Yamaha Motor

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Yamaha Hatsudōki K.K.

Logo der Yamaha Corporation
Rechtsform Kabushiki-gaisha (Aktiengesellschaft)
ISIN JP3942800008
Gründung 1. Juli 1955
Sitz Iwata, Japan
Leitung Hiroyuki Yanagi, President, Chief Executive Officer, Representative Director (seit 25. März 2010)
Mitarbeiterzahl 49.761 (2008)
Umsatz 1.153 Mrd. JPY (Gj. 2009)
Branche Automotive
Website Yamaha Motor Global

Die Yamaha Hatsudōki K.K. (jap. ヤマハ発動機株式会社, Yamaha Hatsudōki kabushiki-gaisha; engl. Yamaha Motor Co., Ltd.) ist ein Unternehmen des Yamaha-Konglomerats mit Hauptsitz in Iwata. Es stellt Motorräder, Quads und Motoren (insbesondere Bootsmotoren) her. Eine weitere Sparte des Unternehmens produziert und vertreibt Industrieprodukte wie Roboter, CNC-Maschinen, Ölabscheider und Weiteres.[1]

Anfang 2014 waren in Deutschland 566.762 Yamaha-Krafträder zugelassen, was einem Anteil von 13,98 % entspricht.[2]

Geschichte

Die Yamaha Motor Corporation wurde als Tochterunternehmen der Yamaha Corporation am 1. Juli 1955 gegründet und ist eine Aktiengesellschaft, an der die Yamaha Corporation maßgeblich beteiligt ist. Dank des Wirtschaftswachstums in Japan und der gestiegenen Nachfrage nach Kraftfahrzeugen begann das Unternehmen 1955 mit finanzieller Unterstützung der Regierung mit der Produktion von Motorrädern. Die Anfänge der Yamaha Motor Corporation gehen zurück bis ins Jahr 1887, als Torakusu Yamaha (1851–1916) - ab 1889 unter dem Firmennamen Torakusu Yamaha Company, 1897 in Nippon Gakki Seizō K.K umbenannt - mit der Produktion von Musikinstrumenten begann, woran bis heute das Yamaha-Firmenlogo mit den drei Stimmgabeln erinnert. Das Unternehmen wurde einer der weltweit bedeutendsten Hersteller für Musikinstrumente und ist noch heute eine Tochterfirma des Yamaha-Konzerns. Wie bei vielen anderen Firmen wurde während des Zweiten Weltkrieges die Produktion auf Rüstungsgüter (überwiegend Flugzeugteile) umgestellt. Die Produktionsstätten wurden Anfang 1945 durch Bombentreffer der Alliierten größtenteils zerstört.

Nach Kriegsende baute der damalige Direktor Kawakami das Unternehmen mit der Fertigung von einfachen Mechanikteilen wieder auf, konzentrierte sich jedoch recht bald wieder auf den Bau von Musikinstrumenten. 1950 übernahm dessen damals 38-jährige Sohn Genichi Kawakami das Unternehmen und beschloss, die alten Fabrikanlagen durch die Produktion von Motorrädern neu zu beleben.

Der Motor des Toyota 2000 GT wurde von Yamaha entwickelt. In den 1990er-Jahren entwickelte Yamaha gemeinsam mit der Ford Motor Company die Zetec-SE Motorengeneration (4-Zylinder-Viertaktmotoren in Reihe für den Quereinbau), die in den Ford-Modellen Fiesta, Puma und Focus eingesetzt wurde bzw. in modifizierter Form noch eingesetzt wird (Ford Fiesta, Ford Focus). Ebenfalls eingesetzt wurden Zetec-SE Motoren in diversen Mazda-Modellen. Zeitweise baute Yamaha auch Motoren für die Formel 1.

Baureihen/Modellserien

Yamaha startete die Motorradherstellung zunächst mit Zweitaktmotorradreihen, die zuerst die Kürzel YA und DT (leichte Geländemotorräder) trugen. Später nachfolgende Modellreihen mit Viertaktmotoren begannen mit der Bezeichnung Yamaha XS. Weitere Baureihen sind unter den Bezeichnungen XT, Yamaha R-Serie, Yamaha XJ (und Weitere) bekannt.

Zweitakter

Yamaha YA-1 von 1956
Yamaha RD350 von 1973
Yamaha RD400 (1A3) von 1978
Yamaha TZR50

Das erste Motorrad der Yamaha Motor Corporation, die YA-1, eine Kopie der DKW RT 125, wurde auch „Red Dragonfly“ (Rote Libelle) genannt. Sie hatte einen luftgekühlten Einzylinder-Zweitaktmotor mit Dreikanal-Umkehrspülung, 123 cm³ Hubraum (52 mm Bohrung × 58 mm Hub), 5,6 PS Leistung bei 5000/min und 80 km/h Höchstgeschwindigkeit.

1958 trat die YA-2 mit 125 cm³ und einem PS mehr die Nachfolge an, 1959 gefolgt von der YA-3.

1961 leistete die YA-5 schon 10 PS, 1963 wurde die YAT-1 abgeleitet, die der Optik der 250er Twins angeglichen war und der Honda CB 92 Konkurrenz machen sollte.

