André Simon (Rennfahrer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
André Simon
Der von André Simon beim 1000-km-Rennen von Kristanstad 1956 gefahrene Maserati 300S (Startnummer 12)
Nation: Frankreich Frankreich
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Frankreich 1951
Letzter Start: Großer Preis von Italien 1957
Konstrukteure
1951 Gordini · 1952 Scuderia Ferrari · 1955 MercedesMaserati · 1956 Gordini – Maserati · 1957 Maserati
Statistik
WM-Bilanz: keine WM-Platzierung
Starts Siege Poles SR
11
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
Vorlage:Infobox Formel-1-Fahrer/Wartung/Alte Parameter

André Constant Simon (* 5. Januar 1920 in Paris; † 11. Juli 2012 in Évian-les-Bains) war ein französischer Automobilrennfahrer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

André wurde als Sohn eines KFZ-Werkstattbesitzers geboren, der zudem eine Werksvertretung für Mathis in La Varenne betrieb. Bereits mit neun Jahren starb sein Vater, so dass sein Onkel ihn erzog. Nur vier Jahre später arbeitete Simon in der Werkstatt der Familie.

Nach dem Zweiten Weltkrieg borgte sich Simon Geld für den Kauf eines Talbot-Lago-Sportwagens, um mit ihm 1948 in Montlhéry ein Sportwagenrennen zu bestreiten. Ein Freund lieh ihm den eigenen Delahaye für den Einsatz beim Grand Prix du Comminges nur wenige Monate später.

1949 fragte ihn der bereits erfahrene Eugène Chaboud, ob er sich den Einsatz beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans mit ihm teilen wolle. Sein dortiger Einsatz machte Amadée Gordini auf ihn aufmerksam, für den er mit großem Erfolg in den Jahren 1950 und 1951 in der Formel 2 unterwegs war. 1951 hatte Simon, ebenfalls auf Gordini, seine ersten Starts bei Formel-1-Weltmeisterschaftsläufen, beim Grand Prix von Italien erreichte er dabei den sechsten Platz.

Während der Automobil-Weltmeisterschaft 1952 war André Simon als Gastfahrer von der Scuderia Ferrari eingeladen worden, für die roten Renner in Frankreich zu starten. Doch hatte er nicht den gewünschten Erfolg und eine schwere Erkrankung zum Ende des Jahres unterbrach seine Karriere für ein ganzes Jahr. So fuhr er 1954 wieder für Gordini und als Hans Herrmann sich beim Training zum Großen Preis von Monaco 1955 verletzte, sprang er als Gastfahrer bei Mercedes ein. Wieder hatte Simon kein Glück und musste mit technischem Defekt aufgeben. Später im selben Jahr stieß er zu Maserati. Seinen größten Erfolg feierte er mit einem Sieg beim nicht zur WM zählenden Grand Prix d’Albi. Bei Weltmeisterschaftsläufen waren ihm keine Erfolge beschieden, seinen letzten Einsatz hatte er beim Grand Prix von Italien 1957.

Später wechselte André Simon ins Sportwagenteam der Scuderia Ferrari, wo er zwischen 1960 und 1964 etliche Siege einfuhr. Danach nahm er seinen Abschied vom eigentlichen Motorsport, verunglückte aber 1966 bei einem Verkehrsunfall so schwer, dass er zwei Wochen im Koma lag.

Davon genesen, führte Simon seine Werkstatt bis zu seiner Pensionierung 1984 fort. Er starb im Juli 2012.[1]

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesamtübersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Rennrunden
Punkte WM-Pos.
1951 Equipe Gordini Gordini T15 Gordini 1.5 L4s 4 NC
1952 Ferrari Ferrari 500 Ferrari 2.0 L4 2 NC
1955 Daimler-Benz AG Mercedes-Benz W196 Mercedes 2.5 L8 1 NC
Officine Alfieri Maserati Maserati 250F Maserati 2.5 L6 1
1956 André Simon Maserati 250F Maserati 2.5 L6 1 NC
Equipe Gordini Gordini T16 Gordini 2.5 L6 1
1957 Ottorino Volonterio Maserati 250F Maserati 2.5 L6 1 NC
Gesamt 11

Einzelergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison 1 2 3 4 5 6 7 8
1951
DNA DNF DNF 6 DNF
1952
DNF 6
1955
DNF DNF
1956
DNF 9
1957
DNQ 11
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1949 FrankreichFrankreich Charles Pozzi Delahaye 175S FrankreichFrankreich Pierre Flahault Ausfall Motorschaden
1950 FrankreichFrankreich Automobiles Gordini Simca-Gordini T15S FrankreichFrankreich Aldo Gordini Ausfall Getriebeschaden
1951 FrankreichFrankreich Equipe Gordini Simca-Gordini T15S FrankreichFrankreich Robert Manzon Ausfall Zündverteiler
1952 Vereinigte Staaten 48 Luigi Chinetti Ferrari 340 America Berlinetta FrankreichFrankreich Lucien Vincent Rang 5
1954 FrankreichFrankreich Automobiles Gordini Gordini T24S FrankreichFrankreich Jean Behra Ausfall Zündungsschaden
1955 Deutschland Bundesrepublik Daimler-Benz AG Mercedes-Benz 300 SLR Deutschland Bundesrepublik Karl Kling zurückgezogen
1956 ItalienItalien Scuderia Ferrari Ferrari 625LM Spider Touring Vereinigte Staaten 48 Phil Hill Ausfall Kraftübertragung
1957 ItalienItalien Officine Alfieri Maserati Maserati 450S FrankreichFrankreich Jean Behra Ausfall Unfall
1960 ItalienItalien Automobiles OSCA OSCA Sport 750 FrankreichFrankreich Jean Laroche Ausfall Motorschaden
1962 FrankreichFrankreich Fernand Tavano Ferrari 250 GTO FrankreichFrankreich Fernand Tavano Ausfall Differentialschaden
1963 FrankreichFrankreich Maserati France Johnny Simone Maserati Tipo 151/3 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Lloyd Casner Ausfall Unfall
1964 FrankreichFrankreich Maserati France Maserati Tipo 151 FrankreichFrankreich Maurice Trintignant Ausfall Elektrik

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
1954 Gordini Gordini T24S Argentinien BUA Vereinigte Staaten 48 SEB Italien MIM Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich RTT Mexiko CAP
DNF
1955 Daimler-Benz AG Mercedes-Benz 300 SLR Argentinien BUA Vereinigte Staaten 48 SEB Italien MIM Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich RTT Italien TAR
DNF 3
1956 Maserati Maserati 300S Argentinien BUA Vereinigte Staaten 48 SEB Italien MIM Deutschland NÜR Schweden KRI
DNF
1957 Maserati Maserati 450S Argentinien BUA Vereinigte Staaten 48 SEB Italien MIM Deutschland NÜR Frankreich LEM Schweden KRI Venezuela CAR
DNF
1960 Osca OSCA Sport 750 Argentinien BUA Vereinigte Staaten 48 SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM
DNF
1962 Fernand Tavano
André Simon
Ferrari 250 GT
Ferrari 250 GTO
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien MAI Italien TAR Deutschland BER Deutschland NÜR Frankreich LEM Frankreich TAV Italien CCA Vereinigtes Konigreich RTT Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
DNF DNF 3 6
1963 Maserati France Maserati Tipo 151
Fiat 2300
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Belgien SPA Italien MAI Deutschland NÜR Italien CON Deutschland ROS Frankreich LEM Italien MON Deutschland WIS Frankreich TAV Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz OVI Deutschland NÜR Italien MON Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI
DNF DNF
1964 Maserati France
Ford France
Maserati Tipo 151
Shelby Daytona
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Italien MON Belgien SPA Italien CON Deutschland NÜR Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz SIM Deutschland NÜR Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
DNF DNF DNF DNF
1965 Ford France Shelby Daytona Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien BOL Italien MON Italien MON Vereinigtes Konigreich RTT Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Italien MUG Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Italien BOZ Deutschland FRE Italien CCE Schweiz OVI Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI
12

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: André Simon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nachruf (englisch)