutigen Namen Le Frêche.[4]

Le Frêche besaß einen Haltepunkt an der Eisenbahnlinie der Compagnie des chemins de fer du Midi, die Mont-de-Marsan mit Nérac im Département Lot-et-Garonne verband. Das letzte Teilstück von Mézin nach Mont-de-Marsan wurde am 12. Dezember 1897 eröffnet. Aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit wurde 1938 der Personenverkehr auf der nicht elektrifizierten, einspurigen Strecke eingestellt, im Jahre 1969 schließlich auch der Güterverkehr.[5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem Höchststand der Einwohnerzahl von rund 1065 in der Mitte des 19. Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl bei mehreren kurzen Erholungsphasen und stabilisiert sich seit den 1990er Jahren auf einem Niveau von rund 390 Einwohnern.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2010 2021
Einwohner 550 529 472 438 392 386 392 392 410
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[4] INSEE ab 2006[6][7]

Gemeindepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le Frêche nahm im Zweiten Weltkrieg zwischenzeitlich Einwohner aus Helfrantzkirch auf. Aus diesem Grund unterhält die Gemeinde seit 1982 eine Partnerschaft mit Helfrantzkirch im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est.[8]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Saint-Pierre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An ihrer südlichen Wand sind Wohnhäuser angebaut. Im Westen erhebt sich ein viereckiger Glockenturm über der Vorhalle, der mit einem mit Schiefer gedeckten Helm ausgestattet ist. Er besitzt rundbogenförmige Arkaden und Fensteröffnungen, die von einem mit Konsolen getragenen Fries überragt werden.[9]

Kirche von Saint-Vidou[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihr Langhaus besitzt rundbogenförmige Fenster und einen Eingang an der Südseite. Es wird durch einen halbkreisförmigen Chor verlängert, der von halbkreisförmigen Seitenkapellen gesäumt wird. Rundbogenförmige Fenster in der Apsis lassen Licht in den Chor und alternieren außen mit abgeschrägten Strebepfeilern. Im Westen erhebt sich ein viereckiger Glockenturm aus dem Gebäude über der Vorhalle, der mit einem mit Schiefer gedeckten Helm ausgestattet ist. Zwei Wohngebäude mit rechteckigem Grundriss sind vor diesem Glockenturm angebaut.[10]

Festes Haus von Tampouy[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 17. Februar 1343 erhielt Guilhem Arnaud de Labarthe, Seigneur von Gardères und Tampouy von Aliénor de Comminges, Vicomtesse von Béarn und Marsan, die Erlaubnis, ein Festes Haus auf einer Anhöhe über dem rechten Ufer der Midouze zu errichten. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts oder in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde es in ein komfortableres Wohnhaus umgebaut. Es wurden vor allem auf der Nordseite Fensteröffnungen geschaffen und ein Treppenturm errichtet. Am Ende des 17. oder zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde ein Flügel zu einer L-förmigen Anordnung südlich angefügt. Am Ende des 19. oder zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde mindestens ein Stockwerk abgetragen. Gegen 1995 wurde das Gebäude vollständig renoviert. Der erste, nördliche Gebäudeteil ist aus Ziegelsteinen errichtet worden. der später hinzugekommene südliche Flügel aus Bruchstein aus Kalkstein. Beide Flügel besitzen lang gezogene Dächer, die mit Hohlziegeln gedeckt sind. In der Nähe befindet sich ein Schafstall aus dem 18. Jahrhundert, der ein schönes Beispiel ländlicher Architektur repräsentiert. Das Feste Haus und der Schafstall sind seit dem 3. Juli 2009 als Monument historique eingeschrieben.[11][12]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flasche mit Armagnac

Le Frêche liegt in den Zonen AOC des Armagnac (Armagnac-Ténarèze, Bas Armagnac und Haut Armagnac), des Blanche-Armagnacs, und des Floc de Gascogne, eines Likörweins.[13]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[14]
Gesamt = 40

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Grundschule mit 40 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.[15]

Sport und Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der grüne Weg (Voie verte du Marsan et de l’Armagnac) von Mont-de-Marsan bis Gabarret führt auch durch das Gemeindegebiet von Le Frêche. Die ehemalige Trasse einer Eisenbahnlinie ist ein idealer Parcours für Fußgänger, Radfahrer und Reiter.[16]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le Frêche ist erreichbar über die Routes départementales 11 und 354.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Le Frêche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Le Frêche. Gasconha.com, abgerufen am 9. Juni 2018 (französisch).
  2. Landes. habitants.fr, abgerufen am 9. Juni 2018 (französisch).
  3. Ma commune : Le Frêche. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 9. Juni 2018 (französisch).
  4. a b Notice Communale Le Frêche. EHESS, abgerufen am 9. Juni 2018 (französisch).
  5. Mont-de-Marsan/Nérac. Voies ferrées des Landes, abgerufen am 9. Juni 2018 (französisch).
  6. Populations légales 2006 Commune du Frêche (40100). INSEE, abgerufen am 9. Juni 2018 (französisch).
  7. Populations légales 2015 Commune du Frêche (40100). INSEE, abgerufen am 9. Juni 2018 (französisch).
  8. La Localité. Gemeinde Helfrantzkirch, abgerufen am 9. Juni 2018 (französisch).
  9. Eglise Saint-Pierre. Observatoire du patrimoine religieux, abgerufen am 9. Juni 2018 (französisch).
  10. Eglise de Saint-Vidou. Observatoire du patrimoine religieux, abgerufen am 9. Juni 2018 (französisch).
  11. manoir. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 9. Juni 2018 (französisch).
  12. Maison forte de Tampouy. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 9. Juni 2018 (französisch).
  13. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 9. Juni 2018 (französisch).
  14. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune du Frêche (40100). INSEE, abgerufen am 9. Juni 2018 (französisch).
  15. École élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 9. Juni 2018 (französisch).
  16. Voie verte du Marsan et de l’Armagnac. Ma Voie Verte, abgerufen am 9. Juni 2018 (französisch).