Diese Motorräder mündeten in eine Linie starker Zweizylinder-Zweitakter, die sich durch hohes Drehmoment und Spurtfreude auszeichneten. Zunächst kam 1964 das Modell YDS3 auf den deutschen Markt, eine in Amerika bereits sehr gut verkaufte 250-cm³-Zweizylindermaschine mit 24 PS. In weiterer Folge wurden bis Anfang der 1970er-Jahre die Modelle YDS5E, DS6 (beide mit 250 cm³) sowie YR1, YR2 und R3 (alle mit 350 cm³) in Deutschland angeboten. Mit den Modellen DS-7 (250 cm³, 24 PS) und R-5 (350 cm³, 36 PS) wurden die Entwicklungslinien der 350er- und 250er-Modelle zusammengeführt. Beide Modelle hatten nun einen horizontal teilbaren Motor, wurden schlitzgesteuert und waren mit Trommelbremsen ausgestattet.

In Japan nannten sich die Modelle 1972 noch DX250 PRO und RX350 PRO, die Zwischenmodelle von der DS7 zur RD 250 und von der R5-F zur RD 350 waren.

Als die bis heute meistverkauften Motorräder gelten die luftgekühlten Folgemodelle RD 250 und RD 350 (baugleich mit RD 250, nur 100 cm³ mehr Hubraum). Sie wurden 1973 mit 30 und 39 PS ausgeliefert. Das Zwischenmodell RD 250-B verfügte 1976 über 32 PS. Nach der Umstellung der Versicherungsklassen wurde die RD 250 später in Deutschland auf 27 PS gedrosselt.

Eine technische Neuerung waren die Membranventile in der Saugseite des Einlasstraktes. Diese Technik brachte eine Verbesserung des Gaswechsels im Motor und erweiterte den nutzbaren Drehzahlbereich. Neben der Membransteuerung hatten diese Modelle eine Scheibenbremse vorn und erzielten hohe Fahrleistungen. Die Spritzigkeit des Motors war auch ein Ergebnis der „Five-Port-Steuerung“ (Fünfkanal-Umkehrspülung in Verbesserung des Patents von Adolf Schnürle): Prinzipbedingt werden beim Zweitakter verbrauchte Gase mittels frischem Benzin-Luft-Gemisch in den Auspuff gedrückt, dabei gelangt auch ein Teil des Frischgases mit in den Auspuff. Durch geschickte Kanalführung des Five-Port-Systems drücken die frischen Gase in Form einer geschlossenen Front die verbrauchten Gase gezielt in den Auspuff, ohne sich mit den Abgasen zu vermischen, wie dies bei früheren Konstruktionen der Fall war. Durch geschicktes Design der Auspuffanlage wird zusätzlich die Druckwelle, die dem Zylinder beim Öffnen des Auslassschlitzes entweicht, reflektiert und drückt die überschießenden Frischgase wieder zurück in den Zylinder, bevor der Kolben das Fenster zur Verdichtung schließt. Dadurch wird ein gewisser Grad der Aufladung erzeugt (sehr grob vergleichbar mit der Aufladung durch abgasturbinengetriebene Verdichter beim Viertaktmotor), was eine erhebliche Leistungssteigerung ermöglicht, die die damaligen Zweitaktmotoren endgültig den hubraumgleichen Viertaktern überlegen machte. Jedoch funktioniert diese Art der Resonanzaufladung nur in einem gewissen Drehzahlbereich, was den so konstruierten Zweitaktern schnell den Ruf einer spitzen und schwer beherrschbaren Leistungscharakteristik einbrachte. Yamaha hat diese Form der Leistungs- und Effizienzsteigerung von Zweitaktmotoren zwar nicht erfunden, jedoch erstmals in Serie an Motorrädern eingesetzt.

Die Zweitakt-Modelle von Yamaha hatten seit ihrem Verkaufsstart in Deutschland eine Getrenntschmierung (Frischölschmierung). Anders als beim Zweitakter sonst üblich mussten Benzin und Motoröl nicht gemischt werden. Bei Yamaha führte eine Ölpumpe dem Kraftstoff-Luft-Gemisch abhängig von der Drehzahl und der Gasgriffstellung dosiert Schmieröl aus einem separaten Öltank zur Motorschmierung zu. Kolbenklemmer im Schubbetrieb gab es mit diesen Modellen nur noch sehr selten, da zumindest bei niederen Drehzahlen immer eine ausreichende Schmierung gewährleistet war.

Das Modell RD 400 kam 1977/78 (interne Baubezeichnung 1A3) als Ablösung für das in der Leistungsentfaltung sehr engbandige luftgekühlte Vorgängermodell RD 350 auf den Markt, die Motorleistung betrug 43 PS. 1979 erfolgte eine Modernisierung mit kontaktloser Transistorzündung, überarbeiteter Fußrastenanlage (der vorher unter dem Rahmen angebrachte, einteilige, durchgehende Fußrastenträger verlief unterhalb der Verbindung Auspuffkrümmer/Endschalldämpfer und sorgte bei schneller Fahrweise in Kurven mit dementsprechender Schräglage bei unebener Fahrbahn für gefährliche Situationen durch Aufsetzen) und neuem Design. Die interne Baubezeichnung lautete 2 R 9; bei diesem Modell waren die Fußrastenräger rechts und links separat oberhalb der Auspuffanlage am Rahmen befestigt. Für beide Versionen gab es weiterhin dickere Zylinderkopfdichtungen, da insbesondere die mit Kontaktzündung bestückten Modelle bei Vernachlässigung der Einstellung bei Frühzündung zu den berüchtigten „Sparbüchsen“ (Durchbrennen des Kolbenbodens) neigten. Der Version 2 R 9 war nur eine kurze „Lebensdauer“ beschieden, da bereits 1980 die wassergekühlten Versionen der RD-Modelle auf den europäischen Markt geliefert wurden und damit endgültig die Ära der luftgekühlten Zweitaktmotoren in der Yamaha-Modellpalette beendeten.

