Amnéville

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Amnéville
Amnéville (Frankreich)
Amnéville (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Metz
Kanton Rombas
Gemeindeverband Pays Orne Moselle
Koordinaten 49° 16′ N, 6° 9′ OKoordinaten: 49° 16′ N, 6° 9′ O
Höhe 157–366 m
Fläche 10,46 km²
Einwohner 10.828 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 1.035 Einw./km²
Postleitzahl 57360
INSEE-Code
Website Amnéville

Rathaus (Hôtel de ville)

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Amnéville (deutsch Amenweiler, 1902–1919 und 1940–1944 Stahlheim, lothringisch Stolem) ist eine französische Stadt mit 10.828 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (vor 2016 Lothringen). Die Einwohner nennen sich Amnévillois.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt in Lothringen, etwa 15 Kilometer südlich von Thionville (deutsch Diedenhofen) auf der deutschen Seite der ehemaligen deutsch-französischen Sprachgrenze, die nur wenige Kilometer westlich verlief, im Tal der Orne. Der Ortsteil Malancourt La Montagne (Malandshofen) liegt zehn Kilometer westlich des Kernorts.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf gehörte früher zum Bistum Metz[1] und wurde 1075 erstmals als Amerellivilla erwähnt, gehörte bis 1766 zum Herzogtum Lothringen und dann zu Frankreich. Die Ortschaft war aber gegen Ende des 19. Jahrhunderts nur noch Teil der kleinen Gemeinde Gandrange.

Nach dem Frieden von Frankfurt vom 10. Mai 1871 kam die Region an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen und wurde dem Bezirk Lothringen zugeordnet.

Die boomende Stahlindustrie führte praktisch zu einer Neugründung des Ortes, die Rombacher Hüttenwerke errichteten 1900 auf dem Gelände eine Arbeitersiedlung, die am 15. Juni 1902 unter dem Namen Stahlheim eine selbständige Gemeinde wurde. Nach der Rückkehr des Gebietes zu Frankreich beschloss die neue Gemeindeverwaltung im Januar 1919, den Ort wieder Amnéville zu nennen.

Nach dem Ersten Weltkrieg bestimmte der Versailler Vertrag 1919 die Abtretung der Region an Frankreich. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis zum Ende des Ersten Weltkriegs
Jahr Einwohner Anmerkungen
1901 2066 [2]
1905 3427 [3]
1910 4194 am 1. Dezember[4][5][3]
Anzahl Einwohner seit Ende des Zweiten WeLtkriegs
Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2019
Einwohner 8149 7878 8996 8951 8926 9314 10.150 10.416

Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1986 ist die Gemeinde Standort von überregional bedeutsamen Kur- und Freizeiteinrichtungen, wie z. B. den Thermalbädern Saint Eloy, Thermapolis und Villa Pompéi, weshalb der Ort sich auch Amnéville les Thermes nennt. Im Ort gibt es eine Konzerthalle mit 12.000 Plätzen, eine Skihalle mit 650 m Piste. Der Zoo d’Amnéville liegt bereits in der Nachbargemeinde Hagondange. Ferner hat Amnéville einen 18-Loch-Golfplatz und ein Spielcasino zu bieten. Der CSO Amnéville ist in der Stadt beheimatet.

Ein Geschichtsmuseum versucht, die Geschichte der Malgré-nous nachzuzeichnen – unter Zwang in die Wehrmacht eingetretene Elsässer und Moselfranzosen, die im russischen Tambow gefangen gehalten wurden.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kunstinstallation an einem von vier Hochspannungsmasten
  • Source ist ein Kunstwerk auf vier Hochspannungsmasten der Stromleitung von Amnéville nach Montois.
  • Kirche Saint-Joseph
  • Reformierte Kirche
  • Kirche Saint-Martin im Ortsteil Malancourt-la-Montagne

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Gandrange-Amnéville liegt an der Bahnstrecke Saint-Hilaire-au-Temple–Hagondange.

Bahnhof Gandrange-Amnéville

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 80–81 (books.google.de).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Amnéville – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 264 (google.books.de).
  2. Amnéville - statistische Angaben der Arbeitsgruppe für Demographie und Geschichte der École des hautes études en sciences sociales (EHESS), Frankreich
  3. a b Michael Rademacher: Stadt- und Landkreis Metz, Elsaß-Lothringen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  4. Stahlheim (einschließlich Ammanweiler), Kreis Metz, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912 (meyersgaz.org).
  5. Kreis Metz-Land – gemeindeverzeichnis.de (U. Schubert, 2021)