Klanxbüll

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Wappen Deutschlandkarte
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Klanxbüll
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Klanxbüll hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 52′ N, 8° 41′ OKoordinaten: 54° 52′ N, 8° 41′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Nordfriesland
Amt: Südtondern
Höhe: 1 m ü. NHN
Fläche: 10,63 km2
Einwohner: 1042 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 98 Einwohner je km2
Postleitzahl: 25924
Vorwahl: 04668
Kfz-Kennzeichen: NF
Gemeindeschlüssel: 01 0 54 065
Adresse der Amtsverwaltung: Marktstraße 12
25899 Niebüll
Website: www.klanxbuell.de
Bürgermeister: Friedhelm Bahnsen (AWK)
Lage der Gemeinde Klanxbüll im Kreis Nordfriesland
KarteAchtrupAhrenshöftAhrenviölAhrenviölfeldAlkersumAlmdorfArlewattAventoftBargumBehrendorfBohmstedtBondelumBordelumBorgsumBosbüllBraderupBramstedtlundBredstedtBreklumDagebüllDrageDrelsdorfDunsumElisabeth-Sophien-KoogEllhöftEmmelsbüll-HorsbüllEnge-SandeFresendelfFriedrich-Wilhelm-Lübke-KoogFriedrichstadtGalmsbüllGardingGarding  KirchspielGoldebekGoldelundGrödeGrothusenkoogHallig HoogeHaselundHattstedtHattstedtermarschHögelHolmHörnum (Sylt)HorstedtHudeHumptrupHumptrupHusumImmenstedtJoldelundKampen (Sylt)KarlumKatharinenheerdKlanxbüllKlixbüllKoldenbüttelKolkerheideKotzenbüllLadelundLangeneßLangenhornLeckLexgaardList auf SyltLöwenstedtLütjenholmMidlumMildstedtNebelNeukirchenNieblumNiebüllNorddorf auf AmrumNorderfriedrichskoogNordstrandNordstrandNorstedtOckholmOevenumOldenswortOldersbekOlderupOldsumOldsumOstenfeld (Husum)Oster-OhrstedtOsterheverPellwormPellwormPellwormPoppenbüllRamstedtRantrumReußenkögeRisum-LindholmRodenäsSankt Peter-OrdingSchwabstedtSchwabstedtSchwesingSeethSimonsbergSollwittSönnebüllSprakebüllStadumStedesandStruckumSüderendeSüderhöftSüderlügumSüdermarschSyltTatingTetenbüllTinningstedtTönningTümlauer KoogUelvesbüllUphusumUtersumViölVollerwiekVollstedtWeltWenningstedt-Braderup (Sylt)Wester-OhrstedtWesterheverWestreWinnertWischWitsumWittbekWittdün auf AmrumWitzwortWobbenbüllWrixumWyk auf Föhr
Karte

Klanxbüll (dänisch: Klangsbøl, friesisch: Klangsbel) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Bombüll (dänisch Bombøl, friesisch Buumel), Dreieckskoog (dänisch Trekantskog, friesisch: Träikantskuuch), Osterklanxbüll (friesisch: Oaster Klangsbel) und Westerklanxbüll (friesisch: Weester Klangsbel) liegen im Gemeindegebiet.

Geschichte

Reetgedeckte Kirche in Klanxbüll

Die Chronik des Dorfes geht einher mit dem Deichbau in der Region. Denn erst als die Wiedingharde, zu der Klanxbüll gehört, eingedeicht und entwässert war, ließen sich Häuser bauen. Erstmals erwähnt wird Klanxbüll im Jahre 1231 mit einem Eintrag in das Grundbuch des dänischen Königs Waldemar, da das ehemalige Herzogtum Schleswig (mit kurzen Ausnahmen) bis 1864 zur dänischen Krone gehörte.

Ab 1240 beginnt man mit dem Bau einer Kirche. Das Gebäude, welches heute unter Denkmalschutz steht, ist die einzige reetgedeckte Kirche auf dem Festland. Die Kanzel soll aus dem bei der Zweiten Großen Mandränke 1634 untergegangenen Strander Kirchspiel Volgsbüll stammen.

Auf Bombüllhof soll der berühmte Seeräuber Klaus Störtebeker der Sage nach ein Versteck gehabt haben, von dem aus angeblich ein Geheimgang durch den Deich hindurch zum Meer führte. Im August 2010 wurde der Hof durch ein Feuer zerstört.[2] Lediglich die Warft, auf der das Haus stand, ist erhalten geblieben.

Um das Jahr 1400 herum wurde die Wiedingharde nach einer Sturmflut vom übrigen Festland getrennt und befand sich nunmehr auf einer Insel, die 1436 durch den Goldener Ring genannten Deich gesichert wurde. 1566 wurden neue Dämme und Deiche errichtet. Ein neuer Koog, der Gotteskoog, entstand und verband Klanxbüll und die nähere Umgebung wieder mit dem Festland. Da noch keine effektive Entwässerung existierte und es keine befestigten Wege gab, blieb der Gotteskoogsee jedoch auf Jahre Hauptverkehrsweg, ehe er im 20. Jahrhundert durch Trockenlegung fast gänzlich verschwand. Um 1700 führten Missstände und Kriege dazu, dass die Wiedingharde und somit auch das Dorf fast aufgegeben worden wäre, doch das 18. Jahrhundert brachte Aufschwung. Reiche Bauernstellen entstanden, deren stattliche Höfe wie z. B. der Charlottenhof noch heute erhalten sind.

Bahnhof

Das Dorf gewann ab 1921 vor allem wirtschaftliche Bedeutung, als es an die Marschbahn angeschlossen wurde und einen Bahnhof erhielt. Um den Bahnhof herum wuchs ein neuer Dorfkern. 1927 wurde der Hindenburgdamm eingeweiht, der die Insel Sylt per Bahn mit dem Festland verbindet.

Klanxbüll ist nach wie vor der letzte Bahnhof auf dem Festland, bevor die Züge die Insel Sylt erreichen. Aus diesem Grunde wächst der Ort, weil Wohnraum hier billiger ist als auf der Insel. Trotzdem hat Klanxbüll seit der Gründung der Dörfergemeinschaftsschule in Emmelsbüll-Horsbüll 1967 keine eigene Schule.

Für die im Umland wohnenden und auf Sylt arbeitenden Menschen ist Klanxbüll ein wichtiger Park&Ride-Bahnhof. Die Bahnhofsanlagen wurden in den letzten Jahren nach und nach saniert, im Jahr 2006 wurde eine Überführung über die Gleise eingeweiht. Vorher mussten Bahnreisende oftmals lange am Bahnübergang warten, da die Schranken infolge der starken Frequentierung der Strecke (u. a. der Durchfahrten der Autozüge) häufig geschlossen sind.

Politik

Von elf Sitzen der Gemeindevertretung hatte die Wählergemeinschaft AWK seit der Kommunalwahl 2008 sieben und die CDU vier Sitze. Die Wahl am 26. Mai 2013 hatte folgendes Ergebnis: AWK acht und CDU drei Sitze. Die Wahlbeteiligung betrug zuletzt 45,8 Prozent.[3]

Tourismus

In Klanxbüll befinden sich das Informationszentrum Wiedingharde, das eine Ausstellung über Geschichte und Gegenwart der Region zeigt und Aktivitäten wie geführte Radtouren anbietet, und der Charlottenhof, ein reetgedeckter Vierkanthof, dessen abwechslungsreiches Programm (Märkte, Konzerte) ihn zum kulturellen Anziehungspunkt der Region gemacht hat. Außerdem besitzt Klanxbüll eine alte mit Reet gedeckte Kirche, die sich am Ortsausgang in Richtung Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog befindet. Sie ist die einzige Kirche auf dem nordfriesischen Festland mit Reetdach.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Großfeuer zerstört Gehöft sh:z vom 24. August 2010 (abgerufen 26. Dezember 2011)
  3. Web-Redaktion: Ergebnisse der Gemeindewahl 2013 im Amt Südtondern. In: www.amt-suedtondern.de. Amt Südtondern, abgerufen am 22. Juni 2013.