Sehestedt
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 22′ N, 9° 49′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Rendsburg-Eckernförde | |
Amt: | Hüttener Berge | |
Höhe: | 7 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,25 km2 | |
Einwohner: | 834 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 55 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24814 | |
Vorwahl: | 04357 | |
Kfz-Kennzeichen: | RD, ECK | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 58 152 | |
LOCODE: | DE SEH | |
NUTS: | DEF0B | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Mühlenstraße 8 24361 Groß Wittensee | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Rita Koop (SPD) | |
Lage der Gemeinde Sehestedt im Kreis Rendsburg-Eckernförde | ||
Sehestedt (im Hochmittelalter Sesteth, dänisch: Sehested) ist eine Gemeinde im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein. Feldscheide, Freienberg, Gruhl, Hammer, Hohenfelde und Steinwarf liegen im Gemeindegebiet.
Geografie und Verkehr
Sehestedt liegt nordöstlich von Büdelsdorf am Nord-Ostsee-Kanal. Das Gemeindegebiet liegt auf beiden Seiten des Kanals und wird durch eine Fähre, die wie alle Kanalquerungen Tag und Nacht kostenfrei zu nutzen ist, verbunden. Etwa 10 Kilometer westlich verläuft die A7/E45.
Geschichte
Der Ort wurde 1282 erstmals erwähnt. Die romanische Feldsteinkirche St. Peter und Paul, die heute unmittelbar am Kanal gelegen ist, wurde Anfang des 13. Jahrhunderts errichtet und 1318 erstmals erwähnt.
Am 10. Dezember 1813 kam es während des Sechsten Koalitionskrieges zu einem Gefecht in Sehestedt. Dabei gelang es den an der Seite Frankreichs kämpfenden Dänen unter General Friedrich von Hessen-Kassel, sich gegen den Widerstand der alliierten Nordarmee unter General Ludwig von Wallmoden-Gimborn durchzusetzen und sich in die Festung Rendsburg zurückzuziehen.
Am 11. September 1974 sind sechs schottische Fallschirmjäger bei einer Luftlandeübung während des Manövers Bold Guard im Gemeindegebiet tödlich verunglückt. Daraus entwickelten sich nicht nur persönliche Kontakte nach Schottland, sondern auch die seit 2001 in Sehestedt abgehaltenen Highland-Games.
Gut Sehestedt
Sehestedt zählt zu den ältesten Rittergütern im alten Herzogtum Schleswig. Das Herrenhaus des Guts wurde 1728 anstelle einer Burg errichtet. Der Burggraben wurde 1865 zugeschüttet. Viele Gebäude des noch heute landwirtschaftlich genutzten Guts stehen unter Denkmalschutz. Die nach dem Gut benannte schleswig-holsteinische Adelsfamilie von Sehested ist mit Carl Ludwig Christiansen von Sehested(t) (6. Dezember 1815-22. Dezember 1882) in 1882 ausgestorben; noch heute ist ein nordjütisches Geschlecht, das den Namen annahm, mit einigen Linien in Dänemark verbreitet.
Politik
Von den elf Sitzen in der Gemeindevertretung hat die SPD seit der Kommunalwahl 2013 fünf Sitze, die CDU vier und der Wählergemeinschaft FWG zwei.
Wappen
Blasonierung: „In Blau eine silberne Seerosenblüte mit goldenem Blütengrund, umgeben von drei kleeblattförmig gestellten silbernen Seerosenblättern.“[2]
Partnerschaft
Seit 1990 besteht eine Partnerschaft zur Gemeinde Lohmen in Mecklenburg-Vorpommern.
Wirtschaft
Das Gemeindegebiet ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Seit 2001 hat die Gemeinde einen Windpark.
Öffentliche Einrichtungen
Sehestedt verfügt über eine Freiwillige Feuerwehr im nördlichen Ortsteil, sowie einen Kindergarten.
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmale in Sehestedt stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Durch Sehestedt verläuft der Naturparkweg, der die fünf Naturparke in Schleswig-Holstein für Wanderer verbindet.
Im Pastorat gibt es seit 2008 ein Dorfmuseum, das aus der heimatkundlichen Sammlung der Schule hervorging.
In der Bovenauer Str. 1 gibt es noch das 'Kleine Museum'. Es beherbergt Dokumente zur Ortsgeschichte, originalgetreue Modelle des Lehrerwohnhauses und der Kirche und zwei Ortsreliefs von Sehestedt.[3]
Persönlichkeiten
Die ehemalige schleswig-holsteinische Ministerin für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Juliane Rumpf wurde 1956 in Sehestedt geboren und lebt dort.
Bilder
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Findling
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Fähre „Stolpmünde“
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Herrenhaus des Gutes Sehestedt
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St.-Peter-und-Paul-Kirche
Literatur
- Henning von Rumohr: Schlösser und Herrenhäuser im Herzogtum Schleswig. Verlag Weidlich, Würzburg 1968, S. 388.
- Manfred Jessen-Klingenberg, Karl Heinrich Pohl (Hrsg.): Sehestedt aus regionalgeschichtlicher Perspektive. Ein Beitrag zu einer modernen Ortsgeschichte. Kovač, Hamburg 2007, ISBN 3-8300-3020-7. (Informationen zum Buch auf der Verlagsseite)
- Deert Lafrenz: Gutshöfe und Herrenhäuser in Schleswig-Holstein. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2015 ISBN 978-3-86568-971-9, S. 544.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Quelle: http://www.kulturpur.de/de/museum/kleines-museum-sehestedt