Im Jahre 1980 brachte Yamaha eine sensationelle Neuerung: auf Basis der im Rennsport erfolgreichen Zweitakt-Rennmaschinen kamen als Straßenversion die wassergekühlten Modelle RD 250 LC und RD 350 LCRD 350 – auf den Markt. 1983 kam als Weiterentwicklung die RD 350 YPVS. Das aus dem Rennsport stammende YPVS (Yamaha Power Valve System) verhalf dem kleinen Zweitaktmotor zu serienmäßigen 59, später 63 PS – womit damals Fahrleistungen von 500er bis 750er Viertakt-Maschinen erreicht werden konnten. Das YPVS-System variiert über eine Walze die Höhe des Auslasskanals und damit die effektive Verdichtung des Motors. Der Auslassquerschnitt wird der jeweils anliegenden Motordrehzahl angepasst, wodurch die Leistungscharakteristik erheblich weicher wird und schon bei niedrigeren Drehzahlen ein hohes Drehmoment erzeugt wird, was die Maschine einfacher fahrbar macht. Gleichzeitig kann die Auslegung für höhere Drehzahlen entsprechend angepasst werden, was die mögliche Spitzenleistung steigert. Mit steigender Drehzahl wird die Höhe des Auslasskanals vergrößert, was das Drehmomentmaximum in höhere Drehzahlen verschiebt und durch eine Senkung der effektiven Verdichtung den Motor leichter drehen lässt. Bei der Einzylinder RD 125 LC wurde ein YEIS (Yamaha Energy Induction System) genanntes System im Einlasskanal installiert.

Es bestand aus einer Kammer, die vor dem membrangesteuerten Einlass vom Ansaugstutzen abzweigte. In dieser Kammer sammelte sich das Gemisch, das vor der Membran verblieb, wenn die Drehzahl sank (z. B. beim Anbremsen vor einer Kurve) und entwich der Kammer wieder, wenn wieder ein höherer Unterdruck im Ansaugtrakt anlag (z. B. beim Gasgeben in resp. nach der Kurve). Dadurch wurde die Gasannahme des Motors deutlich verbessert, der Verbrauch um bis zu 10 % gesenkt und die die Fahrbarkeit der Yamaha Zweitaktmotorräder weiter verbessert. Die letzte Entwicklungsstufe bildete 1984 die RD 500 V4 – eine Replik der mehrfachen Weltmeistermaschine der 500er Klasse (Wayne Rainey, Eddie Lawson). Der Hightech-V4-Zweitakter leistete serienmäßig 88 PS. Damit zählte die RD 500 zu den schnellsten Straßenmotorrädern ihrer Zeit, sie ist in gutem Pflegezustand aufgrund ihrer Leistung und gutem Handlings in den Händen eines Kenners immer noch für Überraschungen gut und kann mit modernen Sportmaschinen noch gut mithalten. Mit modernen Fahrwerkskomponenten ausgestattet sind die Yamaha RD500 aufgrund ihres Handlings und der ausreichenden Motorleistung (die relativ einfach noch deutlich erhöht werden kann) bezogen auf die Fahrleistungen immer noch konkurrenzfähig zu modernen Sportmotorrädern mit Straßenzulassung. Die Maschine stellt jedoch trotz des prinzipiell einfacheren Zweitakt-Prinzips einen so hohen Bauaufwand dar, dass diesem Motorkonzept keine Zukunft beschieden war, zumal stetig verschärfte Abgas- und Lärmemissionsgesetze nicht mehr einzuhalten waren.

Der neueste Zweitakter ist die Yamaha TZR50R. Diese wurde in Deutschland mangels Verkaufserfolg nach nur kurzer Zeit wieder vom Markt genommen. Gerüchte, dass dieser Fahrzeugtyp verboten wurde, weil er in viele Unfälle verwickelt gewesen sein soll, sind falsch, wie auch die gesetzliche Grundlage zum Verbot eines bestimmten Fahrzeugtyps eines Herstellers aufgrund der Unfallhäufigkeit in Deutschland nicht gegeben ist. Dagegen ist das Motorrad z. B. in der Schweiz ein Verkaufsschlager und deshalb eines der Motorräder, die am häufigsten auf Schweizer Straßen zu sehen sind.

Viertakter

Motor der XS650 von 1978
Yamaha XS750 von 1976
Yamaha FZR600 von 1991, Baureihe 3HE
Yamaha FZR1000 EXUP (3LE, bis zu 105 kW / 143 PS)
Yamaha XV535 Virago

1969 stellte Yamaha mit der XS 1 eine neue Linie mit Gleichläufer-Motor (Parallel-Twin) auf die Beine. Optisch stark angelehnt an klassische britische Motorräder ist der 650-cm³-Motor jedoch mit einer obenliegenden, kettengetriebenen Nockenwelle ausgerüstet (OHC) und besitzt einen Primärantrieb durch Stirnräder. Die Weiterentwicklung mündete in der XS 650, welche 1974 in Deutschland erschien und in verschiedenen Varianten bis 1984 gebaut wurde. Sie besaß zunächst 51, später 50 PS, war mit einem Elektrostarter ausgerüstet und war wegen ihrer Zuverlässigkeit und ihrer „englischen“ Optik ein Verkaufsrenner.

