Saint-Priest-les-Fougères

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Saint-Priest-les-Fougères
Sent Prich las Fougieras
Saint-Priest-les-Fougères (Frankreich)
Saint-Priest-les-Fougères (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Dordogne (24)
Arrondissement Nontron
Kanton Thiviers
Gemeindeverband Périgord-Limousin
Koordinaten 45° 33′ N, 1° 1′ OKoordinaten: 45° 33′ N, 1° 1′ O
Höhe 248–411 m
Fläche 20,86 km²
Einwohner 371 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 18 Einw./km²
Postleitzahl 24450
INSEE-Code

Château d’Oche

Saint-Priest-les-Fougères (okzitanisch Sent Prich las Fougieras) ist eine französische Gemeinde mit 371 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Nordosten des Départements Dordogne, Region Aquitanien. Sie gehört zum Arrondissement Nontron und zum Kanton Thiviers. Zuständiger Gemeindeverband ist die Communauté de communes Périgord-Limousin. Die Gemeinde ist integraler Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin. Die Einwohner werden als Saint Priestois bzw. als Saint Priestoises bezeichnet.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint Priest oder okzitanisch Sent Prich (auch Saint Projet oder lateinisch Sanctus Projectus) bezeichnet den Heiligen Priest de Clermont (625 bis 676), der im Jahr 676 als Bischof der Auvergne in Volvic einen gewaltsamen Tod fand und zum Märtyrer erklärt wurde. Das französische Wort fougères bedeutet die hier weit verbreiteten Farne.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lagekarte von Saint-Priest-les-Fougères

Saint-Priest-les-Fougères liegt drei Kilometer östlich von La Coquille und 12 Kilometer südsüdöstlich von Châlus (Luftlinie). Die Gemeinde ist Grenzgemeinde zum Département Haute-Vienne. Sie wird von folgenden Nachbargemeinden umgeben:

La Coquille Saint-Pierre-de-Frugie Bussière-Galant (Haute-Vienne)
La Coquille Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Saint-Paul-la-Roche Jumilhac-le-Grand Jumilhac-le-Grand

Neben dem Ortskern besteht die Gemeinde aus folgenden Geländepunkten, Weilern, Gehöften, Mühlen und einem Schloss: Bois du Guay, Bourdoux, Champelot, Chantalouette, Château d'Oche, Chez Pirau, Ciarlet, Coutancie, Dienne, Étang de la Barde, Étangs des Brousses, Gué des Billes, Hièras, La Bastide, La Bessoulie, La Bourdeille, La Brégère, Labey, Le Boucheron, Le Bourg, Le Domaine Haut, Le Fraysse, Le Moulin de Ribeyreix, Le Moulin du Boucheron, Le Moulin Neuf, Le Petit Bost, Le Petit Moulin, Le Repaire, Les Champs Jaurès, Logebrenaud, Mas d'Arneix, Oche, Pré du Rieu, Puyssibot, Ribeyreix, Sireyjol, Tirepierre und Tour Bel-Air.

Der topographisch tiefste Punkt im Gemeindegebiet mit 248 Meter liegt an der Südgrenze südöstlich von Oche; hier verlässt der Périgord die Gemeinde in Richtung Südosten. Der höchste Punkt mit 411 Meter befindet sich im äußersten Norden bei Sireyjol an der Grenze zu Saint-Nicolas-de-Courbefy (Gemeinde Bussière-Galant) im Forêt de Vieillecour. Der maximale Höhenunterschied beträgt 163 Meter, die durchschnittliche Meerhöhe 334 Meter.

Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Saint-Priest-les-Fougères quert von Westen aus La Coquille kommend die D 79; sie führt nach dem im Südosten liegenden Jumilhac-le-Grand. Über die D 79 wird der Ort an die N 21 angebunden, die Hauptverkehrsachse von Limoges nach Périgueux. Der Ort hat über Kommunalstraßen ferner Anschluss nach Saint-Pierre-de-Frugie im Nordwesten, nach Ladignac-le-Long im Nordosten und nach Chalais im Südwesten.

