Boris Johnson

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Boris Johnson (2019) Boris Johnson

Alexander Boris de Pfeffel Johnson (* 19. Juni 1964 in New York City, Vereinigte Staaten), genannt Boris, ist ein britischer Publizist, Politiker der Conservative Party und seit dem 24. Juli 2019 Premierminister des Vereinigten Königreichs. Von 1999 bis Dezember 2005 war Johnson Herausgeber des konservativen Nachrichtenmagazins The Spectator. Seit 2015 vertritt er den Wahlkreis Uxbridge and South Ruislip im Westen Greater Londons im Unterhaus, dem er von 2001 bis 2008 bereits für Henley angehört hatte. Von Mai 2008 bis Mai 2016 war er Londoner Bürgermeister und von Juli 2016 bis Juli 2018 britischer Außenminister.

Johnson führte die Kampagne der Befürworter eines EU-Austritts des Vereinigten Königreichs vor dem Referendum am 23. Juni 2016 an und galt damals als einer der Favoriten für die Nachfolge des Premiers David Cameron. Am 23. Juli 2019 wurde er zum Parteiführer der Conservative Party gewählt. Einen Tag später übernahm er das Amt als Premierminister von Theresa May. Im Oktober 2019 führte er eine vorgezogene Unterhauswahl herbei, die am 12. Dezember 2019 stattfand und den Tories die Mehrheit im Parlament einbrachte.

Seit März 2020 überschattet die COVID-19-Pandemie das Vereinigte Königreich, auch Johnson erkrankte. Seine Politik gegen die Pandemie ist von starken Kurswechseln geprägt.

Johnson ist der amtierende Vorsitzende des Commonwealth of Nations.

Leben

Herkunft

Alexander Boris Johnson, der privat Alex genannt wird, wurde 1964 als erstes von vier Kindern in New York City geboren. Seine Eltern Stanley Johnson und Charlotte Johnson-Wahl waren damals in erster Ehe verheiratet, sein Vater studierte Volkswirtschaftslehre an der Columbia University.[1] Aufgrund seines Geburtsorts besaß Johnson neben der britischen auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft, auf die er 2016 verzichtete.[2] Sein Vater war von 1979 bis 1984 Abgeordneter der Conservative Party im Europäischen Parlament. Sein Großvater mütterlicherseits James Fawcett (1913–1991) war Mitglied und Präsident der Europäischen Kommission für Menschenrechte.[3]

Johnsons türkischer Urgroßvater väterlicherseits, Ali Kemal, war 1919 kurzzeitig Innenminister des Osmanischen Reiches und wurde 1922 auf Veranlassung Nureddin Paschas ermordet. Johnsons Großvater Osman Ali floh daraufhin nach London und nahm dort als in Großbritannien naturalisierter türkischer Staatsbürger den Namen „Wilfred Johnson“ an.[4]

Ein Urgroßelternpaar mütterlicherseits waren der aus dem damals zum Russischen Kaiserreich gehörenden Litauen stammende, 1892 mit seinen jüdischen Eltern[5] nach New York ausgewanderte Elias Avery Lowe (1879–1969), ein amerikanischer Paläograf, und dessen Frau Helen Tracy Lowe-Porter (1877–1963), eine bekannte amerikanische Übersetzerin, besonders der Werke von Thomas Mann.[6]

Schulbildung und Studium (1973 bis 1987)

Johnson besuchte von 1973 bis 1977 die Europäische Schule I in Brüssel. Aus dieser Zeit ist ein Zitat von Johnsons jüngerer Schwester Rachel Johnson bekannt: Was er wirklich werden wolle, das habe er ihr bereits als kleiner Junge erklärt. Er werde „der König der Welt“.[7][8]

Ab dem Schuljahr 1977/78 war Johnson Schüler am privaten Eliteinternat Eton College in Eton, wo er damit begann, bei öffentlichen Auftritten den ungewöhnlichen zweiten Vornamen Boris anstelle seines ersten Vornamens zu verwenden.[9] Er trat in dieser Zeit der Church of England bei; seine Mutter war dagegen immer eine Anhängerin des Katholizismus.[10] Danach verbrachte er von 1982 bis 1983 ein „Gap Year“ in Australien – er unterrichtete Englisch und Latein an der Geelong Grammar School, einem Eliteinternat in Victoria. Von 1983 bis 1987 studierte Johnson Klassische Altertumswissenschaft am Balliol College der Universität von Oxford. Das Studium schloss Johnson 1987 mit dem akademischen Grad Master of Arts ab. Sowohl in Eton als auch in Oxford war er als interessante Persönlichkeit aufgefallen und erreichte einen im Vergleich zu anderen Kommilitonen hohen Bekanntheitsgrad in beiden Einrichtungen.[11] Seine beiden besten Freunde in dieser Zeit waren Abkömmlinge der britischen Oberschicht: der später wegen Versicherungsbetrugs verurteilte Darius Guppy sowie der heutige 9. Earl Spencer, der jüngere Bruder der Kronprinzessin Diana. In Oxford war Johnson Präsident des Debattierzirkels Oxford Union und Mitglied des Bullingdon Club, außerdem zusammen mit Guppy Herausgeber des satirischen Magazins Tributary. Johnson, Guppy und Spencer blieben auch nach der Universitätszeit befreundet.

Journalistische Laufbahn (1987 bis 2008)

Nach seinem Studienabschluss erhielt Johnson zunächst eine Traineestelle bei einer Unternehmensberatung, gab diese aber nach einer Woche aus Desinteresse wieder auf und begann ein journalistisches Praktikum bei der renommierten Tageszeitung The Times. Weil er ein Zitat seines Patenonkels Colin Lucas, später Vizepräsident der Universität Oxford, verfälscht hatte, wurde er entlassen. Er schrieb dann für das mittelenglische Lokalblatt Wolverhampton Express and Star. 1987 wechselte er zum Daily Telegraph und schrieb in der Folge häufig die Leitartikel dieser Zeitung. Von 1989 bis 1994 berichtete er als Brüsseler Korrespondent und erfand Berichte über lächerliche EU-Regulierungen.[12] Von 1994 bis 1999 war er Mitherausgeber der Zeitung und wechselte dann als Hauptherausgeber zum konservativen Wochenblatt The Spectator, für das er bereits 1994 und 1995 gelegentlich politische Kommentare geliefert hatte.

Im April 1998 wurde Johnson durch einen Auftritt in der Fernsehsendung Have I Got News For You erstmals einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Es folgten weitere Auftritte in dieser Sendung. Er wurde nun auf der Straße von den Leuten erkannt und trat später auch in anderen Fernsehsendungen auf, beispielsweise in Top Gear und Question Time.

Am 16. Oktober 2004 löste ein Leitartikel des Spectator einen Skandal aus. Der Anlass war die Berichterstattung über die Geiselnahme und Ermordung des Briten Kenneth Bigley durch irakische Terroristen. Der Artikel kritisierte in harschen Worten, dass sich die Bewohner von Bigleys Heimatstadt Liverpool quasi stellvertretend für Bigley in einer Opferrolle suhlten.[13] Auch gab der Artikel betrunkenen Liverpooler Fußballfans eine Mitschuld an der Hillsborough-Katastrophe.[14] Der Text erschien ohne namentliche Kennzeichnung, Johnson übernahm als Herausgeber des Spectator die Verantwortung.[15] Da er zu dieser Zeit bereits prominent für die Tories aktiv war, befürchtete seine Partei politischen Schaden. Parteichef Michael Howard beorderte Johnson nach Liverpool, damit er dort Abbitte leiste. Bei einer Live-Sendung der BBC rief Paul Bigley an, der Bruder des Ermordeten, und sagte zu Johnson: „Sie sind ein egozentrischer, aufgeblasener Idiot – verschwinden Sie aus der Öffentlichkeit!“[16][17] Auch nachdem er 2019 zum neuen Premierminister gewählt wurde, verweigerte er ausdrücklich eine Entschuldigung für die Aussagen des Artikels.[18]

Privatleben

Johnsons erste Ehe mit Allegra Mostyn-Owen bestand seit 1987 und wurde 1993 geschieden. Im selben Jahr heiratete er die gleichaltrige Anwältin Marina Wheeler. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne und zwei Töchter hervor. Im September 2018 teilte das Paar in einer gemeinsamen Erklärung mit, sie lebten nun getrennt und ließen sich scheiden.[19]

2019 wurde bekannt, dass Boris Johnson der Vater einer 2009 geborenen unehelichen Tochter ist.[20]

Im Juni 2019 wurde die Beziehung Johnsons mit der 31-jährigen Politikberaterin Carrie Symonds bekannt.[21][22] Von den Medien wurde sie als „First Girlfriend“ betitelt. Nach der Unterhauswahl am 12. Dezember 2019 zog sie zu Johnson in dessen Dienstwohnung Downing Street No. 10 ein, in der er bis dahin allein gewohnt hatte.[23] Im April 2020 bekamen Johnson und seine Verlobte einen Sohn.[24]

Politische Laufbahn

Vorlauf und Wahl zum Bürgermeister von London 2008

Boris Johnson, im Volksmund auch BoJo genannt[25][26], kündigte die Möglichkeit seiner Kandidatur für die Bürgermeisterwahl 2008 am 16. Juli 2007 an.[27] Er trat als Mitglied des Schattenkabinetts zurück, wo er bis dahin für höhere Bildung zuständig war. Am 27. September 2007 wurde er zum Kandidaten der Konservativen Partei ernannt, nachdem er bei einer öffentlichen, stadtweiten Vorwahl 75 % der Stimmen bekommen hatte.[28]

Johnson versprach neue Route­master-ähnliche Busse, wenn er zum Bürgermeister gewählt würde (2007)

Die Konservative Partei stellte den Australier Lynton Crosby ein, um Johnsons Wahlkampf zu leiten. Wegen Johnsons Neigung, in Fettnäpfchen zu treten, sorgte Crosby dafür, dass Johnson kaum Interviews mit Druck- und Fernsehmedien bestritt und stattdessen bei Radiogesprächen und Fernsehprogrammen tagsüber auftrat, wo eher „leichte“ Fragen gestellt wurden.[29][30] Crosby bewirkte auch, dass Johnson weniger Witze erzählte und einen einfacheren Haarschnitt bekam; so sollte er seriöser wirken.[29] Johnsons Wahlkampf richtete sich stark auf konservativ-geneigte Vororte im äußeren London und nutzte das Gefühl der dortigen Einwohner, von der Verwaltung unter Ken Livingstone übersehen zu werden.[30] Bei der Wahl am 1. Mai 2008 erhielt Johnson 53 Prozent der Stimmen und löste damit den für eine weitere Amtsperiode kandidierenden Amtsinhaber und Labour-Kandidaten Ken Livingstone ab. Johnson wurde am 3. Mai 2012 als Amtsinhaber mit 51,5 Prozent der Stimmen in der zweiten Auszählrunde für eine weitere Amtsperiode bestätigt, erneut mit Livingstone als stärkstem Gegenkandidaten.[31]

Wirken als Bürgermeister von London (2008–2016)

Johnson hält eine Rede anlässlich seines Sieges bei der Wahl zum Bürgermeister von London 2008 in der City Hall.

Fahrkarten für den öffentlichen Verkehr

Am Beginn seiner Amtszeit als Bürgermeister kündigte Johnson an, die Oyster-Card, eine Zeitkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel, für das gesamte Schienennetz einzuführen.[32] Eines der Ziele in Johnsons Wahlprogramm war, Fahrkartenschalter der Untergrundbahn zu erhalten, im Gegensatz zu Livingstones Ankündigung, 40 Verkaufsstellen zu schließen.[33] Im Juli 2008 verlautete aus dem Büro des Bürgermeisters, dass die Verkaufsstellen nicht geschlossen werden.[34]

Alkoholverbot im öffentlichen Verkehr

Wenige Tage nach seiner Amtsübernahme kündigte Johnson am 7. Mai 2008 ein Alkoholverbot im öffentlichen Verkehr Londons an, das dann am 1. Juni desselben Jahres in Kraft trat.[35][36] Das Verbot gilt in Fahrzeugen und Stationen von London Underground, Bussen, der Docklands Light Railway (DLR) und den Straßenbahnen im Süden Londons sowie London Overground, den S-Bahn-ähnlichen Verkehren.

Neuer Routemaster Bus (Doppeldecker)

New Bus for London, NB4L oder Borismaster auf Linie 38

Als Teil seiner Wahlkampagne 2008 hatte Johnson angekündigt, einen Ersatz für den populären Routemaster-Bus zu beschaffen, den typischen Londoner roten Doppeldeckerbus, eines der Wahrzeichen der Stadt. Nach einem Gestaltungswettbewerb wurde Wrightbus beauftragt, den neuen Bustyp zu bauen. Die ersten Fahrzeuge, die in Anlehnung an Johnsons Vornamen und den Namen des alten Busses auch Borismaster genannt werden, starteten im Linienbetrieb im Februar 2012, die erste komplette Linie mit den neuen Fahrzeugen im Sommer 2013. Bestellt wurden über 600 neue Busse.

Fahrradverkehr

Johnson ist überzeugter Radfahrer und erreichte seit der Amtsübernahme 2008 einige Erfolge durch Anstrengungen zur Förderung des Fahrradverkehrs in London, was teilweise auf Vorarbeiten der Verwaltung unter Ken Livingstone aufbauen konnte. Besonders Blogger kritisierten, dass diese Politik nicht weit genug gehe und dass London noch immer ein extrem gefährlicher Ort zum Radfahren sei.

Im Januar 2013 ernannte Johnson den Journalisten Andrew Gilligan als Londoner Fahrradbeauftragten, obwohl Gilligan nur wenig Qualifikation dafür vorweisen konnte. Im März 2013 kündigte Johnson an, in den nächsten Jahren mit Investitionen in Höhe von fast einer Milliarde Pfund das Radfahren sicherer und damit für breitere Bevölkerungs­gruppen attraktiv zu machen („to de-Lycrafy cycling“),[37] wobei die Fahrrad-Infrastruktur ausgebaut werden sollte. Im Programm enthalten ist auch ein „Crossrail for bikes“, eine 24 km lange Strecke mit eigenständigen Fahrradwegen, die quer durch London in Ost-West-Richtung verläuft (benannt in Anlehnung an ein großes Schienenverkehrsprojekt).[38][39][40]

Die Fahrräder im Londoner Fahrradleihsystem Santander Cycles (bis März 2015 Barclays Cycle Hire) werden üblicherweise „Boris Bikes“ genannt, da Johnson zum Zeitpunkt der Einführung des Systems der Bürgermeister war und es in seiner Amtszeit deutlich ausgeweitet hat.

Nachtverkehr der U-Bahn an Wochenenden

Am 21. November 2013 kündigte Johnson größere Änderungen beim Betrieb von London Underground an, was auch eine Ausweitung des U-Bahn-Betriebs auf die Wochenendnächte beinhaltet. Gleichzeitig kündigte er an, dass Räume und Personal sämtlicher Underground-Fahrschein­verkaufsstellen durch Fahrschein­automaten oder andere Systeme ersetzt werden sollen, um über 40 Millionen Pfund pro Jahr einzusparen.[41][42]

Rückkehr ins Parlament

Johnson hatte anfänglich bestritten, während seiner Amtszeit als Bürgermeister auf einen Wiedereinzug ins Unterhaus hinzuarbeiten. Am 26. August 2014 teilte er mit, er strebe an, als Kandidat des sicheren Wahlkreises Uxbridge and South Ruislip[43] für die Unterhauswahl am 7. Mai 2015 nominiert zu werden.[44] Am 12. September 2014 wurde er als Kandidat aufgestellt.[45][46] In einem Interview mit der BBC am 24. März 2015 nannte Premierminister Cameron Johnson einen seiner möglichen Nachfolger im Amt des Premierministers (neben George Osborne und Theresa May).[47]

Am 7. Mai 2015 wurde Johnson gewählt; er erhielt in seinem Wahlkreis 50,2 % der abgegebenen Stimmen.[48]

Führende Rolle im Brexit-Wahlkampf

Anfang 2016 weigerte sich Johnson zunächst, sich für einen Brexit auszusprechen. Am 21. Februar 2016 sprach er zum EU-Referendum am 23. Juni 2016 seine Unterstützung für Vote Leave aus, eine am 8. Oktober gegründete Organisation, die eine Kampagne für den Brexit betrieb.[49] Er bezeichnete Camerons Argumente gegen einen Austritt aus der EU als „maßlos übertrieben“ und „Panikmache“.[50] Cameron habe sich in seinen Verhandlungen über eine EU-Reform sehr bemüht, vom Ergebnis sei er aber nicht überzeugt. Er wolle eine grundlegende Änderung in den Beziehungen des UK zur EU.[51] Nach seinem Statement fiel das Pfund Sterling um fast 2 Prozent auf seinen niedrigsten Stand seit März 2009.[52] Johnson profilierte sich schnell als einer der Wortführer der Kampagne für den EU-Austritt.[53]

Als US-Präsident Obama dem Vereinigten Königreich riet, in der EU zu bleiben, schrieb Johnson einen Beitrag für die Boulevardzeitung The Sun, in dem er spekulierte, Obama lehne aufgrund seiner „teilweise kenianischen“ Abstammung möglicherweise das British Empire ab und dies könne der Grund dafür gewesen sein, dass im Jahr 2009 eine Büste Winston Churchills aus dem Oval Office im Weißen Haus verschwand.[54] Für diese Äußerung wurde er von den Labour-Politikern John McDonnell und Diane Abbott kritisiert, während der damalige UKIP-Vorsitzende Nigel Farage und der Konservative Iain Duncan Smith Johnson verteidigten.[55][56]

Johnson sagte, die EU versuche, einen „europäischen Super-Staat“ zu errichten. „Napoleon, Hitler, diverse Leute haben das versucht, und es endete tragisch. Die EU ist der Versuch, dies auf andere Weise zu erreichen.“[57] Donald Tusk (Präsident des Europäischen Rates) erwiderte, Johnson habe damit „die Grenzen einer rationalen Diskussion überschritten und politischen Gedächtnisverlust offenbart“.[58]

Am Vormittag des 24. Juni kündigte Cameron seinen Rücktritt als Premierminister und als Tory-Vorsitzender an. Johnson galt als einer der Favoriten für diese Ämter,[59] bis er am 30. Juni 2016 überraschend mitteilte, dass er dafür nicht kandidiere.[60][61] Kurz zuvor hatte Justizminister Michael Gove, der bis dahin als Johnsons engster Verbündeter gegolten hatte,[62] seine eigene Kandidatur für die Nachfolge Camerons bekannt gegeben und dabei Johnson scharf kritisiert. Gove sagte, Johnson sei nicht in der Lage, die nötige politische Führung zu gewährleisten oder das Team für die anstehenden Aufgaben aufzubauen.[63][64][65]

In der anschließenden Debatte um den künftigen Parteivorsitzenden der Konservativen und Premierminister sprach sich Johnson für Andrea Leadsom aus.[66]

Außenminister (2016–2018)

Außenminister Johnson beim Besuch in Japan 2017
Johnson während der 53. Münchener Sicherheitskonferenz 2017

Theresa May berief Johnson im Juli 2016 nach ihrer Ernennung zur Premierministerin als Außenminister in ihr erstes Kabinett.[67] Die Ernennung kam für viele überraschend und stieß international auf ein geteiltes Echo.[68]

Die Medien erinnerten an einen Beitrag für den Telegraph aus dem Jahr 2007, in dem Johnson über die damalige Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton geschrieben hatte, sie habe „blondgefärbtes Haar, einen Schmollmund und einen stahlblauen, stechenden Blick wie eine sadistische Krankenschwester in einer psychiatrischen Klinik“; der Vorteil ihrer Präsidentschaft bestünde darin, dass ihr Mann Bill Clinton wieder Zugang zum Weißen Haus bekäme, denn wenn er mit Hillary fertig werde, könne er auch jede Weltkrise meistern.[69][70] Auf seiner ersten Pressekonferenz mit US-Außenminister Kerry musste Johnson auch zu diesen Äußerungen Stellung nehmen und äußerte, sie seien aus dem Kontext gerissen.[71]

Der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault äußerte am 14. Juli 2016, Johnson habe die Briten angelogen und stehe nun selbst mit dem Rücken zur Wand.[72]

Nach der vorgezogenen Unterhauswahl am 8. Juni 2017 beließ May Johnson auf seinem Posten. Mitte September 2017 veröffentlichte Johnson ein vielbeachtetes Statement, in dem er seine „Vision für ein prosperierendes Vereinigtes Königreich nach dem Brexit“ umriss.[73][74][75]

Johnson geriet als Außenminister bei einigen Anlässen wegen ungeschickten und leichtfertigen Verhaltens in die Kritik. Als die britisch-iranische Staatsbürgerin Nazanin Zaghari-Ratcliffe im Iran im April 2016 festgenommen wurde und man ihr vorwarf, einen Journalismuslehrgang geleitet zu haben, in dem Propaganda gegen den Iran verbreitet worden sei, gab sie an, nur ihre Großeltern im Iran besucht zu haben. Johnson, 2017 bemüht um ihre Freilassung, sagte in einer Stellungnahme, dass Zaghari-Ratcliffe im Iran doch nichts weiter getan habe „als Journalisten auszubilden“.[76] Vier Tage nach seiner Äußerung stand Zaghari-Ratcliffe im Iran erneut vor Gericht und Johnsons Stellungnahme wurde von der Anklage ausdrücklich als Beweis gegen sie angeführt.[77]

Im Frühjahr 2018 äußerte Johnson nach dem Giftanschlag auf den in England lebenden russischen Ex-Spion Sergei Skripal in einem Radiointerview, dass das verwendete Gift „ohne Zweifel“ aus Russland stamme, obwohl die britischen Experten anhand der chemischen Zusammensetzung nur hatten feststellen können, dass es einem in der früheren Sowjetunion entwickelten Gift glich. Die russische Seite nutzte im Anschluss Johnsons Formulierung, um Zweifel an der britischen Ermittlungsarbeit und Aufrichtigkeit zu säen.[76]

Am 9. Juli 2018 trat Johnson vom Amt des Außenministers zurück, kurz nach dem Rücktritt von David Davis, der das Ministerium für den Austritt aus der Europäischen Union geleitet hatte. Johnson wurde wie Davis zu den Hardlinern bei der Frage über die Ausgestaltung des EU-Austritts Großbritanniens gerechnet.[78]

Premierminister (seit 2019)

Nachdem Theresa May nach einigen Abstimmungsniederlagen im Unterhaus zum Brexit als Parteivorsitzende der Konservativen am 7. Juni 2019 ihren Rücktritt angekündigt hatte, bewarben sich Johnson und mehrere andere prominente Tory-Politiker um die Nachfolge.

Gemäß den Statuten der Conservative Party wählten die Mitglieder der konservativen Unterhausfraktion in mehreren Wahlrunden, wobei in jeder Wahlrunde der jeweils Letztplatzierte ausschied. Zwischen den beiden übrig gebliebenen Kandidaten entschieden die Parteimitglieder in einer Urabstimmung.

Abstimmungen der konservativen Unterhausfraktion über den künftigen Vorsitzenden der Konservativen Partei[79]
Kandidat 1. Wahlrunde
13. Juni 2019[80]
2. Wahlrunde
18. Juni 2019[81]
3. Wahlrunde
19. Juni 2019
4. Wahlrunde
20. Juni 2019[82]
5. Wahlrunde
20. Juni 2019[83]
Boris Johnson 114 126 143 157 160
Michael Gove 037 041 051 061 075
Jeremy Hunt 043 046 054 059 077
Sajid Javid 023 033 038 034
Rory Stewart 019 037 027
Dominic Raab 027 030
Andrea Leadsom 011
Matt Hancock 020
Mark Harper 010
Esther McVey 009
Abstimmende 313 313 313 311 312

Bei der Urabstimmung siegte Johnson mit 92.153 Stimmen (66,3 %) über Außenminister Jeremy Hunt, der 46.656 Stimmen (33,7 %) erhielt.[84] 87,4 % der insgesamt 159.320 Parteimitglieder nahmen an der Abstimmung teil.[85][86][87]

Nach Mays Rücktritt am 24. Juli 2019 ernannte Königin Elisabeth II. Johnson in seiner Funktion als Parteiführer der Mehrheitspartei im Unterhaus am selben Tag zum Premierminister.

Das Kabinett Johnson setzte die Minderheitsregierung des Kabinetts May fort. Ende Juli 2019 wurde bekannt, dass Johnson die Öffentlichkeit mit einer 100 Millionen Pfund teuren PR-Kampagne auf einen No-Deal-Brexit vorbereiten möchte.[88] Im Zusammenhang mit seiner Leave-Kampagne wurde ihm die Manipulation von Google-Suchergebnissen vorgeworfen: 2016 hatte er Busse mit der Behauptung bedrucken lassen, Großbritannien überweise der EU jede Woche 350 Millionen Pfund. Nachdem er wegen dieser Falschbehauptung wiederholt der Lüge bezichtigt wurde, erklärte er in einem Interview, in seiner Freizeit bastele er Modelle von Bussen. Die britische Presse warf ihm daraufhin vor, mit der gezielten Erwähnung des Wortes „Bus“ Google-Ergebnisse zu seiner früheren Bus-Kampagne zu verdrängen.[89]

Im August 2019 wurde aus Kreisen seiner Regierung ein auf selbige Zeit datiertes Regierungsdokument veröffentlicht, das eine Einschätzung zu den unmittelbaren Folgen eines No-Deal-Brexit enthält.[90] Michael Gove, im Kabinett für Planungen im Falle eines No-Deal-Brexit der Regierung zuständig, äußerte, das Worst-Case-Dokument sei nicht aktuell. Im selben Monat schrieb Johnson der EU, er wolle das Abkommen so nachverhandeln, dass dieses keine Backstop-Klausel enthält. Diese Klausel sei undemokratisch und verletze Großbritanniens Souveränität. Er lehne einen vorübergehenden Verbleib in der Europäischen Zollunion ab, weil dies bedeuten würde, dass Großbritannien keine eigenständige Handelspolitik betreiben könne.[91]

Am 28. August 2019 kam die Queen der Bitte von Premierminister Johnson nach und beurlaubte das Unterhaus für fünf Wochen, vom 10. September bis zum 14. Oktober 2019. Johnson erklärte zur Begründung, seine Regierung wolle noch vor dem Austritt aus der Europäischen Union mit ihrer „innenpolitischen Agenda“ beginnen.[92] Britische Regierungen stellen ihre Pläne in der Regel zu Beginn einer neuen Sitzungsperiode in einer Thronrede der Königin vor, der üblicherweise eine wenige Tage dauernde Beurlaubung des Parlaments vorausgeht. Noch vor der Zwangspause des Parlaments verabschiedeten die Abgeordneten einen Gesetzentwurf, der den von Johnson angestrebten Brexit ohne Abkommen (No-Deal-Brexit) verhindert. Eine daraufhin von Boris Johnson beantragte bzw. zur Abstimmung gestellte, vorgezogene Neuwahl des Parlaments wurde abgelehnt; sie erreichte nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit.[93] Der Regierungschef ist damit der erste Premier seit 1894, der die erste Abstimmung im Unterhaus verloren hat.[94] Am 24. September entschied der Supreme Court, die verlängerte Beurlaubung sei ungesetzlich, nichtig und wirkungslos („unlawful, null and of no effect“) und das Parlament befinde sich damit nicht in Beurlaubung, sondern weiterhin in der Sitzungsperiode.[95] Auf dem Parteitag der Konservativen in Manchester legte Johnson öffentlich neue Vorschläge bezüglich eines Austrittsabkommens vor, die Großbritannien der EU vorschlug. Kern der Vorschläge ist eine regulatorische Grenze zwischen Großbritannien und Nordirland und eine Zollgrenze zwischen Nordirland und der Republik Irland. Der Koalitionspartner der Konservativen, die DUP, begrüßte die Vorschläge. Mehrere Labour-Abgeordnete signalisierten ebenfalls ihre Zustimmung, falls die Vorschläge dem Unterhaus vorgelegt würden.[96]

Bei der Unterhauswahl 2019 führte Johnson die Konservativen zum größten Wahlerfolg seit den 1980er Jahren unter Margaret Thatcher. Die Konservativen sicherten sich insgesamt 365 Unterhaussitze; dabei triumphierten sie nicht nur in ihren traditionellen Hochburgen, sie konnten auch substantielle Gewinne in Nordengland erzielen, wo sie mehrere Sitze im sogenannten red wall (eine Reihe von Unterhaussitzen, die von Labour seit Jahrzehnten gehalten wurden) gewannen. Johnson verteidigte seinen Sitz im Wahlkreis Uxbridge & Ruislip South, wo er seinen Stimmanteil um 1,8 % auf 52,6 % steigern konnte.[97] Während des Wahlkampfs verweigerte er als einziger Spitzenkandidat dem BBC-Journalisten Andrew Neil ein Interview, was dieser heftig kritisierte[98].

Im Februar 2020 führte Johnson eine größere Kabinettsumbildung durch und entließ mit Andrea Leadsom, Theresa Villiers, Julian Smith und Geoffrey Cox vier Minister. Dazu quittierte der Schatzkanzler Sajid Javid nach einem Machtkampf mit Johnson um seine Kompetenzen sein Amt; er wurde umgehend durch Rishi Sunak ersetzt. Javid war von Johnson mit einem Ultimatum konfrontiert worden, entweder zwei seiner Berater zu entlassen und eine Stelle einzurichten, um eine engere Kontrolle durch 10 Downing Street zu ermöglichen, oder bei der Kabinettsumbildung entlassen zu werden.

Ende März 2020 infizierte sich Johnson während der COVID-19-Pandemie mit SARS-CoV-2, führte jedoch zunächst die Amtsgeschäfte weiter.[99] Seine schwangere Verlobte war auch erkrankt.[100] Am 5. April 2020 wurde er im Londoner St Thomas’ Hospital aufgenommen[101][102][103] und am 6. April auf die Intensivstation verlegt. Johnson beauftragte den britischen Außenminister Dominic Raab stellvertretend mit der Übernahme der Regierungsgeschäfte.[104] Nach drei Nächten hatte sich Johnsons Zustand soweit gebessert, dass er am 9. April auf eine normale Krankenstation zurück verlegt wurde.[105] Am 12. April verließ Johnson das Krankenhaus wieder. In einer Mitteilung bedankte er sich bei den Mitarbeitern des Londoner Krankenhauses: „Ich verdanke ihnen mein Leben.“[106] Am 27. April 2020 nahm er die Regierungsgeschäfte wieder auf.[107]

Im Juni 2020 kündige Johnson als Reaktion auf die Wirtschaftskrise ein milliardenschweres Hilfsprogramm an, was er analog zu F.D. Roosevelts New Deal stellte.[108] Als Begründung meinte er, eine Rückkehr zur Austerität sei gegenwärtig falsch. Im Streit um die Black-Lives-Matter-Proteste gegen öffentliche Statuen historischer Personen (so wurde u. a. auch Winston Churchills Westminster-Statue das Opfer von Vandalismus) wandte sich Johnson gegen die Entfernung diverser Statuen aus dem öffentlichen Raum. Die Entfernung der Statue des Imperialisten Cecil Rhodes vom Oriel College kommentierte er ebenfalls negativ und meinte, er stehe zur britischen Geschichte mit all ihren gemachten Fehlern. Die Entfernung verglich er mit einem Politiker, der heimlich seinen Eintrag auf Wikipedia zum Positiven verändere.[109]

Im andauernden Streit um eine Beteiligung des chinesischen Konzerns Huawei am Ausbau der 5G-Technologie in Großbritannien musste sich die Regierung mit einer anderen Sichtweise der Vereinigten Staaten auseinandersetzen, die Huawei zu einem Sicherheitsrisiko erklärt hatte. Anfang Juli kam es zudem zu einer parteiinternen Hinterbänkler-Revolte; etwa 60 Rebellen um Iain Duncan Smith forderten Johnson auf, jegliche Beteiligung Huaweis am Netzausbau zu stoppen.[110] Johnsons Regierung, der eine Abstimmungsniederlage drohte, lenkte daraufhin ein. Der zuständige Minister Oliver Dowden gab im Unterhaus bekannt, Huawei vom 5G-Ausbau auszuschließen. Ende 2020 trete ein Einkaufsverbot in Kraft und ab 2027 dürfe es keine 5G-Technik von Huawei mehr in den britischen Netzen geben.[111]

Seit März 2020 überschattet die COVID-19-Pandemie das Vereinigte Königreich. Auch Johnson war im März/April 2020 an COVID-19 erkrankt. Seine Politik gegen die Pandemie ist von willkürlichen Kurswechseln geprägt.[112]

Im September 2020 warb Johnson für ein Binnenhandelsgesetz, das den Nordirland-Regelungen des Austrittsabkommens mit der EU widersprechen würde. Johnson gab an, die EU plane laut EU-Unterhändler Michel Barnier, eine „Lebensmittelblockade“ zwischen Nordirland und dem Rest von Großbritannien zu errichten. Seine Regierung gab im Unterhaus zu, dass das umstrittene Gesetz gegen internationales Recht verstoßen würde. Alle noch lebenden ehemaligen Premierminister sowie eine Reihe konservativer Parteigrößen (wie der ehemalige Justizminister Geoffrey Cox und der ehemalige Schatzkanzler Sajid Javid) wandten sich gegen Johnsons Vorschlag, der beschämend sei für das britische Ansehen auf internationaler Ebene.[113][114] Seit September 2020 kämpft Großbritannien mit der zweiten Corona-Welle.

Am 24. Dezember 2020, viereinhalb Jahre nach der Brexit-Abstimmung, schlossen Großbritannien und die EU ein Handelsabkommen; die Risiken eines No-Deal-Brexit (zu dem es ab dem 1. Januar 2021 ohne ein Abkommen gekommen wäre) wurden damit in letzter Minute abgewendet.[115]

Zur Rezeption

Boris Johnson identifiziert sich selbst als Anhänger des One-Nation-Konservatismus, der den linken Flügel der Konservativen repräsentiert. In der London Times wurden Johnsons politische Positionen als teilweise eher liberal denn konservativ beschrieben.[116] Seine Biographin Sonia Purnell beschrieb Johnson politische Ansichten als eine ideologische Leere, da er quasi beständig seine Ansichten zu verschiedenen politischen Fragen ändere.[117] Er sei, wenn nichts anderes, jedoch ein Elitist.[118]

Niall Ferguson beschrieb Johnson ebenfalls als einen One Nation-Tory, der auf nationalen Zusammenhalt und soziale Sicherheit ziele. Eher in der Tradition Benjamin Disraelis stehend habe Johnson mit seinem Nationalkonservatismus die Tories in die Mitte gerückt.[119]

Der britische Journalist und Historiker Max Hastings, der beim Daily Telegraph mehrere Jahre lang Johnsons Vorgesetzter gewesen war, verglich im März 2008 den damaligen Londoner Bürgermeisterkandidaten Johnson mit der P.-G.-Wodehouse-Figur Gussie Fink-Nottle. Johnson zeichne sich wie Gussie durch Charme, Witz und Brillanz, aber auch alarmierende Anzeichen einer gewissen Instabilität aus.[120] Im Juni 2019 bekräftigte Hastings seine Kritik erneut und warnte vor einer Wahl Johnsons zum Parteivorsitzenden: “There is room for debate about whether he is a scoundrel or mere rogue, but not much about his moral bankruptcy, rooted in a contempt for truth. […] He is unfit for national office, because it seems he cares for no interest save his own fame and gratification.” (deutsch: Man kann darüber streiten, ob er ein Schurke ist oder nur ein Schlitzohr, aber jedenfalls ist er moralisch bankrott und hat für die Wahrheit nur Verachtung übrig. […] Er ist nicht geeignet für ein staatliches Amt, weil es scheint, dass ihm nichts wirklich wichtig ist, außer seiner eigenen Berühmtheit und der Erfüllung seiner eigenen Interessen.)[121]

Insbesondere nach dem Referendum und dem überraschenden Verzicht Johnsons auf die Kandidatur für das Premierministeramt thematisierten die Medien verstärkt Johnsons Charakter und seine Rolle in der britischen Politik.

Dominic Raab, ab 2019 Außenminister im Kabinett Johnson, schrieb am 30. Juni 2016 vor dem Bekanntwerden von Goves Kandidatur in Anspielung auf einen früheren Heineken-Werbespruch[122] in einem Gastkommentar der Sun:

Dominic Raab: “He [Johnson]’s got the Heineken effect that refreshes the parts that more conventional politicians cannot reach. … The Conservatives must be the party of the aspirational underdog. Boris and Michael Gove will make a formidable partnership.” (deutsch: Er [Johnson] hat den Heineken-Effekt, der die Teile erfrischt, die konventionelle Politiker nicht erreichen. […] Die Konservativen müssen die Partei der aufstrebenden Unterprivilegierten sein. Boris und Michael Gove werden ein beeindruckendes Duo abgeben.)[123]

Nach dem Kandidaturverzicht Johnsons schrieb Martin Kettle, ein Kommentator des Guardian, Boris Johnson wäre als Premierminister ein Desaster geworden. Kettle charakterisierte Johnson wie folgt: “Johnson is a narcissist. A lightweight, a first-degree self-publicist with a second-rate mind.” (deutsch: Johnson ist ein Narzisst. Ein Leichtgewicht und ein Selbstdarsteller ersten Grades mit zweitklassigem Intellekt.)[124]

Amber Rudd, Arbeitsministerin im Kabinett von May und Johnson, kritisierte in einer Fernsehdebatte über das EU-Referendum Boris Johnson mit folgenden Worten: “He’s the life and soul of the party but he’s not the man you want driving you home at the end of the evening.” (deutsch: Er ist der Mittelpunkt der Party, aber er ist nicht der Mann, von dem man abends nach Hause gefahren werden will.)[125]

Berthold Kohler, einer der FAZ-Herausgeber, schrieb im Juni 2016: „Johnsons unerträgliche Leichtigkeit des politischen Seins trug ihren Teil dazu bei, dass eine knappe Mehrheit der Behauptung Glauben schenkte, Großbritannien werde es nach dem Austritt aus der EU besser gehen als bisher. Das glaubt er nun aber nicht einmal mehr selbst, falls er es jemals tat. Es ist nicht auszuschließen, dass Johnson annahm, die Woge der „Leave“-Kampagne, die er ritt, werde ihn bis in die Downing Street tragen, aber nicht so gewaltig sein, dass sie Großbritannien tatsächlich aus der EU hinaus spülen würde. Jetzt aber […] verließen ihn sein Mut und seine Großmäuligkeit. Seine Versprechen sind nicht zu erfüllen. Spätestens seit seiner Fahnenflucht kann es keinen Zweifel mehr daran geben, dass er nicht der Richtige für das Amt des Premierministers gewesen wäre. Die Briten […] müssen sich nach seinem Offenbarungseid […] fragen, warum sie ihm nachliefen.“[126]

Spiegel-Reporter Thomas Hüetlin schrieb im Juli 2016 in einem Kommentar, Johnson sei ein „hyperaktive[r] Viel-Redner“ und „ein Clown, der sich zu Höherem berufen fühlt“, gewesen. Er halte „den Brexit eigentlich für Quatsch“. „Es war nur ein Spiel, um sich für einen Machtwechsel bei den Tories später zu positionieren. Johnson hat nie ernsthaft damit gerechnet, das Votum für einen Austritt wirklich zu gewinnen.“ Die britische Politik der letzten Jahre sei ein Privatduell zweier Snobs (Johnson und Cameron) gewesen, „die sich eigentlich nur für sich selbst interessieren und die elitärsten Kreise der britischen Klassengesellschaft.“ Der Pressemogul Rupert Murdoch habe dieses Duell „mit seinen Medien beleuchtet und mit inszeniert.“[127]

Selektion und Steuerung von Medienzugang

Als Premierminister geriet Johnson vielfach in Konflikte mit den Medien. Daraufhin kultivierte er eine exkludierende Politik gegenüber Medien. Johnsons Rede an die Nation zum Brexit am 31. Januar 2020 wurde von seinen eigenen Mitarbeitern aufgezeichnet statt wie üblich von den britischen Fernsehsendern.

Johnson ließ Anfang Februar 2020 Korrespondenten mehrerer britischer Medien von seinem Pressebriefing ausschließen,[128] darunter Journalisten des Independent, der HuffPost und des Mirror. Aus Protest gegen den Ausschluss verließen auch alle anderen Journalisten das Treffen und der Termin wurde abgesagt.[129]

Trivia

Über seine deutsche Ur-ur-ur-Großmutter Adelheid Pauline Karoline von Rottenburg (1805–1872), nichteheliche Tochter des Prinzen Paul von Württemberg, ist Boris Johnson weitläufig mit zahlreichen Staatsoberhäuptern aus dem europäischen Hochadel verwandt.[130][131] Paul von Württembergs Mutter war eine Urenkelin des Königs Georg II. von Großbritannien.[132][133] Boris Johnson ist ein Großneffe 6. Grades sowohl von Königin Elisabeth II. durch ihre Abstammungslinie,[133] die über ihre Großmutter Queen Mary führt, als auch von Prinz Philip; ihr letzter württembergischer gemeinsamer Vorfahr war Herzog Friedrich Eugen von Württemberg. Ebenfalls über Paul von Württemberg ist er ein Neffe 5. Grades von König Harald V. von Norwegen, sowie ein Cousin 5. Grades von König Philippe von Belgien, Königin Margrethe II., Großherzog Henri von Luxemburg, Prinzessin Beatrix der Niederlande und König Carl XVI. Gustaf von Schweden.

Zu dieser Adelsverwandtschaft gehört auch die Politikerin Beatrix von Storch als Cousine 5. Grades von Boris Johnson.

Karoline von Rottenburgs Ehemann war Karl Maximilian Freiherr von Pfeffel (1811–1890), Sohn des bayerischen Gesandten Christian Hubert von Pfeffel (1765–1834)[134] und Enkel des französisch-zweibrückischen Diplomaten Christian Friedrich Pfeffel von Kriegelstein.[135] Über dessen Vorfahrin Magdalena Kriegelstein von Wandelburg (1570–1620), verwitwete Herr, wiedervermählte Birr,[136] ist Johnson auch ein Verwandter von Fürstin Gracia Patricia und deren Sohn Fürst Albert II. von Monaco[137] sowie von Albert Schweitzer.[138]

Eine 1975 gefundene Basler Gruftmumie wurde 2018 als seine Ur-ur-ur-ur-ur-ur-Großmutter Anna Catharina Bischoff (1719–1787) identifiziert.[139]

Für die Hochzeit mit Allegra Mostyn-Owen am 5. September 1987 schrieb der deutsche Komponist Hans Werner Henze das Werk „Allegra e Boris“ für Violine und Viola[140].

Veröffentlichungen

2001 veröffentlichte Johnson einen Erfahrungsbericht über den britischen Wahlkampf: Jottings on the Stump. Johnson veröffentlichte weiterhin zwei journalistisch angelegte Bücher (Johnson’s Column und Lend Me Your Ears). 2004 erschien sein erster Roman Seventy-Two Virgins (deutscher Titel: 72 Jungfrauen), in dem er in satirischer Form über einen Terrorangriff auf den US-amerikanischen Präsidenten in London erzählt. 2014 veröffentlichte Johnson mit Der Churchill Faktor eine Biographie seines politischen Helden, Winston Churchill.

Literatur

  • Andrew Gimson: Boris: The Rise of Boris Johnson. Simon & Schuster, London 2006, ISBN 0-7432-7584-5.
  • Sonia Purnell: Just Boris: Boris Johnson: The Irresistible Rise of a Political Celebrity. Aurum Press Ltd., London 2011, ISBN 978-1-84513-665-9.
  • Tom Bower: Boris Johnson: The Gambler. W. H. Allen, London 2020, ISBN 978-0-7535-5491-3.