1972 erschien das Zweizylinder-Modell TX7 50, seinerzeit das größte und stärkste Viertakt-Motorrad, das Yamaha anbot – wenn auch nur kurz, denn gegen die alteingesessene Vierzylinder-Honda CB750 Four war die neue Zweizylinder-Maschine trotz des technischen Leckerbissens der zwei kettengetriebenen Ausgleichswellen zur Schwingungstilgung („Omni-Phase-Balancer-System“ – erstmals im Motorradbau) nicht erfolgreich: die Ausgleichswellen-Antriebskette längte sich oft oder riss sogar und verursachte damit einen Motor-Totalschaden. Bei langen Autobahnfahrten wurde das Öl zu heiß, was mit einem nachgerüsteten Ölkühler behoben wurde. Das zwischen den beiden Auspuffrohren vor dem Zylinderkopf befindliche Interferenzrohr führte zu weiteren thermischen Problemen. Wegen der damit für Yamaha verbundenen Garantiearbeiten wurde das Modell bereits 1974 wieder eingestellt.

1973 brachte Yamaha mit der TX 500/XS 500 B ein Viertakt-Motorrad mit zwei Zylindern heraus, das als erstes Serienmotorrad nach dem Zweiten Weltkrieg einen Vierventilmotor besaß. Der thermisch hoch beanspruchte Zylinderkopf erwies sich als nicht ganz unproblematisch. Es wurde in verschiedenen Versionen als XS 500 C/D/E bis 1979 gebaut.

1975 lieferte Yamaha mit der unverwüstlichen XT 500 das erste Serienmodell einer Enduro, ausgestattet mit einem 500 cm³ Einzylinder-Viertaktmotor. Bis heute erfreut sich diese Maschine großer Beliebtheit. Ein weiterer beliebter Youngtimer ist die SR 500 mit dem fast baugleichen Einzylinder-Motor, die 1978 in Deutschland auf den Markt kam. Sie war eines der beliebtesten Motorräder der 1980er-Jahre. Heute ist sie eine Kultmaschine im Kreise der „Youngtimer“ und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Seit 2014 gibt es die SR400 als identische Neuauflage des Klassikers. Unterschiede sind der geringere Hubraum und eine Einspritzanlage. Auch gab es in Deutschland zwei kleine Schwestern: SR250 (1980–1982) und XT250 (1979–1989), welche denselben Einzylinder-Motor mit 250 cm³ nutzten.

Ab 1976 wurde in der Hubraum-Klasse unterhalb von 500 cm³ das Zweizylinder-OHC-Modell XS360 gebaut, das ab 1978 mit vergrößertem Hubraum als XS400 verkauft wurde. Eine Version mit 250 cm³ wurde als XS250 ebenfalls hergestellt. Ab 1983 entstand eine neue XS400, jetzt mit DOHC-Motor. Diese Maschinen werden bis heute aufgrund ihrer einfachen Wartung und ihrer Zuverlässigkeit als preiswerte Einsteiger-Motorräder geschätzt.

Eine große Erfolgsgeschichte wurden die Drei- und Vierzylinder-Modelle der Viertakter-Baureihe XS750, XS850 (Dreizylinder) und XS1100 (Vierzylinder) und 95 PS, die Ende der 1970er Jahre herauskamen. Die XS 1100 war bei ihrer Einführung das größte Motorrad der Welt. Diese Motorräder hatten als erste japanische Motorräder einen Kardan-Sekundärantrieb, der mit doppelter Umlenkung an Getriebe-Ausgang und Hinterrad als Entwicklungsauftrag bei Porsche in Weissach entstand.

Yamaha etablierte sich mit diesen Maschinen und den sportlicher orientierten Nachfolger-Vierzylindern (XJ550 und später XJ600S (Diversion) bzw. N mit Ketten- sowie XJ650, XJ750 und XJ900 mit Kardanantrieb) in dem erfolgversprechenden Markt von großen Touren- und Sport-Motorrädern. Ein zwischen 1981 und 1985 angebotenes Tourer-Modell, die TR1 mit vollgekapselter Antriebskette und 981 cm³ großem, quer eingebauten V-Zweizylinder (ähnlich Harley-Davidson), war am Markt weniger erfolgreich. 1984 erfolgte die Einführung der FJ1100, die eigentlich als Sportmotorrad geplant war und mit Kette ausgerüstet wurde.

Unter der Modellbezeichnung Virago produzierte Yamaha von 1981 bis 2003 mehrere sowohl Kette- als auch Kardan-getriebene Chopper- und Cruiser-Modellbaureihen von 125 bis 1100 cm³ Hubraum. Die Virago-Modelle wurden weltweit in viele Länder exportiert. Die Modellbezeichnung in Deutschland war „XV“ (z. B. XV535, XV1100, etc.), wobei die XV 535 mit über 30.000 abgesetzten Einheiten eines der meistverkauften Motorräder Deutschlands ist.

1993 wurde mit der GTS1000 und der Modellvariante GTS1000A (mit ABS) ein Nachfolger für die FJ-Reihe präsentiert. Die GTS1000 war das erste Großserienmotorrad mit Achsschenkellenkung. In Verbindung mit einer elektronischen Einspritzung, geregeltem 3-Wege-Katalysator und wahlweisem ABS galt die GTS1000 als Technologieträger, der aufgrund des hohen Preises nur begrenzten kommerziellen Erfolg hatte.

Die seit 1995 gebaute XJR ist das einzige aktuelle Motorrad der XJ-Baureihe, das ohne Kardanantrieb angeboten wird.

Die Modellreihe FZR repräsentierte die sportliche Seite von Yamaha. Begonnen wurde die Produktion mit der FZR400 der aber schon bald größere Motoren folgten. So gab es weitere Modelle und Motorvarianten, unter anderem FZR 600 (91 und 98 PS), FZ 750 (98–115 PS) und FZR1000 (2LA, 98–135 PS)/FZR1000 (3LE, bis zu 106 kW / 146 PS). Diese waren zu dieser Zeit alles Supersportler-Modelle. Es gab aber auch noch die Unverkleideten der FZR-Reihe, zum Beispiel die Yamaha FZX750.

