Gommersdorf (Haut-Rhin)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gommersdorf
Gommersdorf (Frankreich)
Gommersdorf (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Haut-Rhin (68)
Arrondissement Altkirch
Kanton Masevaux-Niederbruck
Gemeindeverband Sud Alsace Largue
Koordinaten 47° 38′ N, 7° 8′ OKoordinaten: 47° 38′ N, 7° 8′ O
Höhe 287–326 m
Fläche 4,15 km²
Einwohner 383 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 92 Einw./km²
Postleitzahl 68210
INSEE-Code

Bürgermeisteramt und Schulgebäude

Gommersdorf ist eine französische Gemeinde mit 383 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass) und ist Mitglied des Gemeindeverbandes Sud Alsace Largue.

Die Gemeinde Gommersdorf liegt im Sundgau, etwa zehn Kilometer westlich von Altkirch. Zwischen dem Ortskern und der Largue verläuft im Nordwesten der Rhein-Rhône-Kanal. Nachbargemeinden von Gommersdorf sind Buethwiller im Norden, Hagenbach im Osten, Ballersdorf im Südosten, Dannemarie im Süden sowie Wolfersdorf im Westen.

Im Jahr 1188 hieß die Siedlung „Gumirsdof“. Der heutige Namensform erscheint erstmals im Jahr 1581. Bis 1324 gehörte der Ort zur Grafschaft Pfirt, kam dann an Habsburg und 1648 im Westfälischen Frieden an die französische Krone. Von 1871 bis 1918 gehörte Gommersdorf zum Reichsland Elsass-Lothringen.

In Gommersdorf schlossen sich Anfang der Siebzigerjahre junge Leute zur Bewahrung des traditionellen Bauernhausbestandes zusammen. Daraus entstand wenig später die Organisation „Maisons paysannes d'Alsace“. Ab dem Winter 1971 kamen junge Freiwillige zunächst aus der Mühlhausener Gegend, dann aus Frankreich und auch dem Ausland nach Gommersdorf, um in ihrer Freizeit bei der Restaurierung leerstehender Bauernhäuser mitzuhelfen. 1978 war die Aktion abgeschlossen.

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2017
Einwohner 271 268 348 344 365 375 366 361

Kathrinen-Kapelle (Chapelle Sainte-Cathérine): Schon im 15. Jahrhundert wird eine der Hlg. Katharina geweihte Kapelle erwähnt. 1771 Bauveränderungen an der gotischen Kapelle. Im Chor wurden bei der Restaurierung 1987 eine gotische Piscina und eine Sakramentsnische entdeckt. Die modernen Fenster im Schiff zeigen die Symbole der vier Evangelisten. Beachtenswerte Kanzel und einige ältere Skulpturen.

Zahlreiche gut erhaltene Fachwerkbauten. Die für den Sundgau typischen Wohnhäuser mit Krüppel- oder Halbwalm und Wetterdächlein am straßenseitigen Giebel. Die meisten Häuser in Stockwerkbauweise. Die altertümlichere Ständerbauweise z. Bsp. bei Haus Nr. 44 Rue de Cernay mit weitabständigem Fachwerk und geschossübergreifenden Wandständern und Langstreben und nicht mit dem üblichen Krüppelwalm, sondern mit einem altertümlicheren Halbwalm, der mit Hilfe von Aufschieblingen unten nach außen gewölbt ist. Das Haus könnte noch aus dem 16. Jahrhundert stammen. - Selten: ein traufseitiges (wohl später angefügtes) Wetterdach. Die linken giebelseitigen Fenster waren ursprünglich dreiteilig wie beim Weberhaus. Im Giebeldreieck zwei scherenstuhlförmige Andreaskreuze. - Sehr altertümliches Fachwerk beim Haus Nr. 48 Rue de Cernay, wohl aus dem späten 17. Jahrhundert. Die Laube nicht angehängt, sondern Teil des Wandkastens. Daneben Nr. 50 ebenfalls noch ein Wandständerbau mit Andreaskreuzen im Giebeldreieck. Fachwerk zum Teil nachträglich durch Mauerwerk ersetzt. - Am Weberhaus, um 1680, (Auberge du Tisserand) ist im Obergeschoss noch eine altertümliche dreiteilige Fenstergruppe, wie schon zur Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg üblich, erhalten. Dagegen z. Bsp. ein Haus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts in Rähmbauweise mit auf Regelmäßigkeit und Symmetrie bedachtem Fachwerk an der Rue de Cernay Nr. 27.

  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Band 1. Flohic Editions, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 310–312.
Commons: Gommersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien