Kordel (Eifel)

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Wappen Deutschlandkarte
Kordel (Eifel)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Kordel hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 50′ N, 6° 38′ OKoordinaten: 49° 50′ N, 6° 38′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Trier-Saarburg
Verbandsgemeinde: Trier-Land
Höhe: 140 m ü. NHN
Fläche: 16,57 km2
Einwohner: 2159 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 130 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54306
Vorwahl: 06505
Kfz-Kennzeichen: TR, SAB
Gemeindeschlüssel: 07 2 35 069
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Gartenfeldstraße 12
54295 Trier
Website: gemeinde-kordel.de
Ortsbürgermeister: Medard Roth
Lage der Ortsgemeinde Kordel im Landkreis Trier-Saarburg
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Karte
Kordel von oben gesehen
Kordel vom Norden aus gesehen
Kordel um 1957

Kordel, amtliche Schreibweise bis 15. Mai 1936: Cordel,[2] ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Trier-Land an. Kordel ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kordel liegt in der Eifel am Fluss Kyll und an der Bundesstraße 422 zwischen Trier-Ehrang und Welschbillig sowie an der Landesstraße 43 zwischen Butzweiler und Daufenbach (Zemmer).

Die größeren Zuflüsse der Kyll bei Kordel sind der Welschbilligerbach, der Kimmlinger Bach, der Butzerbach, der Lohrbach und der Kutbach.

Zur Ortsgemeinde Kordel gehören die Ortsteile Burg Ramstein und Hochmark, der 1953 eingegliederte Ortsteil Kimmlingen sowie die Wohnplätze Kimmerbach, Kimmlingerhof, Ramsteinerbrücke, Reitzenmühle und Kylltalbad.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine erste urkundliche Notiz des Ortes ist auf das Jahr 1023 zurückzuführen. Zur Entstehung des Namens hat, laut herrschender Meinung der Heimatforscher, ein erzbischöfliches Gut beigetragen, das den Namen cordula bzw. cortellum führte. Dieses bischöfliche Gut lag nach historischer Manifestierung in der Nähe der Burg Ramstein. Erste urkundliche Erwähnungen dieses Gutes stammen aus dem Jahre 1138.

Der Ort gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum kurtrierischen Amt Pfalzel. Nach der Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen gehörte der Ort von 1798 bis 1814 zum Kanton Pfalzel im Saardepartement und kam 1815 aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen. Im Jahr 1816 wurde die Gemeinde dem Landkreis Trier zugeordnet und gehörte von 1822 an zur Rheinprovinz.

Der Ort Kordel erstreckte sich auf der Preußischen Kartenaufnahme (1843–1873) auf Gebiete rechts der Kyll und links des Cordellbachs.

Im Juli 2021 wurde der Ort bei einem extremen Hochwasser sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Die amerikanische Tageszeitung New York Times berichtete darüber mit einem Foto aus Kordel auf der Titelseite.

Die Feierlichkeiten 1000 Jahre Kordel fanden im August 2023 unter dem Motto zusammen stehn - nach vorne sehn statt.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Kordel bezogen auf das heutige Gemeindegebiet, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][3]

Jahr Einwohner
1815 410
1835 544
1871 656
1905 1.112
1939 1.642
1950 1.824
Jahr Einwohner
1961 2.168
1970 2.296
1987 2.291
1997 2.288
2005 2.174
2022 2.159

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsgemeinderat in Kordel besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Ortsgemeinderat:[5]

Wahl SPD CDU FWG* Gesamt
2019 3 3 10 16 Sitze
2014 3 3 10 16 Sitze
2009 3 3 10 16 Sitze
2004 4 3 9 16 Sitze
1999 6 5 5 16 Sitze

* FWG = Freie Wählergruppe Kordel e. V.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medard Roth ist Ortsbürgermeister von Kordel. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 78,39 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[6]

Kommunalpartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Kordel befinden sich die Burg Ramstein und die Genovevahöhle. Vor dieser Höhle wurden Feuersteinsplitter und Schaber aus der älteren Steinzeit sowie Steinbeile und Speerspitzen aus der jüngeren Steinzeit gefunden.

Im Übrigen lassen sich Teile der römischen Langmauer auf der Gemarkung der Ortsgemeinde nachweisen.

Nahe der Burg befinden sich die Butzerbachfälle, eine Folge von Wasserfällen über Buntsandsteinbänke, die durch einen Pfad mit einer 30 Meter langen Netzbrücke erschlossen ist.

Unweit des südöstlichen Ortseingangs befindet sich oberhalb des Ramsteiner Wegs die Mariengrotte, mit der sog. „Madonna von Kordel“. Die etwa 1,60 m hohe, farbig gestaltete Steinskulptur befand sich bis Ende der 1950er Jahre am Eingang der Sakristei der Kordeler St.-Amandus-Kirche, bevor man sie in der Mariengrotte allgemein sichtbarer platzierte. 2020 wurde sie erstmals gründlich restauriert.[7]

Bahnhof Kordel an der Eifelbahn

Öffentlicher Personennahverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Kordel liegt an der Eifelbahn KölnEuskirchenGerolsteinTrier. Unter dem Markennamen VAREO verkehren die Züge des Schienenpersonennahverkehrs der RB 22:[8]

Linie Verlauf Takt
RE 22
RB 22
Eifel-Express:
Köln Messe/Deutz – Köln Hbf – Köln West – Köln Süd – Erftstadt – Weilerswist – Euskirchen – Mechernich – Kall – Urft (Steinfeld) – Nettersheim – Blankenheim (Wald) – Schmidtheim – Dahlem (Eifel) – Jünkerath – Lissendorf – Oberbettingen-Hillesheim – Gerolstein (Gattungswechsel RE/RB) – Birresborn – Mürlenbach – Densborn – Usch/Zendscheid – St. Thomas – Kyllburg – Bitburg-Erdorf – Hüttingen – Philippsheim – Speicher – Auw an der Kyll – Daufenbach – Kordel – Ehrang – Pfalzel – Trier Hbf
(aufgrund von Hochwasserschäden längerfristig im Schienenersatzverkehr zwischen Kall und Gerolstein)
Stand: Wiederinbetriebnahme Kyllburg–Gerolstein am 17. April 2023
60 min

Zum Einsatz kommen Fahrzeuge der Baureihen 620 und 622. Es gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT).

Aufgrund der guten Eisenbahnanbindung und der relativ umständlichen Erreichbarkeit auf der Straße wird Kordel überhaupt nicht von Linienbussen angefahren.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 74–77.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kordel (Eifel) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939, S. 268.
  3. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 116 (PDF; 1 MB).
  5. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Trier-Land, Verbandsgemeinde, sechste Ergebniszeile. Abgerufen am 8. März 2021.
  7. Unsere Madonna, ein Wahrzeichen für Kordel. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. April 2021; abgerufen am 13. April 2021.
  8. Kursbuch der Deutschen Bahn. Abgerufen am 25. September 2018.