Nachfolger der FZR-Generation waren die YZF600R „Thundercat“, die YZF750R / SP und die YZF1000R „Thunderace“. Die 1000er Thunderace hat bis auf geschmiedete Kolben den gleichen Motor wie die FZR1000 (3LE), jedoch mit 107 kW (145 PS).

Mit dem unverkleideten „Muscle Bike“ V-Max schuf Yamaha ein Kultmotorrad, das ab 1984 gebaut wurde. Deren 1200er V4-Motor leistet in der internationalen, „offenen“ Version bis zu 107 kW (145 PS), die lange unübertroffen waren und das Motorrad in puncto Beschleunigung konkurrenzlos machte. Bei hohen Geschwindigkeiten jedoch ist die V-Max im Serientrimm schwer fahrbar, da das Fahrwerk der Motorleistung nicht gewachsen ist und zum Pendeln neigt. Offiziell nach Deutschland importierte Maschinen wurden auf versicherungsgünstige 98 PS gedrosselt. Die freiwillige Beschränkung der Hersteller und Importeure begrenzte die Leistung von in Deutschland verkauften Maschinen seit etwa 1982 offiziell auf 100 PS; die Folge einer durch die Honda CBX-1000-Sechszylinder mit 105 PS Ende der 1970er-Jahre ausgelösten Sinndiskussion über immer leistungsstärkere Motorräder. 2009 wurde erstmals mit einer völlig neuen Vmax bei einem Großserienmotorrad die 200-PS-Marke erreicht. Ihr 1680-cm³-Vierzylinder-V-Motor erbrachte diese Leistung bei 9000/min; die Spitzengeschwindigkeit war auf 220 km/h begrenzt.

1998 stellte Yamaha die YZF-R1 vor. Es handelt sich um ein reinrassiges straßenzugelassenes Superbike mit 998 cm³ und 110 kW (150 PS) – bei kompakten Außenmaßen und einem Gewicht im betankten Zustand unter 200 kg. Yamaha zeigte mit dieser Maschine eindrucksvoll seine Ingenieurskunst und bewies, dass man auch aus vergleichsweise kleinen Motoren hohe Leistungen erzielen kann.

Die FJR1300 ist seit ihrem Erscheinen im Jahre 2001 siebenfacher (Serien)-Sieger bei der Leserwahl „Motorrad des Jahres“ der Zeitschrift MOTORRAD. Sie begründete mit ihren 143,5 PS (105,5 kW) bei 8.000/min und einem maximalen Drehmoment von 134,4 Nm bei 7000/min das neue Segment der Leistungstourer innerhalb der Klasse der Tourer.

2010 stellte Yamaha eine neue Reiseenduro vor, die XT1200Z Super Ténéré. Der Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor der neuen Maschine leistet 110 PS (80,9 kW) bei 7.250/min und einem maximalen Drehmoment von 114,1 Nm bei 6.000/min.

Star Motorcycles

2006 Royal Star Venture Royal Star Venture

Im Jahr 1994 gab Yamaha die Gründung von Star Motorcycles bekannt, unter der Cruiser mit V2-Motor von Yamaha auf dem amerikanischen Markt vertrieben werden. Im Jahr 2006 wurde die Marke zu einem eigenen Unternehmen ausgegliedert, wobei Yamaha weiterhin die Produktion und den Vertrieb übernimmt. Der Firmensitz befindet sich in Cypress in Kalifornien. Auch das Design der Motorräder wird in den USA erarbeitet. Alle Modelle basieren auf einem V2-Motor und sind deutlich als Konkurrenz zu Motorrädern von Harley-Davidson positioniert.

Zur Zeit (Anfang 2016) werden Modellvarianten basiert auf der XV1900A (Raider, Stratoliner und Roadliner), auf der XV1600 (Road Star), auf der XVS1300 (Straiker und V Star), der XV950 (Bold und V Star), sowie der XVS650 und XVS250 (V Star) vertrieben.

Pkw

Auf der Tokyo Motor Show 1983 wurde ein einsitziger Kleinstwagen namens PTX-1 präsentiert, der einen Motor mit 50 cm³ Hubraum hatte, aber nicht in Produktion ging.[3]

Zwischen 1992 und 1993 wurde der Supersportwagen OX 99-11 entwickelt, der ebenfalls nicht in Serienproduktion ging. Ein V12-Motor mit 3500 cm³ Hubraum und 400 PS Leistung trieb die Fahrzeuge an.[3]

Motorsport

Phil Read – mit fünf Titeln Rekordweltmeister für Yamaha
Valentino Rossi 2006 auf der MotoGP-Maschine YZR-M1
Jorge Lorenzo – MotoGP-Weltmeister 2010
Ben Spies – Superbike-Weltmeister 2009
Cal Crutchlow – Supersport-Weltmeister 2009

Motorrad-Weltmeisterschaft

Insgesamt konnte Yamaha bisher 37 Fahrer- und 38[4] Konstrukteurs-Weltmeistertitel in der Motorrad-Weltmeisterschaft einfahren.

Fahrertitel:

Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Phil Read (5)

ItalienItalien Valentino Rossi (4)

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Eddie Lawson (3)

SpanienSpanien Jorge Lorenzo (3)

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Wayne Rainey (3)

SchwedenSchweden Kent Andersson (2)

  • Weltmeister in der 125-cm³-Klasse: 1973, 1974

ItalienItalien Giacomo Agostini (2)

  • Weltmeister in der 350-cm³-Klasse: 1974
  • Weltmeister in der 500-cm³-Klasse: 1975

Venezuela 1954 Carlos Lavado (2)

  • Weltmeister in der 250-cm³-Klasse: 1983, 1986

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Kenny Roberts sr. (2)

  • Weltmeister in der 500-cm³-Klasse: 1978, 1979

Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bill Ivy (1)

  • Weltmeister in der 125-cm³-Klasse: 1967

Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Rodney Gould (1)

  • Weltmeister in der 250-cm³-Klasse: 1970

Finnland Jarno Saarinen (1)

  • Weltmeister in der 250-cm³-Klasse: 1972

Deutschland Dieter Braun (1)

  • Weltmeister in der 250-cm³-Klasse: 1973

Venezuela 1954 Johnny Cecotto (1)

  • Weltmeister in der 350-cm³-Klasse: 1975

JapanJapan Takazumi Katayama (1)

  • Weltmeister in der 350-cm³-Klasse: 1977

FrankreichFrankreich Jean-Louis Tournadre (1)

  • Weltmeister in der 250-cm³-Klasse: 1982

FrankreichFrankreich Christian Sarron (1)

  • Weltmeister in der 250-cm³-Klasse: 1984

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John Kocinski (1)

  • Weltmeister in der 250-cm³-Klasse: 1990

JapanJapan Tetsuya Harada (1)

  • Weltmeister in der 250-cm³-Klasse: 1993

FrankreichFrankreich Olivier Jacque (1)

  • Weltmeister in der 250-cm³-Klasse: 2000

Superbike-Weltmeisterschaft

Insgesamt konnte Yamaha bisher einen Fahrer- und einen Konstrukteurs-Weltmeistertitel in der Superbike-Weltmeisterschaft einfahren.

Fahrertitel:

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ben Spies (1)

  • Superbike-Weltmeister: 2009

Supersport-Weltmeisterschaft

Insgesamt konnte Yamaha bisher drei Fahrer- und vier Konstrukteurs-Weltmeistertitel in der Supersport-Weltmeisterschaft einfahren.

Fahrertitel:

Deutschland Jörg Teuchert (1)

  • Supersport-Weltmeister: 2000

Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cal Crutchlow (1)

  • Supersport-Weltmeister: 2009

Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chaz Davies (1)

  • Supersport-Weltmeister: 2011

Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sam Lowes (1)

  • Supersport-Weltmeister: 2013

Motorrad-Geschwindigkeitsrekord

Don Vesco erzielte auf mit Yamaha-Motoren ausgestatteten Stromlinienmaschinen 1970 (Big Red, 405 km/h) und 1975 (Silver Bird, 487 km/h) den Motorrad-Geschwindigkeitsrekord.

Rennbootsport

Yamaha Außenbordmotoren (2-Takter) werden im Rennbootsport hauptsächlich in der Klasse bis 850 cm³ eingesetzt. In dieser Formel 4 gewannen Fahrer mit Yamaha-Motoren in der Zeit von 1999 bis 2009 sechs Welt- und vier Europameistertitel. Anfang der 1990er Jahre waren auch in der Klasse der Dreikantfeilen bis 400 cm³ Fahrer mit Yamaha-Außenbordern am Start. Sie gewannen drei Welt- und zwei Europameistertitel.[5]

Formel 1

Von 1989 bis 1997 beteiligte sich Yamaha als Motorenlieferant an der Formel 1. Das Unternehmen rüstete in dieser Zeit jeweils ein Team exklusiv aus, das die Motoren kostenfrei erhielt. Anfänglich wurden die Motoren in Japan konstruiert, später erhielt Yamaha Unterstützung durch den britischen Motorenhersteller Engine Developments („Judd“). In acht Jahren fuhren Autos mit Yamaha-Motoren 36 Weltmeisterschaftspunkte ein. Das beste Einzelergebnis war der zweite Platz beim Großen Preis von Ungarn 1997 (Damon Hill auf Arrows), die beste Saison war 1994, als Tyrrell-Yamaha 13 Weltmeisterschaftspunkte einfuhr.

Zakspeed

Keine einzige Qualifikation mit Yamaha in der Formel 1: Aguri Suzuki

Nachdem Yamaha bereits einige Jahre Motoren für die japanische Serie der Formel 2 hergestellt hatte, wandte sich das Unternehmen mit Beginn der sogenannten neuen Saugmotorära 1989 der Formel 1 zu. Erstes Kundenteam wurde der deutsche Rennstall Zakspeed, der von 1985 bis 1988 selbst konstruierte Turbomotoren an den Start gebracht hatte. Yamaha konstruierte einen Achtzylindermotor mit 3,5 Litern Hubraum und einer Leistung von 580 PS. Damit war er das schwächste Triebwerk, das 1989 verwendet wurde.[6] Das Triebwerk, das Yamaha im Nachhinein als „Hobby einiger Enthusiasten“ bezeichnete,[7] erwies er sich als unausgereift und unzuverlässig, und die Yamaha-Techniker waren mit der vergleichsweise anspruchsvollen Technik überfordert.[8] Der Zahnriemen und die dadurch bedingte Anfälligkeit auf Lastenwechsel waren ursächlich für zahlreiche Motorschäden, die häufig zu Ausfällen bereits im Training führten.[9]

Die Ergebnisse der Bemühungen waren ernüchternd. Zakspeeds Pilot Bernd Schneider konnte sich 1989 nur für zwei von 16 Rennen qualifizieren und schied dann jeweils mit technischem Defekt aus. Sein Teamkollege Aguri Suzuki verpasste bei jedem Versuch die Qualifikation. Zakspeed war damit nach EuroBrun Racing das schlechteste Team der Saison 1989. Yamaha war zwar bereit, das deutsche Team auch 1990 kostenlos mit Motoren zu beliefern. Zakspeed gelang es jedoch nicht, Sponsoren für ein weiteres Formel-1-Jahr zu verpflichten. Im Februar 1990 erklärte Teamchef Erich Zakowski daher nach fünf Jahren den Rückzug seines Rennstalls aus der Formel 1.

