Behrendorf (Nordfriesland)

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Wappen Deutschlandkarte
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Behrendorf (Nordfriesland)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Behrendorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 34′ N, 9° 13′ OKoordinaten: 54° 34′ N, 9° 13′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Nordfriesland
Amt: Viöl
Höhe: 19 m ü. NHN
Fläche: 15,29 km2
Einwohner: 559 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner je km2
Postleitzahl: 25850
Vorwahl: 04843
Kfz-Kennzeichen: NF
Gemeindeschlüssel: 01 0 54 011
Adresse der Amtsverwaltung: Westerende 41
25884 Viöl
Website: www.behrendorf.org
Bürgermeister: Ulf Westphal
Lage der Gemeinde Behrendorf im Kreis Nordfriesland
KarteAchtrupAhrenshöftAhrenviölAhrenviölfeldAlkersumAlmdorfArlewattAventoftBargumBehrendorfBohmstedtBondelumBordelumBorgsumBosbüllBraderupBramstedtlundBredstedtBreklumDagebüllDrageDrelsdorfDunsumElisabeth-Sophien-KoogEllhöftEmmelsbüll-HorsbüllEnge-SandeFresendelfFriedrich-Wilhelm-Lübke-KoogFriedrichstadtGalmsbüllGardingGarding  KirchspielGoldebekGoldelundGrödeGrothusenkoogHallig HoogeHaselundHattstedtHattstedtermarschHögelHolmHörnum (Sylt)HorstedtHudeHumptrupHumptrupHusumImmenstedtJoldelundKampen (Sylt)KarlumKatharinenheerdKlanxbüllKlixbüllKoldenbüttelKolkerheideKotzenbüllLadelundLangeneßLangenhornLeckLexgaardList auf SyltLöwenstedtLütjenholmMidlumMildstedtNebelNeukirchenNieblumNiebüllNorddorf auf AmrumNorderfriedrichskoogNordstrandNordstrandNorstedtOckholmOevenumOldenswortOldersbekOlderupOldsumOldsumOstenfeld (Husum)Oster-OhrstedtOsterheverPellwormPellwormPellwormPoppenbüllRamstedtRantrumReußenkögeRisum-LindholmRodenäsSankt Peter-OrdingSchwabstedtSchwabstedtSchwesingSeethSimonsbergSollwittSönnebüllSprakebüllStadumStedesandStruckumSüderendeSüderhöftSüderlügumSüdermarschSyltTatingTetenbüllTinningstedtTönningTümlauer KoogUelvesbüllUphusumUtersumViölVollerwiekVollstedtWeltWenningstedt-Braderup (Sylt)Wester-OhrstedtWesterheverWestreWinnertWischWitsumWittbekWittdün auf AmrumWitzwortWobbenbüllWrixumWyk auf Föhr
Karte

Behrendorf (dänisch: Bjerndrup oder auch Bjerrup, nordfriesisch: Bjarntoorp, platt: Beerndöörp) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Die Gemeinde hat keine weiteren Ortsteile.[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Behrendorf befindet sich inmitten des Großlandschaftsraums Schleswigsche Geest am Oberlauf des Flusses Arlau. Der Flusslauf bildet zunächst die östliche Gemeindegrenze, im weiteren Verlauf auch die südliche.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Boden im Gemeindegebiet wird zum Sandergebiet (Grundmoräne) der Geest gezählt. Die Arlau bildet als Fließgewässer das Hauptgewässer der Wasserwirtschaft in der Gemeinde.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sollwitt Süderhackstedt
Viöl Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Bondelum
Immenstedt Ahrenviöl Ahrenviölfeld

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Behrendorf ist erstmals 1309 (Dip. dan.) dokumentiert. Der Name bedeutet etwa Dorf des Biarne bzw. Biorn, Bjørn, ein Name, der zur Tierbezeichnung dän. bjørn für Bär gehört. Behrendorf hat in der dänischen Form des Ortsnamens Bjerndrup mehrere Parallelen in Dänemark. Auffallend ist die vergleichsweise frühe Einbürgerung der deutschen Endung -dorf im mittleren Südschleswig, in dem sich ansonsten bis ins 19. und 20. Jh. noch die dänische Mundart (Fjoldemål) gehalten hat[3][4].

Bis zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864 gehörte der Ort zum Herzogtum Schleswig, das ein Lehen des Königreichs Dänemark darstellte. Administrativ gehörte der Ort zum Kirchspiel Viöl (Fjolde Sogn) innerhalb der Nordergoesharde (Nørre Gøs Herred). Am 1. April 1934 wurde die Kirchspielslandgemeinde Viöl aufgelöst. Ihre Dorfschaften wurden zu selbständigen Gemeinden, so auch Behrendorf.[5][6]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im Zuge der Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein 2023 erfolgte Gemeindewahl in Behrendorf hatte folgendes Ergebnis:[7]

Die Kandidaten der WGB (Wählergemeinschaft Behrendorf) bekamen 5 Sitze zugeteilt (Stimmanteil 53,1 Prozent), die der AWB (Allgemeine Wählergemeinschaft Behrendorf) 4 Sitze (Stimmanteil 46,9 Prozent).

Die Wahlbeteiligung lag bei 63,4 Prozent.[7]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet ist historisch schon immer stark landwirtschaftlich geprägt gewesen. Neben der vorherrschenden Milchproduktion spielt auch die bäuerliche Pferdezucht eine prägende Rolle. Vor Ort sind bekannte Pferdezüchter des Zuchtverbands Holsteiner Pferd ansässig.

Energiewirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund des Strukturwandels in der Landwirtschaft ist mittlerweile auch die Energiegewinnung mittels Windenergie und Biomasse von Bedeutung. Im Ort wurden mehrere Windenergieanlagen errichtet; zusätzlich werden auch zwei Biogasanlagen betrieben.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Behrendorf liegt abseits des Bundesfernstraßennetzes. Durch das Dorf führt die schleswig-holsteinische Landesstraße 28. Diese zweigt im ländlichen Zentralort Viöl von der Bundesstraße 200 gen Osten ab.

Die Erreichbarkeit im ÖPNV ist stark eingeschränkt. Der nächstgelegene Bahnhof im Nahverkehr befindet sich in Jübek an den Bahnstrecken Neumünster–Flensburg und Jübek–Husum. Der nächstgelegene Fernverkehrshalt ist der Bahnhof Husum an der Marschbahn.

Der Ort wird ansonsten nur im Schülerverkehr von und zur Schule in Viöl angefahren (Linie 1043 der Autokraft).

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt ist Behrendorf für den Pferdesport. Der örtliche Reit- und Fahrverein Obere Arlau richtet jährlich mehrere Turniere, auch mit internationaler Beteiligung, aus.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Behrendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Aasbüttel - Bordesholm. In: Wolfgang Henze (Hrsg.): Schleswig-Holstein-Topographie: Städte und Dörfer des Landes. Band 1. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2001, ISBN 3-926055-58-8, S. 252.
  3. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 145
  4. Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, Band 2, København 1867, S. 81
  5. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 251.
  6. Historisches Gemeindeverzeichnis Schleswig-Holstein: Anmerkungen zur Gemeinde Behrendorf (Fußnote). (Digitalisat).
  7. a b Gemeindewahlen Gameindewahl in Gemeinde Behrendorf. Abgerufen am 6. Juni 2023.