Weblinks

Commons: Boris Johnson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sonia Purnell: Just Boris. Boris Johnson: The Irresistible Rise of a Political Celebrity. Aurum Press Ltd., London 2011, ISBN 1-84513-665-9, S. 4.
  2. Who is Boris Johnson? The eccentric blond New Yorker set to rule the UK. In: The Guardian, 25. Juni 2016 (englisch); Boris Johnson among record number to renounce US citizenship in 2016. In: The Guardian, 8. Februar 2017 (englisch).
  3. Boris Johnson is related to ten US presidents. (Vom 2. August 2019; abgerufen am 21. September 2019.)
  4. The Boris Johnson story. BBC News, 4. Mai 2008, abgerufen am 9. Mai 2011 (englisch).
  5. Jüdische Allgemeine am 4. Juli 2019: Bloß nicht Labour (Abgerufen am 5. August 2019.)
  6. Todd Endelman: Leaving the Jewish Fold, 2015, S. 326.
  7. https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/boris-johnson-wollte-schon-als-kind-koenig-der-welt-sein-16298442.html
  8. Boris Johnsons Königreich der Lügen
  9. Sonia Purnell: Just Boris: Boris Johnson: The Irresistible Rise of a Political Celebrity. Aurum Press Ltd., London 2011, S. 45 ff.
  10. Sonia Purnell: Just Boris: Boris Johnson: The Irresistible Rise of a Political Celebrity. Aurum Press Ltd., London 2011, S. 48.
  11. Sonia Purnell: Just Boris: Boris Johnson: The Irresistible Rise of a Political Celebrity. Aurum Press Ltd., London 2011, S. 70.
  12. Peter Rásonyi: Grossbritannien: Jetzt kommt die Stunde des Parlaments. Neue Zürcher Zeitung, 10. September 2019.
  13. Bigley’s Fate, Leitartikel des Spectator vom 16. Oktober 2004
  14. Boris sorry for Scouse stereotype. BBC News, 19. Oktober 2004.
  15. Ian Herbert: In one article, Boris manages to offend an entire city ­ and his boss. The Independent, 16. Oktober 2004.
  16. Paul Bigley tells Johnson to quit. BBC News, 20. Oktober 2004
  17. Boris Johnson: What I should say sorry for (Memento vom 23. Juni 2016 im Internet Archive). The Spectator, 23. Oktober 2004.
  18. Liam Thorp: Boris Johnson brazenly refuses to apologise for Liverpool and Hillsborough slurs. Liverpool Echo, 25. Juli 2019.
  19. Neal Baker, Tom Newton Dunn: Boris Johnson announces divorce from wife Marina Wheeler after 25 years amid claims he ‘cheated on her’ again. The Sun, 7. September 2018, abgerufen am 2. Januar 2020 (englisch).
  20. Frederica Miller: Boris Johnson children: Does Boris Johnson have children? How many children does he have? Daily Express, 23. Juli 2019, abgerufen am 2. Januar 2020 (englisch).
  21. Katrin Pribyl: Carrie Symonds ist die Frau, die Boris Johnson zähmte. Augsburger Allgemeine, 15. Juni 2019, abgerufen am 2. Januar 2020.
  22. Rob Merrick: Boris Johnson: Tory minister attacks ‘lefty neighbours’ for telling police of loud altercation involving likely new PM, then deletes tweet. The Independent, 22. Juni 2019, abgerufen am 2. Januar 2020 (englisch).
  23. Gina Thomas: Großbritanniens erste „First Girlfriend“. In: FAZ. 2. Januar 2020, abgerufen am 2. Januar 2020.
  24. Boris Johnson erneut Vater geworden. ORF.at, 29. April 2020, abgerufen am 29. April 2020.
  25. https://en.m.wiktionary.org/wiki/BoJo
  26. Knitter-Anzüge und fluffiges Haar – Das ist der Bojo-Look. In: welt.de, 7. August 2019.
  27. George Jones: Boris Johnson to run for mayor In: The Daily Telegraph, 16. Juli 2007. Abgerufen am 17. Februar 2013 
  28. Johnson is Tory mayor candidate, BBC News, 27. September 2007. Abgerufen am 2. Januar 2010 
  29. a b Glover, Julian: The Jeeves to Johnson’s Bertie Wooster: the man who may have got him elected In: The Guardian, 2. Mai 2008 
  30. a b Boris Johnson profile: Shambolic success story In: The Daily Telegraph, 2. Mai 2008. Abgerufen am 8. Oktober 2008 
  31. London mayor: Boris Johnson wins second term by tight margin. BBC, 4. Mai 2012, abgerufen am 5. Mai 2012 (englisch).
  32. Paul Waugh: Boris plans to 'Oysterise’ overground rail services by next May In: Evening Standard, 12. Mai 2008. Abgerufen am 21. November 2013 
  33. Boris Johnson: Saying No To Ticket Office Closures. In: Getting Londoners Moving (Transport Manifesto for the 2008 Mayoral election). Back Boris campaign, abgerufen am 21. November 2013.
  34. Dick Murray: Mayor scraps Ken plan to axe 40 Tube ticket offices In: Evening Standard, 2. Juli 2008. Abgerufen am 21. November 2013 
  35. Mayor unveils plan to ban alcohol on the transport network (Memento vom 13. Mai 2008 im Internet Archive)
  36. Protest-Saufen gegen Alkoholverbot. (Memento vom 26. Juli 2019 im Internet Archive) In: Die Presse, 1. Juni 2008.
  37. Mit de-Lycrafy meinte Johnson: „das Radfahren vom Elastan (Lycra) befreien“, also London für normale Radfahrer erschließen, die nicht in sportlicher Funktionskleidung unterwegs sind. Vgl. Boris Johnson wants to 'de-Lycrafy cycling’ with £913 million plan for London. In: The Independent, 7. März 2013.
  38. Edwards, Tom: ’Crossrail for bikes’ set for London, BBC News, 7. März 2013. Abgerufen am 14. April 2013 
  39. Edwards, Tom: How London bloggers changed cycling, BBC News, 6. März 2013. Abgerufen am 14. April 2013 
  40. Walker, Peter: Boris Johnson’s bold thinking could change the future of London cycling In: Guardian Bike blog, The Guardian, 7. März 2013. Abgerufen am 4. April 2013 
  41. Every Tube ticket office to close In: BBC News, 21. November 2013 
  42. Matthew Beard: 950 London Underground staff to lose their jobs in Tube ticket office shake-up In: Evening Standard, 21. November 2013 
  43. siehe auch englische Wikipedia
  44. www.standard.co.uk
  45. www.theguardian.com
  46. Christoph Scheuermann: Showtime. In: Der Spiegel. Nr. 18, 25. April 2015, ISSN 0038-7452, S. 94–97.
  47. David Cameron ‘won’t serve third term’ if re-elected. BBC News, 24. März 2015, abgerufen am 24. März 2015 (englisch).
  48. Uxbridge & Ruislip South parliamentary constituency – Election 2015 In: BBC, 7. Mai 2015. Abgerufen am 14. Mai 2015 
  49. www.bbc.com
  50. Boris Johnson says David Cameron's arguments for staying in EU are 'wildly exaggerated'. In: The Independent, 22. Februar 2016
  51. EU referendum: Time to vote for real change, says Boris Johnson. BBC News, 22. Februar 2016, abgerufen am 1. Oktober 2015 (englisch).
  52. Pound hits seven-year low after Boris Johnson’s Brexit decision – as it happened
  53. Londons Bürgermeister Boris Johnson befürwortet EU-Austritt. In: Süddeutsche Zeitung, 21. Februar 2016.
  54. Boris Johnson: Boris Johnson: UK and America can be better friends than ever Mr Obama… if we LEAVE the EU, The Sun, 22. April 2016
  55. “There’s nothing worse than hurling a word like ‘racist’” www.thetimes.co.uk, 25. April 2016
  56. Boris Johnson was not racist about Barack Obama, Iain Duncan Smith insists www.independent.co.uk, 25. April 2016
  57. FAZ.net /Marcus Theurer 5. Juni 2016: Boris Johnson: Mister Brexit, abgerufen am gleichen Tag
  58. FAZ.net 17. Mai 2016: Tusk wirft Johnson „politischen Gedächtnisverlust“ vor
  59. sueddeutsche.de / Christian Zaschke 27. Juni 2016: Boris Johnson hat den Brexit befördert – will ihn aber vielleicht gar nicht
  60. zeit.de 30. Juni 2016: Boris Johnson kandidiert nicht für Cameron-Nachfolge
  61. Boris Johnson out of Conservative leadership contest. BBC News, 30. Juni 2016, abgerufen am 30. Juni 2016 (englisch).
  62. Jochen Buchsteiner: Die Reißleine vor dem Abflug gezogen. In: FAZ.net, 30. Juni 2016.
  63. Michael Gove to stand for Conservative party leadership theguardian.com, 30. Juni 2016. Zitat: “Boris cannot provide the leadership or build the team for the task ahead.”
  64. Michael Gove: Boris Johnson wasn’t up to the job. BBC News, 30. Juni 2016, abgerufen am 30. Juni 2016 (englisch).
  65. zeit.de: Erledigt vom höflichen Radikalen (gemeint ist Michael Gove)
  66. Boris Johnson hat seine Favoritin gefunden. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. Juli 2016, abgerufen am 11. Juli 2016.
  67. Kabinett von Theresa May – Boris Johnson ist neuer Außenminister focus.de, 13. Juli 2016
  68. Reaktionen auf Johnson-Ernennung: „Ich wünschte, es wäre ein Witz“ spiegel.de, 14. Juli 2016
  69. Boris Johnson: I want Hillary Clinton to be president, The Telegraph, 1. November 2007
  70. Boris Johnson once compared Hillary Clinton to ‘a sadistic nurse in a mental hospital’. The Telegraph, 19. Juli 2016
  71. Boris Johnson says previous remarks ‘taken out of context’. BBC, 19. Juli 2016
  72. Jean-Marc Ayrault: « Que va devenir l’Europe ?» Europe 1, 14. Juli 2016, abgerufen am 19. Juli 2016 (französisch).
  73. My vision for a bold, thriving Britain enabled by Brexit
  74. FAZ.net
  75. theguardian.com 18. September 2017: Boris Johnson’s £350m claim is devious and bogus. Here’s why.
  76. a b The Independent: Did Boris Johnson make false statements about Russia being responsible for Salisbury nerve agent attack? 5. April 2018, abgerufen am 6. April 2018 (englisch).
  77. Fears for Nazanin Zaghari-Ratcliffe after Boris Johnson remark. BBC vom 6. November 2017.
  78. Streit über Brexit: Großbritanniens Außenminister Boris Johnson tritt zurück. In: Spiegel Online, 9. Juli 2018 (abgerufen am 9. Juli 2018).
  79. Full results of the Conservative leadership election – round 4. In: theguardian.com. 20. Juni 2019, abgerufen am 20. Juni 2019 (englisch).
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  81. Tory leadership: Dominic Raab knocked out in second vote. In: bbc.com. 18. Juni 2019, abgerufen am 20. Juni 2019 (englisch).
  82. Tory leadership: Sajid Javid knocked out of contest. In: bbc.com. 20. Juni 2019, abgerufen am 20. Juni 2019 (englisch).
  83. Tory leadership: Boris Johnson and Jeremy Hunt are final two. In: bbc.com. 21. Juni 2019, abgerufen am 21. Juni 2019 (englisch).
  84. Boris Johnson wins race to be Tory leader and PM. In: BBC.com. 23. Juli 2019, abgerufen am 23. Juli 2019 (englisch).
  85. Boris Johnson elected new Tory leader. In: theguardian.com. 23. Juli 2019, abgerufen am 1. August 2019 (englisch).
  86. Jeremy Hunt kämpft in Tory-Urwahl gegen Boris Johnson. In: spiegel.de. 20. Juni 2019, abgerufen am 20. Juni 2019.
  87. Boris Johnson elected as Leader of the Conservative Party. In: conservatives.com. Abgerufen am 23. Juli 2019 (englisch).
  88. Christopher Hope: Boris Johnson to unveil biggest ad campaign since Second World War to prepare for ‚no deal‘. In: Telegraph.co.uk. 28. Juli 2019, abgerufen am 19. August 2019 (englisch).
  89. Boris knackt den Google-Algorithmus. In: tagesanzeiger.ch. 19. Juli 2019, abgerufen am 13. September 2019.
  90. Sascha Zastiral: Versorgungsengpässe bei hartem Brexit: Ooops. In: spiegel.de. 19. August 2019, abgerufen am 19. August 2019.
  91. Brief an Tusk: Johnson will „Backstop“ nachverhandeln. In: tagesschau.de. 20. August 2019, abgerufen am 20. August 2019.
  92. Jochen Buchsteiner: Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. In: faz.net. 20. August 2019.
  93. Brexit: Doppelte Niederlage für Boris Johnson. In: spiegel.de. 4. September 2019, abgerufen am 5. September 2019.
  94. Kerstin Leitel: Boris Johnson verliert den Machtkampf mit dem Parlament. In: handelsblatt.com. 5. September 2019, abgerufen am 5. September 2019.
  95. Judgement (on the application of Miller) (Appellant) v The Prime Minister (Respondent) Cherry and others (Respondents) v Advocate General for Scotland (Appellant) (Scotland) – Judgement given on 24 September 2019, Heard on 17, 18 and 19 September 2019. Urteil im vollen Wortlaut. In: supremecourt.uk. Abgerufen am 24. September 2019.
  96. Rajeev Syal, Heather Stewart: MPs voice cautious support for Johnson’s Irish border proposals. In: theguardian.com. 2. Oktober 2019, abgerufen am 2. Oktober 2019 (englisch).
  97. UK results: Conservatives win majority. In: bbc.com.
  98. Reminder of what 'coward' Boris Johnson thinks of the people of Liverpool, Liam Thorp, Liverpool Echo, 6. Dezember 2019
  99. Kate Proctor, Matthew Weaver: Boris Johnson and Matt Hancock in self-isolation with Coronavirus. In: theguardian.com. 27. März 2020, abgerufen am 27. März 2020.
  100. Coronavirus: PM admitted to hospital over virus Symptoms. In: bbc.com. 6. April 2020.
  101. Boris Johnson moved to intensive care unit as coronavirus symptoms have ‚worsened‘. In: CNN.com. 7. April 2020.
  102. Coronavirus: Boris Johnson moved to intensive care as symptoms worsen. In: bbc.com. 7. April 2020.
  103. Cathrin Kahlweit: Boris Johnson in Krankenhaus eingeliefert. In: sueddeutsche.de. 5. April 2020, abgerufen am 5. April 2020.
  104. Johnson mit Sauerstoff versorgt, muss aber nicht beatmet werden. In: spiegel.de. 7. April 2020, abgerufen am 8. April 2020.
  105. Britischer Premierminister Boris Johnson hat Intensivstation verlassen. In: spiegel.de. 9. April 2019, abgerufen am 10. April 2020.
  106. Corona: Johnson aus Krankenhaus entlassen – „Verdanke ihnen mein Leben“. In: welt.de. 12. April 2020, abgerufen am 12. April 2020.
  107. Johnson will ab Montag wieder Regierungsgeschäfte übernehmen. In: spiegel.de. 26. April 2020, abgerufen am 27. April 2020.
  108. Boris Johnson verspricht milliardenschweres Konjunkturpaket. In: wiwo.de. 29. Juni 2020, abgerufen am 29. Juni 2020.
  109. Boris Johnson says college agreeing to remove Rhodes statue 'like politician changing Wikipedia entry'. In: telegraph.co.uk. 2. Juli 2020, abgerufen am 2. Juli 2020.
  110. Boris Johnson to bow to rebels’ demand for Huawei 5G network ban next year. In: telegraph.co.uk. 13. Juli 2020, abgerufen am 13. Juli 2020.
  111. Großbritannien schließt Huawei von 5G-Ausbau aus. In: faz.net. 14. Juli 2020, abgerufen am 14. Juli 2020.
  112. Jochen Buchsteiner: Mit Boris Johnson ins Corona-Chaos. In: faz.net, 28. August 2020.
  113. Alle früheren Premierminister machen gegen Johnson Front. In: faz.net, 14. September 2020.
  114. Johnson: EU plant „Lebensmittelblockade“ In: faz.net, 12. September 2020.
  115. sueddeutsche.de 24. Dezember 2020: Großbritannien zahlt einen saftigen Preis für den Brexit und Was das Abkommen regelt
  116. Boris Johnson is more liberal than conservative. 12. September 2019, abgerufen am 18. September 2019 (englisch, Subskription erforderlich).
  117. Sonia Purnell: Just Boris: Boris Johnson: The Irresistible Rise of a Political Celebrity. Aurum Press Ltd., London 2011, S. 2.
  118. Sonia Purnell: Just Boris: Boris Johnson: The Irresistible Rise of a Political Celebrity. Aurum Press Ltd., London 2011, S. 52.
  119. Niall Ferguson: Der Sieg Boris Johnsons bedeutet eine politische Wende mit globaler Strahlkraft: Es ist der Sieg des Sozialkonservatismus über die gute alte Sozialdemokratie. In: nzz.de. 16. Dezember 2019, abgerufen am 16. Dezember 2019 (Kommentar).
  120. Max Hastings: Boris the buffoon is dead. Stand by for Boris the Mayor. In: The Guardian, 30. März 2008, aufgerufen am 26. April 2016. Im Original lautet das Zitat: Over the next few years, he developed the persona which has become famous today, a façade resembling that of PG Wodehouse’s Gussie Finknottle, allied to wit, charm, brilliance and startling flashes of instability.
  121. Max Hastings: I was Boris Johnson’s boss: he is utterly unfit to be prime minister. The Guardian, 24. Juni 2019
  122. Heineken Lager ‘Refreshes the parts other beers cannot reach’. YouTube Video, abgerufen am 11. Juli 2016 (Heineken-Werbevideo).
  123. Dominic Raab: BoJo’s Heineken Effect. In: The Sun. Abgerufen am 10. Juni 2017 (englisch, Gastbeitrag).
  124. Martin Kettle: Boris Johnson would have been a disaster. Bring on Theresa May. The Guardian, 30. Juni 2016, abgerufen am 10. Juni 2017 (englisch).
  125. Charlie Cooper, Caroline Mortimer: EU referendum debate gets personal as Remain camp attacks Boris Johnson. The Independent, 9. Juli 2016, abgerufen am 10. Juni 2017 (englisch).
  126. Berthold Kohler: Die unerträgliche Leichtigkeit des politischen Seins. In: FAZ.net. 30. Juni 2016, abgerufen am 10. Juni 2017.
  127. Thomas Hüetlin: Brexit-Irrsinn: Alles nur ein Spiel. In: spiegel.de. 2. Juli 2016, abgerufen am 10. Juni 2017 (Kommentar).
  128. Andrew Sparrow, Rowena Mason: Political journalists boycott No 10 briefing after PM’s aide tries to ban selected reporters – as it happened. The Guardian, 3. Februar 2020, abgerufen am 4. Februar 2020.
  129. Johnsons Umgang mit Medien: Gute Journalisten, böse Journalisten. In: tagesschau.de. 4. Februar 2020, abgerufen am 4. Februar 2020.
  130. Ahnenforschung in Augsburg – Londons OB entdeckt berühmte Verwandtschaft (Memento vom 31. August 2008 im Internet Archive)
  131. BBC: Who Do You Think You Are. Boris Johnson – How We Did It. Website im Portal bbc.co.uk, 2013, abgerufen am 18. Juni 2013
  132. Evening Standard am 4. August 2008: Boris's royal roots revealed: descended from George II (abgerufen am 13. Dezember 2019.)
  133. a b [1]
  134. Neuer Nekrolog der Deutschen, Band 12, Weimar 1834, S. 1044 f.
  135. Peter Fuchs: Pfeffel von Kriegelstein, Christian Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 306–307 (Online-Version)
  136. Jahrbuch für Geschichte, Sprache und Litteratur Elsass-Lothringens, XIV. Jahrgang, Straßburg 1898, S. 98 f. Personenstammblatt Magdalena Kriegelstein von Wandelburg (Abgerufen am 2. August 2019.)
  137. Ancestors of Grace Kelly (Abgerufen am 2. August 2019.)
  138. Christian Wolff: Les Ancêtres d’Albert Schweitzer, herausgegeben vom Cercle généalogique d’Alsace, Straßburg 1978.
  139. Das ist die Ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-Oma von Boris Johnson. Spiegel Online, 25. Januar 2018.
  140. Sonia Purnell: Just Boris. Boris Johnson: The Irresistible Rise of a Political Celebrity. Aurum Press Ltd., London 2011, ISBN 1-84513-665-9, S. 92–94.
VorgängerAmtNachfolger
Ken LivingstoneMayor of London
2008–2016
Sadiq Khan