Dies ist ein als lesenswert ausgezeichneter Artikel.

„Adolf Hitler“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Benatrevqre (Diskussion | Beiträge)
rv: Hindenburgs Tod ist Hauptteil zu entnehmen, begründet jdfs. keine Relevanz für Einleitung,wo es mehr auf Jahresz. u. Kompetenzanhäufung als solche ankommt; Anführungszeichen iVm Kursivschrift machen nur Sinn,wenn es sich um Zitat od. Ausdr handelt
Dogukann (Diskussion | Beiträge)
Zeile 7: Zeile 7:


Hitler löste 1939 mit dem deutschen [[Polenfeldzug|Angriff auf Polen]] den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] aus, in dessen Verlauf die Nationalsozialisten zahlreiche Massenmorde an religiösen, ethnischen und weiteren gesellschaftlichen Gruppen verübten. Ab 1941 führte sein Regime einen als „Kampf um [[Lebensraum]]“ angelegten [[Vernichtungskrieg]] gegen die [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Sowjetunion]] und begann einen systematischen [[Völkermord]]; in dessen Folge im Rahmen des [[Holocaust]] etwa sechs Millionen europäische [[Juden]] und im Verlauf des [[Porajmos]] bis zu 500.000 [[Sinti und Roma]] ermordet wurden. Hitlers verbrecherische Politik forderte zudem [[Kriegstote des Zweiten Weltkrieges|Millionen Kriegstote]] und führte zur Zerstörung weiter Teile Deutschlands und [[Europa]]s.
Hitler löste 1939 mit dem deutschen [[Polenfeldzug|Angriff auf Polen]] den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] aus, in dessen Verlauf die Nationalsozialisten zahlreiche Massenmorde an religiösen, ethnischen und weiteren gesellschaftlichen Gruppen verübten. Ab 1941 führte sein Regime einen als „Kampf um [[Lebensraum]]“ angelegten [[Vernichtungskrieg]] gegen die [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Sowjetunion]] und begann einen systematischen [[Völkermord]]; in dessen Folge im Rahmen des [[Holocaust]] etwa sechs Millionen europäische [[Juden]] und im Verlauf des [[Porajmos]] bis zu 500.000 [[Sinti und Roma]] ermordet wurden. Hitlers verbrecherische Politik forderte zudem [[Kriegstote des Zweiten Weltkrieges|Millionen Kriegstote]] und führte zur Zerstörung weiter Teile Deutschlands und [[Europa]]s.

== Frühe Jahre (1889–1918) ==
[[Datei:Mahnstein.JPG|miniatur|Mahnmal vor Hitlers Geburtshaus, aufgestellt 1989. Fels aus dem KZ Mauthausen]]
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1989-0322-506, Adolf Hitler, Kinderbild.jpg|miniatur|hochkant|Adolf Hitler als Kleinkind]]

=== Familie ===
{{Hauptartikel|Hitler (Familie)}}

[[Datei:Klara Hitler.jpg|miniatur|hochkant|links|Mutter: Klara Hitler, geborene Pölzl (1860–1907)]]
[[Datei:Alois Hitler.jpeg|miniatur|hochkant|Vater: Alois Hitler (1837–1903)]]
Hitlers Familie stammte aus dem niederösterreichischen [[Waldviertel]] an der Grenze zu Böhmen. Seine Eltern waren der [[Zoll (Behörde)|Zollbeamte]] [[Alois Hitler]] (1837–1903) und dessen dritte Frau [[Klara Hitler|Klara Pölzl]] (1860–1907). Alois trug als unehelicher Sohn von [[Anna Maria Schicklgruber]] (1796–1847) 39 Jahre lang deren Familiennamen. Sie hatte sechs Jahre nach seiner Geburt ''Johann Georg Hiedler'' (1792–1857) geheiratet, der sich zeitlebens nicht zum Vater von Alois erklärte. 1876 ließ ihn sein jüngerer Bruder ''Johann Nepomuk Hiedler'' (1807–1888), in dessen Haushalt Alois aufgewachsen war, als dessen Vater nachträglich amtlich beurkunden und seinen Nachnamen auf ''Hitler'' ändern. Klara Pölzl war seine Enkelin.<ref>Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien.'' München 1998, S. 64–67.</ref> Johann Nepomuk selbst gilt manchen [[Historiker]]n jedoch ebenfalls als möglicher Vater von Alois; dann wäre Klara Pölzl dessen Nichte ersten Grades gewesen.<ref>Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1936'', Stuttgart 1998, S. 33–37; Wolfgang Zdral: ''Die Hitlers. Die unbekannte Familie des Führers.'' Campus Verlag, 2005, ISBN 3-593-37457-9, [http://books.google.de/books?id=cTvea_tfRGEC&pg=PA11 S. 11–20].</ref>

Adolf Hitler hatte drei ältere Geschwister, die noch vor seiner Geburt starben, zwei jüngere, von denen nur seine Schwester [[Paula Hitler|Paula]] das Erwachsenenalter erreichte, sowie zwei Halbgeschwister aus der zweiten Ehe des Vaters: [[Alois Hitler (Jr.)|Alois junior]] und [[Angela Hitler|Angela]]. Sie wuchsen nach dem Tod ihrer Mutter im Haushalt von Hitlers Eltern auf.<ref>Joachim Fest: ''Hitler. Eine Biographie.'' 2. Auflage 1999, S. 34.</ref>

1908 äußerte sich Hitler dankbar für seinen geänderten Familiennamen.<ref>Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien: Lehrjahre eines Diktators.'' München 1998, S. 67.</ref> Seit 1923 verschwieg er aus politischen Gründen manche Details seiner Herkunft.<ref>Björn Dumont: ''Gewebe oder Flickenteppich? Textmuster in Adolf Hitlers „Mein Kampf“.'' Frank & Timme, 2010, ISBN 3-865-96317-X, [http://books.google.de/books?id=X3Ooq5LvcswC&pg=PA68 S. 68]; Othmar Plöckinger: ''Frühe biografische Texte zu Hitler. Zur Bewertung der autobiografischen Teile in „Mein Kampf“''. In: ''[[Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte]]'' (VfZ) 58/2010, Heft 1, S. 93–114 ({{DOI|10.1524/vfzg.2010.0004}}).</ref> 1930 verbot er seinem Halbbruder Alois Hitler junior und dessen Sohn [[William Patrick Hitler]], sich in Medien als seine Verwandten vorzustellen, da seine Gegner seine Herkunft nicht kennen dürften. Er wollte das öffentliche Interesse an seiner Abstammung beenden.<ref>Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien.'' München 1998, S. 68–73; Wolfgang Zdral: ''Die Hitlers. Die unbekannte Familie des Führers.'' 2005, [http://books.google.de/books?id=cTvea_tfRGEC&pg=PA75 S. 75–77].</ref> Als ausländische Medien 1932 öfter jüdische Vorfahren Hitlers behaupteten, ließ er zwei [[Genealogie|Genealogen]] seinen Stammbaum erforschen und 1937 veröffentlichen. Nach dem [[Anschluss Österreichs|„Anschluss“ Österreichs]] 1938 ließ er die Heimatdörfer seiner Eltern und Großeltern, [[Döllersheim (Gemeinde Pölla)|Döllersheim]] und Strones, zum militärischen Sperrgebiet erklären, Gedenktafeln für seine Vorfahren entfernen und für einen großen [[Truppenübungsplatz Allentsteig|Truppenübungsplatz]] bis 1942 alle etwa 7000 Einwohner vertreiben. Das Ehrengrab seiner Großmutter wurde zerstört; die Taufakten ihrer Familie wurden bewahrt.<ref>Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien.'' München 1998, S. 68–73.</ref>

Der Journalist [[Wolfgang Zdral]] vermutet, dass Hitler damit weitere Zweifel an seinem „[[Ariernachweis]]“ unterbinden und [[Inzest]]-Vorwürfen wegen der Blutsverwandtschaft seiner Eltern vorbeugen wollte.<ref>Wolfgang Zdral: ''Die Hitlers. Die unbekannte Familie des Führers.'' 2005, [http://books.google.de/books?id=cTvea_tfRGEC&pg=PA20 S. 20].</ref> Die von dem Nationalsozialisten [[Hans Frank]] 1945/46 aufgestellte, 1953 postum veröffentlichte „[[Frankenberger-These]]“ eines möglichen jüdischen Großvaters Hitlers<ref>Hans Frank: ''Im Angesicht des Galgens. Deutung Hitlers und seiner Zeit auf Grund eigener Erlebnisse und Erkenntnisse. Geschrieben im Nürnberger Justizgefängnis.'' (1953) Neuhaus bei Schliersee, 2. Auflage 1955, S. 330&nbsp;f.</ref> hat der Hitlerbiograf [[Werner Maser]] 1971 widerlegt.<ref>Werner Maser: ''Adolf Hitler. Legende, Mythos, Wirklichkeit.'' (1971) 12. Ausgabe 1989, S. 14–30; rezipiert von Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien.'' München 1998, S. 73–77; Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1936.'' Stuttgart 1998, S. 35&nbsp;f.</ref>

=== Schulzeit ===
Wegen häufiger Umzüge der Familie besuchte Hitler von 1896 bis 1900 verschiedene [[Volksschule]]n in [[Passau]] und [[Lambach]], wo er als guter Schüler galt. Nach dem Umzug nach [[Leonding]] besuchte er die [[Realschule#Österreich|Realschule]] in [[Linz]], wo er sich lernunwillig zeigte und die fünfte, sechste und siebente Klasse wiederholen musste. Den Religionsunterricht bei [[Franz Sales Schwarz]] verachtete er; nur den Geografie- und Geschichtsunterricht bei [[Leopold Pötsch]] hob er 1925 als positiven Einfluss hervor.<ref>Gustav Keller: ''Der Schüler Adolf Hitler: Die Geschichte eines lebenslangen Amoklaufs.'' Lit Verlag, Münster 2010, ISBN 3-643-10948-2, [http://books.google.de/books?id=V1Ok70lv5NgC&pg=PA32 S. 32] und [http://books.google.de/books?id=V1Ok70lv5NgC&pg=PA37 37 f.]; Pötsch lehnte diese Verehrung später ab: Peter G. J. Pulzer: ''Die Entstehung des politischen Antisemitismus in Deutschland und Österreich 1867–1914.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, [http://books.google.de/books?id=YblnHGO8YLwC&pg=PA229 S. 229, Fn 64].</ref> Damals las Hitler begeistert Bücher von [[Karl May]], den er zeitlebens verehrte. Sein Vater hatte ihn für eine [[Beamter (Österreich)|Beamtenlaufbahn]] bestimmt und bestrafte seine Lernunwilligkeit mit häufigem, aber erfolglosen Prügeln.<ref>Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien.'' München 1998, S. 21 f.</ref> Er starb Anfang 1903. 1904 schickte die Mutter Hitler auf die Realschule in [[Steyr]]. Dort wurde er wegen schlechter Schulnoten nicht in die neunte Klasse versetzt. Mit einer vorübergehenden Unpässlichkeit erreichte er, dass er zur Mutter nach Linz zurückkehren und die Realschule ohne Abschluss verlassen durfte.

In Linz lernte Hitler durch Mitschüler, Lehrer und Zeitungen das Denken des radikalen Antisemiten und Gründers der [[Alldeutsche Vereinigung|Alldeutschen Vereinigung]] [[Georg von Schönerer]] kennen.<ref>Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien.'' München 1998, S. 23-27 und 337.</ref> Er besuchte erstmals Aufführungen von [[Oper]]n [[Richard Wagner]]s, darunter ''[[Rienzi]]''. Dazu äußerte er später: „In jener Stunde begann es“. Unter dem Eindruck der Hauptfigur soll er laut seinem damaligen Freund [[August Kubizek]] gesagt haben: „Ich will ein [[Volkstribun]] werden.“<ref>[[Saul Friedländer]], [[Jörn Rüsen]]: ''Richard Wagner im Dritten Reich: Ein Schloss Elmau-Symposion.'' C.H. Beck, München 2000, [http://books.google.de/books?id=YTUZq6jNUv4C&pg=PA173 S. 173&nbsp;f.] Hitlers Wagner-Verehrung enthielt jedoch keinen Bezug auf Wagners antisemitische Schriften: Beatrix Vogel: ''Der Mensch – sein eigenes Experiment: Kolloquium des Nietzsche-Forums München. Vorträge aus den Jahren 2003–2005. Mit Nietzsche denken. Band 4.'' Buch & Media, 2008, ISBN 3-865-20317-5, [http://books.google.de/books?id=I9BbnrObcm0C&pg=PA413 S. 413, Fn 67].</ref>

1925 stellte Hitler sein ganzes Schulverhalten als Lernstreik gegen den Vater dar und behauptete, ein schweres Lungenleiden habe seinen Schulabschluss vereitelt.<ref>Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien.'' München 1998, S. 31–33.</ref> Die Gewalttätigkeit des Vaters gilt als mögliche Wurzel für seine Entwicklung.<ref>Vera Schwers: ''Kindheit im Nationalsozialismus aus biographischer Sicht.'' Lit Verlag, 2002, ISBN 3-825-86051-5, [http://books.google.de/books?id=ygqVIXs5gQwC&pg=PA40 S. 40–42].</ref> Nach [[Joachim Fest]] schwankte er schon in der Schulzeit zwischen intensiver Beschäftigung mit verschiedenen Projekten und Untätigkeit und zeigte ein lebenslanges Unvermögen zu regelmäßiger Arbeit.<ref>Joachim Fest: ''Hitler. Eine Biographie.'' 1998, S. 251&nbsp;f.</ref>

=== „Kunstmaler“ in Wien und München ===
Ab 1903 bezog Hitler eine Halbwaisenrente, ab 1905 erhielt er zudem Finanzhilfen von seiner Mutter und von seiner Tante Johanna. Anfang 1907 erkrankte seine Mutter an Brustkrebs; der jüdische Hausarzt [[Eduard Bloch (Arzt)|Eduard Bloch]] pflegte sie. Hitler soll auf einer schmerzhaften Therapieform bestanden haben, die ihren Tod beschleunigte.<ref>Arno Gruen: ''Der Fremde in uns.'' Klett-Cotta, Stuttgart 2002, [http://books.google.de/books?id=4WOsldvnBsUC&pg=PA67 S. 67&nbsp;f.]</ref>

Seit 1906 wollte Hitler [[Kunstmaler]] werden. Er sah sich zeitlebens als verkannter [[Künstler]].<ref>Birgit Schwarz: ''Geniewahn: Hitler und die Kunst.'' Böhlau, Wien 2009, ISBN 3-205-78307-7, [http://books.google.de/books?id=QGiU-zvhVUsC&pg=PA11 S. 11 ff.]</ref> Im Oktober 1907 bewarb er sich erfolglos für ein Kunststudium an der [[Akademie der bildenden Künste Wien|Allgemeinen Malerschule der Wiener Kunstakademie]]. Er blieb zunächst in [[Wien]], kehrte aber nach Linz zurück, als er am 24. Oktober erfuhr, dass seine Mutter nur noch wenige Wochen zu leben habe. Nach Aussage Blochs und Hitlers Schwester versorgte er den elterlichen Haushalt bis zum Tod der Mutter am 21. Dezember 1907 und sorgte für ihr Begräbnis zwei Tage darauf. Er bedankte sich dabei bei Bloch, schenkte ihm einige seiner Bilder und schützte ihn 1938 vor der Festnahme durch die [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]].<ref>Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien.'' München 1998, S. 53–57.</ref>

Indem er sich als Kunststudent ausgab, erhielt Hitler von Januar 1908 bis 1913 eine [[Waisenrente]] von 25 Kronen monatlich, sowie das Erbe seiner Mutter von höchstens 1000 Kronen.<ref>In heutiger Währung und inflationsbereinigt entspricht dies {{Inflation|DE|25|1908}} bzw. {{Inflation|DE|1000|1908}} [[Euro]]. Diese Zahl bezieht sich auf den vergangenen Januar.</ref> Davon konnte er etwa ein Jahr in Wien leben.<ref>Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien.'' München 1998, S. 58.</ref> Sein Vormund Josef Mayrhofer drängte ihn mehrmals vergeblich, zugunsten seiner minderjährigen Schwester Paula auf seinen Rentenanteil zu verzichten und eine Lehre zu beginnen. Hitler weigerte sich und brach den Kontakt ab. Er verachtete einen „Brotberuf“ und wollte in Wien Künstler werden. Im Februar 1908 ließ er eine Einladung des renommierten Bühnenbildners [[Alfred Roller]] ungenutzt, der ihm eine Ausbildung angeboten hatte. Als ihm das Geld ausging, besorgte er sich im August einen Kredit seiner Tante Johanna von 924 Kronen. Bei der zweiten Aufnahmeprüfung an der Kunstakademie im September wurde er nicht mehr zum Probezeichnen zugelassen. Er verschwieg seinen Verwandten diesen Misserfolg und seinen Wohnsitz, um seine Waisenrente weiter zu erhalten.<ref>Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien.'' München 1998, S. 62 f., 87 und 195–197.</ref> Deshalb gab er sich bei Wohnungswechseln als „akademischer Maler“ oder „Schriftsteller“ aus. Ihm drohte die Einziehung zum Wehrdienst in der [[Gemeinsame Armee|österreichischen Armee]].<ref>Joachim Fest: ''Hitler. Eine Biographie.'' 1998, S. 69&nbsp;f.</ref>

Nach August Kubizek, der sich mit ihm 1908 und 1909 ein Zimmer teilte, interessierte sich Hitler damals mehr für Wagneropern als für Politik. Nach seinem Auszug im Juli 1909 mietete er in kurzen Zeitabständen immer weiter von der Innenstadt entfernte Zimmer an, offenbar weil seine Geldnot wuchs. Im Herbst 1909 bezog er für drei Wochen ein Zimmer in der Sechshauser Straße 58 in Wien; danach war er drei Monate lang nicht behördlich angemeldet. Aus seiner Aussage in einer Strafanzeige ist ersichtlich, dass er ein [[Notschlafstelle|Obdachlosenasyl]] in [[Meidling]] bewohnte.<ref>Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien.'' München 1998, S. 206 und 247.</ref> Anfang 1910 zog Hitler in das [[Männerwohnheim Meldemannstraße]]. 1938 ließ er alle Akten über seine Aufenthaltsorte in Wien beschlagnahmen und gab ein Haus in einem gehobenen Wohnviertel als seine Studentenwohnung aus.<ref>Brigitte Hamann: ''Hitler’s Vienna. The Truth about his formative years.'' In: Gerhard A. Ritter, Anthony J. Nicholls, Hans Mommsen (Hrsg.): ''The Third Reich Between Vision and Reality: New Perspectives on German History 1918–1945.'' Berg Publishing, 2003, ISBN 1-859-73627-0, [http://books.google.de/books?id=urvDFb4g4ZQC&pg=PA24 S. 24].</ref>

Ab 1910 verdiente sich Hitler Geld durch nachgezeichnete oder als Aquarelle kopierte Motive von Wiener Ansichtskarten. Diese verkaufte sein Mitbewohner [[Reinhold Hanisch]] bis Juli 1910 für ihn, danach der jüdische Mitbewohner Siegfried Löffner. Dieser zeigte Hanisch im August 1910 wegen der angeblichen Unterschlagung eines Hitlerbildes bei der Wiener Polizei an. Hanisch wurde wegen einer Meldung in Wien unter falschem Namen zu sieben Tagen Gefängnis verurteilt. Der Maler Karl Leidenroth zeigte Hitler, wahrscheinlich im Auftrag Hanischs, wegen des unberechtigten Führens des Titels eines „akademischen Malers“ anonym an und erreichte, dass die Polizei ihm diesen Titel untersagte.<ref>Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien.'' München 1998, S. 248.</ref> Daraufhin ließ Hitler seine Bilder von dem Männerheimbewohner Josef Neumann sowie den Händlern [[Jakob Altenberg]] und [[Samuel Morgenstern]] verkaufen. Alle drei waren jüdischer Herkunft. Der Mitbewohner im Männerwohnheim [[Karl Honisch]] schrieb später, Hitler sei damals „schmächtig, schlecht genährt, hohlwangig mit dunklen Haaren, die ihm ins Gesicht schlugen“, und „schäbig gekleidet“ gewesen, habe jeden Tag in derselben Ecke des Schreibzimmers gesessen und Bilder gezeichnet oder gemalt.<ref>Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1945.'' 2. Auflage 2009, S. 55.</ref>

In Wien las Hitler Zeitungen und in hoher Auflage verbreitete Schriften von [[Alldeutscher Verband|Alldeutschen]], [[Deutschnationale Bewegung|Deutschnationalen]] und [[Judenfeindlichkeit|Antisemiten]], darunter möglicherweise die Schrift ''Der Unbesiegbare'' von [[Guido von List]]. Diese schildert das Wunschbild eines vom „[[Schicksal]]“ bestimmten, unfehlbaren germanischen Heldenfürsten, der die [[Germanen]] vor dem Untergang retten und zur Weltherrschaft führen werde. Dieser Einfluss könnte Hitlers später beanspruchte Auserwähltheit und Unfehlbarkeit, die ihn keine Irrtümer zugeben ließen, mit erklären.<ref>Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien.'' München 1998, S. 303–307.</ref> Er las womöglich auch die Zeitschrift ''[[Ostara (Zeitschrift)|Ostara]]'', die der List-Schüler [[Jörg Lanz von Liebenfels]] herausgab,<ref>Dies ist jedoch keineswegs gesichert. Vgl. Rainer Kipper: ''Der Germanenmythos im Deutschen Kaiserreich.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002, [http://books.google.de/books?id=tV8Pe4Z7oSkC&pg=PA348 S. 348, Fn 137]. Vgl. auch Ludolf Herbst: ''Hitlers Charisma.'' Fischer, Frankfurt a.M. 2010, S. 72.</ref> und die von [[Eduard Pichl]] verfasste Biografie Georg von Schönerers (1912). Dieser hatte seit 1882 die „Entjudung“ und „Rassentrennung“ per Gesetz gefordert, einen [[Arierparagraph]]en für seine Partei eingeführt, ein völkisch-rassistisches [[Deutschtum]] gegen den [[Multikulturalismus]] der [[Habsburger Monarchie]] und als Ersatzreligion für das katholische Christentum vertreten ([[Los-von-Rom-Bewegung|„Los von Rom!“]]). Hitler hörte Reden seines Anhängers, des Arbeiterführers [[Franz Stein (Arbeiterführer)|Franz Stein]], und seines Konkurrenten, des Reichsratsabgeordneten [[Karl Hermann Wolf]]. Beide bekämpften die „verjudete“ [[Sozialdemokratie]], tschechische Nationalisten und [[Slawen]]. Stein strebte eine deutsche [[Volksgemeinschaft]] als Aufhebung von [[Klassenkampf]] an; Wolf strebte ein Großösterreich an und gründete 1903 die [[Deutsche Arbeiterpartei (Österreich-Ungarn)]] (DAP) mit. Hitler hörte und bewunderte auch den populären Wiener Bürgermeister [[Karl Lueger]], der die [[Christlichsoziale Partei (Österreich)]] gegründet hatte, für Wiens „[[Germanisierung]]“ eintrat und als antisemitischer und antisozialdemokratischer „Volkstribun“ massenwirksame Reden hielt. Hitler diskutierte 1910 nach Aussagen seiner Mitbewohner im Männerwohnheim über politische Folgen von Luegers Tod, lehnte einen Parteieintritt ab und befürwortete eine neue, nationalistische Sammlungsbewegung.<ref>Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien.'' München 1998, S. 338–435.</ref>

Wieweit diese Einflüsse ihn prägten, ist ungewiss. Damals sei, so [[Hans Mommsen]], sein Hass auf die Sozialdemokraten, die [[Habsburgermonarchie]] und die Tschechen vorherrschend gewesen.<ref>Hans Mommsen: ''Foreword.'' In: Gerhard A. Ritter, Anthony J. Nicholls, Hans Mommsen (Hrsg.): ''The Third Reich Between Vision and Reality: New Perspectives on German History 1918–1945.'' 2003, [http://books.google.de/books?id=AUBhhKDkn1sC&pg=PP7 S. VII&nbsp;f.]; Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1945.'' München 2009, S. 60.</ref> Bis Sommer 1919 sind keine antisemitischen, aber einige hochschätzende Aussagen Hitlers über Juden überliefert. Erst ab Herbst 1919 griff er auf antisemitische Klischees zurück, die er in Wien kennengelernt hatte; erst ab 1923 stellte er Schönerer, Wolf und Lueger als seine Vorbilder dar.<ref>Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien.'' München 1998, S. 496 f.</ref>

Im Mai 1913 erhielt Hitler das Erbe des Vaters (etwa 820 [[Österreichische Krone|Kronen]]), zog nach [[München]] und mietete in der Schleißheimer Straße 34 ([[Maxvorstadt]]) ein anfangs mit [[Rudolf Häusler]] geteiltes Zimmer. Er las unter anderem die rassistischen Schriften [[Houston Stewart Chamberlain]]s, malte weiterhin Bilder, meist nach Fotografien wichtiger Gebäude, und verkaufte sie an eine Münchner Kunsthandlung. Er behauptete später, er habe sich nach einer „deutschen Stadt“ gesehnt und sich zum „Architektur-Maler“ ausbilden lassen wollen. Tatsächlich wollte er dem Wehrdienst in Österreich entgehen. Nachdem die Münchner Kriminalpolizei ihn am 18. Januar 1914 aufgegriffen und beim österreichischen Konsulat vorgeführt hatte, wurde er am 5. Februar 1914 in [[Salzburg]] gemustert, aber als waffenunfähig beurteilt und vom Wehrdienst zurückgestellt.<ref>Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1936.'' Stuttgart 1998, S. 105&nbsp;f., S. 120–124; David Clay Large: ''Hitlers München. Aufstieg und Fall der Hauptstadt der Bewegung.'' München 2006, S. 72–74.</ref>

Liebesbeziehungen Hitlers zwischen 1903 und 1914 sind unbekannt. Kubizek und Hanisch zufolge äußerte er sich in Wien verächtlich über weibliche Sexualität und floh vor Annäherungsversuchen von Frauen. Er verehrte zwar 1906 eine Linzer Schülerin, Stefanie Rabatsch, aber ohne Kontaktaufnahme. Später bezeichnete er eine Emilie, wohl die Schwester Häuslers, als seine „erste Geliebte“. Auch dies stuft [[Brigitte Hamann]] als Wunschdenken ein. Hitler soll schon 1908 wie die Alldeutschen ein Verbot der [[Prostitution]] und sexuelle [[Askese]] für junge Erwachsene gefordert und letztere aus Angst vor einer [[Infektion]] mit [[Syphilis]] selbst geübt haben.<ref>Brigitte Hamann: ''Hitlers Wien.'' München 1998, S. 513–524.</ref>

=== Soldat im Ersten Weltkrieg ===
[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-1974-082-44, Adolf Hitler im Ersten Weltkrieg retouched.jpg|miniatur|Hitler (ganz rechts) als Soldat im Jahr 1915]]

Wie viele andere begrüßte Hitler im [[Augusterlebnis|August 1914]] begeistert den Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]]. Er trat am 16. August 1914 als [[Freiwilliger (Militär)|Kriegsfreiwilliger]] in die [[Bayerische Armee]] ein, wurde am 8. Oktober 1914 auf den König von Bayern und anschließend auf den [[Kaiser von Österreich]], [[Franz Joseph I.|Franz Joseph]], vereidigt und dem [[Königlich Bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16|Reserve-Infanterie-Regiment 16]] zugeteilt. Er nahm Ende Oktober 1914 an der [[Erste Flandernschlacht|ersten Flandernschlacht]] teil, wurde daraufhin zum 1. November 1914 zum [[Gefreiter|Gefreiten]] befördert und am 2. Dezember 1914 aus unbekannten Detailgründen mit dem [[Eisernes Kreuz|Eisernen Kreuz]] II. Klasse ausgezeichnet.<ref>Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz: ''Enzyklopädie Erster Weltkrieg.'' Ferdinand Schöningh, Paderborn 2009, ISBN 978-3-8252-8396-4, S. 560.</ref>

Ab dem 9. November 1914 bis zum Ende des Krieges diente Hitler als [[Bursche#Ordonnanz|Ordonnanz]] und Meldegänger zwischen Regimentsstab und Bataillonsstäben mit 1,5 bis 5 Kilometer Abstand zur [[Kriegsfront#Hauptkampflinie (HKL)|Hauptkampflinie]] der [[Westfront (Erster Weltkrieg)|Westfront]].<ref>Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1936.'' Stuttgart 1998, S. 130&nbsp;f.</ref> Vom März 1915 bis September 1916 wurde er im Sektor Aubers-[[Fromelles]] ([[Kanton La Bassée]]) und in der [[Schlacht von Fromelles]] (19./20. Juli 1916) eingesetzt.<ref>John Frank Williams: ''Corporal Hitler and the Great War 1914–1918: the List Regiment'', MPG Books Abingdon/New York 2005, ISBN 0-415-35855-8, S. 134–146; Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1936.'' Stuttgart 1998, S. 134.</ref> In der [[Schlacht an der Somme]] wurde Hitler am 5. Oktober 1916 bei ''le Barqué'' ([[Ligny-Thilloy]]) von einer Granatenexplosion am linken Oberschenkel verwundet<ref>[[Bayerisches Kriegsarchiv|Bayerisches Hauptstaatsarchiv IV]], z.&nbsp;B. Kriegsstammrolle Nr. 4421.</ref> und bis zum 4. Dezember im [[Beelitz-Heilstätten|Vereinslazarett Beelitz]] gesund gepflegt. Dort wollte er das Verfliegen der Kriegsbegeisterung von 1914 in Deutschland erstmals bemerkt haben; bei seinem Pflegeaufenthalt in München habe er die Stadt kaum wiedererkannt.<ref>Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1936.'' Stuttgart 1998, S. 134&nbsp;f.; David Clay Large: ''Hitlers München. Aufstieg und Fall der Hauptstadt der Bewegung.'' München 2006, S. 104–106.</ref>

Am 5. März 1917 kehrte Hitler zu seiner inzwischen nach [[Vimy]] verlegten alten Einheit zurück. Im Frühjahr nahm er mit dieser an der [[Schlacht von Arras (1917)|Schlacht von Arras]], im Sommer an der [[Dritte Flandernschlacht|Dritten Flandernschlacht]], ab Ende März 1918 an der [[Deutsche Frühjahrsoffensive 1918|deutschen Frühjahrsoffensive]] und an der kriegsentscheidenden zweiten [[Schlacht an der Marne (1918)|Schlacht an der Marne]] teil.<ref>Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz: ''Enzyklopädie Erster Weltkrieg.'' Paderborn 2009, S. 560.</ref> Im Mai 1918 erhielt er ein Regimentsdiplom für hervorragende Tapferkeit und das [[Verwundetenabzeichen]] in Schwarz. Am 4. August erhielt er das Eiserne Kreuz I. Klasse für einen Meldegang an die Front nach dem Ausfall aller Telefonleitungen. Der Regimentsadjutant [[Hugo Gutmann]], ein Jude, hatte ihm dafür diese Auszeichnung versprochen; der Divisionskommandeur genehmigte sie erst nach zwei Wochen.<ref>Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1936.'' Stuttgart 1998, S. 136.</ref>

Hitler verhielt sich laut Zeitzeugen unterwürfig gegenüber Offizieren. „Den Vorgesetzten achten, niemandem widersprechen, blindlings sich fügen“, gab er 1924 vor Gericht als seine Maxime an. Er klagte nie über schlechte Behandlung als Soldat und sonderte sich damit von seinen Kameraden ab. Darum beschimpften sie ihn als „weißen Raben“.<ref>Konrad Heiden: ''Adolf Hitler: das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit; eine Biographie.'' Europaverlag, 1936, S. 57.</ref> Nach ihren Aussagen rauchte und trank er nicht, redete nie über Freunde und Familie, war nicht an [[Bordell]]besuchen interessiert und saß oft stundenlang lesend, nachdenkend oder malend in einer Ecke des [[Unterstand]]s.<ref name="Ian Kershaw 1936">Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1936.'' Stuttgart 1998, S. 131&nbsp;f.</ref> Spätere Aussagen von Kriegskameraden, die Hitler für Kameradschaft, Tapferkeit und Einsatz lobten, gelten als unglaubwürdig, da die NSDAP sie dafür mit Funktionärsposten und Geld belohnte.<ref name="Ian Kershaw 1936" /> Die Nationalsozialisten [[Fritz Wiedemann (Offizier)|Fritz Wiedemann]] und [[Max Amann (Politiker)|Max Amann]] behaupteten nach 1933, Hitler selbst habe eine militärische Beförderung, für die er als mehrfach verwundeter Träger des Eisernen Kreuzes beider Klassen in Frage gekommen wäre, abgelehnt.<ref>Anton Joachimsthaler: ''Hitlers Weg begann in München 1913–1923.'' Herbig, 2000, ISBN 3-776-62155-9, S. 158.</ref>

Am 15. Oktober 1918 wurde Hitler bei [[Wervik]] in Flandern von [[Senfgas]] getroffen und erblindete vorübergehend. Der blinde Verwundete wurde im Reservelazarett von [[Pasewalk]] jedoch in der psychiatrischen Abteilung behandelt und seine zeitweilige Erblindung war, wie [[Thomas Weber (Historiker)|Thomas Weber]] schrieb,<ref>Thomas Weber: ''Hitlers erster Krieg. Der Gefreite Hitler im Weltkrieg – Mythos und Wahrheit.'' Propyläen Verlag, Berlin 2011, S. 294&nbsp;f.</ref> die [[psychosomatisch]]e Folge einer [[Psychopathie]] mit [[Hysterie|hysterischen]] Symptomen, kurz [[Kriegshysterie]] genannt. Während seines Lazarettaufenthalts vom 21. Oktober bis zum 19. November erfuhr er am 10. November von der [[Novemberrevolution]] und den [[Waffenstillstand von Compiègne (1918)|Waffenstillstandsverhandlungen von Compiègne]]. Er bezeichnete die Ereignisse 1925 im Sinne der [[Dolchstoßlegende]] als „größte Schandtat des Jahrhunderts“ und behauptete, damals habe er beschlossen, Politiker zu werden.<ref>Adolf Hitler: ''Mein Kampf.'' München 1940, S. 223; zitiert bei Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1945.'' 2009, S. 80.</ref> Dies gilt als [[Legende]]nbildung, da Hitler damals nahezu mittel- und perspektivlos und ohne Kontakte zu Politikern war und sich vor 1923 nie zu diesem angeblichen Entschluss äußerte.<ref>Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1936.'' Stuttgart 1998, S. 85 und 145.</ref>

Nach Hitlers [[Feldpost]]briefen missbilligte er den spontanen [[Weihnachtsfrieden (Erster Weltkrieg)|Weihnachtsfrieden 1914]]. Am 5. Februar 1915 schilderte er die Kampfhandlungen detailliert und äußerte zum Schluss, er hoffe auf die endgültige Abrechnung mit den Feinden im Inneren.<ref>Brief dokumentiert bei Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1945.'' 2009, S. 76&nbsp;f.</ref> 1941 stellte er deutsche [[Kriegsverbrechen]] im besetzten Belgien wie Brandschatzung und Massenerschießungen zur Vergeltung von Sabotage als vorbildliche Herrschaftsmethode dar.<ref>John Horne, Alan Kramer: ''Deutsche Kriegsgreuel 1914. Die umstrittene Wahrheit.'' Hamburg 2004, S. 600; Werner Jochmann (Hrsg.): ''Monologe im Führerhauptquartier 1941–1944. Aufgezeichnet von Heinrich Heim.'' München 2000, S. 59.</ref>

[[Sebastian Haffner]] nannte Hitlers Fronterfahrung sein „einziges Bildungserlebnis“.<ref>Sebastian Haffner: ''Anmerkungen zu Hitler.'' Düsseldorf 1980, S. 11.</ref> [[Ian Kershaw]] urteilte: {{"|Der Krieg und die Folgen haben Hitler geschaffen.}}<ref>Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1936.'' Stuttgart 1998, S. 126.</ref> Da Hitler sich 1914 erstmals in seinem Leben ganz einer Sache hingegeben habe, dem Krieg, hätten sich seine schon mitgebrachten Vorurteile und Phobien in der Erbitterung über die Kriegsniederlage ab 1916 entscheidend verstärkt.<ref>Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1945.'' 2009, S. 82.</ref>

Dass der Erste Weltkrieg indes nicht als Schlüsselerlebnis für Hitlers späteres politisches Wirken und das vieler seiner Zeitgenossen angesehen werden darf, stellte Thomas Weber heraus, der Hitlers Regiment und seine Kriegszeit einer eingehenden Analyse unterzog. Demnach waren „Hitlers Zukunft und seine politische Identität […] noch vollkommen offen und formbar, als er aus dem Krieg zurückkehrte.“ Es seien auch nicht allein die Erfahrungen mit der [[Münchner Räterepublik]] als solche gewesen, die zu seiner Radikalisierung beigetragen hätten, sondern vielmehr die politische Entwicklung der Personen in seiner nächsten Umgebung und die Bedingungen der Nachkriegszeit in Bayern.<ref>Vgl. dazu Thomas Weber: ''Hitlers erster Krieg.'' 1. Aufl., Berlin 2012, S. 301–337, hier (Zitat) S. 337.</ref>


== Politischer Aufstieg (1919–1933) ==
== Politischer Aufstieg (1919–1933) ==

Version vom 11. Oktober 2012, 19:51 Uhr

Porträtaufnahme Hitlers (1937)

Adolf Hitler (* 20. April 1889 in Braunau am Inn im damaligen Österreich-Ungarn; † 30. April 1945 in Berlin) war von 1933 bis 1945 Diktator des Deutschen Reiches.

Ab 1921 war er Vorsitzender der NSDAP und prägte die antisemitische und rassistische Ideologie des Nationalsozialismus, zum Beispiel mit seiner Programmschrift Mein Kampf. Im Jahr 1923 versuchte er mit dem sogenannten Hitler-Ludendorff-Putsch, die Weimarer Republik gewaltsam zu stürzen. Am 30. Januar 1933 wurde er zum deutschen Reichskanzler ernannt. Sein Regime beseitigte die pluralistische Demokratie, den Föderalismus und den Rechtsstaat durch Notverordnungen, Gleichschaltungsgesetze, Organisations- und Parteiverbote, Lagerhaft, Folter und Morde an politischen Gegnern. Die deutschen Juden wurden systematisch ausgegrenzt und entrechtet, etwa durch die Nürnberger Gesetze von 1935. Gleichwohl gewann Hitler infolge wirtschafts- und außenpolitischer Erfolge enorme Popularität in Deutschland. 1934 übernahm er das Amt des Reichspräsidenten und ließ sich fortan offiziell als „Führer und Reichskanzler“ bezeichnen. Ab 1938 hatte er die unmittelbare Befehlsgewalt über die gesamte Wehrmacht inne (→ Blomberg-Fritsch-Krise), und seit 1939 setzte sich zunehmend der Eigenname der Führer durch, bis dieser 1941 Hitler allein vorbehalten blieb.

Hitler löste 1939 mit dem deutschen Angriff auf Polen den Zweiten Weltkrieg aus, in dessen Verlauf die Nationalsozialisten zahlreiche Massenmorde an religiösen, ethnischen und weiteren gesellschaftlichen Gruppen verübten. Ab 1941 führte sein Regime einen als „Kampf um Lebensraum“ angelegten Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion und begann einen systematischen Völkermord; in dessen Folge im Rahmen des Holocaust etwa sechs Millionen europäische Juden und im Verlauf des Porajmos bis zu 500.000 Sinti und Roma ermordet wurden. Hitlers verbrecherische Politik forderte zudem Millionen Kriegstote und führte zur Zerstörung weiter Teile Deutschlands und Europas.

Politischer Aufstieg (1919–1933)

Propagandaredner der Reichswehr

Am 21. November 1918 kehrte Hitler aus Pasewalk nach München in die Oberwiesenfeldkaserne des 2. bayerischen Infanterieregiments zurück. Um der allgemeinen Demobilisierung zu entgehen, blieb er bis zum 31. März 1920 in der Reichswehr. In dieser Zeit formte er sein politisches Weltbild, entdeckte und erprobte sein demagogisches Redetalent.[1]

Vom 4. Dezember 1918 bis 25. Januar 1919 bewachte Hitler mit 15 Kameraden etwa 1000 französische und russische Kriegsgefangene in einem von Soldatenräten geleiteten Lager in Traunstein. Am 12. Februar wurde er nach München in die 2. Demobilmachungskompanie versetzt und ließ sich am 15. Februar zu einem der Vertrauensmänner seines Regiments wählen. Als solcher arbeitete er mit der Propagandaabteilung der neuen bayerischen Staatsregierung unter Kurt Eisner (USPD) zusammen und sollte seine Kameraden in Demokratie schulen. Am 16. Februar nahm er daher mit seinem Regiment an einer Demonstration des „Revolutionären Arbeiterrates“ in München teil.

Am 26. Februar 1919 begleitete Hitler als stiller Beobachter den Trauerzug für den fünf Tage zuvor ermordeten Eisner.[2] Am 15. April ließ er sich zum Ersatzbataillonsrat der Soldatenräte der Münchner Räterepublik wählen, die am 7. April ausgerufen und am 13. April als „kommunistische Räterepublik“ proklamiert worden war. Nach deren gewaltsamer Niederschlagung im Mai 1919 denunzierte Hitler andere Vertrauensleute aus dem Bataillonsrat vor einem Standgericht der Münchner Reichswehrverwaltung als „ärgste und radikalste Hetzer […] für die Räterepublik“, trug damit zu ihrer Verurteilung bei und erkaufte sich das Wohlwollen der neuen Machthaber. Später verschwieg er seine vorherige Zusammenarbeit mit den sozialistischen Soldatenräten.[3] Diese wird meist als Opportunismus oder als Beleg dafür gewertet, dass Hitler bis dahin kein ausgeprägter Antisemit gewesen sein könne.[4]

Im Mai 1919 traf Hitler erstmals den Leiter der „Aufklärungsabteilung“ im Reichswehrgruppenkommando 4, Hauptmann Karl Mayr. Hitler wurde als „V-Mann“ der Aufklärungsabteilung übernommen und nahm vom 5. bis 12. Juni sowie vom 26. Juni bis 5. Juli 1919 auf Empfehlung des 2. Infanterieregiments an „antibolschewistischen Aufklärungskursen“ an der Universität München für „Propaganda bei der Truppe“ teil.[5] Damit erhielt er erstmals eine politische Schulung durch deutschnationale, alldeutsche und antisemitische Akademiker, darunter Karl Alexander von Müller, der Hitlers Talent als Redner entdeckte, und Gottfried Feder. Dieser soll ihn laut Mein Kampf damals „zur Gründung einer neuen Partei“ angeregt haben.[6]

Am 22. Juli wurde Hitler zu einem „Aufklärungskommando“ von 26 ausgewählten Ausbildern der Münchner Garnison abgeordnet, die angeblich von Bolschewismus und Spartakismus „verseuchte“ Soldaten im Reichswehr-Lager Lechfeld, darunter viele ehemalige Kriegsgefangene, propagandistisch umerziehen sollten. In dem Kurs dazu vom 20. bis 24. August trat Hitler als Redner hervor, der auch mit antisemitischen Äußerungen starke Emotionen wecken konnte.[7] Er stieg anschließend zur „rechten Hand“ Mayrs auf und wurde durch ihn vermutlich im Herbst 1919 auf einer Versammlung der geheimen rechtsradikalen Offiziersverbindung „Eiserne Faust“ deren Mitbegründer Ernst Röhm vorgestellt.[8]

Zu den Aufgaben von Mayrs V-Leuten gehörte die Überwachung politischer Parteien und Gruppen in München. In dieser Funktion nahm Hitler am 12. September 1919 erstmals an einer Versammlung der Deutschen Arbeiterpartei im Sterneckerbräu teil. Der Parteivorsitzende Anton Drexler lud ihn wegen seiner Redegewandtheit – er widersprach vehement der von einem Diskussionsteilnehmer geforderten Trennung Bayerns vom Reich – direkt zum Parteieintritt ein.[9]

Am 16. September verfasste Hitler in Mayrs Auftrag für Adolf Gemlich, einen Teilnehmer der Lechfelder „Aufklärungskurse“, ein „Gutachten zum Antisemitismus“. Darin betonte er, das Judentum sei eine Rasse, keine Religion. „Dem Juden“ seien „Religion, Sozialismus, Demokratie […] nur Mittel zum Zweck, Geld- und Herrschgier zu befriedigen. Sein Wirken wird in seinen Folgen zur Rassentuberkulose der Völker.“ Daher müsse der „Antisemitismus der Vernunft“ seine Vorrechte planmäßig und gesetzmäßig bekämpfen und beseitigen. „Sein letztes Ziel aber muss unverrückbar die Entfernung der Juden überhaupt sein. Zu beidem ist nur fähig eine Regierung nationaler Kraft […] nur durch rücksichtslosen Einsatz national gesinnter Führerpersönlichkeiten mit innerlichem Verantwortungsgefühl.“ Mayr stimmte Hitlers Ausführungen weitgehend zu.[10]

Aufstieg zum Führer der NSDAP

Hitlers Mitgliedskarte der DAP

Hitler erbat am 4. Oktober 1919 Mayrs Erlaubnis, der DAP beizutreten, beantragte am 19. Oktober die Aufnahme[11] und wurde als 55. (nicht wie von ihm stets behauptet siebentes) Mitglied aufgenommen.[12] Ab Herbst 1919 beeinflusste der antisemitische Schriftsteller Dietrich Eckart Hitlers Denken, verschaffte ihm Kontakte zum Münchner Bürgertum sowie wichtigen Geldgebern, förderte ihn als rechtsradikalen Agitator bei sozialen Unterschichten und propagierte ihn ab März 1921 als künftigen charismatischen „Führer“ und Retter der deutschen Nation.[13] Von ihm übernahm Hitler bis 1923 die Verschwörungstheorie eines angeblichen Weltjudentums, das sowohl hinter der US-amerikanischen Hochfinanz als auch dem „Bolschewismus“ stecke.[14]

1920 wurde Hitler „Werbeobmann“ für die DAP. Am 24. Februar benannte sie sich in „Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei“ um. Hitler trug deren von ihm, Anton Drexler und Gottfried Feder gemeinsam verfasstes 25-Punkte-Programm vor.[15] Als er im März aus der Reichswehr entlassen wurde, konnte er von seinen Honoraren als Parteiredner leben und erreichte im Jahresverlauf pro Auftritt schon 1200 bis 2500 Zuhörer. So warb er erfolgreich neue Mitglieder für die NSDAP an, der andere rechtsradikale Gruppen wie der Deutschvölkische Schutz- und Trutzbund und die im April gegründete, der Thule-Gesellschaft nahestehende Deutschsozialistische Partei (DSP) damals noch starke Konkurrenz machten.[16] Er hielt Drexler von einer Fusion der NSDAP mit der DSP ab, setzte aber bei einem Treffen in Salzburg am 7./8. August ein Bündnis mit der böhmisch-österreichischen DNSAP durch, um den alldeutschen Anspruch seiner Partei zu unterstreichen.

In einer Grundsatzrede vom 13. August 1920 („Warum sind wir Antisemiten?“) erklärte Hitler erstmals ausführlicher seine Ideologie: Alle Juden seien auf Grund ihres angeblich unveränderlichen Rassencharakters unfähig zu konstruktiver Arbeit. Sie seien wesenhaft Parasiten und würden durch viele angebliche Maßnahmen wie Rassenmischung, Volksverdummung durch Kunst und Presse, Förderung des Klassenkampfes bis hin zum Mädchenhandel alles zum Erlangen ihrer Weltherrschaft tun.[17] Damit machte er den rassistischen Antisemitismus zum Hauptmerkmal der NSDAP-Programmatik.

Mit einem langen Regenmantel über dem Anzug, einem „Gangsterhut“, einem auffällig sichtbaren Revolver und einer Reitpeitsche zog Hitler die Aufmerksamkeit bei Münchner Empfängen auf sich. Anhänger beschrieben ihn als „grandiosen Volksredner“, der „äußerlich irgendwie zwischen Unteroffizier und Handlungsgehilfen, mit gezierter Unbeholfenheit und zugleich so viel Redegewalt […] vor einem Massenpublikum“ auftrat.[18]

Hitler wirkte an der Umwandlung der Sturmabteilung (SA) der NSDAP von einer „Saalschutztruppe“ in eine paramilitärisch geordnete Schläger- und Einschüchterungstruppe mit.[19] Er entwarf Hakenkreuzfahnen und Standarten für die Machtdemonstrationen der SA in Stadt und Land.[20]

Hitler wurde als Agitator für die im Reich noch kaum beachtete NSDAP unersetzlich. Als Drexler und andere ohne ihn mit der DSP verhandelten, trat er am 11. Juli 1921 demonstrativ aus der Partei aus. Für seinen Wiedereintritt verlangte er vom Parteivorstand ultimativ seine Wahl zum „ersten Vorsitzenden der Partei mit diktatorischen Vollmachten“, der allein über Zusammenschlüsse, Namens- und Programmänderungen entscheiden dürfe. Indem Drexler das akzeptierte, entmachtete er sich selbst. Hitler schloss nach seinem Wiedereintritt am 20. Juli Karl Harrer und weitere Gegner aus der Partei aus.[21]

Hitler war nun ein lokaler Parteiführer, den viele Nationalisten, Demokratiegegner und Militaristen unter Intellektuellen, in der Regierung und Verwaltung Bayerns unterstützten.[22] Um seinen Einfluss auszudehnen, hielt er seit 1920 einige Reden vor dem Berliner Nationalklub und in der Republik Österreich.[23] Einzelne damalige britische und US-amerikanische Presseartikel schätzten ihn als „potentiell gefährlich“[24], als Vertreter einer „Armee der Rache“[25] oder als „deutschen Mussolini“ ein.[26] Als solchen ließ Hitler sich am 3. November 1922, nur drei Tage nach Mussolinis erfolgreichem Marsch auf Rom, von seinem Parteifreund Hermann Esser in München ausrufen.[27]

Putschversuch

Hitler, rechts neben Erich Ludendorff (Bildmitte), mit weiteren Teilnehmern des Hitler-Ludendorff-Putsches (1924)

Nach dem gescheiterten Kapp-Putsch 1920 und der Auflösung der Freikorps im selben Jahr organisierten sich die militanten Rechtsextremen in bewaffneten „Einwohnerwehren“ und „vaterländische Verbänden“. Ihr Ziel war der Sturz der Weimarer Republik. Einige schreckten dabei auch vor politischen Morden nicht zurück.[28] Als es der Reichswehrführung in Bayern im Zuge des Kapp-Putsches gelang, die Koalitionsregierung Hoffmann zum Rücktritt zu zwingen, schlug die neue Regierung unter Eugen von Knilling einen Rechtskurs ein, um aus Bayern die „Ordnungszelle“ des Reiches zu machen. In der Folge fanden viele militante Rechtsextreme wie etwa Hermann Ehrhardt in Bayern Unterstützung und Unterschlupf.[29]

Nach der von den Alliierten 1921 erzwungenen Auflösung der bayerischen Einwohnerwehren betraute die bayerische Staatsregierung Otto Pittinger mit der geheimen Fortführung der Wehrarbeit. Im August 1922 plante Pittinger gemeinsam mit dem Münchner Polizeipräsidenten Ernst Pöhner und Röhm einen Putsch, über den auch Hitler informiert war. Ausgangspunkt sollte eine geplante Massenkundgebung der vaterländischen Verbände gegen das Republikschutzgesetz am 25. August werden. Die Kundgebung wurde jedoch kurzfristig verboten, sodass sich letztlich nur einige Tausend Nationalsozialisten versammelten. Hitler, heißt es, soll über den Ablauf vor Wut geschäumt und angekündigt haben, beim nächsten Mal werde er handeln.[30] Pittingers Versuche zur Einigung der Wehrbewegung stießen zunehmend auf den Widerstand der radikalen Kräfte um Ernst Röhm und Ex-General Erich Ludendorff, die Pittingers monarchistisch-föderalistischen Kurs ablehnten. Zwar wurde am 9. November 1922 noch die Vereinigung vaterländischer Verbände in Bayern gegründet, der sich zunächst auch die NSDAP anschloss. Aber die radikaleren Verbände wie der Bund Oberland und der Bund Wiking verweigerten sich.[31] Die Spannungen kulminierten während der Ruhrbesetzung in der von Ernst Röhm im Februar 1923 initiierten Gründung der Arbeitsgemeinschaft der vaterländischen Kampfverbände, der sich nun auch die NSDAP bzw. SA anschloss.[32]

Innerhalb der Arbeitsgemeinschaft übte Hitler maßgeblichen Einfluss aus. Als Ziele der Wehrbewegung definierte er: „1. Erringung der politischen Macht, 2. Brutale Säuberung des Vaterlands von seinen Feinden im Innern, 3. Erziehung der Nation, geistig dem Willen nach, technisch durch Ausbildung für den Tag, der dem Vaterlande die Freiheit gibt, die Periode des Novemberverrats beendet und unseren Söhnen und Enkeln wieder ein deutsches Reich überläßt. […]“ Er war es auch, der die Arbeitsgemeinschaft die bayerische Staatsregierung im April 1923 ultimativ auffordern ließ, Haftbefehle gegen „vaterländisch gesinnte Männer Bayerns ein für allemal“ abzulehnen, nachdem mehrere völkische Politiker, darunter auch er selbst, wegen Verstößen gegen das Republikschutzgesetz Vorladungen nach Leipzig erhalten hatten. Hitlers Einfluss stieg, als er die SA aus ihrer Verbindung mit der Organisation Hermann Ehrhardts löste. Hitler forderte auch als erster die Durchführung einer „nationalen Maifeier“.[33] Dass es jedoch nicht gelang, die traditionelle, behördlich genehmigte Demonstration der Linksparteien am Ersten Mai 1923 in München zu verhindern, stellte seine Autorität parteiintern in Frage, und er zog sich eine Zeitlang aus der Öffentlichkeit zurück.[34]

Beim „Deutschen Tag“ am 1. und 2. September 1923 in Nürnberg vereinigten Hitler, Ludendorff und ihre Anhänger den Bund Oberland mit dem Bund Reichskriegsflagge unter Ernst Röhm und der SA zum „Deutschen Kampfbund“. Das Programm sprach sich für eine „nationale Revolution“ aus, bei der wegen der Erfahrung vom 1. Mai primär darum gehe, von den „polizeilichen Machtmittel des Staates“ Besitz zu ergreifen. Am 25. September übernahm Hitler die politische Führung des Kampfbundes.[35] Finanzielle Unterstützung bezog Hitler nicht zuletzt aus der Schweiz. Bei einem durch Ulrich Wille junior vermittelten Aufenthalt in Zürich im August 1923 redete Hitler vor geladenen Gästen „Zur Lage in Deutschland“. Insgesamt erhielt er zwischen 11.000 und 123.000 Franken an Spenden. Genauere Angaben sind auf der Grundlage der bekannten Quellen – die meisten Zuwendungen dürften bar und ohne Quittung erfolgt sein – ebenso wenig möglich wie eine Einschätzung, inwieweit diese Mittel es der NSDAP überhaupt ermöglichten, ihre Aktivitäten bis zum Novemberputsch aufrecht zu erhalten.[36]

Am 26. September ließ der neue Reichskanzler Gustav Stresemann (DVP) den passiven Widerstand gegen die belgisch-französische Ruhrbesetzung abbrechen. Daraufhin rief die Regierung Bayerns dort den Ausnahmezustand nach Artikel 48 aus und übertrug die vollziehende Gewalt im Rang eines „Generalstaatskommissars“ auf Gustav von Kahr. Er sollte offiziell mit seinen „speziellen Beziehungen“ zu bayerischen rechtsradikalen Organisationen und seiner bekannten völkisch-antisemitischen Gesinnung „Dummheiten“ von „irgendeiner Seite“ vorbeugen.[37] Als eine seiner ersten Maßnahmen ließ er ostjüdische Familien aus Bayern ausweisen und ihren Besitz konfiszieren.[38]

Der Konflikt zwischen den bayerischen Machthabern und der Reichsregierung eskalierte, als im Völkischen Beobachter ein Artikel mit dem Titel „Die Diktatoren Stresemann – Seeckt“ erschien, in welchem die Reichsregierung scharf angegriffen wurde.[39] Reichswehrminister Otto Geßler, der nach der Verhängung des Ausnahmezustands über das ganze Reich am 27. September die vollziehende Gewalt innehatte, ordnete daraufhin das Verbot des Völkischen Beobachters an. Kahr und der Kommandeur der Reichswehr in Bayern, Otto von Lossow, verweigerten diesen Befehl.[40] Am 29. September verkündete Kahr die Einstellung des Vollzugs des Republikschutzgesetzes in Bayern.

Hitler besuchte am 30. September erstmals die Villa Wahnfried. Der „Bayreuther Kreis“ um Cosima Wagner unterstützte seinen Putschplan und seinen Anspruch, der ersehnte nationale „Führer“ zu werden.[41] Hitler versuchte am 7. Oktober vergeblich, Lossow und Seißer zum Eintritt in seinen Kampfbund zu bewegen.

Am 20. Oktober setzte Geßler Lossow ab. Kahr ernannte Lossow daraufhin demonstrativ zum „Landeskommandanten“ und ließ die in Bayern stationierte 7. Reichswehrdivision auf Bayern vereidigen. Dieser offene Verfassungsbruch war ein erster Schritt zur Lösung Bayerns vom Reich.[40] Nach dem Austritt der SPD aus dem Kabinett Stresemann am 2. November 1923 forderte Reichspräsident Friedrich Ebert am 3. November analog zur Reichsexekution gegen das von Kommunisten mitregierte Sachsen, Reichswehrtruppen gegen Bayern einzusetzen. Der Chef der Heeresleitung, Hans von Seeckt, lehnte dies ab, da man nicht über ausreichende Kräfte verfüge und Reichswehr nicht gegen Reichswehr marschiere.[42] Seeckt verurteilte zwar den Ungehorsam der bayerischen Reichswehrtruppen, ließ aber Kahr gegenüber durchblicken, dass er vor allem im Interesse der Einheit des Reiches an den verfassungsgemäßen Formen festgehalten habe.[43] Zugleich warnte er Kahr und Lossow, sich nicht zu sehr an den völkischen und nationalen Extremisten zu orientieren.[42] Seeckt stand als möglicher „Notstandskanzler“ zudem selbst im Zentrum diverser Pläne zur Errichtung einer nationalen Diktatur, die sowohl von Vertretern der Schwerindustrie wie Hugo Stinnes favorisiert als auch zeitweise von Politikern wie Ebert und Stresemann erwogen wurde.[44]

Auch das „bayerische Triumvirat“ Kahr, Lossow und der Chef der Landespolizei Oberst Hans von Seißer erwog Putschpläne gegen Berlin. In Absprache mit Kontaktleuten in Norddeutschland hofften sie im Oktober 1923, die Reichsregierung durch militärischen Druck dazu zu bringen, ein „nationales Direktorium“ einzusetzen. Lossow sprach bei einem Treffen mit den Führern der paramilitärischen Verbände am 24. Oktober sogar von einem „Marsch auf Berlin“, spielte tatsächlich aber vor allem gegenüber dem Deutschen Kampfbund auf Zeit. Anfang November herrschte indes noch völlige Unklarheit über die etwaige Zusammensetzung des Direktoriums. Während jedoch Kahr als Reichspräsident im Gespräch war, wären Hitler und Ludendorff, die ein Direktorium unter ihrer Führung in München wollten, in jedem Fall nicht daran beteiligt worden. Am 3. November stellte Seeckt freilich gegenüber Seißer fest, nichts gegen die rechtmäßige Regierung unternehmen zu wollen.[45]

Nach dem 3. November warnte Kahr alle Führer „vaterländischer Verbände“ vor eigenmächtigen Aktionen und lehnte ein Treffen mit Hitler ab. Dieser fürchtete Kahrs Einigung mit der Reichsregierung und verabredete daher am 7. November mit den anderen Kampfbundführern den baldigen Putsch.[46] Am Abend des 8. November ließ er eine Versammlung von etwa 3000 Anhängern Kahrs im Münchner Bürgerbräukeller von seinem Kampfbund umstellen, verschaffte sich mit Waffengewalt Zutritt, rief die „nationale Revolution“ aus und zwang Kahr, Seißer und Lossow mit vorgehaltener Pistole, einer „provisorischen deutschen Nationalregierung“ unter seiner Führung zuzustimmen. Er ließ alle anwesenden Mitglieder der Landesregierung Bayerns festsetzen und ernannte Ludendorff zum Oberbefehlshaber der Reichswehr. Dieser ließ das Triumvirat frei, das die erpresste Zustimmung einige Stunden später widerrief und die Niederschlagung des Putsches vorzubereiten begann.[47] SA und Bund Oberland nahmen zahlreiche wirkliche oder vermeintliche Münchner Juden, deren Namen und Adressen man aus Telefonbüchern entnommen hatte, als Geiseln fest.[48] Obwohl der Münchner Kompaniechef Eduard Dietl, frühes DAP-Mitglied und Ausbilder der SA, und der Offiziersnachwuchs Befehle verweigerten, gegen die Putschisten vorzugehen,[49] konnten die von Ernst Röhm geführten Kampfbundverbände in der Nacht zum 9. November die meisten Münchner Kasernen, den Bahnhof und wichtige Regierungsgebäude nicht besetzen.[50] Daraufhin versuchten Hitler und Ludendorff mit einem Marsch von bis zu 4000 teilweise bewaffneten NSDAP-Anhängern, doch noch den Umsturz in München zu erzwingen. Die Landespolizei unter Seißer stoppte diesen Marsch nahe der Feldherrnhalle. In einem kurzen Feuergefecht starben 16 Putschisten und vier Polizisten. Der bei einem Sturz verletzte Hitler floh und wurde am 11. November im Haus Ernst Hanfstaengls am Staffelsee verhaftet.[51] Die schon in neun deutschen Ländern verbotene NSDAP wurde nun auch in Bayern und am 23. November reichsweit verboten.[52]

Ebert hatte Seeckt trotz dessen Befehlsverweigerung noch am 8. November 1923 den Oberbefehl über die Reichswehr übertragen, damit dieser die bayerische Reichswehr zum Vorgehen gegen die Putschisten bewegen konnte. So bewirkte Hitlers und Ludendorffs Alleingang den Zusammenhalt der 7. Division mit der übrigen Reichswehr, durchkreuzte und diskreditierte die Putschpläne von Kahr und Seeckt. Hitler lernte daraus, dass er die Macht „nicht in totaler Konfrontation mit dem Staatsapparat, sondern nur im kalkulierten Zusammenspiel mit ihm“ erreichen konnte und dazu den „Schein der Legalität“ wahren musste.[53]

Der dilettantisch inszenierte, gescheiterte Putschversuch wurde ab 1933 zum Triumph umgedeutet und jährlich als heroische Tat mit dem Gedenken an die „Blutzeugen der Bewegung“ gefeiert.[54]

Prozess und Festungshaft

Der Prozess gegen Hitler und neun weitere Putschteilnehmer begann am 26. Februar 1924 vor dem bayerischen Volksgericht, statt wie in solchen Fällen üblich vor dem Reichsgericht in Leipzig. Ludendorff, der den Putsch monatelang aktiv mit vorbereitet hatte, wurde durch ein Verhörprotokoll entlastet, wonach er nichts vom Putschplan gewusst habe.[55] Hitler nutzte den Prozess als Bühne und stellte sich von Beginn an als treibende Kraft des Putschplans dar. Er bestritt den Vorwurf des Hochverrats und behauptete stattdessen, die „Novemberverbrecher“ von 1918 seien die eigentlichen Verräter. Dieses scheinbar mutige Auftreten fiel ihm umso leichter, da der Vorsitzende Richter Georg Neithardt mit ihm sympathisierte und ihm ein mildes Urteil angeboten hatte, falls er die als Zeugen geladenen Kahr, Lossow und Seißer nicht mit Aussagen über deren eigene Putschpläne belaste. Die Geiselnahmen und die Tötung der vier Polizisten wurden nicht angeklagt und verhandelt. Diese „Justizkomödie“[56] endete mit einem Freispruch für Ludendorff und milden Strafen gegen fünf Angeklagte wegen Beihilfe zum Hochverrat. Hitler, der schon 1922 wegen schweren Landfriedensbruchs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war, erhielt trotz laufender Bewährungsfrist widerrechtlich nur die Mindeststrafe von fünf Jahren Festungshaft und musste eine Geldbuße von 200 Goldmark zahlen.[57]

Obwohl das Republikschutzgesetz vorsah, straffällig gewordene Ausländer auszuweisen, lehnte das Gericht dies ab, weil Hitler eine „ehrenhafte Gesinnung“ habe, deutsch denke und fühle, viereinhalb Jahre freiwillig im deutschen Heer Soldat gewesen und dabei verwundet worden sei.[58] Staatsanwalt Ludwig Stenglein widersprach Hitlers vorzeitiger Entlassung: Künftiges Wohlverhalten sei wegen seiner Verstöße gegen Haftauflagen (nach außen geschmuggelten Briefen, Abfassen von Mein Kampf und anderem) nicht zu erwarten.[59] Dennoch wurde Hitler wegen angeblich guter Führung schon am 20. Dezember 1924 entlassen, sodass er weniger als neun Monate in der Festung Landsberg absitzen musste.

Durch die Berichte über den Prozess war Hitler auch im Norden Deutschlands als der radikalste aller „völkischen“ Politiker bekannt geworden. Bis dahin hatte er sich eher als „Trommler“ der völkischen Bewegung gesehen, der den Weg für einen anderen „Retter Deutschlands“ wie vielleicht Ludendorff frei machen sollte. Seine Anhänger verehrten ihn als Helden und Märtyrer für die nationale Sache. Das stärkte seine Stellung in der NSDAP und sein Ansehen bei anderen Nationalisten. Diese Zustimmung, der Propagandaerfolg seiner Verteidigung, seine Selbstreflexion beim Abfassen von Mein Kampf und der Zerfall der NSDAP während seiner Haft führten dazu, dass Hitler sich nun selbst in der Rolle des großen, von vielen erhofften Führers und Retters Deutschlands sah. Er wollte die NSDAP nach seiner Entlassung als straff organisierte, von anderen Parteien unabhängige Führerpartei neu aufbauen.[60]

Ideologie

Einladung zu einer NSDAP-Veranstaltung in München, April 1923: „Es wird sprechen unser Führer Pg. Adolf Hitler“

Hitler schrieb in seiner Haftzeit 1923/24 weitgehend ohne fremde Hilfe den ersten Teil seiner Programmschrift Mein Kampf. Eine Autobiografie oder ein Ersatz für das 25-Punkte-Programm waren nicht beabsichtigt.[61]

Hitler entfaltete hier seinen seit Sommer 1919 vertretenen Rasse-Antisemitismus mit dem politischen Ziel einer „Entfernung der Juden überhaupt“. Zentralidee war ein angeblicher Rassenkampf, der die Geschichte der Menschheit bestimme und in dem sich zwangsläufig das „Recht des Stärkeren“ durchsetze.[62] Er verstand die „arische Rasse“ der weißen Nordeuropäer, vor allem der Deutschen, als die stärkste, zur Weltherrschaft bestimmte Rasse. Als ihren welthistorischen Todfeind sah er die Juden: Diese strebten ebenfalls die Weltherrschaft an, so dass es zu einem apokalyptischen Endkampf mit ihnen kommen müsse.[63] Denn da sie keine eigene Kraft und Nation besäßen, trachteten sie, alle anderen Rassen als „Parasit im Körper anderer Völker“ zu vernichten.[64] Da ihr Herrschafts- und Vernichtungsstreben in ihrer Rasse angelegt sei, könnten die Arier ihre Rasse nur durch die Vernichtung der Juden bewahren. Hitler bezeichnete diese als Willen Gottes und sich selbst als dessen Vollstrecker: „So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn.“ Er vertrat damit einen radikalen „Erlösungsantisemitismus“, den er bis zu seinem Suizid unverändert beibehielt und immer wieder als Kern seines Denkens hervorhob.[65] In einer Randbemerkung äußerte Hitler über deutsche Juden im Ersten Weltkrieg:

„Hätte man zu Kriegsbeginn und während des Krieges einmal zwölf- oder fünfzehntausend dieser hebräischen Volksverderber so unter Giftgas gehalten, wie Hunderttausende unserer allerbesten deutschen Arbeiter aus allen Schichten und Berufen es im Felde erdulden mußten, dann wäre das Millionenopfer der Front nicht vergeblich gewesen. Im Gegenteil: Zwölftausend Schurken zur rechten Zeit beseitigt, hätten vielleicht einer Million ordentlicher, für die Zukunft wertvoller Deutschen das Leben gerettet.“[66]

Diese Aussage belegt zwar keinen Vernichtungsplan, aber Hitlers Bereitschaft zum Völkermord.[67] Sein Konzept der kriegerischen Eroberung von Lebensraum im Osten zielte auf die „Vernichtung des ‚jüdischen Bolschewismus‘“, wie er das System der Sowjetunion nannte[68], und die „rücksichtslose Germanisierung“ osteuropäischer Gebiete. Darunter verstand er keine kulturell-sprachliche Assimilation, die er als „Bastardisierung“ und letztlich Selbstvernichtung der eigenen Rasse strikt ablehnte,[69] sondern die Ansiedlung von Deutschen in eroberten Gebieten durch Vertreiben („Aussiedlung“), Vernichten oder Versklaven der dortigen Bevölkerung.[70] Damit hatte, so Ian Kershaw, „Hitler eine feste gedankliche Brücke zwischen der ‚Judenvernichtung‘ und einem auf den Erwerb von ‚Lebensraum‘ gerichteten Krieg gegen Rußland hergestellt“.[71] Auf dieser ideologischen Basis sollte Osteuropa bis zum Ural „als Ergänzungs- und Siedlungsraum“ für das nationalsozialistische Deutsche Reich gewaltsam erschlossen werden.[72] Hitlers Lebensraum-Idee knüpfte an von Karl Haushofer formulierte Theorien zur Geopolitik an. Er überbot aber alle früheren, auf Expansion, Eroberung von Kolonien und Revision des Versailler Vertrages gerichteten Ziele deutscher Nationalisten, indem er die Eroberung Osteuropas zum primären außenpolitischen Kriegsziel der NSDAP und zugleich zum Mittel für dauerhafte ökonomische Autarkie und Hegemonie Deutschlands in einem gründlich neugeordneten Europa erhob.[73]

Aus Hitlers Rassismus folgte seine Abwertung alles „Schwachen“ als minderwertiges Leben ohne Lebensrecht: „Der Stärkere hat zu herrschen und sich nicht mit dem Schwächeren zu verschmelzen, um so die eigene Größe zu opfern.“[74] Nach außen wertete er die Slawen (Russen, Polen, andere Osteuropäer) als „Untermenschen“ ab. Nach innen forderte er etwa eine Zwangssterilisierung von zeugungsfähigen Erbkranken, Menschenzucht und Euthanasie.[75] So sagte er auf dem Nürnberger NSDAP-Parteitag 1929: „Würde Deutschland jährlich eine Million Kinder bekommen und 700.000 bis 800.000 der Schwächsten beseitigt, dann würde am Ende das Ergebnis vielleicht sogar eine Kräftesteigerung sein.“[76] Diese Gedanken werden auf Vertreter der deutschsprachigen Rassenhygiene wie Alfred Ploetz und Wilhelm Schallmayer zurückgeführt.[77] Sie betrafen vor allem Menschen mit Behinderungen. Hitlers Vorstellung des „Artfremden“, „Asozialen“ oder „Entarteten“ betraf aber auch in Mein Kampf ungenannte Gruppen: etwa die „Zigeuner“ (gemeint: Roma und Jenische),[78] die Homosexuellen[79] und christliche Pazifisten wie die Bibelforscher, die Hitler als idealistisch verirrte und darum politisch gefährliche Verweigerer des notwendigen Überlebenskampfs abwertete.[80] Viele Mitglieder dieser Gruppen wurden von Nationalsozialisten nach 1933 ermordet.

Gegen Demokratie, Gewaltenteilung, Parlamentarismus und Pluralismus setzte Hitler ein unbeschränktes Führerprinzip: Alle Autorität in Partei und Staat sollte von einem nicht gewählten, nur per Akklamation bestätigten „Führer des Volkes“ ausgehen. Dieser sollte die ihm untergeordnete Führerebene ernennen, diese wiederum die nächsttiefere Ebene. Auf allen Ebenen sollte die „Gefolgschaft“ ihrem jeweiligen „Führer“ blinden Gehorsam und bedingungslose Treue entgegenbringen. Diese Führeridee war seit 1800 im modernen Nationalismus entstanden und seit 1900 als Sehnsucht nach einem „Volkskaiser“ oder einem autoritären, kriegerischen Reichskanzler wie Otto von Bismarck im demokratiefeindlichen Lager Allgemeingut geworden. Ihr entsprach die paramilitärische Organisation der NSDAP. Hitler hatte sie schon in Linz als Kult um Georg von Schönerer kennengelernt. In Wien hatte er die Massenwirkung der antisemitischen Volksreden Karl Luegers erlebt, den er als Vorbild eines „Volkstribuns“ mit Redegewalt hervorhob.[81] Er reklamierte die Rolle des nationalen Führers ab November 1922 nach Mussolinis erfolgreichem Marsch auf Rom für sich und übernahm dann auch den damit verbundenen „Führerkult“ (heute: „Hitler-Mythos“) und ein voluntaristisches Politikverständnis aus dem italienischen Faschismus.[82]

Gemäß seinem Führungsanspruch behauptete Hitler, er habe seine Ideologie in Wien bis 1913 durch intensives Selbststudium erworben und dieses „granitene Fundament“ seines Handelns seither kaum verändert.[83] Schönerer und Lueger hätten ihm zwar die Augen für die „Judenfrage“ geöffnet und ihn gelehrt, die Juden in allen Varianten als fremdes Volk zu betrachten; aber durch eigenes Forschen habe er die Identität von Marxismus und Judentum erkannt und so seinen instinktiven Hass bis 1909 zu einer „Weltanschauung“ verdichtet.[84] Er kritisierte Schönerers Kampf gegen die Kirche als taktisch falsche Missachtung der Volkspsyche und Luegers Judenmission, statt eine Lösung für die „Lebensfrage der Menschheit“ anzustreben.[85] Als Einfluss nach 1918 lobte er nur Gottfried Feder.[86]

Tatsächlich übernahm Hitler fast alle seine Ideen aus dem neuzeitlichen Antisemitismus, dem Sozialdarwinismus und pseudowissenschaftlichen Biologismus. Fritz Fischer urteilte:

„Doch mit der Judenfeindschaft und dem Krieg um ‚Lebensraum‘ erweist sich Hitler nicht als originell und als Kind einer breiten Strömung in der deutschen wie der österreichischen Gesellschaft vor dem Ersten Weltkrieg […]. Er gehört, gemessen an den Voraussetzungen, die sein Wirken und sein Auftreten ermöglichten, wie an seiner Gedankenwelt, tief in die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts hinein.“[87]

So war die Gleichsetzung von Sozialdemokraten, Marxisten und Juden in Österreich-Ungarn ein bei Christsozialen, Deutschnationalen und böhmischen nationalen Sozialisten seit den 1870er Jahren übliches Klischee.[88] Viele Einzelmotive seiner frühen Vorträge wie das angebliche Nomadentum der Juden und ihre angebliche Unfähigkeit zu Kunst, Kultur und Staatenbildung entnahm Hitler aus vielfach neu aufgelegten Schriften deutscher Antisemiten, die er 1919/20 vom Münchner Nationalsozialisten Friedrich Krohn ausgeliehen haben kann. Darunter waren H. Naudh (Die Juden und der deutsche Staat, 12. Auflage 1891), Karl Eugen Dühring (Die Judenfrage als Frage des Racencharakters, 5. Auflage 1901), Theodor Fritsch (Handbuch zur Judenfrage, 27. Auflage 1910), Houston Howard Chamberlain (Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts, 1912), Ludwig Wilser (Die Germanen, 1913), Adolf Wahrmund (Das Gesetz des Nomadentums und die heutige Judenherrschaft, München 1919) und die deutsche Übersetzung der Protokolle der Weisen von Zion, die Ludwig Müller von Hausen 1919 veröffentlicht hatte.[89] Hitler benutzte die „Protokolle“ wie vor ihm Gottfried Feder[90] als Beweis für die angebliche „jüdische Weltverschwörung“.[91]

Der erste Band von Mein Kampf erschien 1925 in München mit dem Untertitel „Eine Abrechnung“. Er wurde bis 1932 etwa 300.000 Mal verkauft und durch viele Rezensionen in öffentlichen Konflikten allgemein bekannt.[92] Das Buch wurde jedoch fast nur wegen Hitlers außen- und parteipolitischen Zielen rezipiert, nicht wegen seiner Rassentheorien.[93] Fast kein führender Politiker des Auslands las dieses Buch.[94] Der 1926 erschienene zweite Band Die nationalsozialistische Bewegung führte Hitlers Vorstellungen zur Außenpolitik und zur Aufgabe und Struktur der NSDAP genauer aus, wurde aber noch weniger beachtet. Hitlers Zweites Buch von 1928 führte seinen Antisemitismus, Rassismus und seine bevölkerungspolitischen Pläne näher aus, blieb jedoch aufgrund damaliger Umstände unveröffentlicht.

Um die Nationalsozialisten als unglaubwürdige Heuchler zu entlarven, betonten politische Gegner den Widerspruch von Hitlers Rassenideal zu seinem Aussehen. So zitierte Fritz Gerlich in der katholischen Zeitung Der gerade Weg 1932 ein „Gutachten“ des „Rassenhygienikers“ Max von Gruber von 1923 („Gesicht und Kopf schlechte Rasse, Mischling …“) und kam anhand der Rasse-Kriterien von Hans F. K. Günther zu dem Ergebnis, Hitler gehöre einer „ostisch-mongolischen Rassemischung“ an.[95] Gerlich wurde vor allem wegen dieser Kritik 1934 ermordet. Die Kritik an Hitlerkult und NS-Ideologie lebte nach 1933 als lebensgefährlicher Flüsterwitz fort: „Blond wie Hitler, groß wie Goebbels, schlank wie Göring und keusch wie Röhm.“[96]

Neugründung und erste Erfolge der NSDAP

Einladung zu einer Versammlung im Münchner Bürgerbräukeller am 27. Februar 1925, einen Tag nach der Neugründung der NSDAP

Nach seiner Haftentlassung am 20. Dezember 1924 versprach Hitler Bayerns Ministerpräsidenten Heinrich Held am 4. Januar 1925, er wolle künftig nur noch auf legale Weise Politik machen und der Regierung im Kampf gegen den Kommunismus helfen. Er erreichte die Aufhebung des NSDAP-Verbots zum 16. Februar 1925. Mit einem Leitartikel in der Parteizeitung Völkischer Beobachter rief Hitler am 26. Februar die Neugründung der NSDAP unter seiner Führung aus. Dazu mussten alle bisherigen Mitglieder einen neuen Mitgliedsausweis beantragen, sodass Hitlers Parteizentrale die Aufnahme kontrollieren konnte. Zugleich appellierte er an die Einigkeit der völkischen Bewegung im Kampf gegen Judentum und Marxismus, nicht aber gegen den in Bayern starken Katholizismus. Damit grenzte er sich gegen seinen Mitstreiter Ludendorff ab, der den Vorsitz der Nationalsozialistischen Freiheitsbewegung am 12. Februar niedergelegt und so deren Auflösung eingeleitet hatte. Hitler erreichte, dass die während des NSDAP-Verbots entstandenen konkurrierenden Splittergruppen wieder oder neu in die NSDAP eintraten: darunter die Großdeutsche Volksgemeinschaft, die „Deutsche Partei“, der „Völkisch-Soziale Block“ und die Deutschvölkische Freiheitspartei. Die SA ließ er nur noch als Hilfstruppe der NSDAP, nicht mehr als eigenständige paramilitärische Organisation zu, sodass Ernst Röhm ihre Führung abgab.[97]

Hitler verfügte nun über einen von Jakob Werlin geliehenen schwarzen Mercedes, einen eigenen Chauffeur und eine Leibgarde, mit der er zu seinen Auftritten fuhr. Er inszenierte diese fortan bis in jedes Detail hinein, indem er den Zeitpunkt seiner Ankunft, sein Betreten des Veranstaltungsraums, der Rednerbühne, seine Kleidung für die jeweils beabsichtigte Wirkung auswählte und seine Rhetorik und Mimik einstudierte. Auf Parteiversammlungen trug er eine hellbraune Uniform mit einer Hakenkreuzbinde, einen Gürtel, einen Lederriemen über der rechten Schulter und kniehohe Lederstiefel. Vor anderem Publikum dagegen trug er einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte, um „einen weniger martialischen, respektableren Hitler vorzuführen“.[98] Mit seinem oft getragenen blauen Anzug, Lederhosen, Regenmantel, Filzhut und Reitpeitsche wirkte er wie ein „exzentrischer Gangster“. In der Freizeit trug er jedoch am liebsten bayerische Lederhosen. Im Hochsommer vermied er es, in Badehose gesehen zu werden, um sich nicht der Lächerlichkeit preiszugeben.[99]

Hitler betrieb erfolgreich zunächst die deutschlandweite Ausdehnung der NSDAP durch Gründung neuer Orts- und Regionalgruppen, für die er „Gauleiter“ ernannte. Regionale Redeverbote behinderten diese Arbeit kaum. Er beauftragte Gregor Strasser im März 1925 mit dem Aufbau der NSDAP in Nord- und Westdeutschland. Strasser bildete dort bis September 1925 einen eigenen Parteiflügel, der gegenüber Hitlers Münchner Parteizentrale stärker sozialistische Ziele, einen sozialrevolutionären Kurs sowie eine außenpolitische Zusammenarbeit mit der Sowjetunion befürwortete. Strassers Entwurf eines neuen Parteiprogramms verlangte eine Beteiligung der NSDAP am Volksbegehren zur Fürstenenteignung, eine Bodenreform und die Enteignung von Aktiengesellschaften. Hitler ließ ihn zunächst gewähren, gewann aber Strassers Anhänger Joseph Goebbels als Unterstützer seines Kurses und seiner Führerrolle. Im Februar 1926 setzte er gegen Strassers Flügel sein erstes selbstverfasstes Parteiprogramm durch, in dem die Fürstenenteignung als Form einer „jüdischen Ausbeutung“ abgelehnt wurde.[100] Im Sommer 1926 führte die NSDAP den Hitlergruß ein und machte so den Hitlerkult zu ihrem zentralen Merkmal.[101] Hitler beherrschte die Partei damals ähnlich wie ab 1933, indem er Streit und Rivalitäten zunächst zuließ und dann die Entscheidung an sich zog. So wurde die persönliche Bindung an den „Führer“ entscheidend für den Einfluss, den ein Funktionär in der Partei hatte. So wurde Hitlers Stellung in der NSDAP fast unangreifbar.[102]

Seit seinem Legalitätsversprechen wollte Hitler die Demokratie mit ihren eigenen Waffen schlagen und untergraben. Die NSDAP sollte in die Parlamente einziehen, ohne dort konstruktiv mitzuarbeiten. Zudem sollte die SA mit spektakulären Aufmärschen, Straßenschlachten und Krawallen öffentliche Beachtung der Partei und ihres Führers erzeugen und zugleich die Schwäche des demokratischen Systems offenbaren. Dazu bediente sich die NSDAP der damals völlig neuen Methoden der Werbung und Massenbeeinflussung (→ NS-Propaganda). Grundlegend für deren Erfolg war Hitlers massenwirksame Rhetorik. Er griff tagespolitische Themen auf, um regelmäßig und gezielt von der „Schuld der Novemberverbrecher von 1918“, ihrem „Dolchstoß“, der „bolschewistischen Gefahr“, der „Schmach von Versailles“, dem „parlamentarischen Wahnsinn“ und der Wurzel allen Übels zu reden: „den Juden“. Mit seiner Ruhrkampagne und der Broschüre Der Weg zum Wiederaufstieg versuchte er, die Unterstützung der Ruhrindustrie zu gewinnen. Bei der Reichstagswahl 1928 blieb die NSDAP mit 2,6 % der Stimmen jedoch „eine unbedeutende, wenn auch lautstarke Splitterpartei“.[103] Die stabilisierten wirtschaftlichen Verhältnisse und der anhaltende Wirtschaftsaufschwung („Goldene Zwanziger“) boten radikalen Parteien bis 1929 kaum Ansätze für ihre Agitation.

Der 1929 von NSDAP und DNVP gemeinsam initiierte Volksentscheid gegen den Young-Plan, der die offenen Reparationsfragen zwischen Deutschland und seinen ehemaligen Kriegsgegnern regeln sollte, scheiterte zwar. Aber Hitler und seine Partei erhielten bei den Landtagswahlen in Thüringen im Herbst 1929 erstmals erhebliche Zustimmung im nationalistisch-konservativen Bürgertum. Auch das Presseimperium des DNVP-Vorsitzenden Alfred Hugenberg unterstützte Hitler fortan, weil er in ihm und der NSDAP lenkbare Mittel sah, den deutschnationalen Kräften zu einer Massenbasis zu verhelfen.

Infolge der 1929 einsetzenden Weltwirtschaftskrise zerbrach in Deutschland am 27. März 1930 die Weimarer Koalition. Dem Reichskanzler Hermann Müller (SPD), der noch eine demokratisch gesinnte Reichstagsmehrheit hatte, und dem ersten Präsidialkabinett von Heinrich Brüning (Zentrum) folgte die Reichstagswahl 1930: Dabei steigerte die NSDAP ihren Stimmenanteil auf 18,3 Prozent und ihre Reichstagssitze von 12 auf 107 Abgeordnete. Damit war sie als zweitstärkste Partei ein relevanter Machtfaktor in der deutschen Politik geworden.

Im Ulmer Reichswehrprozess schwor Hitler sein Legalitätsversprechen als Zeuge der Verteidigung am 25. September 1930, er werde seine „ideellen Ziele unter keinen Umständen mit ungesetzlichen Mitteln erstreben“ und Parteigenossen, die sich nicht an diese Vorgabe hielten, ausschließen. Dann drohte er: „Wenn unsere Bewegung in ihrem legalen Kampf siegt, wird ein deutscher Staatsgerichtshof kommen; und der November 1918 wird seine Sühne finden, und es werden Köpfe rollen.“[104] Dennoch versuchte Kanzler Brüning daraufhin, Hitler zu einer Zusammenarbeit zu bewegen, und bot ihm an, ihn an der Regierung zu beteiligen, sobald er, Brüning, die Reparationsfrage gelöst habe. Hitler lehnte ab, sodass Brüning sein Minderheitskabinett von der SPD tolerieren lassen musste.[105]

Weg zur Kanzlerschaft

Seit 1931 wurde Reichspräsident Paul von Hindenburg von Unterschriftenlisten und Eingaben für Hitlers Reichskanzlerschaft „geradezu überschwemmt“.[106] Hindenburg lud Hitler und Hermann Göring zu einem ersten Gespräch am 10. Oktober 1931 ein, ein Tag vor dem Treffen der „Harzburger Front“. Laut dem Biografen Hitlers, Konrad Heiden, hielt Hitler dabei Monologe, statt Hindenburgs Fragen zu beantworten. Dieser soll daraufhin gesagt haben, man könne diesen „böhmischen Gefreiten“ (Hindenburg verwechselte das österreichische Braunau mit der böhmischen Stadt Broumov) „höchstens [zum] Postminister“ ernennen.[107] Hitler machte zwar auf den Reichspräsidenten „sichtlich Eindruck“, überzeugte ihn aber nicht, dass man den in Staatsämtern völlig unerfahrenen Parteipolitiker zum Kanzler ernennen könne.[108]

Im Krisenjahr 1932 wirkten die konservativen Politiker Franz von Papen, Kurt von Schleicher, Alfred Hugenberg und Oskar von Hindenburg mit verschiedenen persönlichen Zielen teils mit-, teils gegeneinander auf den Reichspräsidenten ein. Sie alle wollten die Weimarer Demokratie durch eine autoritäre Staatsform ersetzen, lehnten Hitler und seine Partei aber zunächst als „plebejisch“ ab. Weil sie kaum Rückhalt in der Bevölkerung erhielten, betrachteten und förderten sie die NSDAP oder einen ihrer Flügel zunehmend als die für ihre Vorhaben benötigte Massenbasis und setzten sich immer mehr bei Hindenburg für eine Machtbeteiligung der Nationalsozialisten ein.

Zur Reichspräsidentenwahl 1932 stellte sich der 84-jährige Hindenburg zur Wiederwahl. Hitler wollte gegen ihn antreten und brauchte als seit 1925 staatenloser Österreicher[109] dazu nach der Weimarer Reichsverfassung die Einbürgerung als deutscher Staatsbürger. Da jeder deutsche Bundesstaat nach dem geltenden Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz von 1913 Bedenken gegen als staats- oder landesgefährdend angesehene Einbürgerungen erheben konnte, strebte Hitler eine „Anstellung im unmittelbaren oder mittelbaren Staatsdienst“ eines Bundesstaats an, die „für einen Ausländer als Einbürgerung […]“ galt.[110] Diese erhielt er nach mehrfachen erfolglosen Anläufen erst am 25. Februar 1932, drei Tage nach Bekanntgabe seiner Kandidatur: Der Innenminister im Freistaat Braunschweig Dietrich Klagges (NSDAP) berief ihn auf Drängen von Joseph Goebbels zum Braunschweiger Regierungsrat. Hitler trat seinen vorgesehenen Dienst bei der braunschweigischen Gesandtschaft in Berlin aber nicht an, sondern erhielt sofort Urlaub für den Reichspräsidentschaftswahlkampf und beantragte später unbefristeten Urlaub für seine künftigen „politischen Kämpfe“. Er wurde erst als Reichskanzler am 16. Februar 1933 aus dem braunschweigischen Staatsdienst entlassen.[111]

2. Wahlgang zum Reichspräsidenten

Hindenburg gewann die Reichspräsidentenwahl 1932 im zweiten Wahlgang am 10. April 1932 mit 53 zu 36,8 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen Hitler nur mit Hilfe von SPD-Wählern. Diese hatten auf Anraten des Reichskanzlers Brüning und des SPD-Parteivorstands für ihn als das „kleinere Übel“ gestimmt, um Hitlers Sieg und damit das Ende der Weimarer Demokratie zu verhindern. Hindenburg entließ Brüning jedoch am 29. Mai, ernannte Franz von Papen zum neuen Reichskanzler und löste den Reichstag auf.[112]

Hitler am 21. Juni 1932 (Mitte vorn) in der Diskussion mit Hermann Göring und Ernst Hanfstaengl

Die NSDAP nutzte sämtliche für 1932 vorgesehenen Landes- und Reichswahlen zu permanenter Agitation. Hitler engagierte den Opernsänger Paul Devrient als Stimmtrainer und Wahlkampfbegleiter[113] und ließ sich zwischen April und November 1932 mit einem Flugzeug zu insgesamt 148 Großkundgebungen einfliegen, die von durchschnittlich 20.000 bis 30.000 Menschen besucht wurden. Die NS-Propaganda inszenierte ihn bei diesen „Deutschlandflügen“ als über den sozialen Klassen stehenden Heilsbringer („Hitler über Deutschland“). Er erreichte einen größeren Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung als jeder andere Kandidat vor ihm. Bei provozierenden NSDAP-Aufmärschen wurden in diesem Wahlkampf Dutzende Menschen gewaltsam getötet. Der „Altonaer Blutsonntag“ (17. Juli) etwa bot der konservativen Reichsregierung unter von Papen den Anlass zum Preußenschlag (20. Juli), bei dem die verfassungsgemäß gewählte Landesregierung Preußens durch eine Notverordnung abgesetzt wurde.[114]

Bei der Reichstagswahl Juli 1932 wurde die NSDAP mit 37,3 Prozent stärkste Partei. Hitler beanspruchte die Kanzlerschaft. Schon bei der zweiten Reichstagssitzung am 12. September löste Hindenburg den Reichstag infolge von Tumulten um seine Notverordnungen erneut auf. Bei der folgenden Reichstagswahl November 1932 wurde die NSDAP trotz Stimmenverlusten mit 33,1 Prozent erneut stärkste Partei; auch die KPD gewann Sitze hinzu, sodass die demokratischen Parteien keine parlamentarische Mehrheit mehr stellen konnten. Daraufhin trat von Papen zurück und schlug Hindenburg vor, ihn per Notverordnung zum Diktator zu ernennen. In vielen Eingaben an Hindenburg wurde jedoch gefordert, Hitler zum Kanzler zu ernennen.

Da die Stimmenverluste der NSDAP und die allmähliche Konjunkturverbesserung Hitlers Chancen, Kanzler zu werden, verschlechtert hatten, unterzeichneten viele nationalkonservative Unternehmer die von Hjalmar Schacht organisierte Industrielleneingabe, in der sie „das bisherige parlamentarische Parteiregime“ ablehnten und die „Übertragung der verantwortlichen Leitung eines mit den besten sachlichen und persönlichen Kräften ausgestatteten Präsidialkabinetts an den Führer der größten nationalen Gruppe“ – also an Hitler – forderten.[115] Diese „nationalkonservativen Kräfte in Wirtschaft, Militär und Bürokratie“ strebten die „autoritäre (monarchistische) Umgestaltung des Staates“, die „dauerhafte Ausschaltung von KPD, SPD und Gewerkschaften“, den „Abbau der steuerlichen und sozialstaatlichen Belastungen der Wirtschaft“, die „schnelle Überwindung des Versailler Vertrages“ und die „Aufrüstung“ an. Sie glaubten, ihre Ziele nur gestützt auf die nationalsozialistische Massenbewegung erreichen zu können. Die ihnen unerwünschten Elemente von Hitlers Programm – Führerdiktatur statt Monarchie und Berücksichtigung der sozialpolitischen Interessen von Arbeitern – wollten diese Eliten durch die „Einrahmung“ Hitlers und die „Zähmung“ seiner Politik abschwächen. Dazu erschien ihnen Franz von Papen als geeigneter Bündnispartner, da er „nach wie vor das volle Vertrauen Hindenburgs besaß und als Einziger in der Lage war, dessen Misstrauen gegenüber Hitler zu zerstreuen“.[116] Ihre Initiative vom 19. November hatte zunächst keinen Erfolg.

Hitler hatte antikapitalistische Tendenzen in der NSDAP früh dem Antisemitismus untergeordnet, wonach allein die Juden für die Misere der Wirtschaft verantwortlich seien. In Hitlers Rede vor dem Industrie-Club Düsseldorf hatte er Anfang 1932 die Rolle der Wirtschaftseliten gelobt und gegen die Wähler der Linksparteien betont: Das deutsche Volk könne nicht überleben, solange es zur Hälfte „Eigentum als Diebstahl“ betrachte. Jedoch finanzierte sich die NSDAP großenteils durch Mitgliedsbeiträge und Eintrittsgelder bei Redeveranstaltungen, wie der Historiker Henry A. Turner nachwies. Der Einfluss der Großindustrie auf den Aufstieg der NSDAP machte sich an anderen Punkten bemerkbar:[117] Bis Ende 1932 gewann Hitler gute Beziehungen zu Unternehmerkreisen und räumte deren Bedenken gegen das NS-Wirtschaftsprogramm weitgehend aus. In der Arbeitsstelle Schacht oder der Wirtschaftspolitischen Abteilung der NSDAP bemühten sich vor allem „Wirtschaftsvertreter aus dem zweiten und dritten Glied der Eisen- und Stahlindustrie“[118] und spätere Arisierungsgewinnler, aber auch Bankiers und Großagrarier, eine künftige nationalsozialistische Wirtschaftspolitik „mit dem Gedeihen privater Wirtschaft in Einklang zu bringen“, damit „Industrie und Handel mitmachen können“.[119]

Die Nationalsozialisten Hitler, Göring und dahinter Frick, „eingerahmt“ von konservativen Ministern in der Reichskanzlei, 30. Januar 1933

Um das Risiko eines Bürgerkriegs und einer möglichen Niederlage der Reichswehr gegen die paramilitärischen Kräfte von SA und KPD zu vermeiden, ernannte Hindenburg am 3. Dezember Kurt von Schleicher zum Reichskanzler. Dieser war unter von Papen Reichswehrminister geworden und stand für einen vermeintlich arbeiterfreundlicheren Kurs.[120] Schleicher versuchte nun, die NSDAP durch eine Querfront-Strategie zu spalten:[121] Gregor Strasser war bereit, auf Schleichers Vorschlag einer Regierungsbeteiligung einzugehen und selbst Vizekanzler zu werden, womit Hitler „übergangen“ worden wäre. Doch Hitler setzte seine Führungsrolle in der Partei und seinen Anspruch auf die Reichskanzlerschaft im Dezember 1932 unter Tränen und Selbstmorddrohungen durch.[122] Am Jahresende hatten sich die konservativen Berater Hindenburgs in eine Sackgasse manövriert: Sie wollten die NSDAP an der Regierung beteiligen, ohne Hitler die Kanzlerschaft zuzugestehen, was dieser strikt ablehnte.

Beim Treffen Papens mit Hitler im Haus des Bankiers Schröder am 4. Januar 1933 bot Hitler von Papen die Vizekanzlerschaft, die Besetzung der klassischen Ministerien mit Deutschnationalen sowie das Recht an, bei allen Vorträgen des Kanzlers beim Reichspräsidenten zugegen zu sein. So erreichte er von Papens Zustimmung für seine Reichskanzlerschaft. Dies gilt als „Geburtsstunde des Dritten Reiches“[123], die „eine unmittelbare kausale Geschehensfolge bis zum 30. Januar“ einleitete.[124] Von Papen und Hugenberg glaubten weiterhin, Hitler auch als Kanzler in einer von konservativen Ministern dominierten Regierung „einrahmen“ und „zähmen“ zu können.[125] Ihr Bündnis mit Hitler isolierte Schleichers Regierung, die der nationalsozialistisch geführte Reichslandbund im Schutzzollkonflikt zwischen Landwirtschaft und Exportindustrie zusätzlich unter Druck setzte.[126]

Die NSDAP wurde bei der Landtagswahl in Lippe vom 15. Januar 1933 mit 39,5 Prozent der Stimmen (bei 100.000 Wahlberechtigten) stärkste Kraft und sah sich dadurch in ihrem Führungsanspruch bestärkt.[127] Als der Missbrauch der Osthilfe auch Hindenburgs Ruf bedrohte, setzte sich dessen Freund Elard von Oldenburg-Januschau persönlich für Hitlers Kanzlerschaft ein, von dessen Kabinett er die Vertuschung des Skandals erwartete. Zudem gewann Hitler am 22. Januar Oskar von Hindenburg mit Drohungen und Angeboten als Unterstützer. Dies beseitigte letzte Vorbehalte dessen Vaters gegen seine Kanzlerschaft.[128] Als auch General Werner von Blomberg, der neuer Reichswehrminister werden sollte, für eine Regierung Hitlers gewonnen wurde, verlor Schleicher auch noch die geschlossene Unterstützung der Reichswehr und war nun völlig isoliert und handlungsunfähig.[129]

Als Hindenburg seine Bitte um Neuwahlen ablehnte, trat er am 28. Januar 1933 zurück. Hitler, von Papen und Hugenberg hatten sich inzwischen auf ein Kabinett geeinigt. Das ermöglichte Hitlers Ernennung zum Reichskanzler.[130]

Diktatur bis zum Krieg (1933–1939)

Adolf Hitler 1933

Errichtung der Diktatur

Gedrängt durch Putschgerüchte über die NSDAP in Berlin,[131] ernannte Hindenburg am 30. Januar 1933 zunächst Blomberg verfassungswidrig zum neuen Reichswehrminister, vereidigte dann auch Hitler und seine übrigen Minister und erlaubte Hitler die von ihm verlangte Auflösung des Reichstags für Neuwahlen. Hindenburg wollte damit eine politische Einigung der Rechtsparteien in einer von Deutschnationalen dominierten Koalitionsregierung erreichen. Demgemäß enthielt das Kabinett Hitler nur zwei NSDAP-Minister, die übrigen gehörten zur DNVP.[116]

Doch Hitler wollte die Demokratie bis zu den Neuwahlen durch Notverordnungen und dann durch verfassungsändernde Gesetze beseitigen. Er soll schon beim Einzug in die Reichskanzlei in der Wilhelmstraße gesagt haben: „Keine Macht der Welt wird mich jemals wieder lebend hier herausbringen.“[132] Er initiierte die von Innenminister Wilhelm Frick am 4. Februar verfasste „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des Deutschen Volkes“ und die „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat“, die zusammen am 28. Februar in Kraft traten. Alle Minister beschlossen diese Maßnahmen, Hindenburg unterzeichnete sie. Sie hoben wesentliche Bürgerrechte wie Versammlungsfreiheit, Pressefreiheit, Briefgeheimnis auf und erlaubten willkürliche Verhaftungen für die gesamte NS-Zeit. Willkommener Vorwand dafür war der Reichstagsbrand vom 27. Februar, der als internationale Verschwörung der Kommunisten ausgegeben wurde.

Trotz Verhaftungen und politischen Morden während des Wahlkampfs, vor allem an Kommunisten, verfehlten NSDAP und DNVP bei der Reichstagswahl März 1933 eine für Verfassungsänderungen notwendige Zweidrittelmehrheit. Beim Tag von Potsdam am 21. März feierte Hitler propagandistisch seine Einigung mit den deutschnationalen Kräften und ihrer Galionsfigur Hindenburg. Am 23. März beschloss der Reichstag gegen die Stimmen der anwesenden SPD-Abgeordneten das „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“. Es erlaubte der Regierung für zunächst vier Jahre, Gesetze künftig direkt zu erlassen. Nur mit massivem Straßenterror, dem illegalen Ausschluss aller KPD- und einiger SPD-Abgeordneter von der Parlamentssitzung und nachträglicher Annullierung der KPD-Mandate erreichte die NSDAP eine Zweidrittelmehrheit für das Gesetz. Der Reichstag verzichtete damit auf seine Rolle als Gesetzgeber, hob die Gewaltenteilung zwischen Legislative und Exekutive auf und entmachtete den Reichspräsidenten. Damit etablierte er Hitlers Diktatur und ermöglichte die folgende Gleichschaltung von Staat und Gesellschaft.[133]

Wahlwerbung zur Volksabstimmung über die Vereinigung der Ämter des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers am 19. August 1934. Amtliches Endergebnis im Reich: 89,9 Prozent Zustimmung.

Das NS-Regime schaltete am 2. Mai 1933 die freien Gewerkschaften aus, verbot am 22. Juni die SPD und erzwang bis 5. Juli die Selbstauflösung der übrigen Parteien DNVP, DDP, DVP und Zentrum. Am 1. Dezember erhob das Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat die NSDAP zur einzigen Staatspartei. Bei diesem Prozess wirkten „Druck von ‚unten’“ und Hitlers „persönliche Initiative“ zusammen.[134]

Am 30. Juni 1934 befahl Hitler, aufgestachelt durch Heinrich Himmler, Hermann Göring und Reinhard Heydrich, unter dem Vorwand eines angeblichen „Röhm-Putsches“ die Ermordung des SA-Führers Ernst Röhm und weiterer möglicher Konkurrenten in der NSDAP und früheren DNVP um die politische Macht. Die Mordserie wurde nachträglich als angebliche „Staatsnotwehr“ legalisiert. In einer Reichstagsrede am 13. Juli 1934 erneuerte Hitler seine Zusage an die Reichswehr, die einzige Waffenträgerin des Staates zu bleiben. Nach Hindenburgs Tod am 2. August 1934 ging der Oberbefehl über die Reichswehr ohne Widerstand auf Hitler über. Dieser ließ die Ämter des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers vereinigen. Reichswehrminister Blomberg änderte am selben Tag den Wortlaut des Soldateneides: Fortan mussten Offiziere, Soldaten, Beamte und Reichsminister dem „Führer des Deutschen Reichs und Volkes, Adolf Hitler“ „vor Gott“ Treue und Gehorsam schwören. Hitler ließ die Vereinigung der Ämter auf ihn mit einer Volksabstimmung am 19. August bestätigen und sich nun offiziell nur noch „Führer und Reichskanzler“ nennen.[135]

Hitler bei einer Parade anlässlich des Reichsparteitags im November 1935 auf dem Hauptmarkt (Nürnberg)

Kabinettssitzungen verloren zunehmend an Bedeutung. 1935 kamen die Minister zwölfmal, 1937 sechsmal, am 5. Februar 1938 letztmals zusammen.[136] Bis 1935 hielt sich Hitler an einen einigermaßen geordneten Tagesablauf in der Reichskanzlei: vormittags, ab 10 Uhr, Besprechungen mit Hans Heinrich Lammers, Meissner, Walther Funk und verschiedenen Ministern, Mittagessen um 13 oder 14 Uhr, nachmittags Besprechungen mit militärischen oder außenpolitischen Beratern oder bevorzugt mit Speer über Baupläne. Allmählich wich Hitler von diesem festen Tagesablauf ab und pflegte wieder seinen früheren Bohème-Lebensstil. So erschwerte er seinen Adjutanten, von ihm als Staatsoberhaupt Entscheidungen zu erhalten. Die Minister (außer Goebbels und Albert Speer) erhielten keinen Zugang mehr zu Hitler, falls sie keinen guten Kontakt zu dessen Adjutanten besaßen, die so große informelle Macht erlangten.[137]

Ausweitung des Hitlerkults

1933 wurde der Hitlerkult zum Massenphänomen, bei dem Erwartungen der Bevölkerung und NS-Propaganda zusammenwirkten.[138] Hitlers Herrschaft war von Beginn an „extrem personalisiert“: Er hatte kein Politbüro wie Josef Stalin, keinen Kriegsrat und keinen Großrat wie Mussolini.[139] Er ließ auch keinen Länderrat oder Parteisenat als Gegengewicht zu und ersetzte das Kabinett nicht, nachdem es nicht mehr zusammentrat. Der Hitlergruß wurde 1933 für Beamte zur Pflicht gemacht und von großen Bevölkerungsteilen freiwillig übernommen.

Alle außenpolitischen Erfolge schrieb die NS-Propaganda Hitler allein zu, um so den Führerkult vom Parteimerkmal zum nationalen Kult auszudehnen und Hitlers Position gegenüber den konservativen Eliten und dem Ausland zu stärken. Mit weiteren Volksabstimmungen ließ sich Hitler wichtige politische Weichenstellungen bestätigen, vornehmlich

Die große Zustimmung nutzte er zum weiteren Ausbau des schrankenlosen Führerstaates. Dieser wurde 1939 vollendet, indem Hitler seinen Titel auf „der Führer“ reduzieren und den Führereid in Beamtenschaft und Wehrmacht einführen ließ. Die NS-Rechtslehre legitimierte dies, indem sie Verfassungsrecht mit dem – an keiner Rechtsidee messbaren – Führerwillen gleichsetzte.[140]

Der Hitlerkult wurde im deutschen Alltag allgegenwärtig, etwa durch Umbenennung vieler Straßen und Plätze nach Hitler,[141] einen Adolf-Hitler-Koog als Musterbeispiel für die staatliche Blut-und-Boden-Ideologie,[142] dörfliche „Hitlereichen“ und „Hitlerlinden“, kommerziell vermarktete Hitlerbilder, ab 1937 auch staatliche Hitler-Briefmarken-Serien und Pilger-Andrang in Obersalzberg. Diese Verehrung überstieg den Personenkult um Bismarck bei weitem und isolierte die Bevölkerungsteile, die sich dem Hitlerkult zu entziehen suchten.[143] Hitler zeichnete selbst andere mit seinem Namen aus, etwa ab 1937 durch die Vergabe des Titels Adolf-Hitler-Schule an NS-Ausleseschulen.[144]

Dem kamen weite Gesellschaftsbereiche freiwillig entgegen: So förderte die deutsche Industrie mit der Adolf-Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft ab 1. Juni 1933 den „nationalen Wiederaufbau“ bis 1945 mit rund 700 Millionen Reichsmark für die NSDAP, über deren Verwendung Hitler frei entscheiden konnte. Dafür stiftete er 1937 den „Adolf-Hitler-Dank“, eine jährliche Spende von einer halben Million Reichsmark „für besonders verdiente, notleidende Parteigenossen“.[145] Hitler wurde Ehrenbürger vieler deutscher Städte, von denen einige ihm die Ehrenbürgerschaft nach seinem Tod wieder entzogen oder für beendet erklärten.

Der Hitlerkult gilt Historikern als Beispiel einer „charismatischen Herrschaft“, die bürokratische Instanzen nicht ersetzte, sondern überwölbte und so vielfach Kompetenzstreit zwischen Parteihierarchie und Staatsapparat erzeugte. Rivalitäten von NS-Behörden, die in Wettläufe um das vorauseilende Erfassen des „Führerwillens“ eintraten, erforderten wiederum immer mehr autoritative tagespolitische Entscheidungen Hitlers. Dieser ließ jedoch viele Konflikte unentschieden, um seinen Ruf als über den Alltagskonflikten stehender, unfehlbarer genialer Alleinherrscher nicht zu beschädigen, und trug so zur Aushöhlung einer funktionierenden Staatsverwaltung bei.[146] Diesen systemischen Missstand spiegelte der verbreitete Ausspruch der Hitler-Anhänger („Wenn das der Führer wüßte!“) wider, der ihn vorab von jeglicher Verantwortung freisprach.[147] Mit dem Wachsen des Hitler-Mythos sank zugleich das Ansehen der NSDAP.[148] Dieser negative Gesamtkomplex wird heute auch unter dem Begriff der „Zustimmungsdiktatur“ zusammengefasst.[149]

Privatleben

Enge Freunde Hitlers durften seit etwa 1921 das PseudonymWolf“ verwenden[150], das sich an die Etymologie seines Vornamens Adolf anlehnte.[151] Im Krieg ließ Hitler einige Führerhauptquartiere danach benennen.

Zwischen 1926 und 1931 korrespondierte er vertraulich mit Maria Reiter, einer Urlaubsbekanntschaft, lehnte aber ihren Ehewunsch mit ihm ab. 1928 hatte er im Berchtesgadener Ortsteil Obersalzberg ein Landhaus gemietet, in das seine Halbschwester Angela Raubal und deren Tochter Elfriede, genannt Geli, einzogen. 1929 ließ er Geli Raubal in seine Münchner Wohnung am Prinzregentenplatz einziehen und zwang sie, eine Liebesbeziehung zu seinem Chauffeur zu beenden. Am 19. September 1931 wurde sie mit seinem Revolver erschossen aufgefunden; ein Selbstmord wurde angenommen. Danach soll Hitler wochenlang erwogen haben, die Politik aufzugeben.[152]

Seit Januar 1932 kann Hitler mit Eva Braun, einer Angestellten seines Fotografen Heinrich Hoffmann, ein intimes Verhältnis gehabt haben. Eine Ehe lehnte er mit der öffentlichen Angabe ab, er wolle „nur noch dem deutschen Volk“ gehören und für seine „Aufgabe“ auf Privatglück verzichten. Dies gilt als Mittel, seine Beziehungen zu verdecken. Im Jahresverlauf unternahm sie mehrere Suizidversuche. Daraufhin ging er ein festeres Verhältnis zu ihr ein, das er jedoch bis zu seinem Tod geheim hielt.[153]

Hitler war seit seiner Jugendzeit Nichtraucher und trank keinen Alkohol, später auch keinen Kaffee und Schwarztee. Zudem wurde er 1932 aus Furcht vor einer Magenkrebs-Erkrankung gemäßigter Vegetarier.[154] Diese Ernährungsgewohnheiten behielt er als Reichskanzler bei und thematisierte sie in Monologen vor dem engsten Anhängerkreis auch als Mittel für die nationalsozialistische Gesundheitspolitik.[155] Manche Historiker erklären Hitlers Vegetarismus als psychische Reaktion auf den Suizid seiner Nichte Geli Raubal,[156] andere aus seiner Verehrung für Richard Wagner, der rassistisch motivierte vegetarische Ideen vertrat,[157] wieder andere aus seiner zunehmenden Hypochondrie.[158] Der Deutsche Vegetarierbund profitierte nicht von Hitlers Haltung und löste sich 1935 angesichts seiner drohenden Gleichschaltung auf.

Seit dem Ersten Weltkrieg mochte und hielt Hitler Hunde.[159] Oft ließ er sich mit seiner Schäferhündin Blondi vor idyllischen Landschaften abbilden, um so seine private angebliche Tierliebe und Naturverbundenheit vorzuführen, den Deutschen Identifikation zu ermöglichen und eine verbreitete Sehnsucht nach Harmonie zwischen Führer und Geführten zu bedienen.[160]

Bildung, Religion, Baupläne

Hitler lehnte Hochschulen, Professoren („Profaxe“) und etablierte Wissenschaft lebenslang ab und eignete sich Detailwissen autodidaktisch an. Er konnte sich gelesene Informationen, auch Details, dauerhaft merken und flocht sie bei Bedarf ohne Herkunftsangaben in Reden, Gespräche oder Monologe ein, um sie als eigene Ideen erscheinen zu lassen.[161] Er besaß 16.000 auf drei Privatbibliotheken in München, Berlin und Berchtesgaden verteilte Bücher, von denen noch rund 1200 erhalten sind. Etwa die Hälfte davon gehören zu militärischer Gebrauchsliteratur, über zehn Prozent haben rechte Esoterik, Okkultismus, deutschnationale und antisemitische Themen zum Inhalt. Nur wenige Werke gehören zur schönen Literatur. Die Dramen von William Shakespeare, etwa Julius Caesar und Hamlet, und ein Band mit Schriften Johann Gottlieb Fichtes sind erhalten. Werke von Immanuel Kant, Arthur Schopenhauer und Friedrich Nietzsche, die Hitler angeblich in seiner Haftzeit las, fehlen. Anstreichungen und Randnotizen spiegeln Hitlers Leseverhalten wider.[162] Er beherrschte keine Fremdsprache außer etwas Französisch seit seiner Linzer Realschulzeit.[163] Auslandspresseberichte musste er sich von seinem Chefdolmetscher Paul-Otto Schmidt übersetzen lassen.

Hitler war römisch-katholisch getauft und blieb zeitlebens Mitglied dieser Kirche. Über diese äußerte er sich Albert Speer zufolge je nach Zuhörerkreis widersprüchlich: Mal lehnte er sie ab, mal lobte er sie als ein notwendiges, „starkes und erhaltendes Element“ für das Volk. Er wünschte sich, dass ein „bedeutender Kirchenmann“ eine vereinigte Kirche als Staatskirche führt. Die SS-Mystik, die Himmler zu etablieren versuchte, lehnte er eher ab.[164] Die Rolle des Reichsbischofs versuchte Ludwig Müller in der DEK 1933 zu spielen, scheiterte aber im Kirchenkampf ab November 1933 am Zerfall der Deutschen Christen, die Hitler bei Kirchenwahlen im Juni 1933 unterstützt hatte.

Hitler kaufte im Sommer 1933 das Haus Wachenfeld am Obersalzberg und ließ bis Mitte 1936 das Anwesen zum „Berghof“ umbauen.[165] Hitler verfolgte als Staatsoberhaupt den Plan, Berlin bis 1950 als „Hauptstadt des germanischen Reichs deutscher Nation“ völlig umzugestalten und in „Germania“ umzubenennen. Dazu ernannte er Albert Speer 1937 zum „Generalinspekteur für die Neugestaltung der Reichshauptstadt“. Von den geplanten Monumentalbauten wurde 1939 nur die Neue Reichskanzlei fertiggestellt.[166] Die Stadt sollte von einem Autobahnring umgeben und von zwei schnurgeraden, kreuzungslosen, breiten, für Aufmärsche geeigneten Prachtstraßen durchquert werden. Der Bau eines Tunnels zur Unterquerung der Nord-Süd-Achse wurde 1939 begonnen, aber 1942 wegen Materialmangels im Krieg eingestellt.[167] Hitler ließ sich als „genialer Baumeister“ des Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg ausgeben und mischte sich mit seinen Ideen, Skizzen und Besuchen in die Planung ein, segnete tatsächlich aber meist nur Initiativen anderer NSDAP-Stellen ab.[168]

Hitler gab sich mit einem inszenierten Spatenstich am 23. September 1933 fälschlich als Erfinder und Planer der Reichsautobahnen aus und ließ deren Ausbau als „Hitler-Programm“ zur Beseitigung der Massenarbeitslosigkeit propagieren. Tatsächlich war die erste Autobahn vor 1933 gebaut und weitere geplant worden. Der Bau in der NS-Zeit beschäftigte meist nur zehntausende, maximal 125.000 Arbeiter, die abkommandiert, zum Arbeiten für Niedriglöhne gezwungen und bei Weigerung in KZs inhaftiert wurden. Das Programm wurde 1941 wegen der Einziehung der Arbeiter für den Kriegsdienst unvollendet eingestellt. Hitlers Versprechen einer Massenmobilität blieb uneingelöst. Dennoch bestand das Klischee, er habe die Arbeitslosigkeit mit dem Autobahnbau bis 1938 erfolgreich beseitigt, nach 1945 fort.[169]

Verfolgungen

Mit Hitlers Machtantritt begann eine gewaltsame Verfolgung politischer Gegner der NSDAP unter dem Schlagwort der „nationalen Revolution“. So ließ die SA ab Januar 1933 Konzentrationslager einrichten. Die staatlichen Internierungen, Misshandlungen und Morde trafen seit der „Reichstagsbrandverordnung“ vom 28. Februar 1933 Kommunisten, Sozialdemokraten, Pazifisten, Zeugen Jehovas, konservative NS-Gegner und andere Deutsche, die Kritik äußerten oder sich widersetzten (→ Mitglieder des Widerstandes), sowie vor allem Juden.

Hitler hatte keinen „Meisterplan“ für die staatliche „Judenpolitik“[170], sondern reagierte oft kurzfristig auf den Druck von NSDAP-Mitgliedern[171] mit Gesetzesinitiativen. Deren erkennbares Ziel war die im NSDAP-Programm festgeschriebene Ausgrenzung und Vertreibung der deutschen Juden. Hitler bereitete den „Judenboykott“ vom 1. April 1933 direkt mit vor, trat aber nach außen nicht als dessen Initiator und Organisator auf. Er beriet das am 7. April erlassene „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ (zum Ausschluss „nichtarischer“ Beamter) mit und entschied sich aus Rücksicht auf die politischen Bedingungen für eine gemäßigtere Fassung.[172] Daraufhin schlossen auch viele Berufsverbände Juden aus. Dem folgten zahlreiche weitere, auch nichtstaatliche Ausgrenzungsschritte. Hitler schwebte schon 1933 eine konsequente Ghettoisierung der Juden und ihre räumliche Ausgrenzung vor: Sie müssten „heraus aus allen Berufen […], eingesperrt in ein Territorium, wo sie sich ergehen können […], während das deutsche Volk zusieht, wie man wilde Tiere sich ansieht“.[170]

Auch die Nürnberger Gesetze von 1935, die den deutschen Juden die staatsbürgerlichen Rechte entzogen und „Mischehen“ sowie sexuelle Beziehungen zwischen Juden und Nichtjuden als „Rassenschande“ mit Gefängnis oder Zuchthaus bedrohten, wurden durch Terror aus der Parteibasis angebahnt und sollten diese zufriedenstellen. Hitler bereitete sie monatelang mit vor, sodass er sich beim Nürnberger Reichsparteitag im August anderen Themen zuwenden konnte. Er strich die Begrenzung auf „Volljuden“ im Entwurf für das „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ noch unmittelbar vor dessen Bekanntgabe am 15. September.[173]

Die Judenverfolgung trat zwar 1936 und 1937 in den Hintergrund. Doch sofort, nachdem Hitler am 9. November 1938 vom Tod des angeschossenen Botschafters Ernst Eduard vom Rath erfahren hatte, beriet er sich mit Goebbels und autorisierte diesen, das Attentat als Vorwand für die bereits geplanten deutschlandweiten Novemberpogrome auszunutzen. Dabei wurden Hunderte Juden ermordet, Zehntausende in KZs interniert und enteignet und Tausende Synagogen und jüdische Friedhöfe zerstört.[174] Zudem übertrug Hitler die weitere „Judenpolitik“ nun Hermann Göring, Heinrich Himmler und Reinhard Heydrich. Diese unterbanden den „spontanen“, unkontrollierten Straßenterror endgültig, indem sie die Juden gesetzlich wie Kriminelle behandelten und etwa mit der „Judenbuße“ für die Schäden der Novemberpogrome aufkommen ließen.

Hitler sagte in einer für das Ausland bestimmten Reichstagsrede beim sechsten Jahrestag seines Amtsantritts am 30. Januar 1939:

„Ich will heute wieder ein Prophet sein: Wenn es dem internationalen Finanzjudentum in und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann wird das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums sein, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa.“[175]

Aufrüstungs-, Expansions- und Kriegskurs

Hitler mit Benito Mussolini auf der Münchner Ludwigstraße

Wie demokratische Regierungen der Weimarer Republik erstrebte Hitler außenpolitisch zunächst die Revision des Versailler Vertrags. Anders als diese beschränkte er sich dabei nicht auf diplomatische Vorstöße und Verträge, sondern nahm militärische Konflikte in Kauf. Sein Ziel kriegerischer Eroberungen von „Lebensraum im Osten“ erläuterte er am 3. Februar 1933 vor der Reichswehrführung; dabei nahm er bereits Polen als „Feindstaat“ ins Visier (siehe Liebmann-Aufzeichnung). In der Öffentlichkeit betonte er dagegen bis 1939 immer wieder seinen Friedenswillen; faktisch bereitete er seit 1933 erst die deutsche Aufrüstung und Kriegsfähigkeit, spätestens seit 1937 einen Angriffskrieg vor.

Im Oktober 1933 brach das NS-Regime Abrüstungsverhandlungen mit Großbritannien und Frankreich ab und veranlasste den Austritt des Deutschen Reiches aus dem Völkerbund. Nach Hindenburgs Tod 1934 teilte Hitler der Generalität mit, dass Deutschland in fünf Jahren kriegsbereit sein solle. Er unterstützte einen nationalsozialistischen Putschversuch in Wien, bei dem der österreichische Bundeskanzler Engelbert Dollfuß ermordet wurde. Im März 1934 brach Hitler den Versailler Friedensvertrag von 1919 mit einer Erhöhung des Wehretats über die vertraglichen Grenzen hinaus. Im September 1934 schloss er mit Polens Regierung überraschend einen zehnjährigen Nichtangriffspakt. 1935 vereinbarte er mit Großbritannien das deutsch-britische Flottenabkommen und führte die allgemeine Wehrpflicht wieder ein.

1936 kündigte er den Vierjahresplan an.[176] Die über die sogenannten Mefo-Wechsel finanzierte Aufrüstung der Wehrmacht trug zu einem Wirtschaftsaufschwung in Deutschland bei. Sie und die Rheinlandbesetzung im März 1936 brachen ebenfalls den Versailler Vertrag, wurden aber von den Vertragspartnern hingenommen. Das NS-Regime trug mit dem Einsatz der deutschen Legion Condor und völkerrechtswidrigen Bombenangriffen auf Städte wie Guernica entscheidend zum Sieg Francisco Francos im Spanischen Bürgerkrieg seit 1936 bei.

Am 5. November 1937 informierte Hitler die Wehrmachtsgeneräle über seinen Beschluss, bei nächster Gelegenheit gegen die Tschechoslowakei und Österreich loszuschlagen (siehe Hoßbach-Niederschrift). Im Dezember 1937 kündigte der von ihm genehmigte 1. Nachtrag zur Weisung für die einheitliche Kriegsvorbereitung für die Wehrmacht vom 24. Juni 1937 einen Angriffskrieg gegen die Tschechoslowakei auch bei Eingreifen einer Großmacht an.[177]

Im Januar 1938 trat Werner von Blomberg wegen seiner als nicht standesgemäß betrachteten Heirat mit einer ehemaligen Berliner Prostituierten vom Amt des Reichskriegsministers zurück. Im selben Monat entzog Hitler Werner von Fritsch unter dem Vorwand angeblicher homosexueller Neigungen die Führung des OKH und übernahm das neugeschaffene Oberkommando der Wehrmacht (OKW) per Führererlass vom 4. Februar 1938 selbst (→ Blomberg-Fritsch-Krise).[178] Dieser Schritt entsprach Hitlers Selbstverständnis, er verkörpere das Ideal des „Feldherrn“, der „mit Kopf, Willen und Herzen den totalen Krieg für die Lebenserhaltung des Volkes“ (Ludendorff 1935) zu führen habe und dies wie sein Idol Friedrich „der Große“, aber anders als Wilhelm II. im Ersten Weltkrieg, nicht den Militärs überlassen dürfe. Es entsprach auch seiner Ideologie, wonach der im „Kampf ums Dasein“ notwendige, kommende Vernichtungskrieg vom „‚Führer‘ des deutschen Volkes“ die Bündelung aller gesellschaftlichen Kräfte verlange und er nicht nur allgemeine „weltanschauliche“ und politische Ziele, sondern auch die Strategien der einzelnen Feldzüge vorgeben müsse.[179]

1938: Wagenkolonne Hitlers in Wien, vom Praterstern in die Praterstraße einfahrend

Mit militärischen Drohungen erreichte Hitler im März 1938 den „Anschluss“ Österreichs an das nun so genannte Großdeutsche Reich („Unternehmen Otto“). In Wien verkündete er am 15. März vor einer begeisterten Menschenmenge die „Vollzugsmeldung meines Lebens“: den „Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich“.[180] Im September 1938 verlangte Hitler von der mit Frankreich und Großbritannien verbündeten Tschechoslowakei, das Sudetenland an Deutschland abzutreten, und drohte andernfalls mit dem Einmarsch deutscher Truppen. Bei zwei Treffen in dieser Sudetenkrise machte der britische Premier Arthur Neville Chamberlain ihm weitgehende Zugeständnisse, um den angedrohten Krieg zu verhindern. Dies empfand Hitler jedoch als Niederlage, auf die er laut Zeitzeugen wie dem US-Journalisten William L. Shirer mit heftigen Wutausbrüchen reagierte. Er erhielt daher in westlichen Presseberichten fortan den Spitznamen „Teppichbeißer“.[181] Im Münchner Abkommen vom Oktober 1938 erlaubten Chamberlain und der französische Ministerpräsident Édouard Daladier Hitler die Eingliederung des Sudetenlandes, während er im Gegenzug den Bestand der „Rest-Tschechei“ zusicherte. Doch schon im März 1939 erzwang er die Annexion Tschechiens, das als Protektorat Böhmen und Mähren dem Deutschen Reich einverleibt wurde. Die erste Slowakische Republik war nun faktisch als Satellitenstaat von Deutschland abhängig. In der folgenden Reichstagsrede versicherte Hitler, Deutschlands letzte Gebietsforderungen seien damit erfüllt. Dies hatte er auch bei früheren Vertragsverletzungen behauptet.[182]

Hitlers letzter Vertragsbruch veranlasste Frankreich und Großbritannien zur Abkehr von ihrer bisherigen Appeasement-Politik. Beide Staaten schlossen mit Polen bis zum 13. April 1939 militärische Beistandsverträge. Schon am 11. April befahl Hitler dem Wehrmachtführungsstab, bis zum Herbst den Überfall auf Polen vorzubereiten.[183] Am 28. April kündigte er den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt sowie das deutsch-britische Flottenabkommen und verlangte Danzig. Am 23. Mai erklärte er den Wehrmachtsgenerälen, diese Forderung sei nur ein Vorwand zur Eroberung von „Lebensraum“ für eine autarke Ernährung der Deutschen (siehe Schmundt-Protokoll).

Den folgenden Wettlauf mit den Westmächten um einen Nichtangriffsvertrag mit der Sowjetunion gewann Hitler, da Josef Stalin von Polen eine für dessen Regierung unannehmbare Durchzugsgarantie für die Rote Armee verlangte. Stalin wollte nach dem Großen Terror, in dem er große Teile des sowjetischen Offizierskorps hatte ermorden lassen, Zeit zur Reorganisation der Roten Armee gewinnen. Daher vereinbarte er mit Hitler bis zum 24. August den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt. Im geheimen Zusatzprotokoll dazu vereinbarten beide Regimes die Aufteilung Polens und des Baltikums. In der Ansprache Hitlers vor den Oberbefehlshabern am 22. August 1939 gab er die „Vernichtung Polens = Beseitigung seiner lebendigen Kraft“ als sein Kriegsziel bekannt[184] und erklärte: „Wir werden den Westen halten, bis wir Polen erobert haben.“[185]

Das Time Magazine wählte Hitler 1939 zur „Person des Jahres“ 1938, weil er zur größten Bedrohung der demokratischen, freiheitsliebenden Welt geworden sei.[186]

Zweiter Weltkrieg (1939–1945)

Polenfeldzug

Kurz nach Abschluss des Pakts mit Stalin forderte Hitler von Polen, den Polnischen Korridor und die polnischen Rechte in der Freien Stadt Danzig an das Deutsche Reich abzutreten. Die NS-Propaganda behauptete verstärkt angebliche Gräueltaten und Massaker von Polen an sogenannten Volksdeutschen und forderte ein Einschreiten dagegen. In der Nacht vom 31. August auf den 1. September 1939 inszenierten in polnische Uniformen gekleidete SS-Männer einen Überfall auf den Sender Gleiwitz in Schlesien. Ab 4:45 Uhr beschoss das deutsche Linienschiff Schleswig-Holstein auf Hitlers Angriffsbefehl vom 30. August die polnischen Stellungen auf der Danziger Westerplatte: Damit begann Deutschland den geplanten Überfall auf Polen, der den Zweiten Weltkrieg auslöste.

Am 1. September behauptete Hitler wahrheitswidrig im Radio und vor dem Reichstag, Polen habe Deutschland angegriffen und seit 5:45 Uhr werde „zurückgeschossen“. Frankreich und Großbritannien erklärten Deutschland gemäß ihren Bündnisverträgen mit Polen den Krieg, jedoch ohne eigene Kampfhandlungen gegen Deutschland zu eröffnen. In einem Blitzkrieg besiegte die deutsche Wehrmacht die polnischen Truppen bis zum 18. September. Hitler reiste den voranstürmenden deutschen Truppen in seinem Sonderzug „Amerika“ hinterher,[187] beobachtete die Bombardierung Warschaus mit dem Scherenfernrohr[188] und nahm am 5. Oktober 1939 dort eine pompöse Siegesparade ab.

Parade am 5. Oktober 1939 in Warschau

Im Verlauf des deutschen Polenkriegs fielen etwa 66.000 polnische und 17.000 deutsche Soldaten.[189] Speziell aufgestellte Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD, Wehrmachtssoldaten und Einheiten von Volksdeutschen ermordeten im Polenfeldzug rund 16.400, bis zum Jahresende rund 60.000 Polen, darunter etwa 7000 Juden. Damit wollten sie möglichst viele der zwei Millionen polnischen Juden in das sowjetisch besetzte Ostpolen vertreiben. Ab Oktober 1939 folgten Deportationen von Juden in abgelegene polnische Gebiete. Sie wurden zwar im März 1940 nach örtlichen Protesten eingestellt, dienten aber als erprobtes Muster für umfassende Abschiebepläne der Folgejahre wie den (nach dem Westfeldzug unausführbaren) Madagaskarplan, deren erwünschte Folge die Vernichtung der europäischen Juden sein sollte.[190]

Erschießungen von polnischen Zivilisten durch ein deutsches Einsatzkommando im Oktober 1939

Am 17. September 1939 marschierte die Rote Armee gemäß dem geheimen Zusatzprotokoll zum Hitler-Stalin-Pakt in Ostpolen ein. Nach dem Zusammentreffen von deutschen und sowjetischen Truppen in Brest-Litowsk am 22. September 1939 erfuhr Hitler, wie schlecht die sowjetischen Panzer seien. Die Niederlagen der Roten Armee im Winterkrieg der Sowjetunion gegen Finnland 1939/1940 bestärkten Hitler in seiner Annahme, die Rote Armee sei ein leicht zu besiegender Gegner.

Euthanasie

Führererlass zur Ermordung behinderter Menschen, umschrieben mit „unheilbar Kranken“

Im Oktober 1939 ordnete Hitler mit einem Führererlass, der auf den 1. September 1939 zurückdatiert wurde, die Ermordung von Psychiatriepatienten und behinderten Menschen an und befahl die Vorbereitung der später so genannten Aktion T4.[191] Dieser staatliche Krankenmord wurde als „Gnadentod“ verschleiert und als „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ ideologisch legitimiert.[192] Die bis 1945 anhaltende NS-Euthanasie umfasste auch die als „Aktion 14f13“ bekannte Ermordung kranker, alter oder „nicht mehr arbeitsfähiger“ KZ-Insassen, die „Kinder-Euthanasie“ und ab 1943 den als „Aktion Brandt“ getarnten Patientenmord.

Der von Hitler mit der Organisation beauftragte Reichsleiter und Chef der Kanzlei des Führers Philipp Bouhler ließ Nervenheilanstalten, Krankenhäuser und Heilanstalten in Vernichtungsstätten umfunktionieren. Wegen verschiedener „Pannen“ bei der Durchführung erfuhren Vertreter beider Konfessionen in Deutschland – beispielsweise der Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen – bald von dieser „Geheimen Reichssache“ und wandten sich nach einiger Bedenkzeit vereinzelt öffentlich dagegen. Daraufhin ließ Hitler die „Aktion T4“ im August 1941 offiziell einstellen. Die Morde wurden dezentral als „wilde Euthanasie“ weitergeführt, statt mit Gas nun vor allem mit Medikamenten und Nahrungsentzug. Bei Kriegsende war ungefähr die Hälfte aller Anstaltsinsassen getötet worden. Die Ermordung der Behinderten diente den SS-Einsatzkommandos als Experimentierfeld für die späteren Massenmorde an Juden.[192] Allein im damaligen Reichsgebiet wurden fast 190.000 geistig und körperlich behinderte Menschen vergast, vergiftet, erschossen oder dem Hungertod überlassen; viele weitere Opfer gab es in den besetzten Gebieten.

Westfeldzug

In seiner Ansprache vor den Oberbefehlshabern am 23. November 1939 kündigte Hitler an, „zum günstigsten und schnellsten Zeitpunkt“ Westeuropa anzugreifen.[193] Im „Unternehmen Weserübung“ besetzte die Wehrmacht vom 9. April bis 10. Juni 1940 zunächst das neutrale Dänemark und eroberte Norwegen. Vom 10. Mai bis 25. Juni okkupierte sie im Westfeldzug Luxemburg, Belgien, die Niederlande und zwang das mit Großbritannien verbündete Frankreich nach wenigen Wochen zur Kapitulation, nachdem sie in den Ardennen (Belgien, Nordfrankreich) die Maginotlinie im so genannten Sichelschnitt durchbrochen hatte.

Am 17. und 24. Mai 1940 griff Hitler mit einem Haltebefehl an die deutschen Panzerdivisionen in die operative Kriegführung ein. Deswegen konnten bei der „Operation Dynamo“ über 250.000 britische und 120.000 französische Soldaten aus dem eingeschlossenen Dünkirchen auf die britische Insel evakuiert werden. Historiker führen Hitlers Zögern eher auf seinen Führungsanspruch über die Generäle als auf militärische Kenntnisse zurück.[194]

Himmler, Offizier der Waffen-SS, Hitler, Göring, Raeder, v. Ribbentrop, Heß vor dem Wagen von Compiègne

Am 22. Juni 1940 wurde im symbolträchtigen Wagen von Compiègne der Waffenstillstand mit dem besiegten Frankreich geschlossen. Damit erreichte Hitler den Gipfel seines Ruhmes bei den Deutschen. Generaloberst Wilhelm Keitel folgend, stilisierte die NS-Propaganda Hitler fortan zum „größten Feldherrn aller Zeiten“[195], dessen Genie die nun so genannte „Blitzkriegstrategie“ erfunden und die raschen Siege bewirkt habe. Das entmachtete die Generalstäbe weiter, besonders das Oberkommando des Heeres,[196] und bestärkte Hitler darin, sein eigentliches Kriegsziel, die Vernichtung der Sowjetunion, in Angriff zu nehmen. Ein Feldzug gegen Russland sei, verglichen mit dem Feldzug im Westen, ein „Sandkastenspiel“, hatte er laut Albert Speer am 21. Juni 1940 gegenüber Keitel und Jodl bemerkt.[197]

Sein Ziel, Großbritannien zur Anerkennung seiner Alleinherrschaft auf dem europäischen Festland und Duldung weiterer Eroberungen im Osten zu zwingen, verfehlte Hitler jedoch. Am 10. Mai 1940 war Winston Churchill, seit 1933 ein strikter Gegner der Appeasementpolitik, neuer britischer Premierminister geworden. Am 19. Juli 1940 lehnte er Hitlers öffentliches Waffenstillstandsangebot über die BBC umgehend und endgültig ab.[198] Die Luftschlacht um England (10. Juli bis 31. Oktober 1940) endete als militärisches Patt, war aber eine politische und strategische Niederlage für Hitler, dem es zum ersten Mal misslang, einem Land seinen Willen aufzuzwingen.[199] Daraufhin ließ Hitler bis zum Frühjahr 1941 die Planungen für das „Unternehmen Seelöwe“, die Invasion Englands, einstellen.

Am 31. Juli 1940 teilte Hitler dem OKW seinen Beschluss mit, die Sowjetunion bis zum Ural zu erobern, um danach Großbritannien zu schlagen und dessen Bündnis mit den Vereinigten Staaten zuvorzukommen. Damit begründete er den Zweifrontenkrieg, den er in Mein Kampf strikt abgelehnt hatte. Er befahl, diesen weiteren Angriffskrieg bis zum Frühjahr 1941 vorzubereiten.[200]

Italien war kurz vor der französischen Kapitulation im Juni 1940 Deutschlands Kriegsverbündeter geworden. Zusammen mit dem japanischen Botschafter Kurusu Saburō unterzeichneten Mussolini und Hitler am 27. September 1940 in Berlin den Dreimächtepakt zwischen Japan, Italien und Deutschland, der gegenseitigen Beistand bei der „Schaffung einer neuen Ordnung in Europa“ und „im großasiatischen Raum“ zusicherte. Dem Dreimächtepakt traten zwischen November 1940 und Juni 1941 Ungarn, Rumänien, Slowakei, Bulgarien und Kroatien bei. Die Vertragsbestimmungen sollten vor allem die USA von einem Kriegseintritt abhalten und eine starke Front gegen Großbritannien bilden, verfehlten aber diesen Zweck.[201]

Hitlers Versuche, den Caudillo Franco und Marschall Pétain in die Kriegführung gegen Großbritannien einzubeziehen, misslangen im Oktober 1940. Beim Treffen in Hendaye am 23. Oktober 1940 hoffte Hitler auf Francos Anerkennung für die deutsche Hilfe im spanischen Bürgerkrieg und schlug den sofortigen Abschluss eines Bündnisses und den spanischen Kriegseintritt für den Januar 1941 vor. Den spanischen Territorialwünschen in Nordafrika (Französisch-Marokko, Oran (Provinz)) konnte er mit Rücksicht auf Vichy-Frankreich nicht nachgeben. Aber der vorsichtige Franco ließ sich nicht zu unbedachten Schritten bewegen und war nur zu einem Protokoll bereit, dass der spätere Kriegseintritt erst noch gemeinsam festgelegt werden müsse. Damit war die Abmachung für Hitler praktisch wertlos.[202] Im internen Kreis „wütete“ Hitler später über das „Jesuitenschwein“ [Franco].[203]

Philippe Pétain und Adolf Hitler am 24. Oktober 1940 in Montoire-sur-le-Loir
Foto: Heinrich Hoffmann

Am nächsten Tag traf sich Hitler mit Pétain in Montoire-sur-le-Loir. Hier verfolgte er die Absicht, wenn schon nicht eine Kriegserklärung Frankreichs an Großbritannien, so wenigstens die Verteidigung der französischen Kolonien in Nordafrika und Nahost[204] gegen Angriffe Charles de Gaulles und der Briten zu erreichen. Frankreich könne bei einer Neuverteilung afrikanischer Kolonien aus englischem Besitz voll entschädigt werden. Aber Pétain beschritt weder den Weg der Collaboration mit Deutschland noch den Weg De Gaulles, von Afrika aus den Kampf gegen Deutschland fortzuführen. Er entschied sich für die Politik des Attentisme.[205]

Hitler gab den Plan auf, Großbritannien aus dem Mittelmeerraum (Gibraltar, Malta, Ägypten) zu verdrängen, und wandte sich dem künftigen Ostfeldzug zu. Seiner Ansicht nach waren die gravierenden Interessengegensätze zwischen Spanien, Frankreich und Italien[206] im Mittelmeerraum nicht zu überwinden, sodass eine darauf ausgerichtete Strategie gegen Großbritannien nicht von großem Nutzen sein würde, diesen Gegner zu besiegen und derart auch die USA von einem möglichen Kriegseintritt im Jahr 1941 abzuhalten.[207]

Molotow wird von Hitler begrüßt (November 1940)

Nach Molotows Besuch in Berlin am 12. und 13. November 1940 und dem Unbehagen, das dieser Besuch bei ihm ausgelöst hatte,[208] war Hitler mehr denn je davon überzeugt, dass die „Vernichtung“ der Sowjetunion in einem Blitzfeldzug der einzige Weg wäre, um den Krieg zu gewinnen.[209] Er wies daher und aufgrund der Unmöglichkeit, eine gemeinsame Mittelmeerstrategie mit Frankreich, Spanien und Italien zu initiieren, Brauchitsch und Halder am 5. Dezember 1940 an, das Heer für einen Angriff auf die Sowjetunion Ende Mai nächsten Jahres vorzubereiten. Ein Sieg über die Sowjetunion, den Hitler aus weltanschaulichen und rassischen Gründen sowieso wollte, schien ihm der sicherste Weg für das Deutsche Reich zu sein, gegenüber den USA und Großbritannien unangreifbar zu werden. Hitler und das Regime „hatten 1940 nur eine Wahl: weiterzuspielen und wie stets den kühnen Schritt nach vorn zu wagen.“[210]

Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion

Hitler war 1940 informiert worden, dass die im Hitler-Stalin-Pakt vereinbarten sowjetischen Rohstofflieferungen, die Deutschland bereits kaum begleichen konnte,[211] ihm keinen dauerhaften und siegreichen Krieg gegen Großbritannien und die USA erlaubten. Er wollte daher zuerst die Sowjetunion zerstören, um Deutschland durch die Aneignung sowjetischer Getreide-, Erz- und Ölvorkommen von Importen unabhängig zu machen, dann Großbritannien schlagen[212] und danach „ein blockadefestes Großimperium“ bis zum Ural und über den Kaukasus hinaus errichten.[213]

Am 18. Dezember 1940 befahl er dem Wehrmachtführungsstab, den Angriff auf die Sowjetunion („Fall Barbarossa“) bis Mai 1941 streng geheim vorzubereiten. In den Folgemonaten erließ er den Kommissarbefehl und weitere Befehle, die sowjetischen Führungseliten im Gefolge der Front zu ermorden und Partisanen durch Vergeltungsakte an Zivilisten zu bekämpfen. Vor über 200 Befehlshabern der Wehrmacht erklärte er am 30. März 1941, der bevorstehende Krieg sei ein rassenideologischer Vernichtungskrieg und ohne Rücksicht auf kriegsvölkerrechtliche Normen zu führen. OKW und OKH gaben daraufhin entsprechende operative Befehle aus. Zudem sah die Blitzkriegsplanung vor, große Teile der sowjetischen Bevölkerung verhungern zu lassen. Überleben sollte nur, wer in den besetzten Gebieten für die Bereitstellung von Rohstoffen und Nahrungsmitteln benötigt wurde. Die übrigen galten als unnütze Esser, die die deutsche Ernährungsbilanz belasteten (→ Hungerplan).

Die Wehrmacht überfiel die Sowjetunion mit einmonatiger Verzögerung infolge des Balkanfeldzuges am 22. Juni 1941 auf Hitlers Befehl ohne offizielle Kriegserklärung. Das stattdessen in Moskau von Schulenburg übergebene „Memorandum“ behauptete ebenso wie die folgende NS-Propaganda eine akute Angriffsabsicht der Roten Armee, die Hitler rechtzeitig vorhergesehen habe und der er nun vorbeuge.[214] Sie gab Hitler als Retter des Abendlandes vor „asiatischer Barbarei“ und kulturzerstörendem „jüdischem Bolschewismus“ aus. An dieser Präventivkriegsthese hielten viele Wehrmachtsgeneräle weit über 1945 hinaus fest. Dagegen betonen Historiker Hitlers 1927 im zweiten Band von Mein Kampf dargelegte und seit 1933 wiederholt bekräftigte Absicht, die Sowjetunion und das fiktive, dort angeblich herrschende Weltjudentum vollständig zu vernichten und ihr Gebiet zur „Erweiterung des Lebensraumes bzw. der Rohstoff- und Ernährungsbasis“ der Deutschen zu erobern,[215] die Bevölkerung der eroberten Gebiete entweder als Sklavenarbeiter auszubeuten oder ebenfalls zu vernichten.

Nach einigen siegreichen Kesselschlachten geriet der deutsche Vormarsch ab Oktober 1941 ins Stocken. Die Sowjetunion konnte einen Großteil ihrer Rüstungsproduktion hinter dem Ural fortsetzen oder wiederaufnehmen und neue Divisionen an ihre Westfront führen. Bei einer Konferenz in Berlin am 29. November 1941 berichtete Walter Rohland Hitler und dem OKW von der Überlegenheit der sowjetischen Panzerproduktion. Nach seinen Angaben sagte Rüstungsminister Fritz Todt dabei im kleinen Kreis: „Dieser Krieg ist militärisch nicht mehr zu gewinnen!“ Hitler habe gefragt, wie er ihn beenden solle, und eine politische Lösung als kaum möglich ausgeschlossen.[216]

Lagebesprechung im Hauptquartier der Heeresgruppe Süd in Poltawa, 1. Juni 1942

Während der Schlacht um Moskau gab Hitler am 18. Dezember 1941 gegen den Rat von Walther von Brauchitsch, dem Oberbefehlshaber des Heeres, einen Haltebefehl, der alle Soldaten zum fanatischen Widerstand „ohne Rücksicht auf durchgebrochenen Feind in Flanke und Rücken“ verpflichtete. Dieser kostete zehntausende deutsche Soldaten das Leben.[217] Hitler übernahm selbst den Oberbefehl über das Heer,[218] meinte geringschätzig, das bisschen Operationsführung könne jeder machen,[219] und entließ den bislang erfolgreichen Panzergeneral Heinz Guderian, nachdem dieser ihn vor unverhältnismäßigen Verlusten gewarnt hatte.[220]

Der Deutsch-Sowjetische Krieg wird oft als „Hitlers Krieg“ bezeichnet.[221] Als bisher verlustreichster Krieg der Menschheitsgeschichte kostete er geschätzte 27 Millionen Sowjetbürger das Leben, darunter 15 Millionen Zivilisten[222] und mindestens 4,2 Millionen Hungertote, unter ihnen 2,5 Millionen[223] der 3,3 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen, die im deutschen Gewahrsam an Unterernährung, Krankheiten oder Misshandlungen starben oder direkt erschossen wurden.[224]

Der Holocaust

Hitler-Porträt im KZ Mauthausen

Der Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion und die Eskalation zum Holocaust gingen Hand in Hand. Die vier Einsatzgruppen der SS sollten nach Heydrichs Instruktion vom 2. Juli 1941 kommunistische Funktionäre, „radikale Elemente“ (Partisanen) sowie „alle Juden in Partei- und Staatsstellungen“ erschießen. Bald wurden unterschiedslos alle auffindbaren Juden als angebliche Partisanen, zunächst überwiegend Männer, dann auch jüdische Frauen und Kinder ermordet.[225]

Am 16. Juli 1941 begrüßte Hitler gegenüber hohen NS-Vertretern den sowjetischen Partisanenkrieg: „… er gibt uns die Möglichkeit, auszurotten, was sich gegen uns stellt.“[226] Er übertrug Himmler für diese Mordaufgabe die Führung über SS, Polizei und SD auch im Osten.[227] Himmler verstärkte die Einsatzgruppen sofort von 3000 auf 33.000 Mann. Hitler ließ sich ab 1. August laufend über ihre Ergebnisse berichten. In den ersten fünf Monaten des Ostfeldzugs ermordeten sie ungefähr 500.000 Juden.[228]

Am 19. August folgte Hitler dem Vorschlag von Goebbels, nach den polnischen auch die deutschen Juden zum Tragen des Judensterns zu zwingen. Etwa am 17. September 1941 erlaubte er auf Drängen vieler Gauleiter, die Deportation der deutschen Juden nach Osten einzuleiten, die er bislang erst nach dem Sieg über die Sowjetunion beginnen lassen wollte. Damit reagierte er auf Alfred Rosenbergs Vorschlag, sich so an Stalins Deportation der Wolgadeutschen zu rächen.[229] Am 25. Oktober kam Hitler vor Vertrauten auf seine Ankündigung vom 30. Januar 1939 zurück, die Juden im Fall eines neuen Weltkriegs als Vergeltung für die deutschen Kriegsopfer zu vernichten: „Diese Verbrecherrasse hat die zwei Millionen Toten des Weltkrieges auf dem Gewissen, jetzt wieder Hunderttausende. Sage mir keiner: Wir können sie doch nicht in den Morast schicken! […] Es ist gut, wenn uns der Schrecken vorangeht, daß wir das Judentum ausrotten.“[230]

Am 12. Dezember, dem Tag nach seiner Kriegserklärung an die Vereinigten Staaten, sagte Hitler nach Goebbels’ Notizen zu den in die Reichskanzlei geladenen Gau- und Reichsleitern: „Der Weltkrieg ist da, die Vernichtung des Judentums muss die notwendige Folge sein.“ Die Juden müssten die Opfer unter deutschen Soldaten im „Ostfeldzug“ mit ihrem Leben bezahlen.[231] Nach dem Kriegseintritt der USA sah Hitler in den Juden auch keine Geiseln mehr, mit denen ein seiner Meinung nach jüdisch dominiertes Amerika von einem Krieg gegen Deutschland abgehalten werden könnte. Die Anwesenden, darunter Hans Frank, verstanden Hitlers Aussage als Aufforderung, die europäischen Juden nicht mehr abzuschieben, sondern im besetzten Polen zu ermorden und nach geeigneten Methoden dafür zu suchen.[232] Am 18. Dezember 1941 notierte Himmler in seinen Dienstkalender, Hitler habe auf sein Nachfragen das bisherige Vorgehen der Einsatzgruppen bestätigt und befohlen: „Judenfrage / als Partisanen auszurotten“.[233]

Hitler hatte Görings Auftrag an Heydrich vom 31. Juli 1941 zur „Gesamtlösung der Judenfrage“ autorisiert und ordnete auch die Wannseekonferenz vom 20. Januar 1942 an, auf der Heydrich seinen Auftrag erläuterte: 11 Millionen europäische Juden sollten nach Osten deportiert werden, angestrebt sei ihre „natürliche Verminderung“ durch Sklavenarbeit sowie „entsprechende Behandlung“ der Überlebenden. Damit umschrieb er die Ausrottungsabsicht in der Tarnsprache des NS-Regimes.[234] Für die „Räumung“ von bereits überfüllten Judenghettos für nachfolgende Deportierte wurden ab März 1942 im besetzten Polen drei Vernichtungslager in Betrieb genommen. Damit begann auch die Ermordung der Deportierten sofort bei ihrer Ankunft und durch Gaskammern. Davon waren neben Juden auch die Roma betroffen.[235]

Ankunft von Juden aus Ungarn im KZ Auschwitz, Mai 1944

Ein schriftlicher Holocaustbefehl Hitlers wurde nicht gefunden und gilt als unwahrscheinlich.[236] Seine Aussage vom 12. Dezember 1941 deuten manche Historiker als Entscheidung, die Judenmorde auf ganz Europa auszuweiten; mindestens als wichtigen Eskalationsschritt des Holocaust, den Hitler jedoch nicht allein eingeleitet und nicht an einem einzigen Datum befohlen habe.[237] Aussagen von Zeitzeugen belegen mündliche Befehle Hitlers zur Durchführung von Judenmorden. So berief sich Staatssekretär Wilhelm Stuckart Ende Dezember 1941, als er wegen Anordnungen zu Judenmorden entlassen werden sollte, erfolgreich auf einen Führerbefehl. Heinrich Himmler sprach in Briefen und Reden an Untergebene, etwa in den Posener Reden 1943, öfter von Hitlers ihm auferlegten Befehl zur „Endlösung“ und hielt besondere Anweisungen Hitlers dazu in seinen Privatnotizen fest. Hitler selbst erklärte ab Januar 1942 öffentlich mehrfach, dass sich seine „Prophezeiung“ vom Januar 1939 nun „erfülle“. Folgerichtig bezeichnete Goebbels ihn im März 1942 als „unentwegten Vorkämpfer und Wortführer einer radikalen Lösung“ der „Judenfrage“ (Tagebucheintrag vom 27. März 1942).[238] Er ließ sich am 7. Oktober 1942 persönlich von Odilo Globocnik über die Judenmorde in vier Vernichtungslagern unterrichten und im März 1943 den Korherr-Bericht über die Ermordung (umschrieben als „Evakuierung“ und „Sonderbehandlung“) von bis dahin 2,5 (tatsächlich über drei) Millionen Juden vorlegen. Auch die Tarnsprache ordnete Hitler an. NS-Täter wie Rudolf Höß und Adolf Eichmann haben nach Kriegsende einen Befehl Hitlers vom Sommer oder Herbst 1941 zur Ausrottung der Juden bezeugt.[239]

Weiterer Kriegsverlauf

Reichstagsrede Hitlers zur Kriegserklärung an die Vereinigten Staaten, Krolloper Berlin, 11. Dezember 1941 (oben links Göring)

Am 7. Dezember griff das mit Deutschland verbündete Kaiserreich Japan den US-Flottenstützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii an und zog damit die Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg. Hitler, dem Japans Angriffsplan nicht bekannt gewesen war, begrüßte den Angriff euphorisch: Nun könne Deutschland den Krieg nicht mehr verlieren.[240] Obwohl der Dreimächtepakt ihn nicht dazu verpflichtete, verkündete er am 11. Dezember 1941 im Reichstag die deutsche Kriegserklärung an die Vereinigten Staaten, ohne vorher seine Generäle zu konsultieren und ohne die deutschen Siegesaussichten sowie die militärstrategischen und wirtschaftlichen Folgen für die eigene Kriegführung kalkulieren zu lassen.[241] Historiker nehmen verschiedene Gründe dafür an: Hitler habe für 1942 ohnehin mit dem Eingreifen der USA gerechnet und ihre seit dem Leih- und Pachtgesetz begonnenen Rüstungslieferungen an Großbritannien und die Sowjetunion als Kriegseintritt gewertet. Er habe ihre Kriegserklärung nicht abwarten wollen, um ein Zeichen der Stärke zu setzen. Er habe immer noch mit dem baldigen Sieg über die Sowjetunion gerechnet und dann einen „Weltblitzkrieg“ mit dem Ziel deutscher Weltherrschaft führen wollen. Er habe Einzelsiege der USA gegen die Achsenmächte und etwaige bilaterale Friedensverhandlungen von vornherein ausschließen wollen. Er habe sich die Möglichkeit eines U-Boot-Krieges im Atlantik eröffnen wollen. Er habe im Wissen um die unvermeidbare Niederlage Deutschlands Untergang herbeiführen wollen.[242]

Im Krieg wurde Hitler zu einem besessenen „Workaholic“, der sich ständig und ausschließlich mit militärischen Details befasste, ohne sich erholen zu können, umgeben von der immer gleichen Schar Begleiter. Nächte mit wenig Schlaf und tägliche, lange und anstrengende Besprechungen mit führenden Militärs folgten aufeinander. Sein selbstzerstörerischer Arbeitsstil war Folge der extrem personalisierten Herrschaft und seiner Unfähigkeit, Autorität zu delegieren. Hitlers egomanische Überzeugung, er allein könne den Sieg gewährleisten, verstärkte sein Misstrauen gegen seine Generäle und vermehrte cholerische Wutausbrüche. Dies zerstörte ab 1940 die formalen und regelhaften Strukturen der Regierung und des militärischen Kommandos. Deutlich wurde dies, als er in der Winterkrise 1941 selbst die Heeresführung übernahm. In Angelegenheiten, die mit der Heimatfront zu tun hatten, gab er zwar, was seine Autorität anging, keinen Zentimeter nach, war aber dennoch unfähig, mehr zu tun, als sporadisch und unsystematisch zu intervenieren oder Untätigkeit zu verschleiern.[243]

Anfang 1943 verlor die Wehrmacht mit ihren bislang höchsten Verlusten die Schlacht von Stalingrad. Diese Niederlage gilt als Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs. Hitler war dafür verantwortlich, da er dem Befehlshaber der 6. Armee den Rückzug aus Stalingrad verboten hatte, solange dies noch operativ möglich gewesen war, ohne die Heeresgruppe A, die bis zum Kaukasus vorgestoßen war, zu gefährden. Hitler selbst äußerte danach, dass der Krieg nicht mehr zu gewinnen sei.[244]

Das Deutsche Afrikakorps (DAK) verlor die Zweite Schlacht von El Alamein, und Rommel befahl am 4. November 1942 gegen Hitlers Befehl wegen erdrückender Übermacht der Briten den Rückzug. In Tunesien wurde das DAK von britischen und inzwischen eingetroffenen US-Truppen in die Zange genommen („Operation Torch“). Rommels Bitte vom März 1943, Tunesien räumen und seine Truppen nach Sizilien zurückziehen zu dürfen, lehnte Hitler strikt ab: Tunesien solle bis zum letzten Mann und zur letzten Patrone gehalten werden. Rommel wurde aus Nordafrika abberufen. Am 12. Mai 1943 kapitulierten 150.000 deutsche und 100.000 italienische Soldaten auf der Halbinsel Kap Bon. Diese Niederlage deuteten viele Deutsche als „zweites Stalingrad“ oder „Tunisgrad“.[245]

Anfang April 1943 traf Hitler Mussolini im Schloss Kleßheim bei Salzburg und lehnte dessen Eintreten für einen Kompromissfrieden im Osten kategorisch ab. Mit langen Monologen über die preußische Geschichte versuchte er, Mussolini zur Fortsetzung des Krieges zu bewegen.[246] Auch die verbündeten Machthaber von Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Norwegen, der Slowakei, Kroatien und Frankreich traf er bis Ende April in Kleßheim, um ihren Widerstandswillen durch Schmeichelei, gutes Zureden und kaum verhüllte Drohungen zu stärken.[247] Mit Hilfe eigens angefertigter Karten des OKW, auf denen der Frontverlauf im Osten falsch eingetragen und die Kräfte des Gegners sowie die eigenen nicht erkennbar waren, beschönigte er die Lage.[248]

Im Luftkrieg über Europa erlangten Anfang des Jahres 1944 die alliierten Bomber- und Jagdverbände allmählich die Luftherrschaft und zerstörten viele große und mittlere deutsche Städte durch Flächenbombardements. Hitler ließ jedoch weiterhin Bomben- statt Jagdflugzeuge bauen, mit denen man die alliierten Angriffe hätte abwehren oder mindern können. Nach der „Operation Gomorrha“ gegen Hamburg im Juli 1943, bei der über 30.000 Menschen im Feuersturm umkamen, weigerte er sich, die zu mehr als 50 Prozent zerstörte Stadt zu besuchen, empfing auch keine Delegation der Rettungsdienste und hielt keine Rundfunkrede.[249] Nach drei Großangriffen auf Berlin im August und September 1943 notierte Goebbels in sein Tagebuch, dass man „vor allem beklagt, daß bezüglich des Luftkriegs von seiten des Führers kein erklärendes Wort gesprochen wird“.[250]

Hitlers strategische Fehlentscheidungen begünstigten die „Operation Overlord“ vom 6. Juni 1944, mit der die Westalliierten eine zweite Front im Westen eröffneten. So hatte er zwar zunächst die Normandie als Invasionsgebiet angenommen, sich jedoch von seinem Stab wieder davon abbringen lassen und glaubte noch am 13. Juni an ein Täuschungsmanöver. Er verbot, Truppen von anderen Küstenabschnitten abzuziehen,[251] da die Alliierten ihm vorspiegelten, die eigentliche Invasion („Operation Fortitude“) stehe weiter nördlich, am Pas-de-Calais, noch bevor. Wochenlang traf die Wehrmachtführung, von Kompetenzchaos gelähmt, kaum Gegenmaßnahmen und entsandte keine Reserveeinheiten in die Normandie.[252] Als alliierte Truppen im August 1944 auf Paris vorrückten, befahl Hitler, die Stadt bis zum letzten Mann zu verteidigen, und nahm damit ihre Zerstörung in Kauf. Nach anfänglichem Widerstand ignorierte der deutsche Stadtkommandant Dietrich von Choltitz Hitlers Befehl und übergab Paris kampflos und nahezu unversehrt am 25. August 1944 an den französischen General Leclerc.

Weil Hitler merkte, dass er das Vertrauen der Deutschen verloren hatte und ihnen keine Triumphe mehr verkünden konnte, redete er 1944 nicht mehr öffentlich[253] und nur dreimal (am 30. Januar, 21. Juli und 31. Dezember) im Rundfunk.[254] Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich rasch. Wahrscheinlich litt er an der Parkinson-Krankheit, die aber seine politisch-militärische Entscheidungsfähigkeit kaum beeinflusste.[255] Trotz fortwährender Niederlagen, immenser Opfer, gewaltiger Zerstörungen und des Wissens um die unvermeidbare deutsche Niederlage ließ Hitler den Krieg fortsetzen. Seine Eingriffe in die Kriegführung, etwa das Verbot, gefährdete Truppenteile frühzeitig zurückzuziehen (→ Fester Platz), bewirkten massive Verluste auf Seiten der Wehrmacht.

In einer von zahlreichen Illusionen bestimmten Gesamtbeurteilung hatte Hitler schon Mitte August 1944 erwogen, gegen die Westalliierten einen empfindlichen militärischen Schlag zu führen, der den Zusammenbruch der Anti-Hitler-Koalition bewirken sollte. Vier Tage vor Beginn der Ardennenoffensive sagte er zu seinen Kommandeuren, dass der Feind, „ganz gleich, was er auch tut, nie auf eine Kapitulation rechnen kann, niemals, niemals“; dieser werde schließlich „eines Tages einen Zusammenbruch seiner Nervenkräfte erleben“.[256] Die letzten Reserven der Wehrmacht waren hierfür zu mobilisieren, alles musste auf eine Karte gesetzt werden. Wenn überhaupt, gab es für ihn nur hier eine Chance. Nichts zu unternehmen, kam für Hitler einer Kapitulation gleich.

Die ersten Vorbereitungen für die Offensive liefen, unter größter Geheimhaltung, bereits im Spätsommer 1944 an. Hauptziel der Offensive war die Hafenstadt Antwerpen, für den Nachschub der Alliierten von großer Bedeutung. Sie begann am 16. Dezember 1944 und musste bereits Anfang 1945 abgebrochen werden. Aber Hitler war selbst in diesem Stadium immer noch in der Lage, öffentlich höchste Zuversicht zur Schau zu tragen und Menschen in seiner Umgebung anzufeuern. Gegenüber Nicolaus von Below gab er nach dem Scheitern der Ardennenoffensive aber eines Abends in deprimierter Stimmung zu, der Krieg sei verloren, was er wie üblich auf Verrat und Versagen anderer zurückführte. Jetzt ging es ihm nur noch um seinen Platz in der Geschichte, keine feige Kapitulation wie 1918: „Wir kapitulieren nicht, niemals. Wir können untergehen. Aber wir werden eine Welt mitnehmen.“[257] Dabei machte Hitler auch vor dem eigenen Volk nicht halt. Der Terror kehrte heim ins Reich:

Der Führer erwartet, daß die Gauleiter die ihnen damit gestellte Aufgabe mit der erforderlichen Härte und Folgerichtigkeit durchführen und rücksichtslos jede Auflösungserscheinung, Feigheit und Defaitismus mit den Todesurteilen der Standgerichte niederhalten. Wer nicht für sein Volk zu kämpfen bereit ist, sondern ihm in ernstester Stunde in den Rücken fällt, ist nicht wert, weiter zu leben und muss dem Henker verfallen.[258]

Am 7. März erreichten US-Soldaten die unzerstörte Brücke von Remagen südlich des Ruhrgebiets, am 23. März begann die Rheinüberquerung nördlich des Ruhrgebiets bei Wesel durch britische Truppen. Damit war der Krieg im Westen endgültig verloren, aber Hitler, weit davon entfernt, endlich die Konsequenzen zu ziehen, ließ ein Fliegendes Standgericht an die Westfront entsenden, das fünf Offiziere der Brückenmannschaft von Remagen zum Tode verurteilte.[259] Aus seiner bitteren Erfahrung am Ende des Ersten Weltkriegs war Hitler allzeit und jetzt erst recht besessen vom Gedanken an Verrat und Betrug.[260]

Am 19. März 1945 gab Hitler den sogenannten ‚Nero-Befehl‘ zur Zerstörung der Infrastruktur im Deutschen Reich beim Rückzug der Wehrmachtsverbände, um den Feinden gemäß seinem Denken in der Alternative „Sieg oder Vernichtung“ nur „verbrannte Erde“ zu hinterlassen. Laut Rüstungsminister Albert Speer antwortete Hitler auf seine Bitte um Rücknahme des Befehls: Rücksicht auf die Lebensgrundlagen der Deutschen sei nicht notwendig, da die „Guten“ ohnehin gefallen seien und nur die „Minderwertigen“ übrigblieben. Das „Ostvolk“ habe sich als stärker erwiesen, ihm allein gehöre die Zukunft.[261] Hitler beauftragte Speer mit der Durchführung der Zerstörungen. Dieser gab später an, er habe die Umsetzung des Befehls mit Wissen Hitlers weitgehend sabotiert.[262] Laut Goebbels war der Befehl ohnehin undurchführbar und wurde von vielen Gauleitern boykottiert.[263]

Widerstand und Attentate gegen Hitler

Zwischen 1933 und 1945 übten Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen aus verschiedenen Gründen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Nur wenige lehnten von vornherein Hitlers Diktatur ab. Viele betrachteten ihn erst als Gefahr, als sein Kriegskurs unübersehbar geworden war. Die verfolgten Kommunisten und Sozialdemokraten betonten schon vor 1933: „Hitler bedeutet Krieg!“[264] Die Exil-SPD Sopade versuchte, die Deutschen vom Ausland aus mit eigenen Berichten zu beeinflussen. Ihre Flugschrift Für Deutschland – gegen Hitler! vom 30. Januar 1936 zog eine vernichtende Bilanz der NS-Politik und rief alle Deutschen zum Aufstand dagegen auf.[265]

Die 1934 gegründete Bekennende Kirche widersprach zwar staatlichen Übergriffen auf die Kirchenorganisation, kaum aber staatlichem Terror. Die meisten Protestanten waren loyal zu Hitler, viele waren Wähler der NSDAP und billigten die Aufhebung der Demokratie und die gesetzliche Judenverfolgung.[266] Eine Ausnahme war Dietrich Bonhoeffer: Er kritisierte im Februar 1933 in einem Rundfunkvortrag den Führerkult („Führer und Amt, die sich selbst vergotten, spotten Gottes“) und forderte im April 1933 kirchlichen Widerstand gegen den Antisemitismus des Hitlerregimes. Ab 1938 infolge der Novemberpogrome beteiligte er sich aktiv an Plänen für ein Attentat auf Hitler.[267]

Ab Februar 1933 gab es oft anonyme Attentatsdrohungen gegen Hitler. Mindestens 19 Attentate wurden auf ihn verübt, die meisten ab 1939. Hinzu kamen über 20 weitere geplante, aber unausgeführte oder vereitelte Attentatsversuche. Einzeltäter waren der von der nationalsozialistischen Oppositionsgruppe „Schwarze Front“ beauftragte Helle Hirsch im Dezember 1936, der Schweizer Theologiestudent Maurice Bavaud im November 1938 und der Handwerker Georg Elser.[268] Sein selbstgebastelter Sprengsatz explodierte am 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller nur Minuten, nachdem Hitler seine dortige Rede beendet hatte. Elser wurde als „Sonderhäftling des Führers“ im KZ Dachau am 9. April 1945 auf Hitlers persönlichen Befehl ermordet.[269]

1938 bildeten sich auch konservative und innermilitärische Widerstandsgruppen wie der Goerdeler-Kreis und der Kreisauer Kreis.[270] Sie erwogen und planten Umsturzversuche, bei denen sie auf Teile der Wehrmacht setzten. Für deren Erfolg war Hitlers Tötung die notwendige Voraussetzung. Nur Personen mit Zugang zum Führungszirkel des NS-Regimes, die Hitler unbedingte Treue geschworen hatten, kamen als Ausführende in Betracht. Schwere Gewissenskonflikte waren also unvermeidbar.[271] Bei der Septemberverschwörung während der Sudetenkrise planten einige hohe Militärs und Beamte im Auswärtigen Amt, dass Hauptmann Friedrich Wilhelm Heinz am 28. September 1938 mit einem Stoßtrupp in die Reichskanzlei eindringen und Hitler in einem Handgemenge erschießen sollte.[272] Als dieser überraschend einem Kompromiss für das Münchner Abkommen zustimmte, erschien es aussichtslos, seinen Sturz mit „militärischem Abenteurertum“ zu rechtfertigen.[273] Daraufhin unterblieb das Attentat, das von Brauchitsch und Franz Halder nur halbherzig unterstützt hatten.[274] Die an der Verschwörung beteiligten Militärs im OKH und in der Amtsgruppe Abwehr des OKW hielten Hitlers Vorhaben, Frankreich schon 1939 anzugreifen, für undurchführbar und wollten diesen Angriff mit einem weiteren Putschversuch verhindern. Nach Elsers Attentat wurden die Vorkehrungen zu Hitlers Schutz jedoch verschärft. Brauchitsch fürchtete nach einem Wutausbruch Hitlers am 5. November 1939, dieser wisse über den bevorstehenden Putschversuch Bescheid. Daraufhin erschien Hans Oster eine für den 11. November 1939 geplante Sprengstoffübergabe an Erich Kordt zu riskant; somit unterblieb dieses Attentat. Halder wandte sich zwar von allen weiteren Putschplänen ab, soll aber nach Zeitzeugen erwogen haben, Hitler eigenhändig zu erschießen.[275]

Die als Weiße Rose bekannt gewordene Münchner Gruppe versuchte bis zur Verhaftung der Geschwister Scholl am 18. Februar 1943, die Deutschen, besonders die Jugend, mit Flugblättern zum Widerstand zu bewegen. Dabei waren die NS-Verbrechen, auch der Holocaust, von dem sie über Auslandssender wusste, ein bestimmendes Widerstandsmotiv. Die Mitglieder wurden am 22. Februar 1943 hingerichtet.

Erst nach der Niederlage in Stalingrad versuchten einige Offiziere der Heeresgruppe Mitte erneut, Hitler zu töten. Die Bombe, die Henning von Tresckow am 13. März 1943 in Hitlers Flugzeug schmuggelte, zündete nicht.[276] Am 21. März 1943 wollte sich Rudolf-Christoph Freiherr von Gersdorff bei einer Ausstellung im Berliner Zeughaus mit Hitler zusammen in die Luft sprengen; doch Hitler verließ die Ausstellung schon nach wenigen Minuten. Beim Attentat vom 20. Juli 1944 im Führerhauptquartier Wolfsschanze blieb Hitler fast unverletzt, während vier andere Anwesende ihren schweren Verletzungen erlagen. Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der die Bombe abgelegt und einen Staatsstreich zur Beendigung des Krieges vorbereitet hatte, und drei seiner Mitstreiter wurden ohne Prozess und ohne Hitlers Einverständnis kurz nach 0 Uhr des folgenden Tages im Hof des Bendlerblocks in Berlin von einem Erschießungskommando exekutiert.[277]

Datei:Georg Elser-Briefmarke.jpg
Hitler-Attentäter Georg Elser auf einer deutschen Briefmarke, 2003
Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ nach dem Attentat vom 20. Juli 1944
Datei:Graf Stauffenberg.jpg
Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf einer bundesdeutschen Briefmarke, 1964

Hitler äußerte direkt nach dem Attentat: Die Vorsehung (sein Wort für „Gott“)[278] habe ihn gerettet, damit er seinen „Auftrag“ zu Ende führen könne. In der Rundfunkrede an die Deutschen kurz nach Mitternacht erklärte er: „Eine ganz kleine Clique ehrgeiziger, gewissenloser und zugleich verbrecherischer, dummer Offiziere hat ein Komplott geschmiedet, um mich zu beseitigen und zugleich mit mir den Stab praktisch der deutschen Wehrmachtsführung auszurotten.“[279] Anders als beim Dolchstoß 1918 würden diesmal die Verbrecher „unbarmherzig ausgerottet werden“. So nutzte er das gescheiterte Attentat, um Widerstände gegen seine Kriegführung in den Wehrmachtsstäben endgültig auszuschalten und skeptischen Generälen die Schuld an den verlorenen Schlachten zu geben. Am Folgetag befahl er, ein militärisches Ehrengericht einzurichten, das die Attentäter als Verräter aus der Wehrmacht verstoßen solle. Dann erst sollte der Volksgerichtshof „diese gemeinsten Kreaturen, die jemals den Soldatenrock getragen haben“, als gewöhnliche Kriminelle zum Tod verurteilen und nicht erschießen, sondern innerhalb von zwei Stunden hängen lassen. Sie sollten keine Zeit zu „langen Reden“, also zur Erklärung ihrer Motive und Ziele, erhalten. Roland Freisler, der sogar in der NSDAP als „Blutrichter“ galt, war sofort bereit, „so zu urteilen, wie der Führer den Fall selbst beurteilen würde“. Hitler und Goebbels verglichen seine Rolle mit der des Anklägers Andrei Januarjewitsch Wyschinski in sowjetischen Schauprozessen der 1930er Jahre.[280]

Die Gestapo deckte mit einer 400 Mitarbeiter starken Sonderkommission ein weit verzweigtes Verschwörernetz auf. Am 22. September 1944 fand sie in Zossen Akten, die auf Absprachen für frühere Putschversuche hinwiesen. Nun erkannte Hitler, dass schon vor dem Krieg eine ernsthafte militärische Opposition gegen ihn bestanden hatte. Er verbot dem Volksgerichtshof, diese Dokumente in den laufenden Prozessen zu verwenden: Die Deutschen sollten nicht erfahren, dass dieses Attentat Vorläufer hatte und nicht nur von einer „ganz kleinen Clique“ geplant worden war.[281] Ab August 1944 fällte der Volksgerichtshof in mehr als 50 Prozessen über 110 Todesurteile gegen Personen des 20. Juli 1944. Im Gefängnis Berlin-Plötzensee wurden bis zum 30. April 1945 89 Beteiligte „aufgehängt wie Schlachtvieh“.[282] Insgesamt wurden etwa 200 der in das Attentat verwickelten Personen hingerichtet.[283]

Das Ende im Bunker

Als US-Präsident Franklin D. Roosevelt am 12. April 1945 starb, hoffte Hitler kurzzeitig auf einen Zerfall der Anti-Hitler-Koalition und drängte die Wehrmachtssoldaten mit der Androhung sowjetischer Gräueltaten am 16. April nochmals zum bedingungslosen Weiterkämpfen. Am 20. April 1945 empfing er im Führerbunker letztmals Gäste zu seinem Geburtstag. Am 22. April erlitt er einen Nervenzusammenbruch, als er erfuhr, dass SS-Obergruppenführer Felix Steiner den befohlenen Entsatzangriff seiner Armeegruppe in der Schlacht um Berlin als undurchführbar verweigert hatte. Hitler klagte, nun sei alles verloren, auch die SS habe ihn verraten, und entließ Teile seines Stabes. Er beschloss, in Berlin zu bleiben, und beauftragte seinen Chefadjutanten, SS-Obergruppenführer Julius Schaub, alle Papiere und Dokumente aus seinen Privattresoren in Berlin, München und auf dem Berghof zu verbrennen.[284] Am 25. April hörte Hitler von der Siegesfeier von US-Soldaten mit Rotarmisten in Torgau und von der Einkesselung ganz Berlins durch die Rote Armee. Er ließ sich laufend über deren Vorrücken in das Stadtzentrum unterrichten. Am 27. April soll sein Entschluss zum Suizid festgestanden haben, um Rotarmisten nicht lebend in die Hände zu fallen und einer Strafe für seine Verbrechen zu entgehen. Am 28. April erfuhr Hitler von Himmlers seit Monaten laufenden Geheimverhandlungen mit den Alliierten über einen Separatfrieden und seinem „Angebot“, dafür den laufenden Holocaust an den ungarischen Juden einzustellen. Aus Rache an Himmler ließ er dessen Kontaktmann Hermann Fegelein festnehmen und erschießen. Am 29. April wusste er von Mussolinis Erschießung am Vortag und eventuell von der Misshandlung seiner Leiche. Dies bestärkte seinen Entschluss zum Suizid.[285]

Am 29. April, kurz vor Mitternacht, diktierte Hitler seiner Sekretärin Traudl Junge ein kurzes privates Testament.[286] Am 30. April nach 0:00 Uhr heiratete er seine Lebensgefährtin Eva Braun. Bis etwa 4:00 Uhr diktierte er dann sein politisches Testament.[287] Darin ernannte er Karl Dönitz zu seinem Nachfolger als Reichspräsident und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Goebbels zum neuen Reichskanzler, schloss Göring und Himmler aus der NSDAP aus und rief die Deutschen zur unbedingten Fortsetzung des Krieges, Einhaltung der Nürnberger Gesetze und weiteren Judenvernichtung auf.[288] Er verteilte Giftampullen mit Zyankali oder Blausäure an seine Begleiter und erlaubte ihnen private Ausbruchsversuche. Er ließ die Wirkung des Gifts an seiner Schäferhündin erproben, ohne dabei anwesend zu sein.

Etwa um 15:30 Uhr schluckte Eva Braun Gift; Hitler erschoss sich.[289] Ihre Leichen wurden von Martin Bormann, Heinz Linge, Otto Günsche und einigen Leibwächtern aus dem Führerbegleitkommando im Garten der Neuen Reichskanzlei wie befohlen verbrannt und die verkohlten Überreste in einem Granattrichter beigesetzt. Die Wehrmacht und das deutsche Volk wurden erst am Abend des 1. Mai informiert, auch jetzt noch mit einer Lüge: „An der Spitze der heldenmütigen Verteidiger der Reichshauptstadt ist der Führer gefallen. Von dem Willen beseelt, sein Volk und Europa vor der Vernichtung durch den Bolschewismus zu erretten, hat er sein Leben geopfert.“[290]

Schlagzeile in der US-Army-Zeitung Stars and Stripes nach Hitlers Tod

Stalin ließ die Überreste der Leichname in den ersten Maitagen ausgraben und anhand von Röntgenbildern und Zahnschemata identifizieren, aber die Ergebnisse aus politischen Gründen geheim halten. Dies löste viele Verschwörungstheorien aus. Um diese einzudämmen, belegte der britische Historiker Hugh Trevor-Roper Hitlers Tod 1947 anhand vieler Indizien und Zeugenaussagen und begründete damit eine westliche „Hitler-Tod“-Forschung.[291] Erst 1990 wurde berichtet, dass Hitlers und Eva Brauns Überreste auf dem Gelände einer sowjetischen Kaserne bei Magdeburg vergraben und erst 1970 auf Anweisung von KGB-Chef Juri Wladimirowitsch Andropow vollständig verbrannt und als Asche in einen Fluss gestreut worden seien.[292] Im Russischen Staatsarchiv in Moskau werden Hitler zugeschriebene Schädelteile aufbewahrt, die aber nach neuen Untersuchungen einer Frau angehörten.[293]

Nachdem Dönitz gemäß Hitlers letztem Willen zunächst weiterkämpfen ließ und eine Gesamtkapitulation ablehnte, erfolgte am 8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht. Sie beendete den Zweiten Weltkrieg in Europa, in dem geschätzt zwischen 36 und 52 Millionen Menschen ihr Leben verloren[294] und viele weitere Millionen verletzt, zu dauerhaft Kriegsversehrten, obdachlos, vertrieben, deportiert oder inhaftiert wurden. Große Teile Europas waren verwüstet. Das Deutsche Reich wurde in vier Besatzungszonen aufgeteilt und seine Ostgebiete teils unter polnische, teils sowjetische Verwaltungshoheit gestellt. Knapp zwölf Millionen Deutsche wurden aus den ehemaligen Ostgebieten vertrieben. Später folgten die jahrzehntelange Teilung Europas und die deutsche Teilung.

Historische Einordnungen

Die Hitler- bzw. NS-Forschung fragt vor allem nach Hitlers Zielen, wie er ohne berufliche und charakterliche Qualifikation zum Kanzler und Diktator aufsteigen konnte und welche Rolle er im NS-Herrschaftssystem spielte, besonders beim Krieg und Holocaust.[295]

Schon 1936 vertrat der Biograf Konrad Heiden die Ansicht, Hitler verfolge in allen Details einen Plan zur Weltherrschaft. Dagegen erklärte Hermann Rauschning 1939, Hitler sei ein Machtpolitiker ohne klare Ziele und benutze außenpolitische Gelegenheiten nur für Machtgewinn. Alan Bullock, der erste international anerkannte Hitlerbiograf, folgte 1952 Rauschnings Sicht: Hitler sei ein nur vom „Willen zur Macht“ gelenkter „völlig prinzipienloser Opportunist“ gewesen. Laut Alan J. P. Taylor (1961) wollte Hitler nur wie frühere deutsche Politiker die Großmachtstellung Deutschlands als kontinentaler Macht wiederherstellen. Dagegen vertrat Hugh Trevor-Roper 1960 im Anschluss an Heiden, aber auf der Basis späterer Aussagen Hitlers: Dieser habe konsequent sein frühes Lebensraum-Konzept durchgehalten und verwirklicht.[296]

Günter Moltmann vertrat 1961 die These, Hitlers Pläne hätten auf Weltherrschaft gezielt. Andreas Hillgruber führte diese These 1963 weiter aus: Hitler habe zuerst Kontinentaleuropa, dann den Nahen Osten und die britischen Kolonien erobern wollen, um später die USA besiegen und dann die Welt beherrschen zu können.[297] Klaus Hildebrand, Jost Dülffer, Jochen Thies, Milan Hauner und andere „Globalisten“ stützten Hillgrubers These mit Spezialuntersuchungen. Sie stimmen mit den „Kontinentalisten“ (Hugh Trevor-Roper, Eberhard Jäckel, Axel Kuhn) darin überein, dass Hitler die NS-Außenpolitik bestimmt, sein rassistisches Lebensraumprogramm und eine dauerhafte Weltmachtstellung Deutschlands bei allen taktischen Wendungen als Kernziele durchgehalten habe.[298]

Zur zweiten Frage meinte Friedrich Meinecke 1946: Hitler sei vom preußischen Militarismus stark gefördert worden, habe die Kanzlerschaft aber nur zufällig von Hindenburg erhalten. Mit ihm sei ein „satanisches Prinzip“ und „innere Fremdherrschaft“ in die deutsche Geschichte getreten. Hitler sei „nicht zu unserer Rasse gehörig“.[299] Diese Dämonisierung diente in der Nachkriegszeit dazu, „alles oder fast alles Hitler und eben nicht ‚den Deutschen‘ zur Last“ zu legen.[300]

Hitlers Rolle im NS-Staat sah schon Ernst Fraenkel 1941 von der Konkurrenz zwischen Verwaltungsbehörden und NSDAP eingeschränkt.[301] Daraus ging in den 1970er Jahren ein Forschungsstreit hervor, ob eher individuelle Absichten oder kollektive Entwicklungen und anonyme Machtstrukturen die NS-Zeit bestimmten. Der Streit wurde auch in die Frage gekleidet, ob Hitler eher ein „starker“, die Geschichte eigenwillig bestimmender oder eher ein „schwacher“, auf Zeitumstände und Sachzwänge reagierender Diktator gewesen sei.[302]

Hitlers Anteil und konkrete Rolle beim Holocaust war besonders umstritten. „Intentionalisten“ wie Hillgruber und Jäckel[303] sehen Hitlers „rassenideologisches Programm“ und konsequent verfolgte Vernichtungsabsicht als entscheidenden Faktor, auch wenn er nicht jede einzelne Eskalationsstufe des Holocaust initiiert habe.[304] „Funktionalisten“ wie Hans Mommsen und Martin Broszat dagegen erklären den Holocaust aus einer kumulierenden Eigendynamik, die Hitlers antisemitische Rhetorik im komplexen Bedingungsgeflecht von vorauseilendem Gehorsam, innenpolitischer Funktionalisierung und selbstgeschaffenen Sachzwängen nur ausgelöst habe.[305]

Einander ausschließende Deutungen des „differenzierten Räderwerkes der Vernichtung“ gelten heute als überholt. [306] Peter Longerich hat mündliche Holocaustbefehle Hitlers und seine treibende Kraft bei der Durchführung des Holocaust im Prozess (1995–2000) gegen den Holocaustleugner David Irving nochmals bewiesen.[307] Auch Raul Hilberg, dessen bahnbrechende Arbeit Die Vernichtung der europäischen Juden von 1961 den Holocaust aus dem Zusammenspiel der verschiedenen Machtgruppen und Behörden im NS-System erklärte, betonte 2002: Dass Hitler seinen Antisemitismus „zum Regierungsprogramm machte, führte zum Mord an den europäischen Juden“.[308] Kershaw fasste zusammen:[309]

„Hitlers Rolle war entscheidend und unverzichtbar auf dem Weg zur Endlösung. […] ohne Hitler und das einzigartige Regime, an dessen Spitze er stand, wäre die Schaffung eines Programms zur Verwirklichung der physischen Ausrottung der Juden Europas undenkbar gewesen.“

Waldemar Besson erklärte 1961: „Die größte, wichtigste […] und noch unerfüllte Aufgabe einer Geschichte des Nationalsozialismus ist die Biographie Hitlers, weil hier mehr als anderswo ein Mann das Wesen einer ganzen politischen Bewegung zugleich repräsentierte und prägte.“[310] An dieser „Geschichtsmächtigkeit“ scheiterten laut Klaus Hildebrand Faschismustheorien, die Hitler als austauschbare Figur sahen und seine individuellen Absichten und Handlungen vernachlässigten.[311] So brachte die Historiografie der DDR keine Hitlerbiografie hervor.[312]

Hitlerbiografien von Zeitzeugen wie Helmut Heiber (1960), Hans Bernd Gisevius (1963) und Ernst Deuerlein (1969) fanden kaum fachwissenschaftliche Zustimmung.[313] Kommerziell erfolgreiche Hitlerbücher der 1970er Jahre von Geschichtsrevisionisten wie Erich Kern und David Irving, Zeitzeugen wie Robert Payne und Historikern wie Werner Maser sowie Werke zur Psychopathographie Adolf Hitlers von Walter C. Langer, Rudolph Binion und Helm Stierlin wurden in der Forschung als wenig ertragreiche „Hitler-Welle“ abgelehnt.[314]

Die Hitlerbiografie von Joachim Fest von 1973 beruht wesentlich auf seinen Gesprächen mit Albert Speer und erklärt Hitlers Vernichtungspolitik aus einem Zug zur Selbstzerstörung, der Charakter, Ideologie und politische Entscheidungen Hitlers verbunden habe. Fests Biografie fand ein geteiltes Echo und wurde als auf die Einzelperson fixierter „Hitlerismus“ kritisiert.[315] Broszat lehnte jede Erklärung von Hitlers späteren politischen Erfolgen aus seiner frühen Biografie als unzulässigen Rückschluss von historischen Wirkungen auf persönliche Ursachen ab.[316]

Gerhard Schreiber stellte 1983 als westlichen Forschungskonsens heraus: Hitler sei für den Nationalsozialismus unersetzlich und die NS-Zeit ohne ihn undenkbar gewesen. Zu ihrer Erklärung hätten auf Hitlers „Persönlichkeit“ fokussierte Biografien aber wenig beigetragen. Sie müssten auch die historischen Bedingungen darstellen, die seinen Werdegang ermöglichten.[317] Diesem Anspruch versuchte der Brite Ian Kershaw mit seiner zweiteiligen Hitlerbiografie (1998; 2000) zu genügen. Sie erklärt Hitlers Aufstieg mit Max Webers Modell der „charismatischen Herrschaft“ wesentlich aus dem „Führermythos“, der Hitlers Popularität aufgrund der sozialen Bedingungen nach dem Ersten Weltkrieg und seiner späteren Anfangserfolge begründet habe. Hitlers Macht habe darauf beruht, dass seine Anhänger und große Teile der deutschen Gesellschaft bereit waren und sich verpflichteten, auch ohne direkte Befehle „im Sinne des Führers ihm entgegenzuarbeiten“, wie es der NSDAP-Beamte Werner Willikens 1934 ausdrückte.[318]

Kritik an diesem Konzept, charismatische Herrschaft als eine soziale Beziehung zu sehen, die letztlich vom Glauben der Beherrschten getragen werde und damit ein Produkt gesellschaftlicher Erwartungen sei, äußerte vor allem Ludolf Herbst. Er verwies darauf, dass aus den vorhandenen Quellen mit wissenschaftlichen Kriterien nicht bewiesen werden könne, dass tatsächlich eine Mehrheit der Deutschen Hitler „außeralltägliche“ Qualitäten zugeschrieben habe und der darauf fußende Glaube an „das Charisma des Führers“ der wesentliche Legitimitätsgrund der nationalsozialistischen Herrschaft gewesen sei. Vor allem lasse der Ansatz, der die NS-Herrschaft zu einseitig mit dem vermeintlichen „Charisma“ des „Führers“ erkläre, die für Herbst wichtige Frage außer Acht, wie dieses Charisma in den politischen Alltag zu überführen gewesen sei.[319]
Herbst betont, Weber sei davon ausgegangen, dass real existierende Herrschaftsgebilde stets Mischformen aus traditionalen, legalen und charismatischen Elementen seien und der zu rein heuristischen Zwecken konzipierte Idealtyp der charismatischen Herrschaft nicht dazu verwendet werden könne, Hitlers Herrschaft zu beschreiben. Unter Verwendung von Arthur Schweitzers Formel des „synergetischen Charismas“ erklärt Herbst Hitlers Herrschaftssystem nun dahingehend, dass bei diesem charismatische und nichtcharismatische Elemente so miteinander agiert hätten, dass das charismatische Element jeweils gestärkt worden sei.[320]

Einerseits gelingt es Herbst dadurch, Webers gesamte Herrschaftstypologie einzubeziehen und nicht nur den Teilbereich, der idealtypisch die charismatische Herrschaft beschreibt, andererseits kann er so auch erklären, wie es gelang, Hitlers Charisma zu „veralltäglichen“ und für die politische Alltagspraxis nutzbar zu machen. Auf diese Weise vermag er auch schlüssig zu zeigen, dass es sich bei Hitlers vermeintlichem Charisma letztlich um einen geschickten Propagandacoup gehandelt hat, der die im deutschen Volk vorhandenen Heilserwartungen auszunützen verstand – und auch ausnützen wollte. Hitlers Gefolgschaft habe ihn nicht von Beginn an als den charismatischen Führer gesehen, vielmehr wurde der „Führer“-Mythos erst künstlich geschaffen, wobei der Schriftsteller und Publizist Dietrich Eckart, der von August 1921 bis März 1923 Chefredakteur des Völkischen Beobachters war, eine zentrale Rolle einnahm. Erst allmählich sei Hitler von allen als „der Führer“ akzeptiert worden und der „Führer“-Mythos habe letztlich als quasi kleinster gemeinsamer Nenner das stark zersplitterte und miteinander zerstrittene „völkische“ bzw. nationalsozialistische Lager zusammengehalten. In der Phase nach der Machtübernahme sei es dann wiederum die primäre Aufgabe der Medien gewesen, Hitler durch seine als Rituale inszenierten Auftritte „vor der Veralltäglichung oder genauer vor der Alltäglichkeit seiner Person und damit vor der Auflösung seines Führungsanspruchs“ zu schützen.[321]

Weiterführende Informationen

Filme

Literatur

Bibliografien

  • Paul Madden: Adolf Hitler and the Nazi Epoch: An annotated Bibliography of English-Language Works on the Origins, Nature and Structure of the Nazi State. Scarecrow Press Incorporated, Lanham, Md. 1998, ISBN 0-810-83558-4.

Originaldokumente

  • Adolf Hitler: Mein Kampf. Eine Abrechnung. F. Eher Nachfolger, München.
  • : Band 1: 1925; 2. Auflage 1926; 1932: Eine Abrechnung.
  • : Band 2: 1927; 2. Auflage 1932: Die nationalsozialistische Bewegung.
  • Adolf Hitler: Der Weg zum Wiederaufstieg. Bruckmann, München 1927.
  • Institut für Zeitgeschichte (Hrsg.): Hitlers Zweites Buch. Ein Dokument aus dem Jahr 1928. Eingeleitet und kommentiert von Gerhard L. Weinberg, mit einem Geleitwort von Hans Rothfels. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1961.
  • Josef Becker, Ruth Becker (Hrsg.): Hitlers Machtergreifung. Dokumente vom Machtantritt Hitlers 30. Januar 1933 bis zur Besiegelung des Einparteienstaates 14. Juli 1933. dtv, Neuauflage 1996, ISBN 3-423-02938-2.
  • Robert Eikmeyer (Hrsg.): Adolf Hitler: Reden zur Kunst und Kulturpolitik. 1933–1939. Mit einer Einführung von Boris Groys. Revolver, Archiv für Aktuelle Kunst, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-86588-000-2.
  • Werner Jochmann (Hrsg.): Monologe im Führerhauptquartier 1941–1944. Aufgezeichnet von Heinrich Heim. (1980) Sonderauflage, München 2000, ISBN 3-572-01156-6.

Zeitzeugen

  • August Kubizek: Adolf Hitler – mein Jugendfreund. Stocker, Graz/Göttingen 1953; Neuauflage 2002, ISBN 3-7020-0971-X.
  • Rochus Misch: Der letzte Zeuge. „Ich war Hitlers Telefonist, Kurier und Leibwächter“. Mit einem Vorwort von Ralph Giordano. Pendo Verlag, München 2008, ISBN 3-866-12194-6.
  • Henry Picker: Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier. Entstehung, Struktur, Folgen des Nationalsozialismus. (1951) Propyläen Verlag, 2003, ISBN 3-549-07185-X.
  • Henrik Eberle, Matthias Uhl (Hrsg.): Das Buch Hitler. Geheimdossier des NKWD für Josef W. Stalin, zusammengestellt aufgrund der Verhörprotokolle des Persönlichen Adjutanten Hitlers, Otto Günsche, und des Kammerdieners Heinz Linge, Moskau 1948/49. Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, ISBN 3-785-72226-5.

Biografien

  • Ian Kershaw: Hitler. 2 Bände. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München
Band 1: 1889–1936, 1998, ISBN 3-421-05131-3;
Band 2: 1936–1945, 2000, ISBN 3-421-05132-1.
Hitler: 1889–1945. (Gesamtausgabe) Pantheon Verlag, 2. Auflage, München 2009, ISBN 3-570-55094-X.
Hitler. Register-Band 1889–1945. Bearbeitet von Martin Zwilling, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2001, ISBN 3-421-05563-7.

Psychohistorische Untersuchungen siehe Psychopathographie Adolf Hitlers#Literatur.

Frühzeit

  • Brigitte Hamann: Hitlers Wien: Lehrjahre eines Diktators. Piper Taschenbuch Verlag, 12. Auflage, München 1998, ISBN 3-492-22653-1.
  • Thomas Weber: Hitlers erster Krieg. Der Gefreite Hitler im Weltkrieg – Mythos und Wahrheit. Propyläen, Berlin 2011, ISBN 978-3-549-07405-3.
  • David Clay Large: Hitlers München. Aufstieg und Fall der Hauptstadt der Bewegung. C.H. Beck, München 2006, ISBN 978-3-406-44195-0.

Antisemitismus

  • Ralf Georg Reuth: Hitlers Judenhass. Klischee und Wirklichkeit. Piper Verlag, München 2009, ISBN 3-49205-177-4.
  • Béla Grunberger, Pierre Dessuant: Der Antisemitismus Hitlers. In: Béla Grunberger, Pierre Dessuant: Narzißmus, Christentum, Antisemitismus. Eine psychoanalytische Untersuchung. Klett-Cotta, Stuttgart 2000, ISBN 3-608-91832-9, S. 409–480.

Politischer Aufstieg

Diktatur 1933–1939

Zweiter Weltkrieg

Hitler-Rezeption

Commons: Adolf Hitler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 85.
  2. Gruppe russischer Kriegsgefangener im Trauerzug am Ostfriedhof, Foto mit Pfeil auf Hitler (Historisches Lexikon Bayerns, abgerufen am 17. Juni 2008).
  3. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 164; David Clay Large: Hitlers München – Aufstieg und Fall der Hauptstadt der Bewegung, München 2001, S. 159.
  4. Ralf Georg Reuth: Hitlers Judenhass. Klischee und Wirklichkeit. Piper Verlag, München 2009, ISBN 3-49205-177-4, S. 93–95; Sven Felix Kellerhoff: Adolf Hitler wurde spät zum Antisemiten, in: Die Welt, 3. März 2009.
  5. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 166 f.
  6. Martin H. Geyer: Verkehrte Welt. Revolution, Inflation und Moderne: München 1914–1924. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, S. 105 und S. 300.
  7. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 168; Ernst Deuerlein: Hitlers Eintritt in die Politik und die Reichswehr. In: VfZ 7/1959, S. 178–184 (PDF).
  8. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 200. Andere Angaben gehen von einem Treffen im März 1919 aus; vgl. Andreas Dornheim: Röhms Mann fürs Ausland. Politik und Ermordnung des SA-Agenten Georg Bell. Münster 1998, S. 62 f.
  9. Albrecht Tyrell: Vom ‘Trommler’ zum ‘Führer’: Der Wandel von Hitlers Selbstverständnis zwischen 1919 und 1924 und die Entwicklung der NSDAP. Wilhelm Fink Verlag, München 1975, ISBN 3-770-51221-9, S. 27 u. Anm. 99.
  10. Ernst Deuerlein: Hitlers Eintritt in die Politik und die Reichswehr. In: VfZ 7/1959, S. 202–205.
  11. Eberhard Jäckel, Axel Kuhn (Hrsg.; Institut für Zeitgeschichte): Adolf Hitler: Sämtliche Aufzeichnungen. Deutsche Verlags-Anstalt, 1980, ISBN 3-421-01997-5, S. 90 f.
  12. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 171.
  13. Artikel Eckart, Dietrich. In: Hermann Weiß (Hrsg.): Biographisches Lexikon zum Dritten Reich. Fischer, 2. Auflage, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-10-091052-4.
  14. Ernst Nolte: Eine frühe Quelle für Hitlers Antisemitismus. In: Historische Zeitschrift 192 (1961), S. 584–606. Die Echtheit der Schrift bezweifelt Saul Esh: Eine neue literarische Quelle Hitlers? Eine methodologische Überlegung. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 15 (1964), S. 487–492.
  15. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 190.
  16. Michael Wladika: Hitlers Vätergeneration: Die Ursprünge des Nationalsozialismus in der k.u.k. Monarchie. Böhlau, Wien 2005, ISBN 3-205-77337-3, S. 612.
  17. Reginald H. Phelps: Dokumentation: Hitlers „grundlegende“ Rede über den Antisemitismus. Institut für Zeitgeschichte, VfZ 16/1968, Heft 4, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1968, S. 390–393.
  18. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 109, Zitat S. 135 f.
  19. Sebastian Haffner: Anmerkungen zu Hitler, Fischer Verlag, 24. Auflage 2003, S. 32.
  20. Christian Zentner: Adolf Hitler. Texte, Bilder, Dokumente. Delphin Verlag, München 1979, ISBN 3-773-54015-9, S. 33.
  21. Paul Bruppacher: Adolf Hitler und die Geschichte der NSDAP Teil 1: 1889 bis 1937. 2009, S. 77 f.
  22. Walter Ziegler (Historisches Lexikon Bayerns): Hitlerputsch#Hitlers Aufstieg und Bündnispolitik
  23. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes: Der Weg zum „Anschluss“: Österreich 1918–1938
  24. Cyril Brown (The New York Times, 21. November 1922): New Popular Idol Rises in Bavaria
  25. The Times, 15. Januar 1923: An Army of Revenge; Angabe bei Andrew Brian Henson (Clemson University, Mai 2007): Before the Seizure of Power: American and British Press Coverage of National Socialism, 1922 to 1933 (PDF, S. 15 Fn 28).
  26. Manchester Guardian Weekly, 9. Februar 1923: Bavarian Fascists: The German Mussolini; Angabe bei Andrew Brian Henson (Clemson University, Mai 2007): Before the Seizure of Power: American and British Press Coverage of National Socialism, 1922 to 1933 (PDF, S. 13 Fn 24).
  27. Wolfgang Horn: Führerideologie und Parteiorganisation in der NSDAP 1919–1933. Droste Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-770-00280-6, S. 79.
  28. Eberhard Kolb: Die Weimarer Republik. München 2002, S. 49.
  29. Eberhard Kolb: Die Weimarer Republik. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2002, ISBN 3-486-49796-0, S. 42.
  30. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. DVA, Stuttgart 1998, S. 226 f.
  31. Christoph Hübner: Bund „Bayern und Reich“, 1921–1935. In: Historisches Lexikon Bayerns (online, 13. Oktober 2009).
  32. Hans Fenske: Arbeitsgemeinschaft der Vaterländischen Kampfverbände, 1923. In: Historisches Lexikon Bayerns (online, 18. Februar 2009).
  33. Wolfgang Horn: Führerideologie und Parteiorganisation in der NSDAP (1919–1933). Droste, Düsseldorf 1972, S. 110 f., Zitat S. 110.
  34. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers „Mein Kampf“: 1922–1945. Eine Veröffentlichung des Instituts für Zeitgeschichte. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2011, ISBN 3-486-70533-4, S. 16, Fn 29, 30.
  35. Martin H. Geyer: Verkehrte Welt. Revolution, Inflation und Moderne: München 1914–1924. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, S. 332 f.
  36. Alexis Schwarzenbach: „Zur Lage in Deutschland“. Hitlers Zürcher Rede vom 30. August 1923. In: Traverse, Zeitschrift für Geschichte – Revue d’histoire, No. 1/2006, S. 176–189 (DOI).
  37. Heinrich August Winkler: Weimar 1918–1933: Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-43884-9, S. 210.
  38. Wolfram Selig: Ausweisung von Ostjuden aus Bayern (1923). In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart. Walter de Gruyter, Berlin 2011, S. 32 f.
  39. Burkhard Asmuss: Republik ohne Chance? Walther de Gruyter, Berlin 1994, ISBN 3-110-14197-3, S. 457 f., Fn 24.
  40. a b Ursula Büttner: Weimar. Die überforderte Republik. Klett-Cotta, Stuttgart 2008, S. 204.
  41. Abraham J. Peck, Gottfried Wagner: Unsere Stunde Null: Deutsche und Juden nach 1945: Familiengeschichte, Holocaust und Neubeginn. Böhlau, Wien 2006, ISBN 3-205-77335-7, S. 40; Leonid Luks: Zwei Gesichter des Totalitarismus: Bolschewismus und Nationalsozialismus im Vergleich. 16 Skizzen. Böhlau, Wien 2007, ISBN 3-412-20007-7, S. 66; Tobias Ronge: Das Bild des Herrschers in Malerei und Grafik des Nationalsozialismus: Eine Untersuchung zur Ikonografie von Führer- und Funktionärsbildern im Dritten Reich. 2011, S. 58.
  42. a b Eberhard Kolb: Dei Weimarer Republik. 6. überarbeitete und erweiterte Auflage, Oldenbourg, München 2002, S. 55.
  43. Manfred Messerschmidt: Das preußische Militärwesen. In: Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Handbuch der preußischen Geschichte. Bd. III. Vom Kaiserreich zum 20. Jahrhundert und große Themen der Geschichte Preußens. Walter de Gruyter, Berlin 2000, S. 506 f.
  44. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Band 1: Deutsche Geschichte vom Untergang des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. C.H. Beck, München 2000, S. 439 f.
  45. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. DVA, Stuttgart 1998, S. 257 f.; Lothar Gruchmann: Justiz im Dritten Reich 1933–1940. Anpassung und Unterwerfung in der Ära Gürtner. Oldenbourg, München 1988, S. 32.
  46. Klaus Mües-Baron: Heinrich Himmler – Aufstieg des Reichsführers SS (1900–1933). V&R Unipress, 2011, ISBN 3-899-71800-3, S. 193 f.
  47. Heinrich August Winkler: Weimar 1918–1933: Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie. München 2005, S. 234.
  48. David Clay Large: Hitlers München. Aufstieg und Fall der Hauptstadt der Bewegung. C.H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-44195-5, S. 230.
  49. Johannes Hürter: Hitlers Heerführer – Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941/42. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2007, S. 100.
  50. Jürgen Wilke: Unter Druck gesetzt. Böhlau, Wien 2002, ISBN 3-412-17001-1, S. 173 f.
  51. Hans-Ulrich Thamer: Verführung und Gewalt. Deutschland 1933–1945. Siedler Verlag, Berlin 1994, S. 107 f.
  52. Christoph Gusy: Die Weimarer Reichsverfassung. Mohr Siebeck, Tübingen 1997, ISBN 3-161-46818-X, S. 123.
  53. Heinrich August Winkler: Weimar 1918–1933: Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie. München 2005, S. 235.
  54. Wolfram Selig: Hitlerputsch. In: Hermann Weiß, Wolfgang Benz und Hermann Graml (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. Klett-Cotta, Stuttgart 1997, S. 515.
  55. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 155.
  56. Konrad Heiden: Hitler. Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit. Eine Biographie. Zürich 1936, S. 181.
  57. Otto Gritschneder: Der Hitler-Prozeß und sein Richter Georg Neithardt: Eine Rechtsbeugung von 1924 mit Folgen. C.H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-48292-9, S. 43 und 54; Urteilstext online.
  58. Otto Gritschneder: Der Hitler-Prozeß und sein Richter Georg Neithardt: Eine Rechtsbeugung von 1924 mit Folgen. München 2001, S. 40; Walter Ziegler (Historisches Lexikon Bayerns): Ausweisung Adolf Hitlers aus Bayern
  59. Andreas Stenglein: Der Hitler-Prozess 1924.
  60. Ian Kershaw: Führer und Hitlerkult. In: Hermann Weiß, Wolfgang Benz, Hermann Graml (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. 2007, S. 25.
  61. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers „Mein Kampf“: 1922–1945. München 2011, S. 34, S. 49 und S. 70.
  62. Barbara Zehnpfennig: Hitlers Mein Kampf: eine Interpretation. 2000, S. 266.
  63. Hans-Ulrich Wehler: Der Nationalsozialismus: Bewegung, Führerherrschaft, Verbrechen 1919–1945. C.H. Beck, München 2009, ISBN 3-406-58486-1, S. 49.
  64. Wolfgang Benz: Geschichte des Dritten Reiches. C.H. Beck, München 2000, ISBN 3-406-46765-2, S. 130.
  65. Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden. C.H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-56681-2, S. 87–128; Zitat S. 113.
  66. Adolf Hitler: Mein Kampf, Band 1, München 1933, S. 772 f.; zitiert nach Wolfgang Benz: Vorurteil und Genozid. Ideologische Prämissen des Völkermords. Böhlau, Wien 2010, S. 92.
  67. Alexander Meschnig: Der Wille zur Bewegung: Militärischer Traum und totalitäres Programm. Eine Mentalitätsgeschichte vom Ersten Weltkrieg zum Nationalsozialismus. Transcript, 2008, ISBN 3-899-42955-9, S. 166, Fn 14.
  68. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 299.
  69. Adolf Hitler: Mein Kampf, 5. Auflage 1940, S. 428; referiert bei Anja Stukenbrock: Sprachnationalismus: Sprachreflexion als Medium kollektiver Identitätsstiftung in Deutschland (1617–1945). Walther de Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-110-18278-5, S. 429.
  70. Doris Lindner: Schreiben für ein besseres Deutschland. Königshausen & Neumann, 2002, ISBN 3-826-02257-2, S. 52; Susanne Heim (Hrsg.): Autarkie und Ostexpansion. Pflanzenzucht und Agrarforschung im Nationalsozialismus. Wallstein, Göttingen 2002, ISBN 3-892-44496-X, S. 36.
  71. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 325.
  72. Rolf-Dieter Müller: Der Zweite Weltkrieg. Klett-Cotta, Stuttgart 2004, ISBN 3-608-60021-3, S. 109.
  73. Birgit Kletzin: Europa aus Rasse und Raum. Lit Verlag, 2000, ISBN 3-825-84993-7, S. 40 und S. 24.
  74. Adolf Hitler: Mein Kampf. Eine Abrechnung. 1925, S. 312; zitiert bei Jasmin Waibl-Stockner: „Die Juden sind unser Unglück“: Antisemitische Verschwörungstheorien und ihre Verankerung in Politik und Gesellschaft. Lit Verlag, 2009, ISBN 3-643-50019-X, S. 133.
  75. Horst Möller, Udo Wengst: Einführung in die Zeitgeschichte. C.H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50246-6, S. 142.
  76. Hans-Walter Schmuhl: Rassenhygiene, Nationalsozialismus, Euthanasie. Von der Verhütung zur Vernichtung „lebensunwerten Lebens“, 1890–1945. 2. Auflage, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, ISBN 3-525-35737-0, S. 152.
  77. Leopold Pammer: Hitler und seine Vorbilder. Tredition, ISBN 978-3-86850-002-8, S. 127.
  78. Wolfgang Wippermann: Auserwählte Opfer? Shoah und Porrajmos im Vergleich. Eine Kontroverse. Frank & Timme, 2005, ISBN 3-865-96003-0, S. 26 ff.
  79. Till Bastian: Homosexuelle im Dritten Reich. C.H. Beck, München 2000, ISBN 3-406-45917-X, S. 25.
  80. Ernst Willi Hansen, Gerhard Schreiber, Bernd Wegner: Politischer Wandel, organisierte Gewalt und nationale Sicherheit: Beiträge zur neueren Geschichte Deutschlands und Frankreichs. Festschrift für Claus-Jürgen Müller. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1995, ISBN 3-486-56063-8, S. 212.
  81. Adolf Hitler: Mein Kampf, 1925, S. 107, 116 und 197 f.; referiert bei Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 409 f.
  82. Kurt Bauer: Nationalsozialismus: Ursprünge, Anfänge, Aufstieg und Fall. Uni Taschenbuch Verlag, 2008, ISBN 3-825-23076-7, S. 117.
  83. Adolf Hitler: Mein Kampf, 1925, S. 21; zitiert nach Barbara Zehnpfennig: Hitlers Mein Kampf: eine Interpretation. 2000, S. 46.
  84. Ian Kershaw: Hitler. 1889 bis 1945. 2009, S. 58 f.
  85. Adolf Hitler: Mein Kampf, 1925, S. 127 und 131–133; dazu Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 357 und 418.
  86. Elisabeth Kraus: Die Universität München im Dritten Reich: Aufsätze Teil II Utz, 2008, ISBN 3-831-60726-5, S. 43.
  87. Fritz Fischer: Hitler war kein Betriebsunfall. 4. Auflage, München 1998, S. 174 und 181.
  88. Brigitte Hamann: Hitler’s Vienna. The Truth about his formative years. In: Gerhard A. Ritter, Anthony J. Nicholls, Hans Mommsen (Hrsg.): The Third Reich Between Vision and Reality: New Perspectives on German History 1918–1945. 2003, S. 179 ff.
  89. Reginald H. Phelps (Hrsg.): Hitlers „grundlegende“ Rede über den Antisemitismus. In: VfZ 16/1968, Heft 4, S. 397–399, Fn 21–34.
  90. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers „Mein Kampf“: 1922–1945. München 2011, S. 18.
  91. Wolfgang Wippermann: Rassenwahn und Teufelsglaube. Frank & Timme, 2005, ISBN 3-865-96007-3, S. 138.
  92. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers „Mein Kampf“: 1922–1945. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2011, S. 4–6 und S. 240.
  93. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers „Mein Kampf“: 1922–1945. München 2011, S. 543.
  94. Rainer F. Schmidt: Die Außenpolitik des Dritten Reiches 1933–1939. Klett-Cotta, 2002, ISBN 3-608-94047-2, S. 22.
  95. Zitiert nach Tobias Ronge: Das Bild des Herrschers in Malerei und Grafik des Nationalsozialismus: Eine Untersuchung zur Ikonografie von Führer- und Funktionärsbildern im Dritten Reich. Lit Verlag, 2011, S. 243.
  96. Zitiert nach Tobias Ronge: Das Bild des Herrschers in Malerei und Grafik des Nationalsozialismus: Eine Untersuchung zur Ikonografie von Führer- und Funktionärsbildern im Dritten Reich. 2011, S. 242.
  97. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 182 f.
  98. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 196.
  99. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 197.
  100. Paul Bruppacher: Adolf Hitler und die Geschichte der NSDAP Teil 1: 1889 bis 1937. 2009, S. 134–149.
  101. Ian Kershaw: Führer und Hitlerkult. In: Hermann Weiß, Wolfgang Benz, Hermann Graml (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. 2007, S. 27.
  102. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 379 f.
  103. Hagen Schulze: Weimar. Deutschland 1917–1933. Btb, Berlin 1982, S. 334.
  104. Gerhard Schulz: Aufstieg des Nationalsozialismus. Krise und Revolution in Deutschland. Propyläen, Frankfurt am Main, Berlin, Wien 1975, S. 596 f.
  105. Philipp Heyde: Das Ende der Reparationen. Deutschland, Frankreich und der Youngplan 1929–1932. Schöningh, Paderborn 1998, S. 109–111.
  106. Gerhard Schulz: Zwischen Demokratie und Diktatur. Verfassungspolitik und Reichsreform in der Weimarer Republik. Band 3: Von Brüning zu Hitler. Walther de Gruyter, Berlin 1992, ISBN 3-11-013525-6, S. 1018.
  107. Konrad Heiden: Adolf Hitler. Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit. Eine Biographie. Europa Verlag, Zürich 1936, S. 288.
  108. Wolfram Pyta: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler, Siedler, München 2009, S. 636 f.
  109. Joachim Fest: Adolf Hitler. Eine Biographie. 1998, S. 264.
  110. § 14 Absatz 1 des Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetzes vom 22. Juli 1913. In: documentArchiv.de, 3. März 2004, abgerufen am 27. September 2010. Vgl. dazu Ingo von Münch: Die deutsche Staatsangehörigkeit. Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft. De Gruyter Recht, Berlin 2007, ISBN 978-3-89949-433-4, S. 43 ff.
  111. Rudolf Morsey: Hitler als Braunschweigischer Regierungsrat. In: VfZ 8/1960, Heft 4, S. 419–448 (PDF).
  112. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Band 1: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. C.H. Beck, München 2012, S. 504–510.
  113. Werner Maser (Hrsg.): Paul Devrient. Mein Schüler Adolf Hitler. Das Tagebuch seines Lehrers. Universitas Verlag, Tübingen 2003, ISBN 3-8004-1450-3.
  114. Michael Wildt: Geschichte des Nationalsozialismus. UTB, Stuttgart 2007, ISBN 3-825-22914-9, S. 57.
  115. Zitiert nach: Axel Schildt: Das Kabinett Kurt von Schleicher (PDF). In: Everhard Holtmann (Hrsg.): Die Weimarer Republik. Band 3: Das Ende der Demokratie. 1929–1933. Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit, München 1995, S. 425 f.
  116. a b Reinhard Sturm: Zerstörung der Demokratie 1930–1933. In: Informationen zur politischen Bildung 261: Weimarer Republik. Bundeszentrale für politische Bildung, , archiviert vom Original am 16. Juni 2011; abgerufen am 8. August 2012.
  117. Dirk Stegmann: Zum Verhältnis von Großindustrie und Nationalsozialismus 1930–1933. Ein Beitrag zur Geschichte der sog. Machtergreifung. In: Archiv für Sozialgeschichte 13, 1973, S. 399–482 (PDF).
  118. Hans-Ulrich Thamer: Verführung und Gewalt. Deutschland 1933–1945. Siedler, Berlin 1994, ISBN 978-3-442-75528-8, S. 211.
  119. Schreiben Hjalmar Schachts an Hitler vom 12. April 1932 und an Paul Reusch vom 18. März 1932; beide zitiert nach: Dirk Stegmann: Zum Verhältnis von Großindustrie und Nationalsozialismus 1930–1933. Ein Beitrag zur Geschichte der sog. Machtergreifung. In: Archiv für Sozialgeschichte 13, 1973, S. 399–482 (PDF; 20,4 MB), hier S. 449–451.
  120. Gerhard Schulz: Von Brüning zu Hitler. Der Wandel des politischen Systems in Deutschland 1930–1933. De Gruyter, Berlin 1992, ISBN 3-11-013525-6, S. 1028 f.
  121. Axel Schildt: Das Kabinett Kurt von Schleicher. In: Everhard Holtmann (Hrsg.): Die Weimarer Republik. Bd. 3: Das Ende der Demokratie. 1929–1933. Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit, München 1995, S. 391–443, hier S. 403–413 (online, PDF; 1,07 MB).
  122. Joachim Fest: Adolf Hitler. Eine Biographie. 1998, S. 256.
  123. Karl Dietrich Bracher, Gerhard Schulz, Wolfgang Sauer: Die nationalsozialistische Machtergreifung: Studien zur Errichtung des totalitären Herrschaftssystems in Deutschland 1933/34. Westdeutscher Verlag, 2. Auflage, Berlin 1962, S. 408.
  124. Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. 6. Auflage, Frankfurt am Main 1996, S. 497.
  125. Günther Schulz: Geschäft mit Wort und Meinung: Medienunternehmer seit dem 18. Jahrhundert. Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte 1996 und 1997. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1999, ISBN 3-486-56370-X, S. 122.
  126. Axel Schildt: Das Kabinett Kurt von Schleicher. In: Everhard Holtmann (Hrsg.): Die Weimarer Republik. Bd. 3: Das Ende der Demokratie. 1929–1933. Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit, München 1995, S. 391–443, hier S. 415 (online, PDF; 1,07 MB).
  127. Axel Schildt: Das Kabinett Kurt von Schleicher. In: Everhard Holtmann (Hrsg.): Die Weimarer Republik. Band 3: Das Ende der Demokratie. 1929–1933. Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit, München 1995, S. 416 (PDF).
  128. Karl-Dietrich Bracher: Die Auflösung der Weimarer Republik. Eine Studie zum Problem des Machtverfalls in der Demokratie. Athenäum/Droste, Königstein/Düsseldorf 1978, ISBN 3-7610-7216-3, S. 619.
  129. Axel Schildt: Das Kabinett Kurt von Schleicher. In: Everhard Holtmann (Hrsg.): Die Weimarer Republik. Band 3: Das Ende der Demokratie. 1929–1933. München 1995, S. 417.
  130. Wolfram Pyta: Die Weimarer Republik. Verlag für Sozialwissenschaften, 2004, ISBN 3-810-04173-4, S. 154.
  131. Axel Schildt: Das Kabinett Kurt von Schleicher. In: Everhard Holtmann (Hrsg.): Die Weimarer Republik. Band 3: Das Ende der Demokratie. 1929–1933. München 1995, S. 418.
  132. Wolfgang Niess: Machtergreifung 33. Poller, 1982, ISBN 3-879-59185-7, S. 68.
  133. Geschichtsverein Koengen: Deutschland im Jahre 1933.
  134. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 593 f.
  135. Alan Bullock: Hitler und Stalin. Parallele Leben. Siedler, Berlin 1991, ISBN 3-88680-370-8, S. 459.
  136. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 670.
  137. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 671.
  138. Ian Kershaw: Der Hitler-Mythos. Volksmeinung und Propaganda im Dritten Reich. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1980, ISBN 3-421-01985-1, S. 16 und 22.
  139. Ian Kershaw: Das Ende. Kampf bis in den Untergang NS-Deutschlands 1944/45. DVA, München 2011, S. 33.
  140. Ian Kershaw: Führer und Hitlerkult. In: Hermann Weiß, Wolfgang Benz, Hermann Graml (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. 2007, S. 28 f.
  141. Ehemaliges Straßenschild „Adolf-Hitler-Straße“: Emailleschild aus dem Jahre 1933, StadtMuseum Bonn, abgerufen am 27. April 2011.
  142. Lars Amenda (Dithmarscher Landeszeitung, 29. August 2005): Die Einweihung des „Adolf-Hitler-Koogs“ am 29. August 1935 – Landgewinnung und Propaganda im Nationalsozialismus. Abgerufen am 7. März 2010 (online).
  143. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 611 f.
  144. Barbara Feller, Wolfgang Feller: Die Adolf-Hitler-Schulen. Pädagogische Provinz versus ideologische Zuchtanstalt. Weinheim/München 2001, ISBN 3-779-91413-1.
  145. Zitiert nach Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. De Gruyter, Berlin/New York 1998, ISBN 3-11-013379-2, S. 13 (Adolf-Hitler-Schulen (AHS))
  146. Ian Kershaw: Führer und Hitlerkult. In: Hermann Weiß, Wolfgang Benz, Hermann Graml (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. 2007, S. 23 und 28 f.
  147. Jens Hacke: Rezension zu: Kershaw, Ian: Der Hitler-Mythos. Führerkult und Volksmeinung. Stuttgart 1999. In: H-Soz-u-Kult, 30. November 2000, abgerufen am 6. März 2011.
  148. Martin Broszat: Zur Einführung: Probleme der Hitler-Forschung. In: Ian Kershaw: Der Hitler-Mythos. Volksmeinung und Propaganda im Dritten Reich. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1980, ISBN 3-421-01985-1, S. 13.
  149. Siehe Frank Bajohr: Die Zustimmungsdiktatur. Grundzüge nationalsozialistischer Herrschaft in Hamburg. In: Götz Aly: Hitlers Volksstaat. Frankfurt a.M. 2005, S. 69–121.
  150. Jonathan Carr: Der Wagner-Clan. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2010, S. 200, 223 u.ö.
  151. James H. McRandle: The Track of the Wolf: Essays on National Socialism and its Leader, Adolf Hitler. Northwestern University Press, Evanston 1965.
  152. Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. 2002, S. 445–447.
  153. Heike B. Görtemaker: Eva Braun: Leben mit Hitler. C.H. Beck, München 2010, S. 51-S. 63.
  154. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 235 und 410.
  155. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 671; Wilhelm von Sternburg, Silke Reimers: Die Geschichte der Deutschen. Campus Verlag, 2005, ISBN 3-593-37100-6, S. 224.
  156. Hans-Jürgen Eitner: „Der Führer“: Hitlers Persönlichkeit und Charakter. Langen Müller, 1981, ISBN 3-784-41907-0, S. 302–304.
  157. Jost Hermand: Glanz und Elend der deutschen Oper. Böhlau, Wien 2008, ISBN 3-412-20098-0, S. 148 f.; Detlef Briesen: Das gesunde Leben: Ernährung und Gesundheit seit dem 18. Jahrhundert. Campus Verlag, 2010, ISBN 3-593-39154-6, S. 105 f.
  158. Theophil Veritas: Katholik Hitler: Über eine der Wurzeln von Adolf Hitlers Wahnsystem. Tredition, 2008, S. 55.
  159. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 76 und 164.
  160. Saul Friedländer: Kitsch und Tod: Der Widerschein des Nazismus. (1986) Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2007, ISBN 3-596-17968-8, S. 118; Marcel Atze: „Unser Hitler“. Der Hitler-Mythos im Spiegel der deutschsprachigen Literatur nach 1945. Wallstein, Göttingen 2003, S. 138 f.
  161. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. München 1998, S. 333 f.
  162. Timothy W. Ryback: Hitler’s Private Library. The Books that Shaped his Life. Alfred A. Knopf, New York 2008, ISBN 978-1-400-04204-3.
  163. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 50.
  164. Albert Speer: Erinnerungen, 3. Auflage, Ullstein, Berlin 2007, S. 108 f.
  165. Institut für Zeitgeschichte München-Berlin: Der Obersalzberg als Ort der Zeitgeschichte.
  166. Hubert Faensen: Hightech für Hitler. Die Hakeburg – Vom Forschungszentrum zur Kaderschmiede. Ch. Links, 2001, S. 70.
  167. Micha Richter (Der Spiegel, 17. September 2008): Hitlers gescheiterte Baupläne: Kein Licht am Ende des Tunnels
  168. Eckart Dietzfelbinger, Gerhard Liedtke: Nürnberg – Ort der Massen: Das Reichsparteitagsgelände. Vorgeschichte und schwieriges Erbe. Ch. Links, 2004, S. 41.
  169. Erhard Schütz, Eckhard Gruber: Mythos Reichsautobahn. Bau und Inszenierung der ‚Straßen des Führers‘ 1933–1941. Links Verlag, 1996, ISBN 3-861-53117-8; Klaus Wiegrefe (Der Spiegel, 11. Oktober 2007): NS-Erbe: Der Wahn von der Autobahn
  170. a b Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Bd. 4: Vom Beginn des ersten Weltkrieges bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949. C.H. Beck, München 2003, S. 658.
  171. Martin Broszat: Soziale Motivation und Führer-Bindung des Nationalsozialismus. In: VfZ 18/1970, S. 392–409 (PDF).
  172. Saul Friedländer: Nachdenken über den Holocaust. C.H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-54824-5, S. 33 f.
  173. Saul Friedländer: Nachdenken über den Holocaust. München 2007, S. 35.
  174. Hans-Jürgen Döscher: „Reichskristallnacht“. Die Novemberpogrome 1938. Ullstein, Berlin 1988, S. 77 ff.
  175. Max Domarus (Hrsg.): Hitler. Reden und Proklamationen 1932–1945. Kommentiert von einem deutschen Zeitgenossen. Neuauflage, Band 4, Bolchazy-Carducci, Mundelein, Illinois 1988, S. 1663.
  176. Wilhelm Treue: Dokumentation: Hitlers Denkschrift zum Vierjahresplan. In: VfZ 3/1955, Heft 2, S. 184–210 (PDF); Rolf-Dieter Müller: Der Zweite Weltkrieg. Klett-Cotta, Stuttgart 2004, ISBN 3-608-60021-3, S. 55, 109 f.
  177. Klaus Jürgen Müller: Generaloberst Ludwig Beck: eine Biographie. Ferdinand Schöningh, 2008, ISBN 3-506-72874-1, S. 259.
  178. Rudolf Absolon: Die Wehrmacht im Dritten Reich, Band IV: 5. Februar 1938 bis 31. August 1939. Boldt im Oldenbourg Verlag, 2. Auflage, München 1998, ISBN 3-486-41739-8, S. 156–158.
  179. Jürgen Förster: Die Wehrmacht im NS-Staat. Eine strukturgeschichtliche Analyse. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2009, ISBN 3-486-59171-1, S. 152–154, 178.
  180. Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. Ullstein, 7. Auflage, Berlin 2004, S. 753–755.
  181. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 169.
  182. Helmut Schmidt, Fritz Stern: Unser Jahrhundert. Ein Gespräch. C.H. Beck, 2. Auflage, München 2010, S. 56.
  183. Horst Rohde: Hitlers erster „Blitzkrieg“ und seine Auswirkungen auf Nordosteuropa. In: Klaus A. Maier u. a. (Hrsg.: Militärgeschichtliches Forschungsamt): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 2: Die Errichtung der Hegemonie auf dem europäischen Kontinent. DVA, Stuttgart 1979, S. 82.
  184. Winfried Baumgart: Zur Ansprache Hitlers vor den Führern der Wehrmacht am 22. August 1939. Eine quellenkritische Untersuchung. VfZ 2/1968, S. 133.
  185. Zitiert nach Hans-Adolf Jacobsen: Der Weg zur Teilung der Welt. Politik und Strategie 1939–1945. Koblenz/Bonn 1977, ISBN 3-8033-0258-7, S. 23–26.
  186. Joan Levinstein: Notorious Leaders. Adolf Hilter: 1938. In: Time.com, zuletzt abgerufen am 19. Dezember 2010.
  187. wp611c08d1_02.jpg. (JPEG) In: hitlerpages.com. September 1939, archiviert vom Original am 31. März 2011; abgerufen am 31. März 2011 (Hitler und von Ribbentrop vor dem Zug sitzend.).
  188. wp7f322d21.jpg. (JPEG) In: hitlerpages.com. 22. September 1939, archiviert vom Original am 31. März 2011; abgerufen am 31. März 2011 (Hitler beobachtet durch Scherenfernrohr den Beschuss von Warschau.).
  189. Alexander Lüdeke: Der Zweite Weltkrieg. Ursachen, Ausbruch, Verlauf, Folgen. Berlin 2007, ISBN 978-1-4054-8585-2, S. 25 und 27.
  190. Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-15158-5, S. 64–67.
  191. Order to Bouhler and Dr. Karl Brandt to increase the authority of physicians to perform euthanasia. Harvard Law School Library Item No. 2493. Faksimile in der Bibliothek der Harvard Law School.
  192. a b Ino Arndt, Wolfgang Scheffler: Organisierter Massenmord an Juden in nationalsozialistischen Vernichtungslagern. Ein Beitrag zur Richtigstellung apologetischer Literatur. In: VfZ 24/1976, Heft 2, S. 112–114 (PDF).
  193. Zitiert nach Hans-Adolf Jacobsen: Der Weg zur Teilung der Welt. Politik und Strategie 1939–1945. Koblenz/Bonn 1977, ISBN 3-8033-0258-7, S. 56 f.
  194. Karl-Heinz Frieser: Blitzkrieg-Legende – Der Westfeldzug 1940. München 2005, ISBN 3-486-57824-3, S. 382–394.
  195. Ab März 1943 verwendeten deutsche Soldaten und Zivilisten die Abkürzung „Gröfaz“ im Flüsterwitz als ironische Anspielung auf Hitlers militärische Niederlagen und auf die Abkürzungsmanie der Nationalsozialisten. Dazu Cornelia Berning: Die Sprache des Nationalsozialismus. In: Zeitschrift für Deutsche Wortforschung 17 (1961), S. 83.
  196. Karl-Heinz Frieser: Blitzkrieg-Legende – Der Westfeldzug 1940. München 2005, S. 393 und S. 409 ff.
  197. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 413.
  198. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 411.
  199. Alexander Lüdeke: Der Zweite Weltkrieg. Ursachen, Ausbruch, Verlauf, Folgen. Berlin 2007, ISBN 978-1-4054-8585-2, S. 69.
  200. Gerhard L. Weinberg: Der deutsche Entschluß zum Angriff auf die Sowjetunion. In: VfZ 1/1953, S. 301–318 (PDF).
  201. Lothar Gruchmann: Der Zweite Weltkrieg. Kriegführung und Politik. (1967) dtv, 7. Auflage, München 1982, S. 95 f.
  202. Lothar Gruchmann: Der Zweite Weltkrieg. Kriegführung und Politik. 8. Aufl., dtv, München 1985 (1967), S. 96–99.
  203. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 444.
  204. Libanon und Syrien
  205. Lothar Gruchmann: Der Zweite Weltkrieg. 8. Aufl., dtv, München 1985, S. 99–101.
  206. Italien erhob Anspruch auf Tunesien.
  207. Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg 1940/41. München 2008, S. 115.
  208. Molotow hatte am Ende resümiert, die Sowjets hätten Interessen auf dem Balkan und im Ostseeraum, nicht aber im Indischen Ozean, wohin Ribbentrop die sowjetischen Ambitionen lenken wollte. Zu den Verhandlungen siehe Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 447 f.
  209. Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg 1940/41. München 2008, S. 112 f. und 116.
  210. Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg 1940/41. München 2008, S. 119.
  211. Uwe Klußmann: Drang zum Zuschlagen. In: Spiegel Geschichte 3/2010, S. 24.
  212. Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg 1940/41. München 2008, ISBN 978-3-421-05806-5, S. 95 f.
  213. Rolf-Dieter Müller: Hitler war kein Bismarck. In: Spiegel Geschichte 3/2010, S. 66.
  214. Erich F. Sommer: Das Memorandum. Wie der Sowjetunion der Krieg erklärt wurde. Herbig, München/Berlin 1991, ISBN 3-776-61158-8, S. 353.
  215. Karl Lange: Der Terminus „Lebensraum“ in Hitlers „Mein Kampf“. In: VfZ 13/1965, Heft 4, S. 427.
  216. Walther Rohland: Bewegte Zeiten. Erinnerungen eines Eisenhüttenmannes. Stuttgart 1978, S. 78; zitiert nach Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 593.
  217. Guido Knopp: Die Wehrmacht. Eine Bilanz. München, 3. Aufl. 2007, S. 118.
  218. Rolf-Dieter Müller: Der Zweite Weltkrieg. Klett-Cotta, Stuttgart 2004 (= Handbuch der deutschen Geschichte; Bd. 21), S. 153 f., mit Verweis auf H.Gr.Kdo. Mitte, KTB Ia, 16.12.1941, in: BA-MA, RH 19 II/122, Bl. 129–131.
  219. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 607, Anm. 372.
  220. Guido Knopp: Die Wehrmacht. Eine Bilanz. München 2007, S. 119.
  221. Beispiel: Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 512.
  222. Christian Hartmann: Unternehmen Barbarossa. Der deutsche Krieg im Osten 1941–1945. C.H. Beck, München 2011, S. 115 f.
  223. Timothy Snyder: Bloodlands: Europa zwischen Hitler und Stalin. C.H. Beck, München 2011, S. 419 und 196.
  224. Christian Streit: Keine Kameraden: Die Wehrmacht und die sowjetischen Kriegsgefangenen 1941–1945. Bonn 1997, ISBN 978-3-801-25023-2, S. 10 und S. 244 ff.
  225. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. Stuttgart 2009, S. 619 u. 624; ders.: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg. München 2008, S. 541; Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945. Darmstadt 2003, S. 70 f., 75–79.
  226. Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden: 1933–1945. 2010, S. 256.
  227. Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg. München 2008, S. 570.
  228. Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens. Die Zeit der Weltkriege 1914–1945. C.H. Beck, München 2011, S. 960; zitiert nach Peter Longerich: Politik der Vernichtung. Eine Gesamtdarstellung der nationalsozialistischen Judenverfolgung. Piper, München 1998, S. 227 ff.
  229. Michael Wildt: Geschichte des Nationalsozialismus. Stuttgart 2007, S. 168.
  230. Werner Jochmann (Hrsg.): Monologe im Führerhauptquartier 1941–1944. München 2000, S. 106; zitiert bei Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden. Band 2: Die Jahre der Vernichtung 1939–1945. München 2006, S. 301.
  231. Joseph Goebbels: Die Tagebücher. Teil 2, Bd. 2, S. 498 (Eintrag vom 13. Dezember 1941). Zitiert etwa bei Heiko Heinisch: Hitlers Geiseln: Hegemonialpläne und der Holocaust. Passagen Verlag, Wien 2005, ISBN 3-85165-662-8, S. 190.
  232. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Band 2: Deutsche Geschichte vom „Dritten Reich“ bis zur Wiedervereinigung. C.H. Beck, München 2010, ISBN 3-406-46002-X, S. 93; Barbara Schwindt: Das Konzentrations- und Vernichtungslager Majdanek: Funktionswandel im Kontext der „Endlösung“. 2005, S. 46.
  233. Peter Witte und andere (Hrsg.): Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1941/42. Hans Christians Verlag, Hamburg 1999, S. 3.
  234. Raimond Reiter: Hitlers Geheimpolitik. Peter Lang, 2008, ISBN 3-631-58146-7, S. 81 f.
  235. Hans Mommsen: Der Wendepunkt zur „Endlösung“. Die Eskalation des nationalsozialistischen Judenverfolgung. In: Jürgen Matthäus, Klaus-Michael Mallmann (Hrsg.): Deutsche, Juden, Völkermord. Der Holocaust als Geschichte und Gegenwart. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, S. 63–66.
  236. Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg. München 2008, S. 548.
  237. Christian Gerlach: Die Wannsee-Konferenz, das Schicksal der deutschen Juden und Hitlers politische Grundsatzentscheidung, alle Juden Europas zu ermorden. In: Christian Gerlach: Krieg, Ernährung, Völkermord. Deutsche Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg. Pendo, Zürich & München 2001, ISBN 3-85842-404-8, S. 160 f.; Dieter Pohl: Holocaust. Die Ursachen, das Geschehen, die Folgen. Herder, 2. Auflage, Freiburg 2000, ISBN 3-451-04835-3, S. 60; Peter Longerich: Der ungeschriebene Befehl. Hitler und der Weg zur „Endlösung“. München 2001, S. 140 f.; Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 640.
  238. Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg. München 2008, S. 549.
  239. Saul Friedländer: Nachdenken über den Holocaust. München 2007, S. 41–44.
  240. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 442.
  241. Henrik Eberle, Matthias Uhl (Hrsg.): Das Buch Hitler. Geheimdossier des NKWD für Josef W. Stalin, zusammengestellt von Otto Günsche und Heinz Linge, Moskau 1948/49. Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, S. 157, Anm. 151.
  242. Überblick bei Ian Kershaw: Der NS-Staat. Geschichtsinterpretationen und Kontroversen im Überblick. Rowohlt, 4. Auflage 1999, ISBN 3-499-60796-4, S. 237–245.
  243. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 793–796.
  244. Dieter Salewski: Die Abwehr der Invasion als Schlüssel zum „Endsieg“? In: Rolf-Dieter Müller, Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Die Wehrmacht. Mythos und Realität. Oldenbourg, München 1999, ISBN 3-486-56383-1, S. 211.
  245. Alexander Lüdeke: Der Zweite Weltkrieg. Ursachen, Ausbruch, Verlauf, Folgen. Berlin 2007, ISBN 978-1-4054-8585-2, S. 105.
  246. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 756 f.
  247. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 757.
  248. Henrik Eberle, Matthias Uhl (Hrsg.): Das Buch Hitler. Geheimdossier des NKWD für Josef W. Stalin, zusammengestellt von Otto Günsche und Heinz Linge, Moskau 1948/49. Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, S. 211 f.
  249. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 777 f.
  250. Eintragung vom 1. September 1943, zitiert nach Peter Longerich: Goebbels. Biographie. Siedler, München 2010, S. 593.
  251. Alexander Lüdeke: Der Zweite Weltkrieg. Ursachen, Ausbruch, Verlauf, Folgen. Berlin 2007, S. 199.
  252. Alexander Lüdeke: Der Zweite Weltkrieg. Ursachen. Ausbruch. Verlauf. Folgen. Berlin 2007, S. 199.
  253. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 797. Dieses (Flucht-)Verhalten hatte der Harvard-Psychoanalytiker Walter C. Langer 1943 vorhergesagt.
  254. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 797. Die Silvesteransprache dokumentiert das Deutsche Historische Museum aus dem Deutschen Rundfunkarchiv: Adolf Hitler: Silvesteransprache 31. Dezember 1944. In: LeMO, abgerufen am 8. August 2012.
  255. Ellen Gibbels: Hitlers Parkinson-Krankheit: zur Frage eines hirnorganischen Psychosyndroms. Springer, 1990, ISBN 3-540-52399-5, S. 93.
  256. Ian Kershaw: Das Ende. Kampf bis in den Untergang. NS-Deutschland 1944/45. München 2011, S. 193 f.
  257. Nicolaus von Below: Als Hitlers Adjutant 1937–45. Mainz 1980, S. 398; zit. n. Ian Kershaw: Das Ende. Kampf bis in den Untergang. NS-Deutschland 1944/45. München 2011, S. 242.
  258. Bormanns Verordnung über die Einrichtung von Standgerichten, 15. Februar 1945, zit. n. Ian Kershaw: Das Ende. Kampf bis in den Untergang. NS-Deutschland 1944/45. München 2011, S. 299.
  259. Andreas Kunz: Wehrmacht und Niederlage. Die bewaffnete Macht in der Endphase der nationalsozialistischen Herrschaft 1944–1945 (= Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, Bd. 64). München 2005, ISBN 3-486-57673-9, S. 279.
  260. Ian Kershaw: Adolf Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 975.
  261. Kurt Bauer: Nationalsozialismus: Ursprünge, Anfänge, Aufstieg und Fall. UTB, 2008, ISBN 3-8252-3076-7, S. 536.
  262. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 1014.
  263. Elke Fröhlich u. a. (Hrsg.): Joseph Goebbels: Die Tagebücher: Diktate 1941–1945; 14. Oktober bis Dezember 1944. Saur, 1996, ISBN 3-598-21920-2, S. 612; referiert bei Johannes Fried: Erinnerung im Kreuzverhör. In: Dieter Hein u. a. (Hrsg.): Historie und Leben: Der Historiker als Wissenschaftler und Zeitgenosse. Festschrift für Lothar Gall. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2006, S. 340 f.
  264. Gerd R. Ueberschär: Für ein anderes Deutschland. Die Zeit des Nationalsozialismus. Fischer, 2006, ISBN 3-596-13934-1, S. 13–20.
  265. Ursula Langkau-Alex: Deutsche Volksfront 1932–1939. Zwischen Berlin, Paris, Prag und Moskau. Bd. 3: Dokumente zur Geschichte des Ausschusses zur Vorbereitung einer deutschen Volksfront, Chronik und Verzeichnisse. Akademie Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-05-004033-5, S. 83–89.
  266. Günther van Norden: Widersetzlichkeit von Kirchen und Christen. In: Wolfgang Benz/Walter H. Pehle (Hrsg.): Lexikon des deutschen Widerstandes. S. Fischer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-10-005702-3, S. 68–82.
  267. Peter Zimmerling: Bonhoeffer als Praktischer Theologe. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 3-525-55451-6, S. 36, 46, 70, 97 (Zitat ebd.) u.ö.
  268. Will Berthold: Die 42 Attentate auf Adolf Hitler. Blanvalet, München 1981.
  269. Wolfram Selig: Bürgerbräu-Attentat. In: Wolfgang Benz/Walter H. Pehle (Hrsg.): Lexikon des deutschen Widerstandes. S. Fischer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-10-005702-3, S. 185–188.
  270. Hans Mommsen: Bürgerlicher (nationalkonservativer) Widerstand. In: Wolfgang Benz/Walter H. Pehle (Hrsg.): Lexikon des deutschen Widerstandes. S. Fischer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-10-005702-3, S. 55–67; Hermann Graml: Militärischer Widerstand. Ebda., S. 83–97.
  271. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 887.
  272. Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Berlin 1994, ISBN 3-88680-539-5, S. 76 ff.
  273. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 181.
  274. Peter Hoffmann: Oberst i.G. Henning von Tresckow und die Staatsstreichspläne im Jahr 1943. In: VfZ 55/2007, Heft 2, S. 332 (doi:10.1524/VfZg.2007.55.2.331).
  275. Karl-Heinz Frieser: Blitzkrieg-Legende. Der Westfeldzug 1940. 3. Auflage, München 2005, S. 66–69; Peter Hoffmann: Widerstand, Staatsstreich, Attentat. Der Kampf der Opposition gegen Hitler. 4. Auflage, München/Zürich 1985, S. 208–214.
  276. Christian Graf von Krockow: Eine Frage der Ehre. Stauffenberg und das Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-61494-4, S. 101.
  277. Hermann Graml: Militärischer Widerstand. In: Wolfgang Benz/Walter H. Pehle (Hrsg.): Lexikon des deutschen Widerstandes. S. Fischer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-10-005702-3, S. 83–97.
  278. Michael Hesemann: Hitlers Religion. Pattloch, 2004, ISBN 3-629-01678-2, S. 18; Christian Dube: Religiöse Sprache in Reden Adolf Hitlers: Analysiert anhand ausgewählter Reden aus den Jahren 1933–1945. 2005, S. 168.
  279. Zitiert nach Ian Kershaw: Adolf Hitler. 1889–1945. Stuttgart 2000, S. 913.
  280. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 913–916.
  281. Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Siedler, Berlin 1994, S. 310 f.
  282. Kurt Bauer: Nationalsozialismus. Ursprünge, Anfänge, Aufstieg und Fall. Böhlau, Wien 2008, ISBN 978-3-8252-3076-0, S. 504 f.
  283. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 906.
  284. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 1036.
  285. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 1061. Einen Suizid hatte der US-Geheimdienst Office of Strategic Services 1943 für das wahrscheinlichste Ende Hitlers erklärt.
  286. Adolf Hitler: Mein privates Testament (1945), als Faksimile abgedruckt in: NS-Archiv: Dokumente zum Nationalsozialismus, abgerufen am 8. August 2012.
  287. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 1055 f.
  288. Adolf Hitler: Mein politisches Testament (1945), als Faksimile abgedruckt in: NS-Archiv: Dokumente zum Nationalsozialismus, abgerufen am 8. August 2012.
  289. Ian Kershaw: Das Ende. Kampf bis in den Untergang. NS-Deutschland 1944/45. München 2011, S. 474.
  290. Zitiert nach Günter Wegmann (Hrsg.): „Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt …“ Der deutsche Wehrmachtbericht. Band 3, 1944–1945 und Register. Biblio Verlag, Osnabrück 1982, ISBN 3-7648-1282-6, S. 563.
  291. Hugh Redwald Trevor-Roper: Hitlers letzte Tage. Übersetzt von Joseph Kalmer und Gisela Breiting-Wolfsholz. (englisch 1947) Ullstein, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-548-33192-0; referiert bei Marcel Atze: „Unser Hitler“. Der Hitler-Mythos im Spiegel der deutschsprachigen Literatur nach 1945. 2003, S. 102.
  292. Alisa Argunova: Die acht Bestattungen Hitlers. Russische Dokumente und Berichte. In: Shoa.de. 2005, archiviert vom Original am 3. November 2009; abgerufen am 8. August 2012 (aus dem Russischen übersetzt und kommentiert von Wolf Oschlies).
  293. Angelika Franz (Der Spiegel, 1. Oktober 2009): DNA-Analyse: Angeblicher Hitler-Schädel stammt von einer Frau. Abgerufen am 26. Januar 2010.
  294. Friedemann Bedürftig: Chronik des Zweiten Weltkriegs. Chronik Verlag, 2004, ISBN 3-577-14367-3, S. 518.
  295. Gerhard Schreiber: Hitler Interpretationen: 1923–1983. Darmstadt 1984, S. 157 ff.; Ian Kershaw: Der NS-Staat. Hamburg 1994, S. 112 ff.
  296. Marie-Luise Recker: Die Außenpolitik des Dritten Reiches. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2009, ISBN 3-486-59182-7, S. 51 f.
  297. Andreas Hillgruber: Hitlers Strategie. Politik und Kriegführung 1940–1941. (1962) Bernard & Graefe, 3. Auflage 1993, ISBN 3-763-75923-9.
  298. Ian Kershaw: Der NS-Staat. Hamburg 1994, S. 209–212.
  299. Zitiert bei Nikolai Wehrs: Von den Schwierigkeiten einer Geschichtsrevision. Friedrich Meineckes Rückblick auf die „deutsche Katastrophe“. In: Martin Sabrow, Jürgen Danyel, Jan-Holger Kirsch (Hrsg.): 50 Klassiker der Zeitgeschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, S. 30.
  300. Wolfgang Wippermann: „Deutsche Katastrophe“. Meinecke, Ritter und der erste Historikerstreit. In: Gisela Bock, Daniel Schönpflug (Hrsg.): Friedrich Meinecke in seiner Zeit. Steiner, Stuttgart 2006, ISBN 3-515-08962-4, S. 180.
  301. Ernst Fraenkel: Der Doppelstaat. (1941) Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2012, ISBN 3-863-93019-3.
  302. Manfred Funke: Starker oder schwacher Diktator? Hitlers Herrschaft und die Deutschen, ein Essay. Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-770-00777-8.
  303. Eberhard Jäckel: Hitlers Weltanschauung. Entwurf einer Herrschaft. (1969) Deutsche Verlags-Anstalt, 4. Auflage 1991, ISBN 3-421-06083-5; Hitlers Herrschaft. Vollzug einer Weltanschauung. (1986) Deutsche Verlags-Anstalt, 4. Auflage 1999, ISBN 3-421-06254-4.
  304. Andreas Hillgruber: Die Endlösung und das deutsche Ostimperium als Kernstück des rassenideologischen Programms des Nationalsozialismus. In: Wolfgang Wippermann (Hrsg.): Kontroversen um Hitler. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 219–247.
  305. Hans Mommsen: Der Wendepunkt zur „Endlösung“. Die Eskalation des nationalsozialistischen Judenverfolgung. In: Jürgen Matthäus, Klaus-Michael Mallmann (Hrsg.): Deutsche, Juden, Völkermord. Der Holocaust als Geschichte und Gegenwart. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, S. 57–72.
  306. Andreas Wirsching: „Man kann nur Boden germanisieren“. Eine neue Quelle zu Hitlers Rede vor den Spitzen der Reichswehr am 3. Februar 1933. In: VfZ 49/2001, Heft 3, S. 536 (PDF).
  307. Peter Longerich: Der ungeschriebene Befehl: Hitler und der Weg zur »Endlösung«. Piper, München 2001, ISBN 3-492-04295-3.
  308. Götz Aly: Geschichte reicht in die Gegenwart. Ein Gespräch mit dem Historiker Raul Hilberg. In: Neue Zürcher Zeitung, 10. Dezember 2002, abgerufen am 7. Februar 2012.
  309. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2009, S. 759.
  310. Zitiert nach Deutsches Historisches Institut (Hrsg.): Francia. Forschungen zur Westeuropaischen Geschichte, Band 8. Wilhelm Fink Verlag, 1981, S. 611.
  311. Klaus Hildebrand: Das Dritte Reich. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2009, S. 185.
  312. Pia Nordblum: Alles nur Faschismus-Ideologie? Der Beitrag der DDR-Historiographie zu einer Hitler-Biographie. In: Heiner Timmermann (Hrsg.): Vergangenheitsbewältigung in Europa im 20. Jahrhundert. Band 1. Lit Verlag, 2010, ISBN 3-643-10862-1, S. 43.
  313. Klaus Hildebrand: Das Dritte Reich. München 2009, S. 186.
  314. Matthias N. Lorenz: Hitler-Welle. In: Torben Fischer, Matthias N. Lorenz (Hrsg.): Lexikon der Vergangenheitsbewältigung in Deutschland. Debatten- und Diskursgeschichte des Nationalsozialismus nach 1945. Transcript, 2009, ISBN 3-899-42773-4, S. 220 f.
  315. Joachim Rohlfes: Der Nationalsozialismus – ein Hitlerismus? In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 48, 1997, Heft 3, S. 135–150.
  316. Martin Broszat: Zur Einführung. In: Ian Kershaw: Der Hitler-Mythos. Führerkult und Volksmeinung. 2. Auflage, Deutsche Verlags-Anstalt, 1999, ISBN 3-421-05285-9, S. 9 und 13 f.
  317. Gerhard Schreiber: Hitler-Interpretationen 1923–1983. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1984, ISBN 3-534-07081-X, S. 303 f.
  318. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 663.
  319. Vgl. dazu Ludolf Herbst: Hitlers Charisma. Frankfurt a.M. 2010, S. 9–15.
  320. Ludolf Herbst: Hitlers Charisma. Frankfurt a.M. 2010, S. 41–43.
  321. Vgl. dazu Ludolf Herbst: Hitlers Charisma. Frankfurt a.M. 2010, S. 196–217, hier S. 204.

Vorlage:Link FA Vorlage:Link FA Vorlage:Link FA Vorlage:Link FA Vorlage:Link GA Vorlage:Link GA Vorlage:Link GA Vorlage:Link GA Vorlage:Link GA Vorlage:Link GA