Brabham

1990 fand Yamaha kein Partner-Team in der Formel 1. 1991 kam eine Allianz mit dem britischen Team Brabham zustande, das finanziell angeschlagen war. Brabham erhielt gänzlich neu konstruierte Zwölfzylindertriebwerke, die erneut kostenlos bereitgestellt wurden. Martin Brundle brachte den Brabham neunmal ins Ziel; sein bestes Ergebnis war der fünfte Platz beim Heimrennen des Motorenherstellers, dem Großen Preis von Japan. Mark Blundell, sein Teamkollege, erreichte fünf Zielankünfte, darunter einen sechsten Platz in Ungarn. Zum Ende der Saison hin ließ die Leistung des Teams nach; beide Fahrer hatten gelegentlich Schwierigkeiten mit der Qualifikation bzw. Vorqualifikation. Brabham-Yamaha beendete die Saison mit drei Punkten als Zehnter der Konstrukteursmeisterschaft.

Jordan Grand Prix

Yamaha OX99 Zwölfzylinder

1992 vergab Yamaha den Motor an das im Jahr zuvor neu gestartete Team Jordan Grand Prix, das technisch besser aufgestellt zu sein schien und bessere Ergebnisse erwarten ließ als Brabham. Jordan hatte sich allerdings in seiner Debütsaison finanziell stark beansprucht und konnte sich 1992 nur wenig Entwicklungsarbeit leisten. Das Auto litt an mangelnder Zuverlässigkeit; zudem war die Qualifikation nie sicher. Maurício Gugelmin kam nur fünfmal ins Ziel - jeweils außerhalb der Punkteränge -, und der als Spitzenfahrer verpflichtete Stefano Modena fiel in den ersten elf Rennen des Jahres regelmäßig mit technischen Defekten aus. Viermal scheiterte er in der Qualifikation. Mit seinem sechsten Platz beim Großen Preis von Australien sicherte er seinem Team den einzigen Meisterschaftspunkt des Jahres.

Allianz mit Judd und Tyrrell

1993 nahm Yamaha eine Neuausrichtung des Formel-1-Engagements vor. Anstelle häufiger Wechsel der Partner-Teams verband sich Yamaha nunmehr langfristig - d. h. für zunächst vier Jahre - mit dem traditionsreichen britischen Rennstall Tyrrell. Dadurch sollte eine kontinuierliche Weiterentwicklung ermöglicht werden. Zudem kooperierte Yamaha nun mit Engine Developments, einem britischen Motorenhersteller, der bislang unter dem Namen „Judd“ (nach seinem Gründer John Judd) Triebwerke für die Formel 1 produziert hatte. Der Yamaha-Motor für die Saison 1993 war ein Zehnzylinderaggregat, das technisch auf dem Judd GV-Motor von 1991 basierte. Engine Developments war für den Aufbau und die Wartung der Motoren verantwortlich und betreute die Triebwerke an der Rennstrecke.[7]

Ukyo Katayama im Tyrrell 023-Yamaha von 1995

Die Allianz mit Tyrrell war im ersten Jahr erfolglos: Mit problematischen, teilweise veralteten Autos fuhr das Team 1993 keinen einzigen Weltmeisterschaftspunkt ein. Im Folgejahr allerdings gab es bereits 13 Weltmeisterschaftspunkte und mit dem dritten Platz Mark Blundells beim Großen Preis von Spanien die erste Podiumspositionierung für einen Fahrer mit Yamaha-Motor. Für die Saison 1995 galt Tyrrell-Yamaha daraufhin als Geheimtipp, und erstmals seit langem hatte das Team mit Nokia wieder einen großen, zahlungskräftigen Sponsor. Doch Tyrrell wurde den Erwartungen nicht gerecht. Das Unternehmen hatte es nicht geschafft, die technischen Herausforderungen zu meistern, die sich durch die Umstellung von 3,5 Litern auf 3,0 Liter Hubraum ergaben. Die modifizierten Yamaha-Motoren waren unzuverlässig und verursachten zahlreiche technische Ausfälle. Erst in den letzten sechs Rennen des Jahres gelang es Mika Salo, drei Rennen in den Punkterängen zu beenden. Mit fünf Weltmeisterschaftspunkten wurde Tyrrell-Yamaha Neunter der Konstrukteursmeisterschaft. Formel-1-Saison 1996 war die Lage ähnlich. Salo fuhr erneut nur fünf Weltmeisterschaftspunkte ein, die diesmal für den achten Rang der Konstrukteursmeisterschaft reichten.

Arrows

Titelverteidiger Damon Hill im Arrows-Yamaha beim GP Großbritannien 1997

Am Ende der Saison 1996 entschloss sich Yamaha, die Allianz mit Tyrrell zu beenden. Das Unternehmen wandte sich dem Konkurrenzteam Arrows zu, das dank des neuen Teamchefs Tom Walkinshaw im Aufwind zu sein schien. Zudem fuhr 1997 der letztjährige Formel-1-Weltmeister Damon Hill für Arrows, so dass bessere Leistungen als im Vorjahr zu erwarten waren. Allerdings verlief auch diese Saison problematisch; regelmäßige Positionierungen auf dem Podium, die Hill erwartet hatte, blieben aus. Hill fuhr zumeist im Mittelfeld. Lediglich beim Großen Preis von Ungarn kam es zu dem in der Presse als „Wunder von Ungarn“ bezeichneten Rennen, bei dem Hill lange das Fahrerfeld anführte. Zu einem Sieg kam es gleichwohl nicht; nach einem Aufhängungsbruch Hills gelang es seinem Verfolger Jacques Villeneuve, sich an die Spitze zu setzen und das Rennen zu gewinnen. Hill kam als Zweiter ins Ziel und erreichte das beste Ergebnis für ein Auto mit Yamaha-Motor. Ungeachtet dieses Erfolges beendete Yamaha mit Ablauf der Saison 1997 sein Formel-1-Engagement.

Übersicht: Formel-1-Teams mit Motoren von Yamaha

Saison Motortyp Hubraum und Zylinder Team Chassis Fahrer WM-Punkte WM-Platz
1988 Yamaha OX88 3,5 Liter V8 West Zakspeed Racing Zakspeed 891 Bernd Schneider
Aguri Suzuki
0 -
1991 Yamaha OX99 V12 3,5 Liter V12 Motor Racing Developments Brabham BT60Y Martin Brundle
Mark Blundell
3 10
1992 Yamaha OX99 3,5 Liter V12 Sasol Jordan Yamaha Jordan 192 Stefano Modena
Maurício Gugelmin
1 11
1993 Yamaha OX10A 3,5 Liter V10 Tyrrell Racing Organisation Tyrrell 020C
Tyrrell 021
Andrea de Cesaris
Ukyō Katayama
0 -
1994 Yamaha OX11B 3,5 Liter V10 Tyrrell Tyrrell 022 Mark Blundell
Ukyō Katayama
13 7
1995 Yamaha OX10C 3,0 Liter V10 Nokia Tyrrell Yamaha Tyrrell 023 Mika Salo
Gabriele Tarquini
Ukyō Katayama
5 9
1996 Yamaha OX 11A 3,0 Liter V10 Tyrrell Yamaha Tyrrell 024 Mika Salo
Ukyō Katayama
5 8
1997 Yamaha OX11A 3,0 Liter V10 Danka Arrows Yamaha Arrows A18 Damon Hill
Pedro Diniz
9 8

Modellpalette

Motorräder und Quads

Wassermotorräder

Wassermotorräder werden von Yamaha unter der Bezeichnung Waverunner in drei Baureihen angeboten:

  • High Performance-Modelle
    • FX HO
    • FX Cruiser HO
    • FX SHO
    • FX Cruiser SHO
  • Kompakt-Modelle
    • VX
    • VX Cruiser
    • VX Deluxe
  • Sport-Modelle
    • FZR
    • FZS

Zusätzlich gibt es das Modell SuperJet für den Einsatz bei Wettbewerben.

Schlauchboote

Schlauchboote werden unter dem Namen YAM angeboten. In der Typenbezeichnung erkennt man die ca. Länge in Zentimetern. Es werden drei Baureihen angeboten:[10]

  • Tender (Beiboote): 220T - 240T
  • Sport-Tender: 240STi - 275 STi - 310STi
  • Sport: 240S - 275S - 310S - 340S - 380S

Bootsmotoren

Yamaha-Außenbordmotoren

Seit 1963 bietet Yamaha in Deutschland Außenbordmotoren an. Die beiden ersten Modelle waren luftgekühlte Zweitakt-Einzylindermotore mit einer Leistung von 4 bzw 8 PS.[11] Aktuell vertreibt Yamaha Außenborder in Europa nur noch als Viertakter. Im aktuellen Programm von 2016 ist das kleinste Modell ein 2,5-PS-Motor mit einem Zylinder und 72 cm³ Hubraum, das stärkste Modell (F350) hat 350 PS, acht Zylinder in V-Anordnung und 5330 cm³ Hubraum. Weiterhin sind elektrische Außenbordmotoren im Yamaha-Marine-Programm. Yamaha stellte auch zeitweise Innenbordmotoren als Diesel oder Benziner her und Z-Antriebe.

Literatur

  • Joachim Kuch: Yamaha : Motorräder seit 1970 – Typenkompass – Basiswissen für Motorradfans, Motorbuch-Verlag Stuttgart, 2005, ISBN 3-613-02460-8

Weblinks

Commons: Yamaha-Motorräder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Yamaha Motors Produktbereiche (offizielle Herstellerseite)
  2. kba.de FZ 17 (abgerufen am 28. April 2015)
  3. a b George Nick Georgano (Chefredakteur): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 1773–S. 1774. (englisch)
  4. ohne Gespann-Klasse
  5. Datenbankabfrage beim Rennbootarchiv Schulze am 23. Mai 2010
  6. Der Cosworth DFR-Motor und der Judd EV leisteten 610 PS, der Honda RA 109E des McLaren-Teams kam bereits auf 670 PS. Vgl. Übersicht bei Cimarosti: Das Jahrhundert des Rennsports, S. 407.
  7. a b Michael Schmidt: Reif von der Insel. Die Geheimtips für 1995: Tyrrell-Yamaha und Jordan-Peugeot. In: Sport Auto, Heft 2/1995, S. 62,64.
  8. Ménard, S. 602.
  9. Auto Motor und Sport, Heft 22/1989, S. 313.
  10. Yamaha Website, (abgerufen am 2. März 2010)
  11. Firmenanzeige in der Zeitschrift Die Yacht (Bielefeld), Heft 1/1963, S. 58