Bodenbedeckung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bodenbedeckung in Saint-Priest-les-Fougères

Die Bodenbedeckung der Gemeinde Saint-Priest-les-Fougères schlüsselt sich im Jahr 2018 gemäß der europäischen Datenbank CORINE Land Cover (CLC) wie folgt auf:

  • Wälder – 29,6 %
  • heterogene landwirtschaftliche Nutzung – 45,3 %
  • Wiesen – 17,6 %
  • Städtebaulich beansprucht – 1,3 %
  • Dauerkulturen – 3,2 %
  • Ackerland – 3,0 %

Die landwirtschaftliche Nutzung steht im Vordergrund. Der Anteil der landwirtschaftlichen Nutzflächen hat sich seit 1990 von 69,6 % auf 69,1 % leicht verringert.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint-Priest-les-Fougères besitzt ein abgeschwächtes ozeanisches Klima mit gemäßigtem Sommer (Cfb nach Köppen und Geiger), das sich durch folgende Parameter auszeichnet:

Klimaparameter im Zeitraum 1971–2000
  • Jahresmittel: 11,3 °C
  • Anzahl der Tage unter −5 °C: 2,8
  • Anzahl der Tage oberhalb 30 °C: 4,4
  • Maximum im Tages-Temperaturunterschied: 14,6 °C
  • Jahresniederschlag: 1173 mm
  • Niederschlagstage im Januar: 13,8
  • Niederschlagstage im Juli: 8,2

Durch den Klimawandel zeichnen sich Erhöhungen im Jahresmittel ab, die sich bereits auch bemerkbar machen. So ist beispielsweise an der 39 Kilometer entfernten Wetterstation am Flughafen von Limoges-Bellegarde das langjährige Jahresmittel von 11,2 °C für 1971–2000 über 11,4 °C für 1981–2010 auf 11,8 °C für 1991–2020 angestiegen – ein Zuwachs um 0,6 °C innerhalb von 20 Jahren.

Hydrographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hydrographische Karte von Saint-Priest-les-Fougères

Der Ostteil des Gemeindegebietes von Saint-Priest-les-Fougères wird vom Périgord durchzogen, der, vom Forêt de Vieillecour kommend, anfangs in südwestlicher Richtung abfließt, dann aber auf Südrichtung dreht. Die Westgrenze der Gemeinde wird von der Valouse gebildet, die ebenfalls in südwestlicher Richtung fließt. Der Südabschnitt wird von der Rochille und ihren Seitenarmen entwässert, einem linken Nebenfluss der Valouse.

Périgord, Rochille und Valouse gehören zum Flusssystem Isle-Dronne.

Die Gesamtlänge des Entwässerungsnetzes in der Gemeinde Saint-Priest-les-Fougères beträgt 33 Kilometer.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geologische Karte von Saint-Priest-les-Fougères

Die Gemeinde Saint-Priest-les-Fougères liegt vollständig auf dem metamorphen Grundgebirge des nordwestlichen Massif Central.

Die anstehenden Gesteine bilden Teil der Unteren Gneisdecke, es handelt sich hier vorwiegend um Paragneise (ζ1-2 bzw. ζ1-(2)), glimmerschiefrige Paragneise (ζ1 bzw. ξ1) und feinkörnige Leptynite (mλ3-4b-m bzw. λ3-5). Die Paragneise dürften aus spätneoproterozoischen Grauwacken und mehr tonigen Ausgangsgesteinen hervorgegangen sein. Die granitischen Leptynite werden dem Ordovizium zugerechnet.

Die Grundgebirgsgesteine werden auf den Höhenrücken zwischen den Flussläufen meist von pleistozänen Alteriten verdeckt, in der Regel Kolluvium fluviatilen Ursprungs (Formation AC). Bei Tour Bel-Air im Süden sind auch noch stratigraphisch höherliegende Flusssedimente erhalten, die möglicherweise ins Pliozän zurückgehen (Formation Fs). Die Schotter bestehen aus bis zu 30 cm großen Quarzgeröllen, eingebettet in einer Sandmatrix. In der Talung des Périgords findet sich holozänes Alluvium (Formation K).

Die Metamorphite haben überall die Staurolithzone erreicht, können aber auch höher metamorph vorliegen (Disthen- und Sillimanitzone), insbesondere im Norden des Gemeindegebiets mit Annäherung an den Saint-Nicolas-Courbefy-Granit (Gemeindegebiet von Saint-Pierre-de-Frugie).

Der Westen der Gemeinde an der Valouse wird noch von der Nordost streichenden La Coquille-Störung berührt, mit der ein Umbiegen der regionalen Foliation in dieselbe Richtung assoziiert ist. Außerdem bildete sich etwas weiter östlich ein parallel laufender, antiklinaler Rücken, in dessen Kern die glimmerschiefrigen Paragneise anstehen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ältestes Bauwerk in Saint-Priest-les-Fougères ist die romanische Ortskirche. Das Château d'Oche geht ins 15. Jahrhundert zurück.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung in Saint-Priest-les-Fougères
Jahr Einwohner


1962 592
1968 538
1975 508
1982 485
1990 443
1999 412
2006 394
2007 392
2008 389
2013 377
2018 381
2019 380

Quelle: INSEE[1]

Die Bevölkerungszahlen von Saint-Priest-les-Fougères waren bis 2013 rückläufig, scheinen aber sich seitdem zu stabilisieren.

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister in Saint-Priest-les-Fougères ist seit März 2014 Jean Patrick Chaussadas, der im Mai 2020 wiedergewählt wurde.

Präsidentschaftswahlen 2022[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kandidaten Parteien 1. Wahlgang 2. Wahlgang
Stimmen % Stimmen %
Marine Le Pen Front national FN 60 30,15 % 95 51,08 %
Emmanuel Macron En marche ! EM 49 24,62 % 91 48,92 %
Jean-Luc Mélenchon Front de gauche FDG 32 16,08 %
Éric Zemmour Reconquête 13 6,53 %
Valérie Pécresse Les Républicains LR 12 6,03 %
Jean Lassalle Résistons ! R 18 9,04 %
Anne Hidalgo Parti socialiste PS 0 0,00 %
Fabien Roussel Parti communiste français PC 4 2,01 %
Nicolas Dupont-Aignan Debout la République DLR 2 1,01 %
Yannick Jadot Europe Écologie-Les Verts EELV 3 1,51 %
Nathalie Arthaud Lutte Ouvrière LO 2 1,01 %
Philippe Poutou Nouveau Parti anticapitaliste NPA 4 2,01 %
Gesamt 199 100 % 186 100 %
Gültige Stimmen 199 97,55 % 186 89,42 %
Ungültige Stimmen 5 2,45 % 22 10,58 %
Wahlbeteiligung 204 76,12 % 208 77,61 %
Enthaltungen 64 23,88 % 60 22,39 %
Registrierte Wähler 268 268

Quelle: Ministère de l'Intérieur[2]

Die Präsidentschaftswahlen 2022 in Saint-Priest-les-Fougères konnte Marine Le Pen knapp für sich entscheiden.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beschäftigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2015 betrug die erwerbsfähige Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren 138 Personen bzw. 36,3 % der Gesamtbevölkerung. Im Vergleich zu 2010 hat sich die Zahl der Arbeitslosen von 14 auf 19 erhöht, die Arbeitslosenquote liegt somit jetzt bei 13,8 %.

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 31. Dezember 2015 waren 36 Unternehmen in Saint-Priest-les-Fougères ansässig, davon 17 im Sektor Handel, Transport oder Dienstleistungen, 8 in Landwirtschaft, Forsten und Fischerei, 6 im Baugewerbe, 3 in der Industrie und 2 im Sektor Verwaltung, Bildung, Gesundheit oder Soziales.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • romanische Ortskirche, die im 17. Jahrhundert baulich stark verändert wurde (sie erhielt unter anderem ihren achteckigen Kirchturm im Limousinstil)
  • Château d’Oche mit Überresten aus dem 15. Jahrhundert wurde im 19. Jahrhundert neu erbaut
  • Manoir de la Bastide (Herrensitz)

Photogalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Saint-Priest-les-Fougères auf der Website des Insee
  2. Ministère de l'Intérieur - Dordogne (Nouvelle-Aquitaine): Résultats de l'élection présidentielle de 2022 à Saint-Priest-les-Fougères. 7. Mai 2022 (gouv.fr).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Briand, B. et al.: Feuille Châlus. In: Carte géologique de la France à 1/50000. BRGM.
  • Guillot, P.-L. et al.: Feuille Thiviers. In: Carte géologique de la France à 1/50000. BRGM.
  • Dominique Richard (Hrsg.): Le Guide Dordogne-Périgord. Fanlac, Périgueux 1993, ISBN 2-86577-162-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saint-Priest-les-Fougères – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien